Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 721 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2024
Die Staubfängerin
Oskamp, Katja

Die Staubfängerin


sehr gut

Stationen einer Beziehung neu veröffentlicht;
Der Roman ist bereits 2007 erschienen und wurde 2024 neu veröffentlicht. Anhand der Leseprobe am Buchende kann man erahnen, dass dies aufgrund des 2024 erschienen Romans „Die vorletzte Frau“ geschah, da man darin die Protagonistin von 2007 wieder findet. Der Schreibstil ist sehr angenehm, auch nach 17 Jahren noch gut zu lesen und passend zur Erzählung. Man begleitet Tanja aus ihrer Perspektive vom Kennenlernen Edgars bis zu ihrer Trennung und darüber hinaus. Die Geschichte einer Beziehung mit großem Altersunterschied ist nichts Neues, wird aber gut erzählt. Zwischendurch gab es Dinge, die ich nicht nachvollziehbar und überzogen fand, wie zum Beispiel der anhaltende, wahnhafte Putzfimmel der Protagonistin und die plötzliche, abrupte Trennung von ihrem Mann. Die Charaktere fand ich sehr gut gezeichnet, das hat für mich die Stärke des Romans ausgemacht. Die Handlung hat noch Luft nach oben, daher gibt es vier Sterne von mir.

Bewertung vom 28.11.2024
Die Tote auf Inishark
O'Connell, Pia

Die Tote auf Inishark


sehr gut

Unterhaltsam, aber kein Krimi ;
Dieses Buch ist bereits der vierte Teil aus dieser Reihe, für mich war es das erste Buch der Autorin. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, das Buch lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Das Setting auf der Insel Inishark ist traumhaft schön und wird von der Autorin sehr detailliert und bildhaft geschildert, ohne dass mir die Naturbeschreibungen zu viel wurden. Die Handlung beschäftigt sich hauptsächlich mit der Familiendynamik im Familienurlaub, auf die Titel gebende Tote musste man lange warten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt habe ich Ermittlungen erwartet, zumal eine Privatdetektivin und ein pensionierter Kommissar vor Ort waren, aber nichts dergleichen geschieht. Am Ende wird zwar ein Täter festgenommen, aber für mich hatte die Handlung nichts mit einem Krimi zu tun, egal ob cosy oder nicht. So hatte zum Beispiel das Wetter mehr Raum als die Krimihandlung. Das fand ich enttäuschend, mache aber nur einen Stern Abzug, da das Buch trotzdem noch unterhaltsam ist.

Bewertung vom 28.11.2024
Nachtwald
Walsh, Tríona

Nachtwald


gut

Unglaubwürdig mit wenig Spannung;
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Lizzie geschildert, die - frisch aus dem Entzug entlassen - mit ihrer Familie auf das einsame Gut ihres neues Stiefvaters fährt. Der Beginn ist vielversprechend und das Setting sehr interessant, aber im weiteren Verlauf fand ich die Handlungen der Charaktere teilweise nicht nachvollziehbar und ziemlich unglaubwürdig. Die Charaktere blieben irgendwie blass und ich konnte sie mir nicht gut vorstellen. Die Dialoge sind hölzern und die Entwicklung der einzelnen Charaktere fand ich streckenweise abwegig, vor allem die von Claire, Lizzies Mutter. Nach der Hälfte gibt es dann einige neue, überraschende Informationen, die die Unglaubwürdigkeit der Handlung nur noch erhöht haben. Leider fand ich deshalb die Geschichte auch nicht spannend. Der Schreibstil ist in Ordnung und gut zu lesen, aber der Plot hat für mich eindeutige Schwächen und die Charaktere sind nicht glaubhaft.

Bewertung vom 28.11.2024
Eichhörnchenversprechen

Eichhörnchenversprechen


sehr gut

Das erste Verliebsein kindgerecht erklärt;
Das Buch erzählt von Anto, einem kleinen Eichhörnchen-Jungen, der unbedingt herausfinden möchte was Liebe bedeutet. Seine Neugier wurde durch seine Mutter geweckt, da sie ihm die Bedeutung bildlich mit viel Emotionen erklärt hat. Anto kann praktische Erfahrungen machen als er seine neue Klassenkameradin Lili kennenlernt.
Die Geschichte ist in einer angenehmen Länge und präzise verfasst. Das Thema Liebe bzw. das Verliebtsein wird kindgerecht und verständlich erklärt. Die schönen Bilder sind in dezenten Farben gemalt und das Papier hat sehr gute Qualität. Der Text ist allerdings in relativ kleiner Schriftgröße gedruckt und wirkt dadurch teilweise unendlich, vor allem für Kinder.
Es handelt sich hier um eine Art Fortsetzung des Buchs “Eichhörnchenbrüder: Eine Geschichte vom Abschiednehmen”. Da dessen Ende hier verraten wird, sollte man die Bücher in der richtigen Reihenfolge lesen. Schade finde ich, dass nicht erwähnt wird, dass es verschiedene Arten von Liebe gibt. Hier wird nur auf das Verliebtsein angespielt, was Kinder in die Irre führen könnte. Sehr gut finde ich die Schreibweise, da der Text sehr angenehm zu lesen ist.

Bewertung vom 28.11.2024
Eichhörnchenbrüder
Steenken, Stefanie

Eichhörnchenbrüder


ausgezeichnet

Einfühlsame, kindgerechte Trauerhilfe;
Das Buch erzählt von Anto und Mika, zwei befreundete Eichhörnchen, die zusammen durch dick und dünn gehen. Mika hatte wegen einer Verletzung einen Gips am Bein, eines Abends schaffe er es daher nicht rechtzeitig über die Straße und wurde überfahren, er starb. Die Tragödie erschütterte Anto, er dachte er könne nie wieder lachen und glücklich sein. Es dauerte bis er verstand, dass Mika sich nicht gewünscht hätte, dass Anto für immer trauert.
Das Buch erklärt auf eine sehr herzergreifende und kindgerechte Art und Weise, dass unser Leben nach dem Verlust einer sehr wichtigen Person weiter geht und man seinen Kopf nicht in den Sand stecken sollte. Es wird den Kindern sehr milde, aber verständlich vermittelt, dass man manchmal Abschied nehmen muss. Es ist durchaus ein präsentes Thema, das uns und unsere Kinder irgendwann mal trifft. Die Botschaft des Buches ist, dass die Zuneigung und Verbundenheit zu dem Verstorbenen uns hilft die Trauer zu bewältigen und die verstorbene Person im Herzen zu tragen. Auch die sehr schönen Bilder sind passend zum Text in sanften, nicht aufdringlichen Farben gemalt. Das Buch hat eine sehr gute Qualität, die Seiten sind etwas dicker und damit ideal für Kinder.

Bewertung vom 23.11.2024
Größtenteils heldenhaft
Burns, Anna

Größtenteils heldenhaft


sehr gut

Verwirrende Beziehungen;
Die Geschichte von Superhelden und Superschurken und Hass und Liebe zwischen ihnen beginnt verwirrend und ich habe einige Zeit gebraucht, um die Spielregeln in dieser Welt zu verstehen, da bis zum Ende immer wieder neue Spielregeln enthüllt werden. Es wäre einfacher gewesen wenn die Autorin zu Beginn etwas mehr erklärt hätte. Ich konnte trotz der Übertreibungen Parallelen zum normalen Leben erkennen, aber ich denke, dass sich mir nicht alles erschlossen hat, was die Autorin sagen wollte. Das Ganze ist eine Parabel mit vielen Details, die nicht immer leicht einzuordnen sind. Die Mischung aus Klischees und Weisheiten hat aber auch ihren Charme. Die Geschichte ist trotz der genannten Schwächen sehr unterhaltsam und oszilliert von Romeo und Julia ähnlichen Momenten bis zu übertriebenen Comic-haften Szenen. Der Schreibstil ist sehr angenehm, gut zu lesen, frisch und zeitgemäß und macht den Großteil des Lesevergnügens aus.

Bewertung vom 23.11.2024
Täuschend echt
Lewinsky, Charles

Täuschend echt


ausgezeichnet

Sehr unterhaltsam;
Für mich war es das erste Buch des Autors und der Schreibstil hat mir ausgesprochen gut gefallen. Er ist sehr erfrischend und angenehm mit humorvollen, ironischen Untertönen. Die Geschichte hat verschiedene Ebenen, die ich allesamt sehr gelungen fand. Das Thema KI fand ich sehr interessant und durch die kursive Darstellung der von der KI erstellten Texte wird einem ganz nebenbei auf unterhaltsame Art und Weise das Thema an sich und die Möglichkeiten und Grenzen näher gebracht. Die Geschichte des arbeitslosen Werbetexters wird aus seiner Sicht erzählt und ich fand diese eine Perspektive gut gewählt und vollkommen ausreichend. Wenn ein Buch gut ist, dann braucht es keine Unmengen an Perspektiven. Die Handlung ist ein bisschen verrückt, aber trotzdem glaubhaft und nimmt dadurch einige Mechanismen der heutigen Welt aufs Korn. Das Buch kommt mit wenigen Charakteren aus und die waren allesamt ausführlich und nachvollziehbar dargestellt. Alles in allem hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, vor allem die Entwicklung der Beziehung des Erzählers zu seiner KI.

Bewertung vom 23.11.2024
Carmilla
Le Fanu, Sheridan

Carmilla


sehr gut

Zeitlos und antiquiert zugleich;
Es ist erstaunlich, wie gut sich dieser alte Text lesen lässt. Natürlich gibt es die ein oder andere überholte Vokabel und auch Sitten und Moral sind nicht mehr aktuell, dennoch fehlen einem beim Lesen die modernen Errungenschaften im Text nicht, da sich die Handlung auf einem einsamen Landsitz abspielt und es wenig Beschreibungen gibt, die die Geschichte zeitlich verankern. Die Handlung ist interessant und bringt einen gewissen Gruseleffekt mit, der damals sicher anders und viel intensiver gewirkt hat als heutzutage, da man ganz andere Dinge gewohnt ist. Das Vampir-Thema wird sehr sanft angegangen, es gibt keine Gewaltszenen oder ähnliches. Der Spannungsbogen hätte etwas besser sein dürfen und die Handlung schneller Fahrt aufnehmen können. Es gibt einige Wiederholungen in der Geschichte, aber sie lässt sich sehr gut lesen. Mit heutigem Maßstab betrachtet gebe ich dem kurzen Roman vier Sterne.

Bewertung vom 18.11.2024
Eine Geschichte des Römischen Reiches in 21 Frauen (eBook, ePUB)
Southon, Emma

Eine Geschichte des Römischen Reiches in 21 Frauen (eBook, ePUB)


sehr gut

Interessante Perspektive, gewöhnungsbedürftiger Schreibstil;
Die Autorin schildert die Geschichten der 21 Frauen als wäre man mit ihr im Gespräch, was an sich sehr angenehm und gut verständlich ist. Allerdings ist der Schreibstil sehr flapsig und für meinen Geschmack übertrieben modern. Das mag man spritzig finden, aber mir hat der Stil gar nicht gefallen. Das Buch ist gut strukturiert und die 21 Frauen werden chronologisch vorgestellt. Es gibt jeweils Hintergrundinformationen zu ihrer jeweiligen Zeit und auch die Quellenlage wird ausführlich und nachvollziehbar von der Autorin dargelegt. Ich fand die Auswahl sehr gelungen, da man so die Geschichte Roms über Jahrhunderte begleitet und die Entwicklung gut verfolgen kann. Besonders gut hat mir die Transparenz gefallen, da die Autorin nicht nur eine Version erzählt, sondern auch andere überlieferte Versionen vorstellt, soweit vorhanden. Es gibt, wie für wissenschaftliche Arbeiten üblich, einen ausführlichen Anhang. Insgesamt ein sehr interessantes, gut gemachtes Buch mit einem ungewöhnlichen Schreibstil, für den ich einen Stern abziehe, da er mir nicht gefallen hat.

Bewertung vom 18.11.2024
Lucullus
Scholz, Peter

Lucullus


ausgezeichnet

Sehr detailreich und überzeugend begründet;
Um das Leben und Wirken des Lucullus für die Leser verständlich und nachvollziehbar zu machen, beginnt der Autor mit der politischen Lage Roms noch vor Lucullus Geburt. Der Einstieg in die Zeit ist aufgrund der Vielzahl der agierenden Personen und Funktionen nicht einfach, der Autor erklärt aber alles Notwendige, so dass man schnell von den Entwicklungen gefangen genommen wird. Unterstützt wird das Ganze durch eine Vielzahl an Fußnoten und Quellenangaben, so wie man es von einer wissenschaftlichen Arbeit erwartet. Lucullus Leben wird ausführlich geschildert, vor allem auch seine Bildung, sein Werdegang, die Feldzüge und militärischen Erfolge. Mir hat sehr gut die Neutralität des Autors gefallen, da er nachvollziehbar beschreibt, wie er Quellen interpretiert und Rückschlüsse auf die Ereignisse gemacht hat. Ich fand es sehr schlüssig und überzeugend dargelegt, dass das Bild, das man bisher von Lucullus hatte, nicht der Wahrheit entspricht, sondern dass diese diffamierenden Behauptungen von seinen Gegnern kolportiert wurden. Das Buch ist anspruchsvoll, man muss sich Zeit nehmen, um sich richtig darauf konzentrieren zu können. Als kleinen Kritikpunkt möchte ich anmerken, dass die Kapitel sehr lang sind und noch eine weitere Unterteilung hilfreich gewesen wäre. Dennoch vergebe ich volle fünf Sterne, mir haben auch die integrierten Karten und Abbildungen sehr gut gefallen.