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Benutzername: 
Caro1893
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2011
Sklavenkind
Chaudhary, Urmila

Sklavenkind


ausgezeichnet

Das Äußere:
Mich hat vorallem zunächst einmal der Untertitel sehr nachdenklich gestimmt. "Verkauft, verschleppt, vergessen - Mein Kampf für Nepals Töchter".
Dass Urmila vorne auf dem Cover ist, finde ich gut. Sie sieht nachdenklich aus und man merkt ihr an, dass diese 11 Jahre nicht spurlos an ihr vorübergezogen sind. Das Cover drückt genau das aus, was das Buch ist und wahrscheinlich auch sein will.

Das Innere:
Ich ziehe meinen Hut vor Nathalie Schwaiger und Urmila Chaudhary. Diese Geschichte war es auf jeden Fall wert aufgeschrieben zu werden, sie MUSSTE aufgeschrieben werden. Wie oben schon erwähnt, waren mir die Zustände in Nepal überhaupt nicht bewusst. Diese jetzt von einer Augenzeugin, ja einem Mädchen, dass schlimme Zeiten durchleben musste, erzählt zu bekommen ist wirklich sehr gut und auch sehr wichtig! Die Geschichte wirkt sehr authentisch, gerade weil Urmila, das alles erlebt hat.

Die Geschichte hat mich zutiefst erschüttert und nachdenklich gemacht. Dass es heutzutage noch Menschen gibt, die so denken, wie manche in Nepal finde ich einfach unglaublich. Ich hoffe dieses Buch trägt dazu bei, dass immer mehr Menschen die Augen geöffnet werden, denn Nepal braucht Hilfe. Die Kamlari brauchen Hilfe.

Ich bin immer noch ganz bewegt von der Geschichte und ich denke auch, dass diese mich so schnell nicht wieder loslassen wird. Stellenweise bin ich an dem Text geklebt und habe meinen Mund kaum noch zu bekommen vor Entsetzen, wie so mit Menschen umgegangen werden kann. Wenn man sich mal vorstellt, dass Urmila 6!!! Jahre alt war, als sie verkauft wurde, puhh das treibt einem schon fast die Tränen in die Augen.

Die Geschichte ist in einem Stil geschrieben, der mir persönlich sehr gut gefallen hat. Man hat das Gefühl, man liest in Urmilas Tagebuch. Man versteht ihre Gefühle und Schmerzen, man kann sie nachvollziehen.

Der Bildteil in der Mitte hat mir ebenfalls gut gefallen. So kann man sich wenigstens ein bisschen vorstellen, wie Urmila lebt und wie es dort aussieht. Natürlich konnte ich mir durch die Geschichte schon einiges vorstellen, aber Bilder zu sehen ist immernoch etwas Anderes.

Ebenfalls sehr schön beschrieben, werden sie Sitten und Bräuche in Nepal und vorallem die der Tharu, der Volksgruppe, der Urmila angehört. Man kann ein wenig eintauchen in die Welt dort und beginnt zu verstehen, dass dort z.B. die Unterschiede zwischen arm und reich noch viel gravierender sind wie bei uns. Auch die Begrüßungsrituale, einige Feiertage und Götter lernt man näher kennen.

Ich sehe dieses Buch auch ein stückweit als Plädoyer an. Es will aufrütteln und auf die schlimmen Zustände in Nepal hinweisen. Wir sollten wirklich nicht immer unsere Augen verschließen, sondern auch mal hinschauen und versuchen so gut es geht zu helfen das Leid zu mindern.

Wenn man das Buch nicht gelesen hat, kann man sich glaube ich gar nicht vorstellen, wie nahe einem so eine Geschichte gehen kann. Man muss es einfach selbst lesen, um zu merken, dass die Geschichte einen gar nicht kalt lassen kann.

Die Aufteilung des Buches finde ich super. Gut ein Drittel beschäftigt sich nämlich mit der Zeit, danach, als Urmila keine Kamalri mehr ist, sondern für die Rechte der Mädchen und gegen die Kamalaritradition kämpft. Es wäre schade gewesen, wenn das Buch nach der Kamalarizeit aufgehört hätte, das hätte mich glaube ich hoffnungslos zurückgelassen. So aber konnte ich lesen, dass auch Nepal langsam zu begreifen beginnt, dass man nicht alles mit den Menschen machen kann und auch die Mädchen respektieren muss, denn "Girls need education noch slavery"!!!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.05.2011
Ronar
Höhl-Kayser, Anke

Ronar


ausgezeichnet

Eine helle und eine dunkle Seite und ein Junge, der sich für eine von beiden entscheiden muss.

Zum Inhalt:

"Ronar" erzählt die Geschichte des Jungen Ronar, des Elthen Athanian und des schwarzen Königs Elaran. Ronar wächst bei Zieheltern auf, er ist ein Findelkind und weiß nicht, wer seine Eltern sind. Eines Tages kehren merkwürdige Reiter in seinem Heimatdorf ein. Als sie dieses wieder verlassen, verschwindet auch Ronars Ziehschwester und er macht sich auf die Suche nach ihr. Zunächst allein, doch dann trifft er auf den Elthen Athanian, der ihn bei seiner Suche begleitet. Zusammen gelangen sie in die Gegend in der sich die Burg des schwarzen Königs befindet und auf der sie auch Ronars Ziehschwester vermuten. Bei dem Versuch in die Burg zu gelangen kommt es zu einem folgenreichen Zusammenstoß zwischen Athanian, der übrigens der höchste Elthe ist, und dem schwarzen König. Im weiteren Verlauf der Geschichte, werden Ronar seine dunklen, aber auch seine hellen Seiten offenbart und nur er kann sich am Ende für einen - den richtigen - Weg entscheiden.

Meine Meinung:
Das Äußere:
Leider ist der Einband des Buches nicht optimal gestaltet. Zwar finde ich das Bild der Burg vorne drauf schön gemacht und auch passend zur Geschichte, der Rest des Einbands ist aber fast komplett in schwarz gehalten und dadurch leider sehr anfällig für Kratzer und vorallem auch hässliche Fingerabdrücke. Da kann die Autorin aber denke ich wenig dafür, deswegen lasse ich das auch nicht wirklich in meine Bewertung mit einfließen, denn ....

Das Innere:
... das Innere übertrifft das Äußere bei weitem. Eine wirklich wunderschöne Geschichte über den uralten Kampf zwischen Gut und Böse.

Die Autorin hat einen wunderbar flüssigen, klaren und meiner Meinung nach sehr guten Schreibstil. Sie versteht es mit Wörtern umzugehen und bildhaft zu erzählen. Das Buch ist in einer kindgerechten Sprache. Stellenweise durchaus sehr spannend, aber nie zu brutal und blutig, als dass die Geschichte nicht auch von einem Kind gelesen werden kann.

Das Buch vermittelt auf schöne und zarte Weise Werte und bringt das Hingezogen sein zur Macht gut auf den Punkt. Es zeigt, dass man durchaus auch mal so einer Versuchung nachgeben kann, wenn man sich am Ende für den richtigen Weg entscheidet. Fehler sind erlaubt, nur muss man irgendwann auch erkennen, wobei es sich um einen Fehler handelt und was gut und was nicht gut ist. Ich finde, das macht die Autorin richtig klasse. Am Ende wird nicht vergessen, dass Ronar noch ein Kind und trotz seiner Fehler, kein böser Mensch ist.

Die Geschichte fand ich sehr spannend und vorallem mal anders. Hier wird Fantasy mal aus einer ganz anderen Richtung erzählt. Es kommen Gestalten vor, die mir so noch nie in einer Geschichte begegnet sind, es werden neue Wesen erschaffen. Ich danke der Autorin dafür, dass sie mal etwas abseites des Einheitsbreis geschrieben hat, dass sie den Mut dazu hatte.

Die Personen sind sehr klar gezeichnet. Die Trennung zwischen Gut und Böse ist strikt und nicht schwammig. Auch das gefällt mir gut, da es sich ja um ein Kinderbuch handelt und ich es schon wichtig finde, das die Kinder klar sehen, wer hier der Gute und wer der Böse ist.

Das Ende hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, die Rätsel aufgeklärt, die Handlung zu Ende gebracht. Und doch bleibt viel offen und Platz für weitere Bände. Da ich schon gesehen habe, dass es bereits einen zweiten Teil gibt, werde ich mir den sicherlich auch besorgen, denn ich möchte natürlich wissen, was Ronar aus der Geschichte gelernt hat und wie es in der Welt der Elthen weitergeht.

Noch eine kleine Anmerkung zur Länge der Kapitel. Auch das finde ich hervorragend gewählt. Die Kapitel sind nämlich immer sehr kurz, nie länger als 4-5 Seiten. Eignet sich also super, als Abendlektüre.

Fazit:
Ein absolut lesenswertes Kinderbuch, dass niemand verpassen sollte, der Wert auf gute/gutgeschriebene Literatur legt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.05.2011
Jägerin des Mondlichts
Johnson, Christine

Jägerin des Mondlichts


ausgezeichnet

Ein Mädchen, das einfach nur Teenager sein will, eine uralte Werwolfdynastie und jemand, der ein falsches Spiel treibt.

Zum Inhalt:
In \"Jägerin des Mondlichts\" geht es um eine uralte Werwolfdynastie und um Claire, die erfährt, dass sie eben genau dieser Werwolfdynastie angehört.

Eigentlich möchte Claire nur ein ganz normaler Teenager sein, sie hat endlich einen Jungen gefunden, der sie mag und fühlt sich wohl. Doch dann erfährt sie von ihrer Mutter, dass sie eine Werwölfin ist. Geschockt will sie das natürlich erstmal nicht glauben, doch nach und nach mehren sich die Anzeichen, dass es wohl stimmt, was ihre Mutter ihr gesagt hat. Claire beginnt sich damit abzufinden und versucht so gut es geht zu lernen, wie man so als Werwolf lebt. Doch nicht nur das bereitet ihr Schwierigkeiten, sondern vorallem auch die Tatsache, dass sie niemandem davon erzählen darf, vorallem nicht ihrer besten Freundin und ihrem Freund. Immer wieder muss sie sich neue Lügen überlegen und gerät dadurch natürlich ins Stolpern. Zu allem Überfluss werden immer wieder Menschen von einem Werwolf getötet und Matthew, Claire\'s Freund ist der Sohn des berühmtesten Werwolfjägers der Stadt...

Meine Meinung:
Das Äußere:
Voll das schöne Cover. Hat mich auf Anhieb angesprochen. Ich wollte das Buch sofort lesen, selbst ohne den Klappentext zu kennen. Die schönen Blumen und natürlich der Vollmond, der für die Werwolfnächte steht, gefallen mir ausgesprochen gut.

Das Innere:
Mich hat die Geschichte um Claire und ihre Werwolfgefährtinnen absolut fasziniert. Ich habe noch nie eine Geschichte über Werwölfe gelesen, in der den Menschen bekannt war, dass es Werwölfe gibt und in der es sogar eine eigenen Behöre zu deren Bekämpfung gibt. Das war bei \"Jägerin des Mondlichts\" ein völlig neuer Aspekt für mich, der mir wirklich super gefallen hat.

Christine Johnson hat auch noch den ein oder anderen, zumindest für mich, neuen Aspekt in die Geschichte einfließen lassen, den ich hier jetzt nicht näher verraten möchte. Trotzdem hebt sich die Geschichte genau deswegen von anderen Werwolfgeschichten ab.

Die Charaktere sind schön und detailiert beschrieben. Ich hab mit ihnen mitgefühlt und konnte ihre Entscheidungen nachvollziehen. Zudem hatte jede Person ihre Eigenheit, sodass man eigentlich alle gut unterscheiden konnte. Auch die Anzahl der handelnden Personen war nicht zu viel, sodass ich nicht dauernd zurückblättern musste, um zu schauen, wer jetzt gleich nochmal wer war (gibt nämlich Bücher da ist das leider zumindest am Anfang so).

Das Buch habe ich in einem Rutsch durchgelesen. Zum Einen, weil die Autorin eine Schreibweise hat, die sich sehr gut lesen lässt und mich total in ihren Bann gezogen hat. Zum Anderen aber, weil die Geschichte einfach wahnsinnig spannend war. Da gibt es diesen Werwolf, der Menschen ermordert und man weiß eigentlich ganz genau, dass es sich dabei um jemanden aus Claires Rudel handeln muss. Doch ich kam die ganze Zeit nicht drauf wer es ist. Von Anfang an hatte ich eine Person (die Falsche ;)) in Verdacht und selbst am Ende, als dann klar war, wer der Schuldige ist, muss ich sagen, dass ich da nicht draufgekommen wäre.

Die zarte Liebesgeschichte hat mir auch sehr gut gefallen. Ich hab ja glaube ich schon mal erwähnt, dass ich so romantische, zarte Liebesgeschichten, die ganz leise und fein beginnen einfach sehr gerne mag. Claire und Matthew müssen zwar mit einigen Schwierigkeiten kämpfen, doch die Art wie sie damit umgehen ist toll :)

Das Ende fand ich auch klasse, auch hier würde mir eine Fortsetzung wirklich gut gefallen. Hat Claire am Ende des Buches doch gerade mal ihre Verwandlung zur Werwölfin komplett abgeschlossen....Da könnte noch so viel passieren! Eine Fortsetzung würde ich mir auf jeden Fall kaufen.

Fazit:
Ein wunderschön gelungener Fantasy-Jugendroman, den ich in einem Rutsch gelesen und sehr genossen habe.