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Benutzername: 
lau21ra
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 36 Bewertungen
Bewertung vom 18.11.2022
Die Siegel des Todes
Orontes, Peter

Die Siegel des Todes


sehr gut

Das Cover von "Die Siegel des Todes" zeigt eine Burg, betrachtet durch eine Brücke, welche hinter einem See in die Höhe ragt. Dieses Motiv wirkt direkt düster und mysteriös, so dass bereits im Buchumschlag eine gewisse Spannung zu finden ist.

Das Buch besteht aus zwei Handlungssträngen: zum einen verfolgen wir das Leben von Elias - einen Jungen, der nicht weiß, woher er kommt und wer genau er ist - zum anderen das von Ranghild, ein Mädchen, dessen Familie in ihrer Kindheit einem brutalen Anschlag zum Opfer gefallen ist. Besonders am Erzählstrang von Elias ist, dass dieser ein geheimnisvolles Medaillon mit einer lateinischen Inschrift besitzt, hinter dem finstere Gesellen her sind.
Wir begleiten die Protagonisten über mehrere Jahre und lernen dabei einiges über verschiedene Schauorte - das mediterrane Salerno, den düsteren Schwarzwald sowie die Stadt Regensburg. Es gibt viele historische Details und auch Intrigen, welche einen immerfort in ihren Bann ziehen.

Elias und Ranghild sind gut gezeichnet und dem Leser direkt sympathisch. Man versucht mit ihnen gemeinsam, die Geheimnisse ihrer Vergangenheit zu lüften und gegen Ende des Buches gelingt dies auch. Die Handlung an sich ist weitestgehend sehr interessant und mitreißend, in meinen Augen jedoch manchmal etwas langatmig. Es ist auf jeden Fall ein Buch, welches man aufmerksam lesen muss, wenn man der Handlung korrekt folgen möchte.

Peter Orontes vermag es vortrefflich, die Sprache des 14. Jahrhunderts wiederzugeben. Es macht einfach Spaß, durch die Sprachgestaltung noch viel tiefer in das Buch abzutauchen, auch wenn dieser Schreibstil zunächst gewöhnungsbedürftig ist.


Alles in allem hat mir "Die Siegel des Todes" wirklich gut gefallen. Lediglich das Ende ist für mich nicht ganz rund, aber das ist schließlich auch Geschmackssache. Dennoch kann ich das Buch nur wärmstens weiterempfehlen, es lohnt sich!

Bewertung vom 10.11.2022
Isengrim
Görg, Christoph

Isengrim


sehr gut

"Am meisten fürchten sie sich vor einer Kreatur namens Isengrim", sagte Joachim leise.

In der Nacht, bevor Niki und Engel sich vermählen wollen, stirbt Engels Brautjungfer und Freundin Magdalena auf brutale Art und Weise. Schuld soll der legendäre Isengrim sein, der Werwolf, den die Menschen im Mittelalter fürchten. Für Niki und Engel ist jedoch klar, dass diese Gestalt bloß eine Fantasie ist und sie selbst den Mörder ihrer Freundin fassen wollen. Schnell wird auch Bertram, welcher eine überraschend ausgeprägte Beobachtungsgabe besitzt, mit ins Ermittlerteam berufen und so verfolgen Niki und Bertram (Engel wird irgendwann leider ziemlich schnell zu einer Nebenfigur) verschiedene Spuren und Motive.

Das Cover ist - wie bei vielen historischen Romanen - in einem beige-Ton gehalten, nur der blutige Handabdruck hebt sich ab und verwandelt es so von einer tristen Erscheinung in einen Einband, der direkt zum Lesen animiert.

Das Thema und die Geschichte an sich fand ich sehr spannend und auch gut umgesetzt. Es gibt einen roten Faden, der sich durch das Buch zieht, und es ist wirklich spannend, mit Niki zusammen zu ermitteln.
Leider hat das Buch jedoch auch einige Schwächen: Dass Bertram der Bulle auf einmal so eine gute Beobachtungsgabe besitzen soll, halte ich für etwas an den Haaren herbeigezogen. Zudem hat mich gestört, dass Engel eher eine Nebenrolle spielt und mit der eigentlichen Geschichte nur wenig zu tun hat.

Ansonsten ist Isengrim ähnlich wie seine Vorgänger "Troubadour" und "Reliqiuiae": Ziemlich sexuell geprägt, Nikis Gedanken sehr flapsig und teils ironisch, und nicht sehr realistisch mittelalterlich. Einzig das Zeitreiseelement wird in diesem Band außen vor gelassen und Niki befindet sich komplett im 12. Jahrhundert. Der Schreibstil ist wie gehabt flüssig und gut zu lesen, mit einigen modernen Einwürfen.

Trotz einiger Holpersteine hat mir Isengrim wie seine beiden Vorgänger wirklich gut gefallen und ich kann es als leichte, unterhaltsame Lektüre nur wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 10.11.2022
Die Bücher, der Junge und die Nacht
Meyer, Kai

Die Bücher, der Junge und die Nacht


ausgezeichnet

Das Buch spielt in drei Zeitebenen: 1943, 1933 und 1971.
Es beginnt damit, dass ein Junge im Jahr 1943 ein mysteriöses Buch aus den Flammen rettet. Dieser Junge namens Robert Steinfeld macht sich im Jahr 1971 mit seiner Kollegin Marie Ludwig auf eine spannende Suche, welche sich um geheimnisvolle Bücher sowie seine Vergangenheit dreht. Der Protagonist des Handlungsstrangs von 1933 ist sein Vater, der Buchbinder Jakob Steinfeld.
Jede Zeitebene für sich ist schon wirklich spannend, als jedoch der Punkt kommt, an dem die Geschichten beginnen, ineinander zu greifen, kann man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Die Themenverknüpfung von Krieg und Bücherliebe ist wirklich gut gelungen.

Der Schreibstil ist durchgängig sehr angenehm zu lesen, wirkt jedoch manchmal etwas gewollt. Die Protagonisten sind gut herausgearbeitet und man verliert sich komplett in ihren Geschichten.

Vor "Die Bücher, der Junge und die Nacht" hatte ich nur Fantasyromane von Kai Meyer gelesen, welche ich allesamt sehr gut fand. Dieser zeitgenössische Roman steht den anderen Werken in nichts nach und ist sehr gut gelungen.

"So war es schon immer gewesen: Beim Anblick der Bücher neige ich dazu, jeden Gedanken an angemessene Vergütungen und gesicherten Lebensunterhalt zu vergessen".

Dieses Zitat beschreibt das Buch in wenigen Worten: Es ist eine durchweg spannende, mysteriöse und wundervolle Liebeserklärung an die Bücher.

Bewertung vom 15.09.2022
Lass es raus, Knotenklaus
Regett, Julia

Lass es raus, Knotenklaus


ausgezeichnet

Zum Inhalt: Der kleine blaue Oktopus Klaus lebt in seiner Tiefseehöhle. Plötzlich verknotet sich einer seiner Arme und er kann diesen Knoten nicht alleine lösen. Leider ist Klaus ziemlich ängstlich und traut sich nicht, nach Hilfe zu fragen. Glücklicherweise begegnet ihm die Garnele Gitti, die sich seiner annimmt und zusammen erkunden sie das Meer.

Meine Meinung: Das Buch ist wunderschön illustriert und sehr blaulastig und dunkel gehalten, so dass die Atmosphäre der Tiefsee perfekt wiedergegeben wird. Auch Oktopus Klaus ist wahnsinnig sympathisch gezeichnet.
Der Text ist klar geschrieben und eignet sich sehr gut zum Vorlesen.
Die Geschichte hat viel Tiefgang, den man auf den ersten Blick gar nicht erkennt, und der auch für kleine Kinder sicher noch nicht wirklich greifbar ist. Dennoch kommt auch die Botschaft bei den Kleinen schon an: Sich Hilfe zu holen ist vielleicht im ersten Moment eine Überwindung, doch gemeinsam klappt's oft besser.

Fazit: Ich musste meinem Sohn das Buch direkt zwei Mal vorlesen, weil er es so toll fand. Definitiv ein neues Lieblingsbuch!

Bewertung vom 13.09.2022
Ein Zuhause für das Glück / Lake Paradise Bd.1
Inusa, Manuela

Ein Zuhause für das Glück / Lake Paradise Bd.1


gut

Bereits wenn man das Buch in der Hand hält, fühlt man sich romantisch angehaucht. Das Cover ist wirklich sehr schön gestaltet und lädt direkt zum Lesen ein.
Zunächst werden uns die Protagonisten Lexi und Aaron sowie der Schauplatz "Lake Paradise" vorgestellt. Das kleine Örtchen hat mich während des gesamten Lesens stark an Stars Hollow aus Gilmore Girls erinnert. Denn wer sonst kommt auf die Idee, ein Maisfestival zu veranstalten oder ein Museum zu betreiben, in dem nur 12 Gäste pro Monat erscheinen?
Die Geschichte von Lexi und Aaron ist romantisch und herzerwärmend, wie wir es von Manuela Inusa gewohnt sind. Leider kam es mir so vor, als würde es alles sehr schnell gehen. Einige Teile hätten meiner Meinung nach etwas besser ausgearbeitet sein können, so flog die Geschichte ein wenig schnell davon. Auch die "Tratschtanten" waren mir ein wenig too much.
Der Schreibstil ist wie immer bei Manuela Inusa sehr flüssig und leicht zu lesen.
Alles in allem ist "Lake Paradise" ein sehr schöner, leichter Roman, der sich perfekt zum Lesen an einem kuscheligen Herbsttag eignet, und definitiv empfehlenswert!

Bewertung vom 01.09.2022
Der Hubschrauber / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.26
Erne, Andrea

Der Hubschrauber / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.26


ausgezeichnet

Das Buch "Der Hubschrauber" aus der Wieso? Weshalb? Warum?-Junior-Reihe ist wie jedes Buch dieser Serie ein absoluter Hit!
Kindgerecht wird zunächst erklärt, was ein Hubschrauber ist und dass es verschiedene Arten gibt. Auch wie mit einem Hubschrauber Rettungseinsätze geflogen werden und wie er repariert wird, wird in diesem Buch beschrieben.
Herausstechend sind wie immer die tollen und sinnvoll platzierten Klappen. Besonders gut gefallen hat uns die Seite, in der der Polizeihubschrauber eine vermisste Person sucht und der Lichtkegel als Klappe "wandert".
Zum Ende des Buches werden wie in jedem Wieso? Weshalb? Warum?-Buch einige Suchaufgaben gestellt. Auf diese freuen meine Kinder sich immer ganz besonders und auch diesmal wurden sie nicht enttäuscht.
Das Buch "Der Hubschrauber" sollte in keinem Haushalt mit kleinen Kindern fehlen, eine klare Kaufempfehlung!