Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
a.n.
Wohnort: 
dd

Bewertungen

Insgesamt 129 Bewertungen
Bewertung vom 12.05.2019
Eine Samtpfote zum Verlieben / Samtpfoten Bd.1
Metz, Melinda

Eine Samtpfote zum Verlieben / Samtpfoten Bd.1


gut

Eine Katze als Kuppler
MacGyvers eigene Probleme sind überschaubar. Doch die seines Frauchens sind da weitaus gravierender, auch wenn die Betroffene noch gar nichts davon weiß. Und daher weiß auch nur der samtpfotige Kater, was zu tun ist. Aufzuhalten ist er dabei nicht, obwohl er sich und sein Frauchen damit in so manch knifflig-komische Situation bringt.
Den Leser freut es, wird er doch kurzweilig und einfallsreich unterhalten. Mehr kann und sollte man von der Lektüre allerdings auch nicht erwarten. Ein leichtes, und humorvolles Buch zur Lesefreude mit Romantik, Alltagswitz und eigenen Träumereien. Hin und wieder lernt man doch noch etwas über das komplizierte Metier Kennenlernen und ja, auch über Katzen. Und so mancher Single wünscht sich sicher einen so engagierten Begleiter wie unseren knuffigen Hauptakteur.
Nicht nur aufgrund der Konstellation der Akteure und deren skurrilen Erlebnissen fällt das Buch aus dem Rahmen, auch das Cover ist ein Hingucker. Hier passt einfach alles zusammen. Heiter und enthusiastisch, ohne aber die Schattenseiten des Lebens zu verdrängen, begibt begeben sich nicht nur der Kater und sein Frauchen auf einen ereignisreichen und emotionalen Parcours, der Leben genannt wird. Auch bei dieser Lektüre ist der Ausgang vorhersehbar, doch war dies für den Leser noch nie so egal.

Bewertung vom 21.04.2019
Das Haus meiner Eltern hat viele Räume
Ott, Ursula

Das Haus meiner Eltern hat viele Räume


ausgezeichnet

Ein wichtiges Stück Heimat
Wie viel Persönlichkeit kann sich in Dingen verbergen? Muss man ein schlechtes Gewissen haben, wenn man die elterlichen Sachen nicht immer mit ebensolcher Ehrfurcht und Verbundenheit behandelt? Wie fühlen sich die Betroffenen wirklich? Ist es doch ein einschneidender Lebensabschnitt, über den man weder gern offen spricht, noch im Vorfeld gern nachdenkt. Vieles spielt sich im Verborgenen, tief im Inneren ab und wird vor sich her geschoben, so lange es nur geht.
Freud, Leid, Trauer, Wehmut, Loslassen. Emotionen, unerwünschte Realitäten und Erinnerungen zwischen „das Leben muss weiter gehen“, obwohl die Welt für einen selbst doch irgendwie stehen bleibt oder sich zumindest langsamer zu drehen scheint. Ursula Ott teilt ihre Erfahrungen und Gefühle mit uns. Und das auf eine sehr innige und direkte Art und Weise, die Vertrauen weckt, Verständnis gibt, sodass diese Phase für einen selbst noch einmal durchlebt wird. Für mich ist diese Lektüre zwischen Roman und Sachbuch eine die eigene Unruhe nehmende innere Vorbereitung, wenn ich einmal durch die Räume im Haus meiner Eltern gehen muss. Ein „letzter“ Gang, den man nicht allein gehen sollte. Denn der Auszug / das Leeren an sich ist auch immer nur eine Etappe auf deinem langen Davor und Danach. Wie die Kapitelübersicht verrät, werden auch eben diese Aspekte nicht außer Acht gelassen. Hierfür lässt die Autoren u. a. auch Experten zu Wort kommen und gibt uns weiterführende Literaturvorschläge mit an die Hand. Ein gelungener und hilfreicher Ratgeber – von Mensch zu Mensch.

Bewertung vom 18.03.2019
Onkel Stan und Dan und das ungeheuerlich ungewöhnliche Abenteuer / Onkel Stan und Dan Bd.2
Kennedy, A. L.

Onkel Stan und Dan und das ungeheuerlich ungewöhnliche Abenteuer / Onkel Stan und Dan Bd.2


sehr gut

Lesen UND Staunen
Herrlich ungewöhnlich, ein Feuerwerk für Auge, Herz und Geist. Schon das Cover signalisiert, dass es turbulent und unterhaltsam zugehen wird. So ist das nun mal, wenn Dachs Dan, streitende Lamas und außergewöhnliche Kinder gemeinsam in Aktion treten und auch Onkel Stan seinen einzigartigen Beitrag leistet. Schlag auf Schlag, Seite für Seite.
Reich bebildert, witzig beschrieben, die Seiten übersichtlich gestaltet, die Handlung leicht zu verstehen. Putzig, lehrreich, fesselnd. Freundschaft, Mut, Ideenreichtum stehen im Vordergrund. Andererseits scheinen hier in diesem Buch die Uhren gehörig anders zu ticken. Nicht alles ist wahr, doch manches ist einfach zu schön, um wahr zu sein. Für den einen vielleicht zu skurril, für den anderen genau richtig für einen ungewöhnlichen Ausflug ins Reich der Phantasie, Fiktion und Fröhlichkeit.
Die jungen Leser werden das Buch sicher nicht mehr so schnell aus der Hand legen, wenn sie sich erst einmal auf Dans und Stans Abenteuer eingelassen haben. Superlative werden zu Standards. Alles scheint möglich zu sein. Alles ist erlaubt. Ein Hoch auf das Anderssein, das sich nicht hinweghebt sondern auch andere bereichert.

Bewertung vom 10.03.2019
Sind wir noch ganz sauber?
Tügel, Hanne

Sind wir noch ganz sauber?


ausgezeichnet

Jetzt wird aufgeräumt
Der Titel lässt aufhorchen. Das Buch wird bemerkt. Doch der Inhalt ist noch bemerkenswerter. Die dank uns profitable Reinheitsindustrie – ein schmutziges Geschäft. Woher kommt der wirkliche Dreck und was tut der tatsächlich mit uns?
Erschreckend, was wir uns und unserer Umwelt täglich mit anscheinend bestem Gewissen antun. Zahlen und Fakten machen glasklar, wie sehr wir uns irren. Zu sauber macht krank und das nicht nur den Körper sondern auch die Seele. Zwänge und Allergien können die Folge sein. Wir entfremden uns der Natur immer mehr und zerstörend sie für eine große Lüge, einen eingeredeten Irrglauben.
Die Autorin klärt auf und erklärt, ohne den Zeigefinger zu erheben. Leicht wird es nicht, die Leser zu überzeugen, denn wie weit sich jeder bereits vom normalen Maß entfernt hat, ist beängstigend. Unser gesunder Menschenverstand ist gefragt und der Wille, es einfach mal zu probieren mit „weniger ist mehr“. Sinnvolles Tun durch anders Handeln. Alles beginnt jedoch mit Nachdenken und Umdenken.
Alltagstaugliche Beispiele, gepaart mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und neuesten Forschungsergebnissen betreffend der Veränderung der gesamten Flora und Fauna (allein durch uns!) geben einen praktikablen und vor allem nachhaltigen Denkanstoß.
Machen wir uns also nicht länger mit die Finger schmutzig.

Bewertung vom 27.01.2019
Gehen. Weiter gehen
Kagge, Erling

Gehen. Weiter gehen


ausgezeichnet

Ein Schritt weiter, ein Gedanke mehr, …
… ein Stück weiter zu sich selbst. Nicht umsonst besagt ein Sprichwort „Der Wald ist das Krankenhaus der Seele“. Bereits vorab war mir bekannt, dass man laufen / gehen soll, am häufigsten in der Natur und das am besten allein. Und das geht weit über das sich sportlich Betätigen hinaus und hat auch mit Abnehmen und der gleichem Ansinnen zu tun. Kein Reden und dennoch Zwiesprache – Etappe für Etappe. Bewegung, Begegnung, Veränderung, Entdeckung seiner selbst.
Das propagiert unter anderem auch der Autor. Man fühlt sich verstanden. Und genau das ist es, was das Buch so lesenswert macht; für den, der das Gehen bereits für sich entdeckt hat. Kagge tickt anders. Nicht jeder wird ihn verstehen und das, was er dem Leser sagen möchte. Mir hingegen spricht er bisweilen aus der Seele.
Eine bereichernde und wichtige Erfahrung, die man ganz und gar nur mit sich oder wirklich Gleichgesinnten teilen kann. Körper und Geist reagieren, man fühlt die Interaktion. Ein Kraftquell für den Alltag, das normale Leben. Jeder muss seinen Weg gehen. Kagge erzählt von seinem und den Beobachtungen, die er nicht nur im übertragenen Sinne links und rechts am Wegesrand gemacht hat. Seine Gedanken erweitern den eigenen Horizont. Ein tiefer und dauerhafter Blick nach innen. Weit entfernt von höher, schneller, weiter.

Bewertung vom 13.01.2019
Good Night Stories for Rebel Girls 2
Favilli, Elena;Cavallo, Francesca

Good Night Stories for Rebel Girls 2


ausgezeichnet

Can you feel it?
Girl-Power für künftige Frauen. Früh übt sich … und damals war alles noch viel schwerer für unsere Geschlechtsgenossinnen. Die eindrucksvolle Lektüre macht deutlich, was heute kaum mehr vorstellbar ist. Frauen kämpfen für ihre Träume, ihr eigenes Leben. Wir haben es da in vielerlei Hinsicht leichter. Doch machen wir auch etwas mit den Möglichkeiten und vor allem mit unserem eigenen Potential? Auch Frauen haben in erheblichem Maße dazu beizutragen, die Welt zu verändern; und damit auch das Leben der Frauen, die nach ihnen kamen: das unsere.
Simpel geschrieben, somit leicht verständlich; genau der richtige Stil, um auch Lesemuffel zu erreichen. Die peppige Aufmachung des Covers durchzieht das gesamte Buch. Informativ und mitreißend, eine kunterbunte Galerie bemerkenswerter Frauen, von denen so manche zumindest mir bislang völlig unbekannt war. Es werden Frauen aus unterschiedlichen Epochen und gesellschaftlichen Schichten vorgestellt. Schicksale, Chancen, Scheitern, Durchhalten, Ertragen, Erringen.
Die einzelnen Biographien werden eher kurz abgerissen. Eine Wissens-Essenz, die niemanden erschlägt oder langweilt. Alles ist auf die jüngere Leserschaft zugeschnitten. Dieses Konzept ist in diesem Zusammenhang absolut stimmig, da ihnen dadurch nichts entgeht und sie in erster Hinsicht zum wirklichen Lesen und wahrhaftigem Durchlesen animiert werden.
Diese einzigartige Buchreihe sollte unbedingt weiter geführt werden. Sie inspiriert, sie informiert, sie orientiert, sie macht einfach Spaß, zu lesen. Warum nicht die Töchter mit ihren Müttern gemeinsam?

Bewertung vom 25.11.2018
Nein ist das neue Ja
Nick, Désirée

Nein ist das neue Ja


ausgezeichnet

Hier scheiden sich die Geister
Wie immer legt die Autorin auch hier den Finger nicht nur in die Wunde sondern rührt so richtig darin herum. Und das ist sicher für den einen oder anderen Ertappten schmerzhaft. Mit ihren Ansichten eckt sie oft an, doch ist es nicht so, dass diejenigen, die zur Wahrheit wandern, meist ziemlich alleine unterwegs sind? Sich selbst und seinen Überzeugungen treu bleiben, nicht alles unkommentiert mitmachen – ein Traum. Stolz kann man sich in manchen Situationen leider nicht immer leisten. Sie kann es und sie tut es in alt bekannter Gewohnheit. Amusement und Aufreger, Ratgeber und Blitzableiter in einem.
Nicht alle Probleme widerfahren einem selbst, nicht jedes geschilderte Detail ist der Rede wert. Jeder führt ja ein anderes Leben. Und mit einigen „Nein“ ist man noch lange nicht der alleinige Steuermann seines Schicksals. Zumindest beim Lesen fühlt man sich unter Gleichgesinnten. Wer „Ja“ sagt, fällt zwar weniger auf, läuft aber Gefahr, einmal an Herzdrücken zu sterben. Andererseits will ja auch niemand wirklich als Einzelkämpfer unterwegs sein. Die Entscheidung, welche der beiden Varianten und in jeweils welcher Dosierung für einen selbst bekömmlich ist, wird dem Leser durch dieses Buch nicht abgenommen.
Wer der Person Désirée Nick etwas abgewinnen kann, wird auch dieses Buch von ihr lieben und mit ihrer Meinung weitestgehend konform gehen und sich dabei noch dazu bestens unterhalten fühlen. Gesellschaftskritik humorvoll, tiefsinnig und nachhallend. Wenn auch mitunter schnodderig vorgetragen. Köstlich!

Bewertung vom 24.11.2018
Berührung
Müller-Oerlinghausen, Bruno;Kiebgis, Gabriele Mariell

Berührung


sehr gut

Das Buch – eine Hand
Eine offene Hand, die streichelt, rührt, wachrüttelt, beruhigt. Der Inhalt - faszinierend und elektrisierend, wenn auch nicht des Rätsels einzige Lösung. Jedes Wort wurde präzise gesetzt. Die Zeilen sind somit sehr einprägsam, Metaphern oder altbewährten Weisheiten gleich. Das Ausmaß von Mangel an wirklicher Berührung von Mensch zu Mensch, die Bandbreite des Denkens und Handelns wird verständlich dargelegt und ist dem Leser bislang keinesfalls in vollem Umfang von vorn herein bewusst. Das macht das Buch nicht nur so interessant sondern vor allem auch teilweise so hilfreich für uns selbst UND den Umgang mit uns nahestehende Menschen.
Ein allumfassendes Sachbuch für Laien und Nichtlaien; weit mehr als eine thematisierte Essenz. Medizinische Aspekte, kultur- und zeitgeschichtliche Besonderheiten, eigene Konditionierung sind nur einige Facetten, die näher beleuchtet werden. Der Fokus liegt hierbei auf aktuellen medizinischen Erkenntnissen und therapeutisch-psychologischen Herangehensweisen. Körpergefühl, Krankheiten, Wahrnehmung stehen in engem Zusammenhang und werden in ihrem Interagieren anschaulich dargestellt. Bewusstwerdung und Achtsamkeit spielen dabei eine tragende Rolle. Obwohl nicht jeder Aspekt gleichberechtigt beleuchtet wird, erhält man dennoch einen sehr umfangreichen Einblick in das vielschichtige Thema Berührung mit seinen Rezeptoren Haut, Körper, Geist und Seele.
Durchweg interessant und wissenswert, schwankend unterhaltsam. Ausführliche Theorie und Praxisübungen bauen aufeinander auf. Ein hintereinander weg lesen ist weniger empfehlenswert. Besser ist es, man liest Kapitelweise, je nach momentanem Befinden. Obwohl die nebenher laufende Geschichte des jungen Paares zur besseren Veranschaulichung dienen soll, wirkte dies auf mich eher störend; zu starr und den Leser unterschätzend. Wirklich enttäuscht wird aber nur derjenige, der von der Lektüre Wunder erwartet.