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Top-Rezensenten Übersicht

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scouter
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Unna

Bewertungen

Insgesamt 52 Bewertungen
Bewertung vom 12.02.2025
Weinstraßenbetrug
Guthmann, Markus

Weinstraßenbetrug


ausgezeichnet

Oberstaatsanwalt Röder will sich gerade für den Faschingsumzug startklar machen, da bekommt er einen Anruf, das eine Winzer tot in seiner Traubenpresse gefunden wurde. Zusammen mit Hauptkommissar Steiner besichtigt er den Tatort und kann sich keinen Reim darauf machen, ob es ein Unfall oder Mord gewesen ist. Die Tatsachen stehen für beides und so heißt es, die Ergebnisse der Spurensicherung und der Gerichtsmedizin abzuwarten. Für Ablenkung sorgt an diesem Tag, die Faschingsparty bei dem befreundeten Winzer Hellinger. Doch auch da gab es zum Ende ein wenig Stress mit dem Politiker Obermann. Doch auch eine Serie von Automatensprengungen machte den Beamten der Dienststelle Sorge, vor allem da es bei der Festnahme ein totes Bandenmitglied gab. So ist viel zu tun und als ein weiterer toter Winzer gefunden wird, droht alles aus dem Ruder zu laufen.
„Der Weinstraßenbetrug“ von Markus Guthmann ist ein Pfalz Krimi, der Spannung und Regionalität zusammenbringt. Das Thema ist ein sehr sensibles in der Weinwelt, aber auch ein tödliches, wie man sieht. Dann ist da aber auch noch Vetternwirtschaft und politische Vorteilsnahme, die auch immer wieder durchblitzt. Das Ganze ist gewürzt mit vielen Brocken pfälzischer Sprache, die immer wieder durch eine Rieslingschorle heruntergespült wird. Der Hauptcharakter ist der Oberstaatsanwalt Ben Röder, der seine Abteilung sehr kumpelhaft, aber auch sehr erfolgreich führt. Ihm helfen der Staatsanwalt Köksal und Hauptkommissar Steiner und sein Team. Außerdem ist in diesem Bad Dürkheimer Kreis noch Bens Freund, der Winzer Hellinger. Es ist ein netter Freundeskreis und dieser Freundeskreis wird dann auf die Probe gestellt. Die Sprache ist sehr bildhaft und ich kann mir die Szenen, dann auch mit dem pfälzischen Slang unterlegt sehr gut vorstellen. Auch die Story wird sehr authentisch beschrieben und ich als Leser bin immer mittendrin, was ich als sehr gut erachte. Der Spannungsbogen ist ebenfalls gut entwickelt und so ist dieser Krimi in meinen Augen eine runde Sache.
Ich liebe diese Art der Krimis, die Spannung und Regionales in Einklang bringen. Die Figuren sind sehr gut entwickelt und vorstellbar, so dass ich diesen Krimi sehr gut empfehlen kann.

Bewertung vom 10.02.2025
Die Brandung - Leichenfischer
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


ausgezeichnet

Im deutsch-dänischen Grenzgebiet werden zwei tote Frauen gefunden. Zuständig sind sowohl die dänische und die deutsche Polizei. Fria Svensson wird auf der dänischen Seite zu den Ermittlungen hinzugezogen, Sie ist Archäologin und arbeitet im Museum, aber ihre Brüder sind Polizisten auf der dänischen Seite und sie hat schon öfter beraten, wenn es möglich war. An der Art der Grabstätte stellt sie fest dass es sich um ein Wikingergrab handeln kann. Auch auf der deutschen Seite hat Hauptkommissar Ohlsen einen Historiker als Berater angefordert. Zu Beginn haben die beiden Teams überhaupt keine Ansatzpunkte, Auch als die Toten identifiziert wurden half es zu Beginn nicht den Mörder zu identifizieren. Erst als wieder Frauen verschwanden kann Bewegung in die Ermittlungen.
„Leichenfischer“ ein Ostseekrimi von Karen Kliewe ist ein sehr spannendes Buch über eine grenzüberschreitende Mordermittlung. Es wurde nicht nur eine Ländergrenze gequert, sondern es wurden auch Informationen aus anderen Fachgebieten, wie die Archäologie, benutzt. Deshalb sind die beiden Hauptfiguren, Frie, die dänische Archäologin, und Ohlsen der deutsche Hauptkommissar, auch ein Team bei den Ermittlungen. Natürlich ist das Polizeiteam größer und es ist schon interessant, das es in Dänemark ein Familienteam ist, zu dem dann auch Fria gehört. Hauptthema des Buches ist der Wikingerkult, allerdings gehört noch ein weiteres Thema in diesen Krimi, das stark thematisiert wird. Dieses Thema kristallisiert sich im Laufe der Story immer klarer heraus. Schon das Cover hat diesen Wikingertouch und es gefällt mir sehr gut. Die Schreibweise der Autorin ist sehr bildhaft und regt zum mitfiebern an, was allerdings nicht ganz einfach ist. Das gilt nicht nur für die Ermittler auch der Leser ist in die Ermittlungen einbezogen und kann so die Schwierigkeiten nachvollziehen. Die Autorin hat mehrere Personen mit in das Geschehen eingebunden, die sehr rätselhaft überkommen, aber die Spannung anschieben. Nach und nach wird klar, welche Rolle die Personen spielen. Dis Ausarbeitung des Spannungsbogens finde ich sehr gelungen, da sich erst ganz langsam des Rätsels Lösung findet.
Ich mag diesen Krimi sehr, da er Einblick in verschieden Bereiche bietet, Es ist nicht nur die Polizeiarbeit, sondern auch die Archäologe, mit dem Wikingerkult, der für die Region speziell ist und die grenzüberschreitenden Aktionen, die auch die Region charakterisieren. Ein sehr spannender und interessanter Krimi, den ich sehr gut empfehlen kann.

Bewertung vom 07.02.2025
Friesenrausch
Dünschede, Sandra

Friesenrausch


ausgezeichnet

Morgens ganz früh findet ein Pendler im Bahnhofsklo einen toten Jugendlichen. Es handelt sich, wie die Polizei ermittelt um den Schüler Jan Lamprecht. Er ist an einer Überdosis Heroin gestorben. Die Polizei und auch das Umfeld tappen eine ganze Weile im Dunkeln. Dirk Thamsen, der Kommissar, bekommt auch keine Hilfe von LKA in Husum, so muss er dann selber ermitteln. Sein Freund Haie will ihm helfen und als ein Aushilfsjob als Hausmeister frei wird, nimmt er ihn an, um in der Schule des Ortes zu ermitteln. Niklas sein Patenkind ist darüber nicht erfreut. Aber irgendetwas muss die Schule damit zu tun haben, ist sich Kommissar Thamsen sicher.
„Friesenrausch“ von Sandra Dünschede ist ein spannender regionaler Krimi, der ein sehr aktuelles Thema bearbeitet, dass wohl an einigen Schulen so oder ähnlich vorkommen kann. Das Cover ist sehr beeindruckend, da es ein typisches Bild von der nordfriesischen Nordseeküste zeigt. Auch die Hauptcharaktere hat dieser Landstrich geprägt. Sie sind verflochten in den Ort und auch in die Neuigkeiten, die beim Bäcker oder im Lebensmittelladen brühwarm erzählt werden. In dieser Situation muss Dirk Thamsen auch an der Schule ermitteln, was ein sehr gefühlvoller Auftreten erfordert. Dirk hat aber auch einen privaten Helfer, der immer wieder gerne seinem Freund Dirk helfen möchte. Das ist nicht immer ganz einfach. Aber auch hier wird wieder ein Mittel gefunden, ein Hausmeisterjob. Natürlich ist dieser Job prädestiniert, um Neues zu erfahren. Das Thema Mobbing ist sehr präsent an Schulen, wie man auch aus der Presse entnehmen kann und so finde ich es gut darüber auch eine Krimi zu schreiben. Natürlich ist dieser Krimi in die Region und ihre Bewohner eingebettet. Ich kann die Situation und die Neugier in diesem Ort gut nachvollziehen. Auch die Spannung kommt hier nicht zu kurz und hat am Ende Überraschungen zu bieten.
Ich bin ein Freund dieser Krimis, da ich mich immer wieder gut einfinden kann und mich teileweise auch mit dem Kopfkino mitten in der Handlung wiederfinde. Daumen hoch für eine Empfehlung.

Bewertung vom 05.02.2025
Der Engelschlitzer (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Der Engelschlitzer (Thriller)


ausgezeichnet

Emma Bajetzky und Alex Kuper werden zu einer stillgelegten Bühne gerufen und was sie sehen,
entsetzt die Kommissare. Eine junge Frau nackt aufgehängt mit Flügeln, die an ihrem Rücken
festgetackert sind und ihr fehlendes Herz, das der Täter herausgerissen hat. Ein grausames Bild
das sich ihnen bietet. Am Tatort werden keine Spuren gefunden und so tappen die beiden am
Anfang total im Dunkeln. Erst langsam wird klar, dass die junge Frau zu einem Tanzschule
gehörte, die kurz vor einer Premiere steht und sie die Hauptrolle tanzen sollte. Emma und Alex
hören sich also bei den Eltern und in der Tanzschule um. Es stellt sich heraus, dass es dort auch
einigen Intrigen gegeben hat, doch keiner weiß, wer als Mörder in Frage kommt, und dann
schlägt die Person wieder zu.
„Der Engelschlitzer“ von Gunnar Schwarz ist ein typischer Thriller von Gunnar Schwarz,
spannend von Anfang bis zum Ende. Das Cover ist sozusagen die Einleitung in den Thriller
und stellt eine tote Tänzerin dar. Es ist schon ein grausames Bild, das der Autor hier zeichnet.
Das der Thriller grausam ist unterstreicht der Autor auch durch seine Sprache, de sehr direkt ist
und die Spannung anheizt. Das Ermittlungsteam Bajetzky/Kuper ist mir schon aus vorherigen
Thrillern bekannt und arbeitet wieder sehr gut zusammen. Es wird diesmal deutlich, das Alex
noch im Letzten Fall festhängt, indem seine Schwester fast getötet wurde und er sich immer
noch Vorwürfe macht. Das fließt natürlich in diesen Thriller mit ein und Emma ist eine Stütze
für ihren Kollegen. Auch diesmal hat sich der Autor ein spannendes Umfeld für seinen Thriller
ausgesucht: die Bühne. Es ist so authentisch, wie man es sich vorstellt. Er bedient alle
Vorurteile, die sich anbieten und es ist daher leicht vorstellbar, da das Kopfkino auf Hochtouren
läuft. Auch die Spannung ist sehr gut bis zum Ende aufgebaut du wird durch Gedanken des
Täters noch unterstützt. Das Ende war wieder sehr überraschend, aber plausibel.
Ich bin ein Fan der Thriller von Gunnar Schwarz, weil er eines sehr spannende Geschichte
erzählt, die brutale Taten beinhaltet, aber wo auch das menschliche in allem Grauen zu
Hause ist. Ich kann mich gut in de Kommissare hineinversetzen, aber dem Täter auf die Spur
kommen, ist sehr schwierig. Eine klare Leseempfehlung für Thriller Fans.

Bewertung vom 02.02.2025
Sing mir vom Tod
Pochoda, Ivy

Sing mir vom Tod


ausgezeichnet

Florida Baum ist eingesperrt in das Frauengefängnis in Arizona, wo sie eine Strafe für Mittäterschaft an einem Überfall abbüßt. Bei dem Überfall wurden Menschen getötet, doch sie hat die Schuld für die Morde ihrem Komplizen in die Schuhe geschoben. Sie ist eine Tochter aus gutem Haus, doch sie ist in die Drogenkarriere abgerutscht. In dem Frauengefängnis trifft sie auf Dios Sandoval, die es nicht ausstehen kann, das Florida sich als Opfer darstellen möchte. Sie provoziert Floride, wo sie nur kann, doch als sie dann eine weitere Insassin angreift, wird die Verbindung zwischen den beiden sehr aggressiv. Der Höhepunkt ist dann bei einem Stromausfall der Mord an einer Mitinsassin. Doch trotz alledem wird Florida auf Bewährung entlassen, aber Dios ist ihr auf den Fersen.
„Sing mir vom Tod“ von Ivy Pachoda ist ein sehr bemerkenswerter Thriller über Kriminelle Frauen. Die Sprache, die die Autorin anwendet, ist sehr direkt und sehr bildhaft, denn man kann sich die Situation im Frauengefängnis sehr gut vorstellen. Es ist fast ein Psychokrieg zwischen den beiden Frauen im Gefängnis. Die Atmosphäre ist voller Gewalt und Aggression, die nicht nur von den Insassinnen, sondern auch von dem Personal, ausgeht. Es sind einige Beispiele sehr drastisch beschrieben und so können sich die Leser*innen diese Atmosphäre fast spüren. Auch die Polizistin, die ihnen nach der Entlassung auf der Spur ist, hat auch eine gewisse Aggressivität in sich. Doch sie ist sehr ambivalent beschrieben, zwischen Privatleben und Beruf. Auch nachder Entlassung ist die Situation bei Florida und Dios sehr explosiv. Die Autorin lässt zur Erklärung und Beschreibung der Situation auch eine Mitgefangene, Kace, sprechen, so dass nicht nur Dios, Florida und Lobos, die Polizistin, zu Worte kommen. Die Spannung fängt schon beim Cover an, das in gelb gehalten ist mit einem brennend roten Ball der Sonne, in die zwei
typische Bäume der Region abgebildet sind. Die Sprache heizt die Spannung bis zum Ende an.
Dieser Thriller ist mit seiner Geschwindigkeit und der Dichte der Erzählung empfehlenswert. Er behandelt sehr interessante Themen und spielt in der Pandemie, was dem Ganzen in meinen Augen noch einen interessanten Drive gibt.

Bewertung vom 30.01.2025
Ein Schimmern am Berg / Commissario Grauner Bd.10
Koppelstätter, Lenz

Ein Schimmern am Berg / Commissario Grauner Bd.10


sehr gut

Am Morgen nach einem Konzert im Marmorbruch von Laas wird eine Frau tot aufgefunden, die verstümmelt wurde. Commissario Grauner nimmt die Ermittlungen auf und es stellt sich heraus, dass die Tote eine bekannte Bildhauerin aus dem Ort war. Außerdem findet der Commissario heraus, dass es wohl einen Streit zwischen den Marillenbauern und dem Besitzer des Marmorbruchs gekommen war. Er findet mit Marillen beschmierte Blöcke, die dann auch noch mit vergifteten Marillen verunreinigt wurden Der Staatsanwalt Belli hatte sich bei dem Verzehr vergiftet. Doch was hatte das alles mit der Toten zu tun. Außerdem führte eine Spur nach New York und es war gut, dass sich Ispettore Saltapepe und Grauners Assistentin Tappeiner in Amerika aufhielten und dem Commissario helfen konnten.
„Ein Schimmern am Berg“ von Lenz Koppelstädter ist ein spannender regionaler Krimi aus Südtirol, der ein interessantes Thema bearbeitet. Gerade d ei Bereiche Wirtschaft, hier Marmorabbau, und Landwirtschaft, hier Marillenanbau, sind ein dankbares Thema für einen Krimi. Das Cover hat nur bedingt mit dem Thema zu tun, zeigt aber die schöne Hochgebirgslandschaft Südtirols und auch deren Kargheit. Die Hauptperson Commissario Grauner ist ein alter Hase im Geschäft und kennt viele Menschen und weiß mit ihnen umzugehen. Es ist in dieser Region sicher nicht einfach und da ist die Darstellung des einheimischen, bodenständigen Polizisten sehr gut gewählt. An seiner Seite steht der Staatsanwalt Belli, der auch sehr pragmatisch handelt und so sind die beiden hier ein gutes Team. Die weiteren wichtigen Personen in diesem Krimi, sind die beiden Menschen, die sich auf einer Reise in die USA befinden und dort auch heiraten. Der Autor baut dies geschickt in die Handlung ein und auch dieser Zweig steigert die Spannung des ganzen Krimis. Der Spannungsaufbau ist dem Autor sehr gut gelungen und er führt beide Erzählstränge am Ende gut zusammen.
Ich mag diese Art Krimis, die einen sehr guten Einblick in die Region und deren Besonderheit aufzogen. Auch dieses Thema ist für mich interessant, da es den Blick auf die Region noch mal vertieft. Ich kann diese Buch gut empfehlen.

Bewertung vom 24.01.2025
Der Narbenschneider (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Der Narbenschneider (Thriller)


ausgezeichnet

Im Hamburger Hafen wird eine sehr über zugerichtete Frauenleiche gefunden, die eine abgeschnittenen Locke in der Hand hält. Die Frau wurde, so wie es aussieht, hinter einem Auto her geschleift. Da Hauptkommissar Schünemann momentan keinen Partner oder Partnerin hat, wird die Lüneburger Anwärterin Tabea Kurz gefragt, ob sie den Platz einnehmen möchte. Die beiden haben bei dem letzten Fall schon gut zusammengearbeitet und so werden sie auch diesmal ein Team. Doch dieses Team steht vor einem Rätsel und es dauert auch gar nicht lange und die nächste Tote, mit einer Locke in der Hand wird gefunden. Ein spannender Wettlauf steht vor den beiden Ermittlern.
„Der Narbenschneider“ von Gunnar Schwarz ist ein sehr spannender Thriller. Schon auf dem Cover zeigt sich die Besonderheit, die den Toten in die Hand gegeben wird, eine abgeschnittene Locke und man ist sofort drin in diesem Thriller. Das Thema ist ein sehr spannendes und auch ein sehr authentisches, das gefällt mir hier sehr gut. Wie auch die Zusammensetzung des Ermittlerteam eine Menge Zündstoff beinhaltet. Schon einmal haben die beiden zusammengearbeitet und haben ein gutes Team abgegeben, doch Tabea wollte nicht noch weiter mit Frank Schünemann zusammenarbeiten, da ihr Verhältnis aus einer Gratwanderung zwischen beruflichen und privaten Aspekten bestand. Das ist zwar gut gegangen, aber Tabea fühlte sich immer hin- und hergerissen. Das merkt man in diesem Fall auch, aber die berufliche Zusammenarbeit steht deutlich im Vordergrund und das tut dem Team gut. In diesem Thriller sind immer wieder Gedanken des Täters eingebettet, dass die Spannung immer wieder ein wenig anschiebt. Bis zum Schluss entwickelt sich der Spannungsbogen sehr gut und ein überraschendes Ende steht bevor.
Ich mag die Krimis von Gunnar Schwarz, die zwar sehr brutal sind, aber dafür auch überaus spannend. Ich kann diesen Thriller sehr gut empfehlen, da er alles hat, was ein Thriller braucht.

Bewertung vom 21.01.2025
Aargauer Vergeltung
Haller, Ina

Aargauer Vergeltung


ausgezeichnet

Andrina arbeitet im Korrektorat des Buchverlages Cleve. In ihren Zuständigkeitsbereich fällt die
Betreuung der Bestsellerautorin Melissa. Die hat so ihre Besonderheiten und Andrina mag nicht
die Zusammenarbeit mit ihr nicht wirklich, aber als wichtige Autorin des Verlags muss sie dies
nun mal tun. Als sie in der Mittagspause mit ihrer Kollegin Gabi in Aargau unterwegs ist, bemerkt
sie ein Polizeiauto vor einem Wohnhaus in dem Melissa wohnt. Marco der Freund von Gabi ist
ebenfalls dort im Einsatz, da er Polizist ist. Eine Nachbarin, die die Tote gefunden hat, bestätigt
dass es sich um Melissa handelt. Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf und hat die
Verlagsmitarbeiter im Blick. Die Frage, wo der Mörder bleibt, vorerst im Dunkeln.
Der Krimi „Aargauer Vergeltung“ von Ina Haller ist ein sehr spannender, regionaler Krimi aus der
Schweiz, Das Cover ist für mich ohne Bezug zum Inhalt, aber ein gut gewähltes Wintermotiv.
Dafür ist die Sprache, aber sehr zielführend und mit den eingefügten Begriffen, die nur in der
Region benutzt werden, auch sehr authentisch. Es ist schon eine sehr gute Idee, der Mord an der
Krimi Bestsellerautorin. Dann auch noch vergiftet. Ein spannend entwickelter Plot und auch die
einzelnen Figuren entwickeln im Fortlauf der Story ihre Eigenheiten, sei es die
Verlagsmitarbeiter oder aber auch die Polizisten, die auch noch teilweise mit den
Verlagsmitarbeiterinnen befreundet sind. Aber aus dieser Bredouille weiß der Autor einen
eleganten Ausweg, der auch im richtigen Leben immer wieder hilfreich ist. Der Spannungslosen
ist gut aufgebaut und es gibt auch manch überraschende Wendung bis zum Ende.
Ich finde diesen regionalen Krimi sehr gelungen, spannend und interessant und in einem Milieu,
dass nicht so häufig Thema eines Krimis ist. Ich finde diesen Krimi empfehlenswert für alle, die
auch an Regionen interessiert, die in dem Krimi mit eingebunden sind.

Bewertung vom 12.01.2025
Der Tote vom Cap Ferret / Pauline Castelot ermittelt in Bordeaux Bd.4
Dries, Maria

Der Tote vom Cap Ferret / Pauline Castelot ermittelt in Bordeaux Bd.4


sehr gut

Der Unternehmer Marchand wird eines morgens von spielenden Kindern tot aufgefunden. Er wurde erschlagen. Er hat mit seiner Frau und ihren Freundinnen ein Wochenende in einem Chalet verbracht. Zuständig für die Ermittlungen ist die Police Judicaire aus Bordeaux mit der Kommissarin Pauline Castelet und ihrem Team. Es ist ein schwieriges Unterfangen die Tat zu rekonstruieren, da die Aussagen sehr unterschiedlich sind und das Team nur langsam durch ihr Tun Licht in das Dunkel zu bringen. Es gilt Personen aufzuspüren, die Anhaltspunkte geben können und so ziehen sie nach und nach die richtigen Schlüsse.
„Der Tote vom Cap Ferret“ von Maria Dries ist ein Bordeaux Krimi, der in einem Idyll, an einem idyllischen See, spielt. Das hier schon einmal etwas geschehen ist macht das Cover deutlich. Das Team der Kommissarin Pauline arbeitet sehr gut zusammen, bzw. es sind zwei Teams, die sich hervorragend ergänzen. Es ist ein sehr konsequentes ermitteln, was das Team zum Erfolg bringt. Mit ihrer Unaufgeregtheit den Spuren zu folgen nähern sie sich langsam, aber sicher dem Täter an. Es sind einige Spuren zu verfolgen, da das Motiv am Anfang völlig im Dunkeln liegt. Die Menschen, die in diesem Krimi auftreten, sind gut dargestellt und man kann sie sich prima vorstellen und auch die Spannung folgt diesen Spuren und den Menschen. Dazu kommt noch, dass sich das Team in einer tollen Region bewegt, deren Schönheit immer wieder aufblitzt. Der Krimi verbindet geschickt Vergangenheit und Gegenwart und so kommt es am Ende zu einem unerwarteten Ende, was sich wie das Legen eines Puzzles anfühlt.
Ich mag diese regionalen Krimis sehr, weil sie sehr schön die Region und den Krimi verbinden. Ihre Personen werden wie hier gut gezeichnet und so ergibt alles einen Sinn. Hier ist es ebenso, obwohl noch einige Fragezeichen am Ende übrigbleiben und das so ein wenig Sand ins Getriebe dieses Krimis wirft. Ich finde ihn gut zu lesen und er ist auch spannend, aber es bleibt so ein wenig Rätsel übrig.

Bewertung vom 04.01.2025
Letztes Glückskeks
Dutzler, Herbert

Letztes Glückskeks


ausgezeichnet

In Altaussee sind mysteriöse Geschäfte im Gange. Eine Gruppe von Chinesen werden vom neuen Fremdenverkehrsdirektor durch die Umgebung geführt, um die Region in China bekannt zu machen. Daraufhin gibt es Widerstand von einer Gruppe Einheimischer, die gegen die Ausweitung des Tourismus im Ausseerland ist. Auch die örtliche Polizei um den Obergruppenführer Gasperlmeier und sein Team macht sich um die Anzahl der Touristen und den Aufwand Sorgen. Aber nicht nur das macht ihnen Sorgen, denn es gibt einen Unfall des Fremdenverkehrsdirektors und einen Toten aus der chinesischen Delegation. Nun sind die Polizisten aus Altaussee und Liezen gefragt, die Ermittlungen zu übernehmen.
Herbert Dutzers Altaussee-Krimi „Letztes Glückskeks“ mit seinem Cover, das die Verbindung wohl zwischen dem Inhalt und der Region darstellen soll, ist schon sehr gelungen. Ich bin mir sicher in vielen Urlaubsregionen ist es ein Thema, das da vielleicht heißen mag, Ausverkauf der Heimat und der Umwelt, wenn es darum geht ausländische Investoren in die Region zu holen. Es geht auch in anderen Regionen vielleicht auch immer um das gleiche Thema, Vorteilnahme durch Amtspersonen, aber vielleicht nicht immer gleich um Mord und Totschlag. Und so hat der Autor die Themen sehr geschickt zusammengebracht und sein Hauptcharaktere in diese Szenerie hineinversetzt. Diese sind wie schon aus vorherigen Romanen bekannt, da ist der Polizist Gasperlmaier und seine Familie, die schon eine sehr schöne Idylle abgeben, mit kleinen Macken. Außerdem noch das Team der Bezirkspolizei Liezen mit Frau Kohlross und ihre Kollegin, sowie Gasperlmaiers Kollegin in Altaussee. Diese Idylle wird dann durch die chinesische Delegation und ihre Kümmerer nachhaltig gestört. Hier treffen sie dann aufeinander, die unterschiedlichen Interessen. Es entwickelt sich ein sehr interessanter und spannender und vor allem sehr authentischer Krimi, der seinen Spannung sehr gut bis zum Ende entwickelt. Dieses unterstreicht der Autor mit seiner sehr bildhaften Sprache, die nicht nur den Krimi beleuchtet, sondern auch die Region und ihre Besonderheiten.
Dieser vorliegende Altaussee-Krimi ist ein gelungenes Beispiel eines gut entwickelten Krimis, der auch noch sehr interessante regionale Aspekte beinhaltet. Es ist mir manchmal so, als ob auch ein wenig Werbung für die Region gemacht werden soll. Wer regionale Krimis mag sollte diesen unbedingt lesen.