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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Heiki Rud
Wohnort: 
Regensburg

Bewertungen

Insgesamt 67 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2023
The Quiet is Loud
Garner, Samantha

The Quiet is Loud


gut

"The Quiet Is Loud" von Samantha Garner spielt in einer Welt, in der Menschen mit erweiterten mentalen Fähigkeiten, auch “Veker” genannt, von der Gesellschaft ausgrenzt und gefürchtet werden. Die Protagonistin Freya besitzt die Fähigkeit in die Zukunft zu schauen. Aus Angst vor Diskrimierung, hält sie diese geheim.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen aus Freyas Sicht erzählt. Durch Rückblicke erfahren wir etwas aus der Vergangenheit von Freyas Leben.

Der Erzählstil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Das Buch liest sich flüssig. Die Gedanken und Gefühle der Protagonistin werden sehr gut beschrieben. Die kleinen Einblicke in die philippinische Kultur fand ich interessant. Ein paar philippinische Gerichte habe ich sogar recherchiert. Die Beschreibungen der einzelnen Tarokarten und dessen Bedeutung mochte ich sehr.

Ich hätte mir ein wenig mehr Aktion und Spannung gewünscht, sowie das Einbringen der übernatürlichen Fähigkeiten. Dies kam meiner Meinung nach etwas zu kurz, wodurch das Buch mehr wie ein Drama wirkt, als ein Fantasybuch. Es gab wenig überraschende Wendungen und die Handlung am Ende war für mich nicht ganz nachvollziehbar.

Ingesamt ruhige Geschichte mit verschwendetem Potenzial, in der Themen wie Akzeptanz und Diskriminierung angesprochen werden.

Bewertung vom 31.10.2023
Die Grummel-Dschungel-Pups-Parade
Dormeyer, Thea

Die Grummel-Dschungel-Pups-Parade


ausgezeichnet

Die Grummel-Dschungel-Pups-Parade ist ein sehr lustiges Kinderbuch ab 4 Jahre.

In dem Buch begleiten wir den kleinen Tukan Hatschi, der mit seinem ständigen Niesen seine Artgenossen in den Wahnsinn treibt. Bei seiner Tour durch den Dschungel begegnet er noch vielen weiteren Tieren wie einem Affen, Tapir, Katze und einem Delphin mit unterschiedlichen Problemen wie Pupsen, Bauchgrummeln, Hicksen und Rülpsen.

Die einzelnen Zeichnungen sind sehr liebevoll gestaltet. Das Buch ist unglaublich lustig. Durch die unterschiedliche Körpergeräusche hat man sehr viel Spaß diese nachzumachen. Begleitet wird die Geschichte durch Reime.

Außerdem vermittelt das Buch einem auch, dass diese unterschiedlichen Geräusche völlig okay sind und man deswegen nicht ausgegrenzt werden muss. Zusammenhalt und Freundschaft spielen eine zentrale Rolle.

Bewertung vom 18.10.2023
Sehr blaue Augen
Morrison, Toni

Sehr blaue Augen


ausgezeichnet

Sehr blaue Augen von Toni Morrison wurde im Jahr 1970 erstveröffentlicht. Diese Ausgabe beinhaltet eine neue, zeitgemäße Übersetzung dieses Klassikers mit einem sehr lesenswerten Nachwort von Alice Hasters.

«Ich wollte dieses Buch lesen, und niemand hatte es geschrieben, also dachte ich, dass ich es schreiben würde, um es zu lesen.» Toni Morrison

Die Schwestern Claudia und Frieda leben in der Kleinstadt Lorain (Ohio). Ihr Leben verändert sich schlagartig, als die kleine Pecola in ihre Familie kommt. Ihr Umfeld ist geprägt von Rassismus, Sexismus und Gewalt. Besonders weiße Schönheitsideale sind maßgebend in der Gesellschaft. Um ihrem traurigen Alltag zu entkommen, wünscht sich dieses kleine, afroamerikanische Mädchen einfach nur sehr blaue Augen um etwas mehr dem weißem Schönheitsideal zu entsprechen.

Die Sprache der Autorin ist stark. Die Präzision ihrer Rhetorik und ihre Gabe die Umgebung und Menschen zu beschreiben, haben mich sofort von dieser Autorin überzeugt. Die Emotionen der Protagonisten waren sehr nahbar. Dennoch ist dies kein Buch für zwischendurch, denn man muss sehr aufmerksam lesen und sich auf das Geschriebene konzentrieren, um die unterschiedlichen Geschichtsstränge und Geschehnisse richtig einzuordnen.

Die Atmosphäre des Buches ist sehr drückend und beinhaltet einige gewalttätige Szenen, die vielleicht nicht für jedermann sind. Dennoch regt die Geschichte zum Nachdenken an und gibt Hoffnung.

Ein empfehlenswertes Meisterwerk, dass heute immer noch sehr relevant ist. Toni Morison hat einen zeitlosen Klassiker geschaffen, der vor allem schwarze, junge Mädchen in den Mittelpunkt stellt und adressiert. Denn der Wunsch nach weißen Schönheitsidealen wird einem
von der Gesellschaft vorgelebt (Filme, Bücher uvm…).

Wer also noch nicht von der Nobelpreisträgerin der Literatur Toni Morrison gehört hat, sollte auf jeden Fall eines ihrer Werke lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.10.2023
Andy Africa
Buoro, Stephen

Andy Africa


sehr gut

Andrew Aziza, auch bekannt als Andy Africa lebt mit seiner Mutter im Norden Nigerias in recht armen Verhältnissen. Über seinen Vater weiß er nichts, da seine Mutter ihm diese Information verweigert. Er hat eine Vorliebe für blonde Mädchen, obwohl er noch nie einem begegnet ist. Eines Tages begegnet er Eileen, der Nichte des örtlichen Pfarrers. Sie ist der Inbegriff seiner Traumfrau: ein Mädchen mit platinblonden Haaren und weißer Haut.

Der Coming of Age Roman zeigt sehr deutlich mit welchen Problemen die Jugend in Nigeria zu kämpfen haben und was sie letztendlich dazu bewegt ihr Land zu verlassen. Das Leben ist geprägt durch eine politisch angespannte Situation (Religionskonflikt) und Armut.
Zwischen Tradition und den Einflüssen der westlichen Welt und deren Schönheitsideale ist es oft nicht einfach die eigene Identität zu akzeptieren.
Dies macht auch die Faszination für das Unbekannte aus, weswegen Andy sich in das blonde Mädchen Eileen verliebt, obwohl sie offensichtlich sehr diskriminierend ist. Man muss hier aber erwähnen, dass die Liebesgeschichte eher im Hintergrund steht.

Das Buch ist sehr komplex geschrieben. Anfangs ist der Schreibstil etwas ungewohnt. Einerseits wird viel Jugendsprache genutzt, wenn Andy sich mit seinen Freunden unterhält. Anderseits wird die Lyrik verwendet, um Andys Gefühle, Gedanken und seinen inneren Konflikt darzustellen. Dies wird verstärkt durch die ich-Perspektive des Buches.

Dramatischer Coming of Age Roman über Freundschaft, Identität, Kolonialismus, Futurismus und Lyrik.

Bewertung vom 04.10.2023
Memphis
Stringfellow, Tara M.

Memphis


ausgezeichnet

„Memphis“ ist ein Generationenroman, der zwischen den Jahren 1995- 2003 spielt. In der Geschichte stehen vier starke, afroamerikanische Frauen im Mittelpunkt: Hazel, Miriam, August und Joan.
Das Leben der Familie ist geprägt von Rassismus und (häuslicher, psychischer, physischer und sexueller) Gewalt. Dabei steht der Zusammenhalt der Familie und drang nach Unabhängigkeit/ Selbstbestimmung stark im Vordergrund.

Die Kapitel wechseln zwischen den verschiedenen Zeitebenen. Anfangs habe ich etwas gebrauchte die verschiedenen Handlunsgstränge zu unterscheiden, bin dann aber schnell in die Geschichte reingekommen. Die Roman wirkt dadurch sehr dynamisch.

Besonders haben mir die unterschiedlichen Protagonisten gefallen. Einzig aus Joans Sicht wird in der Ich-Perspektive geschrieben, während bei ihrer Mutter Miriam, Tante August und Oma Hazel die dritten Person genutzt wird. Der Autorin gelingt es sehr gut diese detailliert und realistisch zu beschreiben. Die unterschiedlichen Charaktere sind mir allesamt ans Herz gewachsen. Besonders zu Joan konnte man einen starken Bezug aufbauen.

Tolles Buch über starke Frauen, das viele Gefühle wie Wut, Angst, Trauer, Liebe, Mut, Stärke und Lebensfreude in einem erzeugen.

Bewertung vom 25.09.2023
Die Vergessene
Slaughter, Karin

Die Vergessene


sehr gut

Im Jahr 1982 wird die Schülerin Emily Vaughn am Tag des Highschool Abschlussballs in der Stadt Longbill Beach ermordet. Die Schülerin war zu diesem Zeitpunkt schwanger, der Vater nicht bekannt.

In der Gegenwart spielt sich die Geschichte 40 Jahre nach dieser schrecklichen Tat. Emilys Mutter, eine Richterin bekommt Todesdrohungen. Die US-Marshal Andrea wird mit ihrem Schutz beauftragt. Jedoch hat Andrea auch andere Ziele. Sie möchte herausfinden, wer Emily vor 40 Jahren ermordet hat. Die Ermittlungen erweisen sich schwieriger als erwartet, da kaum jemand darüber sprechen möchte.

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Durch Rückblicke erfahren wir einiges über die letzten Wochen in Emilys Leben. In der Gegenwart begleiten wir Andrea bei ihren Ermittlungen.

Die Protagonistin Andrea ist anfangs unnahbar und macht während dem Buch eine tolle Entwicklung durch. Zum Schluss war sie mit sehr sympathisch. Gut hat mir auch die Dynamik mit ihrem US-Marshal Partner Bible gefallen. Erfahrung und Alter treffen hier auf eine junge und engagierte Anfängerin.

Dies ist nicht mein erster Roman dieser Autorin. Das Buch kann unabhängig gelesen werden von ihren anderen Werken. Meiner Meinung nach ist dies aber nicht einer ihrer besten Werke. Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten durch einige spannende Wendungen.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.09.2023
Das Glück hat seine Zeit
Adebayo, Ayobami

Das Glück hat seine Zeit


ausgezeichnet

Die zwei Hauptprotagonisten von “Das Glück hat seine Zeit” haben anfangs wenig miteinander zu tun und leben in komplett unterschiedlichen Welten.

Der 16- jährige Eniola leben in ärmlichen Verhältnissen. Sein Vater ist von einer Depression geplagt und schafft es nicht den Lebensunterhalt für seine Familie aufzubringen. Die Mutter versucht alles für ihre Kinder um ihnen eine gute Bildung zu ermöglichen. Dadurch kommen sie sehr oft in Geldprobleme. Der Schuldenberg wächst und wächst.

Die 28-jährige Wuraola kommt aus eine wohlhabenden Familie. Neben ihrer Ausbildung zur Ärztin , plant sie ihre Hochzeit. Jedoch hat ihr Leben auch seine Schattenseiten. Ihr Verlobter Kunle neigt zu häuslicher Gewalt.

Was verbindet diese beiden Protagonisten miteinander? Im Laufe der Geschichte werden sich die Zusammenhänge langsam zu einem Puzzle zusammensetzen.

Der Einstieg es Buches hat bei mir ein wenig gebraucht. Durch die wechselnden Kapitel, musste ich mich erst noch in den zwei komplett unterschiedlichen Welten einfinden. Diese hätten meiner Meinung nach etwas kürzer sein können. Doch die Geschichte wird nach kurzer Zeit sehr schnell spannend.

Die Familie und der Zusammenhalt spielt in dem Buch eine sehr zentrale Rolle. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel der verschiedenen Familienmitgliedern, konnte ich mich sehr gut in die Familiendynamik einfinden.

Mich hat das Buch sehr bewegt. Besonders das Ende des Buches hat mich sehr überrascht. Es ist sicherlich keine leichte Lektüre für zwischendurch, dennoch lohnt es sich auf jeden Fall dieses gesellschaftskritische Buch zu lesen. Dies war sicherlich nicht mein letzter Roman dieser Autorin.

Bewertung vom 21.09.2023
Das stürmische Leben von Meena Dave
Patel, Namrata

Das stürmische Leben von Meena Dave


sehr gut

Mit 16 Jahren hat Meena Dave hat ihre Adoptiveltern und ihr Zuhause verloren. Seitdem lässt sie außer ihrer besten Freundin niemanden an sich ran und reist je nach Auftrag von Ort zu Ort.
Als sie eine Wohnung in Boston erbt, wundert sie sich zunächst darüber, da sie nichts über die ehemalige Besitzerin weiß. Schnell möchte sie ihr Erbe verkaufen, jedoch gibt es eine Bedingung. Sie darf die Wohnung frühestens nach einem Jahr verkaufen und nur an einen der Miteigentümer dieses Hauses. Und so beginnt ein sehr turbulentes und lustiges Jahr, in dem Meena der Gemeinschaft des Hauses, bestehend aus den drei Tanten und Sam näher kommt und unbeabsichtigt einiges über ihre Vergangenheit herausfindet.

Die einzelnen Protagonisten sind sehr unterschiedlich, aber auf ihre Art sehr sympathisch. Durch den starken Zusammenhalt der Bewohner entsteht eine sehr interessante Dynamik, die sehr stark geprägt ist durch die indische Kultur. Da Meena nicht viel davon wusste, konnte man mit ihr viele Traditionen und Bräuche kennen lernen. Zusätzlich wird in dem Buch thematisiert wie schwer das Leben für Einwanderer in den USA der 1930er Jahre war und noch immer ist.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und sehr emotional geschrieben. Ich konnte sehr gut mit Menna mitfühlen, da sie einiges in ihrem Leben durchmachen musste. Der Autorin gelingt es sehr gut die Gefühlswelt der Protagonistin zu beschreiben. Dies kann für einige etwas überwältigend sein.

Die Mischung aus Liebesgeschichte und der Suche nach den eigenen Wurzeln hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 20.09.2023
Der Wald
Rode, Tibor

Der Wald


ausgezeichnet

Das Buch „Der Wald: Er tötet leise“ von Tibor Rode ist ein Ökotriller. Anstatt eines Virus, wird die Welt von einer tödlichen Pflanze bedroht. Diese scheint giftig zu sein, asthmatische Reaktionen hervorzurufen und sich so ziemlich gegen jedes Lebewesen durchzusetzen. Somit ist nicht nur die Natur, sondern auch die ganze Menschheit in Gefahr. Eine Gruppe von Forschern mit unterschiedlichen Schwerpunkten machen sich auf die Suche nach dem Ursprung dieser Pflanze um die Ausbreitung dieser Pflanze zu stoppen.

Der Einstieg in das Buch war sofort spannend und mysteriös. Die Kapitel sind recht kurz und wechseln unter den unterschiedlichen Charakteren und verschiedenen Zeitzonen. Die unterschiedlichen Protagonisten wirken sehr authentisch und gut ausgearbeitet. Ich konnte mich sehr gut in die unterschiedlichen Wissenschaftler und ihre Fachgebiete hineinfinden, da ich als Entwicklungsbiologe mit anderem Schwerpunkt die Thematik auch sehr spannend fand. Für mich war die Geschichte sehr schlüssig und gut recherchiert.

Bewertung vom 13.09.2023
Die Lügnerin
Karig, Friedemann

Die Lügnerin


sehr gut

In dem Roman „Die Lügnerin“ von Friedemann Karig geht es um eine Frau, die in einer psychiatrischen Klink einer Therapeutin von ihrem Leben erzählt. Hierbei ist es nicht klar, ob die Frau die Wahrheit sagt. Dadurch verschwimmen die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge.

Ich fand das Buch sehr anstrengend zu lesen. Die Erzählweise war sehr sprunghaft und verwirrend. Fesselnd konnten mich die einzelnen Abschnitte leider nicht, da ich oft Passagen erneut lesen musste, um überhaupt einen Zusammenhang zu verstehen. Dies bleibt jedoch meist aus. Das Ende hat einen leider mit einigen Fragen zurückgelassen.

Die Idee des Buches klingt auf jeden Fall außergewöhnlich. Habe mir etwas mehr Fantasie erhofft. Empfehlen kann ich das Buch allen, die Romane mit ungewöhnlichem Schreibstil mögen und nicht unbedingt einen roten Faden bei einer Geschichte erwarten.