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Benutzername: 
wampy
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Issum

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Insgesamt 501 Bewertungen
Bewertung vom 04.10.2019
Elbgift
Wollschlaeger, Nicole

Elbgift


weniger gut

Buchmeinung zu Nicole Wollschläger – Elbgift

„Elbgift“ ist ein Kriminalroman von Nicole Wollschläger, der 2019 bei BoD - Books on Demand erschienen ist. Dies ist der vierte Band der ELB-Krimireihe.

Zum Autor:
Nicole Wollschlaeger, 1974 in Pinneberg geboren, absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Buchhändlerin. Danach schloss sie 2004 ihr Schauspielstudium in Hamburg ab und ist seitdem als freiberufliche Schauspielerin tätig. Es folgten Engagements u.a. am Ernst-Deutsch-Theater.

Meine Meinung:
Von Anfang an hatte ich so meine Probleme mit den drei Kophusener Polizisten, die alle ein bisschen angeschlagen wirken. Die drei Polizisten sind befreundet und sie halten zusammen. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Charaktere könnten etwas tiefer gestaltet sein, aber für einen Regionalkrimi ist es okay. Nicht in Ordnung ist aber das Vorgehen der Gesetzeshüter in einigen Aktionen. Mag ein Undercovereinsatz noch angehen, so ist der Diebstahl von Akten zumindest fragwürdig. Dazu kommt eine unterschwellige, aber latente Herabwürdigung der reichen Bewohner und Ärzte der Elbresidenz. Auch fehlten mir als Neueinsteiger einige Informationen zu Geschehnissen aus früheren Werken, auf die Bezug genommen wurde. Zudem benimmt sich Philip seiner Lebensgefährtin gegenüber recht seltsam und für mich in keineer Weise nachvollziehbar. Da kann auch der interessante Schlussteil mit einem gelungenen Showdown nur noch den Schaden begrenzen. Einige meiner Kritikpunkte wären leicht zu vermeiden gewesen und sind deshalb um so ärgerlicher.

Fazit:
Da mich einige Punkte nicht nur gestört sondern sogar geärgert haben, kann es trotz guter Ansätze nur zwei von fünf Sternen (40 von 100 Punkten) geben.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.09.2019
Teufelszahl (eBook, ePUB)
Kastner, Jörg

Teufelszahl (eBook, ePUB)


schlecht

Einfach nue ärgerlich

Buchmeinung zu Jörg Kastner – Teufelszahl

„Teufelszahl“ ist ein Kriminalroman von Jörg Kastner, der 2008 im Knaur Verlag erschienen ist. Die gekürzte Lesung durch Erich Räuker ist 2008 im audio media verlag erschienen.

Zum Autor:
Jörg Kastner, geboren in Minden/Westfalen, hat Jura studiert und als Volljurist die Befähigung zum Richteramt erworben, dann aber aus der Liebe zum Schreiben einen Beruf gemacht. Genaue Recherche und die Kunst, unwiderstehlich spannend zu erzählen, zeichnen seine Romane aus. Bislang in fünfzehn Sprachen übersetzt, sind seine Bücher auch im Ausland sehr erfolgreich.

Klappentext:
»… denn das Zeichen des Tieres ist 666«
Hals über Kopf begibt sich der junge Jesuitenbruder Paul Kadrell nach Rom. Ein Alptraum hat sich bewahrheitet: Sein alter Lehrer, Pater Sorelli, wurde ermordet und grausam zugerichtet. Auf seiner Stirn prangt die blutig eingeritzte Zahl des Teufels – 666. Als noch weitere Opfer mit dem Zeichen des Bösen gefunden werden, nimmt Kadrell zusammen mit der römischen Kommissarin Claudia Bianchi die Ermittlungen auf. Die beiden stoßen auf ein Manuskript, das den Tod nach sich zieht. Auf ein uraltes, von den Jesuiten gehütetes Geheimnis. Und auf Pauls wahre Identität …

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich mit zunehmender Hördauer immer weniger überzeugt. Es schien mir, dass der Autor jedes negative Klischee über Kleriker bedienen wollte. Dadurch wurde die Geschichte sehr vorhersehbar und ausgesprochen langweilig. Als es dann noch in den römischen Untergrund ging, war es mit dem Lesevergnügen endgültig vorbei, auch wenn der Vorleser einen guten Vortrag bietet.

Sprecher:
Erich Räuker überzeugt wie gewohnt bei diesem Hörbuch. Jeder Protagonist ist eindeutig erkennbar und sein Vortrag unterstützt die Handlung ohne zu übertreiben. Der Vortrag bleibt auch im Auto jederzeit verständlich.

Fazit:
Dieses Werk hat mich nicht nur enttäuscht sondern sogar verärgert. Diese hanebüchende und vorhersehbare Geschichte erhält nur einen von fünf Sternen (20 von 100 Punkten).

Bewertung vom 22.09.2019
Schuldacker / Tenbrink und Bertram Bd.3 (eBook, ePUB)
Finnek, Tom

Schuldacker / Tenbrink und Bertram Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Stimmig in fast jeder Hinsicht

Buchmeinung zu Tom Finnek – Schuldacker

„Schuldacker“ ist ein Kriminalroman von Tom Finnek, der 2019 bei Bastei Lübbe erschienen ist. Der westfälische Sturkopf Heinrich Tenbrink und sein Partner Maik Bertram ermitteln in ihrem dritten Fall.

Zum Autor:
Tom Finnek (Pseudonym des Autors Mani Beckmann) wurde 1965 in Westfalen geboren und lebt als Filmjournalist, Drehbuchlektor und Schriftsteller in Berlin. Unter dem Namen Mani Beckmann erschienen neben einigen Berlin-Krimis seine historischen Moor-Romane, die im Münsterland angesiedelt sind. Unter dem Pseudonym Tom Finnek schreibt er seit 2009 historische London-Romane und Münsterland-Krimis. Tom Finnek/Mani Beckmann ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist einerseits ein abgeschlossener Kriminalroman, den man ohne Kenntnis der Vorgänger verstehen kann, setzt aber andererseits auch buchübergreifende Entwicklungen der Hauptfiguren fort. Tenbrink und Bertram haben viele unterschiedliche Eigenschaften und jeweils ein Problem aus der Vergangenheit, aber sie haben sich zusammengerauft und agieren meist als Team. Beide Charaktere sind mit vielen Details ausgearbeitet, haben auch mehr als genug Schwächen, wirken sympathisch, weil sie sich gegenseitig helfen. Tenbrink hat immer noch hin und wieder Aussetzer, die er durch eine Zettelwirtschaft bekämpft, bei deren Erstellung er durch Bertram unterstützt wird. Tenbrink seinerseits mildert das manchmal ungestüme Vorgehen seines jungen Kollegen mit Ruhe und Erfahrung ab. Das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt aber auf der Auflösung des Kriminalfalls. Der Autor schafft ein gelungenes Gleichgewicht zwischen beiden Themenbereichen. Die Handlung wird aus vielen Perspektiven betrachtet, meist sind es die Sichten der Hauptfiguren bei ihren Ermittlungen. Der Schreibstil ist angenehm und schafft auch durch behutsamen Einsatz örtlicher Redewendungen münsterländisches Flair. Die Figuren wirken wie aus dem echten Leben und damit sehr realistisch. Auch in den Nebenfiguren spiegelt sich die Liebe des Autors zur Region. Der Kriminalfall passt in dieses Umfeld und birgt die ein oder andere Überraschung. Lustige Momente sorgen für Auflockerung, doch die Spannung bleibt durchgängig erhalten.

Fazit:
Wie in den Vorgängern überzeugen vor allem die Figurenzeichnung und die atmosphärische und glaubhafte Erzählweise. Das Gleichgewicht zwischen aktuellem Kriminalfall und horizontaler Entwicklung der Hauptfiguren wird gehalten. Für diesen stimmigen Kriminalroman vergebe ich gerne fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde eher ruhiger Krimis aus.

Bewertung vom 22.09.2019
Achtsam morden Bd.1
Dusse, Karsten

Achtsam morden Bd.1


sehr gut

Eine Kriminalgroteske, die zu lang geraten ist

Buchmeinung zu Karsten Dusse – Achtsam morden

„Achtsam morden“ ist ein Roman von Karsten Dusse, der 2019 im Heyne Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Karsten Dusse ist Rechtsanwalt und seit Jahren als Autor für Fernsehformate tätig. Seine Arbeit wurde mit dem Deutschen Fernsehpreis und mehrfach mit dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet sowie für den Grimmepreis nominiert.

Meine Meinung:
Dieses Kriminalgroteske hat mich vor allem zu Anfang überzeugt. Mit viel schwarzem Humor und Einfallsreichtum wird die Anwendung der Achtsamkeitsregeln durch den Anwalt Björn Diemel beschrieben. Sein Wohlbefinden steht im Mittelpunkt und die Umsetzung der Achtsamkeitsregeln fordert das ein oder andere Opfer in seinem Umfeld. Die Figuren sind meist nur skizziert und der Erzählstil ist eher locker gehalten und recht unterhaltsam. Reichlich vorhandener Gewalt wird du den humorigen Stil viel ihrer Schärfe genommen. Aber leider trägt diese Grundidee den Roman nur eine begrenzte Zeit, der Autor hat den rechten Zeitpunkt für das Ende verpasst. Das Ende selber hat mich voll überzeugt und bei mir Erinnerungen an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ geweckt.

Fazit:
In weiten Teilen eine sehr gelungene Kriminalgroteske, die mir großes Lesevergnügen brachte, aber einfach zu lang geraten ist und zu viel Gewalt nutzt. Trotzdem gibt es vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.09.2019
Darf`s ein bisschen Mord sein?
Minck, Lotte

Darf`s ein bisschen Mord sein?


sehr gut

Eine unterhaltsame Ruhrgebiets-Krimödie

Buchmeinung zu Lotte Minck – Darf‘s ein bisschen Mord sein?

„Darf‘s ein bisschen Mord sein?“ ist eine Ruhrpott-Krimödie von Lotte Minck, die 2019 als Taschenbuch im Droste Verlag erschienen ist. Dies ist der elfte Band der Ruhrpott-Krimödien um Loretta Luchs.

Zum Autor:
Lotte Minck ist von Geburt halb Ruhrpottgöre, halb Nordseekrabbe. Nach 50 Jahren im Ruhrgebiet entschied sie sich, an die Nordseeküste zu ziehen. Ihre Heldin Loretta Luchs und alle Personen in Lorettas Universum sind eine liebevolle Huldigung an Lotte Mincks alte Heimat, die sie immer gern besucht.

Meine Meinung:
Einige der Vorgängerbände kenne ich und so war ich von Anfang an mittendrin. Diesmal dreht sich die Handlung um einen typischen Tante Emma Laden, den es früher an jeder Ecke im Ruhrgebiet gab. Loretta Luchs, die Hauptfigur, ist ein unglaublicher Sympathieträger. Selbstlos opfert sie einen Teil ihres Urlaubs, um der an einem Schlüsselbeinbruch leidenden Besitzerin im Laden zu helfen.
Und natürlich gibt es bald einen Toten.
Von Beginn an hatte ich einen positiven Eindruck, der bis zum Ende erhalten blieb. Zwar ist die ein oder andere Figur etwas überzeichnet, aber gerade Loretta punktet mit Herz, Einsatz und auch mit Verstand. Der humorvolle Grundton sorgt für ein angenehmes Lesegefühl und mehrmals konnte ich ein lautes Lachen nicht unterdrücken. Sehr gut passt auch das Cover von Ommo Wille dazu. Aber auch der Kriminalfall kommt nicht zu kurz. Er ist durchaus interessant und enthält die ein oder andere überraschende Wendung. Die Mischung zwischen Komödie und Kriminalfall ist der Autorin gut gelungen. Neben der sympathischen Hauptfigur bevölkern weitere interessante Figuren die Handlung. Es bleibt unterhaltsam, aber auch spannend.

Fazit:
Die Ruhrpott-Krimödie hat mir wieder gut gefallen. Neben sympathischen Figuren punktet das Buch mit Sprache und Handlung. Von mir gibt es vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.09.2019
Amalientöchter
Weng, Joan

Amalientöchter


sehr gut

Der Wandel im Frauenbild wird lebendig

Buchmeinung zu Joan Weng – Amalientöchter

„Amalientöchter“ ist ein Roman von Joan Weng, der 2019 bei Aufbau Taschenbuch erschienen ist.

Zum Autor:
Joan Weng, geboren 1984 in Stuttgart, studierte Germanistik und Geschichte und promoviert aktuell über das Frauenbild in der Literatur der Weimarer Republik. Für ihre Kurzprosa wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie bei Tübingen.

Klappentext:
Aufbruch in ein neues Leben.
Weimar im Dezember 1918: Klara verspürt eine unbändige Lust auf Leben. Der Krieg ist vorbei, gerade wurde die Republik ausgerufen, und es wird ein Wahlrecht für Frauen geben! Aber was nutzt ihr alle Freiheit, in der Enge ihres kaisertreuen Elternhauses? Kurzentschlossen folgt Klara ihrer großen Liebe Fritz nach Berlin. Doch die Aufbruchsstimmung kippt: Bewaffnete Unruhen machen ihren Aufenthalt nicht mehr sicher. Als bekannt wird, dass die neue Verfassung in Weimar gegründet werden soll, kann Fritz sie überreden, zurückzukehren. Denn seit Kurzem schreibt Klara für eine Zeitung, die sich ꟷ ganz im Sinne der neuen Zeit ꟷ nur an Frauen richtet. Klara besucht die Versammlungssitzungen, ihre Berichte finden immer mehr Leserinnen, doch dann verursachen sie einen politischen Skandal …

Meine Meinung:
Bei der Lektüre des Buches war ich zwiegespalten. Einerseits gibt es eine Liebesgeschichte, die bei mir den Eindruck erweckte, nur als Verbindungsstück zu dienen. Andererseits gibt es wunderbar gezeichnete Figuren, allen voran die Hauptfigur Klara. Klara kommt als junge wohlerzogene Bürgertochter nach Berlin und erlebt dort einen Kulturschock, festgemacht an ihrer neuen Freundin Klara. Dann folgt sie ihrem Verlobten Fritz zurück nach Weimar, vorbestimmt für das Dasein einer Arztfrau. Doch sie begehrt auf und sucht eine eigene berufliche Zukunft. Eindrucksvoll beschreibt die Autorin den Wandel des Frauenbildes und die zugrunde liegenden politischen Strukturen. Joan Weng hat einen lebendigen Erzählstil, der dem Leser das Gefühl gibt, vor Ort zu sein. Historische Fakten werden unauffällig in die Handlung eingebunden und unterstützen den Eindruck, an einer gewaltigen Entwicklung teilzunehmen.

Fazit:
Ein gelungener Roman über den Wandel des Frauenbildes kurz nach dem ersten Weltkrieg. Von mir deshalb vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.09.2019
Die Stille des Todes / Inspector Ayala ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)
García Sáenz, Eva

Die Stille des Todes / Inspector Ayala ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Stadt des Kraken

Buchmeinung zu Eva García Sáenz – Die Stille des Todes

„Die Stille des Todes“ ist ein Kriminalroman von Eva García Sáenz, der 2019 bei Fischer Scherz in der Übersetzung von Alice Jakubeit erschienen ist. Der Titel der spanischen Originalausgabe lautet „El silencio de la cuidad blanca“ und ist 2016 erschienen.

Zum Autor:
Eva García Sáenz de Urturi stammt aus Vitoria im Baskenland, wo auch ihre Bücher spielen.

Klappentext:
Es sterben immer zwei. Sie sind immer gleich alt. Und sie kennen sich nicht.
Eine Stadt ist in Angst. In der Kathedrale von Vitoria liegt ein totes Paar, völlig nackt, die Hände auf der Wange des anderen. Das alles gleicht exakt einer Serie von Verbrechen vor zwanzig Jahren, die die Stadt in Atem hielt. Doch der Fall gilt als gelöst, der Täter sitzt in strenger Einzelhaft. Hat man damals einen Unschuldigen verurteilt?

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich über weite Strecken gefangen genommen, obwohl es einige Punkte gab, die ich eigentlich nicht mag. Alle Ermittler haben massive persönliche Probleme und diese werden häppchenweise ins Rennen geschickt. Kraken und Esti sind gut vernetzt, wissen aber kaum etwas über Beziehungen in ihrem Bekanntenkreis. Dann noch die zweite Zeitebene, deren Geheimnisse auch nur langsam offenbart werden. Auf der anderen Seite punktet das Buch mit tief gezeichneten Figuren und einem großen Sympathieträger, Krakens Großvater. Diese Figur zeigt mehr Instinkt als alle anderen Ermittler zusammen. Das Geplänkel zwischen dem Kraken und seiner Chefin wirkte auch etwas gekünstelt. Andererseits war der Spannungsbogen sehr gekonnt aufgebaut und die nordspanische Atmosphäre war jederzeit spürbar. Der Schlussakkord war fulminant, obwohl mir die Auflösung etwas gekünstelt vorkam.

Fazit:
Bei aller Kritik haben doch die positiven Eindrücke überwogen und so gibt es vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und eine Leseempfehlung für Thrillerfreunde.

Bewertung vom 13.09.2019
MARGA
Hunter, Roger

MARGA


schlecht

Schwächen in allzu vielen Bereichen

Buchmeinung zu Roger Hunter – MARGA - irgendwann kriegen sie jeden

„MARGA - irgendwann kriegen sie jeden“ ist ein Kriminalroman von Roger Hunter, der 2019 im Eigenverlag erschienen ist. Dies ist das Krimi-Debut des Autors.

Leider hat mich dieses Buch nur an wenigen Stellen mitgenommen. Der sehr kurze Kriminalroman beginnt recht ordentlich, doch dann wird es recht merkwürdig. Figuren wechseln mitten in der Szene von einer normalen Sprache zu einer Aneinanderreihung von Fäkalausdrücken. Die Ermittler lassen nur selten professionelles Verhalten aufblitzen, die Geschichte enthält logische Brüche und Fehler, den Figuren fehlt die Tiefe und dann kommt auch noch kaum Spannung auf. Vielleicht liegt es weitgehend an der Kürze der Geschichte, aber in dieser Form bereitet das Werk kein Vergnügen. Dazu kommt dann auch noch die optische Anzeige auf meinem Kindle mit unmotivierten Zeilenumbrüchen und Leerzeilen.

Fazit:
Dieses Buch hat mich enttäuscht und stellenweise sogar verärgert. So kann ich nur einen von fünf Sternen (20 von 100 Punkten) vergeben und keine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 01.09.2019
Teufelskrone / Waringham Saga Bd.6
Gablé, Rebecca

Teufelskrone / Waringham Saga Bd.6


sehr gut

Dies war mein erster Waringham und meine Erwartungen waren riesig. Rebecca Gables Schreibstil überzeugt durch Klarheit und atmosphärischen Touch. Sie schildert Szenen und überträgt dabei viele Gefühlseindrücke. Neben einem mehrseitigen Personenverzeichnis gibt es ein umfangreiches Nachwort, in dem reale und fiktive Geschehnisse abgegrenzt werden. Auch ist das Werk sehr gut geplottet. Die Brüder Yvain und Guillaume Waringham dienen unterschiedlichen Königen und sind diesem jeweils treu verbunden. Yvain, die Hauptfigur des Buches, dient erst dem Prinzen und dann dem König John. Er erlebt John oft aus der Nähe und zeichnet ein komplexes Bild Johns. Zugleich ist Yvain eine gelungene Figur, die moderne Ansichten mit Ansichten seiner Zeit verknüpft. Trotz einiger Schwächen ist er sehr sympathisch, aber seine Treue zu John ist kaum nachvollziehbar. John behandelt ihn manchmal sehr schlecht, aber für Yvain gibt es nur John als König. Eine komplizierte Liebesgeschichte zieht sich durch das ganze Buch und sorgt für reichlich Aufregung. Die historischen Belange sind gründlich recherchiert und fließen unauffällig ein. Auch die Schilderung des damaligen Lebens findet einen angemessenen Raum und der Leser bekommt eine gute Vorstellung vom Leben der damaligen Zeit, sowohl im Umfeld des Königs, der Bewohner einer Burg, der Ritter, aber auch der einfachen Leute. Rebecca Gable verzichtet fast vollständig auf die Beschreibung von Kampfszenen und unnötiger Gewalt. Viele Grausamkeiten werden indirekt geschildert und wecken dennoch Abscheu. Gegen Ende des Buches gibt es doch mehrere dieser Kampfszenen, aber ihre Beschreibung ist keine Kernkompetenz der Autorin. Auch das gewählte Ende hat mich nicht mitgenommen.

Fazit:
Ein umfangreiches Werk über König John, dass ihn mit einem komplexen Charakter darstellt. Rebecca Gable glänzt mit einem gelungenen Plot und glaubhaften Figuren mit Stärken und Schwächen. Kampfszenen sind nicht so ihre Stärke und auch das Ende hat mich nicht mitgenommen. So gibt es diesmal nur vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten). Den Freunden historischer Romane kann ich das Buch aber uneingeschränkt empfehlen.