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Benutzername: 
mel.e
Wohnort: 
leopoldshöhe

Bewertungen

Insgesamt 82 Bewertungen
Bewertung vom 05.07.2021
So leise wie ein Sommerregen
Lastella, Leonie

So leise wie ein Sommerregen


sehr gut

"So leise wie ein Sommerregen" ist ein Roman angefüllt mit Emotionen, die authentisch und realistisch auf mich einwirken konnten. Leonie Lastella ist es definitiv gelungen erneut einen sehr mitreißenden Roman zu schreiben, der Gefühle treffend beschreibt. Enttäuschungen, Trauer und die Angst vor erneuten Verlusten sind ein großes Thema, die aufgegriffen wurden und mich am Titel des Buches zweifeln ließen, da die Story bei mir einschlug wie eine Bombe und keineswegs leise wie ein Sommerregen von mir wahrgenommen worden ist. Eine wirklich wundervolle Liebesgeschichte, auch für junge Leserinnen geeignet, die die erste große Liebe noch vor sich haben oder vielleicht auch schon gefunden haben.

Hope und Cooper werden sicherlich einen großen Anteil nehmen, sich wohlzufühlen, auch wenn die Story an sich nicht immer nur Raum für Schönheit geboten hat. Trauer muss verarbeitet werden und sicherlich ist es dann auch im wahren Leben so, dass ein Schuldiger / eine Schuldige gefunden werden muss, um sich Wahrheiten zu stellen, die sehr schmerzen würden. Hope vergräbt sich zunächst und reagiert auf Neuanfänge mitunter kindisch, dennoch ist sie in vielen Begebenheiten dann eben doch erwachsen, was sich gut die Waage halten konnte.

Insgesamt ein wirklich wundervoller Roman, der mich mitgenommen hat auf eine ganz wundervolle Reise einer Liebe, die eigentlich unter einem schlechten Stern steht, aber das solltet ihr nun selbst herausfinden. Ich kann nur dazu ermutigen, dieses Buch zu lesen. Klare Leseempfehlung!

****

Bewertung vom 04.07.2021
Glück und selig! / Lina und die Sache mit den Wünschen Bd.3
Bach, Dagmar

Glück und selig! / Lina und die Sache mit den Wünschen Bd.3


ausgezeichnet

Krönender Abschluss einer magischen Buchreihe

Auch "Glück und Selig!" konnte mich sehr begeistern, da es für junge Leser_innen alles anspricht, was diese Zielgruppe interessieren könnte. Stress mit den Eltern, Freundschaften und die erste große Liebe, die hier sehr in den Fokus gerückt wird. Artur und Lina haben sich im zweiten Band der Buchreihe offenbart und kämpfen nun mit ihren Eltern, denen es schwerfällt zu akzeptieren, dass sie sich beiden ineinander verliebt haben, aber auch Senta, die ebenfalls eine Fee ist, wird in der Story sehr viel Raum einnehmen. Nicht alle Feen sind dazu auserkoren nur gute Wünsche zu erfüllen und für Lina bedeutet dieses eine Menge Arbeit, um die Welt um sie herum nicht im Chaos versinken zu lassen. Ihr Geheimnis Wünsche erfüllen zu können bleibt auch Artur nicht verborgen, da er als sehr empathisch dargestellter junger Mann bemerkt, wenn Lina konzentriert auf ihre Umgebung ist. Lina, der es schwerfällt zu lügen, was sie sehr sympathisch macht, offenbart sich ihrem Freund, der das Wünsche erfüllen zunächst nicht glauben kann oder auch will, bis zu dem Punkt, wo Lina ihm seinen Wunsch erzählt. Hier geschehen sehr viele romantische Details, dass man selbst als erwachsene Leserin ein Seufzen kaum unterdrücken kann. Junge Leser_innen werden definitiv ihre Freunde an den liebevollen und manchmal auch chaotischen Details haben. Ich wünschte mir mehr dieser Bücher, die das Herz zum Schmelzen bringen und dabei ohne erotische Details auskommen. Mir gefällt das mitunter doch recht kindliche Verhalten von Lina sehr, da es authentisch ist und aufzeigt, wie wichtig es ist, sich Zeit zu lassen und nichts zu überstürzen, wozu man noch nicht bereit ist.

Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an ein Kinder - und Jugendbuch, welches für die Zielgruppe junger Leser_innen ab 12 Jahren optisch und inhaltlich komplett angemessen ist. Die größere Schrift und die kurzen, dennoch knackigen Kapitel machen das Lesen angenehm und letztendlich ist es wirklich Schade, dass es nun endet. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir eine Fortsetzung wünschen, da Lina und Arturs Geschichte sehr viel Potential hat, weitererzählt zu werden.

*****

Bewertung vom 04.07.2021
Von hier bis zum Anfang
Whitaker, Chris

Von hier bis zum Anfang


sehr gut

Gehaltvoll und Intensiv

"Von hier bis zum Anfang" ist ein Roman, der vom Cover her nicht wirklich ansprechend war. Das Cover wirkt auf mich sehr kühl und nichtssagend, aber die Story die sich im Buch verbirgt, lässt das auf mich lieblos wirkende Cover komplett verblassen. Mein erster Eindruck hat mich getäuscht und ich bin froh, das ich mich nicht darauf verlassen habe, sondern den Kommentare zum Buch und der Vergleich mit "Der Gesang der Flusskrebse" vertraute und mich dermaßen ansprachen sodass ich diesen Roman unbedingt lesen zu wollen. Ich wurde nicht enttäuscht, denn die Story ist absolut hochwertig und dermaßen intensiv, sodass sie sich wirklich einprägt.
Die Familientragödie, die sich hier offenbart, ist traurig, aber auch lebensbejahend, auch wenn ich auch nicht immer das Verhalten von Duchess verstehe, so hat sie doch zum Ende hin reichlich Sympathiepunkte gewinnen können. Duchess sieht sich als Outlaw und zu einem gewissen Maß stimmt dieses auch, aber nicht immer ist es nur die Gesellschaft die Duchess und ihren Bruder Robin ausgrenzt, sondern auch das Verhalten des Mädchens spielen dabei eine große Rolle.
Der Roman liest sich mitunter wie ein Krimi, da nicht klar ist, wer Star brutal ermordet hat und hier kommt Walk ins Spiel, der seinen besten Freund Vincent King vor der Todesstrafe bewahren möchte und auch für Duchess und Robin einsteht. Er selbst hat auch einige Geheimnisse, die er verbirgt, um seinen Job zu behalten. Insgesamt gesehen sind die Protagonisten sehr lebendig und authentisch ausgearbeitet. Die Erzählstränge wechseln sich ab, sodass Walk und Duchess problemlos ihr Erleben mit der Leserschar teilen können, ohne dabei überfordernd zu wirken.
"Von hier bis zum Anfang" ist ein Roman, der durch seine wechselnden Perspektiven niemals langweilig wird. Ein Mädchen, die auf Rache sinnt und ein Mann, dem Freundschaft dazu verführt zu lügen und vielleicht auch zu morden.
Eine absolute Leseempfehlung und schon jetzt eines der Highlights 2021!

*****

Bewertung vom 04.07.2021
Dark Blue Rising Bd.1
Terry, Teri

Dark Blue Rising Bd.1


sehr gut

Verschwörung und Meer

Das Cover sprach mich sehr an und nachdem auch der Klappentext meine Neugier wecken konnte, war schnell klar, das ich "Dark Blue Rising" unbedingt lesen wollte. Hinzu kam, das mir die Autorin nicht unbekannt ist und ihre vorherigen Bücher mich ebenfalls begeistern konnten. Das Jugendbuch, welches der Zielgruppe junger Leser_innen aufgrund Kapitellänge und Schriftgröße angemessen ist, wird auch die ältere Generation ansprechen, da der Spannungsbogen hoch gehalten wird und die Story insgesamt sehr angenehm zu lesen ist.
Da es sich hier um den ersten Band einer Buchreihe handelt, ist es sozusagen eine Vorschau auf das Geschehen, denn auch wenn sich viele Ereignisse aneinanderreihen bleibt vieles ungeklärt, wahrscheinlich um das Interesse an den Fortsetzungen zu schüren. Auch wenn mir "Dark Blue Rising" sehr gefallen hat, kann ich noch nicht mit Sicherheit sagen, ob ich die Buchreihe verfolgen werde, da mir oftmals das Warten auf die Fortsetzung zu lang ist und viele andere Bücher eben auch gelesen werden wollen.
Der Anfang des Jugendbuchs gestaltet sich als sehr kurios, denn es zeigt sich, das Tabby und ihre Mutter Cate auf der Flucht sind und nie ansässig werden. Immer ist ihnen die Furcht auf den Fersen und die Warnungen sich vor dem Kreis zu hüten hängt immer im Raum und weist Tabby auch später den Weg, als es anfängt brenzlig zu werden.
Es ist ein spannender erster Band voller Schicksalsschlägen und der Tatsache letztendlich auf sich allein gestellt zu sein. Tabby hat viele Begabungen, die schnell herausgefiltert werden und die Sehnsucht nach dem Meer wird immer wieder deutlich. Mir scheint es, als wären Menschen regelrecht gezüchtet worden, aber warum dieses so ist, erschließt sich mir letztendlich nicht und lässt nur Vermutungen diesbezüglich zu. Tabby ist definitiv außergewöhnlich und ich wünsche mir für sie, das sie ihre Bestimmung erkennt und den Kampf gewinnen wird, der noch nicht ganz ausgegoren ist, sondern ebenfalls im Dunkeln liegt.
"Dark Blue Rising" lässt viele Fragen offen und wird sich zu einem Buch entpuppen, welches man lesen muss, um die Handlung insgesamt verstehen zu können. Direkt mit dem zweiten Band anzufangen wird einiges an Verständnisfragen auslösen. Positiv zu erwähnen ist aber, das der Originaltitel des Jugendbuches erhalten geblieben ist und dieser mir sehr gelungen erschien, da er definitiv zur Story passt.

Bewertung vom 04.07.2021
Tiefer Fjord
Lillegraven, Ruth

Tiefer Fjord


sehr gut

Top Thriller aus Norwegen

"Tiefer Fjord" ist ein Thriller, der mich sehr beeindruckt hat, da er ein Tabuthema aufgreift, welches komplett unter die Haut geht. Der Spannungsaufbau ist stimmig und auch wenn irgendwann klar wird, wer hier auf Rachefeldzug geht, ist die Stimmung weiterhin angefüllt mit Gänsehautmomenten.

Der Schreibstil ist nüchtern und solide, dennoch zeigt sich rasch ein Trauma, welches nur durch Morden ertragbar wird. Der Autorin gelingt es psychotisches Verhalten wunderbar und glaubhaft einzufügen. manchmal wünscht man sich für die Protagonisten ein komplett anderes Schicksal, daher war ich sehr überrascht über den Showdown, da ich laut des Geschehens jemand anderem den Sieg gegönnt hätte. Korrupt und wirklich ohne Empathie wird hier agiert und es schockiert, das es möglich ist, Unschuldige für blutige Taten büßen zu lassen.

Der Grund für das Geschehen ist der Verlust eines geliebten Menschen, der einiges ertragen musste, was vielleicht hätte verhindert werden können, wenn das Jugendamt nicht weggesehen hätte. Wem gegenüber Anklage erhebt werden müsste, bleibt lange unklar. Klar ist, dass das Verhältnis von Mutter und Tochter beschädigt wurde und vieles unbereinigt ist. Clara selbst wirkt unnahbar und wenig interessiert an Mann und Kindern. Als Politikerin ist sie daran, mehr Macht zu erhalten, misshandelten Kindern zu ihrem Recht zu verhelfen. Auch ihr Mann Havaard geht das Schicksal vieler Kinder, die ihm im Krankenhaus begegnen sehr nah und lassen ihn nicht unberührt. Er führt Listen, die auf Knochenbrüche, Peitschenhiebe und diverse anderes Grauen einem Kind über hindeuten. Auch ihm sind die Hände gebunden. Als Leserin bin ich schockiert und angewidert über die Kaltblütigkeit von Eltern.

Es entwickelt sich eine Eigenständigkeit, die definitiv falsch ist. Rache ist nicht immer das Mittel, um sich von seinen inneren Dämonen zu befreien, dennoch wirkt es stimmig und bietet einiges an Überraschungsmomenten für den Leser / die Leserin. Insgesamt ein solider Thriller, dessen Titel ansprechend klang und auch den Klappentext meine Neugier schüren konnte. Sehr gerne eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.07.2021
Der Nachlass
Winner, Jonas

Der Nachlass


sehr gut

Absolut krankhaft

"Der Nachlass" ist ein Thriller, der absolut krank und widerwärtig erscheint. Wie der Titel es schon aussagt, geht es um einen Nachlass und dieser muss von den Angehörigen der Verstorbenen erspielt werden. Der Einsatz ist hoch und wird immer höher, aber der Gewinn ist Millionenschwer, wobei die Frage ist, ist es lohnenswert sich von seinen Werten zu trennen?

Die zu erfüllenden Aufgaben sind absolut grauenhaft und einem Psychothriller angemessen. Ich habe mich hin und wieder so geekelt, dass ich mich wirklich gefragt habe, warum ich die Story weiter verfolgen sollte. Ich war mittlerweile so vom Geschehen gefesselt, dass ich nicht anders konnte als weiterzulesen. Mitunter gleicht die Story einem Horrorfilm, da die Aufgaben ein Maß annehmen, was wirklich unverständlich ist, da die Aufgaben von der Mutter und Oma verfasst wurden. Wer hasst seine Kinder / Enkelkinder/ Ehemann dermaßen, dass sogar ein Mord nicht auszuschließen ist? Natürlich geht es um viel, viel Geld und es soll sich verdient werden, verständlich, aber solch grausames Spiel ist dann doch zu viel des Guten. Es ist makaber und überschreitet mehr als eine Grenze. Wer eine Aufgabe verweigert, verliert alle bisher erspielten Punkte und ist raus. Eigentlich ganz simpel, wenn nicht die Aufgaben wären, die mir zum Teil doch sehr unmenschlich erscheinen.

Ein Thriller, der definitiv unter die Haut geht, dabei aber komplett Ausmaße annimmt, die unmenschlich erscheinen und sich hinterher als etwas offenbaren, was schnell ersichtlich wird und dennoch überraschen konnte. Nervenkitzel und Hochspannung sind garantiert, aber eben auch jede Menge Schockmomente und hier und da auch echter Ekel. Wer sich davon nicht schockieren lässt, wird einen Thriller zu lesen bekommen, der oftmals unerwartet agiert und ein Ende bietet, welches schlüssig erscheint.

Gerne eine Leseempfehlung!

****

Bewertung vom 23.06.2021
Ich will dir nah sein
Nisi, Sarah

Ich will dir nah sein


sehr gut

Wenn es dem lieben Nachbarn gefällt

"Ich will dir nah sein" ist ein Psychothriller, der mich wirklich packen konnte. Die Tatsache immer und überall excessiv von meinem Nachbarn beobachtet zu werden ist sehr beängstigend. Lester Sharp treibt es in seinem Wahn komplett auf die Spitze, was interessant dargestellt und eine psychische Erkrankung des Protagonisten noch untermauert. Er sammelt Gegenstände, die in der Londoner Verkehrsbehörde gesammelt werden und im Computer erfasst werden müssen, dabei schießt er oftmals über das Ziel hinaus. Auch die erwachte Liebe zu seiner Nachbarin Erin ist obsessiv und zeigt echten Wahnsinn. Jede Handlung, jedes Wort bezieht Lester auf sich und sieht sich selbst als Partner der jungen Frau. Das Stalking und die Grenzen die Lester überschreitet sind beängstigend realistisch dargestellt.
Es gibt nicht nur die Gegenwart, sondern auch kleine Ausflüge in die Vergangenheit. Beides fließt zum Ende hin nahtlos ineinander über und der Thriller wirkt dadurch sehr stimmig. Mir konnte dieses Katz - und Maus - Spiel sehr zusagen, wobei leider doch einige Fragen offen geblieben sind und mich herausfordern eigene Spekulationen anzustellen, was ich nicht als gelungen erachte. Klar ist, das Erin auch ihre Geheimnisse hatte, die aufgeklärt einen Sinn ergeben, dennoch wirkt es zu schnell, zumal der Schreibstil vorher eher angepasst an Lester und sein Wesen erschien. Die Spannung wird urplötzlich rasant erhöht, um dann wieder komplett abzuflachen.
Insgesamt ein gut durchdachter Psychothriller, der genügend verwirrt, um dann letztendlich am Ende zu Höchstform aufzulaufen, wobei dieses ein klein wenig zu schnell geschieht, um dann wieder eher langsam und bedächtig fortzufahren. Ich konnte mich dennoch ganz gut auf die Story einlassen und empfand gerade dieses besitzergreifende Wesen von Lester gelungen dargestellt. Mir war allerdings zu wenig beschrieben, wie Lester äußerlich wirkt. Lediglich eine Szene beschreibt den Ekel seiner Mitmenschen und eine andere seine fettigen Haare. Insgesamt ist er mir eher suspekt und ich konnte mir keine genauen Vorstellung der Person machen, sodass mir Lester ein klein wenig zu oberflächlich beschrieben erschien.

****

Bewertung vom 23.06.2021
Die Pension der gebrochenen Herzen
Lambert, Karine

Die Pension der gebrochenen Herzen


sehr gut

Männer unter sich

"Pension der gebrochenen Herzen" ist ein sehr amüsanter Roman, der ehrlich gesagt Männer ziemlich durch den Kakao zieht. Ich habe vieles mit einem Augenzwinkern gelesen und mich dabei sehr wohlgefühlt. In Zeiten einer Pandemie benötigt es Bücher, die mich zurücklehnen lassen und den Verstand ausschalten. Ich konnte mich herrlich entspannen und genoss diese mitunter doch recht übertriebene Story sehr, denn wenn alle Männer so ticken, wie diese hier beschriebenen Spezies Mann, würde ich mich doch reichlich unwohl fühlen, denn es gibt eben auch die, die ich sehr unsensibel und wenig sympathisch fand. Andere hingegen lernen aus der Situation und verändern sich. Nicht alles bleibt oberflächlich, sondern gewinnt an Tiefe und Nachdenklichkeit.
Verlassen zu werden ist ein gewaltiger Schlag, dieses wird sehr verdeutlicht. Nun zeigt sich, wer bereit ist, um die Angebetete zu kämpfen und wer sich damit abfinden wird. Frauen die Rache nehmen sind mir sehr suspekt, wobei ich diese Begebenheit hier im Roman erzählt, als sehr gelungen empfand, denn es ging nur um Gegenstände, die nicht wirklich schaden. Es zeigt eine gewisse Kreativität, die der Story definitiv nicht geschadet hat.
Insgesamt gesehen ist "Pension der gebrochenen Herzen" der Männer hier und da auf die Schippe nimmt, aber auch den Ernst einer zerbrochenen Beziehung unter die Lupe nimmt, zumal die Gründe unterschiedlicher Natur sind. Mir haben gerade die Unterschiede der beschriebenen Charaktere sehr zugesagt, da der Roman dadurch sehr bunt und vielfältig wirkt. Natürlich wird das eine oder andere Klischee komplett erfüllt, aber gerade das ist es, was ich als sehr gelungen empfand, denn manchmal ändert sich der Mensch auch im Laufe der Handlung, aber das darf gerne überraschend sein.

Gerne eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 18.06.2021
Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1
Meyer, Chris

Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1


sehr gut

"Der Blutkünstler" ist definitiv nichts für schwache Nerven, da der hier beschriebene Mörder sehr brutal vorgeht und seine Kunst nur selbst zu schätzen weiß. Allen anderen bringt er nur Trauer, Folter und Unverständnis. Lediglich Tom Bachmann, der sich in die Seelen der Psychopathen hineinlesen kann, wird am Ende erkennen, was der Mörder aussagen möchte. In Rückblenden und Gegenwart erzählt, zeigen sich mehrere Personen, sodass es nicht gleich offensichtlich ist, wohin der Autor zielt und es ist zunächst sehr verwirrend, was dazu dient, die Spannung zu erhöhen.
Der Klappentext sprach mich sehr an und ich freute mich schon sehr darauf, diesen Thriller zu lesen, der mir mehrfach auf diversen Buchseiten ins Auge fiel. Es ist blutig und brutal und erinnert mich tatsächlich ein klein wenig an Ethan Cross oder auch Chris Carter. Es ist natürlich eine komplett andere Story, aber dem Schreibstil der anderen Autoren nicht unähnlich. Auch Tom Bachmann ist als Profiler jemand, der sich in die Mörder hineinfühlen kann, was letztendlich dazu beiträgt den Killer zu fassen, aber eben auch Parallelen schafft zu Hunter und Garcia. Ich will dieses nicht abwerten, da ich beide Autoren sehr schätze und deren Thriller gerne lese. Auch "Der Blutkünstler" konnte mich begeistern, wobei ich gestehe, dass ich die 368 Seiten regelrecht inhaliert habe, da es mich sehr gefesselt hat.

Insgesamt ein guter und solider Thriller, der einen Vorgeschmack darauf bietet, Tom Bachmann näher zu beleuchten und seine Fähigkeiten als doch recht außergewöhnlichen Profiler zu betrachten. Ich hätte mir da tatsächlich ein klein wenig mehr erhofft, wobei die Rückblenden auf das Erleben in seiner Kindheit schon sehr schockierend waren und aufzeigen, wie sehr Eltern ihre Kinder zerstören können, sodass die Entscheidung zwischen Gut und Böse nicht immer positiv verlaufen wird. Ich bin sehr gespannt, ob in den weiteren Bänden der Thrillerreihe mehr darauf eingegangen wird.

Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da sich der Spannungsbogen komplett halten konnte. Ein mächtiger Showdown zeigt, das Tom Bachmann ganz viel Geschick und auch Einfühlungsvermögen besitzt und damit nicht nur der Mörder seine gerechte Strafe erhält, sondern auch einem Erpresser das Handwerk gelegt werden kann.

****

Bewertung vom 05.06.2021
Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2
Jensen, Svea

Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2


sehr gut

Skrupellosigkeit und Machtgier lässt Empathie erkalten
"Nordwestzorn" ist der zweite Band einer Thrillerreihe, dessen Hauptschauplatz St. Peter Ording ist, was ich als gut gewählt empfand, obwohl der Wohlfühleffekt natürlich ausbleibt. Die Story erschüttert mich komplett, da die Skrupellosigkeit mancher Menschen mich immer wieder neu überfordert. Menschen ohne Empathie würden mich auch im wahren Leben sprachlos und wirklich wütend machen.

Die Auflösung des aktuellen Falles in dem Komissarin Anna Wagner ermittelt, war der Oberknaller, da ich Hoffnung hegte auf ein positives Ende, auch wenn die Zeit komplett dagegen sprach. Was mich letztendlich erwartete, erschütterte mich bis ins Mark. Dieser Thriller erzählt den Alptraum aller Eltern: Ein Junge verschwindet und überlässt seine Eltern in Ungewissheit. Es ist grausam und absolut verständlich entweder in den Wahnsinn oder eine Depression zu verfallen. Die Hoffnung Felix gesund und munter aufzufinden ist gering und Anna Wagner wärmt nun diesen alten Fall wieder auf, um den Eltern Gewissheit über das Verbleiben ihres Kindes zu übermitteln. Hoch brisant und für mich mitunter schwer zu lesen, da die Angst um seine Kinder, auch wenn sie fast schon erwachsen sind, dennoch vorhanden bleibt. Einmal Mutter, immer Mutter.

Mir hat sehr zugesagt, das es hier um Ermittlungsarbeiten geht und der Thriller eher unblutig ist. Es geht vielmehr um die menschliche Psyche und zeigt letztendlich auf, wie schwer das Vergessen ist. Der andere wichtige Ansatz ist der, das Machtgier Menschen zu Monstern machen kann.

Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da mich die Story komplett überzeugt hat. Positiv zu erwähnen ist auch, das der Spannungsbogen komplett gehalten werden konnte, um dann am Ende einen ungeheuerlichen Showdown zu präsentieren. Insgesamt eine absolut gelungene Fortsetzung des ersten Bandes "Nordwesttod", der eher eine Vorstellung der SoKo St. Peter war und sich nun zeigt, wie gut die Kommissare miteinander agieren.