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Benutzername: 
Elletra
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Würselen

Bewertungen

Insgesamt 58 Bewertungen
Bewertung vom 28.03.2023
Südlich von Porto lauert der Tod
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


sehr gut

Tolles Setting, sehr sympathische deutsch portugiesische Familie, charmante Einleitung, dieser Porto Krimi zeigt direkt schon beim Einstieg sein Potential und ist wirklich sympathisch, schmissig, unterhaltend und spannend, sehr schönes Porto Krimi-Paket, was Neues! Extrem schön: Die Einleitung jedes Kapitels mit Erklärungen portugiesischen Lebens, eingerahmt in Azulejo, den wunderschönen Kacheln, die auch sehr schön den Umschlag gestalten. Sehr sehr gelungen! Ebenso gelungen die deutsch portugiesische Ermittlungsarbeit. Ohne viel vorwegzunehmen: Ein sympathischer solider Urlaubskrimi, er macht wirklich Spaß mit guter Spannung! ...und dann gibt es dort auch noch soviel Sonne!!!!

Bewertung vom 14.03.2023
Gentleman über Bord
Lewis, Herbert Clyde

Gentleman über Bord


ausgezeichnet

Ein Jahrzehnte unbeachtetes Werk von Herbert Clyde Lewis, das nunmehr endlich Beachtung findet, und dies absolut wohlverdient, durchleuchtet eine mentale lebensmüde Krise eines wohlsituierten Gentlemans, der, kaum wieder Lebensmut gefasst, von Bord eines Kreuzliner fällt. Nunmehr doch wahrscheinlich dem Tode geweiht, erscheint das Leben in einem anderen Licht.... Ein ganz feiner und tiefgründiger Roman über das Leben, quasi dem Ganzen mit einem wunderschönen Set. Dieses spät entdeckte Werk ist sehr zu empfehlen, dieser Roman ist es Wert nunmehr auch im deutschen Sprachraum die verdiente Beachtung zu bekommen. In seiner Art doch einzigartig und empfehlenswert!!!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2023
Besser allein als in schlechter Gesellschaft
Altaras, Adriana

Besser allein als in schlechter Gesellschaft


sehr gut

Die Autorin Adriana Altaras erzählt in diesem Buch von dem wirklich sehr bewegenden Lebensweg ihrer geliebten Tante Jele, die nunmehr 100 Jahre alt wird und an ihrem Geburtstag durch die Coronamaßnahmen diesen leider isoliert verbringt. Tante Jele ist, wie so oft, durch oder trotz ihr bewegtes Leben einer durchaus rührige, mental lebhafte alte Dame, die derzeitig nicht ausgelastet ist, sprich sie langweilt sich. Durch viele Telefonate und der engen und liebevollen Beziehung zwischen den beiden entsteht ein Epos, ein Bericht eines Lebensweges mit vielen Höhen und Tiefen und einer, ja erstaunlich, originellen, starken und bewundernswerten Frau, begleitet durch eine bewegende Zeitgeschichte. Zeitgleich gelingt es dadurch Altaras, ihr eigenes, ihrer Meinung nach unglückliches Leben zu reflektieren und durch die lebensklugen und auch originellen Ratschläge ihrer Tante emotional wieder Fuß zu fassen. Ein sehr schöner und wirklich liebenswerter Roman zweier Frauen, der zum Nachdenken anregt. Mir war auch die Atmosphäre in diesem Roman direkt an Herz gewachsen. Das Cover mit einem süßen Bild der Protagonistinnen. Für Leser, die an menschlichen Beziehung, Lebenswegen und auch Zeitgeschichte interessiert sind, die auch gerade die ältere Generation für ihre schier unglaubliche Stärke bewundern können und daran interessiert sind, ist dieses Buch eine unbedingte Leseempfehlung, es wird gefallen. Nicht nur Frauen:-)

Bewertung vom 04.03.2023
Draußen die Welt
Lewis, Janet

Draußen die Welt


sehr gut

Janet Lewis (1899-1998, lebte zumeist in Kalifornien, sie schrieb viele sehr beachtete Romane u.a. auch Lyrik) erzählt uns die Geschichte von Mary Perrault, Anfang fünfzig, die mit ihrem Mann und den vier Kindern ein beschauliches Leben im ländlichen Kalifornien führt. Als dann die beste Freundin bei einem Unglück ums Leben kommt, ist dies für Mary ein schwerer emotionaler Schlag. Dann bricht auch noch 1929 die New Yorker Börse zusammen, es beginnt der Kampf ums Überleben und stürzt die Familie und das gesamte Umfeld aus dem Gleichgewicht. In diesem Buch geht es Mary vor allem um die Frage, wie sie ihren Weg zwischen den Bedürfnissen ihrer Familie und anderen Menschen gehen kann, so dass sie auch mit ihrer Auffassung von Gewissen und Moral und ihrem Wertesystem zurecht kommt. Und dies in einer wunderschönen, sehr ruhigen und detailverliebten Sprache, in der man die Lyrikerin erkennen kann. Ich muss zugeben, die Handlungen hat gewisse Längen, gerade am Anfang hatte ich doch mehr Mühe als gedacht, in die Geschichte reinzukommen, die Autorin erzählt sehr detailliert ( was ja absolut ok ist), doch ein wenig durchhalten lohnt sich! Dieser Roman wurde quasi wiederentdeckt, er stammt interessanterweise schon aus den Vierzigern. Es ist ein wunderbares sehr schönes Buch für Leser, die eine ganz feine und ruhige Art mögen, und die sich gerne mit den Werten und den Wandel der Gesellschaft beschäftigten und kritisch hinterfragen können. Mir persönlich gefällt das Buch doch gut und ich finde dass gerade jetzt dieses Thema auch wieder sehr aktuell ist .

Bewertung vom 22.02.2023
Mameleben
Bergmann, Michel

Mameleben


ausgezeichnet

Eine starke Frau, eine Mama
Ich muss sagen, diese Autobiographie einer jüdischen Mame (Mutter) im 2. Weltkrieg und eines Sohnes, der die Schmerzen dieser Naturgewalt einer starken, kämpferischen Frau und die Resultate dieser nicht zu fassenden, zerstörerischen Zeit- und Lebensgeschichte quasi vererbt bekommt, hat mich sehr beeindruckt und auch mitgenommen. Ich kann dies so gut es geht nachvollziehen, auch ich habe eine sehr starke und durch das Leben und den Krieg geprägte Mutter, ich kann diesen Sohn sehr gut verstehen. Und irgendwie ist es wiederum gar nicht möglich, man kann einfach nicht fassen, was diese schreckliche Zeit und ihre Gräueltaten mit einer Seele, einer Mutter, einem Vater, einem Sohn gemacht hat, es ist schwer zu verdauen. Je nach Charakter kommen die unglaublichsten Mensch hervor. Kaum zu glauben woher diese Frau ihre Kraft nahm. Spuren werden auf der Seele hinterlassen, keine Frage. Einfach kann dies nicht sein, auch nicht für Generationen danach. Sehr eindrücklicher Epos einer Mutter und eines Sohnes. Der Epilog ging mir tief unter die Haut und ist selbstredend. Ich bin tief beeindruckt. Dieses Buch ist unbedingt lesenswert, als Zeitzeuge, als tief bewegende Aufarbeitung einer Mutter Kind Beziehung, als Nachfahren von Menschen mit sehr schweren Leben und Verfolgung, für das Verständnis zwischen Zeitzeugen und Generationen und Nachfahren, als Aufarbeitung von Leid der Seele und daraus resultierenden komplizierten zwischenmenschlichen Beziehung. Danke für dieses tolle Buch.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.02.2023
Anti-Girlboss
Shehadeh, Nadia

Anti-Girlboss


ausgezeichnet

Wie toll ist das denn???? Ganz tolles und aktuelles Thema, sehr gut umgesetzt, ich bin begeistert. Tut gut und regt sehr zum Nachdenken an. Daß etwas passieren muß, daß unsere Gesellschaft nicht immer so weitermachen kann, vor allem in Bezug auf den weibliche Part, und das nicht nur im Bereich der Berufstätigkeit, sondern auch als Tochter,Frau, Partnerin und Mutter, zeigt sich ja mittlerweile immer mehr. Die Autorin führt u.a. auch durch eigene Erfahrungsberichte, einige Beispiele auf und dröselt viele Zusammenhänge auseinander und Erstaunliches kommt dabei heraus. Und dieses auf sehr sympathische, frische Art, die zum Schmunzeln einläd, Der Text ist irgendwie auch Seelenbalsam, und Achtung: Sie haben prinzipiell auch nichts gegen Männer. Das Problem liegt viel tiefer. Ohne den Zusammenhang und Ursprung des Titels zu kennen, kann dieser verwirren und zu Fehleinschätzung führen. Für Leser und auch Paare , die eine Selbstoptimierung ihres Selbstwertgefühles und Verbesserungen der Lebensqualität und ihrer Live Work Balance im Sinn haben, ist dieses wirklich tolle Büchlein eine wertvolle Unterstützung und Bereicherung. Außerdem macht es wirklich Freude, es zu lesen, trotz der sehr ernsthaften und gut recherchierten Thematik. Super Buch, gefällt mir sehr !!!!!

Bewertung vom 14.02.2023
Ein Geist in der Kehle
Ní Ghríofa, Doireann

Ein Geist in der Kehle


ausgezeichnet

Ein Caoineadh, zwei Frauen damals und heute, ein Buch in seiner Art ganz einzigartig!
Ja, wie soll man dieses Buch mit dem außergewöhnlich schönen Cover mit einer blühenden und einer verblühten Hortensien (bildhaft passend zur Geschichte) beschreiben, ich denke man muss es gelesen haben und seine eigene Meinung bilden. Ich meinerseits kann sagen, dass mir erst einmal vorneweg der gut zu lesende Schreibstil extrem gefallen hat und ich es nur so wiedergeben kann, dass man merkt, das die Autorin Poetrys verfasst. Sie hat eine ganz ganz wunderbar eigene Art der Metaphern, unglaublich gute und tiefgehende Beschreibungen und reflektiert sehr gut und rührend Gefühle mit farbigen Worten, dabei gut zu lesen, kein Kitsch. Zuerst ein wenig erschreckt durch den immer wieder erklärenden Satz ' Dies ist ein weiblicher Text' kann ich nunmehr sagen: Ja, es ist ein rührender, wundervoller Text einer Mutter, einer Mama, einer aufopfernder Frau, einer Mama im Alltag, jedoch sehr stark, und keine Spur von zuviel Woke, Genderei u.ä., sonder einfach ein wunderbares Buch, dass ganz einfach und natürlich dem Leben einer Frau und Mutter gerecht werden will. Es ist eine Geschichte um ein uraltes irisches Gedicht..genannt Caoineadh, und um zwei Frauen, die sich im hier und damals windet, und dabei sehr schön und poetisch die ursprüngliche und starke Natur der Frauen aufzeigt. Autobiographisch erklärt die Autorin ihre Faszination dieses Caoineadh, um das viele Sagen ranken. Beim Stillen ihres Kindes fängt sie an es zu übersetzen, und wird dadurch immer mehr von diesem und seiner Verfasserin, Eibhlin Dubh, gerührt und gefangen genommen, bis sie sich aufmacht und die ganze Wahrheit und Geschichte erfahren möchte. Sie möchte es auf ihre eigene Weise darstellen, sie möchte die über Jahrhunderte verdeckt durch die Schatten der Männer und Herrscher bekannte Geschichte neu vorstellen, und zwar im Licht der Frau, liebende Ehefrau und Mutter, und damit der Verfasserin gerecht werden.
Für mich ist dieses Buch etwas ganz Einzigartiges und Neues, eine wunderbare Sprache und Idee, nicht nur für Frauen, sehr gut zu lesen und trotz aller poetischen Züge ein sehr kraftvolles und starkes Buch. Geschichtlich sehr interessant und spannend, ist es in Irland literarisch schon sehr anerkannt und mit Preisen bedacht. Dem kann ich nur zustimmen. Ich war anfangs unsicher und bin nunmehr sehr berührt und überzeugt, ein tolles Buch, einmal ganz was Neues. Am Ende des Buches ist das Gedicht mit einer englischen und einer deutschen Übersetzung abgedruckt, sowie ein Interview mit der Autorin. Für Leser, die sehr interessiert an Geschichte sind, das Leben in Irland und ein wenig gut geschrieben Poesie ohne Kitsch mag, der Bücher die zum Nachdenken anregen gerne liest und auch keine Angst vor dem anstrengen Leben einer stillen Mutter hat :-) , wir dieses Buch mit Sicherheit das richtige sein. Auch für Männer.

Bewertung vom 14.02.2023
Der Taucher / Liewe Cupido ermittelt Bd.2
Deen, Mathijs

Der Taucher / Liewe Cupido ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Mir wurde der Autor Mathijs Deen erstmals durch den ersten Band des Holländers bekannt, und ich war schwer begeistert. Deen, in den Niederlanden sehr bekannt und mit Literaturpreisen bedacht, hat absolut Ahnung von dem was er schreibt, er beschreibt nicht nur Orte rund um die Nordsee, sondern kennt sich auch extrem gut dort aus, er kennt die Fahrwasser, Sandbänke, geographische und rechtliche Gegebenheiten, ist in allem Maritimen sehr bewandert, der Mann weiss was der tut, bzw. schreibt. Sein deutsch/ niederländischer Ermittler hat daher beste Voraussetzungen. Und seine Kriminalromane rund um die Nordsee liegen mir.
In deutschen Gewässern stößt die niederländische Freyja (Bergungsschiff) auf der Suche nach einem Container überraschend auf ein seit 1950 verschollenes Wrack. Auch dabei: Ein toter Taucher, mit Handschellen angekettet. Kommissar Cupido, gebürtiger Deutscher, aber auf Texel aufgewachsen, führt die Ermittlungen an, von Terschelling, über die nordfriesische Insel Föhr bis zu einem Familiendrama in Wilhelmshaven. Er kommt dem Täter immer näher, verwickelt sich jedoch zunehmend in dem Fall selber. Es geht um Väter und Söhne, um Zusammenhalt, bis über Grenzen.
Das ist schon eine gehobene Liga, im großen Fahrwasser der Kriminalromane rund um Nordsee. Deen hat seinen ganz eigenen, fabelhaften Stil, man riecht förmlich das Salz- und Brackwasser, das Fachwissen ist umfangreich, die Stimmung ist authentisch, der Plot nordisch nüchtern spannend, keine unnötigen Schnörkel, die gehören da nicht hin :-) Das Cover: Gefällt mir, sehr schön der mystische Stil incl. der Farbgebung, die Unterwasseraufnahme mit Taucher ist stimmig zur Story und passt zum Vorgänger. Ich wünsche dem Autor wiederum viel Erfolg, es werden sicher wieder viele Leser begeistert sein. Von mir Daumen hoch und alle Sterne, die über dem Meer leuchten....

Bewertung vom 19.01.2023
Der Inselmann
Gieselmann, Dirk

Der Inselmann


ausgezeichnet

Lyrischer, sehr atmosphärischer Text, wunderschön, doch gut zu lesen, sehr berührend, sehr schöne Bilder und feine Zeichnungen. Die Mutter und der Vater setzen im frühen Morgengrauen mit dem kleinen Sohn auf eine sehr abgelegene Insel über. Sie wollen einen Neuanfang starten, ihr Glück suchen, nicht das Land verlassen, eine 'Flucht nach innen'.Beim Warten auf den Kahn, der sie übersetzen soll, ist ihre Anspannung zu spüren, ihre Ängste und Unsicherheiten, ihre Erschöpfung und Zweifel, ob der Plan aufgehen wird, ob sie sich dort eine bessere Zukunft aufbauen können. Das Kind ist auf die Stimmungen der Erwachsenen angewiesen. Es ist sehr kalt , dunkel und neblig, die Stimmung innen und außen. Sehr gut beschrieben und umgesetzt, ein wenig poetisch. Man spürt die Abspannung, das hohle Gefühl der Ängste eines Neuanfanges. Auf der Insel angekommen, werden sie von dieser aufgenommen, vor allem der Sohn verwächst durch seine Phantasie mit mir, es ist sein Leben, er ist der König. Es geht um die Entwicklung des von der Zivilisation weitestgehend abgeschotteten Sohnes, geistig behütet von den Eltern und der Insel. Bis durch Behörden und die Zivilisationen das Idyll gefährdet wird. Gerade jetzt in den doch sehr unruhigen Zeiten und Veränderungen ein sehr interessante Gebiet, kann man drüber philosophieren. Gefällt mir gut, gefällt mir sehr gut. Es geht um Heimat, das eigene Ich, Natur, Zivilisationen und soziales Leben, Individualität und die Ängste der Menschen mit sich und untereinander. Auf kraftvolle, bildhafte und wunderschöne und liebevolle zarte Art wird dieses Anhand der Insel und dem Jungen thematisiert. Für den Autor wie ich verstanden habe diese Art des Romans ein Debüt, für mich gelungen.

Bewertung vom 05.01.2023
Bürgerkriege
Walter, Barbara F.

Bürgerkriege


sehr gut

Bürgerkriege, brandaktuell erklärt
Sehr aktuelles Thema, die Autorin erklärt anschaulich und für alle gut begreiflich die auch im Moment aktuellen Themen, schlüsselt die Entstehungen,Verwerfungen und Anzeichen von Bürgerkriegen und politischen Unruhen auf. Vornehmlich wird natürlich die politischen Themen der USA aufgezeigt, übertragbar jedoch auf allgemein alle politische Themen und Wissenschaften. Aktuell auch werden die Entstehungen u.a. der Ukraine Problematik aufgezeigt. Die Autorin weiss genau wovon sie schreibt, jedoch gut verständlich für jedermann. Für mich gerade jetzt ein sehr wichtiges Buch, ich habe viel gelernt und konnte einiges nunmehr weit besser verstehen, begreifen und einordnen. Auch für politisch wenig Interessierte sehr zu empfehlen, es geht uns alle an. Die Zeiten sind im Wandel keine Frage, wir sollten uns informieren und nicht wegschauen. Mit diesem Buch gelingt dies jedem, und zwar mit fundiertem, gut übermittelten Fachwissen, gut geschrieben.