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Benutzername: 
Joko
Wohnort: 
Belm

Bewertungen

Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 08.08.2024
Komm schon, Baby!
Berg, Ellen

Komm schon, Baby!


sehr gut

leicht, locker und sehr unterhaltsam
Wer noch seinen Urlaub vor sich hat und noch Strandlektüre braucht, ist mit diesem Buch gut beraten. Leichte, locke Unterhaltung, die die gedanken ausschalten lässt und einfach nur Spaß haben lässt. Flotte Sprüche, die mich häufig auflachen liessen, obwohl manchmal eine etwas überzogene und leicht vorhersehbare Handlung , aber heh, bei diesem Buch sucht man keinen geistigen Höhenflug , sondern einfach nur leichte Unterhaltung und die bekommt man.

Juli ist Hebamme, die sich sehr aufopfernd um ihre Patienten kümmert. Auf einem Rockfestival lernt sie Matteo kennen und verbringt eine Nacht mit ihm. Leider bleibt diese Nacht nicht ohne Folgen. Juli, mittlerweile 38, entscheidet sich für das Kind, nur doof, dass Matteo gebunden ist und seine Freundin eine Klientin von Juli ist, also auch schwanger.

Wie schon erwähnt ist die Handlung des Buches schon etwas vorhersehrbar, die einzelnen Figuren manchmal etwas klischeelastig und die Sprüche manchmal etwas drüber, aber hier erwartet man, dass man lachen kann und das habe ich und zwar oft.

"Lässt man den Mann dran bevor man den Ehering im Klo runterspült" oder

"Da hilft nur E-bay. Mutter preiswert abzugeben, top Zustand, man sollte sie nur nicht mit anderen Menschen zusammenbringen"

Diese und einige andere Sprüche sind mir in Erinnerung geblieben.

Wie gesagt, keine hohe Literatur , aber ein Buch, dass sich zum Abschalten fantastisch eignet.

Bewertung vom 06.08.2024
Yoko
Aichner, Bernhard

Yoko


ausgezeichnet

brutal, spannend und schonungslos gut
Yoko ist eine junge Frau,deren Leben sich um ihren Vater und seine Metzgerei dreht. Als ihr Vater stirbt, schließt sie die Metzgerei, obwohl sie selbst das Handwerk gelernt hat und eröffnet eine Glückskeksmanufaktur. Ihr Leben verläuft in geregelten Bahnen bis eines Tages etwas passiert das eine Reaktion bei ihr hervorruft, die eine brutale Kettenreaktion auslöst, die nicht mehr zu stoppen ist. Die Ereignisse überschlagen sich und sie kämpft nicht nur gegen die chinesische Mafia, sondern auch gegen die Polizei.

Ich bin diesem Thriller von Anfang an atemlos gefolgt. So brutal wie er beginnt, steigert er sich weiter in eine Gewaltspirale, die mich häufig innehalten ließ, weil ich nicht wusste, wohin das noch führen sollte.
Ich mag an sich keine brutalen Thriller, aber die Idee dieses Buches, das was noch aufgedeckt wird und die Weiterentwicklung der Geschichte waren einfach genial.

Ich kenne schon einige Bücher dieses Autors und bin jedesmal wieder begeistert von seine Ideenvielfalt, die er in seinen Büchern beweist.

Die Figur der Yoko hat mir trotz ihres Handelns gut gefallen, der Schreibstil war flüssig und durchgehend spannend und so kann ich dieses Buch allen empfehlen, die einen stringent spannendes Buch zu schätzen wissen.

Bewertung vom 04.08.2024
Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1
Koppelstätter, Lenz

Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1


gut

ein gemächlicher krimi mit viel Lokalcolorid
Für mich ist " Was der See birgt" von Lenz Koppelstetter das erste Buch dieses Autor . Seine Reihe um den Südtiroler Commisaio Grauner erfreute sich großer Beliebtheit. Dieses Buch ist der Beginn einer neue Reihe um die Polizeijournalistin Gianna Pitti. Ob ich sie weiterlesen werde weiß ich noch nicht, mir war dieses Buch etwas zu gemächlich. Ich habe mich zwar an meinen Urlaub am Garsasee erinnert, aber etwas mehr Spannung hätte der Krimi für meinen Geschmack schon haben können.

Gianna Pitti ist eine Polizeijournalistin mt sehr unkonventionellen Ermittlungsmethoden. Frechheit siegt ist ihr Motto und so ist sie, als sie Blaulich am Hafen von Riva sieht auch gleich zu Stelle und lässt offen , ob sie zum Team gehört als sie den Fundort betritt. Um so erschrockener ist sie, als sie feststellt, dass sie den Toten kennt. sogar den gestrigen Abend mit ihm verbracht hat. Wer hat ihn umgebracht und warum ?

Bei der Recherche zu diesem Fall helfen ihr ihr Onkel Francesco bei dem sie vorübergehend untergekommen ist und ihre Chefin Elvira. Dass sie dabei einem Geheimbund sehr nahe kommen, die den " goldenen Fische" als Erkennngszeichen haben, auch im Mund des Toten wurden Keramikfische gefunden und der anscheinend auch mit dem Verschwinden von Giannas Vater im Zusammenhang steht, macht das Ganze noch gefährlicher.

Ich habe mich auf diesen Krimi gefreut, hatte ich doch viel Gutes von diesem Autor gehört. Leider konnte mich der Krimi nicht so ganz überzeugen. Mir war zu wenig Aktion und zuviel Gardaseebeschreibung im Buch. Ich finde diese Urlaubsregion zwar auch sehr schön, aber wenn ich einen Krimi lese, dann will ich Spannung und nicht seitenweise über irgendwelche aristokratischen Zusammenhänge von Familienangehörigen lesen. Erst auf den letzten 50 Seiten kam etwas Spannung auf. Welche Stellung nun dieser Geheimbund hatte, hat sich mir auch nicht so ganz erschlossen, oder es war einfach zu oberflächlich beschrieben.Ein kurzer Verweis auf Berlusconi konnte mir hier auch nicht weiterhelfen.
Gianna und auch ihr Onkel Francesco waren mir sympathisch, der Schreibstil war auch locker und flüssig, aber mir hat einfach die Spannung gefehlt und ich war froh, dass es nur ein dünnes Buch war, sonst hätte ich es wohlmöglich gar nicht zu Ende gelesen.

Ein netter Krimi mit viel Lokalcolorid den man lesen kann , aber nicht muss.

Bewertung vom 01.08.2024
Zeit zu verzeihen
Lind, Hera

Zeit zu verzeihen


ausgezeichnet

ein Buch das ich nicht vergesen werde


Hera Lind ist bekannt für ihre „wahren Geschichten“, die sie von Familien zugesandt bekommt und in ihren Romanen verarbeitet.
In ihrem neuen Buch „Zeit zu verzeihen“ , verbindet sie mehrere Familiengeschichten zu einer. Die aber alle eines gemeinsam haben, die Gräueltaten von Unrechtsregimen aufzuzeigen.

Beginnend mit der Geschichte von Rosa, die als Deutsche in Ostpreußen mit ihren drei Kindern lebte, ihren Mann im Krieg verlor und vor dem Abtransport nach Sibirien entkommen konnte. Ihr Leben als unerwünschte Deutsche in Polen und ihre spätere Übersiedlung nach Westdeutschland.

Der zweite Erzählstrang erzählt von Clara, die in der ehemaligen DDR lebt, nicht wissend, dass auch sie als Kind ebenfalls vor dem Zug nach Sibirien bewahrt wurde,ihre Mutter dieses Schicksal aber durchleben musste.

Beide Familien, die von Rosa und die von Clara, durchlebten die Gräueltaten der Unrechtsregime der Russen und die der DDR.
Hera Lind hat es verstanden mehrere Familienschicksale zu einem realistischen und berührenden Roman zu verbinden und aufzuzeigen, wie Familien unter solch autokratischen Systemen zerbrechen.
Menschenschicksale, die die Menschen gezeichnet und zerstört haben und nie wieder gut gemacht werden können.

Ich habe dieses Buch verschlungen, war entsetzt, habe geweint und mich immer wieder gefragt, woher man die Kraft nimmt so etwas zu überleben.

Ich Buch das ich sicherlich nie vergessen werde.

Bewertung vom 23.07.2024
Die Kranichfrauen
Greil, Renate

Die Kranichfrauen


ausgezeichnet

interessanter und unterhaltsamer Frauenroman
„Die Kranichfrauen“von Renate Greil, war für mich ein Roman, gespickt mit historischen Fakten, der die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg und gerade die Rolle der Frau in dieser Zeit, sehr gut wiedergibt.

Paula und Anna sind sehr unterschiedlich auch aufgrund ihrer Herkunft. Doch die Leidenschaft zum Segeln hat sie schon immer verbunden.
Als nach dem Krieg ihr Segel ereignet am Ammersee von den amerikanischen Besatzern beschlagnahmt wird, erhalten sie die Möglichkeit dort als Ausbilderinnen eingesetzt zu werden. Jungen Menschen das Segeln beizubringen und dabei demokratische Werte zu vermitteln.Sie nehmen an, verlieren aber nie das Ziel aus den Augen, den Segelverein wieder zurückzugewinnen.

Paula und Anna sind Frauen ihrer Zeit. Sie wollen sich nicht wieder in alte Rollenmuster drängen lassen und tun alles dafür für ihre Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zu kämpfen.

Sehr unterhaltsam und interessant durch die historischen Fakten wird dieser Roman erzählt, der mir sehr gut gefallen hat.

Bewertung vom 23.07.2024
Das Echo der Gezeiten
Frank, Rebekka

Das Echo der Gezeiten


ausgezeichnet

ein toller historischer Roman
" Das Echo der Gezeiten" ist ein historischer Roman, der auf zwei Zeitebenen spielt.
1633 und 1955 werden die Geschichten von zwei Frauen erzählt, die sich gegen die Allmacht der Männerwelt stellen.

1633 wird die Geschichte von Nes Dorn erzählt, die mit ihrer Mutter auf die Insel Strand in ein Beginenkonvent flüchtet und 1955 die Geschichte von Tilla, die begeisterte Taucherin ist und das Geheimnis um ein Schiffswrack lösen will.

Beide Geschichten sind miteinander verwoben und die beiden Frauen verbindet nicht nur die Nordsee. Beide Frauengestallten sind stark und eigenwillig. Nes kämpft gegen Hexenwahn, Aberglauben und bedrohliche Machtverhältnisse, die Frauen ihrer Art heraufbeschwören.
Tilla hat 1955 fast das gleiche Problem, sie muss sich gegen die männlcihe Vorherrschaft, Voruteile und Unterdrückung zur Wehr setzen.
Obwophl beide Frauen Jahrhunderte trennen, kämpfen sie um das gleiche Ziel. Gleichberechtigung .

Sehr unterhalsam, spannend und mit interessanten Aspekten gespickt, ist dieses Buch ein absolutes Leseerlebnis.

Bewertung vom 17.07.2024
VIEWS
Kling, Marc-Uwe

VIEWS


ausgezeichnet

starker Anfang, enttäuschender Schluss
" Views" ist ein Thriller auf der Höhe unserer Zeit. Ich war begeistert, als ich das Buch zu lesen begann und die Spnnung war wirklich sehr hoch.

Eine Video geht viral, was die Vergewaltigung eines sechszehnjährigen Mädchens, durch Migranten zeigt. Man kann sich vorstellen, was das bei allen Menschen , die das sehen auslöst, Entsetzen, Abscheu, Hass. Die Bürgerwehr formiert isch in Berlin und macht Jagd auf Migranten, die Rassisten haben Oberwasser und fühlen sich berechtigt einzugreifen , da der "Rechtsstaat"ja nichts macht. Eskalierende Demonstrationen, die Polizei, allen voran hier die ermittelnde Kommissarin, ohne jegliche Spur.Doch ist wirklich alles so wie es scheint ?

Dieser Thriller hat mich von Beginn an begeistert, greift er doch die Themen auf , die die Welt und die Gesellschaft im Moment bewegen. Rassismus, Fakenews, gefakte Videos, KI. Er regt zum Nachdenken an und ist sicherlich viele Diskussionen wert, was uns in der Zukunft erwarten wird.

Doch dann kam das Ende und leider muss ich sagen, dass die anfängliche Begeisterung wie bei einem mi einer Nadel angestochenen Luftballon immer weniger wurde. Unglaubwürdig , abstruss und dem Rest des Buches nicht würdig.

Schade!!!!!!!!!!!

Bewertung vom 16.07.2024
Und alle so still
Fallwickl, Mareike

Und alle so still


ausgezeichnet

polarisierendes Thema
Mareike Fallwickel spricht in ihrem neuen Buch " Und alles so still" ein wichtiges Thema an das polarisiert und die Männer nicht unbedingt gut wegkommen lässt.

In diesem Buch wird aufgezwigt, was passiert, wenn Frauen, denn es ist vor allem dieses Geschlecht, die sogenannte Carearbeit verweigert.
Das Buch fängt gemächlich damit an, dass diese Menschen sich einfach auf die Straße legen und ihrer Arbeit nicht mehr nachkommen, um aufzuzeigen, dass sie sich nicht mehr vom Patriachat unterdrücken lassen .

3 Personen stehen hier im Fokus anhand derer die Geschichte erzählt wird.
Elin ist Anfang zwanzig, ist Influencerin, Nuri, neunzehn, hat die Schule abgebrochen und versucht sich mit Gelegenheitjobs über Wasser zu halten als Barkeeper, Fahrradkurier und Bettenschubser und zuletzt Ruth. Sie arbeitet als Pflegekraft in einem Krankenhaus und ist mehr als aufopferungsbereit.

Was passiert, wenn all diese Leute, die diese Arbeiten verrichten ausfallen, auch interessant zu sehen im Zusammenhang mit der Asyldebatte, da gerade Pflegekräfte und einfache Arbeiten von diesen menschen verichtet werden.

Das Buch wühlt auf, macht wütend und regt vor allem zum Nachdenken an, weil es dem Leser die Augen öffnet für Dinge, die man als selbstverständlich hinnimmt.
Der Schreibstil ist flüssig und eingängig und lässt sich gut lesen. Einzig die etwas Klischeebehaftete Betrachtungsweise der Männer hat mich gestört, denn man kann nicht alle Männer über einen Kamm scheren und Feminismus sollte auch irgendwo Grenzen haben.

Bewertung vom 15.07.2024
Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1
Piontek, Sia

Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1


ausgezeichnet

diese Autorin sollte man im Auge behalten
Carla Seidel, ehemalige Mordermittlerin aus Hamburg, hat sich ins idyllische Wendland versetzen lassen, wo sie es mit banalen Verbrechen zu tun hat. Ihre siebzehnjährige Tochter Lana ist hochsensibel, mit zu vielen Außeneinflüssen überfordert und hat somit wenig Außenkontakte. Auch die gescheiterte Ehe von Carla, die bei ihrem Mann ein Kontaktverbot erwirkt hat, trägt nicht unbedingt zur Entspannung bei. Carla hat auch mit einem Alkoholproblem zu kämpfen.

Als die Leiche eines jungen Mannes gefunden wird, werden bei Carla allerdings alte Instinkte wach und sie stürzt sich voll und ganz in diesen Fall, der ihr viel abverlangt.Ihr Chef, ein Ekelpaket, der sie mit seinem Verhalten triggert, versucht ihr das Leben schwer zu machen.

Dieses Buch ist wirklich mehr als spannend. Hier passt alles. Die Figuren sind gut gezeichnet und überzeugend, Carla war mir gleich sympathisch und ich bin ihr gern bei den Ermittlungen gefolgt. der Fall ist komplex und sehr aktuell und der Schreibstil der Autorin hat mich auch überzeugt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe jede Minute zum Lesen genutzt, was mir nicht oft passiert.

Absolute Leseempfehlung für diesen tollen Krimi !!!!

Bewertung vom 15.07.2024
Die Stimme der Kraken
Nayler, Ray

Die Stimme der Kraken


ausgezeichnet

außergewöhnlich
" Die Stimme des Kraken" ist kein einfaches Buch das man mal so nebenbei liest. Es erfordert die Konzentration des Lesers und man muss sich auf dieses Buch einlassen und auch Interesse an der Thematik haben.

Das Buch ist eine Dystopie, zusammengesetzt aus naturwissenschaftlichen, philosophischen, ethischen und technischen Elementen, die den Leser forden, mit sehr vielen klugen Gedankengängen aufwatet und mich vor allem sehr zum Nachdenken angeregt hat, warum wir menschen sehenden Auges in die Katastrophe rennen. Es ist ein Buch das sich mit dem Thema Bewusstsein auseinandersetzt und aufzeigt was KI im negantiven wie im positiven Sinne bewirken kann.
Auch die kommunikatiomn zwischen verschiedneen Spezies und wie diese gelingen kann , war sehr interessant zu lesen. Die Abhandlungen über Bewusstsein fand ich mehr als faszinierend.

Doch nun komme ich zu meinem Kritikpunkt. Leider konnte mich das Buch nicht richtig fesseln, da eigentlich kaum Spannung vorhanden war. Für mich war es eher eine sachliche, wissenschaftliche Abhandlung, als ein spannender Roman, was das Lesen teilweise sehr anstrengend und ermüdend werden ließ.