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jellyhead

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 03.12.2023
Schneezauber im kleinen Strickladen in den Highlands / Der kleine Strickladen Bd.5 (eBook, ePUB)
Oswald, Susanne

Schneezauber im kleinen Strickladen in den Highlands / Der kleine Strickladen Bd.5 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Für mich ging es das erste Mal mit Susanne Oswald in die Highlands.
„Schneezauber im kleinen Strickladen in den Highlands“ ist zwar bereits der 5 Teil aus der „Der kleine Strickladen“-Serie, dennoch konnte ich ganz leicht in die Geschichte eintauchen, ohne dass ich bemerkt hätte, dass mir Vorwissen fehlen würde.

Das Cover allein hat meine Neugier auf die Geschichte geweckt: Ein schneebedecktes Haus, ein verschneiter Weg und Kühe am Hang. Genau so stellt man sich den perfekten Vorweihnachtstag vor. Das Cover hat mich sofort angesprochen, und auch der Klappentext hat meine Neugier geweckt. Obwohl mir bewusst war, dass es sich um den fünften Teil handelt, wollte ich mich einfach von dieser wunderbar klingenden Geschichte verzaubern lassen – und ich bin so froh, dass ich es getan habe.

Maighread hat zusammen mit ihren Freunden eine Babyparty für ihre Freundin Chloe geplant. Bis ins kleinste Detail wurde an alles gedacht. Sogar die Geigerin Vivian wurde eingeladen. Die Feier soll in Jasons Pub stattfinden, der erst kürzlich tragische Ereignisse durchlebt hat. Die Party soll also auch ihn wieder auf andere Gedanken bringen. Das Fest beginnt, es herrscht ausgelassene Stimmung, bis ein Schneesturm aufzieht und sich die Ereignisse überschlagen..

Wie bereits geschrieben, bin ich sehr froh, dass ich dieses Buch gelesen habe. Nicht nur habe ich in diesem Jahr das Stricken für mich entdeckt, auch passt die Geschichte perfekt zur kalten und vorweihnachtlichen Jahreszeit.

Für mich hat sich die Geschichte wie eine warme Umarmung angefühlt.

Dies war mal wieder ein Buch, das ich in einem Rutsch durchgelesen habe, weil ich mich einfach so wohl dabei gefühlt habe. Der Schreibstil war locker und leicht, mit einer Prise Humor, aber auch einigen drastischen Szenen, die jedoch nicht zu bedrückend wirkten.

Ich konnte mich gut in die liebevollen und authentischen Charaktere hineinversetzen und habe oft darüber nachgedacht, wie schön es wäre, selbst Teil dieser Freundesgruppe zu sein. Die Freundschaften wirkten auf mich so besonders, so ehrlich und aufmerksam.

Besonders mochte ich, dass das Thema Stricken immer wieder aufgegriffen wurde. Wollsorten und Projekte wurden genannt, und gemeinsam mit Maighread war ich in ihrem kleinen Strickladen. Während der Geschichte juckten mir regelrecht die Hände, und ich hätte am liebsten selbst zu den Stricknadeln gegriffen.

Susanne Oswald hat mit diesem Buch eine wunderschöne, einfühlsame und liebevolle Geschichte geschrieben, die ich einfach nur weiterempfehlen kann.
(Und ich werde schnellstmöglich die ersten Teile der Reihe nachholen!)

Bewertung vom 02.12.2023
The Shards
Ellis, Bret Easton

The Shards


ausgezeichnet

Bret Easton Ellis ist wohl vor allem durch seinen Roman "American Psycho" oder den gleichnamigen Film bekannt. Vor einigen Jahren habe ich dieses Buch gelesen und war komplett begeistert. Das Gleiche gilt für sein neuestes Werk "The Shards".
Bret Easton Ellis hat einen ganz besonderen Schreibstil, der auch gerne mal recht ausschweifend ist, wodurch seine Bücher immer an Länge gewinnen. Man könnte sich fragen, ob dies denn unbedingt nötig ist. Meiner Meinung nach ist es das jedoch durchaus. Für mich hätte dieses Buch auch gerne länger sein dürfen. Mit rund 700 Seiten ist dieses Buch zwar ein echter Schinken, den man nicht mal eben in einem Rutsch durchliest und auch ich habe einige Zeit gebraucht um mich durch dieses Buch durchzulesen und trotzdem hat jeder Satz seine Berechtigung.
„The Shards“ weist eindeutige autobiographische Züge des Autors auf. Der Protagonist selbst heißt Bret Easton und so schreibt der Autor von seiner Zeit als 17-Jähriger und als Leser fragt man sich, was in diesem Werk Realität ist und was Fiktion.
Alles in allem ist "The Shards" ein großartiges Buch, auf das man sich einfach einlassen muss.

Bewertung vom 02.12.2023
Der flüsternde Abgrund
Lando, Veronica

Der flüsternde Abgrund


ausgezeichnet

„Zwei, drei Schritte ins Gebüsch, und man sieht den Pfad nicht mehr. Fünf, sechs Schritte, und man hat sich so gut wie verlaufen. Zehn, elf Schritte, und man ist verloren.“

"Der flüsternde Abgrund" von Veronica Lando wurde mit dem Banjo Prize for Fiction 2021 ausgezeichnet, und ich kann verstehen, warum.

Worum geht es?

Im australischen Regenwald von Granite Greek verschwinden immer wieder Menschen, meistens sind dies Touristen. Nun ist es aber der Einheimische Lachie Wyatt, der es eigentlich besser wissen müsste.
Der Regenwald birgt Gefahren. Wer vom Pfad abweicht, findet höchstwahrscheinlich nicht mehr zurück.
Ein geheimnisvolles Flüstern verführt Menschen dazu, den Weg zu verlassen.
Callum Haffenden kehrt nach 30 Jahren in seine alte Heimat zurück, um nach dem Vermissten zu suchen. Doch dies wird auch zu einer Reise in seine Vergangenheit..

Wie wunderschön kann ein Cover eigentlich sein? Das Cover von "Der flüsternde Abgrund" hat mich sofort fasziniert. Auf den ersten Blick wirkt es nicht typisch für einen Thriller. Ein Dickicht aus Blättern ist zu sehen. Bei genauerem Hinsehen wirkt es jedoch düster; es scheint zu regnen, und in einer Ecke erkennt man sogar einen kleinen Kinderschuh. Der zweite Blick enthüllt die beklemmende Atmosphäre, die perfekt zur Geschichte passt.

Mir hat an diesem Buch vor allem die düstere Atmosphäre gefallen. Ich hatte das Gefühl, mich selbst im australischen Regenwald zu befinden und bei der Suche beteiligt zu sein.
Auch ist das Buch in kurze Kapitel unterteilt, was es schwer macht, es aus der Hand zu legen. Denn ein Kapitel geht doch noch... oder noch eins...?!
Zudem hat die Autorin authentische Charaktere geschaffen, in die man sich gut hineinversetzen kann.

"Der flüsternde Abgrund" ist ein Slow-Burn-Thriller, der atmosphärisch und spannend ist, dabei aber nicht zu aufgeregt wirkt.

Bewertung vom 02.12.2023
Hope's End
Sager, Riley

Hope's End


ausgezeichnet

„Hope’s End“ ist das dritte Buch, welches ich von Riley Sager gelesen habe. Auf dieses Buch war ich besonders gespannt, da ich ausschließlich Positives gehört habe. Und ich muss sagen, dass mich auch dieses Buch restlos überzeugt hat. Riley Sager hat mich bisher nie enttäuscht. Jedes seiner Bücher hat das vorherige übertroffen, und ich weiß nicht, wie er das nächste noch toppen will.

Das Cover finde ich wunderschön gestaltet. Zu sehen ist ein Haus auf den Klippen, darunter das Meer. Alles ist recht dunkel gehalten, nur der Hintergrund - der gleichzeitig wohl den Himmel repräsentieren soll - ist in einem Rot gehalten und der Titel und der Autorennamen in einem Türkisblau. Die Schrift hebt sich eindrucksvoll vom Cover ab und verleiht dem Ganzen eine bedrohliche Atmosphäre. Auch finde ich, dass man schon allein vom Cover eine düstere Stimmung verspürt.

Aber worum geht es in der Geschichte?

Im Jahr 1929 soll die damals 17-jährige Lenora Hope ihre Familie grausam ermordet haben. Doch trotz intensiver Bemühungen konnte ihr diese Tat nie nachgewiesen werden, und sie selbst bestreitet sie vehement. Fast 50 Jahre später lebt Lenora immer noch auf dem Familiensitz Hope’s End, im Rollstuhl, auf Hilfe angewiesen und kann nur einen Arm benutzen. Diese Hilfe bekommt sie nun von der jungen Pflegerin Kit, die von Lenoras Geschichte weiß und die Wahrheit herausfinden möchte..

Das Buch hat mich von der ersten Seite an begeistert. Die Seiten sind nur so dahingeflogen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Während des Lesens habe ich komplett meine Umgebung vergessen und kaum bemerkt, dass ich überhaupt noch ein Buch lese.
Die düstere Atmosphäre, das alte Herrenhaus auf den Klippen und die vielen Wendungen haben mich an diesem Buch wirklich begeistert.

Wer einen spannenden und fesselnden Thriller, mit einer düsteren Atmosphäre, lesen möchte, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen.

Ein 5/5-Sterne Buch für mich.

Bewertung vom 26.11.2023
Wilde Minze
LaCour, Nina

Wilde Minze


sehr gut

„Wilde Minze“ war das erste Buch für mich von Nina LaCour, wird aber definitiv nicht das letzte gewesen sein.

Die Gestaltung des Covers von „Wilde Minze“ hat mich sofort angesprochen. Die schlichte Darstellung des Glases und der Vase mit den Blumen sieht ästhetisch aus und gefällt mir sehr gut. Obwohl der Titel 'Wilde Minze' auf den ersten Blick nicht viel preisgibt, klingt er doch sehr schön und macht neugierig auf die Geschichte. Auch der Klappentext hat mich angesprochen, weswegen ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Nachdem ich das Buch beendet habe, ergibt das Cover und auch der Titel für mich Sinn, und beide passen perfekt zur Geschichte.

In "Wilde Minze" lernen wir Sara und Emilie kennen, zwei Frauen aus unterschiedlichen Welten, die beide mit schwierigen Vergangenheiten kämpfen.. Sara arbeitet als Barkeeperin im Restaurant Yerba Buena, während Emilie dort die Blumen arrangiert. Als sie sich eines Tages begegnen, ist es Liebe auf den ersten Blick.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte ließ sich, trotz harten und schwierigen Themen recht flüssiglesen. Einige Stellen waren zwar etwas langatmig, aber ich finde, das hat die Geschichte durchaus gebraucht.

Obwohl die Geschichte die Liebe zweier Frauen thematisiert, ist sie keineswegs kitschig. Es werden zudem sehr düstere Themen behandelt, von denen ich etwas überrumpelt wurde, da ich diese vom Cover und Klappentext nicht erwartet hätte. Dazu gehören unter anderem Selbstmord, Drogen, Vergewaltigung und Tod.

Man sollte also mit diesem Wissen an dieses Buch herangehen um nicht enttäuscht zu werden beziehungsweise darauf vorbereitet sein.

Ich mochte das Buch trotz allem sehr gern und werde noch sehr lange an diese Geschichte denken müssen.

Bewertung vom 26.11.2023
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


ausgezeichnet

Allein schon das Cover hat mich auf dieses Buch neugierig gemacht. Ein grünes, eingeschneites Haus, überall Schnee und ein dunkler Himmel - diese Gestaltung verspricht eine atmosphärische und gruselige Geschichte. Perfekt für die aktuelle kalte Jahreszeit. Auch der Klappentext hat mich sofort angesprochen, und so war für mich klar, dass ich "Im Herzen so kalt" unbedingt lesen musste.

Worum geht es?

Im verschneiten Wald in Östersund entdeckt die kleine Frida auf dem Nachhauseweg die Leiche eines bekannten Umweltschützers. Sofort werden Kriminalinspektorin Maya und ihr Kollege Pär aus Stockholm nach Östersund gerufen. Dort treffen sie auf die örtliche Polizei, die nicht nur grobe Fehler am Tatort begangen hat, sondern auch fälschlicherweise von einem Jagdunfall ausgeht. Dies wird jedoch schnell widerlegt, und so müssen die örtlichen Polizisten notgedrungen mit Maya und Pär zusammenarbeiten.
Ob das gut gehen kann?
Gleichzeitig wird Mayas Freundin Sanna in Stockholm von einem Mann belästigt, der alte Wunden in ihr aufreißt und sie schlussendlich nach Östersund flüchtet..

Das Buch hat mir richtig, richtig gut gefallen. Schon ab den ersten Seiten war ich mitten im Geschehen und konnte nicht aufhören zu lesen.
Die Charaktere waren durchweg gut ausgearbeitet, jeder hatte seine Macken, aber auch positive Seiten, sodass ich mir von jedem ein klares Bild machen konnte. Die Namen fand ich besonders gut gewählt, sie ließen sich leicht merken.

Vor allem Maya wirkte in der Geschichte sehr sympathisch und aufmerksam und blühte in ihrem Beruf richtig auf. Auch die Kollegen aus Östersund wurden meiner Meinung nach sehr realistisch dargestellt. Hier wurde der deutliche Unterschied zwischen der Polizei der Stadt und der Polizei auf dem Land verdeutlicht. Es hat mir großen Spaß gemacht, diese Unterschiede zu sehen, und hin und wieder konnte ich darüber schmunzeln, was für mich in Geschichten immer besonders unterhaltsam ist.

Die ganze Geschichte hindurch konnte ich miträtseln, was es mit dem Toten auf sich hat. Wer hat den Umweltschützer umgebracht, und aus welchem Grund? Bis zum Schluss war ich gespannt darauf, die Hintergründe zu erfahren.

Insgesamt war "Im Herzen so kalt" ein großartiges Buch, bei dem ich vor Spannung die Luft anhalten, herzhaft lachen und hin und wieder die Augen rollen musste.

Da es sich um eine Trilogie handelt, bin ich bereits gespannt darauf, wie es mit Maya und Pär weitergeht, und freue mich auf den nächsten Teil.

Wer einen spannenden Krimi von der ersten Seite an im schneebedeckten Schweden lesen möchte, mit authentisch ausgearbeiteten Figuren und einer besonderen Atmosphäre, wird mit diesem Buch nichts falsch machen.
Eine klare Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 16.11.2023
Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse
McFarlane, Mhairi

Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse


weniger gut

"Between Us" ist das erste Buch, das ich von der Autorin Mhairi McFarlane gelesen habe. Schon lange hatte ich vor, eines ihrer Bücher zu lesen, da mich die Geschichten im Klappentext immer angesprochen haben und ich auch nur Gutes über die Autorin gehört habe. Mit großen Erwartungen bin ich also an das Buch herangegangen, in der Hoffnung auf eine leichte Lektüre, die mich zum Schmunzeln oder sogar Lachen bringt und bei der mir einfach das Herz aufgeht.

Aber worum geht es eigentlich?
Roisin ist seit vielen Jahren mit ihrem Freund Joe zusammen, der bereits mit seiner ersten Serie als Drehbuchautor große Erfolge erzielen konnte. Nun soll eine zweite Serie erscheinen, deren erste Folge Roisin und Joe mit ihren gemeinsamen Freunden ansehen wollen. Doch seit einiger Zeit scheint die Beziehung zwischen Roisin und Joe zu kriseln. Es mangelt an Kommunikation, und von Liebe kann kaum noch die Rede sein.
Als die Serie dann ausgestrahlt wird, ist Roisin entsetzt. Joe hat einfach private Details aus ihrem Leben genommen und für seine Serie verwendet – ein riesiger Vertrauensbruch.

Es fiel mir anfangs schwer, in die Geschichte einzutauchen. Ich musste die ersten 40 Seiten sogar zweimal lesen, da mir die vielen Charaktere zu viel waren. Die Freunde konnte ich einfach nicht auseinanderhalten, wusste nicht, wer mit wem zusammen ist, usw. Eine etwas detailliertere Beschreibung der Personen hätte mir geholfen. Auch nach dem Lesen des Buches könnte ich nicht sagen, wie ich mir die Freunde vorstellen würde.
Zudem fand ich den Schreibstil sehr speziell, mit dem ich leider bis zum Schluss nicht warm geworden bin.

Obwohl ich eine typische Romcom erwartet hatte, konnte mich der Humor in diesem Buch leider nicht ansprechen; es hat mich nicht einmal zum Schmunzeln gebracht. Stattdessen wurden sehr ernste Themen behandelt, mit denen ich in diesem Buch überhaupt nicht gerechnet hatte.

Die Geschichte selbst empfand ich als sehr langsam. Es war sehr langatmig, und viele Handlungen der Personen fand ich einfach merkwürdig und fragwürdig.
Im Gegensatz dazu empfand ich den Schluss als zu überstürzt und vorhersehbar, wodurch ich letztendlich mit dem Ende nicht zufrieden war.

Vielleicht bin ich einfach mit falschen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Das niedliche, illustrierte Cover und die Vorstellung, eine Romcom zu lesen, haben sich leider als Enttäuschung herausgestellt.
Dennoch ist die Geschichte an sich lesenswert, vor allem für Zwischendurch, wenn man erst einmal weiß, wer nun überhaupt wer ist. Allerdings sollte man nicht davon ausgehen, eine niedliche Liebeskomödie zu lesen, denn die Atmosphäre in diesem Buch empfand ich durchweg eher bedrückend als fröhlich.

Vielleicht war dieses Buch nicht die beste Wahl für mich als erstes Werk der Autorin. Ich werde ihr jedoch definitiv eine zweite Chance geben und ein anderes Buch von ihr lesen.

Bewertung vom 11.11.2023
Die kleinen Lügen der Ivy Lin
Yang, Susie

Die kleinen Lügen der Ivy Lin


ausgezeichnet

Das recht schlicht gehaltene Cover mit dem Abbild einer jungen Frau, deren Augen wir nicht sehen und deren Gesichtsausdruck nicht viel preisgibt, hat mich trotz seiner Einfachheit sofort angesprochen. Neugierig geworden durch den Klappentext, wollte ich dieses Buch einfach lesen und ich bin froh, dass ich es getan habe.

In "Die kleinen Lügen der Ivy Lin" tauchen wir in das Leben von Ivy Lin ein, einer jungen Frau, die in China geboren wurde, bei ihrer Großmutter aufwuchs und erst im Alter von fünf Jahren zu ihren Eltern in die USA zog. Die Beziehung zu ihrer Großmutter prägt sie, bringt ihr jedoch auch fragwürdige Fähigkeiten wie das Stehlen und das Umkleben von Preisen auf Artikeln bei.
Die familiäre Atmosphäre ist geprägt von finanziellen Schwierigkeiten und die Eltern scheinen ihren Kindern wenig Liebe entgegenzubringen. Es wirkt alles sehr kalt und herzlos. Die Eltern haben hohe Erwartungen an ihre Kinder, diese sollen viel lernen und am besten selbst Arzt/Ärztin werden oder zumindest einen Arzt heiraten. Jedoch rebelliert Ivy und geht zum Beispiel heimlich auf die Geburtstagsfeier von Gideon Speyer, in den sie heimlich verliebt ist. Die anschließende Bloßstellung vor den Eltern und Schulkameraden führt zu einem Umzug der Familie, und Ivy sieht Gideon erst viele Jahre später wieder. Durch einen Zufall trifft sie auf Gideons Schwester, was schließlich zu einer erneuten Begegnung der beiden führt. Ivy findet sich in einer neuen Welt wieder, in der Geld scheinbar keine Rolle spielt und ein Ferienhaus als selbstverständlich gilt. Um sich anzupassen, beginnt sie, ihre Vergangenheit neu zu gestalten.

Die Handlung des Buches ist sehr komplex, was es schwierig macht, sie kurz zusammenzufassen. Die Geschichte entfaltet sich auf vielschichtige Weise, und es ist am besten, sich einfach in sie hineinfallen zu lassen.
Ich mochte dieses Buch sehr gerne. Wir begleiten Ivy von Kindesalter an und erleben ihre Beziehungen zu den Eltern, ihre ersten Annäherungen an Jungs und ihre Liebe zu Gideon, sowie den ständigen Wunsch, dazuzugehören.
Ich mochte es vor allem in andere Kulturen eintauchen zu können.
Der Konflikt mit sich selbst, in einem anderen Land dazugehören zu wollen, hat mich sehr berührt und mich zum Nachdenken angeregt.
Die Charaktere wurden alle sehr gut und ausführlich dargestellt, weswegen ich mich vor allen in Ivy sehr gut hineinversetzen konnte und sie teilweise verstanden habe, aber auch einige Handlungen überhaupt nicht nachvollziehen konnte.

Als ich das Buch mit fast 500 Seiten in den Händen hielt, hatte ich anfangs Bedenken, dass es sich ziehen könnte. Dem war aber überhaupt nicht so. Ich wurde förmlich von den Seiten verschlungen. Ich wollte in Ivys Welt eintauchen, weswegen die Seiten nur so dahinflogen und ich mir das Geschehen bildlich vorstellen konnte.

Die Geschichte von Ivy Lin wird noch lange Zeit in meinem Kopf präsent sein.
Das Buch verdient 5 Sterne und ich kann es nur wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 30.10.2023
Die Grummel-Dschungel-Pups-Parade
Dormeyer, Thea

Die Grummel-Dschungel-Pups-Parade


ausgezeichnet

Allein das Cover des Buches 'Die Grummel-Dschungel-Pups-Parade' ist ein echter Blickfang. Es sieht so aus, als würde man die Dschungelbewohner durch ein kleines Loch im Busch beobachten können. Besonders aufgefallen ist mir dabei der rosafarbene Delfin in seinem kleinen Schwimmbecken. Was es wohl damit auf sich hat?

Anfangs war ich ja etwas skeptisch. Ein Buch über Körpergeräusche – ob das was ist?
Und ob!
Die Art und Weise, wie das Buch mit Pupsen, Rülpsen, Niesen, Hicksen und anderen körperlichen Geräuschen umgeht, ist zauberhaft. Ich fand es wirklich niedlich und amüsant und habe an vielen Stellen schmunzeln müssen. Vor allem die kleinen Reimtexte haben mir öfters ein Lachen entlockt.

Die Geschichte begleitet verschiedene Tiere, die aufgrund ihrer Körpergeräusche von ihren Artgenossen vertrieben werden. Da ist zum Beispiel „Hatschi“, der kleine Tukan, „Grummel“, der Affe, und „Hicks“, das Tapir. Jedes Tier hat, wie der Name schon verrät, ein Körpergeräusch, das die anderen Dschungelbewohner stört. Doch diese drei werden schnell Freunde, denn sie haben etwas gemeinsam: Sie niesen, grummeln und hicksen was das Zeug hält. Auf ihrer gemeinsamen Reise treffen sie auf weitere Tiere, die ebenfalls unliebsame Geräusche von sich geben, und plötzlich klingen diese Geräusche nicht mehr so schlimm, sondern wie Musik.

Ich finde das Buch insgesamt großartig, und die Illustrationen sind so detailverliebt, dass ich jede Seite lange anschauen kann und dabei immer wieder etwas Neues entdecke. Besonders witzig finde ich zum Beispiel einen kleinen Käfer, der mit seinem Koffer davonläuft, und einen Vogel, der sich die Ohren zuhält. Einfach zuckersüß!

Ein wunderschönes Buch für Groß und Klein, das richtig viel Spaß macht und dazu einlädt, die genannten Geräusche auch einmal nachzumachen. Vielleicht klingen die ja auch wie Musik?!

Bewertung vom 29.10.2023
Big Swiss
Beagin, Jen

Big Swiss


sehr gut

Allein vom Cover konnte ich mir anfangs kein Bild von der Geschichte machen. Zu sehen ist eine illustrierte Frau, mit Sonnenbrille und einer Kaufgummiblase, auf der eine kleine Biene sitzt.
Mit dem Titel „Big Swiss“ konnte ich anfangs auch nicht viel anfangen, weswegen mich dieses Buch umso neugierig machte. Der Klappentext klang vielversprechend, deswegen musste ich dieses Buch einfach lesen.

Die 45-Jährieg Greta lebt gemeinsam mit ihrer Freundin Sabine in einem heruntergekommenen Haus in Hudson, New York. Sie verdient ihr Geld damit, Therapiesitzungen für einen Sexcoach namens Om zu transkribieren. Eine Klientin hat es ihr dabei besonders angetan: Flavia, die sie privat „Big Swiss“ nennt (da sie eine große Frau aus der Schweiz ist). Aus den Sitzungen erfährt Greta, dass Flavia 28 Jahre alt und Gynäkologin ist, die noch nie einen Orgasmus hatte.
Greta erkennt viele Menschen aus den Therapiesitzungen an deren Stimmen. So kommt es eines Tages, dass sie Big Swiss‘ Stimme im Hundepark erkennt. Sie stellt sich vor lauter Panik mit einem anderen Namen vor, da Flavia natürlich nicht wissen darf, dass Greta sie bereits kennt. Die Frauen beginnen eine Affäre miteinander, obwohl beide nicht unterschiedlicher sein könnten.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Wir tauchen in Gretas Leben und Gedankenwelt ein.
Besonders mochte ich die Szenen mit den Transkriptionen. Zusammen mit Greta hören wir die Therapiesitzungen von Om an, und manchmal waren seine unkonventionellen Methoden so amüsant, dass ich über Gretas spontane Kommentare schmunzeln musste. Manchmal habe ich mich auch über Oms ungewöhnliche Therapieansätze gewundert, die waren teilweise zu lustig beschrieben.
Die einzelnen Protagonisten mochte ich sehr, da jeder von ihnen eine gut gezeichnete und eigenwillige Persönlichkeit hatte.

Außerdem hat die Geschichte viele Emotionen in mir geweckt. Manchmal konnte ich nicht anders, als laut zu lachen, einige Stellen waren traurig und wieder andere einfach nur merkwürdig.

Ein tolles Buch, das mir viele wunderbare Lesestunden beschert hat.