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Der Blog von Medizinstudenten für Medizinstudenten - eine bunte Mischung aus Lerntipps, Rezensionen und Erfahrungsberichten, die einem das Medizinstudium erleichtern.

Bewertungen

Insgesamt 172 Bewertungen
Bewertung vom 09.11.2019
Sobotta Lehrbuch Anatomie

Sobotta Lehrbuch Anatomie


ausgezeichnet

Zielgruppe:

Nach wir vor wurde das Anatomielehrbuch primär für Humanmedizin- und Zahnmedizinstudenten konzipiert. Mindestens bis zum Physikum dürfte Anatomie für diese Studenten, nicht nur bezüglich des Fragenanteils in der schriftlichen Examensprüfung, das wichtigste Fach sein.

Aufbau / Didaktik:

Am Aufbau hat sich im Vergleich zur Erstauflage nicht viel getan: Die 5 Kapitel "Allgemeine Anatomie und Embryologie", "Bewegungsapparat", "Innere Organe", "Kopf und Hals" und "Neuroanatomie" sind erhalten geblieben und lassen sich weiterhin gut anhand der Sobotta-Atlanten begleitend nachvollziehen. Die entsprechenden Abbildungen finden auch immer wieder Verwendung im Lehrbuch. Weiterhin wird verstärkt auf den Praxisbezug mittels klinischer Fälle gesetzt, die jedes Kapitel thematisch einleiten und mehr Lust die Inhalte machen. Ein Steckbrief soll zeigen, wie man zu einem solchen Fall später in der Famulatur, im PJ oder auch als Assistenzarzt die wichtigsten Informationen filtern kann. Klinik-Kästen innerhalb der Kapitel nehmen das Thema des Praxisbezugs immer wieder auf. Der "Kompetenzen"-Kasten am Kapitelanfang legt die Lernziele fest und war auch schon in der ersten Auflage enthalten. Das gleiche gilt natürlich für die wichtigen "Merke"-Kästen.

Inhalt:

Inhaltlich wurde ein Kapitel über bildgebende Verfahren (Sonografie, Röntgen, CT, MRT, Szintigrafie, PET), ein Abschnitt zu den Faszien und eine Übersicht über die Leitungsbahnen der Gelenke im Vergleich zur Vorauflage hinzugefügt. Besonders das Kopf-Hals- und das Neuroanatomie-Kapitel sind gespickt mit wichtigen Informationen und machen ein zusätzliches Buch für diesen Teil des Anatomiekurses überflüssig. Im Vergleich zu vergleichbaren Anatomiebüchern fehlt lediglich die mikroskopische Anatomie, aber ein Histo-Buch, das man gut zum Mikroskopieren mitnehmen kann, dürfte im Repertoire eines Vorklinikstudenten sowieso nicht schaden. Designtechnisch spielt das Sobotta Lehrbuch Anatomie übrigens weiterhin in der allerhöchsten Liga mit: Sowohl der Einband, als auch die Seiten und die Gestaltung mit den Bildern und die geordnete Struktur zeugen von Premium-Qualität.

Fazit:

Viel verändert hat sich nicht in der 2. Auflage, aber bei der hohen Qualität, die schon die Erstauflage an den Tag gelegt hat, war das auch wirklich nicht notwendig. Sowohl inhaltlich, als auch designtechnisch ist das Buch ein würdiger Wegbegleiter für das lange Medizinstudium. Gerade in Verbindung mit den Sobotta-Atlanten ist man für die kommenden Prüfungen bestens gewappnet und kann beim Kombi-Kauf sogar noch eine Menge Geld sparen: Ein rundum gelungenes Gesamtpaket.

Bewertung vom 29.09.2019
Klinikleitfaden Intensivmedizin

Klinikleitfaden Intensivmedizin


ausgezeichnet

Zielgruppe:

Sowohl in der Inneren Medizin, in der Chirurgie als auch in der Anästhesie ist das Arbeiten auf einer Intensivstation fester Bestandteil der Facharztausbildung. Der "Klinikleitfaden Intensivmedizin" eignet sich somit hauptsächlich für Assistenzärzte, die sich das Buch vor und während ihrer Intensivrotation zu Gemüte führen können. Wer bei entsprechendem Interesse schon im PJ ein paar Inhalte durchliest, macht aber sicher auch keinen Fehler.

Aufbau / Didaktik:

Das Buch beginnt mit Tipps für die Stationsarbeit (Patientenaufnahme, körperliche Untersuchung, Verlegung eines Patienten auf Intensivstation...) und wichtigen Arbeitstechniken auf der Intensivstation. Anschließend widmen sich ca. 90 Seiten der Beatmung, parenteralen- und Sondenernährung sowie der Reanimation und Kreislaufstabilisierung. Die darauffolgenden Kapitel drehen sich um konkrete Krankheiten, die vornehmlich nach Organsystemen aufgeteilt sind. Jeweils ein Abschnitt zum Thema Schmerz, operative Intensivmedizin, Intoxikationen und Pharmakotherapie runden die 20 Kapitel ab. Wie in einem Klinikleitfaden üblich finden sich die Informationen in Stichpunkten und kurzen Fakten zusammengefasst, auf Fließtexte wird verzichtet. Tabellen, Info- und Cave-Boxen und kleinere Schemabilder runden den Charakter eines Nachschlagewerkes ab.

Inhalt:

Der "Klinikleitfaden Intensivmedizin" enthält die wichtigsten Informationen für die Arbeit auf Intensivmedizin in kurzer und prägnanter Form, weshalb man das Buch gut zum Nachschlagen in der Klinik verwenden kann. Auch zur Vorbereitung der wichtigsten Arbeitsabläufe taugt das Buch (am besten in Verbindung mit den SOPs der Klinik, in der man arbeitet). Große Erklärungen finden sich selbstverständlich nicht, aber man sollte das Buch auch nicht als Primärliteratur missverstehen.

Fazit:

Der handliche "Klinikleitfaden Intensivmedizin" von Elsevier eignet sich hervorragend zum schnellen Nachschlagen wichtiger Infos auf der Intensivstation und dürfte somit vor allem für internistische, chirurgische und anästhesiologische Assistenzärzte vor und während ihrer Intensivrotation interessant sein. Zusätzlich bekommt man über einen PIN in dem Buch Zugang zu den Inhalten der Internetseite Innere-Medizinwelt.de des Elsevier-Verlags, wo man auf weitere Inhalte von anderen Titeln per Smartphone, Laptop oder Tablet zugreifen kann. Uns persönlich gefällt der Klinikleitfaden Intensivmedizin von der Aufteilung und dem Design (trotz des kratzeranfälligen Einbandes) her etwas besser als der direkte Konkurrent von Thieme (Checkliste Intensivmedizin), aber das ist natürlich auch immer Geschmackssache. In unseren Augen sollte man aber auf jeden Fall diese beiden Titel in einer Buchhandlung miteinander vergleichen, weil sie doch insgesamt recht ähnlich aufgebaut sind.

Bewertung vom 16.09.2019
MEX Das Mündliche Examen - Innere Medizin und Chirurgie
S. Güthoff, P. Harrer, T. Klotz, L. Link, D. Oberle, J.W. Oestmann, S. Pottgießer, T. Pottgießer, M. Schupp, A. Vogel, A.M. Zafari, S. Dützmann, I. Dützmann

MEX Das Mündliche Examen - Innere Medizin und Chirurgie


sehr gut

Zielgruppe:
Das Buch spricht natürlich vor allem Medizinstudenten an, die sich in der Vorbereitung auf die finale Examensprüfung befinden. Wer vorher schon mal etwas darin lesen möchte, kann aber sicher auch für andere mündliche Prüfungen brauchbare Tipps abgreifen.

Aufbau / Didaktik:
Nach ein paar einleitenden Tipps zum Ablauf und der Organisation der meisten M3-Prüfungen gehen die Autoren näher auf das Handwerk ein, das es in der Prüfung zu zeigen gilt. Neben den Untersuchungsmethoden zählen dazu auch die Erstellung von Arztbriefen und die sinnvolle und schematisch einwandfreie Präsentation des Falles, den man am ersten der beiden Prüfungstage auf Station zugewiesen bekommt. Anschließend geht es im nächsten Kapitel um die wichtigsten Leitsymptome der Inneren Medizin und Chirurgie. In den darauffolgenden 3 Kapiteln werden insgesamt 60 alltagsrelevante und allgemeingültige Fälle der beiden Fächer dargestellt. Neben zahlreicher Flussdiagramme findet man im Verlauf der Texte auch immer wieder Merke-Kästen oder brauchbare Tipps für die Prüfungssituation.

Inhalt:
Gerade die Informationen zum Ablauf der mündlichen Prüfungstage dürften die meisten Medizinstudenten enorm interessieren. Da einem ein derartiger Prüfungsaufbau im Verlauf des Medizinstudiums nur selten begegnet, kann das Wissen über die organisatorischen Dinge doch stark den Nervositätsgrad der Prüflinge positiv beeinflussen. Auch die Fälle mit den dazu passenden Fragen lassen sich gut alleine oder in der Gruppe durcharbeiten. Natürlich darf man nicht vergessen, dass dieses Buch vor allem als Überblick und Zusammenfassung zu verstehen ist. Details oder bestimmte Wissenslücken sollte man deshalb trotzdem nochmal in entsprechenden Fachbüchern oder im Internet nachlesen. Obwohl die Kapitel und Fälle des Buchs von insgesamt 13 Autoren zusammengetragen wurden, lesen sich die meisten Texte doch sehr ansprechend und eingängig.

Fazit:
Gerade für die abschließende Prüfung des Medizinstudiums kann man sich zur Vorbereitung ruhig ein entsprechendes Buch zulegen. Das "MEX - Innere Medizin und Chirurgie" vereint das Lernen für die beiden grundlegenden klinischen Fächer, die wohl in jeder M3-Prüfung in Deutschland vorkommen. Zum (laut) Lernen am eigenen Schreibtisch oder auch zum Lernen in der (Prüfungs-) Gruppe eignet sich das Buch hervorragend. Mit den Infos zum Ablauf der Prüfung, zu den Untersuchungstechniken, den Leitsymptomen und den insgesamt 60 auf Prüfungsprotokollen basierenden Fällen enthält das MEX ein rundes Angebot, das den meisten Studenten eine solide Grundlage für eine erfolgreiche mündliche Prüfung liefert. Detailwissen sollte man aus spezielleren Büchern holen, aber etwas Anderes proklamiert das MEX auch nicht für sich.

Bewertung vom 16.09.2019
Notarzt-Leitfaden

Notarzt-Leitfaden


ausgezeichnet

Zielgruppe:

Der "Notarzt-Leitfaden" richtet sich in erster Linie an chirurgische, internistische oder anästhesiologische Assistenzärzte, die sich gerade in der Ausbildung zum Notarzt befinden oder am Anfang ihrer Notarztfahrten sind.

Aufbau / Didaktik:

Das Buch teilt sich in insgesamt 23 Kapitel auf. Nach rechtlichen und organisatorischen Grundlagen (zum Beispiel Ausstattung der Rettungsmittel, interdisziplinäre Zusammenarbeit) werden die wichtigsten präklinischen Arbeitstechniken (Gefäßzugänge, intraossäre Zugänge, Thoraxdrainagen etc.) sowie die Grundlagen der Analgesie, Sedierung, Narkose, Beatmung und Reanimation erläutert. Nach einem Kapitel zur orientierenden Notfalluntersuchung und Leitsymptomen schließen sich insgesamt 16 Kapitel an, in denen bestimmte Notfälle geordnet nach der betroffenen Körperregion oder dem entsprechenden Patientenklientel (pädiatrische und gynäkologische Notfälle) dargestellt werden. Dabei folgen diese Kapitel meistens dem gleichen Aufbau (Definition, Symptomatik, Anamnese, Diagnostik, Sofortmaßnahmen, Transport, weiterführender Therapie und Differentialdiagnosen), was die Vergleichbarkeit und den Lernprozess fördert. Auf den abschließenden Seiten werden die wichtigsten Notfallmedikamente erläutert und man findet neben wichtiger Adressen (zum Beispiel Giftnotrufzentrale) auch einen immer wichtiger werdenden Fremdsprachenführer (zum Beispiel Russisch, Türkisch, Arabisch) mit den wichtigsten Fragen in Lautschrift.


Inhalt:

Auf den 800 Seiten finden sich eine Fülle an gut geordneten Informationen. Dabei schafft das Buch den Spagat zwischen Nachschlagewerk und schnellem Helfer im handlichen Taschenformat. Die Texte sind ansprechend geschrieben und gerade das immer gleiche Schema für die einzelnen Notfälle entspricht genau unserem Ordnungssinn. Für die ersten eigenen Notarztfahrten dürften sich somit die meisten Fragen im Nu beantworten lassen.


Fazit:

Um als Notarzt in Deutschland arbeiten zu dürfen, bedarf es neben einer 2-jährigen Weiterbildung auf dem Gebiet der stationären Patientenversorgung, eines erfolgreich bestandenen Notarztkurses, 6 Monaten im Arbeitsalltag auf einer Intensivstation, in der Anästhesiologie oder in einer Notaufnahme, 50 begleiteten Notarztfahrten auch einer erfolgreich absolvierten Abschlussprüfung. Schon für diese Prüfung eignet sich der Notarzt-Leitfaden unserer Meinung nach hervorragend. Aber auch während der Einsatzfahren oder in der Vor- und Nachbereitung lassen sich damit wichtige Fragen beantworten. Neben einem didaktisch ausgereiften Aufbau verfügt das Buch über eine Menge an konkreten Notfallkrankheitsbildern, wodurch sich sicherlich mindestens 95 Prozent der Einsätze abdecken lassen. Der Notarzt-Leitfaden liefert also schon mal den theoretischen Hintergrund für eine ausgereifte Notarzt-Ausbildung, sodass auch im praktischen Teil nicht mehr viel schieflaufen kann.

Bewertung vom 11.08.2019
BASICS Bildgebende Verfahren
Zechmann, Christian M.;Biedenstein, Stephanie;Giesel, Frederik L.

BASICS Bildgebende Verfahren


ausgezeichnet

Zielgruppe:

Die 5. Auflage des „BASICS Bildgebende Verfahren“ richtet sich an Medizinstudenten, die sich in grundlegender (aber häufig erstmal ausreichender) Form auf die radiologische Semesterprüfung, eine Famulatur oder das Praktische Jahr (PJ) vorbereiten wollen.

Aufbau / Didaktik:

Typischerweise gliedert sich das „BASICS Bildgebende Verfahren“ in einen allgemeinen und einen speziellen Teil. Dabei werden im ersten Teil Grundlagen zu den verschiedenen Arten der Bildgebung und zum Strahlenschutz erklärt. Der spezielle Teil geht dann geordnet nach Organsystem nacheinander näher auf Herz, Lunge, große Gefäße, den Verdauungstrakt, die Mamma, Niere und ableitende Harnwege, den Bewegungsapparat sowie auf das ZNS ein. Die meisten Themen werden auf einer Doppelseite mit anschließender Kurzzusammenfassung behandelt. Am Ende des Buches kann man 8 Fallbeispiele zur Übung lösen.

Inhalt:

Im Vergleich zur Vorauflage enthält die 5. Auflage mehr Abbildungen, die jeweils in Bildunterschriften erklärt werden. Die Texte lesen sich wieder recht einfach, sodass man das Buch als leichte Lektüre während des Semesters oder in der Prüfungsvorbereitung schnell durchlesen kann.

Fazit:

Im Vergleich zur 4. Auflage enthält die neue 5. Auflage des „BASICS Bildgebende Verfahren“ nicht viele Neuerungen. So wurden die Kapitelfolge und der Aufbau beibehalten und auch viele Texte übernommen. Teilweise wird etwas mehr auf die Bilderstellung, also die Arbeit der medizinischen technischen Assistenten (MTA) eingegangen und es wurden einige Abbildungen hinzugefügt. Es bleibt ein hervorragendes Buch für den klinischen Studienabschnitt, das zur allgemeinen Wissensverbreitung über die Kniffe der bildgebenden Verfahren beiträgt. Gerade Fragen nach der geeigneten Bildgebung bei verschiedenen Verdachtsdiagnosen betreffen eben nicht nur Radiologen, sondern vor allem Kliniker anderer Disziplinen und sollten bei der immer weiter steigenden Zahl der bildgebenden Diagnostik (und der damit verbundenen Kosten für das Gesundheitssystem) die Grundlage der medizinischen Entscheidungsfindung darstellen. Die Unwissenheit auf diesem Gebiet ist vielerorts leider recht groß und dagegen helfen Bücher wie das „BASICS Bildgebende Verfahren“ enorm, da sie in grundlegenden Zügen die wichtigsten Informationen liefern.
Allerdings sind wir der Meinung, dass man diese hervorragende Lektüre nicht unbedingt in der nun 20 Prozent teureren Neuauflage lesen muss. Da sich die Neuerungen wiegesagt im Rahmen halten, kann man auch auf die 4. Auflage zurückgreifen.

Bewertung vom 26.06.2019
Zahnärztliche Prothetik / Zahn-Mund-Kiefer-Heilkunde

Zahnärztliche Prothetik / Zahn-Mund-Kiefer-Heilkunde


ausgezeichnet

Zielgruppe:

Das Buch richtet sich primär an Zahnmedizinstudenten ab Beginn der praktischen Kurse, kann aber ebenso auch nach dem Studium als Nachschlagewerk dienen oder für Zahntechniker interessant sein.

Aufbau / Didaktik:

In insgesamt 12 Kapiteln wird das gesamte nötige Wissen zum Thema Zahnersatz kompakt – aber vollständig – aufbereitet. Neben den zahlreichen qualitativ äußerst hochwertigen Fotografien und Grafiken wird der Lernerfolg ungemein durch das Layout unterstützt. Neben vielen eingängigen Tabellen finden sich Merke-Kästen sowie Praxistipps, die nicht nur Tricks für die praktische Umsetzung bereithalten, sondern auch auf oft gemachte Fehler und Risiken verweisen. Die Texte lassen sich wunderbar lesen und sind auch für Anfänger gut verständlich. Die Kapitel sind klar strukturiert und immer gleich aufgebaut. Dadurch ist nicht nur das Durcharbeiten des Werkes, sondern auch das spätere Nachschlagen erleichtert.

Inhalt:

Thematisch wird von den absoluten Basics (Anatomie, Befunderhebung, Kommunikationsskills) über die prothetische Planung bis hin zur endgültigen Versorgung (Kronen, Brücken, Teil- und Totalprothesen etc.) jedes relevante Thema besprochen. Dabei wird nicht nur auf die Indikation und Durchführung eingegangen, sondern auch Bereiche wie etwa Planungsbeispiele, Historisches und die anschließende Nachsorge dargestellt. Daneben finden sich auch Kapitel zu typischen kraniomandibulären Pathologien, Werkstoffkunde und Materialunverträglichkeiten. Vor allem die Kapitel zur Kiefer-Gesichts-Prothetik und Implantatprothetik (als chirurgisch-kombinierte Versorgung) machen das Werk auch für die Zeit nach dem Studium interessant. Das letzte Kapitel ist ausschließlich den zukunftsweisenden Methoden in der Prothetik gewidmet: ein absoluter Pluspunkt, da die dentale Informatik, etwa in Form von CAD/CAM-Verfahren, mittlerweile auch Einzug ins universitäre Lehrprogramm hält. Wie von Thieme gewohnt lässt sich der Inhalt des Buches in der Online-Bibliothek eRef abrufen.

Fazit:

Alles in allem erhält das Werk eine absolute Kaufempfehlung. Als Zahnmedizinstudent im fortgeschrittenen Semester behandelt man schon eigenständig seine eigenen Patienten: da ein Buch zur Hand zu haben, das diverse Behandlungsmethoden von Planungsbeginn an Schritt für Schritt bis hin zur Nachsorge diskutiert, ist wirklich goldwert. Die prothetische Versorgung des stomatognathen Systems ist nicht zuletzt auch wegen der ästhetischen Anforderungen sehr komplex – da sind die zahlreichen Fotografien (die sich in anderen prothetischen Lehrbüchern in der Anzahl oftmals leider nicht finden) absolut hilfreich! Insgesamt bietet Thiemes Prothetik einen wunderbaren Einstieg und Überblick und sollte für das Studium definitiv ausreichend sein. Die enorme Wertigkeit des Papiers und Drucks sowie die Tatsache, dass das Lehrbuch als Nachschlagewerk auch in der späteren Praxis Verwendung finden kann, lässt den relativ hohen Preis in unseren Augen verschmerzen.

Bewertung vom 20.05.2019
Neurologie hoch2

Neurologie hoch2


sehr gut

Zielgruppe:

Das Buch richtet sich vor allem an Neurologie-interessierte Studenten, die in diesem Bereich eine Famulatur oder ein PJ-Tertial planen. Für die Studenten, die Neurologie als ein Fach unter vielen im Studium sehen, dürfte der Inhalt an manchen Stellen etwas ausführlich sein.

Aufbau / Didaktik:

Von den neurologischen Untersuchungsmethoden, über nach Symptomen oder Ursachen geordnete neurologische Krankheitsbildern bis hin zur Neuroradiologie wird das studentische Neuro-Wissen in insgesamt 22 Kapiteln geschult. Dabei kommen die gleichen didaktischen Stilmittel zum Einsatz wie schon im Buch „Pädiatrie hoch2„: Merke-Kästen, Cave-Kästen, Praxis- und Lerntipps findet man genauso wie zusammenfassende Tabellen und anschauliche Illustrationen über das gesamte Buch verteilt. Außerdem gibt es am Ende eines jeden Kapitels einige Übungsfragen für die mündliche Prüfung mit den entsprechenden Lösungen. Im Anhang des Buches sind die Lernziele des aktuellen NKLM (Nationaler kompetenzbasierter Lernzielkatalog Medizin) aufgeführt, falls man davon einen Überblick bekommen möchte. Das Layout des Lehrbuches überzeugt mit bewussten Farbwechseln und ist eingängig, allerdings missfällt uns etwas die kleine Schrift, die vor allem in den Kästen für die Praxis- und Lerntipps zu finden ist.

Inhalt:

Die Texte lesen sich rund, allerdings nicht durchweg gleich, da die Kapitel von vielen verschiedenen Autoren verfasst wurden. Die Inhalte des Buches sind durch den Code im Buch auch in einer App sowie im Internet verfügbar. Für das neurologische Wissen im Studium und zu Beginn der Assistenzzeit sind die Inhalte absolut ausreichend.

Fazit:

„Neurologie hoch2“ ist genau wie sein pädiatrisches Pendant bereits in der Erstauflage ein umfassendes Lehrbuch mit einem umfassenden Konzept und eignet sich für alle Medizinstudenten, die ein besonderes Interesse an der Neurologie hegen. Das Design ist durchweg übersichtlich und auch wenn die Kapitel von vielen verschiedenen Autoren zusammengetragen wurden, lesen sich die Texte leicht und flüssig. Wie auch bei „Pädiatrie hoch2“ hätten wir uns nur einen etwas studentenfreundlicheren Preis für dieses studentenorientierte Konzept gewünscht.

Bewertung vom 12.04.2019
Duale Reihe Anamnese und Klinische Untersuchung
Füeßl, Hermann;Middeke, Martin

Duale Reihe Anamnese und Klinische Untersuchung


ausgezeichnet

Zielgruppe:
Das Buch ist ideal für den klinischen Studienabschnitt, in dem Medizinstudenten regelmäßig mit Patienten und deren Anamnese und klinische Untersuchung konfrontiert werden. Nachschlagen lohnt sich aber nicht nur im Studium, sondern auch als Assistenzarzt noch.

Aufbau / Didaktik:
Insgesamt ist das Buch in 4 Teile aufgebaut: Teil A sorgt für die Grundlagen der Arzt-Patienten-Beziehung und gibt in 6 Kapiteln allgemeine Informationen zur Anamnese und klinischen Untersuchung. Teil B widmet sich auf ca. 50 Seiten eindrucksvollen Blickdiagnosen. Teil C geht in 12 Kapiteln auf die spezielle Untersuchung der verschiedenen Organe ein und beleuchtet außerdem die Untersuchung von Kindern und Bewusstlosen. In Teil D, dem Anhang, finden sich wichtige Laborparameter. Vom Aufbau her hat sich also nicht viel verändert im Vergleich zur Vorauflage, allerdings wurden die Inhalte aktualisiert und ein paar neue Kapitel (zum Beispiel "Der informierte Patient") hinzugefügt.

Inhalt:
Die Texte und Erklärungen sind leicht und einprägsam geschrieben. Neben den bekannten Duale-Reihe-Features finden sich in dem Buch grün markierte Aufgaben, die den Studenten animieren, das gerade Gelesene zu reproduzieren oder in verschiedenen Szenarien anzuwenden. Herztöne oder verschiedene klinische Untersuchungen lassen sich nach Kauf des Buches auch über die eRef-Bibliothek als Video abrufen. Praktischerweise finden sich an den entsprechenden Stellen im Buch QR-Codes, über die man das Audio- oder Videomaterial direkt auf dem Tablet oder Smartphone aufrufen kann.

Fazit:
Auch die 6. Auflage erhält eine absolute Kaufempfehlung von uns. Egal, ob man mit dem Buch für den ersten Untersuchungskurs nach dem Physikum, für eine Untersuchungsprüfung (OSCE) oder das mündliche (dritte) Staatsexamen lernt: Durch den klaren Aufbau, die einprägsamen Erklärungen und vor allem das praktische Anschauungsmaterial fällt es leicht einen systematischen Ablauf und die nötige Struktur in die eigenen Untersuchungsfähigkeiten zu bringen. Was dann noch fehlt ist das regelmäßige Üben mit Kommilitonen. Denn gerade in Zeiten von immer mehr diagnostischen (und kostspieligen) Möglichkeiten (Röntgen, Sonografie, Schnittbildgebung, Labor...) sollte die Anamnese und klinische Untersuchung ein fester Bestandteil einer fundierten Ausbildung darstellen, damit man später als mündiger, guter Assistenzarzt nicht zu viel unnötige und sinnlose Diagnostik betreibt und stattdessen zielgerichtete Medizin praktiziert.