Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
kockritz
Wohnort: 
Dresden

Bewertungen

Insgesamt 41 Bewertungen
Bewertung vom 25.08.2009
Das Geld war schmutzig / Parker-Romane Bd.3
Stark, Richard

Das Geld war schmutzig / Parker-Romane Bd.3


gut

ein wenig enttäuschend

Nach einem Überfall auf einen Geldtransporter müssen Parker und seine Partner sich erst einmal von dem Geld trennen. Sie verstecken es in der Nähe des Ortes des Verbrechens. Leider wird kurz darauf einer von Ihnen gefasst. Erkann zwar entfliehen, bildet jetzt aber ein Sicherheitsrisiko.

Der "Thriller" behandelt nicht die Thematik des Überfalls, sondern die auftretenden Probleme danach, wobei besonders das Geld im Vordergrund steht. Wenige Krimis zeigen die Komplikationen der Geldwäsche, der neuen Identitätsbeschaffung und das Umgehen mit dem wachsenden Druck. Leider wird nur all zu deutlich, dass auch unter Gaunern kein Vertrauen herrscht. Das Buch beinhaltet keine halsbrecherischen Verfolgungsjadgen und keinen Showdown mit der Polizei. Im Gegenteil, die Staatsgewalt wird eher als inkompetent dargestellt. Das Ende kommt überraschend und ist als solches auch nicht wirklich erkennbar. Ich war mit dem Buchschluss unzufrieden. Nichts schien für mich geklärt zu sein.

Jetzt bin ich kein Parker-experte und kann daher nicht beurteilen, ob so ein offener Schluss typisch ist, damit die nächste Geschichte genau an dieser Stelle einsetzen kann. Dennoch - falls dies der Fall sein sollte - erschwert eine solche Schreibart das Lesevergnügen. Es werden Erwartungen geweckt, die noch nicht mal ansatzweise erfüllt werden.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2009
Kalix - Werwölfin von London
Millar, Martin

Kalix - Werwölfin von London


ausgezeichnet

Werwölfin mit Psychosen und Liebeskummer
5

Kalix, eine junge verwirrte Werwölfin, lebt allein auf sich gestellt in London. Nachdem sie ihren Vater angegriffen hatte und dieser später an den Folgen stirbt, ist sie auf der Flucht vor ihrem schottischen Familienclan, der entweder Rache oder Gerechtigkeit fordert - beides ist gleich bedeutend mit Kalix' Tod. Einzig ihrer älteren Schwester ist sie völlig egal, denn nur ihre Karriere als eclusive Modedesignerin scheint ihr wichtig.

Zusätzlich zu den ganzen Racheplänen gerät Kalix in den Mittelpunkt der Clanpolitik und wird zum entscheidenden Faktor bei der Wahl des neuen Clan-Anführer, der Nachfolger ihres Vaters. Neben all' diesen Verstrickungen muss sie sich auch noch vor der Werwolfjäger-Gilde und diversen anderen Kopfgeldjägern in Acht nehmen.

Hilfe findet sie unverhofft bei Daniel und Moonglow, zwei fast ganz normale menschliche Studenten. Anfangs fällt es der jungen Werwälfin noch schwer diese ilfe anzunehmen, denn Kalix ist nicht die normalste Werwölfin. Als Teenager ähnelt sie sehr einer essgestörten Borderlinerin, die jeglichen Kontakt ablehnt, Laudanumabhängig ist und die Realität im Alkoholrausch und Cutterwahnsinn zu vergessen sucht. Ihre Person erinnert mehr an ein kleines verloren gegangenes verstörtes Mädchen als an die Menschenreisende Bestie, wie man sie aus anderen Werwolfromanen kennt.

Die sehr ernstzunehmende Thematik von jugendlichen Borderlinern und dem dazu gehörigen Generationskonflikt wird hier mal auf eine ganz andere Weise betrachtet und nimmt ihr den erhobenen Zeigefinger. Durch den Fantasieblick erhält die Werwölfin menschlichste Züge.

Dass der Roman aber nicht allzu düster wird ist vor allem der herrlichen Figurengestaltung der Feuerkönigin aus einer anderen Dimension zu verdanken. Obwohl kriegerische Herrscherin über alle anderen Elementargeister scheint ihr grösstes Problem zu sein passende Schuhe zum Ballkleid zu finden. Diese sucht sie in London bei Kalix' Schwester Trix und damit schlittert auch sie in die Intrigenwelt der Werwölfe hinein.

Kalix - Werwölfin ist ein tolles Jugendbuch. Als ich es begann, fing ich sofort an mit lesen. Musste mir nachts einen Kaffee kochen um wach zu bleiben, da ich unbedingt wissen musste, wie es weiter geht. Sehnsüchtig erwarte ich schon den zweiten Teil.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2009
Daheimbleiben kann jeder
Baumann, Thomas

Daheimbleiben kann jeder


schlecht

Bissig? Satire? (Ver-)bittert!
1

Selten habe ich so lange für ein Buch benötigt, oft habe ich es weg gelegt (um nicht zu sagen: in die Ecke geschmissen), um ihn dann doch wieder eine Chance zu geben. Irgend wann musste es doch besser werden. Und, zugegeben, einige Kapitel im letzten Drittel waren recht amüsant. Villeicht waren meine Erwartungen aber auch schon so weit herab gesunken.

Ich hätte mir vor allem eine Verbindung der einzelnen Kapitel zu einander gewünscht. Nach welchen Kriterien sie ausgesucht wurden und die Festlegung ihrer Reihenfolge ist nicht nachvollziehbar. Der in anderen Rezensionen schon erwähnte rote Faden fehlt auch mir. Einige Kapitel hätte man sich sicher auch ganz raus nehmen können.

Als Fazit kann ich nur sagen, dass Herr Baumann kein Buch über das Reisen geschrieben hat, weder als lustige Geschichtenansammlung, noch als humoristische Betrachtung der eigenen deutschen Reisschwächen. Mir kam das Buch sehr verbittert vor, z.T. leicht arogant die deutsche Sterotype verlachend. Sicher sollte dies bissig-satirisch aufheiternd wirken - leider missglückt.

Daheimbleiben kann jeder - und dieses Buch ignorieren auch.

Bewertung vom 25.08.2009
Rückflug zu verschenken
Hauptmann, Gaby

Rückflug zu verschenken


weniger gut

Erwartungen erfüllt
3

Durch ein verfrühtes Nach-Hause-Kommen, erwischt Clara, pausierende Innenarchtektin, iren Lebensgefährten, Grosskotz und Immobilienmakler Paul, beim Seitensprung im eigenen Bett. Sie zieht erst mal mit ihrer 4-jährigen Tochter Katie zu ihrer Mutter. Vor der Entscheidung stehend, wie sie - nun mittellos - ihr weiteres Leben gestallten soll, fliegt sie erst einaml für eine Woche in den Urlaub: nach Mallorca. Als Pauschaltouristin trifft sie auf 4 Kölnerinnen, die ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen, und gemeinsam lösen sie so manches Problem.

Vor allem durch ihre neuen Bekanntschaften, welche auch einen jüngeren Liebhaber einschliessen, verändert sich ihre Sicht auf die Welt. Nicht mehr durch die SChicki-Micki Gesellschaft verblendet erkennt sie, dass wahre Ideale - wie Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Liebe und Treue - sich überall finden lassen.

Es wäre kein GH Roman, wenn sich nicht alle Probleme in warme Strandluft auflösen. So findet sich ein grossartiges Jobangebot als Innenarchtektin, der Lover sieht nicht nur gut aus, sondern hat auch Potential und die Tochter lebt sich gut ein. Natürlich geht alles dann doch nicht so reibungslos von statten, aber die kleinen Stolpersteine sind auch schnell aus dem Weg geräumt.

Ein nettes Buch, welches sich leicht und flüssig lesen lässt, einem zum Schmunzeln bringt und darauf hoffen lässt, dass das eigene Leben sich auch so unkompliziert gestaltet. Wer Gaby Hauptmanns Stil kennt, weis was er zu erwarten hat und wird auch nicht enttäuscht. Einfach ein Buch für Strand, Couch oder langweilige Zugfahrten.

0 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2009
Stadt, Land - Schluss
O'Reilly, Judith

Stadt, Land - Schluss


gut

Tausche Stilletos gegen Gummistiefel aktualisiert
3

Was passiert, wenn man sich von seinem geliebten Ehemann dazu überreden lässt auf das Land zu ziehen? Was urspränglich als Wochenend- und Feriendomizil geplant war, wird zum ständigen Wohnsitz der hochschwangeren Wahl-Londonerin mit ihren zwei kleinen Kindern. Der Ehemann, der doch so gern auf's Land wollte, verbringt der Arbeit wegen mehr Zeit in London und überlässt seiner Grosstadtfrau das häusliche Niederlassen.

Das Buch - ursprünglich ein Blog - beschreibt die zweieinhalb Jahre, die das Ehepaar sich gegeben haben um mit der neuen Wohnsituation vertraut zu werden. Danach sollen die Karten neu gemischt werden und man will entscheiden, ob der Versuch Landleben geglückt ist oder man wieder zurück nach London zieht.

Die einzelnen Tagesaufzeichnungen beschreiben ganz alltägliche Probleme einer - eigentlich allein erziehenden - Mutter, welche versucht neue Freundschaften zu knüpfen, den Luxus der Grosstadt nicht ganz so sehr zu vermissen, mehrere Umzüge zu bewältigen, einen Hausausbau zu beaufsichtigen, sich um ihre betagten Eltern zu kümmern und sich mit dem Älterwern anzufreunden. Auf recht witzig-ironisch, manchmal schon satirische Art und Weise sind ihre Gedanken fest gehalten. Man kann regelrecht ihre Verzweiflung und Erschöpfung spüren. Wahrscheinlich kann jede Mutter von mehreren kleinen Kindern die nicht nur stummen Vorwürfe an ihren Mann nachvollziehen, der sich wohl doch ein wenig zu oft aus dem Staub macht.

Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen. Ich persönlci hätte es aber gern zeit gleich als Blog lesen wollen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2009
Das Zeitparadox / Artemis Fowl Bd.6
Colfer, Eoin

Das Zeitparadox / Artemis Fowl Bd.6


ausgezeichnet

Das 6. Buch der AF-Reihe ist ein wenig anspruchsvoller und der Handlungsstrang ist verworrener, aber der Leser wächst ja auch mit. Nicht mehr so leicht sind die Pläne des nun 2fach vorhandenen Juniorgenies zu durchschauen. Toll wie der Kontrast zwischen dem jüngeren undälteren Artemis angelegt ist, dadurch wird sehr schön deutlich, welche Wandlung Artemis seit seinen ersten Abenteuern mit der Feenwelt durchschritten hat.

Durch eine Zeitreise steht der ältere Artemis einer bösen 10jährigen Ausgabe seiner selbst gegenüber und muss sich selbst überlisten um seiner Mutter helfen zu können. Während dessen versucht Kleinartemis seinen Vater in Sibirien zu finden.
Anders als zu den vorangegangenen Abenteuern müssen Artemis, Holly und MUlch dieses MAl auf die Hilfe von Foal und Technuik verzichten. Nur Genie, Muskelkraft und ein wenig Magie kann ihnen dieses Mal helfen über sich selbst und ihre Erzfeindin Opal
zu triumphieren.

Ein interessanter Aspekt des Buch ist die Darstellung der Extinctionists und die klare Aussage des Autors zum Thema Artenschutz und Umwelt.

Schade, dass die schon zu Ende des 5. Buches erwähnten Zwillinge kaum Erwähnung finden, obwohl auch hier schon Ansätze gelegt sind. Nicht umsonst manifestiert Colfer schon ihre Charakterdifferenzen. Mit Spannung erwarte ich das nächste Buch. Wahrscheinlich vergeblich die nächsten 2 Jahre.

Meine Empfehlung: Das absolute Muss für alle Artemis Fans!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.05.2009
Kaltduscher
Sachau, Matthias

Kaltduscher


ausgezeichnet

Eine Männer-WG, die sich aus Anfang- und Mitzwanzigern zusammensetzt, versucht sich gegen ihren Vermieter zu verteitigen - mit allen erlaubten und weniger erlaubten Mitteln - der sie auf Grund einer Vollsanierung auf die Strasse setzen will. Das ist zumindest die Haupthandlung, welche sich wie ein roter Faden durchs kurzweilig geschriebene Buch zieht. Zusätzliche Nebenplots sind grosse und kleine Liebensgeschichten mit der Ex des Mitbewohners oder der sich unendlich in die Länge ziehende Hosenkauf des Protagonisten Krach. (Von wegen Männer ziehen das erstbeste an - schlimmer als die Frauen beim Schuhekauf). In dieser gesamten Wohnmisere versucht Krach auch noch in der Schauspielerei Fus zu fassen. Momentan schlägt er sich als Museumswärter durch. Und einMitbewohnerwechsel steht auch noch ins Haus.

Der Schreibstil ist spritzig und leicht (aber wirklich nur leicht) überspitzt. - Aber wer weis, es passieren die unglaublichsten Dinge in einer WG. Man erkennt sein früheres Ich z.T. wieder und die WG-Küche hätte auch bei uns sein können (nur das anstelle der Zapfanlage ein unerschöpflicher Vorrat an Rotwein vorherrschte). Gut beschrieben ist die Interaktion der Mitbewohner, das Umschiffen von kleineren Mitbewohnerkrisen und das sanfte Einführen eines neuen Mitbewohners in die Tradition des Zusammenwohnchaos.

Wie schon in meinem Leseeindruck vermutet: Die Leser des Buches werden sich aufspalten in WGler und deren Gegner. Kaltduscher macht jetzt schon in unserer WG die Runde und für die kommenden Wochen ausgebucht.

Bewertung vom 29.04.2009
Totenmesse
Dahl, Arne

Totenmesse


gut

Mein erstes Buch von Arne Dahl - und ich bin positiv überrascht. Anfangs war es ein wenig schwer in die Handlung einzusteigen, was wahrscheinlich an den vielen Personeneinführungen gelegen haben könnte (und den Verweisen auf voran gegangene "Abenteuer" des A-teams). Zusätzlich erschwerten die vielen parallel laufenden Handlungsstränge das einfache "Durchschmöckern". Obwohl ersichtlich war, dass diese am Ende zusammen laufen werden, musste man bis zum Ende warten um den AHA-Effekt zu bekommen. Dennoch ist erstaunlich wie sich alles nahtlos zusammenfügte.

Mir persönlich gefiel, dass es nicht nur um einen einfachen Banküberfall ging, sondern dieser der eigentliche Auslöser für den komplexen Fall, welcher sich mit einer durchaus aktuellen Thematik beschäftigt.

Wahrscheinlich nicht mein letzter Dahl.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2009
Liebespaarungen
Shriver, Lionel

Liebespaarungen


gut

Liebespaarungen ist nicht die typische Dreiecksgeschichte und handelt dennoch von der Liebe einer Frau zu zwei grundverschiedenen Männern.

Das Buch beginnt mit dem geburtstag Ramseys. Seit Jahren haben sich die beiden Paare Ramsey und Jude und Lawrence und Irina jedes Jahr zu einem Essen getroffen. Mittlerweile sind Ramsey und Jude geschieden und Lawrence ist auf einer Konferenz im Ausland. Demnach findet das Essen dieses Jahr nur in einer zweierrunde statt. Irina und Ramsey hatten sich bisher nicht soviel zu erzählen, doch dieses Jahr - befreit von der Anwesenheit der Partner - liegen sie ganz auf einer Wellenlänge. Eine knisternde Atmosphüre baut sich zwischen den beiden auf und als Irina nach dem Essen noch zu Ramsey nach Hause geht, steht sie vor der wohl wichtigsten Entscheidung in ihrem Leben. Soll sie ihn küssen oder nicht.

An dieser Stelle teilt sich die Handlung. Ab sofort wird von Irinas 2 Lebensvarianten erzählt. In der ersten küsst sie Ramsey und verbringt nach kurzer Trennungsphase von Lawrence die nächsten 5 Jahre mit Ramsey, der Lebemann, Snookerspieler und Inbegriff eines Lebens ohne zweiten Gedanken an ein Morgen. Hier ist ihr Leben von Sinnlichkeit, Spontanität und emotionaler Denkweise geleitet

Bei der 2. Variante bleibt sie ihrem Lawrence treu und verbringt ihr Leben in wohlgeordneten Bahnen. Lawrence ist rational, vielleicht ein wenig eingestaubt und kein Freund von Veränderungen.

Der Aufbau des Buches erscheint zu weilen ein wenig zäh. Die Kapitel wechseln sich ab. Zuerst wird von der Ramsey-Variante erzählt, danach nochmals die Lawrence-Variante. Da die alterniereden Kapitel sich immer auf die gleiche Zeit beziehen, ist das Buch geprägt von Wiederholungen und Langatmigkeit. Zu oft versucht die Autorin gleiche Formulierungen zu verwenden - zum Teil vom jeweils anderen Gesprächspartner. Der Versuch beide Leben als parallele Entwicklungen darzustellen wird oft versucht mit solchen Aussagen wie: Ich habe das Gefühl in einem anderen Leben wäre es mein Part zu sagen, was du jetzt sagst. Manchmal denke ich, es existiert noch eine 2. Irina neben mir her und das auch ein anderes Leben möglich ist. (eigene Wortwahl und kein Zitat aus dem Buch). Durch solche Bemerkungen wirkt die Idee beide Leben darzustellen gezwungen und aufgesetzt. Dennoch gebe ich zu, dass die Idee beide Varianten zu erzählen viel Potenzial in sich birgt. Vor allem ist die Zusammenführung beider Leben am Ende des Buches eine interessante Möglichkeit die Erzählung zum Abschluss zu bringen. Und man fragt sich, welche Entscheidung stellt sich als die bessere heraus.

Sieht man einmal über die die etwas langen direkten Wiederholungen hinweg, ist das Buch leichte Unterhaltungskost an langen Winterabenden.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.