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Benutzername: 
schnegg72
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Nbg

Bewertungen

Insgesamt 42 Bewertungen
Bewertung vom 28.10.2009
Wo fahren wir hin, Papa?
Fournier, Jean-Louis

Wo fahren wir hin, Papa?


schlecht

Der Märtyrer-Engel
offenbart sich hier in Gestalt des Autors, der offensichtlich vom Schicksal schwer getroffen wurde. Keine Eltern der Welt wollen sich vorstellen wie ist, gleich zwei schwerstbehinderte Kinder zu bekommen. Doch über kurz oder lang arrangieren sie sich mit ihrem Schicksal und stellen fest, daß jedes Kind auf seine Art liebenswert ist.
Diesen Eindruck hatte ich jedoch hier überhaupt nicht. Herr Fournier scheint es sich zu seiner Aufgabe gemacht zu haben, bis an sein Lebensende mit seinem Schicksal zu hadern. Trieft das Buch auch vor Sarkasmus, ist eines klar: er bemitleidet sich von der ersten bis zur letzten Seite selbst. Ob wegen seiner Söhne oder weil er um sein eigenes Leben betrogen wurde ist allerdings nicht ganz klar. Und das Buch klingt nicht, als ob er es für seine Söhne geschrieben hätte, sondern eher für sich.
Zudem tut mit der Wald leid, der wegen seines Buches abgeholzt werden mußte. Denn: 90% der Seiten sind nur zur Hälfte beschrieben. Und so ist es doch ein teures Vergnügen von 156 halben Seiten bei einem Preis von 12,90 €, das noch nicht einmal nachmittagfüllend ist.
http://buchfamily.jimdo.com/

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Bewertung vom 18.10.2009
Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1
Adler-Olsen, Jussi

Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1


ausgezeichnet

Kampf an allen Fronten
Carl Mork müßte sich eigentlich wegen des Ausgangs seines letzten Falles, bei dem ein Kollege ums Leben kam und ein anderer für den Rest seines Lebens behindert bleiben wird, erst mal um sich selbst kümmern. Und so verhält er sich auch seinen Kollegen gegenüber, was seine Vorgesetzten auf eine Idee bringt.
Er soll das neu gegründete Sonderdezernat Q, das alte, ungeklärte Fälle aus dem ganzen Land übernehmen soll, im Alleingang übernehmen. Somit ist er aus dem Weg und den Großteil der dafür gedachten Gelder könnten in die eigene Abteilung fließen. Doch dabei haben sie die Rechnung ohne Carl gemacht.
So kämpft Carl nicht nur gegen sich selbst, sondern auch gegen seine Vorgesetzten und die Krminalität von anno dazumal. Anfangs noch ohne jegliche Motivataion stellt sich schnell ein Teil des alten Bisses wieder ein. In seinem Kellerreich. Dabei hilfreich ist sein neuer Assistent Assad.
So wird der Fall der verschwundenen Politikerin Merete wieder aufgerollt. Carl und Assad sind ein derart ungewöhnliches Duo, das entsprechend ungewöhnlich seine Ermittlungen anstellt. Gelingt es diesen beiden, das Rätsel um Merete nach 5 Jahren doch noch aufzuklären?
Ein weiteres fesselndes Meisterwerk aus Skandinavien, das am Schluß nur eine Frage offen läßt: Wann kommt endlich der 2. Teil des Sonderdezernat Q? Spannung pur, fessselnd, amtemberaubend.
http://buchfamily.jimdo.com/

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.08.2009
Kalter Süden
Marklund, Liza

Kalter Süden


ausgezeichnet

Ein Platz an der Sonne

Auf Marbella wird die Idylle der Superreichen durch einen Überfall mit Giftanschlag jäh zerstört, bei dem die ganze Familie eines ehemaligen Eishockeystars getötet wird.
Die Reporterin Annika Bengtzon wird von ihrem Redakteur genau dort hin geschickt, um darüber zu berichten. Schnell stellt sie fest, dass es Verbindungen zu einem anderen, alten Fall gibt, in den sie auch verwickelt war.
Annika findet heraus, dass ein Familienmitglied verschwunden ist: der Teenager Suzette. Doch wo ist sie? Lebt sie überhaupt noch?
Als die spanische Polizei den Fall ad acta legt, lässt sie nicht locker und entdeckt hinter der Highsociety-Fassade Hass, Gier und Verbrechen.
Doch was haben Gewalt und Drogenschmuggel im Paradies der Superreichen zu suchen? Und wer sagt eigentlich noch die Wahrheit bzw. wem kann sie vertrauen?

Wieder einmal ein Schwedenkrimi, der spannend, fesselnd und voller Überraschungen ist. Einfach super!
Ein Platz in der Sonne ist eben noch lange kein Platz an der Sonne...

Bewertung vom 03.08.2009
Das Leben der Wünsche
Glavinic, Thomas

Das Leben der Wünsche


schlecht

Das Leben der Depressionen


Um es vorweg zu nehmen: das Buch war eine einzige Enttäuschung.

Jonas, verheiratet, 2 Kinder, eine Geliebte, eine totkranke Ex-Freundin....wird von einem dubiosen Mann im Park aufgefordert 3 Wünsche zu äußern. Doch: was will er eigentlich?

Dann stirbt seine Frau, seine Geliebte trennt sich irgendwann doch von ihrem Mann, seine Ex-Freundin wird wieder gesund.

Die Stellen dazwischen hat der Autor mit nervigen Gedankengängen und Hirngespinsten und Depressionsanfällen von Jonas aufgefüllt. Mehr gibt es leider zu diesem "Werk" auch nicht zu sagen.

Alles in allem war die Leseprobe noch das Beste am Buch. Den Rest hätte ich auf jeden Fall mit einer besseren Lektüre füllen können. Eigentlich schade um die Zeit.

http://buchfamily.jimdo.com/

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Bewertung vom 08.07.2009
Man tut, was man kann
Rath, Hans

Man tut, was man kann


sehr gut

Kantine des Orakels von Delphi aktualisiert

oder: Männer sind mit 40 noch genau so chaotisch wie mit 20.

Paul: beruflich erfolgreich, geschieden, Single. Endlich gesteht er sich wieder einmal ein, daß er auf dem besten Weg ist sich in Kathrin zu verlieben. Und just diese erklärt ihm , daß sie ihren Ex-Freund zu heiraten gedenkt, der aufgrund ihrer Affäre mit ihm endlich verstanden hat, was sie wirklich will. Und sie so spricht sich dies bei ihren Freundinnen herum, denen er nun auch zu ihrem Glück verhelfen soll. Doch er findet tatsächlich noch Iris, die Tierärztin aus dem Tierheim....

Schamski: Pauls Kollege. Er wird von seiner Frau vor die Tür gesetzt, die ihm eine Affäre mit seiner Sekretärin unterstellt - was natürlich auch stimm - und zieht "vorläufig" bei Paul ein.

Bronco: Kathrins Bruder, der durch Zufall als Pauls Fahrer endet. Auch er darf sich der Männer-WG anschließen, da er irgendwie Pauls Mitleid und Helfersyndrom geweckt hat.

Günther: Computergenie, verliebt in die Wirtin Iggy, die in aber scheinbar ständig ignoriert. Auch er landet irgendwann in dieser seltsam zusammengewürfelten Männer-WG und brütet vor sich hin.

Felix-Fred: Hund aus dem Tierheim. Wird in heimlich von Paul entführt und behalten.

Diese illustre Rund diskutiert, philosophiert, leidet und lebt nun zusammen unter einem Dach. Immer bemüht, nicht nur die Probleme der anderen, sondern auch die eigenen zu lösen und ihr Leben wieder/endlich in den Griff zu bekommen.

Eine kunterbunte Mischung von Charakteren, die diesem Buch ihre eigene Note geben. Herrlich kurzweilig, amüsant und empfehlenswert.

Bewertung vom 06.06.2009
Alles wegen Werner
Haskamp, Bettina

Alles wegen Werner


sehr gut

Danke, dass Du mich verlassen hast!

Als Carla Backmann als Mitfünfzigerin nach 30 Ehejahren von ihrem Werner in ihrer Wahlheimat Portugal wegen einer viel jüngeren Brasilianerin aus heiterem Himmel verlassen wird, bricht ihre Welt zusammen.
Na gut. Sie haben zwar bestimmt schon seit 10 Jahren nebeneinander her gelebt. Sie war aus Langeweile und undefiniertem Frust dem Alkohol verfallen. Aber immerhin ist er großzügig in der Abfindung.
Ihre erste Rettung ist der Kauf eines alten Bauernhofes im Alentejo, wo eigentlich niemand - außer der Einheimischen - wohnen möchte. Aber genau weil es so anders ist als ihr bisheriges Leben, muss sie diesen Schritt tun - auch, wenn niemand aus ihrem alten Leben dies verstehen will.
Nach und nach holen sie ein älteres einheimisches Ehepaar und eine neue Bekannte aus ihrer Lethargie. Auch das abrupte Ende ihrer Affäre mit einem "Einbrecher" kann ihr nichts mehr anhaben.
Sie hat ihr neues Leben gefunden und ist ihrem Ex-Werner sogar dankbar. Wird sie nun auch noch die Liebe fürs Leben finden?
Ein Roman, der nicht unbedingt von seiner Handlung lebt, aber einen doch aufgrund der Charaktere und der Realitätsnähe in den Bann zieht.
Mein Fazit: Ein Buch, das man sehr flüssig lesen kann und das ideal für den Urlaub oder ein faules Wochenende geeignet ist. Tolles Sommerbuch!

Bewertung vom 28.04.2009
Kaltduscher
Sachau, Matthias

Kaltduscher


sehr gut

Angriff auf die Lachmuskeln

"Kaltduscher" hat mehr als das, was frau in einer Männer-WG erwartet und verrät uns Dinge, die wir schon immer wissen wollten. Männer unter sich: das heißt ja wohl Fußball, Bier (wo kommt eigentlich der Nachschub her?) und Frauen (ja, welche ist denn nun eingentlich die Richtige und woran erkennt man das?). Aber kann das schon alles gewesen sein? Natürlich nicht.
Was wäre das Leben ohne einen Vermieter, der einem das Leben mit halb eingestürzten Wänden oder Decken das Leben schwer macht? Was wäre, wenn die Männer die Frauen verstehen würden? Was wäre, wenn man keinen Nachbarn hätte, der das Haus immer noch nach alter Stasimanier abhört und alles protokolliert? Wie wärmt man einen Lasagne auf? Wo kommen eigentlich diese russischen Schläger her? Und die beiden Fuzzis aus der Werbeagentur? Haben Eltern Geheimnisse vor ihren Kindern? Was, wenn ...
"Kaltduscher" lebt von seinen schrägen und skurilen Typen, wobei die Hauptfigur Krach fast noch die "normalste" ist. Es ist absolut ein Angriff auf die Lachmuskeln. Sollte man gelesen haben.

Bewertung vom 06.04.2009
Der Schuh auf dem Dach
Delecroix, Vincent

Der Schuh auf dem Dach


schlecht

Gedanken auf Abwegen
Wer ist nun verantwortlich dafür, dass der Schuh auf dem Dach gelandet ist? Ein Engel? Ein Hund? Diebe? Ein verärgerter Freund? Die einzelnen Möglichkeiten sind viel zu langatmig und ausschweifend erzählt. Mit dem pseudo-philosophischen Schreibstil des Autors kann ich leider überhaupt nichts anfangen.
Das Buch hat definitiv nicht das gehalten, was die Leseprobe versprochen hat. Ehrlich gesagt: ich bin total enttäuscht. Das ganze Werk ist dermaßen flach und langweilig geschrieben, dass meine Gedanken ständig auf Abwege gerieten und sich mit allem beschäftigten – nur nicht mit dem Buch.
Mehr kann ich zu dem Buch auch leider nicht schreiben, da es einfach nicht mehr hergibt...