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Lesebiene72
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Franken

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 11.01.2023
Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1


sehr gut

Das Buch braucht nur zwei Wörter: Es passt.
Alles ist hier stimmig; das Cover, der Titel, die Geschichte, die Spannung und die Charaktere. Es gab nur zu Anfang eine Kleinigkeit mit der ich Probleme hatte. Isländische Namen sind einfach etwas Besonders - es war etwas verwirrend, hat sich aber von Seite zu Seite entwirrt und einem Lesevergnügen stand nichts mehr im Weg.

Die Geschichte selbst ist gut durchdacht und äußerst logisch aufgebaut. Die Spannung steigt aufgrund des mitreißenden und sehr plastischen Erzählstils mit jeder Seite und durch die kleinen Ausflüge in die Vergangenheit kommen immer mehr kleine Details ans Tageslicht und fügen das große ganze Puzzle zusammen. Man hat das Gefühl mit zu ermitteln, selbst ein Teil des Ermittlerteams zu sein.

Die Geschichte selbst ist in sich abgeschlossen, der Täter überführt. Sehr geschickt von der Autorin ist es über die Figuren des Ermittlerteams bezüglich ihres Privat- und Arbeitslebens noch einige Fragen offen zu lassen; Teil 2 kann so schon mit einiger Spannung erwartet werden.

Bewertung vom 12.12.2022
Das Schloss der Smartphone-Waisen / Die Smartphone-Waisen Bd.1
Naoura, Salah

Das Schloss der Smartphone-Waisen / Die Smartphone-Waisen Bd.1


sehr gut

Das schön (altmodisch) gestaltete Cover scheint so gar nicht zum Titel des Buches zu passen; wenn man das Buch allerdings gelesen hat passt alles wunderbar und es gäbe gar kein passenderes Bild.
Die witzig geschriebene Geschichte enthält alles was Kinder in der heutigen Zeit viel beschäftigt. Handy-Nutzung, Verlust der Eltern und der Wohnung, und und und. Auf alle Fälle regt das Buch in Form eines Krimis zum Nachdenken an - hoffentlich nicht nur die Kinder.
Die Geschichte selbst ist witzig und sehr unterhaltsam geschrieben. Auch wenn ein sehr ernstes Thema im Vordergrund steht, schafft es der Autor alles sehr ruhig und hoffnungsvoll, manchmal mit sehr schrägen Vergleichen, aber vor allem sehr kindgerecht zu erzählen.
Die Kinder die im Heim leben haben allesamt ihre Eltern durch extreme Handynutzung der Eltern verloren; und jetzt sollen sie auch noch ihr neues geliebtes Heim verlieren. Aber vielleicht können sie ja bei der netten neuen Bekannten und deren Hauspersonal im Schloss wohnen? Doch auch der Schlossherrin droht das gleiche Schicksal. Da fassen die Kinder gemeinsam einen Plan um sowohl der Schlossherrin als auch sich selbst ein neues Heim zu verschaffen. Und schon sind sie mitten im Abenteuer ihres Lebens. Entführung, Einbruch, Diebstahl - alles was ein richtiger Krimi braucht.

Die Kinder haben alle sehr unterschiedliche Charaktere fügen sich aber in ihrer Gesamtheit wunderbar zusammen. Es wird nicht klischeehaft geurteilt oder sonstiges, sondern jedes Kind hat hier - egal wie auch immer es ist - seine volle Daseinsberechtigung.

Meiner Enkeltochter hat das Buch sehr gut gefallen, zumal auch die Kapitel eine sehr schöne Länge hatten und der Schreibstil sehr locker und fliesend war.

Bewertung vom 05.12.2022
Die Stunde der Hyänen
Groschupf, Johannes

Die Stunde der Hyänen


gut

Gespannt hatte ich aufgrund der spannenden Leseprobe auf die verspätete Veröffentlichung gewartet.
Aufgrund des wirklich gelungenen Covers, des Klappentextes und der Leseprobe hatte ich mich auf einen spannenden Thriller gefreut. Nach den ersten Seiten (Leseprobe) ist man auch sofort mitten im Geschehen, aber dann flacht die ganze Geschichte doch sehr ab. Es werden verschiedene Ebenen des Großstadtlebens wie Polizeistrukturen, Feuerteufel, Kindesmissbrauch, Sektenzwang und noch einige andere Handlungsebenen dargestellt; aber irgendwie wirkt alles sehr verzettelt. Zum Ende hin wird allerdings wieder etwas mehr Spannung aufgebaut und das Ende überrascht doch sehr.

Leider wurden meine an das Buch gestellten Erwartungen nicht erfüllt. Meiner Meinung nach handelt es sich eher um eine Szeneroman als einen Thriller. Schade, da alle im Buch angesprochenen Themen durchaus Potential gehabt hätten. Man meint eher, dass das Buch "mal so auf die schnelle" geschrieben wurde um eine Menge brisante Themen unterzubringen.

Nichtsdestotrotz ist es durchaus ein lesenswertes Buch, aber nur eben leider kein Thriller.

Bewertung vom 20.11.2022
Die Siegel des Todes
Orontes, Peter

Die Siegel des Todes


ausgezeichnet

Das Cover des Buches hat mich anfangs ganz schön auf Glatteis geführt, vermutete ich doch auf den ersten Blick einen Fantasy-Roman. Aber weit gefehlt. Eine auf einem Felsen thronende Burg, gesehen durch einen Brückenbogen, düster und mysteriös führt einen direkt ins dunkle Mittelalter des Schwarzwaldes.
Erzählt wird vordergründig die Geschichte von Elias und Ranghild die ihre Kindheit im, seinem Namen alle Ehre machenden, Schwarzwald verbringen. Durch viele Irrungen, Wirrungen und mysteriöse Windungen und Schicksalsschläge verschlägt es die beiden vom Schwarzwald nach Regensburg bis ins weit entfernte und weltoffene Salerno.
Aber nicht nur die Geschichte der beiden, sondern die der Menschen dieser Zeit im Allgemeinen mit sämtlichen Hierarchien, Standesdünkeln und vielen historisch belegten Tatsachen lassen einen von Anfang bis Ende mitfiebern.
Sämtliche Charaktere der Geschichte, auch die der Nebendarsteller, sind gut und sehr authentisch gezeichnet und teilweise historisch belegt. Hierzu trägt sicherlich auch das Personenverzeichnis am Anfang des Romans sowie die kleine "Übersetzungshilfe" am Ende bei.

Alles in allem ist es ein rund 700-Seiten Roman der einem von der ersten bis zu letzten Seite in Spannung versetzt und mitfiebern lässt. Das Ende gestaltet sich zwar etwas anders als zu Anfang vermutet, ist aber der Geschichte passend gewählt. Ein Buch das sich aufgrund des Schreibstils schön flüssig lesen lässt und tiefe Einblicke in eine entbehrungsreiche Zeit gewährt.

Bewertung vom 10.11.2022
Die Tochter der Hungergräfin
Spratte, Annette

Die Tochter der Hungergräfin


ausgezeichnet

Schon das Cover des Buches ist gut gewählt - es erscheint zwar etwas düster, doch befinden wir uns auch in einer der dunkelsten Zeiten der Geschichte. Die Zeichnungen im Buch finde ich sehr passend und gelungen.
Ich kenne den 30-jährigen Krieg und ich kenne das Geschlecht der Familie Sayn und Wittgenstein aus dem Geschichtsunterricht; eine Kombination aus beiden in Form eines historischen Romans habe ich jetzt auf eine sehr gut recherchierte Art kennengelernt. Denn es gab sie wirklich die Gräfin Louise Juliane von Sayn und Wittgenstein, auch genannt die Hungergräfin; ihr Leben ist historisch belegt und in vielen Quellen gut zu recherchieren. Erzählt wird der Roman allerdings aus Sicht der älteren Tochter Ernestine.

Ernestine wird während des 30-jährigen Krieges als ältestes Kind von Louise Juliane geboren und hat als Mädchen in diesen Zeiten keinerlei Rechte. Aber auch die Mutter hat als Frau und Witwe keine Rechte zumal der einzige Sohn im Kindesalter verstirbt und somit die männliche Erbfolge endet. Doch die Mutter kämpft in diesen männerdominierten Zeiten voller Intrigen und Machtspielchen jahrzehntelang gegen mächtige Kurfürsten und die eigene Familie für die Rechte ihrer Töchter. Und was kaum einer zu glauben gewagt hatte trifft ein - sie gewinnt einen aussichtslosen Kampf.
Aber für Ernestine ist dieser Kampf noch nicht zu Ende; es stellt sich schließlich noch die Frage welches Arrangement getroffen werden muss um diesen Erfolg auf Dauer halten zu können. Sprich: Wen muss sie heiraten, damit alles so bleibt wie es die Mutter jahrzentelang erkämpft hat.

Annette Spratte hat es in diesem Roman geschafft geschichtlich belegte Tatsachen mit einem Spritzer Fiktion so darzustellen, dass ein leicht lesbarer Roman daraus wird. Gewünscht hätte ich mir aber, zusätzlich zu den Zeichnungen, vielleicht eine Landkarte in der die verschiedenen Grafschaften und Burgen abgebildet sind um Entfernungen besser abschätzen zu können. Auch ein kurzer Stammbaum hätte manches etwas leichter verständlich gemacht.

Bewertung vom 25.10.2022
Das letzte Versprechen
Lind, Hera

Das letzte Versprechen


ausgezeichnet

Der Klappentext hat mich in keinster Weise auf das vorbereitet was dann mit dem Hintergrund einer wahren Geschichte auf mich zugekommen ist.
Das Buch zeigt auf eine sehr gefühlvolle Art und Weise was ein Mensch in seinem Leben alles aushalten kann. Man erlebt die Geschichte in Form eines Romans aufgrund des sehr realitätsnahen Erzählstils der Autorin hautnah mit und ist am Ende doch sehr betroffen ob der Grausamkeiten die Menschen anderen Menschen antun können.
Erzählt wird die bewegende Geschichte der kleinen Anni die als Donauschwäbin im Banat zu Welt kommt und deren Kindheit bis zu ihrem fünften Lebensjahr trotz des 2. Weltkrieges relativ normal verläuft. Dies ändert sich an Weihnachten 1944 auf brutale Art und Weise. Der Vater wird noch an die Front eingezogen, die Mutter wird von der russischen Armee nach Sibirien verschleppt und Anni verbleibt bei den Großeltern im Banat - aber nicht als "normale" Bewohnerin sondern als Unterdrückte im Kinderheim bzw. Arbeitslager. Spät nach dem Krieg kommt Anni dann mit den Großeltern nach Deutschland "heim" in eine vollkommen fremde Welt.
Erzählt wird die Geschichte von Anni bis in die Jetztzeit - also auch welch leidvolles Leben sie dann noch als Erwachsene lebt.

Alles in allem ist es ein mehr als aufwühlendes aber sehr lesenswertes Buch, das die Gräueltaten die an der Zivilbevölkerung im und nach dem 2. Weltkrieg erfolgt sind auf anschauliche Weise darstellt.

Bewertung vom 16.10.2022
Gequält / Rachejagd Bd.1
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Gequält / Rachejagd Bd.1


sehr gut

Racheserie mit einem Lonesome Rider
Rachejagd - Gequält ist Band 1 eines neuen Trilogie-Thrillers bei dem das auf dem Cover des Buches abgebildete Messer eine tragende Rolle spielt. Die Geschichte nimmt erst einmal sehr langsam fahrt auf; ab der Hälfte wird es besser, wobei sich hier die Ereignisse dann allerdings fast etwas überschlagen.
Etwas Klischeehaft steht hier Nick Coleman als "Lonesome Rider" im Vordergrund, ein FBI-Agent der nicht delegieren kann, Jugendfreund der Hauptprotagonistin ist, Vorschriften gerne nach seinem Gusto auslegt und als Retter in seine Heimatstadt zurückkehrt. Und Anna, seine Jugendliebe, Journalistin und Entführungsopfer eines Psychopathen deren Vergangenheit sie einholt.
Der Schreibstil des Autorenduos ist sehr flüssig und lässt sich aufgrund der nicht zu langen Kapitel schön lesen. Spannung wird kontinuierlich aufgebaut.

Auch wenn ich das gelesene toll fand vergebe ich hier nur 4 Sterne, da ich befürchte, dass Band 2 und 3 ein Abklatsch dieses Bandes werden und das Finale um das es eigentlich gehen soll untergeht.

Bewertung vom 07.10.2022
Den Geist aufgeben gibt's nicht! / SpooKI Bd.1
Rahlff, Ruth

Den Geist aufgeben gibt's nicht! / SpooKI Bd.1


sehr gut

Moderne Gespenster
Bereits das Cover des Buches ist etwas Außergewöhnliches obwohl es "nur" die Hauptprotagonisten des Buches zeigt. Aber bereits hier wird der Unterschied deutlich. Robert, ein ganz normaler menschlicher Junge der in einer Geisterfamilie mit Geisterhund aufwächst - und diese Familie leuchtet einem vom Cover regelrecht entgegen was natürlich bei meiner Enkeltochter für die erste Begeisterung sorgte.
Aber auch die Geschichte um Robert mit seinen kleinen als auch größeren Sorgen, Nöten und Problemen in der Schule sowie zu Hause hat sie mit wachsender Begeisterung gelesen.
Die Geschichte selbst regt die kleinen Leser zum Nachdenken an zeigt sie doch altersgemäß auch das ganz normale Leben was mit Familie, Geld, Schule, Freundschaft und der modernen Technik zu tun hat. Gerade was die moderne Technik anbelangt hat sie sehr sensibel reagiert und vieles hinterfragt, gerade auch ihr eigenes technisches Verhalten.

Die Kapitel haben eine angemessene Länge und der Schreibstil ist schön flüssig; auch die Zeichnungen sind passend gewählt. Schön fanden wir, dass das Buch für Jungs und Mädchen gleichermaßen geeignet ist. Wir freuen uns schon auf Band 2, da dann hoffentlich noch offene Fragen geklärt werden können.

Bewertung vom 02.10.2022
Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands / Der kleine Strickladen Bd.4
Oswald, Susanne

Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands / Der kleine Strickladen Bd.4


sehr gut

Als Ausgleich zum selber stricken
Es ist das erste Buch das ich aus dieser Reihe lese. Fasziniert hat mich schon das sehr schön gestaltete Cover welches perfekt zum Inhalt des Buches sowie zur momentanen Herbststimmung passt. Das Buch ist die perfekte Lektüre für einen verregneten Nachmittag mit eine Tasse Tee auf der Couch wenn man mal selbst die Stricknadeln nicht klappern lassen möchte. Meiner Meinung nach kann dieses Buch aber auch jemand lesen, der mit stricken nichts am Hut hat, da es einfach eine schöne romantische Geschichte ist. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und flüssig. Die Charaktere sind sehr stimmig gewählt und es macht richtig Spaß zu lesen, ohne dass es zu kitschig wird.
Toll fand ich die Strickanleitungen die am Ende des Buches zur Verfügung gestellt werden. Weniger toll hingegen, das man, wenn man denn wissen möchte was man denn stricken wird erst einer Gruppe auf Facebook oder Instagramm beitreten muss; ein Bild im Buch wäre schön gewesen.
Als leichte Lektüre für einen verregneten Nachmittag kann ich das Buch ohne Einschränkungen empfehlen.

Bewertung vom 16.09.2022
Die Welt kippt
Tschischwitz, Heiko von

Die Welt kippt


ausgezeichnet

Wahrheit oder Fiktion?
Ein Buch das nicht nur optisch im Bücherregal auffällt; aufgrund des roten Covers scheint das Buch im wahrsten Sinne des Wortes zu brennen. Und es brennt nicht nur das Buch sondern vielmehr an allen Ecken und Enden der Welt. Heiko von Tschischwitz stellt in seinem Debütroman die sehr nahe Zukunft unserer Erde in einem erschreckend realistischen Kontext von Klimawandel und Weltpolitik dar. Aber ist es nur Fiktion oder Wahrheit - manchmal sehr schwierig zu unterscheiden.
Das Buch ist meines Erachtens sehr gut recherchiert und stellt die aufgeworfene hochaktuelle Brisanz der Thematik sehr vielseitig und aus mehreren Blickwinkeln dar. Punkten kann der Autor hier mit viel Sach-/Fachwissen aufgrund seines absolvierten Studiums ohne in die Trockenheit eines Sachbuches abzudriften. Auch die ökonomisch, ökologisch und politischen Seiten kommen nicht zu kurz.
Er hat einen sehr flüssigen und spannenden Schreibstil gefunden, so dass man die rund 470 Seiten sehr schnell lesen kann, um sich somit einen guten Überblick über die komplexe Thematik zu verschaffen.
Überrascht hat mich dann allerdings das Ende.
Alles in allem ein Buch, das ich sehr empfehlen kann, auch wenn noch einige Fragen offen geblieben sind. Aber wir haben es ja selbst in der Hand.