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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
MinnieMay
Wohnort: 
Dortmund

Bewertungen

Insgesamt 41 Bewertungen
Bewertung vom 14.04.2010
Entrissen / Marina Esposito Bd.1
Carver, Tania

Entrissen / Marina Esposito Bd.1


sehr gut

Das Debüt der Autorin Tania Carver kann sich sehen lassen. Eine gut konstruierte Story, ein flüssiger und eingängiger Schreibstil und authentische Charaktere zeichnen ihr Erstlingswerk aus. In "Entrissen" treibt ein grausamer Serientäter sein Unwesen und seine Morde stechen deswegen besonders grausam heraus, weil es sich um schwangere Frauen handelt. Von den Babys fehlt jedoch jede Spur.
Es gibt eine Vielfalt verschiedenster Charaktere, vom Polizisten mit zwielichtiger Vergangenheit bis hin zur Psychologin, die zwar als starke Frau auftritt aber innerlich doch sehr verletzbar ist. Die Geschichte ist spannend bis zum Schluss und nimmt immer mal wieder eine unerwartete Wendung. Außerdem ist sie nicht für schwache Nerven und kann einen ganz schön mitnehmen. Einen kleinen Abzug bekommt das Buch dafür, dass auf die Charaktere meiner Meinung nach noch mehr eingegangen werden sollte. Die eine oder andere Frage bleibt offen und ein wenig war das Ende auch voraus zu sehen. Auch die psychologischen Aspekte hätte man mehr beleuchten können, wenn schon eine der Hauptprotagonistinnen eine Psychologin ist und extra zu dem Fall hinzugezogen wurde.
Alles in allem aber ein gelungener Thriller, der mich gespannt auf weitere Bücher von der Autorin hoffen lässt.

Bewertung vom 14.04.2010
Das Leben kleben
Lewycka, Marina

Das Leben kleben


ausgezeichnet

Im Leben von Georgina „Georgie“ Sinclair gibt es jede Menge zu kleben. Kurz nach der Trennung von ihrem Mann lernt sie Mrs. Shapiro kennen, eine verschrobene alte Dame mit vielen Macken, sieben Katzen und einer Vorliebe für Schnäppchen.
Die verschiedenen Protagonisten, die wir während der Geschichte kennenlernen sind liebevoll, skurril, witzig, charmant und voller Leben. Sie sind echt und frei von Klischees. Es macht Spaß in ihre Geschichten einzutauchen und man gewinnt sie lieb. Die Figuren haben Tiefgang und jeder für sich seine Geschichte, seine Geheimnisse die es zu lüften gilt.
Während ihrer erst so unbegreiflich erscheinenden Freundschaft zu Naomi Shapiro macht Georgie von Kapitel zu Kapitel eine Entwicklung durch wird zu guter letzt mit einem Happy End belohnt. Die Art des glücklichen Endes hält aber dann doch einige Überraschungen bereit. Die Themen, sei es der Konflikt im nahen Osten, Bibelbezüge oder auch die Funktion von Klebstoffen in der modernen Welt sind gut recherchiert und leicht verständlich erklärt.
Dieses Buch macht einfach Freude. Es treibt einem Tränen in die Augen, mal vor Freude, mal vor Traurigkeit. Diese Geschichte berührt und wirkt erfrischend für die Seele.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2010
Die Hütte
Young, William P.

Die Hütte


sehr gut

In William Paul Youngs Werk „Die Hütte“ lernen wir Gott kennen. Besser gesagt lernen wir eine Ansicht des göttlichen Wesens kennen, wie der Autor ‚Ihn’ sieht und ich muss sagen, es gefällt mir.

Zur Geschichte: Mack verliert seine jüngste Tochter und versinkt in Depression und tiefer Traurigkeit. Er beginnt mit Gott zu brechen und lebt sein Leben nur noch im Nebel der Trauer. Dann bekommt er Post von Gott, der ihn zu einem gemeinsamen Wochenende einlädt…

Bis dahin erfahren wir mehr über Mack, seine Vergangenheit, seine Liebe und seinen Glauben, auch über das Verschwinden seiner jüngsten Tochter Missy. Als er sich entschließt der Einladung zu folgen tauchen wir ein in ein Bad der Gefühle und des Glaubens.
Tatsächlich erscheint Gott Mack, und er erscheint ihm in ungewöhnlicher Form. Mehr hierzu möchte ich nicht verraten.
Der Mittelteil des Buches dreht sich nun hauptsächlich darum Mackenzies Wunden zu heilen, Vorurteile abzubauen und Gott als liebenden und gerechten Schöpfer und nicht als strengen Herrscher zu akzeptieren. Einige Passagen lesen sich etwas langatmig und es kommt öfter zu Wiederholungen einiger Textzeilen, aber allzu viel tut das dem Gesamtwerk nichts ab.
Als Jugendliteratur gedacht ist es recht leicht zu lesen und zu verstehen. Es erfordert auch kein großes Vorwissen in Bezug auf Gott und die biblische Geschichte. Ein reines Jugendbuch ist es dennoch nicht, aber auch kein Buch um sich ernsthaft mit den Religionen und dem wesen Gottes auseinanderzusetzen. Aber es ist ein gutes Einsteigerbuch für jeden, der sich zum ersten Mal mit dieser Thematik befasst und auch sonst vermittelt es einen positiven Eindruck und lässt den Leser nachdenklich zurück.

Wer hier einen Krimi erwartet wird enttäuscht, denn der Fall Missys spielt nur als Nebenhandlung. Im Vordergrund stehen die Trauer Mackenzies und das Wesen Gottes, wie der Autor es sieht. Ein schönes Buch für ruhige Stunden, zum sinnieren und nachdenken, ähnlich wie Alice Sebolds „In meinem Himmel“.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2010
Blutmale / Jane Rizzoli Bd.6
Gerritsen, Tess

Blutmale / Jane Rizzoli Bd.6


ausgezeichnet

Nachdem mich der Schreibstil von Autorin Tess Gerritsen in den Bann gezogen hat, hab ich mich durch ihre Jane-Rizzoli-Reihe gelesen und meiner Meinung nach merkt man von Buch zu Buch die literarische Weiterentwicklung von einer Hobby-Autorin zur ernstzunehmenden Schriftstellerin. Sie versteht es wunderbar packende Geschichten zu schreiben, die einen zwingen weiter zu lesen und um alle gesponnenen Handlungsstränge wieder aufzudröseln, alle Fragen zu beantworten, muss man bis zur letzten Zeile durchhalten.

Mit Blutmale hat Frau Gerritsen wieder einen Höhepunkt erreicht und ich kann ihn nur empfehlen zu lesen. Für meinen Geschmack das bis dahin beste Buch der Autorin. Zum Inhalt möchte ich nicht viel schreiben, denn das nötigste steht im Klappentext und alles andere würde zuviel verraten.

Sie schafft eine Welt mit Charakteren, die sich von Band zu Band weiterentwickeln und einem mit der Zeit immer lieber werden.

Alle Tess Gerritsen Fans und Liebhaber von guten Thrillern lege ich diesen Band ans Herz, am besten wenn man die 5 vorher erschienen Bände der Serie auch kennt.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2010
Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn
Meyer, Stephenie

Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn


weniger gut

Nachdem, wie ich gestehen muss, die ersten drei Bände der Biss-Reihe geradezu von mir verschlungen wurden, konnte ich den vierten und letzten Band kaum erwarten. Als ich ihn dann in der Hand hielt und zu lesen anfing, kam sofort wieder das Gänsehaut-Gefühl, wie bei den Vorgängern, doch es flaute diesmal leider etwas ab.
Da es bei einer Vampirgeschichte um eine fiktive Erzählung geht und der Autor/die Autorin somit viel Spielraum hat, was alles geschehen könnte, im Prinzip gibt es keine Grenzen, kann man kaum etwas gegen allzu fantastisches sagen. Trotzdem ist es Frau Meyer mit diesem Buch nicht gelungen mich zu begeistern. Im Gegenteil, ich fühlte mich eher etwas überfordert und während ich mich in Band 2 lange durch die Story kämpfen musste, wegen ihrer stellenweisen Langatmigkeit geht hier alles Schlag auf Schlag. Hochzeiten, Todesfälle, Babys und mehr, in diesem Buch wird kaum ein Klischee nicht bedient.
Zu viele Handlungsstränge, zu viele große Ereignisse und alles in allem zuviel Superlative für meinen Geschmack. Der Stil von Band 1 und 3 wurde hier nicht gehalten, doch, um zum positiven zu kommen, es ist dennoch ein lesenswertes Buch. Spannend ist es allemal und jeder der die ersten Bände kennt will wissen wie es mit Bella und Edward weitergeht, ob er sie letztlich zu einer von ihnen macht. Auch weiß das Buch zu mehrmals zu überraschen, aber hier möchte ich nicht zuviel verraten, da es den Lesespaß hemmen könnte.
Fazit: Wer noch keins der Biss-Bücher kennt, sollte die Finger von diesem hier lassen, wer aber schon im Bella-und-Edward-Sog ist, tut gut daran es zu lesen ^^

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2010
Der Kuss des Engels
Lukas, Sarah

Der Kuss des Engels


gut

Das Debüt der Autorin Sarah Lukas klingt verheißungsvoll. Ich war nach der Leseprobe bereits sehr angetan von Stil und Wortwahl, und auch die Grundidee der Geschichte klang interessant.
Nachdem ich das Buch nun gelesen habe, muss ich leider sagen, dass es mich nicht so fesseln konnte wie zuerst erhofft. Lesenswert war es dennoch.
Nach einem recht spannenden Einstieg flacht die Geschichte recht schnell ab, was schade ist. Bis sie gegen Ende wieder etwas an Fahrt gewinnt und spannend wird musste ich mich doch durch einige Kapitel durchkämpfen. Die Figuren entwickeln, vielleicht mit Ausnahme der Hauptprotagonistin Sophie, keinen Tiefgang. Viele Dinge, wie Jeans Vergangenheit und was mit seiner Familie geschah werden angedeutet, jedoch bis zum Ende nicht aufgeklärt. Überhaupt habe ich als Leser am Ende das Gefühl, dass ich mit vielen Fragen im dunklen zurückgelassen wurde. Worauf genau wollte die Autorin hinaus? Das Liebe unsterblich ist? Das Gott Gutes wie auch Böses in die Welt bringt?
Es wird so oft zwischen theologischen Grundfragen, Liebesgeschichte und dämonischem Treiben hin und her geschwenkt, dass einem am Ende mehr unklar ist als zu Beginn der Geschichte.
Dennoch hat diese etwas andere Romanze durchaus ihren Reiz, denn sprachlich rangiert die Autorin auf gehobenem Niveau und ihre bildhaften Beschreibungen des wunderschönen Paris lassen auch über die eine oder andere Wiederholung hinwegsehen.
Mein Fazit ist, wer Fantasy-Romantik mag ist hier gut bedient, denn trotz einiger Schwächen ist dieses Erstwerk von Frau Lukas unterhaltsame leichte Lektüre zum abschalten.

Bewertung vom 21.03.2010
Dem Tode nah
Barclay, Linwood

Dem Tode nah


gut

Linwood Barclays zweiter Thriller wurde von mir mit Spannung erwartet und hat mich nicht enttäuscht. An den ersten Band „Ohne ein Wort“ reicht er jedoch nicht heran.

Die Handlung ist zuerst gut konstruiert und der spannende, rasante Anfang lässt einen leicht in die finden.
Leider wird im Laufe des Buches schnell klar worauf der Autor letztlich hinaus will und man schleppt sich eine ganze Weile durch recht langatmige Passagen, bei denen man die Protagonisten, teilweise reichlich konstruiert wirkende Charaktere, kennenlernt. Da die Handlung diesmal doch recht offensichtlich ist kommt es am Ende auch zu keinen allzu großen Überraschungen mehr.

Dennoch ein guter Thriller, angenehme und bildhafte Schreibweise und lesenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2010
River
Milner, Donna

River


ausgezeichnet

Mit River startete Donna Milner ihre Autorenkarriere und überzeugt die Leser mit emotionaler und bildhafter Schreibweise, einem lebendigen und spannenden Erzählstil und authentischen Charakteren. Nachdem Familienromane nicht zu meinem üblichen schmökern gehören, habe ich mehr durch Zufall Milners neuestes Werk, „Der Tag an dem Marilyn starb“ bekommen und lesen dürfen. Das Buch war in seiner ganzen Art und Erzählweise so fesselnd, dass ich auch unbedingt „River“ lesen musste.
Man findet leichten Einstieg in die Geschichte und lernt die Protagonisten nach und nach kennen, Charaktere von sympathisch bis abstoßend, solche mit denen man sich direkt identifizieren kann und andere, an die man sich evtl. erst gewöhnen muss. Wir lernen Kanada in den 1960er Jahren kennen und nehmen neben den Ereignissen in der Familie auch das politische Geschehen zu jener Zeit wahr, den Vietnamkrieg und die Ermordung Kennedys, die Haltung gegenüber Kriegsdienstverweigerern, Homosexuellen und die allgemeine Borniertheit der Menschen, gerade in Kleinstädten mit einer Abwehrhaltung gegen alles was unkonventionell und anders erscheint.
Das Buch führt uns durch das Leben der jüngsten Tochter, die von ihrer Familie erzählt und von den Schicksalsschlägen, die sie erleiden. Wir lernen den Zusammenhalt kennen und wie schnell er ins Wanken geraten kann wenn man nicht ehrlich genug zueinander ist.
Nachdem ich Milners Zweitwerk bereits kenne muss ich sagen, ihr Debüt kommt in Sachen Spannung nicht ganz so gut weg wie „Der Tag an dem Marilyn starb“, aber das ist nicht schlimm, denn River ist ein fesselndes und bewegendes Familienschicksal und mit dem Nachfolger kam, wie es ja auch wünschenswert ist dann noch eine Steigerung.

Bewertung vom 21.03.2010
Plötzlich Shakespeare
Safier, David

Plötzlich Shakespeare


sehr gut

Mit viel Vorfreude erwartete ich den neuen Roman von David Safier, und es hat sich gelohnt.
Natürlich handelt es sich hierbei nicht um allzu anspruchsvolle Literatur und ganz bestimmt kann der Leser nicht erwarten, eine auf historische Fakten basierende Hommage auf Shakespeare vorgesetzt zu bekommen, aber all das verspricht der Autor ja auch gar nicht. Vielmehr bekommen wir unterhaltsame und leichte Lektüre für „zwischendurch“ geboten, die jedoch keineswegs niveaulos ist.
„Plötzlich Shakespeare“ ist eine lockere Geschichte über das „Erkennen der wahren Liebe“, nämlich der Liebe die unser Leben lebenswert und bunt macht, die unsere Sinne öffnet und unsere Hemmungen schrumpft. Keineswegs belehrend, aber auch nicht allzu behutsam zeigt uns der Autor etwas über unser Innerstes und auch wenn die Charaktere nicht immer 100% authentisch und nicht selten klischeebehaftet wirken macht es Spaß mit ihnen auf die Reise zu gehen. Dieses Buch bietet so viele erheiternde, teils völlig skurrile Szenen, das kein Auge trocken bleibt und letztlich wünscht man den Protagonisten, die man zwangsläufig gern haben muss, ein Happy End.

Ich empfehle dieses Buch jedem, der gern lacht und auch gern mal mit nicht allzu viel Ernst die historische Unfundiertheit der Geschichte beäugt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.