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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Biene101
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 211 Bewertungen
Bewertung vom 29.04.2024
The Happiness Blueprint
Zetterberg, Ally

The Happiness Blueprint


sehr gut

Klara, Alex und eine Reihe von Missverständnissen
Für Klara geht es zurück nach Schweden, als ihr Vater an Krebs erkrankt. Sie soll für die Zeit der Behandlung die Fliesenfirma leiten.
Klara, kein Organisationstalent, nicht wirklich von sich überzeugt, autistische Züge, liebenswert, chaotisch.
Auf eine, aus der Not heraus, geschaltete Stellenanzeige, meldet sich Alex.
Alex, ist gefangen in der Trauer um seinen toten Bruder, keinen Job, viel Therapie.
Genau er ist der Richtige für den Job.
Damit wird es kompliziert für die beiden. Von Beginn an reihen sich Missverständnisse aneinander, die den Weg zum zu erwartenden Ende amüsant und holprig gestalten.
Ally Zetterberg lässt die beiden Protagonisten in sich abwechselnden Kapiteln zu Wort kommen. Der Schreibstil wechselt dabei und passt sich dem jeweiligen Charakter an. Google-Suchanfragen und Kalendereinträge runden den Stil ab.
Das Buch ist amüsant geschrieben, bietet aber auch ernste Themen an (z.B. Trauer, Autismus), die zwar nicht in die Tiefe gehen (was auch nicht zum Stil des Buches passen würde) , aber durchaus zum Nachdenken anregen.
Eine emotionale, romantische und humorvolle Geschichte, um zwei sympathische Protagonisten.

Bewertung vom 28.04.2024
Ein Traum aus Nuss und Schokolade / Café Alba Bd.1
Lombardi, Emilia

Ein Traum aus Nuss und Schokolade / Café Alba Bd.1


ausgezeichnet

Eine Familiengeschichte mit dem Duft von Schokolade
Der Untertitel “ Ein Traum aus Nuss und Schokolade” und das Cover zeigen uns schon, in welcher Welt der Leser sich bewegen wird.
Das Cover ist einfach nur traumhaft schön und der Hunger auf Schokolade wird einen während des ganzen Buches nicht mehr loslassen.
Emilia Lombardi hat sich von der Geschichte der Firma Ferrero inspirieren lassen. Man begegnet immer wieder Leckereien, wie der Crema Piemontese, bei denen man direkt an Ferrero denkt.
Es beginnt alles in der Nachkriegszeit, in einem kleinen Dorf. Francesca muss mit 16 Jahren die Familie verlassen, um in Alba als Hausmädchen für die Familie Milani zu arbeiten.
Die bildhafte Sprache der Autorin lässt das Städtchen Alba, das Café und die Backstube vor den Augen entstehen. Wir begleiten Francesca, die sich schnell im Haushalt eingelebt hat, von 1946 bis 1952.
Zwischen Matteo, dem Sohn der Familie, und Francesca entwickelt sich eine Beziehung.
Schicksalsschläge führen dazu, dass Francesca sich ganz in das Café einbringt und mit Ideen und Geschäftstüchtigkeit hilft. Neider und familiäre Unstimmigkeiten machen die Probleme nicht kleiner.
Emilia Lombardi ist hier eine tolle Familiengeschichte gelungen, die mit Herz und historischem Hintergrund punktet. Man weint und lacht mit den Charakteren, wird von Wendungen überrascht und ist traurig, wenn man auf der letzten Seite angekommen ist.
Ein einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass einige Sachen sehr glatt liefen, z.B. die Rückzahlung der Schulden durch den Verkauf der Crema Piemontese. Das ging mir etwas zu schnell. Oder die gute Ausstattung des Haushalts, ein Jahr nach Kriegsende. Aber auf die gesamte Handlung hat es der Lesefreude keinen Abbruch getan.
Ein tolles Buch, das eine Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne bekommt.

Bewertung vom 26.04.2024
Schatten über Monte Carasso / Moira Rusconi ermittelt Bd.3
Vassena, Mascha

Schatten über Monte Carasso / Moira Rusconi ermittelt Bd.3


sehr gut

Spannend und unterhaltsam
Es geht ein drittes Mal in das Tessin. Das Cover passt gut zum Beginn des Buches, als eine junge Frau in den Wäldern von Monte Carasso verschwindet.
Wieder sind die Dienste von Moira als Dolmetscherin gefragt und sie ist erneut in die Ermittlungen involviert.
Mascha Vassena hat einen angenehmen Schreibstil und versteht es, durch ihre anschaulichen Beschreibungen einen guten Eindruck vom Handlungsort zu vermitteln, Lust auf Urlaub inklusive.
Der Fall um eine verschwundene Frau nimmt rasch größere Ausmaße an. Eifersucht, familiäre und andere Abhängigkeiten setzen eine Kette von Katastrophen in Gang. In dem luxuriösen Kurhotel ist vieles mehr Schein als Sein. Durch einen guten Spannungsaufbau und überraschende Wendungen, bleibt es bis zum Schluss spannend, mit viel Gelegenheit zum miträtseln.
Die private Geschichte der konstanten Figuren der Reihe wird weiter erzählt, aber in einem guten Verhältnis zur eigentlichen Krimihandlung.
Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Ambrogio, Moira und den fünf Katzen.

Bewertung vom 23.04.2024
Die Kranichfrauen
Greil, Renate

Die Kranichfrauen


sehr gut

Der Wind der Freiheit
Eine selbstbewusste junge Frau auf einem Segelboot und der Untertitel “ Der Wind der Freiheit”. Beides passt gut zum Inhalt des Buches.
Ammersee, Bayern im Jahr 1947. Die Folgen des Krieges sind überall spürbar. Traumatisierte oder verschollene Männer, Lebensmittelkarten, amerikanische Besatzung.
In dieser Zeit spielt die Geschichte von Anna und Paula, zwei junge Frauen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, verbunden durch die Segelleidenschaft.
Sie haben es nicht leicht, sich ihre Träume und Wünsche zu erfüllen. Zu starr ist das gesellschaftliche Korsett, in dass die Frauen dieser Zeit gezwungen werden. Paula soll einen Mann heiraten, den ihre Eltern ausgesucht haben. Anna einen Beruf lernen, den sie nicht mag. Auch die Akzeptanz der Frauen im Segelsport ist schwierig.
Beide arbeiten den Sommer über in einem Jugendclub, der von Amerikanern in einem ehemaligen Segelclub eröffnet wurde. Die Ereignisse des Sommers stärken beiden Mut und Selbstbewusstsein, den Weg zu finden und zu gehen, den sie für richtig halten. Auch gegen den Widerstand von Eltern und Umfeld.
Renate Greil hat eine ausgezeichnete Hintergrundrecherche betrieben, um die Geschichte in den historischen Kontext zu setzen.
Ich habe die Geschichte von Paula und Anna gerne verfolgt.

Bewertung vom 20.04.2024
Südlich von Porto wartet die Schuld
da Silva, Mariana

Südlich von Porto wartet die Schuld


sehr gut

Unterhaltsame Fortsetzung mit Urlaubsflair
Der zweite Band um Ria Almeida und João Pinto. Sie ist jetzt endgültig in Torreira, dem kleinen Dorf an der portugiesischen Atlantikküst angekommen. Das Cover ist wieder mit den Azulejos gestaltet, so dass direkt ein Wiedererkennungswert vorhanden ist.
Der Fall dreht sich diesmal um einen toten Richter. In Torreira sind sie dabei auch wieder auf die Unterstützung durch Joaquim Baptista angewiesen, der Comissário aus Aveiro.
Der Mordfall selbst ist jetzt nicht übermäßig spannend, muss er aber auch nicht, denn die Story steht und fällt mit den handelnden Figuren. Hier hat jeder etwas zu sagen, aus der Familie, vom Kommissariat, egal ob er dazu befugt ist oder nicht. Die Charaktere aus Band 1 entwickeln sich alle weiter und man bekommt viel Familienleben dazu, was aber gut in den Handlungsverlauf passt. Jedes Kapitel wird wieder mit einem portugiesischen Ausdruck überschrieben. Waren es im ersten Band Begriffe über Land und Leute, so sind es diesmal kleine Lebensweisheiten. Der Schreibstil ist lebendig und lässt die dazugehörigen Bilder im Kopf entstehen.
Insgesamt ist der Autorin hier wieder eine lesenwerte Mischung aus Krimi und Urlaubsflair gelungen. Mit Charakteren, die Spaß machen und eine unblutige Krimihandlung, die zum miträtseln einlädt.

Bewertung vom 15.04.2024
Der Vertraute
Bardugo, Leigh

Der Vertraute


gut

Zwiegespaltener Eindruck
Cover und Farbschnitt passen perfekt zum Buchinhalt.
Die Welt, in die der Leser hineinversetzt wird, ist die der Inquisition. Die Macht im Hintergrund, die in Spanien zu dieser Zeit das Leben bestimmt. Keiner ist vor ihr sicher, weder Adel noch Küchenmädchen.
Leigh Bardugo kreiert mit ihrem Schreibstil eine Atmosphäre, die gut zur Story und den handelnden Charakteren passt.
Luzia ist ein interessanter Charakter, ihre vorhandene Magie geht weit über ihr eigenes Vorstellungsvermögen hinaus. Am meisten überzeugen konnte mich “Der Vertraute”. Ein Protagonist mit vielen Facetten und einem dunklen Geheimnis.
Mit der Handlung hatte ich so meine Schwierigkeiten. Ich habe es teilweise als sehr verwirrend empfunden, wer denn nun was wollte oder für oder gegen welche Interessen gehandelt wurde. Phasenweise war die Story auch etwas zäh, wie zum Beispiel die Vorbereitungen auf die Prüfung.
Die Prüfungen und die Plot Twists im letzten Drittel konnten jedoch überzeugen.
Insgesamt vergebe ich 3,5 Sterne.

Bewertung vom 12.04.2024
Liebe kann doch jedem mal passieren / Chestnut Road Bd.1
Sanders, Anne

Liebe kann doch jedem mal passieren / Chestnut Road Bd.1


sehr gut

Charmante Lovestory
Julie und Alex, WG Partner, wider Willen.
Was haben sie gemeinsam? Auf den ersten Blick, nichts. Sie ist nett, unordentlich und hat Probleme mit Entscheidungen. Er ist kühl, diszipliniert und arrogant. Was sie verbindet? Sie mögen ihren Job nicht. Julie ist Zahnärztin und hasst es. Alex ist Anwalt und kommt mit den zu bearbeitenden Fällen nicht klar.
Es ist ein wunderbareres “Gute Laune” Buch. Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive von Julie und Alex. Die Charaktere sind herrlich normal und fein ausgearbeitet. Die Nebencharaktere überzeugen bis ins Detail, z.B.Dante, als italienischer Romeo Verschnitt, Mrs. Gastrell als sehr schräge Vermieterin.
Die Dialoge sind flott und humorvoll. Im Hintergrund klingen aber durchaus auch ernste Töne mit.
Einziger kleiner Kritikpunkt ist das letzte Drittel. Da wurden mir einige Dinge zu schnell abgearbeitet, Tatsachen geschaffen, die vielleicht ein wenig mehr Erklärung gebraucht hätten.
Aber insgesamt eine tolle Lovestory, die bestens unterhält und einen die Welt ein wenig vergessen lässt.

Bewertung vom 29.03.2024
Frühling, Sommer, Herbst und du
Krohn, Henriette

Frühling, Sommer, Herbst und du


ausgezeichnet

Charmanter Wohlfühlroman mit durchaus ernsten Hintergrundtönen
Das Cover, bunt und gut Laune verbreitend, wie das Buch.
Henriette Krohn hat eine wunderbare Urlaubslektüre geschrieben.
Maya steht vor den Scherben ihres Berufs- und Privatleben. Alex hat ebenfalls privat Schiffbruch erlitten.
Die gemeinsamen Freunde/Familie nehmen die beiden mit ins Baskenland. Ablenkung für beide, aber für Maya noch viel mehr als das. Eine Reise in die Vergangenheit.
Dass Alex und Maya vor Jahren ein Paar waren und Maya sich ohne Begründung getrennt hat, gehört dazu.
Wir erleben die Geschichte aus zwei Perspektiven, Maya als Ich- Erzählerin und Alex als Er- Erzähler. Dieser Kontrast hat mir sehr gut gefallen.
Die Figuren sind alle bis in die Randfiguren toll ausgearbeitet. Meine heimlichen Helden sind Matilda, die Nichte und Eleonora, der Papagei.
Man ist auch direkt mittendrin, da alles sehr bildlich geschildert ist. Landschaft, Kleider, Gemälde, alles sorgt für perfektes Kopfkino. Sogar beim Kochen konnte man das Ergebnis förmlich riechen.
Die Themen sind vielfältig. Rund um die Themen Schneidern, Malen, aber auch das Familien- und Beziehungsleben, mit all seinen Höhen und Tiefen.
Dazu kommen schlagfertige Dialoge, viel Humor und Emotionen, ohne kitschig zu sein.
Fazit: Ein Liebesroman, der auch ernste Töne hat und dabei beste Unterhaltung bietet. Nicht nur im Urlaub!
Gerne vergebe ich 5 Sterne

Bewertung vom 26.03.2024
Die Frauen der Familie Carbonaro / Die Carbonaro-Saga Bd.2
Giordano, Mario

Die Frauen der Familie Carbonaro / Die Carbonaro-Saga Bd.2


gut

Der Zauber fehlt
Die Frauen der Familie Carbonaro, nach Terra di Sicilia, habe ich darauf gewartet.
Pina, Anna und Maria rücken in den Mittelpunkt. Die Zeitspanne erstreckt sich von 1896 bis 1972. Der Stammbaum am Anfang ist für Neuleser unbedingt erforderlich, für die anderen Leser prima zur Auffrischung.
Der Erzählstil ist teils ausschweifend und detailreich, fast schon poetisch, dann wieder kurz und aufzählend. Wir tauchen ein in die Gefühlswelt der Frauen.
Aber für mich fehlt der Zauber von Terra di Sicilia. Der gewitzte Barnabas hat den besonderen Charme des Buches ausgemacht.
Dann kommt noch dazu, dass man meistens schon weiß, was passiert,da es ja schon im ersten Buch beschrieben wurde. Nur die Perspektive wechselt.
Was auch geblieben ist, aber mir genauso gut gefällt, wie Giordano die realen Ereignisse der Weltgeschichte einfügt. Erfindungen, Mode, Entdeckungen, Weltmarkt, Titanic,Kriege und vieles mehr.
Geschichten über zweite Schatten, die Geister der Toten - patruneddi -, Heimweh, Hass und Liebe runden die Reise von Sizilien nach Deutschland ab.
In Teilen des letzten Drittels habe ich den Zauber wieder gefunden und vergebe 3,5 Sterne für die Geschichte von Pina, Anna und Maria

Bewertung vom 23.03.2024
Stoltz - das Attentat
Kruger, Edward

Stoltz - das Attentat


sehr gut

Zurück in das Jahr 1857
Württemberg, 1857. Das Cover , schwarz-weiß, vermittelt einen guten Eindruck der damaligen Zeit.
Stoltz, erfolgreicher Privatdetektiv der Agentur Pinkerton in Amerika, wird auf dem Weg nach Italien in Württemberg gestoppt. Von dort ist er nach der gescheiterten Revolution von 1848 geflohen. Diese Tatsache macht sich Polizeipräfekt Wulberer zu nutze und engagiert ihn, mehr oder weniger zwangsweise, für einen spektakulären Auftrag.
Ein großes Treffen gekrönter Häupter in der Stadt. Wulberer steht vor der Aufgabe seines Lebens, Verhinderung eines Attentats.
Edward Kruger macht daraus einen historischen Kriminalroman, der mit einem spannenden, menschlichen und humorvollen Schreibstil punktet.
Die politischen Zwischentöne sind gut dargestellt und die Geschehnisse rund um potentielle Attentate lassen keine Langeweile aufkommen.
Die realen Figuren und Ereignisse, auf die man während der Lektüre getroffen ist, machen die Story sehr lebendig. Die Einordnung im Nachwort bringt Klarheit in Fiktion und Realität.
Ich habe das Buch gerne gelesen und der Schluss legt nahe, dass wir von Stoltz nochmal hören werden.