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Nilly

Bewertungen

Insgesamt 88 Bewertungen
Bewertung vom 05.04.2012
Schwarze Schwäne
Westland, Daniel

Schwarze Schwäne


sehr gut

Jennifer ist 22 Jahre alt, studiert und arbeitet halbtags für eine Risikoforschung um ihr Studium zu finanzieren. Gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder Jonas lebt sie in einer kleinen, aber feinen Studentenbude… das hört sich nach „NORMAL“ an. Aber weit gefehlt! Jennifer kommt unbeabsichtigt bei ihren Recherchen auf Internetseiten, die das Milliardenunternehmen GlobalENJ auf den Plan ruft. Was weiß diese Studentin und vor allem, was hat sie mit ihrem Wissen vor?

Jennifer versteht die Welt nicht mehr. Was soll sie denn gefährliches für GlobalENJ herausgefunden? Warum wird sie von skrupellosen Männern gejagt? Klar, sie hat schreckliches errechnet… der Untergang der Menschheit! Aber was hat das mit GlobalENJ zu tun? Nicht nur die Unwissenheit treibt die junge Frau um. Sie ist tot krank und wird bald sterben.

Der Autor Daniel Westland hat mit dem Bio-Thriller „Schwarze Schwäne“ einen informatives, aber niemals langatmiges Buch geschaffen. Die Aussage lässt auch den größten Ignoranten innehalten. Die Zusammenhänge des großen Ganzen sind erschreckend und zugleich faszinierend. Absolut logisch und verständlich wird das Ende der Menschheit mathematisch errechnet. Ich habe mir viele Gedanke über die grenzenlose „Dummheit“ der Menschen gemacht. Aber wie soll das gestoppt werden?

Der Schreibstil ist ab der ersten Seite mitreißend. Sofort ist der Leser gefangen in den Tiefen der Gesichte. Die Charakter der Protagonisten sind durchweg authentisch und sympathisch. Ich hatte schnell ein Bild vor mir. Romantik und Gefühle kommen ebenfalls nicht zu kurz. Das Cover und der Titel bekommen beim Lesen des Buches immer mehr Sinn und passen am Ende perfekt! Allerdings gibt es meiner Meinung nach auch ein paar Schwächen. Bei den spannenden Verfolgungsjagden fand ich es doch oft sehr unrealistisch, dass es eine junge Frau mit mehreren kampferprobten Männern gleichzeitig aufnimmt und fliehen kann. Aber das tut keinen Abbruch um zu sagen: super Thriller mit Hintergrund, absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 25.03.2012
Der Boss
Netenjakob, Moritz

Der Boss


ausgezeichnet

Es fällt mir immer besonders schwer, die richtigen und vor allem ausdrucksstarken Worte für ein wirklich gelungenes Buch zu finden. Ich möchte dem mitreißenden Inhalt nämlich voll und Ganz gerecht werden! Das Buch „Der Boss“ stellt mich vor solch ein Problem. Der Autor Moritz Netenjakob hat nämlich einen richtig guten Job gemacht.

Der doch etwas durchgeknallte Daniel hat endlich seine Traumfrau Aylin gefunden. Natürlich will er sie heiraten. Aylin ist Türkin und stellt Daniel somit vor ungeahnte Probleme! Er wird nämlich nicht nur seine große Liebe ehelichen, sondern gleich die ganze Sippschaft.

Wenn das nicht schon Potential für eine richtig gute Story ist, kommen Daniels, wie soll ich sagen, überdurchschnittlich toleranten, außerordentlich Geschmack für Kunst habenden und freizügigen Althippies dazu. Eine Peinlichkeit jagt die nächste.

Das Buch trieft nur so von Übertreibungen. Der Autor hat genau den schmalen Grad getroffen, den Witz und die Komik nicht zu überladen und in das Lächerliche zu ziehen. Ganz im Gegenteil! Nicht nur einmal konnte ich mir ein lautes Lachen nicht verkneifen. Die türkische Familie ist absolut warmherzig und dadurch so nervig und manchmal einfach unerträglich! Ich könnte all die Tanten und Onkels einfach knuddeln. Daniels Familie hingegen ist so was von durchgeknallt. Kein normaler Mensch könnte es mit Erika und Rigobert lange aushalten – aber genau das macht die Familie so passend für dieses Buch.

Durch den flüssigen und lockeren Schreibstil bin ich nur so über die Seiten geflogen. Die gut gewählten Kapitel Bezeichnungen geben dem Buch noch mehr Pep. Ich haben den Vorgänger „Macho Man“ noch nicht gelesen. Das werde ich aber auf jeden Fall nachholen!

Ich finde es fantastisch, dass das deutsch-türkische Verhältnis durch ein Liebesverhältnis so sympathisch und liebevoll in dieses Buch gepackt worden ist. Jeder Mensch, egal welcher Herkunft, hat einfach seine Macken.

Mein Fazit: UNBEDINGT LESEN!!!!

25 von 50 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.02.2012
Opfertod / Kriminalpsychologin Lena Peters Bd.1
Winter, Hanna

Opfertod / Kriminalpsychologin Lena Peters Bd.1


gut

Die Profilerin Lena hat in Berlin einen neuen Job. Mehrere Frauenleichen wurden bestialisch zu gerichtet. Jetzt soll sie dieses mordende Monster endlich erwischen, da das Ermittlungsteam nicht mehr weiter kommt. Die Ermittlungsarbeiten sind im vollen Gange. Für Lena soll sich allerdings das Blatt schnell ändern. Dennoch arbeitet sie gekonnt mit Köpfchen und Mut gegen den Serienkiller an. Ihr Begleiter ist die ständige Angst, ein neues Opfer zu finden. Wie kann ER nur gestoppt werden??!!

Der Thriller „Opfertod“ ist ein gelungener Krimi mit einigen Schwächen. Ich kannte die Autorin Hanna Winter nicht, dennoch habe ich schon viele gutes über sie gelesen und gehört.

Zu erst die Stärken: Ich war schon nach den ersten Seiten in der Geschichte gefangen. Die Protagonistin Lena Peters ist mir absolut sympathisch. Sie hat eine dunkle Vergangenheit und dunkle Schatten, mit denen sie im Alltag kämpfen muss. Gleich am Anfang tritt Lena in mehrere Fettnäpfchen. Hier konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Durch den flüssigen Schreibstil fliegt man nur so durch die Zeilen. Die Gedankenwelten des Killers sind erschreckend und gleichzeitig faszinierend. Lena kommt immer wieder an ihre persönlichen Grenzen.

Die Schwächen: Etwas störend finde ich die häufigen Unterbrechungen durch einen Kapitelwechsel. Der Lesefluss ist hier unterbrochen und meiner Meinung nach ist es unsinnig, so viele Kapitel zu setzten. Außerdem ist die Auflösung nicht gelungen. Viel zu schnell und flapsig geht der Mörder ins Netz. Die wirklichen Hintergründe und die Abgründe werden kaum bis gar nicht in Augenschein genommen. Ich hatte das Gefühl, die Autorin muss auf Biegen und Brechen den Schlusssatz schreiben. Das ist wirklich sehr schaden, denn ansonsten hat mir das Buch gut gefallen. Etwas verwirrend finde ich auch den Rückentext. Dieser ist absolut unpassend.

Fazit: spannender Krimi mit Gruselfaktor, aber enttäuschenden Ende. Auf den Nachfolger bin ich allerdings trotzdem neugierig!

Bewertung vom 12.02.2012
Die Tote vom Naschmarkt / Sarah Pauli Bd.2
Maxian, Beate

Die Tote vom Naschmarkt / Sarah Pauli Bd.2


sehr gut

Der Wien-Krimi „Die Tote vom Naschmarkt“ ist ein pfiffiger Kriminalfall gepaart mit einer Reise durch die fantastische Stadt. Die Autorin hat einen guten Mittelweg geschaffen: der Lesefluss wird nicht durch einen aufdringlicher Dialekt unterbrochen und ich hatte nie das Gefühl, einen Stadtführer in den Händen zu halten. Dennoch kann sich der bekannte Wiener Flair voll entfalten.

Bei der sympathische Journalistin Sarah Pauli ist gerade so etwas wie Normalität eingetreten. Ihre Kolumne über den Aberglauben gewinnt an Beliebtheit und sie fühlt sich wohl. In Sarahs letzten „großen Story“ musste ihre Kollegin mit dem Leben bezahlen…

Als dann die Postsendung mit drei abgetrennten Fingern auf Sarahs Tisch landen, ist es mit dem gemütlichen Alltag schnell vorbei! Gehören die Finger der Toten, die auf dem Naschmarkt gefunden wurde? Was hat das alles mit dem Vergewaltigungsprozess zu tun?

Sarah kann ihre Neugierde und ihren Spürsinn nicht im Zaum halten. Sie wühlt und bringt erstaunliche Dinge ans Licht! Ihr großes Wissen an Symbolik ist ihr hier eine große Hilfe!

Der Leser bekommt auch einen interessanten Blick in die Gedankenwelt des Staranwalts Karlheinz Koban. Arroganz und Hochnäsigkeit scheinen fest mit ihm verbunden zu sein. Aber heißt es nicht: Hochmut kommt vor dem Fall!?

Ich bin ein großer Fan der Stadt Wien. Der Flair und die Menschen haben etwas Besonderes. Somit habe ich mich wirklich sehr über diesen Krimi gefreut. Die Autorin Beate Maxian und der erste Wien-Krimi „Tödliches Rendezvous“ waren mir bisher nicht bekannt. Die Autorin nimmt immer wieder Bezug auf den ersten Teil. Für mich steht fest: den muss ich auch lesen! Generell ist es wohl ratsam, um Sarahs Gedanken- und Gefühlswelt besser zu verstehen, dieses Buch zuerst zu lesen. Das finde ich ein kleinwenig schade.

Der Schreibstil ist gekonnt locker und passt in die Geschichte. Durch den häufigen Szenen- und Personenwechsel hat der Krimi Schwung und der Leser hat keine Zeit zum Abschweifen. Ich war ab der ersten Seite gefangen. Die Idee, den Aberglaube und die vielen Symboliken einzubauen, ist erfrischend und andersartig. Es hat mir gut gefallen. Die Lösung des Buches ist für mich als alte Krimi-Maus keine Überraschung. Dennoch hat die Autorin das Buch gekonnt zu Ende gebracht.

Fazit: Klasse Buch – ich werde es auf jeden Fall weiter empfehlen!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.10.2011
Bauchgefühl
Kaller, Luise

Bauchgefühl


ausgezeichnet

Die Hebamme Luise Kaller hat einem uralten und dennoch immer aktuellen Thema ein wunderbares Gesicht gegeben! Es ist ein informatives Sachbuch Rund um die Befruchtung, Schwangerschaft, Geburt und die Wochen danach. Das Besondere ist allerdings, dass eine Menge Liebe und Herzblut in den Worten der vielen Tipps und Ratschläge mitschwingen.

Zuallererst lernt der Leser die Hebamme Luise Kaller kennen. Ich war schon schwer beeindruckt, als die die Zahl von über 10.000 Geburten gelesen hatte! Wenn nicht diese Frau, wer dann, kann den werdenden Müttern und solchen die es vielleicht bald werden möchten, mit Rat und Tat zur Seite stehen?

Bereits nach den ersten Seiten wusste ich viel über die vielen Möglichkeiten der Befruchtungen. Dann tauchen wir in die anstrengenden und aber auch schönen 40 Schwangerschaftswochen ein. Themen wie Untersuchungen, Übernahmen der Krankenkassen und das Packen der Krankenhaustasche werden in diesem Teil ausführlich und mit viel Augenzwinkern behandelt. Ich möchte hier die vielen „Papi-Tipps“ nicht unbeachtet lassen.

Dann folgt die Geburt. Frau Kaller versucht mit ihrem freundlichen Wesen die Angst zu nehmen. Nein, sie verspricht nichts. Dennoch sagt sie klar und deutlich: das schaffen Sie auf jeden Fall!

Zu guter Letzt gibt Frau Kaller Tipps beim Heimkommen, Stillen und wenn das Baby nicht schlafen möchte.

Das liebvoll gestaltete Cover und der Buchtitel „Bauchgefühl“ sind fantastisch gewählt. Die sprachliche Ausführung ist locker und leicht. Dennoch konnte ich unglaublich viele Informationen (auch Fachbegriffe) mitnehmen. Mir ist das Thema „Schwangerschaft“ auf jeden Fall näher gebracht worden. Ich empfehle allen Frauen dieser Welt, die Mama werden möchten, dieses liebevolle Werk. Auch die werdenden Papis dürfen gerne mal reinschauen!

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Bewertung vom 20.08.2011
Prinsengracht 263
Dogar, Sharon

Prinsengracht 263


ausgezeichnet

Wstawac´! – Aufstehen!

Die Autorin Sharon Dogar hat eine Idee. Neu, anders und doch beschäftigt sie sich mit den so bekannten Tagebüchern der Anne Frank. Wer waren die Menschen, die ebenfalls Jahre in dem holländischen Hinterhaus ausharren mussten? Anne erzählte aus ihrem Blickwinkeln, aber wie sieht es in Peter van Pels aus? Sharon Dogar packt die unerbittliche und so unendlich traurige Geschichte deren Personen in einen Roman, die gemeinsam auf ein gutes Ende hofften… An den Daten und Fakten hält sie sich ohne Kompromiss an die wahren Begebenheiten.

Peter ist ein junger Mann. Träumt von der Liebe und von dem Leben. Aber er ist Jude und das bedeutet, dass er im 2. Weltkrieg jeder Freiheit beraubt ist. Judenstern, Ausgrenzung, Hass. Er und seine Eltern haben das Glück, zusammen mit den Franks in einem scheinbar sicheren Versteck unterzukommen. Peters Gedanken und Ängste kurz vor dem eintauchen in das Hinterhaus sind so bedrückend und intensiv beschrieben, dass ich ebenfalls diese Beklemmung und Angst spüre.

Durch den Aufbau des Buches bekommt Peters Charakter Tiefe und Farbe. Er befindet sich im Todeslager. Diese Gedanken werden in Kursivschrift gehalten und sind unglaublich ergreifend. Er erzählt in Gedanken seine Geschichte im Hinterhaus von Prisengracht 263. Jeder neue und zu überlebende Tag ist mit einem Datum versehen.

Der Alltag ist extrem eingeengt. Die Stimmung und die Gefühle bringt die Autorin außerordenlicht gut auf das Papier. Die Tagebücher und die Geschichte sind bekannt, dennoch leide ich mit. Als dann das Versteck auffliegt und die 8 Personen aus ihrem dunklen Loch gezerrt, abtransportiert und verteilt werden, konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Das Leben im Todeslager, die Qualen und die Ängste haben mich sehr berührt. Und wieder einmal stellte sich mir die Frage: wie konnten Menschen so grausam und bestialisch sein? Dafür wird es wohl nie ausreichende Antworten geben…

Dieses Buch ist wunderbar geglückt. Die Autorin versteht es, den Leser in die Welt der Protagonisten zu führen. Erbarmungslos und schonungslos brasseln die Gefühle und Ängste der Familien auf einen ein. Danke, Sharon Dogar, dass Sie es mit diesem fantastischen Roman geschafft haben, die dunkle Geschichte lebendig zu halten!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.