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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
pepponeh
Wohnort: 
B.S.
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 144 Bewertungen
Bewertung vom 30.11.2016
Hasen feiern kein Weihnachten
Blum, Anne

Hasen feiern kein Weihnachten


weniger gut

Der Leser wird anfangs mit Namen und Geschichten überschüttet, so dass ich mich fast schon überfordert fühlte. Ich konnte damit wenig anfangen, da ich ja auch nicht wusste, ob diese vielen Personen überhaupt wichtig für die Geschichte waren. Erst später habe ich dann gemerkt, dass hier einfach nur die Seiten mit nichtssagendem Geschreibsel vollgeschrieben wurden. Tessa fand ich toll. Ihre Art, wie sie ihren Freund abserviert hat, hat mir sehr imponiert. Aber kaum kam etwas Schwung in die Geschichte, wurde mein Lesefluss auch schon wieder ausgebremst mit endlosen Landschaftsbeschreibungen der alten Heimat. Jetzt kann ich jedenfalls verstehen, warum Tessa weggezogen ist. Ich bin zwar auch kein Stadtmensch, aber das war selbst mir zu viel. Danach wurde die Story langsam besser, aber da war das Buch auch schon fast zu Ende.
Fazit:
Eine tolle Idee, die hier leider etwas unglücklich umgesetzt wurde.

Bewertung vom 13.11.2016
Kein Wille geschehe
Kniesel, Guido

Kein Wille geschehe


ausgezeichnet

Inhalt:
Wer ist der Wahnsinnige, der innerhalb weniger Tage einem pensionierten Richter und einem Staatsanwalt die Kehlen durchschneidet und ihnen mit ihrem Blut »Amor Fati« − Liebe zum Schicksal − auf die Stirnen schmiert? Dem forensischen Psychiater Hendrik Jansen, der beide Opfer kannte, wird nach und nach klar, dass dies nur das grausame Vorspiel eines dem Fatalismus verfallenen Mörders war, der es im Grunde auf ihn abgesehen hat. Als Hendriks Frau mit dem gemeinsamen Sohn spurlos verschwindet, beginnt für ihn ein verzweifelter Kampf gegen einen Gegner, der von einem perfiden Plan getrieben wird ...

Meine Meinung:
Mit Guido Kniesel durfte ich mal wieder einen mir bis dato unbekannten Autor kennenlernen. Und ich muss sagen, ich habe es nicht bereut.
„Kein Wille geschehe“ hat mich von Beginn an gefesselt. Automatisch fieberte ich mir Jansen mit, als seine Familie verschwand. Die Protagonisten werden sehr anschaulich und vor allem auch sympathisch dargestellt, so dass das Kopfkino perfekt funktionierte. Der Autor schafft es, die Spannung im laufe der Handlung immer mehr zu steigern und der flüsssige Schreibstil tut sein Übriges, damit man als Thriller-Liebhaber das Buch nicht mehr aus der Hand legen will.

Fazit:
Absolute Leseempfehlung für jeden Thriller-Fan

Bewertung vom 12.11.2016
Lucy Schröders gesammelte Wahrheiten
Rehlein, Susann

Lucy Schröders gesammelte Wahrheiten


schlecht

Eins vorweg: Ich hatte das Buch gewonnen und innerhalb einer Leserunde gelesen. Und das war für mich der einzige Grund, warum ich es überhaupt bis zum Ende gelesen habe. Hätte ich es mir selbst gekauft, dann hätte ich spätestens nach hundert Seiten aufgegeben. Der Schreibstil war anfangs so gar nicht meiner. Und dass die Protagonisten allesamt unsympathisch und realitätsfern dargestellt wurden, tat sein Übriges, dass ich enorme Probleme hatte, überhaupt in die Geschichte hineinzufinden.
Lucy sollte sich meines Erachtens einmal dringend in psychiatrische Behandlung begeben. Sie führt ein Leben außerhalb meiner Vorstellungskraft. Und ich denke, genau das war auch mein Problem. Nicht, daß bei mir alles reibungslos funktioniert, aber es gibt einfach Lebensweisen, die für mich undenkbar sind.
Als Lucy dann einen Job im Kaufhaus erhält, wird der Leser plötzlich mit einer Anzahl Personen bombadiert, die mich kurz den Überblick verlieren liesen. Einzig Enno war für mich ein Sympathieträger, aber ein guter Protagonist macht eben noch lange kein gutes und vor allen Dingen interessantes Buch.

Bewertung vom 11.10.2016
Katzenpolka
Peetz, Oliver

Katzenpolka


weniger gut

Inhalt:
„Katzenpolka“ spielt im Polen der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Es handelt von einem psychisch gestörten Serienmörder und einem Elektrotechnikstudenten. Die Lebens- und Leidenswege beider treffen durch die innovative Erfindung des Studenten, einer mobilen Kleinkamera am Halse seiner Katze, aufeinander. Während der Gefangenschaft berichtet der Serienmörder einem Psychologen seine Lebensgeschichte, von seinen Taten, über die schicksalhafte Begegnung mit dem von Ängsten geplagten Studenten Jurek, bis hin zu seiner gewollten Verhaftung, welche Jurek zu verantworten hat.
Meine Meinung:
Das Buch erzählt die Geschichte eines Serienmörders, der seinen Lebenslauf im Gefängnis dem Psychologen erzählt. Schon als kleiner Junge beginnt Jasper Purwind dem Klischee folgend damit, Tiere zu quälen. Dabei muss ich allerdings sagen, dass mir die Sache mit dem Pferd mehr als unwahrscheinlich erscheint. Umso erstaunlicher finde ich dann allerdings, dass Jasper später sogar Hunde und Katzen liebt und Jureks Kater sich sogar zu ihm hingezogen fühlt.
Die Gespräche mit dem Psychologen zogen sich unendlich hin, richtige Spannung wollte auch nicht aufkommen, da Jasper ja nur aus der Vergangenheit erzählte und der Leser ja dadurch schon wusste, wie es ausgeht. Die Passagen mit Jurek und seinem Kater haben mir da schon deutlich besser gefallen. Hier konnte man den angenehmen Schreibstil des Autors sogar genießen.
Ich hatte mir von dem Buch deutlich mehr versprochen. Für mich fällt es auf keinen Fall in den Bereich der Psychothriller.

Bewertung vom 30.08.2016
Sonne, Meer und Wolkenbruch
Loebnau, Bibo

Sonne, Meer und Wolkenbruch


gut

Inhalt:
Kann man sich zweimal in denselben Mann verlieben?
Diese Frage wirbelt das Leben von Lea gehörig durcheinander. Ihre erste Liebe Robin hat sie nie vergessen – den englischen Musiker, in den sie sich in einem heißen Sommer in Südfrankreich unsterblich verliebte. Damals hatte er sie ohne Erklärung verlassen. 30 Jahre später entdeckt sie ihn zufällig im Internet wieder. Als sie den gefühlvollen Songs auf seiner Website lauscht, überwältigen sie die Erinnerungen. Doch Robin lebt zurückgezogen mit seinen beiden Border Collies in einem Cottage bei Nottingham und Lea als Fotografin in Berlin. Darf sie ihre Ehe für eine ungewisse Zukunft mit ihrer Jugendliebe aufs Spiel setzen? Und wer ist dieser Mann mit den sanften blauen Augen inzwischen? Die Mails, die bald regelmäßig hin- und hergehen, lassen Lea im Ungewissen. Erwidert Robin ihre Gefühle oder wird er sie ein zweites Mal enttäuschen? Ihre wiedererwachte Liebe reißt Lea in einen Strudel aus Sehnsucht, Leidenschaft und Verzweiflung.

Meine Meinung:
Die Autorin schafft es durch ihren flüssigen, anschaulichen Schreibstil sofort, dass der Leser ins Geschehen eintauchen kann. Die Protagonisten werden sehr authentisch und realistisch dargestellt, auch wenn mit keiner davon sonderlich sympathisch war. Lea war vollkommen naiv, Robin etwas zu verträumt und Stephan spielt ja hier sowieso der Böse. Aber das sind für mich absolute Pluspunkte in diesem Roman, dass die absolut verschiedenen Charaktere so anschaulich beschrieben werden.
Fand ich noch anfangs der ständige email-Verkehr zwischen Lea und Robin als nervig und teils auch langweilig, nahm das Buch ab der Hälfte etwas Fahrt auf und war auch flüssiger zu lesen. Vielleicht gerade weil hier kaum noch emails kamen. Endlich konnte ich einmal Handlung erkennen . Das natürlich nicht überraschende Happy End macht das Buch trotzdem zu einem Leseerlebnis und einer herrlichen Sommerlektüre, die ich bedingt weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 04.07.2016
Das Leuchten meiner Welt
Khan, Sophia

Das Leuchten meiner Welt


weniger gut

Sophia Khan schreibt in ihrem Debutroman eine Familiengeschichte voller Geheimnisse. Irenie macht sich auf die Suche nach dem Geheimnis ihrer Mutter. Warum war sie einfach nicht mehr da. Eine Kiste mit Liebesbriefen soll ihr dabei helfen, dieses Geheimnis zu lüften.
Der Schreibstil der Autorin finde ich als sehr angenehm zu lesen. Die Story selbst dagegen plätscherte so vor sich hin. Ich empfand es weder als spannend, noch besonders interessant. Auch wenn Yasmeens Geschichte immer weiter aufgedeckt wurde, war es mir eigentlich ziemlich egal, was mit ihr passiert war.
Lediglich, dass der Roman aus der Sicht von zwei Personen geschrieben wird, macht das ganze etwas interessanter und manchmal leider auch etwas verwirrend.
Fazit:
Leider nicht mein Geschmack, ich werde die Autorin aber trotzdem im Auge behalten und ihr eine zweite Chance geben.

Bewertung vom 10.05.2016
Unterleuten
Zeh, Juli

Unterleuten


sehr gut

Unterleuten ist ein fiktiver Ort in der Nähe von Berlin. Hier scheinen die Uhren stehen geblieben zu sein. Der Mauerfall scheint hier noch nicht angekommen zu sein. Die Einwohner bleiben unter sich und haben mit dem Rest von Deutschland wenig zu tun. Das ändert sich, als die „Neureichen“ aus Berlin plötzlich hinzukommen.
Die Protagonisten werden sehr anschaulich und authentisch beschrieben. Dadurch kann man sich sehr gut in die Handlung hineinversetzen und sich mit den Personen „anfreunden“. Die recht überschaubare Anzahl lässt den Leser auch einfach ins Geschehen eintauchen. Juli Zeh hat es durch ihren sehr angenehmen, manchmal recht amüsanten Schreibstil geschafft, mich über 635 Seiten zu fesseln.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.05.2016
Du willst es doch auch
Meissner, Tatjana

Du willst es doch auch


sehr gut

Inhalt:
Tatjana Meissner redet gern über Sex. Eigener Sex, fremder Sex, erdachter und bezeugter - ihre Geschichten sind frech, verrucht, voller Humor und treffen direkt ins Schwarze. Ihr Kabarettpublikum reagiert mit Lachsalven und vehementer Zustimmung, denn: »Genauso ist es bei uns!« Überall also lauern Sex-Geschichten, verpackt in betuschelten Geheimnissen und offen vorgetragenen Bekenntnissen. Das wollte die Entertainerin genauer wissen und befragte ihre Fangemeinde nach intimen Erfahrungen in ehelichen Schlafzimmern, Lotterbetten und Kornfeldern. Sie erhielt überraschende Einblicke in das Sex-Leben von Krankenschwestern, Köchen und Musikern, von Sexshopbesitzern und Dildofeen, betrogenen Frauen und Swingerclubbesuchern, Paartherapeuten und Macho-Coaches und schlägt einen Bogen von frühkindlicher Erziehung über erste Dates, Liebe, eheliche Pflichten hin zu Sex im Alter. Und zwischendurch rappelt es gewaltig.

Meine Meinung:
Comedy aufs Papier gebracht. Oft funktioniert das nicht so ganz. Aber hier wurde ich vom Gegenteil überzeugt. Ich konnte mir bei dem Buch nur wenig vorstellen, aber Tatjana Meissner gelingt es auch ohne den visuellen Kontakt, mich hervorragend zu unterhalten. Hier macht es die Mischung zwischen eigenen Erfahrungen der Autorin und den Berichten der anderen, seien es Prostituierte, Dildo-Feen oder auch Leute wie du und ich. Hier kommt jeder zu Wort, auch wenn nicht alles lustig ist und manches schon mal zum Nachdenken anregt.