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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Frau M. aus M.
Wohnort: 
Magdeburg

Bewertungen

Insgesamt 104 Bewertungen
Bewertung vom 24.11.2023
LEBRON - Die große Biografie des NBA-Superstars
Benedict, Jeff

LEBRON - Die große Biografie des NBA-Superstars


ausgezeichnet

Das starke Porträt einer beeindruckenden Persönlichkeit
Dieses Buch erzählt uns den Werdegang des Basketballspielers LeBron James. Der Autor hat eine umfangreiche Recherchearbeit geleistet und hat Wesentliches und viele interssante Datails zu einem spannenden Porträt zusammengetragen. Es gibt auch einige sehr gute Fotos in der Buchmitte.
LeBron James wurde im Dezember 1984 in Akron (Ohio) geboren. Seine Kindheit stand zunächst unter keinem guten Stern. Schon früh wurde jedoch LeBrons ungewöhnliches sportliches Talent entdeckt und gefördert. Damit ist er zur richtigen Zeit am richtgen Ort, denn in den USA hat insbesondere Basketball einen sehr hohen Stellenwert. Sein Talent ist gepaart mit einem hohen Ehrgeiz, harter Disziplin und hohen ethischen Werten. Sehr schnell gelangt er an die Spitze der NBA. Sehr gelungen schildert der Autor entscheidende Spiele und Spielzüge, bei denen es für LeBron bzw. seine Mannschaft um sehr viel ging. Der Autor macht deutlich, wie sich die LeBrons Fähigkeiten stets weiter entfalten und sich auch auf viele weitere Gebiete (auch international) erstecken. Es ist toll, dabei zu sein, wie es LeBron gelingt, die richtigen Partner um sich zu versammeln, die seinen Erfolg unterstützen. Beeindruckend und herzerwärmend ist, wie er auch außerhalb des Spielfeldes als Mensch agiert. Es ist sehr imponierend, wie LeBron seinen persönlichen Zielen folgt und seinen finanziellen Reichtum für Projekte einsetzt, von dem sozial benachteiligte Menschen profitieren können. Es ist toll, mit anzusehen, mit welcher erstaunlichen Energie LeBron auch heute noch mit fast 39 Jahren nach wie vor ganz oben mit dabei ist.
"LeBron" ist eine starke Biografie, die von Seite zu Seite immer noch spannender wird. Ich gebe sehr gern eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.11.2023
Die moderne Kräuterapotheke
Easley, Thomas;Horne, Steven

Die moderne Kräuterapotheke


ausgezeichnet

Die Schätze der Natur als Arzneimittel nutzbar machen
"Die moderne Kräuterapotheke" beschäftigt sich mit Kräutermedizin. Sehr ausführlich und gut strukturiert erklären die beiden Autoren die Möglichkeiten der Herstellung von pflanzlichen Arzneimitteln. Einen Kamillentee hat bestimmt schon jeder einmal gebrüht oder einen Hustensaft aus Zwiebeln gemacht. In dem Buch kann man man jetzt sehr viele weitere Heilpflanzen und ihre Verarbeitungsmöglichkeiten kennenlernen. Manches ist auch für Einsteiger leicht umsetzbar, manches erfordert Gerätschaften, die sich eher jemand zulegen wird, der sich intensiver mit der Materie beschäftigen will. Ein Kapitel mit Rezepturen und Dosierungsanleitungen enthält viele wichtige Hinweise. In einem weiteren Kapitel werden auf 146 Seiten sehr viele Kräuter einzeln mit ihren Zubereitungs- und Verwendungsmöglichkeiten beschrieben. Eine Liste mit Bezugsquellen von Keilkräutern, Pflanzen, Saat und allen möglichen Utensilien vervollkommnet das Buch am Schluss.

Von diesem Buch bin ich absolut begeistert. Es wird ein dauerhafter Begleiter für mich sein. Die aufgezeigten Möglichkeiten der Herstellung von Planzenarzneien haben mich sehr staunen lassen.

Bewertung vom 12.11.2023
Welt in Aufruhr
Münkler, Herfried

Welt in Aufruhr


ausgezeichnet

Vom Erstarken und Zerfallen der Macht
Herfried Münkner hat sich hier eines sehr präsenten Themas angenommen. Die sich momentan verändernden Machstrukturen der Welt sind sehr beunruhigend, da sie nicht mehr zu unseren gängigen Ansichten von Richtig und Falsch passen. Die Herangehensweise des Autors ist vor allem sachlich und unparteilich. Seine Ausführungen untermauert er durch Hinzuziehung von Schriften anderer Philosophen, Politikwissenschaftler und Historiker.
Sehr genau erläutert Herfried Münkler die Grundlagen von politischen Ordnungen, den Prinzipien des Friedens, die Folgen von irrtümlichen Einschätzungen und warum es kaum möglich ist, einen immerwährenden Weltfrieden zu erschaffen. Sehr interessant sind auch die Überlegungen zu den Hintergründen des Ukraine-Krieges. Auch die Betrachtungen zu den Eigentumsverhältnissen in der DDR haben meinen Blickwinkel erweitert.
Der Autor nutzt spannende Rückschauen in die Geschichte der Geopolitik zur Verdeutlichung von Prallelen in der Gegenwart und zum Entwurf möglicher machtpolitischer Konstellationen in der Zukunft.
Auch wenn Sprache und Satzbau stellenweise sehr anspruchsvoll erscheinen, so ist der Inhalt dennoch für alle interessierten Leser sehr gut geeignet.
Ich hatte große Freude bei Lesen dieses Buches und gebe gern eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.11.2023
Büchermenschen
Vernet, Stéphanie;de Cussac, Camille

Büchermenschen


ausgezeichnet

Ein Buch über Bücher
"Büchermenschen" ist ein großes Bilderbuch, in dem die Leser erfahren, welcher Aufwand nötig ist, um Bücher herzustellen. Auf je einer Doppelseite werden die Arbeitsschritte und Berufe vorgestellt. Auch das Buch selbst wird als Beispiel genutzt. Gleich zu Beginn werden Einband, Schriftart und Papiersorte bezeichnet. Die ganzflächigen Illustrationen, die ein wenig an Wimmelbilder erinnern, sind sehr farbenfroh und ausdrucksstark. Man befindet sich in der jeweiligen Situtation gleich mittendrin. Zu jeder Etappe gibt es kurze Texte, die sehr informativ und unterhaltsam sind. Leider ist die Schriftgröße mit 9pt etwas zu klein. Genug Platz für mindestens 10 pt wäre auf jeden Fall vorhanden gewesen.

Auch die Menschen, die mit den Büchern nach ihrer Fertigstellung zu tun haben, werden vorgestellt. Literaturkritiker, Buchhändler, Bibliothekare und natürlich auch Leserinen und Leser bekommen viel Raum.

Dieses Buch ist für Menschen ab 8 Jahren vorgesehen und kann auch für Erwachsene sehr interessant sein.

Bewertung vom 20.10.2023
Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23
Bernard, Caroline

Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23


ausgezeichnet

Frida ist nicht aufzuhalten
Diese Romanbiografie beleuchet das Jahr 1938/39, in dem die mexikanische Malerin Frida Kahlo ihren Durchbruch als Künstlerin erlebte. Sie tritt aus dem Schatten ihres sehr berühmten Ehemannes Diego Rivera heraus und erobert sich ihr Publikum und ein freies Leben für sich selbst. Die beiden Maler haben eine einzigartige Beziehung, die von starkem Temperament, großer Leidenschaft und tiefer Liebe getragen wird. Sehr gut sind die Besonderheiten der Zeit und die Rolle der Frauen, insbesondere der Künstlerinnen, herausgearbeitet. Frida wird in all ihren Widersprüchen und Verwicklungen in Amouretten gezeigt. Ihr unbändiger Lebens- und Freiheitswille ist beschränkt durch ihre gesundheitliche Situation, die auf eine Erkrankung im Kindesalter und auf einen schweren Busunfall zurückgehen. Frida will sich nicht in ihre Grenzen fügen und lebt, als gäbe es kein Morgen. Mit ihrer einzigartigen Ausstrahlung und ihrer ungewöhnlichen Schönheit kann sie andere Menschen sehr schnell für sich einnehmen. Das Buch ist ein wunderbarer Schmöker, den ich geradezu verschlungen habe. Die Sprache ist eindringlich und sehr bildhaft, so dass man tatsächlich mitten dabei ist im Getümmel. Auch die Beschreibung der Gemälde von Frida ist so plastisch, dass es gar kein Defizit ist, dass dieses Buch ohne Illustrationen ist.
Ich hatte sehr viel Freude beim Lesen und gebe gern eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.10.2023
Haltestellenprosa
Jan C. Behmann

Haltestellenprosa


ausgezeichnet

Lauter tolle Gedanken, die mitten auf der Zwölf landen
In "Haltestellenprosa" sind viele kurze Texte verschiedener Genres enthalten. Jan C. Behmann schreibt, dass er Geschichten auf wenigen Seiten erzählen möchte. Er liebt die Verdichtung und damit Aufladung eines Textes, die eine Verkürzung auf wenige Zeilen oder Seiten möglich macht. Das gelingt ihm in grandioser Weise. Man sollte dieses Buch vielleicht nicht hintereinander weg lesen. Die Haltestellen zwischen den Texten geben Raum für einen sehr angenehmen Nachhall im Innern des Lesers. Der vorher verdichtete Inhalt kann sich dann nämlich wieder entpacken und ausbreiten. Die Geschichten der etwas depressiv-sarkastischen Romanfigur Reuter und der in ein anderes Romanuniversum gehörende imaginäre Reitmayr machen Appetit auf mehr. Sehr lustig finde ich auch die Musiktipps, die gelegentlich für das Lesen des einen oder anderen Textes angeboten werden. Die meisten Texte sind allerdings weniger humorig, weil allzunah an der Realität. Ich hatte große Freude beim Lesen!

Bewertung vom 12.10.2023
Das Glück liegt im Darm
Polster, Elisabeth

Das Glück liegt im Darm


ausgezeichnet

Der Darm - eine Innenschau
In diesem Buch geht es um den Weg, den das, was wir essen und trinken, durch uns durch nimmt. Der Darm mit seinen verschiedenen Abschnitten, die entsprechende Spezialaufgaben haben, wurde lange nicht in seiner Komplexität wahrgenommen. In diesem Buch wird auf sehr anschauliche Weise, illustriert mit vielen Fotos und Zeichnungen, leicht und locker dargestellt, was sich in unserem Innern so abspielt. Vor allem die Wichtigkeit der Arbeit der vielen in uns wohnenden Bakterien, die das Mikrobiom bilden, wird erklärt. Daraus leitet sich sehr gut nachvollziehbar die Bedeutung einer gesunden Ernährung ab. Die Autorin erläutert, was den Bakterien gut tut und was ihnen schadet. Dieses Buch ist sehr wichtig, um ein richtiges Grundverständnis für die Bedeutung eines gesunden Darmes zu entwickeln, denn sehr viele Krankheiten haben einen Bezug zu den Vorgängen bei der Verdauung.
Sehr gut finde ich auch das Kapitel mit den Rezepten für Darmschmeichler.
Ich gebe gern eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.10.2023
Wer sind Sie denn wirklich, Herr Gasbarra?
Heim, Gabriel

Wer sind Sie denn wirklich, Herr Gasbarra?


ausgezeichnet

Eine Spurensuche
Schon das Cover ist sehr markant gestaltet. Der Titel rund um ein seitenfüllendes Foto, auf dem Felix Gasbarra mit abgewandtem Gesicht zu sehen ist, gibt einen treffenden ersten Eindruck.
Gabriel Heim wusste lange nichts über seinen Vater. Die Mutter verheimlichte ihm viele Jahre dessen Identität. Zehn Jahre nach dem Tod der Mutter und damit selbst im fortgeschrittenen Erwachsenenalter machte sich Heim auf die Suche nach diesem Mann, der sich nie zu ihm bekennen wollte. Er stößt auf eine spannende und ungewöhnliche Persönlichkeit. Felix Gasbarra ist selbst ein vom Vater nicht anerkanntes Kind. Er ist ein starker Charakter, hochintelligent, sehr kultiviert, mit besonderer Anziehungskraft auf Frauen. Aber er ist schwer fassbar, denn Felix Gasbarra hat es verstanden, sich in vielen verschiedenen Masken zu zeigen, seine Spuren zu verwischen oder ganz und gar unsichtbar zu sein. Gabriel Heim nimmt die Tagebuchaufzeichnungen von Gasbarras Frau, der Malerin Doris Homann, mit hinzu. Daraus ergeben sich zusätzliche sehr aussagekräftige Anhaltspunkte. Auch die Kontaktaufnahme zu einer seiner in Südamerika lebenden Halbschwestern trägt zur Ergänzung des Bildes von Gasbarra bei.
War Gasbarra zunächst ein glühender Kommunist und engagierter Theatermann an der Seite Piscators, so mutiert er nach Machtergreifung der Nazis zu einem ebenso fleißigen Agitator im faschistischen Propagandaministerium Italiens. Er brennt darauf, Doris Homann zu heiraten, stellt sich einem Familienleben aber langezeit gar nicht und später auch nur widerwillig. Am Ende des Buches bleiben viele Fragen offen, was dem Lesevergnügen aber keineswegs entgegensteht.
Dieses Buch gefällt mir sehr. Die zahlreichen Fotos und auch die Bilder von Doris Homann illustrieren den Text auf beste Weise.

Bewertung vom 30.09.2023
Kajzer
Kaiser, Menachem

Kajzer


ausgezeichnet

Was von Menachems Erbe übrig blieb

Der jüdische Autor wurde 1985 in Toronto geboren. Das ist sowohl räumlich als auch zeitlich sehr weit weg vom Unheil, das an den Juden Europas im Zweiten Weltkrieg verübt wurde. Das weit verbreitete Schweigen hat die emigrierten Familien oft abgetrennt von dieser Vergangenheit. Dennoch kommt der Autor mit ihr in Kontakt, als er vom vergeblichen Bemühen seines bereits vor seiner Geburt verstorbenen Großvaters erfährt, eine Entschädigung für das enteignete Wohnhaus der Familie im ehemaligen Schlesien zu erhalten. Er erforscht die Hintergründe, erkundet die jetzige Lage dort und bemüht sich um die Rückübertragung des Gebäudes. Während sich der juristische Prozess in Polen über mehrere Jahre hinzieht, sieht sich Menachem Kaiser im Lande um. Er findet neue Spuren seiner Familie. Auch trifft er auf viele interessante Menschen, die mit den Erinnerungen und Überlieferungen an den 2. Weltkrieg sehr unterschiedlich umgehen. Er nennt diese Sichtweisen Narrative. Menachem wägt diese Narrative gegeneinander ab, lässt sie alle gelten, ohne sich unbedingt eines davon zu eigen zu machen. Er zeigt, dass es keine absolute Wahrheit gibt und dass es zuweilen sogar richtig sein kann, falsche Dinge zu glauben. „Was machen wir mit dem Unwissbaren? Was können wir tun, außer es anzunehmen?“
Mich hat der Verlauf dieser Geschichte sehr beeindruckt. Es hat mir sehr gefallen, wie Menachem Kaiser die Dinge von allen möglichen Seiten betrachtet. Es werden auch jede Menge Fragen aufgeworfen. Dieser besondere Blickwinkel auf den Zweiten Weltkrieg führt zur Annahme der Gegenwart, wo sich die Dinge weiterentwickelt haben und sich ein neuer Kontext gebildet hat.
„Kaiser“ ist eine sehr spannende Lektüre. Es ist mein persönliches Buch des Jahres.