Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lesezeiten
Wohnort: 
Thüringen
Über mich: 
Mein Blog: http://lauras-lesezeiten.blogspot.de/ Freue mich über jeden Besuch :)

Bewertungen

Insgesamt 69 Bewertungen
Bewertung vom 20.03.2017
The Sleeping Prince - Tödlicher Fluch
Salisbury, Melinda

The Sleeping Prince - Tödlicher Fluch


sehr gut

Nur fünf Monate nach "Goddess of Poison - Tödliche Berührung" lag auch diese Fortsetzung in meinem Briefkasten und ich war sofort hin und weg. Das Cover ist unglaublich schön, weshalb ich das Buch noch am gleichen Tag anlesen wollte. Aus 20 Seiten sind dann aber ganz schnell 100 geworden und mein ursprüngliches Buch musste ich erstmal ein paar Tage abbrechen. Das lag zum einen daran, dass im Prolog die "wichtigste" Sage der drei Königreiche wiederholt wird und den Leser so sofort fesselt, und zum anderen, kaum Erinnerungen an den Vorgänger benötigt werden.

Errin lebt in Tregellan und als erstes ist mir aufgefallen, wie stark sich dieses Land von Lormere unterscheidet. Ein Rat regiert und die Bevölkerung glaubt vorrangig an die Wissenschaft und Vernunft. Trotzdem werden die Geschichten aus Band 1 ausgebaut, denn wenn eine fünfhundert Jahre alte Mythengestalt auferstanden und benachbarte Landstriche komplett in Schutt und Asche zerlegt hat, kehren auch unkonventionelle Menschen zurück zu ihren Wurzeln. Die düstere Märchenatmosphäre war somit nahezu perfekt, auch wenn ich zugeben muss, dass ich nicht immer alles verstanden habe. Die Erzählungen rund um Aurek, Aurelia und ihren Nachfahren haben meiner Meinung nach noch einige Lücken, die ich mir selbst zusammenreimen musste. Natürlich ist es nicht schlecht, wenn der Leser auch mal gefordert wird, aber manchmal hätte ich mir einfach gewünscht, dass Errin die entscheidenden Fragen stellt.

Auch Errin selbst ist ganz anders als Twylla. Sie ist ein einfaches Mädchen aus dem Volk und hält sich mit dem Verkaufen von harmlosen Heilkräutern bis hin zu tödlichen Giften über Wasser. Ihre Mutter hat eine außergewöhnliche Krankheit, wodurch wirklich Spannung aufkommt, denn man weiß nie, was ihr als nächstes passieren wird. Melinda Salisburys Schreibstil ist dabei sehr flüssig, aber das wirklich Besondere sind die Rückblicke, die sie immer wieder einbaut. Der Leser kann Errin unglaublich schnell kennenlernen und nachvollziehen, wie sie so geworden ist, wie sie nun mal ist, da es Sprünge zurück zu den prägnantesten Szenen ihrer Kindheit gibt.

Neben Errin gibt es eigentlich nur noch einen wichtigen Charakter. Silas lebt in ihrem Dorf und rettet sie immer wieder aus der Not. Ihn umgibt bis zum Ende eine geheimnisvolle Aura, was zwar weiter Spannung aufbaut, ihn aber auch sehr undurchschaubar macht. Ehrlich gesagt konnte ich nicht ganz nachvollziehen, was Errin so anziehend an ihm findet. Alle anderen Charaktere spielen nur kurzzeitig eine Rolle, aber besonders als ein paar aus Band 1 aufgetaucht sind, habe ich mich wirklich gefreut. Ich will nicht verraten, wen der Leser wiedertreffen darf, aber es gibt ein paar tolle Heldenmomente.

Insgesamt muss ich trotzdem sagen, dass mich der Vorgänger mehr begeistern konnte. Das royale Feeling fehlte mir ein wenig, da Errin und Silas durchs Land reisen und sich nur in Wäldern, Höhlen und schmutzigen Hütten aufhalten. Außerdem empfand ich manche Entwicklungen als einen Tick zu langsam und vorhersehbar. Ab und an habe ich mich einfach an andere Jugendbücher erinnert gefühlt, dabei war Band 1 eines der originellsten Bücher, das ich je gelesen habe. Das Ende und besonders der Prolog haben es dann aber wieder richtig in sich, sodass ich nun auf den finalen Band der Trilogie hinfiebere.

Fazit:
Dies ist eine typische Fortsetzung, die durchaus gut ist, aber nicht so auftrumpfen kann wie sein Vorgänger. Es gibt einfach ein paar kleine Schwächen, die für sich genommen überhaupt nicht schlimm wären, aber zusammen zum Abzug eines Sternes führen. Die Erklärungen rund um den Schlafenden Prinz und seine Erben hätten etwas ausführlicher sein können, der männliche Hauptprotagonist charakterstärker und die Handlungen origineller. Trotzdem gebe ich eine große Leseempfehlung, denn die gefährliche Märchenatmosphäre und das Schreibprinzip machen dieses Buch ganz besonders. Ich fühlte mich durchgängig gut unterhalten und freue mich nun auf Band 3.

Bewertung vom 12.03.2017
Ein Teil von uns
Gembri, Kira

Ein Teil von uns


ausgezeichnet

Dieses Buch lässt sich gut mit einem einzigen Adjektiv beschreiben: schön. Ganz ehrlich, dieses Buch ist einfach nur schön! Auch wenn ich gewissermaßen schon nach dem Lesen des Klappentextes ahnen konnte, wie die Geschichte ausgeht, habe ich jede einzelne Seite genossen. Auch wenn ich mich noch so sehr anstrenge, finde ich nichts zum Rummeckern - außer vielleicht, dass das Buch nur 320 Seiten hat *grins*.

Wie ich es schon in "Wenn du dich traust" der Fall war, sind die beiden Hauptprotagonisten sehr ungewöhnlich. Nia und Aavon haben total unterschiedliche Lebenseinstellungen und verstehen sich anfangs alles andere als gut. Sie haben beide ihre Ecken und Kanten und sind gerade deshalb so authentisch und liebenswürdig. Ich habe sie zu jeder Zeit verstanden, gemeinsam mit ihnen gelacht und auch geweint. Die Kulisse in Australien war nur noch das Tüpfelchen auf dem I.

Zum Glück lässt sich ein Menge an Humor und Sarkasmus finden, wodurch auch ein so ernstes Thema wie Organspende keinesfalls zu erdrückend wirkt. Meiner Meinung nach zeichnet es Kira Gembri als erstklassige Autorin aus, dass sie sich auch an so umstrittene Angelegenheiten rantraut und nicht nur 0815-Liebesgeschichten schreibt. In ihrer Danksagung redet sie noch einmal ganz offen über Spenderausweise und sensibilisiert Leser, die sich über so etwas noch nie Gedanken gemacht haben. Ich freue mich auf "Wir beide in schwarz-weiß" und jedes weitere Buch dieser deutschsprachigen Autorin.

Bewertung vom 12.03.2017
Eine Fackel im Dunkel der Nacht / Elias & Laia Bd.2
Tahir, Sabaa

Eine Fackel im Dunkel der Nacht / Elias & Laia Bd.2


ausgezeichnet

4,5 Sterne

Traurigerweise musste ich über ein Jahr warten, bis ich die Fortsetzung von "Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken" lesen konnte und habe mich dementsprechend nicht mehr an alle Einzelheiten erinnert. Insbesondere wie die Protagonisten zueinander stehen und wer zu wem welche Beziehung aufgebaut hat, musste es mir erst wieder erarbeiten. Nur aufgrund des flüssigen Schreibstils von Sabaa Tahir konnten mich die ersten 100 Seiten trotzdem einigermaßen fesseln.

Das Buch wird wieder aus drei verschiedenen Sichtweisen geschrieben und Elias, Laia und Helena befinden sich teilweise an ganz verschiedenen Orten des Landes. Das baut natürlich eine unheimliche Spannung auf, denn ich habe ständig darauf hingefiebert, dass sie sich endlich aufeinander treffen. Der Showdown kommt erst ganz am Ende und ist wirklich spektakulär!

Hervorzuheben ist für mich auch das perfekte Verbinden von alten und neuen Handlungsorte. Ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn ich ein Gebäude aus Band 1 wiedererkannt habe. Bei den Charakteren sieht es ganz genauso aus: Man trifft fast alle altbekannten wieder, aber es treten auch genügend neue auf den Spielplan, deren Geheimnisse und Ziele es zu lüften gilt. Eine perfekte Mischung!

Einzig und allein die Entwicklung mit dem Totenreich gefiel mir nicht. Für mich passen die Geister und ihre Wärterin nicht so recht zum Rest der Geschichte und ich fand es sehr schade, dass sie oft Aufmerksamkeit bekommen. Aufgrund dieser Tatsache und des komplizierten Einstiegs, vergebe ich diesmal zwar nur 4,5 Sterne, aber fordere Euch  nochmal alle auf, diese Reihe zu lesen, wenn ihr es nicht schon getan habt. Es lohnt sich und ich freue mich sehr auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 12.03.2017
Glimmernächte
Gurian, Beatrix

Glimmernächte


gut

Zuallererst will ich klarstellen, dass dieses Cover wirklich in die Irre führend ist. Wen es so wie mich an "Selection" erinnert hat, den muss ich leider enttäuschen: Von Glanz, Glamour und traumhafter Stimmung ist hier leider nicht viel zu merken. Es gibt zwar ein großes Schloss mit wunderschönem Garten, aber das Hauptaugenmerk hat Beatrix Gurian eindeutig auf die Verschwörungstheorien gelegt. Das ist jetzt erstmal nicht so schlimm, kann einen aber auf dem falschen Fuß erwischen.

Wie schon angedeutet, hat das Buch einiges an Intrigen und Komplotten zu bieten, die zum Glück nicht zu offensichtlich und leicht zu durchschauen sind. Die Familie Ravens hat einige Machenschaften am Laufen, was für Spannung und Action sorgt. Lange Zeit habe ich sogar gedacht, es hier mit einer Fantasygeschichte zu tun zu haben, denn ich konnte mir beim besten Willen keine gewöhnliche Erklärung für all die seltsamen Geschehnisse zusammenreimen. Insgesamt fühlte ich mich also gut unterhalten und konnte auch über den ein oder anderen Logikfehler hinwegsehen.

Wäre da nicht Pippa gewesen, wäre meine Rezension an dieser Stelle beendet und ich hätte 4,5 Sterne vergeben. Zu meinem Bedauern hat mir aber leider die Hauptprotagonisten einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich wurde einfach nicht warm mit ihr und das ist beim Lesen nun mal sehr wichtig. Die Romanze zu Niels entwickelt sich typischerweise viel zu schnell und hätte für meinen Geschmack auch einfach weggelassen werden könne. Aber ganz ehrlich gibt es irgendein ungeschriebenes Gesetz, dass in Jugendbüchern auf Teufeln komm raus, eine Liebesgeschichte dabei sein muss? Schade, aber von mir gibt's nur 3,5 Sterne.

Bewertung vom 07.03.2017
Nächstes Jahr am selben Tag
Hoover, Colleen

Nächstes Jahr am selben Tag


ausgezeichnet

Wie vielen Mädchen meines Alters ist auch mir Colleen Hoover ein Begriff. Bis vor einer Woche hatte ich vier ihrer Bücher gelesen und auch wenn ich sie alle mochte, konnten sie mich nie komplett überzeugen. Ich wollte mich bis jetzt nicht den schreienden Fans anschließen, die Colleen als Queen bezeichnen, und fand zum Beispiel die deutsche Autorin Kira Gembri genauso gut, wenn nicht sogar noch besser in Sachen Liebesroman. Ich will nicht sagen, dass sich meine Meinung jetzt um 180 Grad gedreht hat, aber doch habe ich nun ein neues Lieblingsbuch.

Die "Will & Layken"-Trilogie war mir nicht sensationell genug und "Hope Forever" empfand ich als sehr vorhersehbar. Aber diesmal, diesmal gibt es wirklich einen perfekten Mix! Die Idee eines Paares, dass erstmal seine beruflichen Träume erfüllen und richtig erwachsen werden möchte, bevor es seine Liebe auslebt, gefiel mir auf Anhieb. Ein wenig kompliziert habe ich mir die Zeitsprünge vorgestellt, aber auch die funktionieren überraschend gut in Buchform. Wir tauchen wirklich nur an einem Tag des Jahres in die Köpfe von Ben und Fallon ein und verfolgen ihre Emotionen abwechselnd mit.

Dabei begegnen uns keine Klischees, nein, ganz im Gegenteil: Sowohl Ben als auch Fallon wirken von vorne bis hinten echt. Ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll, aber ich hatte das Gefühl, sie schon ewig zu kennen, kaufte ihnen ihre Art uneingeschränkt ab. Besonders Fallon musste in der Vergangenheit schreckliche Dinge durchleben, die sie geprägt haben und noch heute ihr Denken und Handeln bestimmen. Erst bei Ben ist sie wirklich sie selbst, lernst sich überhaupt erst einmal kennen. Themen wie Selbsterfindung, Krankheit und der Prozess des Verzeihens werden angesprochen, wirken durch eine ordentliche Packung an Humor und Schlagfertigkeit aber keinesfalls zu erdrückend. Die Dialoge waren teilweise wirklich so lustig, dass ich nicht nur schmunzeln, sondern laut lachen musste.

Spannung wird dadurch aufgebaut, dass wir nie wissen, wie das Wiedersehen verlaufen wird: Kommen überhaupt beide zum vereinbarten Treffpunkt? Inwiefern haben sie sich verändert? Funkt es zwischen ihnen noch? Hat vielleicht einer von beiden einen anderen Partner gefunden? ...

Das Buch spielt über sechs Jahre hinweg, was natürlich den Vorteil bietet, dass es keine einzige langweilige oder unnötige Szene gibt. Wir wissen grob, was Ben und Fallon jedes Jahr erleben, weil sie es sich gegenzeitig erzählen, aber es gibt auch Leerstellen, in denen man der Fantasy freien Lauf lassen kann. Besonders interessant fand ich dabei, wie sich ihre Künstlerkarrieren entwickeln, denn Fallon will Schauspielerin und Ben Schriftsteller werden.

Als letztes möchte ich noch Euch noch sagen, wieso mir der Schreibstil so gut gefallen hat: Colleen Hoover schafft es alltägliche Situationen zu beschreiben und zwar mit ganz einfachen, schlichten Worten. Solche Momente, die wir alle kennen, aber überhaupt nicht erklären könnten. Die wirkliche Meisterleistung sehe ich aber vor allem darin, eine authentische und emotionale Beziehung zwischen einem Jungen und Mädchen zu schaffen, die sich gerade einmal drei Stunden kennen. Ich habe unendlichen Respekt vor dieser Leistung!

Fazit:
Ich trat mit diesem Buch eine Reise an, die mich verändern und mitreißen konnte und am Ende war ich nur noch ein kleines Häufchen meiner Selbst. Alles in allem möchte ich eine riesengroße Leseempfehlung aussprechen, denn die Geschichte von Ben und Fallon ist herzerwärmend romantisch, wunderbar geschrieben, tiefgründig und auch mitfühlend. Dies ist definitiv das beste Buch, dass ich 2017 bisher gelesen habe!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.02.2017
Perfect - Willst du die perfekte Welt? / Perfekt Bd.2 (2 MP3-CDs)
Ahern, Cecelia

Perfect - Willst du die perfekte Welt? / Perfekt Bd.2 (2 MP3-CDs)


gut

3,5 Sterne

Erst vor zwei Wochen habe ich "Flawed - Wie perfekt willst Du sein?" beendet und obwohl es keinen großen Cliffhanger gab, musste ich die Chance nutzen, dass ich das Hörbuch kostenlos zur Verfügung habe. Leider muss ich sagen, dass es kontinuierlich auf dem gleichen Niveau wie das Ende von Band 1 blieb und es einfach keine Steigerung gab.

Mein größter Kritikpunkt ist, dass es einfach keine klare Linie gab. Celestine weiß nicht richtig was sie will und verfolgt ständig neue Ziele. Das ganze Buch ist voll von einem ständigen Hin und Her und ist einfach zu vollgepackt mit Fluchtszenen. Durch etwaige Rückblenden habe ich auch überhaupt keine Übersicht, was wann und in welcher Reihenfolge passiert ist.

Einige Szenen für sich allein betrachten waren natürlich große klasse und stürzten mich ins Gefühlschaos. Die Verbindung zu Carrick hingegen konnte ich weiterhin nicht nachvollziehen und der männliche Hauptprotagonist bleib für mich einfach blass und unsympathisch.

Immerhin das Ende war befriedigend und zum Glück nicht zu offen. Wenn ich nur allein die Dystopie betrachte, kann ich eine klare Leseempfehlung für diese Reihe aussprechen und hoffen, dass Cecelia Ahern nochmal eine so tolle Idee hat.

Merete Brettschneider als Sprecherin hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn sie nicht die angenehmste Stimmfarbe besitzt, kann sie Spannung und Action super rüberbringe. Ich wusste immer, ob jemand und wer gerade spricht, weshalb ich diesem Hörbuch insgesamt 3,5 Sterne gebe.

Bewertung vom 26.02.2017
Die Heimsuchung / Sunshine Girl Bd.1
McKenzie, Paige;Sheinmel, Alyssa

Die Heimsuchung / Sunshine Girl Bd.1


gut

Ich weiß gar nicht mehr genau, wie ich auf dieses Buch aufmerksam geworden bin, denn es ist eigentlich recht unbekannt. Ohne Rezensionen gelesen zu haben, hatte ich hohe Erwartungen und aufgrund des Untertitels "Die Heimsuchung" auf etwas Ähnliches wie "Lockwood & Co" gehofft. Tja, das bereue ich im Nachhinein ein wenig, denn vielleicht wäre ich begeisterter, hätte ich gewusst, auf was ich mich einlasse und wäre in der richtigen Stimmung für dieses Buch gewesen.

Fakt ist nämlich, dass die Geschichte nicht besonders gruselig ist! Es gibt vielleicht ein bis zwei schaurige Szenen, aber selbst die konnte ich problemlos mitten in der Nacht lesen. Ansonsten ist zwar das gewisse unheimliche Feeling da, es entwickelt sich im Laufe des ganzen Buches aber kein Stück weiter. Ich weiß auch gar nicht, ob dies wirklich das Ziel von Paige McKenzie war, aber falls ja, hat sie leider kein Talent dafür, Angst zum Leser zu transportieren.

Stattdessen entwickelt sich die Geschichte sehr in die fantastische Richtung. Der Plot ist wirklich nicht schlecht und so noch nicht da gewesen, aber ich wollte eben eine andere Genre. Ein bisschen vorhersehbar war das Ganze durch die Zwischenkapitel aus der Sicht einer anderen Person. Es wurde zwar nie gesagt, wer sie ist, aber man kann es sich ganz schnell denken.

Mehr gibt es eigentlich auch gar nicht zu sagen. Sowohl die Charaktere, als auch die Kulissen sind mir weder besonders positiv noch negativ in Erinnerung geblieben. Immerhin ließ sich die Geschichte schnell lesen, sodass ich 3 Sterne vergeben kann. Ich glaube nicht, dass ich Band 2 eine Chance geben werde, aber bitte denkt daran, dass das nur meine Meinung ist. Diese Rezension hier ist vielleicht noch subjektiver als all die anderen normalerweise.

Bewertung vom 26.02.2017
Dornen und Rosen / Das Reich der sieben Höfe Bd.1
Maas, Sarah J.

Dornen und Rosen / Das Reich der sieben Höfe Bd.1


gut

3,5 Sterne

Oh je, es wird wirklich kompliziert dieses Buch zu bewerten. Es gibt wohl kaum eine Saga, die im englischsprachen Raum so gehypt und deren Übersetzung so sehnsüchtig erwartet wurde. Ich sage es nur ungern, aber heute muss ich mal gegen den Strom schwimmen ...  Glaubt mir, mir selbst gefällt das am allerwenigsten, denn hohe Erwartungen, die nicht erfüllt werden, sind einfach nur schrecklich. Noch dazu wo mich die "Throne of Glass"-Reihe der Autorin von der ersten Sekunde an geflasht hat und ich keine Worte mehr für diese Genialität finden konnte.

Wo wir gerade bei der anderen Reihe von Sarah J. Maas sind, muss ich einfach den Vergleich ins Bild ziehen. Ich weiß, dass sollte man eigentlich nicht tun, aber es bietet sich an. Feyre war mir wirklich sympathisch, denn sie steht für ihre eigene Meinung ein und sieht das Schöne in der Welt. Ihre Familiensituation ist besorgniserregend und trotzdem zeigt sie ein hohes Maß an Empathie. Das alles macht eine gute Protagonistin aus, aber keine Heldin. Caelena ist eine unglaublich starke Frau, nicht nur psychisch sondern auch physisch. Sie entwickelt sich im Verlauf zu einer Legende und irgendwie macht das für mich einen großen Reiz aus.
Die männlichen Charaktere können im Übrigen aber durchaus mithalten, es gibt wieder mal nicht nur einen Traumtypen sondern mehrere und eine ordentliche Portion an Romantik.

Kommen wir jetzt mal zur Story selbst: Keine Frage, es gibt Action, Fantasy und Überraschungen. Trotzdem konnte sie mich nicht vom Hocker reißen! Die Hintergrundgeschichte erschien mir nicht vollständig ausgearbeitet bzw. erzählt, Beziehungen wurden unlogisch dargestellt und die Dialoge in einigen wenigen Szenen wirkten auf mich grob und plump. Versteht mich nicht falsch, ich mochte die Geschichte trotzdem, aber sie ist eben nicht episch sondern nur ein bisschen besser als mittelmäßig.

Als Letzten muss ich noch sagen, dass der Anfang wirklich langwierig ist. Die ersten 50 Seiten sind sehr spannend, aber danach kommt eine lange Durststrecke. Das Buch konnte mich lange Zeit kaum fesseln, weshalb ich über eine Woche zum Lesen gebraucht habe.

Bewertung vom 20.02.2017
Wir zwei in fremden Galaxien / Ventura-Saga Bd.1
Ling, Kate

Wir zwei in fremden Galaxien / Ventura-Saga Bd.1


sehr gut

Noch selten hat mir die Psychologie eines Buches so gut gefallen, noch selten war ich so begeistert von einer geschaffenen Welt. Die Menschheit hat sich eine Lösung einfallen lassen, wie sie weit entfernte Ziele erreichen kann: Ein autonomes Generationenschiff, auf dem momentan 2000 Personen wohnen, deren einziger Lebenssinn darin besteht, sich fortzupflanzen. Sie werden nie etwas anderes sehen als Metall und Glas, dürfen keine eigene Kultur gründen und müssen sich stattdessen durch Bücher, Filme usw. immer wieder vorhalten, wie toll es auf der Erde ist. Ihre Vorfahren haben entschieden und ließen ihren Nachfahren somit keine Chance. Sie wissen ja noch nicht einmal, ob ihr Endstation noch existiert und wenn ja, was sie dort vorfinden werden. Diese Vorstellung fand ich wirklich erschreckend! Ich fühlte mich oftmals an meinen Astronomieunterricht in der Schule zurückversetzt, wo wir gelernt haben, wie langsam selbst modernste Spaceshuttle sind und wie unendlich groß das Universum ist. Das Licht von Sternen oder anderen Himmelskörpern, das wir heute empfangen, wurde ja schon vor Jahrhunderten losgesendet.

Natürlich ist es da nur logisch, dass einige Passagiere unglücklich, ja fast schon lebensmüde sind. So auch Seren, denn sie kann mit ihrer eintönigen und sinnlosen Situation nicht umgehen, was ich gut nachvollziehen konnte. Für mich war sie eine ganz besondere Hauptprotagonistin, denn sie ist eigensinnige und kritisch. Sie sagt, was sie denkt und haut oftmals Bemerkungen raus, bei denen ich mir nur dachte "Oh nein, das hat sie jetzt nicht wirklich gesagt - oder?!". Da konnte ich doch glatt darüber hinwegsehen, dass sie gleichzeitig manchmal sehr naiv und unüberlegt handelt.

Auch wenn man es bei dem Klappentext nicht vermutet, lernt Seren Domingo erst am Anfang des Buches kennen und der Leser kann bzw. muss live dabei sein, wie sie sich verlieben. Ab jetzt liegt der Fokus auf ihrer Liebesgeschichte und ich muss zugeben, dass mich das etwas gestört hat. Es gibt genügend tolle Liebesromane und dafür hätte Kate Ling keine so überwältigende Kulisse gebraucht. So sehr ich auch versucht habe, ist es mir nicht immer gelungen, die beiden auszublenden und mich mehr auf die Ventura zu konzentrieren. Noch dazu wo ihre Dialoge zu übertrieben und dramatisch, zu kitschig und oberflächlich sind - ich war einfach nicht in der Lage, sie ernst zu nehmen. Außerdem blieb mir Dom zu blass. Ich weiß nicht wieso, aber ich konnte ihn kein bisschen einschätzen. Gerade deshalb habe ich mich nicht "mitverliebt", obwohl das so wichtig gewesen wäre.

Ansonsten fand ich den Schreibstil faszinierend. Er ist ernüchternd, melancholisch und total fesselnd. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt und es gibt lange Sätzen, in denen Seren ihre Gedanken immer und immer wieder wiederholt, was sie für mich menschlich machte. Außerdem wird Spannung aufgebaut, durch die versteckten Hinweise, das es da noch ein großes Geheimnis geben muss. Die Kapitänin der Ventura hat irgendetwas zu verbergen und was das ist, kommt erst sehr spät ans Licht. Am Ende gibt es noch einen kleinen Cliffhanger, der Lust auf mehr macht. Ich freue mich auf Band 2 dieser Saga!

Fazit:
Eine einzigartige Idee, eine überwältigende Kulisse, eine Hauptprotagonistin mit eigener Meinung und ein faszinierender Schreibstil - all das bietet wirklich viel Potenzial. Trotzdem gibt es einen großen Schwachpunkt: Die Themenauswahl. Ich hätte viel lieber mehr über die Ventura erfahren, doch das Buch dreht sich konsequent fast nur um die Beziehung zwischen Seren und Dom. Liebesgeschichten gibt es wie Sand am Meer und die meisten sind deutlich glaubhafter als diese hier. Schade, aber ich muss leider eineinhalb von fünf Sternen abziehen und erhoffe mir für Band 2 deutlich mehr Action und Science-Fiction.

Bewertung vom 12.02.2017
Girl Online Bd.1
Sugg, Zoe

Girl Online Bd.1


weniger gut

Da dieses Buch von vielen Leserinnen hochgelobt wurde und der dritte Teil "Solo für Girl online" vor Kurzem erschienen ist, ging ich sehr neugierig und erwartungsvoll an die Geschichte ran. Im Nachhinein war das vielleicht falsch, zu hohe Erwartungen versauen Bücher oftmals. Da es so viele Fans des Buches (und der jungen Autorin) gibt, möchte ich auch mal eine negative Meinung loswerden. Schließlich kann es nie falsch sein positive und negative Eindrücke vor dem Kaufen eines Buches zu lesen. Und außerdem kenne ich die amerikanische YouTuberin Zoella nicht und meine Meinung zum Buch wurde nicht von der Meinung zu ihrer Person getrügt ;)

Apropos YouTube: Das ganze Buch schreit nur so vor schrecklichen YouTuber-Klischees! Ein tollpatschiges Mädchen, das scheinbar von niemandem gemocht wird, kommt in eine andere Stadt und schwupps, der Junge ihrer Träume steht direkt an der nächsten Ecke. Ein Gespräch reicht und sie verlieben sich ineinander. Sie stellt sich ihren Ängsten und ihren Mobbern und alles geht gut aus. Innerhalb von ein paar Tagen erfindet sich das Mädchen komplett neu und ist glücklich bis an ihr Lebensende ... Außerdem betreibt sie noch einen mega erfolgreichen Blog, mit den aller tollsten Followern und hat die verrückteste und liebenswürdigste Familie der Welt. Habe ich noch etwas vergessen? ... Ach ja, den schwulen besten Freund, den sensationellen Sänger und noch so einiges an Plaplapla ...

Wie ihr schon erkennen könnt, bin ich alles andere als begeistert. Was mich am meisten gestört hat, ist die unsympathische Hauptprotagonistin Penny. Es ist gut, wenn Charaktere nicht zu perfekt sondern lebensnah und authentisch dargestellt werden, aber hier wurde eindeutig übertrieben. Penny ist zu Beginn unsicher, überängstlich und total naiv. Sie jammert die ganze Zeit nur rum und suhlt sich wegen ihrer Panikattacken im Selbstmitleid. Und okay, sicherlich gibt es Menschen die tollpatschiger sind als andere, aber Penny scheint ja vom Katastrophengott persönlich verfolgt zu werden. Sorry, aber das kauf ich so nicht ab!

Die Blogbeiträge kamen für mich viel zu selten vor. Vier bis fünf Stück über das ganze Buch hinweg und das wars. Dafür dass das Buch "Girl online" heißt, hätte ich deutlich mehr erwartet! Aber klar, alle Welt ist so begeistert von ihren kurzen Posts, dass sie hunderte Kommentare auf allen sozialen Netzwerken bekommt. Und diese Kommentare sind dann so schrecklich kitschig und unglaubwürdige, dass ich einfach nur noch genervt war.

Okay, nicht das ganze Buch ist schlecht. Es gibt viele humorvolle Dialoge, bei denen ich sogar laut lachen musste, was eigentlich selten passiert. Die direkte Ansprache des Lesers und dieser Tagebuch-Schreibstil hat mir gut gefallen. Manchmal waren auch wirklich gute Gedankengänge und Sorgen seitens Penny dabei, die wahrscheinlich jedes Mädchen kennt. Wenn sie sich selbst für unentspannt und nicht unterhaltsam fühlt oder wenn sie darüber nachdenkt, wie viele Smileys in einer SMS angebracht sind. Auch die Randdetails sind schön ausgearbeitet: Eine Downton Abbey- Hochzeit und die Sehenswürdigkeiten von NewYork.
Gegen Ende hin als Noah auftaucht, wird das ganze Buch besser. Penny verändert sich bei Noah, wird stärker, furchtloser und fühlt sich frei, sodass sie mir deutlich weniger auf die Nerven ging. Man freut sich mit ihr, wenn sie plötzlich an sich selbst glaubt und nicht mehr vorgeben muss, cool zu sein, sondern einfach nur sie selbst sein kann.

Fazit:
Ein nettes Buch für Zwischendurch, mit einer süßen Liebesgeschichte und einem unanspruchsvollen Schreibstil. Allerdings fühlte ich mich über große Strecken zu alt für die Hauptprotagonistin Penny. Sie war mir zu ängstlich, naiv und kitschig. Themen wie (Cyber)-Mobbing und Selbsterfindung wurden mir zu ausführlich, aber die Geschichte rund ums Bloggen zu oberflächlich beschrieben. Ein friede-freude-Eierkuchen HappyEnd konnte auch nichts mehr wieder gut machen. Daher kann ich nur 2,5 Sterne vergeben.