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ein.lesewesen
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ZW

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Insgesamt 99 Bewertungen
Bewertung vom 14.12.2023
Frag nach Jane
Marshall, Heather

Frag nach Jane


sehr gut

Mit ihrem Debüt »Frag nach Jane« feierte Marshall in ihrem Heimatland Kanada einen Überraschungserfolg. Es geht um drei Frauen dreier Generationen, die um ihre Selbstbestimmung kämpfen, um den Wunsch, Mutter zu sein oder keine Mutter zu sein. Marshall erzählt in ihrem fiktiven Roman von drei stellvertretenden Schicksalen, die sich so, oder so ähnlich, zugetragen haben können.

1960 – Evelyn wird in einem Heim für »gefallene Frauen« dazu gezwungen, ihr Kind zur Adoption freizugeben. Dieses traumatische Erlebnis veranlasst sie, später als Ärztin Frauen zu helfen, die Wahl zu haben, Mutter zu werden oder nicht. Dafür schließt sie sich dem Untergrund-Netzwerk »Jane« an, das Frauen hilft, sichere Abtreibungen durchführen zu lassen.

1979 – Nancy begleitet ihre Cousine Clara, die ungewollt schwanger geworden ist, zu einer Abtreibung bei einem Hinterhof-Scharlatan, die beinahe schiefgeht. In den 80ern kommt sie selbst mit dem Netzwerk Jane in Berührung.

2017 – Angela hat sich gerade wiederholt einer künstlichen Befruchtung unterzogen und hofft, dieses Mal endlich das langersehnte Kind zur Welt zu bringen. Sie findet in ihrem Antiquitätenladen einen Brief, der vor Jahren versehentlich falsch zugestellt wurde. Darin gesteht eine Mutter kurz vor ihrem Tod ihrer Tochter, dass sie adoptiert wurde.

Auf diesen drei Zeitebenen erzählt Marshall uns aus der Sicht der drei Frauen über die unterschiedlichsten Erfahrungen mit ungewollter Schwangerschaft, Abtreibung, Adoption und dem gesellschaftlichen Umgang damit. Besonders erschüttert hat mich Evelyns Situation in dem Heim.

Zentrales Thema ist das Recht der Frauen an ihrem eigenen Körper, ihr Selbstbestimmungsrecht, nicht etwas ein Plädoyer für Schwangerschaftsabbrüche. Auch wenn das »Jane-Netzwerk« fiktiv ist, so die Autorin, gab es und gibt es solche Organisationen, die Frauen in ihrer Not behilflich sind. Sie schildert eindrücklich, unter welchen Umständen sie agieren müssen, da sie sich mit ihrer Hilfeleistung ja ebenfalls strafbar machen.

Marshall gelingt es, diese vielen Themen miteinander zu verknüpfen und mich stellenweise zu berühren. Dass die drei sehr unterschiedlich gewichteten Perspektiven sich später zusammenfinden, war schnell erkennbar, leider wirkte es aber etwas zu konstruiert auf mich. Mir waren es auch des Öfteren zu viele Nebensächlichkeiten, die sie sehr detailverliebt geschildert hat und damit vom Wesentlichen ablenkten. Aber das ist reine Geschmacksache.
Fazit:
Ich denke, dass es ein sehr vielschichtiges, gut recherchiertes Buch ist, das eine enorme Aktualität besitzt, da einige Länder, wie zum Beispiel die USA, wieder die Rechte der Frauen beschneiden. Es macht deutlich, wie wichtig es vor allem ist, zusammenzuhalten und für Selbstbestimmungsrechte und den uneingeschränkten Zugang zu sicherer Abtreibung weiterhin zu kämpfen. Dies schildert sie auch sehr eindrücklich in einem ausführlichen Nachwort.

Bewertung vom 12.12.2023
Beben in uns
Malecki, Jakub

Beben in uns


ausgezeichnet

Der polnische Autor Małecki ist in seiner Heimat bereits eine bekannte Größe, »Beben in uns« ist sein sechster Roman, auf den ich nur zufällig aufmerksam wurde. Ich weiß immer noch nicht, ob ich das Buch bereits verdaut habe, denn es lässt mich zwiegespalten aber beeindruckt zurück. Zum einen hat er mich mit seinem Schreibstil, der manchmal etwas sehr Sprödes innehat und gleichzeitig sehr einfühlsam ist, sehr begeistert. Auch versteht er es, eine fast schon krimiwürdige Spannung einzusetzen, die mich in Kürze durch das Buch rasen ließ. Doch die Handlung des Buches ist düster und die Charaktere destruktiv und voller krimineller Energie, aber sie zogen mich förmlich in ihren Bann.

Es ist die Geschichte zweier einfacher Familien aus der polnischen Provinz, über die das Schicksal sein ganzes Elend ausgeschüttet hat. Und es ist wirklich fast unerträglich viel, was uns Małecki hier präsentiert.
Weil Jan Łabendowicz einer deutschen Frau die Hilfe bei ihrer Flucht vor der Roten Armee verweigert, wird seine Familie von ihr verflucht. Sein Sohn Wiktor kommt mit Albinismus zur Welt. Er zieht den Hass der Dorfbewohner auf sich, die ihn für alles Elend und alle Missgeschicke verantwortlich machen.

»Kurz darauf kam ein kleines farbloses Ungeheuer zur Welt. Seine Geburt dauerte dreißig Stunden und es brachte Irena, die vom Schreien keine Stimme mehr hatte, fast um. Der Junge war von den Augenbrauen bis zu den Fußnägeln weiß. Unter der Haut zeichneten sich hier und da dünne rosa Streifen ab. Janek versuchte, ihn nicht anzuschauen.
›Erwürg ihn, Janek‹, sagte Irena, während sie ihre Wange an das vom Schweiß durchnässte Kissen drückte.«

Auch die Familie von Bronek Gelda wird verflucht, weil er sich von einer Roma nicht aus der Hand lesen lassen will. Seine Tochter Emilia wird mit sechs Jahren schwerste Verbrennung am ganzen Körper erleiden nach der Explosion einer deutschen Handgranate.

Es scheint schon fast Vorsehung, dass Wiktor und Emilia, die beiden von der Gesellschaft verstoßenen, aufeinandertreffen, doch wenn man meint, die Geschichte könnte jetzt einen Funken Hoffnung vertragen, schlägt das Leben wieder in all seiner Härte zu.

»Der Mensch ist wie eine Maschine: Es gibt da irgendwelche Dinge, die dich beeinflussen, und du verhältst dich so, wie sie sich ergeben. Und das bedeutet, dass es keinen freien Willen gibt.« S.292

Małeckis Roman erstreckt sich von 1938 bis 2004 und wir folgen den zwei Familien über drei Generationen hinweg durch den Zweiten Weltkrieg, den Jahren des Sozialismus bis in die Gegenwart. Ihm gelingt es, die historischen Hintergründe mit dem Leben der Menschen in der Provinz zu verknüpfen, mit all ihren Schwächen und Fehlern, auf der Suche nach ihrem Glück. Mal macht Małecki nur Andeutungen, dann greift er den Ereignissen wieder voraus, doch immer schwebt das große Geheimnis über den Familien, das erst Sebastian ganz am Ende lösen wird.
Ich bin wirklich sehr begeistert von seinem grandiosen erzählerischen Talent, mit dem er jeder Figur seine ganz eigene Seele eingehaucht hat, sei es, dass sie ihr Schicksal nur stoisch ertragen hat oder einen Weg aus der Misere gesucht hat.
Auch wenn es stellenweise an Grausamkeit nicht zu übertreffen war und ich das Buch am liebsten in die Ecke geworfen hätte, gab es durchaus Stellen, bei denen ich schmunzeln musste. Zum Beispiel als ein paar Männer in einem Wald wochenlang Züge ausgeraubt haben, um die Sachen später zu verscherbeln. Doch als sie wiederholt auf mehrere Ladungen Herrenanzüge stießen, ihre Plünderungen einstellten.
Insgesamt war es eine sehr außergewöhnliche Lektüre, die ich als nostalgisch, grotesk und märchenhaft beschreiben würde, und die mir Lust gemacht hat, mehr von Jakub Małecki zu lesen.

Jetzt wo ich meine Rezension abgeschlossen habe und alles nochmals meine Gedanken und Emotionen passiert hat, bin ich der Ansicht, dass dieses Buch wirklich überragend gut war.

Bewertung vom 06.12.2023
Accabadora
Murgia, Michela

Accabadora


ausgezeichnet

»Fillus de anima, Kinder des Herzens. So nennt man die Kinder, die zweimal geboren werden, aus der Armut einer Frau und der Unfruchtbarkeit einer anderen.« S.7

So beginnt die Geschichte von Maria Listru, die als viertes Kind einer verarmten, verwitweten Mutter mit sechs Jahren zu ihrer Ziehmutter Bonaria Urrai kommt – gegen ein paar Eier und Petersilie. Es sind die 50er Jahre, in denen Maria in Soreni, einem fiktiven Ort im ländlichen Sardinien aufwächst. War Maria bisher nur das ungeliebte Anhängsel, so lernt sie allmählich, was es bedeutet, beschützt und geliebt zu werden. Vor allem hält Bonaria das Geschwätz der Leute von ihr fern, denen es suspekt ist, dass eine so alte Frau ein kleines Kind zu sich holt. Maria wird pflichtbewusst und mit Liebe erzogen, kann sogar im Gegensatz zu ihren leiblichen Schwestern die Schule länger als nur drei Jahre besuchen. Sie wird zu einem aufgeweckten, intelligenten Kind, das seine Umwelt aufmerksam beobachtet und so entgeht ihr auch nicht, dass Tzia Bonaria immer wieder nachts verschwindet. Und sie sieht, dass die Dorfbewohner die alte Schneiderin mit einer gewissen Distanz behandel. Erst viele Jahre später wird Maria verstehen, was ihre Ziehmutter in diesen Nächten getan hat.

Murgia zeigt uns in ihrem Roman ihre Heimat, die wenig mit den Urlaubsbildern und -vorstellungen eines Sardiniens zu tun hat, das wir vielleicht kennen. Die raue, archaische Lebensweise der Landbevölkerung, die oft ungebildet ist und an altem Aberglauben festhält, scheint fast stoisch ihr Schicksal zu ertragen.
Doch im Mittelpunkt steht der Dienst von Bonaria Urrai, denn sie ist eine Accabadora – eine Frau, die Sterbehilfe leistet. Es ist nicht gesichert, ob es solche Frauen tatsächlich gegeben hat oder ob sie nur Teil zahlreicher sardischer Legenden sind.

Maria ist erschüttert, als sie erkennt, was ihre Ziehmutter macht und es gibt einen harten Bruch in ihrer Beziehung, mehr möchte ich aber nicht verraten.
Laut einer sardischen Tradition ist es wichtig, nicht allein auf die Welt zu kommen, aber auch nicht allein zu gehen. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Strebehilfe, die tief in der traditionellen Ansichten verwurzelt ist, sowie den daraus resultierenden Generationenkonflikt schildert Murgia auf sehr behutsame und einfühlsame Weise. Sie urteilt und verurteilt nicht, sondern überlässt es uns Leser*innen, die Gedanken weiterzuführen.
Das alles bettet sie in eine wunderbare Geschichte ein, in der geheiratet und gestorben wird, alte Bräuche und Legenden aufleben, Land gestohlen wird, Menschen am Leben verzweifeln, aber sich auch verlieben. Hin und wieder versüßt Murgia uns das Lesen mit pabassinos und capigliette – typisch sardischen Spezialitäten, die zu einer Hochzeit gebacken werden.

Ich bin Maria beim Erwachsenwerden gern gefolgt, auch wenn ich immer eine gewisse Distanz gespürt habe. Accabadora ist sicher kein romantisierendes Wohlfühlbuch, aber eine ungewöhnliche Mutter-Tochter-Geschichte, die mich lange darüber nachdenken ließ, wie man mit Leben und Tod in unserer Gesellschaft umgeht.

Es war mein erstes Buch der Autorin, wird aber sicher nicht mein letztes sein. Leider starb Michela Mugia letztes Jahr im Alter von 51 Jahren.

Bewertung vom 29.11.2023
Unendlich ist die Nacht
Kadivar, Pedro

Unendlich ist die Nacht


ausgezeichnet

Eine Gedankenreise in Moll

»Ich wollte den Menschen kennen, den ich liebe. Und entdecken, warum ich ihn liebe, als hätte die Liebe einen Grund. Ich weiß bis heute nicht, warum ich ihn liebe. Vielleicht weil wir beide den Herbst und lange Spaziergänge mögen. Oder weil wir beide unsere Länder jung verlassen haben. Und deswegen glauben wir, uns zu verstehen. Aber ich weiß manchmal nicht, ob wir uns verstehen. Wenn Sie sich einen Partner wünschen, damit Sie verstanden werden, liegen Sie falsch.« S.25

Selten ist es mir so schwergefallen, ein Buch in Worte zu fassen. Deshalb folgen nun eher ein paar persönliche Gedanken, weil diese Geschichte sehr viel in mir ausgelöst hat.
In einer scheinbar unendlichen Nacht folgen wir den Gedanken zweier namenloser Männer. Der eine floh 1979 aus dem Iran, der andere ein Jahr vor dem Mauerfall von Ost- nach Westberlin. Seit zwanzig Jahren sind sie nun ein Paar, sie scheinen tief miteinander vertraut und doch verbindet sie eine fast schon bedrückende Einsamkeit. So zumindest habe ich es empfunden.
Kadivar hat die Form des inneren Monologs gewählt, die beiden wechseln in jener Nacht tatsächlich kein einziges Wort miteinander. Diese »Sprachlosigkeit« ist auch eins der zentralen Themen, um das die Gedanken kreisen. Nachdem der eine den Iran verlassen hat, spricht er viele Jahre kein Persisch mehr, lernt Französisch, studiert französische Literatur, entkoppelt sich von seiner Muttersprache, als wolle er vor sich selbst flüchten. Bis er eine Stelle als Übersetzer in Berlin annimmt, die ihn unvermittelt mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert.
Aber kann eine Sprache auch anderes sein, wenn man nur von einem Stadtteil in den anderen zieht? Ja, sie hat eine andere Farbe, einen anderen Klang, auch teils andere Bedeutungen, wie sein Partner damals feststellen musste. Etwas, das ich sehr gut nachvollziehen kann.

Auch zwischen den beiden bleibt aus den unterschiedlichsten Gründen vieles unausgesprochen. Aber in dem, was sie verschweigen, liegt viel Zärtlichkeit und Behutsamkeit und das Wissen, dass der andere eine Vergangenheit hat, die sich nicht abstreifen lässt, denn Migration ist wie ein Schatten, den man ein Leben lang mit sich trägt. Kann man, und wenn ja wie, in einem fremden Land ankommen, ober bleibt man ein Leben lang ein Fremder?

»Ich entdeckte, dass man mit der Einsamkeit leben kann, indem man sich davon nährt und sich an seine Vergangenheit erinnert. Die Zukunft war ein absolutes Vakuum, das sich von keinem Wunsch ausfüllen ließ. Die Gegenwart gab es nicht.« S.64

Ich denke, man kann das Buch unter verschiedenen Aspekten lesen, weil es auch einen tiefen Bezug zu Philosophie und Literatur hat, womit sich die beiden Protagonisten auseinandersetzen. Für mich war es aufgrund meiner eigenen Flucht eine intensive Reise in meine Vergangenheit, deren viele lose Enden hier Anknüpfungspunkte fanden.

Es ist ein leises Buch, dass beim Lesen enorm entschleunigt. Immer wieder habe ich einzelne Sätze mehrmals gelesen, weil es Kadivar gelungen ist, für etwas Worte zu finden, nach denen ich ein Leben lang gesucht habe. Was bleibt, sind viele markierte Sätze und Nachdenklichkeit.

»Die Unendlichkeit des Seins spiegelt sich in der Seele wider, die auch an sich unendlich ist. Deswegen kann man einen Menschen nie ganz begreifen. Deswegen werde ich auch dich nie ganz kennen, obwohl mir dein Atem und deine Haut so vertraut sind, und ich deine Gefühle und Gedanken so deutlich wahrnehme, und deswegen ist auch die Liebe selbst unendlich, wenn man wirklich liebt.« S.84

Bewertung vom 25.11.2023
Im Herzen des Sahel
Amal, Djaïli Amadou

Im Herzen des Sahel


sehr gut

Die 15-jährige Faydé lebt mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern in den Bergen Kameruns. Seit ihr Vater nach einem Angriff der Terrormiliz Boko Haram verschwunden ist, muss sie mit für den Lebensunterhalt der Familie sorgen. Doch Ernteausfälle und ausbleibender Regen sorgen dafür, dass die Lebensumstände immer schwieriger werden. Faydé beschließt, wie ihre Freundinnen in die nächstgelegene Stadt Maroua zu gehen, um als Dienstmädchen zu arbeiten. Für ihre Mutter Kondem ist es eine Ironie des Schicksals, dass ihre Tochter den gleichen Weg wie sie einschlagen will. Dienstmädchen zu sein, bedeutet nichts anderes, wie eine Sklavin einer reichen Familie ausgeliefert zu sein.
Hatte sie sich doch ein besseres Leben für sie vorgestellt, doch das Schulgeld kann sie schon lange nicht mehr aufbringen. Kondem weiß, die schönen Kleider und Geschenke, die die Mädchen aus der Stadt mitbringen, sind nichts gegen die Gefahren, die auf Faydé warten.
Faydés Alltag als Dienstmädchen ist von harter Arbeit bestimmt. Ihr Lohn von 8000 Franc entspricht gerade mal dem wöchentlichen Taschengeld der verwöhnten Tochter des Hauses ihres Dienstherrn. Für die drei Ehefrauen und ihre Kinder ist Faydé eine Kaano, was so viel wie »untere Schicht« bedeutet. Offene Verachtung und Erniedrigung schlägt ihr entgegen, Beschimpfungen, Gewalt und Vergewaltigungen sind an der Tagesordnung. Doch Faydé und ihre Freundinnen lassen sich ihren Traum von einem besseren Leben nicht nehmen.
Der Hauslehrer der Kinder, Boukar, in den sich Faydé heimlich verliebt, könnte ihre Chance sein, denn er erkennt ihr Potenzial und will, dass sie ihren Schulabschluss nachholt.

Die kamerunische Autorin zeichnet ein sehr klares, schonungsloses Bild ihres Landes, der tiefen Kluft zwischen den Gesellschaftsschichten, der unüberwindbaren Klassenunterschiede. Sie zeigt, wie Frauen in den Traditionen und Kulturen verhaftet sind, ihre Bestimmung stillschweigend zu ertragen haben. Mädchen werden entführt, zwangsverheiratet, Polygamie ist an der Tagesordnung. Eine zutiefst patriarchalische Welt, in der die jungen Frauen beginnen, um ihre Selbstbestimmung zu kämpfen. Doch kann das gelingen, wenn man den Angriffen der Boko Haram ausgesetzt ist und täglich ums Überleben kämpfen muss?
Der Schreibstil der Autorin ist einfach und wechselt immer wieder in berichtende Passagen, was bei mir dazu führte, dass ich den Tiefgang vermisst habe und kaum eine Beziehung zu den Charakteren aufbauen konnte. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt.

Bewertung vom 25.11.2023
Funkloch
Disher, Garry

Funkloch


gut

Es war das erste Buch des australischen Autors, das ich gelesen habe. Der bereits 2016 im Original veröffentlichte „Funkloch“-Roman gehört in seine Inspector-Challis-Reihe, ich hatte aber nicht das Gefühl, dass mir Hintergrundwissen zu den Kommissar*innen fehlte.

Zwei Auftragsmördern kommt nach getaner Arbeit ein potenzieller Zeuge in den Weg, den sie nun auch noch aus dem Weg räumen. Doch eine achtlos aus dem Auto geworfene Kippe wird ihnen zum Verhängnis und sie geraten in eine tödliche Falle.
Für Inspector Challis und sein Team ist schnell klar, was die Ursache für das verheerende Buschfeuer ist, doch bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf eine verlassene Drogenküche, in der Ice hergestellt wurde. Und Drogen werden hier auf der Halbinsel Mornington Peninsula immer mehr zum Problem und machen auch keinen Halt vor den zugezogenen, wohlhabenden Städtern. Challis muss den Fall an eine erfahrene Ermittlerin aus Melbourne abgeben.
Doch Disher zieht in seinem Krimi noch weitere Verbrechen in den Mittelpunkt, die sich nach und nach miteinander verflechten. Gestohlene Landmaschinen, ein übelriechender Serienvergewaltiger, ein 6-jähriges Mädchen, das von einer drogenabhängigen Mutter vermisst wird, und dann scheinen sie noch ein Leck im eigenen Dezernat zu haben, denn es dringen brisante Informationen nach außen.
Und da wäre ja noch das Funkloch. Besonders ärgerlich, wenn man ein Känguru angefahren hat, irgendwo draußen in der Wildnis, keinen Pannendienst rufen kann und stattdessen über eine Leiche stolpert.

Ich muss zugeben, dass es manchmal nicht einfach war, sich all die Personen zu merken, die an den unterschiedlichen Fällen arbeiten, Zeugen, Opfer, vermeintliche Täter und dann noch die ganzen privaten Verflechtungen. Doch mit der Zeit wurde es für mich zu einem stimmigen Gesamtbild.
Disher schafft mit Challis und Destry zwei sehr nahbare Charaktere, die einen guten Job machen, den sie mit ihrer Liebesbeziehung versuchen, unter einen Hut zu kriegen. Auch die Nebencharaktere sind allesamt sehr lebensnah und vor allem nicht frei von menschlichen Fehlern und Launen.
Trotz mehrerer Handlungsstränge kam keine Verwirrung auf, wozu Dishers einfacher, schnörkelloser Schreibstil sicher auch beigetragen hat. Leider war er aber für mich auch gleichzeitig etwas eintönig und hat mich oft nicht mitgerissen.
Auch die angedeutete Gesellschaftskritik blieb weitestgehend im Hintergrund und an manchen Stellen für mich nicht erkennbar, da Australien dann doch ein unbeschriebenes Blatt für mich ist. Somit drängte sich die ganze Drogenproblematik und privaten Verwicklungen sehr in den Vordergrund, bleibt aber am Ende ein solider Krimi mit durchschnittlicher Spannung, den ich gern gelesen habe.
Der mehrfach preisgekrönte Autor hat auch hier bei uns seine Fangemeinde und die können sich auf eine gute Fortsetzung der Reihe freuen.

Bewertung vom 23.11.2023
Die Bibliothek im Nebel
Meyer, Kai

Die Bibliothek im Nebel


ausgezeichnet

Meyer gehört zu den besten Geschichtenerzähler, den ich seit Jahren lese. Letztes Jahr entführte er uns in »Die Bücher, der Junge und die Nacht« in die Bücherstadt Leipzig, in seinem neusten Buch werden wir, wenn auch erst spät, ins Graphische Viertel zurückkehren. Doch alles beginnt 1917 am Vorabend der russischen Revolution in Sankt Petersburg, als der junge Ich-Erzähler Artur flüchten muss. Auf dem Schiff treffen wir einen alten Bekannten wieder, Grigori, dem er seine Geschichte erzählt: Von seiner Liebe zu der jungen Malerin Mara, die inzwischen in Leipzig lebt und einem jungen Verleger versprochen ist.
1928 stöbert die 11-jährige Liette auf dem Dachboden des Hotels Trois Grâces an der Côte d’Azur im zurückgelassenen Reisegepäck der russischen Urlauber, die vor dem Krieg ihren Urlaub hier verbrachten. Dort entdeckt sie ein mit einem Schloss gesichertes Buch. Dreißig Jahre später, als sie Direktorin des Hotels ist, will sie mehr über das Buch erfahren. Das bringt sie auf die Spur der geheimnisvollen Mara, die die letzte überlebende Erbin der Eisenhuthschen Villa ist, in der sich die Bibliothek des Nebels befindet, der Ort, der auf Liette seit ihrer Kindheit eine große Faszination ausübt.

Egal ob Meyer Fantasy oder Historie schreibt, es ist, als würde er mich mit einem Hauch Magie und einer Portion Spannung ab der ersten Seite in seine Bücher ziehen, ohne dass ich daraus wieder auftauchen möchte. Geschickt verwebt er geschichtsträchtige Schauplätze mit der großen Liebe zu Büchern, denen immer etwas Geheimnisvolles anhaftet.

Mit einer spielenden Leichtigkeit gleitet er durch die verschiedenen Zeiten quer durch Europa, verknüpft die Abenteuer der Protagonisten fast schon zu einem Krimi und erzählt uns eine Liebesgeschichte, die zu einer lebenslangen Sehnsucht wird. Und so ganz nebenbei lernen wir neben den spielerisch eingebundenen historischen Fakten noch Karelien kennen. Ja, ich musste erstmal googeln, denn die Landschaft zwischen Finnland und Russland kannte ich nicht.
Doch es ist die Atmosphäre, die er zeichnet, die mich immer wieder packt, die mich eintauchen lässt. Ob es nun die eisenbeschlagenen Räder der Droschken sind, die in Sankt Petersburg durch die Nacht fahren – ich kann sie hören. Oder der Ölgeruch, der aus den Tanks mit der Druckerschwärze aufsteigt – ich kann ihn riechen.

»Dunst waberte um vereinzelte Straßenlaternen und verwandelte ihren Schein in eine Perlenkette aus finsteren Monden. Die Schlote der Druckereien und ihrer Dampfmaschinen spien Tag und Nacht dichte Wolken in den Himmel, die als Nebel auf das Viertel herabsanken, durch die Gassen und Straßen trieben und die Bücherfabriken und Buchhandlungen in trübes Grau hüllten.« S.398

Könnt ihr es auch spüren? Mich hat er auf jeden Fall wieder voll und ganz abgeholt! Auch wenn das Buch etwas hinter dem Vorgänger zurückbleibt, habe ich mich bestens unterhalten gefühlt, einiges gelernt und kann daher nur eine dicke Empfehlung aussprechen.

Bewertung vom 18.11.2023
Die Einladung
Fitzek, Sebastian

Die Einladung


weniger gut

Wie macht Fitzek das, dass am Ende Tausende schreien: Wow, was für ein toller Psychothriller? Nun ja, ganz einfach. Er schreibt schnell, wechselt rasant die Zeiten und haut einem die Wendungen nur so um die Ohren, dass es klingelt. Wenn man dann am Ende ganz kirre und der Meinung ist, das hat man so nicht kommen sehen, kann man schnell annehmen, man hätte einen mega guten Thriller gelesen.
Doch Fitzek manipuliert, konstruiert und stiftet sinnlos Verwirrung. Aber einem Ruf gerecht zu werden und noch einen drauf zu setzen, wird mit der Zeit immer schwieriger, wie mir scheint.
Hier nun die Zutaten zum neusten Werk. Man nehme den überstrapaziertesten Horrorplot eines seichten C-Movies schlechthin, verfrachte alle stereotypen Figuren in eine einsame Hütte, irgendwo in den eingeschneiten Bergen ohne Kontakt zur Außenwelt und kille einen nach dem andern. Vorher und hinterher schiebe man am besten ganz viele Erklärungen rein, springe wahllos in der Zeit herum, dass der Leser möglichst schnell den Überblick verliert. Und damit ein waschechter Fitzek draus werde, mixe man das Ende mit so viel Twists, wie nur irgendwie möglich, schließlich ist er ja der Meister der Wendungen. Ach ja, und nicht vergessen, immer wieder alles zu revidieren, was vorher vermeintlich geschah.
Um diesem abgedroschenen Plot einen modernen Anstrich zu verleihen, reicht es nun mal nicht, ihn als Escape-Game zu bezeichnen. Hier hätte ich von einem Autor, der sein Handwerk versteht, neue Ideen erwartet, doch er hat das Potenzial unter der Schneedecke liegen lassen, genau wie seine Leichen.

Natürlich hangelt sich Fitzek wieder an seinem Lieblingsthema entlang, mit dem sich alles und nichts erklären lässt – Wahrnehmungsstörungen. Genauso wie die Protagonistin Marla Realität und Einbildung nicht mehr unterscheiden kann, ging es mir als Leserin auch bald. Teils hanebüchene, zusammenhangslose Behauptungen sollen bitte was genau jetzt erklären? Na ja, lieber Leser, friss oder stirb oder erkenne die Genialität des Schriftstellers an.

Woran es hauptsächlich mangelt, ist eine gute, logische Storyline, der man als Leser*in folgen kann, die nachvollziehbar ist. Stattdessen klatscht er uns einen blutigen Schocker nach dem anderen hin, die allesamt aus dem Nichts kommen. Die Auflösung am Ende hätte auch irgendeine andere sein können. Mit der eigentlichen Geschichte hatte sie nur wenig zu tun. Für mich fühlte sich das an, wie eine billige Zaubershow, in der die Wendungen rasend schnell aus dem Hut gezogen werden, dass man als Zuschauer nicht mehr folgen kann. Das mag zwar bei vielen »Ohs« und »Ahs« hervorrufen, ich kam mir leider nur verschaukelt vor.

Tja, das war’s dann wohl mit unserer jahrelangen Beziehung. Erfolgreich zu sein bedeutet wahrscheinlich nur, den Markt mit massentauglichen, schablonierten Konzepten zu bedienen. Keine Überraschungen mehr, keine innovativen Plots, keine neuen Ideen. Ich bin froh, dass Fitzek kein Koch ist. Hinterher hätte ich zwar ein Völlegefühl, könnte aber nicht mehr sagen, wonach es geschmeckt hat, weil zu viel Salz in der Suppe war.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2023
Der Schlafwagendiener
Mayr, Suzette

Der Schlafwagendiener


ausgezeichnet

Unermüdlich hört man beim Lesen die Räder des Zuges rollen von Montreal nach Vancouver. Unermüdlich schuftet auch Baxter Tag und Nacht als Schlafwagendiener. So wie der Zug nur kurz Halt macht, sind auch ihm nur kurze Pausen gegönnt, die nicht ausreichen, um den permanenten Schlafmangel wettzumachen, der ihm mit jedem Kilometer mehr Halluzinationen beschert. Doch er muss wach sein, ständig auf der Hut sein, denn ein Verstoß gegen die Dienstvorschriften könnten seinen Traum vom Zahnmedizinstudium zerstören. Und die Vorschriften sind nicht nur streng, sondern auch oft widersinnig.

»Verhalte dich im Zug wie ein Automat auf dem Rummelplatz … Setz dieses besondere Lächeln auf, je breiter, desto besser, drück auf den Knopf, schalt es ein, aber gib nicht den Onkel Tom. Nicht grinsen. Singe, tanze, mache Zaubertricks, wenn sie dich darum bitten. Vielleicht auch noch was anderes, falls es genug Geld bringt.« S.214

1929 – Baxter hat 967 Dollar gespart von dem kläglichen Trinkgeld, das er auf seinen Fahrten bekommen hat. Doch man kann es den anspruchsvollen, nörgeligen Passagieren kaum Recht machen. Egal wie unsichtbar er sich macht, die fehlenden 101 Dollar zu bekommen, ist unrealistischer als wegen ein paar haarsträubende Beschwerden den Job zu verlieren. Und die wohlhabenden Fahrgäste schikanieren ihn, wo sie nur können. Dann findet er eine Postkarte, auf der zwei Männer in einer eindeutigen Pose zu sehen sind, doch statt sie wegzuschmeißen, wirft er in den schlaflosen Nächten immer wieder einen sehnsüchtigen Blick darauf. Zu allem Überfluss versperrt eine Schlammlawine die Gleise, sicher wird man sich auch dafür über Baxter beschweren und er kann sein Studium vergessen.

Mayrs gut recherchierter historischer Roman wird aus der Perspektive eines Schwarzen, schwulen Mannes erzählt, dem Rassismus und Homophobie entgegenschlägt, der nicht nur die ständigen Erniedrigungen weglächeln muss, sondern von Hunger und Schlafmangel geplagt wird.

Dazu bevölkert Mayr den Zug mit allerlei skurrilen Figuren, deren schmutzige Geheimnisse nach und nach ans Licht kommen. Die ihn mit ihren teils absurden Wünschen immer wieder aus seiner Unsichtbarkeit locken und zur Gefahr für sein Strafpunktekonto werden. Um sich zu schützen, baut er eine Distanz zu ihnen auf, indem er ihnen Namen wie Papier und Pappe, Mango oder Spinne gibt. So verpackt Mayr ein schweres Thema hinter tragisch komischen Szenen, die dem ganzen Roman eine gewisse Leichtigkeit verschaffen. Dennoch verliert man als Leser nie aus den Augen, dass Baxter seine eigenen Bedürfnisse ständig zurückstellt, ob nun sexuell oder nach Schlaf und Essen. Gerade der Schlafmangel ist ein zentrales Thema, das sich mit der Zeit zuspitzt, in Halluzinationen gipfelt, sodass man als Leser*in quasi mit ihm leidet.

Ich hatte das Gefühl, als sei der Zug über die Jahre zu Baxters Escape-Room geworden, dem er kaum entkommen kann, während die Weißen um ihn herum ein- und aussteigen und er immer wieder zurückbleibt. In meinen Augen großartig gemacht von Mayr, sowohl stilistisch als auch metaphorisch mit einer dichten, teils karikativen Atmosphäre.

Persönlich berührt mich das immer sehr tief, wenn es um Diskriminierung und Rassismus geht, auch dieses Buch sticht immer wieder in meine empfindlichen Stellen, fühlte sich aber mit seiner leichten Art nicht so schwer und belastend an, wie ich zu Beginn dachte. Ein wunderbarer, bildreicher Roman mit einem charmanten, außergewöhnlichen Protagonisten, den ich sehr gern auf der Zugfahrt begleitet habe.

Bewertung vom 09.11.2023
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


ausgezeichnet

Was schreibt man auf ein Buch, das eine gelungene Mischung aus Horror, Thriller und Fantasy ist? Na am besten Roman, doch lasst euch davon nicht täuschen, denn dieses Buch hat es in sich. Nesbø zählt mit seinen Harry-Hole-Thrillern schon lange zu meinen Lieblingsautoren und nun lernte ich ihn mal von einer ganz anderen Seite kennen und muss sagen – auch wenn ich kein Fan von Horrorgeschichten bin, hier hat er mich locker bis in meine Träume verfolgt.

Nach einem verheerenden Brand hat Richard Elauved seine Eltern verloren und wird von seinem Onkel in seiner Tante aufgenommen. Doch in der öden Kleinstadt Ballantyne ist der Vierzehnjährige ein Außenseiter, genau wie der stotternde Tom, den er eines Tages zu einem Telefonstreich überredet. Als Tom auf äußerst mysteriöse Weise verschwindet, glaubt ihm niemand die haarsträubende Geschichte, Tom sei von dem Telefonhörer aufgefressen worden. Im Gegenteil, man unterstellt ihm, er habe Tom in den Fluss gestoßen. Nur die attraktive, toughe Karen hört ihm zu und ermutigt ihn, der Sache auf den Grund zu gehen. Seine Suche führt ihn in den Spiegelwald, in ein altes verlassenes Haus, in dem er eine Stimme hört. Kurz darauf verschwindet ein weiterer Mitschüler und Richard wird klar, dass es besser ist, die Wahrheit zu verschweigen, da ihm auch diesmal niemand glauben wird. Denn hier ist schwarze Magie am Werk und Richard befürchtet, den Verstand zu verlieren.

Nesbø startet mit einem hohen Tempo in die mysteriöse Geschichte, die Ereignisse überschlagen sich förmlich, bevor er seinen Lesern eine kurze Atempause gönnt. Noch fühlt sich alles nach einem Jugendbuch an mit einer bizarren Horrorgeschichte. Doch Nesbø ändert im zweiten Teil seinen Ton. Fünfzehn Jahre später kommt Richard zu einem Klassentreffen zurück nach Ballantyne, doch das Wiedersehen wird zum Albtraum.

Nesbø hat sich hier an einen außergewöhnlichen Plot gewagt. Er liefert nicht nur ein Genremix, sondern führt seine Leserschaft mit einigen ausgefeilten Twists gekonnt an der Nase herum. Nichts ist hier, wie es scheint. Wer seine Thriller kennt, weiß, dass er Geschichten erzählen kann, auch das beweist er hier einmal mehr. Sicher tragen die schaurige Atmosphäre und das hohe Tempo dazu bei, dass die Geschichte einen packt.

Nesbø’s Spiel mit den Genres geht meines Erachtens komplett auf. Im letzten Teil fügen sich die Dinge zusammen, aber auf eine ungeahnte Weise, die mich schmunzeln ließ.

Es liegt mir fern, dieses Buch mit seinen Thrillern zu vergleichen. Auch wenn ich die Harry-Hole-Reihe sehr schätze, hat er einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er sein Handwerk beherrscht und exzellent unterhaltsame Verwirrung stiften kann. Für mich als Nesbø-Fan ein Muss, auch wenn der Ausflug ins Horrorgenre wohl eine Ausnahme bleiben wird.

Wer einmal im Nachthaus gewesen ist, kommt als ein anderer heraus.