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Benutzername: 
Nina
Wohnort: 
Wald

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 03.09.2012
Madame Cottard und die Furcht vor dem Glück
Moritz, Rainer

Madame Cottard und die Furcht vor dem Glück


sehr gut

Die Geschichte von Nathalie Cottard und ihrem deutschen Wohnungsnachbarn Robert geht weiter und sie steht in der einfühlsamen Erzählweise dem ersten Roman nicht nach. Robert muss beruflich zurück nach Reutlingen, Nathalie bleibt in Paris. Sie führen eine Fernbeziehung, die überraschend gut funktioniert. Trotzdem ist nichts sicher, zumal auch Nathalies gebrechlich werdende Mutter in Grenoble die Hilfe ihrer Tochter erwartet und es in Roberts Korkenfabrik Umbrüche gibt. Wird das zerbrechliche Glück der beiden nicht mehr ganz jungen Liebenden halten? Am Ende trifft Robert eine Entscheidung und der Leser kann nur hoffen, dass Rainer Moritz die Geschichte mit einem dritten Band zu Ende bringt.

Bewertung vom 17.08.2012
Der Junge, der Träume schenkte
Di Fulvio, Luca

Der Junge, der Träume schenkte


gut

Die 16-jährige Italienierin Cetta wandert Anfang des 20. Jahrhunderts nach einer Vergewaltigung mit ihrem Baby Natale nach Amerika aus. Sie hofft, dass sie im Land der unbegrenzten Möglichkeiten eine Zukunft für sich und ihren Sohn aufbauen kann, doch die Träume erfüllen sich nicht. Für Cetta bleibt nur das Bordell, in dem sie ihr Geld verdient. Trotzdem hat die junge Frau Glück, denn sie findet Aufnahme bei einem liebevollen alten Ehepaar und auch ihr Zuhälter ist ihr halbwegs wohl gesonnen. Natale, den die Einwanderungsbehörden in Christmas umbenannt haben, erlebt eine Kindheit im italienischen Viertel New Yorks, die auf einem sehr schmalen Grad zwischen Bandenkriminalität und Ehrlichkeit verläuft. Die Begegnung mit Ruth, einem jüdischen Mädchen aus reichem Haus, das er nach einem brutalen Überfall rettet, gibt seinem Leben eine erste Wende. Als Natale erstmals ein Radio erlebt, steckt er sich seine Ziele: Er will zum Rundfunk und er will Ruth wiederfinden, die mit ihren Eltern New York verlassen hat. Beides gelingt ihm, doch der Weg dorthin ist grausam und voller Vorurteile gegenüber dem jungen Amerikaner italienischer Herkunft, der so herrlich Geschichten erzählen kann.
Das Buch schildert eindringlich, wie der "amerikanische Traum", dem in dieser Zeit viele Menschen aus Europa folgten, wirklich aussah und wie wenig er sich verwirklichen ließ. Das Buch fesselt und ist ein hochinteressanter Abriss der Geschichte. Mir persönlich gab es in vielen Szenen, auch in den Nebenhandlungen, zu viel Grausamkeit und Brutalität. Ich würde das Buch deshalb nicht verschenken.

7 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.08.2012
Madame Cottard und eine Ahnung von Liebe
Moritz, Rainer

Madame Cottard und eine Ahnung von Liebe


sehr gut

Nathalie, die Buchhändlerin, die es aus Grenoble nach Paris verschlagen hat, und Robert, der Korkenexperte aus dem Raum Tübingen, den sein schwäbischer Arbeitgeber in die Seine-Metropole versetzt hat, wohnen im gleichen Appartmenthaus am Montmartre. Beide sind nicht mehr ganz jung, haben sich in ihrem Alltag eingerichtet, die Träume und Illusionen über die Liebe hat die Realität des Leben bereits gewaltig schrumpfen lassen. Ein Wasserrohrbruch in Nathalies Wohnung führt dazu, dass sich die beiden so unterschiedlichen Charaktere kennen lernen. Ganz vorsichtig nähern sie sich einander an, als der eher distanzierte Robert seine Hilfe anbietet. Vor der bezaubernden Kulisse von Sacre Coeur und den kleinen Cafés beginnt eine zarte, fast morbide Liebesgeschichte, geprägt von Vorsicht und der Angst vor Verletzung, aber auch von der Sehnsucht, der Einsamkeit zu entfliehen. Bis zur letzten Zeile bleibt offen, ob aus den beiden ein Paar werden kann, zumal eigentlich Nathalie zurück nach Grenoble sollte und Roberts Korkenhersteller andere Pläne für den deutschen Mitarbeiter hat. Obwohl nichts wirklich Spannendes passiert, möchte man das Buch schon nach den ersten Seiten nicht mehr aus der Hand legen. Eine hinreißende Lektüre für den Urlaub oder für lange Winterabende, die Lust auf die Fortsetzung macht.

Bewertung vom 14.05.2012
Das große Märchenbuch
Hauptmann, Tatjana

Das große Märchenbuch


ausgezeichnet

Ein wunderschönes Märchenbuch. Ich habe es mir selbst angeschafft und dann mehrfach verschenkt, denn die Märchensammlung hat bleibenden, zeitlosen Wert. Das Buch macht Lust aufs Lesen und die schönen Illustrationen laden zum Betrachten ein. Sehr empfehlenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.04.2012
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand, 6 Audio-CDs
Jonasson, Jonas

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand, 6 Audio-CDs


ausgezeichnet

Ein 100-jähriger steigt an seinem Geburtstag durch das Fenster aus dem Pflegeheim, weil er auf keinen Fall an der Feier, die zu seinen Ehren stattfindet, teilnehmen will. In Hausschuhen spaziert er zum Bahnhof und löst ein Busticket, genau so weit, wie das Geld in seiner Tasche reicht. Von nun an beginnt eine abenteuerliche Reise mit den absurdesten Begegnungen. Ganz nebenbei erfährt der amüsierte Leser, was dem Alten im Lauf seines langen Lebens als Sprengexperte passiert ist. Ein höchst amüsanter Abriss der Geschichte des 20. Jahrhunderts, geschrieben mit hinreißendem Wortwitz, der die Lachmuskeln strapaziert. Die Ausgabe als Hörbuch ist eine leichte Kürzung, der aber nichts Wesentliches fehlt. Ein Hör- oder Lesegenuss, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

172 von 321 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2011
Der letzte Weynfeldt
Suter, Martin

Der letzte Weynfeldt


ausgezeichnet

Ein hinreißendes Buch im typischen Stil von Martin Suter. Schwarzer Humor mit einem lächelnden Blick auf die menschlichen Charakterschwächen, dazu ein Schuss Illegalität und Spannung bis zum Schluss. Wer von Allmen oder die Protagonisten aus "Small World" liebt, darf den letzten Weynfeldt, jenen Mann, der von Geburt Sohn ist und seine Tage mit Kunst und finanzieller Großzügigkeit verbringt, nicht versäumen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2011
Der Fledermausmann / Harry Hole Bd.1
Nesbø, Jo

Der Fledermausmann / Harry Hole Bd.1


sehr gut

Harry Hole, ein norwegischer Kriminaler mit latentem Alkoholproblem, muss in Australien ermitteln. Ein junge norwegische Frau wurde ermordet. Sein Kollege, ein Aboriginal, zeigt ihm nicht nur sein Land, sondern erzählt auch viel von den Traditionen und dem Ehrgefühl seines Volkes. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und scheinen erfolglos zu verlaufen, doch Hole, der davon überzeugt ist, dass es sich um einen Serienmörder handelt, verschiebt immer wieder seinen Rückflug. Als der Kollege erhängt aufgefunden wird, kommt plötzlich Bewegung in die Sache. Hole bittet eine gute Freundin, sich als Lockvogel zur Verfügung zu stellen. Unter dramatischen Umständen wird der Täter schließlich gefasst. Hole, der Nesbo-Leser weiß es, geht an seine Grenzen und nicht selten auch darüber hinaus. Das macht das Buch für die Krimi-Fans spannend. Alle anderen erfreuen sich an den Schilderungen über Australien. Die langen Autofahrten über das Land mit schier endlosen Gesprächen erscheinen manchmal langatmig, aber sie sind notwendig, um den Ausgang der Geschichte zu verstehen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.07.2011
Die Dienstagsfrauen

Die Dienstagsfrauen


sehr gut

Ein hinreißender Film, der 90 Minuten kurzweilige Unterhaltung garantiert. Ein Frauenfilm, aber nicht nur. Der Film ist nah am Buch angelegt, so dass nicht enttäuscht ist, wer zuvor das Buch gelesen hat. Die ideal besetzten Darstellerinnen spielen ihre Rollen hinreißend. Die Handlung: Vier charakterlich völlig unterschiedliche Frauen, die sich aus einem Französischkurs kennen und sich seit Jahren einmal monatlich zu einem Abendessen treffen, gehen miteinander ein Stück des Jakobswegs. Der Weg bringt überraschende Erkenntnisse, die die Freundschaft der vier Frauen auf eine harte Probe stellt, aber auch die bisherige Welt jeder einzelnen in Frage stellt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.