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Benutzername: 
violettera
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 01.08.2022
Wenn ich das kann, kannst du das auch!
Zervakis, Linda;Patrikiou, Elissavet

Wenn ich das kann, kannst du das auch!


sehr gut

Das Cover gefällt mir weniger. Es geht schließlich in erster Linie ums Kochen, nicht um die Köchin! Aber der Titel „Wenn ich das kann, kannst du das auch!“ hat mich gefangen. Ich wollte sofort nachschauen, ob auch ich diese Rezepte nachkochen kann. Und tatsächlich: Sie sind so beschrieben, dass sich wohl jeder zutraut nach diesen Rezepten zu kochen. Mir fehlt da nichts: Die Zutaten sind überschaubar und in der Regel gut erhältlich, die Zubereitung ist klar beschrieben, die Zeitangaben sind vielleicht etwas knapp bemessen. Die meisten Rezepte passen auf eine Seite, was in der Küche sehr praktisch ist - Text und Foto in bewährter GU-Qualität. Die Rezepte geben einen guten Querschnitt durch die griechisch und teilweise auch orientalisch inspirierte Küche, für den Alltag und verschiedene Anlässe. Das Ganze ist eingebettet in eine Story rund um Lindas kochen Lernen, für meinen Geschmack hätte die nicht so ausführlich sein müssen. Fazit: ein schön gestaltetes Kochbuch, das auch unterhalten will, auf jeden Fall aber leckere Rezepte enthält, durchaus nicht nur für Leute, die das Kochen erst noch lernen wollen.

Bewertung vom 27.07.2022
Susanna
Capus, Alex

Susanna


ausgezeichnet

Das Cover zeigt eine historische Aufnahme der Brooklyn Bridge über den East River in New York. Ist Susanna also ein historischer Roman? Das trifft zwar zu, aber der Roman ist weit mehr. Susanna ist die Entwicklungsgeschichte einer ungewöhnlichen Frau in der zweiten Hälfte des 19. Jh., als sich nicht nur in deren Leben, sondern auch in Wirtschaft und Gesellschaft gewaltige Entwicklungssprünge vollziehen. Wir erleben sehr anschauliche, gar dramatische Episoden aus Susannas Kindheit als jüngstes Kind einer wohlhabenden Basler Familie, erfahren die Zwänge und Begrenzungen dieser Gesellschaft und den höchst unterschiedlichen Umgang ihrer Eltern damit. In mehreren Zeitsprüngen verfolgen wir Susannas Entwicklung zu einer selbstständigen und eigenwilligen Frau, nachdem sie mit ihrer Mutter nach Amerika ausgewandert ist. Mit ihrem Sohn Christie unternimmt Susanna schließlich eine abenteuerliche Reise nach Dakota, um Sitting Bull, den Häuptling der Sioux treffen.
Alex Capus versteht sich auf die lebendige Darstellung der Personen, ihrer inneren Entwicklung und ihrer Grenzen, ihrer Gefühle und Ängste, ihres Seelenlebens und ihrer Sehnsüchte, ihrer Handlungen und Unterlassungen. Ebenso anschaulich schildert er die Orte der Handlung und das gesellschaftliche Umfeld. Die Schilderungen sind durchzogen von einem feinen Humor, die Sprache ist knapp und präzise, kein Wort zu viel, jeder Satz sitzt.
Mit „Susanna“ ist Capus erneut ein Roman gelungen, den ich mehrmals lesen werde, wie beispielsweise „Leon und Louise“. Das erste Mal verschlinge ich ihn, danach genieße ich ihn.