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Benutzername: 
Kristall86
Wohnort: 
an der Nordsee

Bewertungen

Insgesamt 2209 Bewertungen
Bewertung vom 12.07.2023
Belgien. Das Kochbuch
Gugetzer, Gabriele

Belgien. Das Kochbuch


gut

Klappentext:

„Pommes, Pralinen und so viel mehr



Belgische Kultrezepte in all ihrer Vielfalt. Von Antwerpen bis zu den Ardennen, von Brügge bis Brüssel. Belgien hat das Craft Bier erfunden, stellt feinste Pralinen und die besten Pommes Frites her. Von den knusprigen Waffeln und dem frischen Krabben ganz zu schweigen. Hier wird geschwelgt in rustikalen Schmorbraten und sahnigen Saucen und hier hält die elegante Sterneküche durchaus mit der Frankreichs mit. Höchste Zeit also für ein Kochbuch zur Küche Belgiens! Es gibt so viele Rezepte, die gekocht, und Geschichten, die erzählt werden wollen.“



Der Trend, das Kochbücher auch immer mehr Reiseführer oder gar biografische Auszüge der Autoren enthalten, ebbt nicht ab. Auch in diesem Buch finden wir eine Art Reiseguide der das charmante Belgien nebst Rezepten vorstellt. In diesem Buch (mit 224 Seiten) befinden sich sage und schreibe 37 Rezepte. Diese sind unheimlich modern und minimalistisch aufgemacht und vermitteln wenig Genuss-Atmosphäre. Sie sind zwar verständlich niedergeschrieben aber bleiben nicht unbedingt im Gedächtnis des Lesers haften. Was aber im Gedächtnis haften bleibt ist, dass der Buchtitel den Leser ein wenig in die Irre führt, denn wir erleben hier in mehr als 3/4 des Buches einen Reiseführer der Autorin Gabriele Gugetzer! Es geht um Do‘s und Dont‘s in Belgien, um Nahverkehr, Sehenswürdigkeiten die man gesehen haben muss etc.. Da mich Belgien unheimlich fasziniert und reizt habe ich bereits unzählige „richtige“ Reiseführer studiert und kann hier klar sagen: das hier Gelesene ist ganz nett aber mehr auch nicht. Es beflügelt weder die Rezepte nachzukochen noch bekommt man Lust in diesem traumhafte kleine Land einen Urlaub zu verbringen.

Optik und Haptik: das Buch hat ein angenehmes Format von 19.8 x 2.5 x 26.6 cm und liegt dadurch gut in der Hand. Der feste Einband ist sehr gut aufgemacht und die Bindung der Buchseiten ist ebenfalls sehr gut. Die Seiten sind von grober, matter Qualität und erlauben somit hier weiter den modernen Stil. Die Rezepte aber auch in den Beschreibungen über das Land fällt nur stark auf, es wurde unheimlich viel Platz verschenkt und nicht gefüllt. Der Eine findet es wahrscheinlich „clean“, der Andere sieht es als Platzverschwendung. Schlussendlich hätte das Buch um gut 80-100 Seiten gekürzt werden können, wenn man alles kompakter und geschlossener arrangiert hätte.

Fazit: Buchtitel irritiert gewaltig und selbst die wenigen Rezepte schaffen es nicht das Buch mit 4 Sternen zu bewerten, denn selbst diese sind eben die typischen Klassiker wie Pommes und Co.. Belgien hat noch so viel mehr zu bieten als Pommer und Pralinen! Hier wurde viel Potential verschenkt. 3 von 5 Sterne hierfür.

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Bewertung vom 12.07.2023
Das große Buch vom Apfel
Hildebrand, Julia Ruby;Hatz, Ingolf

Das große Buch vom Apfel


ausgezeichnet

Klappentext:

„Aus Liebe zum Apfel



Dieses Koch- und Backbuch enthält die leckersten Rezepte mit dem beliebtesten Obst der Deutschen: den Äpfeln. Neben klassischen Rezepten wie Apfelkuchen und -kompott finden Sie hier auch exotische Kreationen wie den "Apfel-Fenchel-Salat" oder das "Apfel-Rote-Bete-Risotto". Julia Hildebrand und Ingolf Hatz führen Sie in ihrem Buch zu den Streuobstwiesen und stellen Ihnen die besten Apfelsorten, darunter auch alte Sorten, vor. So können Sie Ihr Lieblingsobst endlich wieder so genießen, wie es sein sollte: aromatisch und voller Kraft. Und vielleicht entdecken Sie dabei auch Ihren neuen Lieblingsapfel.



Es muss nicht immer Kuchen sein: kreative Koch- und Backrezepte für jeden Anlass. Ob Sie ein erfahrener Koch sind oder gerade erst anfangen, dieses Buch ist perfekt für alle, die die Vielseitigkeit von Äpfeln in der Küche entdecken möchten. Von saftigen Desserts bis hin zu herzhaften Gerichten - dieses Buch bietet für jeden Geschmack und jede Gelegenheit das passende Rezept.



Entdecken Sie die Welt der Äpfel neu und verwöhnen Sie sich und Ihre Lieben mit den köstlichen Gerichten aus diesem Buch."Das große Buch vom Apfel" liefert Ihnen viele kreative Rezepte, die das volle Potenzial von Äpfeln ausschöpfen. Wie wäre es zum Beispiel mit saftigem "Apfel-Käsekuchen" oder einem aromatischen "Apfelstrudel"? Auch herzhafte Gerichte wie der "Wildschweinburger mit Apfel-Chutney und Rosmarinkartoffeln" oder handgemachte "Gnocchi aus Schüttelbrot, Rotkraut, Nusspesto und gedünsteten Apfelspalten" werden Sie begeistern. Für eine gesunde Knabberei zwischendurch empfehlen sich die "Apfelchips" ohne zusätzlichen Zucker oder fermentierte Äpfel. Der Apfel als Basis für weitere Leckereien wie Apfelbrot, Apfelmus, Apfelgelee oder Apfelsirup darf natürlich auch nicht fehlen. Ebenso gibt es in diesem Buch inspirierende Rezepte wie Porridge "Apfel-Orangen-Kompott mit Mandelblättchen", "Birchermüesli", "Bratapfel von der Plancha mit Vanillesauce", den klassischen "Scheiterhaufen", "Scones" oder "Pinsa mit Apfel, Radiccio, Gorgonzola und Haselnuss", die Ihren Geschmackssinn verwöhnen werden.“



Äpfel sind ja etwas herrliches! In diesem Koch- und Backbuch geht es nicht nur um Rezepte sondern auch um die verschiedensten Sorten. Egal ob süß oder herzhaft, egal ob als Beilage oder als süßen Kuchen - hier ist alles möglich und fest steht, der Apfel ist enorm vielseitig einsetzbar.

Auf den ersten 30Seiten Einleitung geht es um den gesunden Apfel an sich, um Biodiversität, um Mischkulturen und um besondere Bauer, die eben wohl den perfekten Dreh für den besten Apfel raus haben. Danach folgen die Rezepte. Entweder gibt es Ideen fürs Frühstück oder für Salat - hier zeigt sich die Vielseitigkeit auf allen Seiten. Die Rezepte werden immer wieder mit verschiedenen Porträts von Apfel-Anbauhöfen inkl. ihren Familien aufgelockert. Diese Familien haben den Apfel als ihre Passion für sich erkoren und zeigen nicht nur sondern man liest auch in den Geschichten das der Apfel viel mehr ist als nur ein „Apfel“!

Die Geschichten und Rezepte, welche sehr ausführlich und verständlich niedergeschrieben sind, werden mit traumhaften Bildern untermalt. Diese lockern das Werk komplett auf und geben ihm einen wunderbaren Rahmen. Alles in allem ein wirklich tolles Koch- und Backbuch rund um den Apfel! 5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 12.07.2023
Wilde Alpen
Reichholf, Josef H.

Wilde Alpen


ausgezeichnet

Klappentext:

„Magie der Alpenwelt



Was macht die Lebenswelt der Alpen so besonders? Ein opulenter Bildband über Gipfel und Gletscher, Gämsen und Gebirgsvögel von ihrer schönsten Seite.

Einst waren sie Meer, heute sind sie einzigartiger Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen: die Alpen. Ihre Wildnis fasziniert – doch was charakterisiert die geheimnisvolle Schönheit der Berge? Welchen Vögeln, Säugetieren, Kleinstlebewesen und Pflanzen begegnet man vom Tal über die Baumgrenze bis zu den erhabenen Gipfeln im Hochgebirge? Und wie ist es um die Zukunft der Alpen bestellt? Ein außergewöhnlicher Bildband, der mit fantastischen Fotos und fundiertem Detailwissen zum Alpenraum begeistert.



Einzigartiger Bildband über die faszinierende Lebenswelt der Alpen



Informativer Text von einem der renommiertesten Naturwissenschaftler Deutschlands



Eindrucksvolle Fotografien von Bergpanoramen, Tieren und Pflanzen“



Der Leser darf sich hier nicht nur auf einen wunderschönen Bildband freuen, sonder auch auf sehr detaillierte und fachkundige Erzählungen, Beschreibungen durch Josef H. Reichholf. Das Format brilliert mit 22.8 x 2 x 27.3 cm nicht unbedingt zum Coffeetable-Book, kratzt aber an dessen Oberfläche. Vorteil wiederum: Das Buch liegt sehr gut in der Hand und die gigantischen Bilder büßen nichts an Schönheit oder Opulenz ein. Auf knapp 210 dürfen wir die Alpen mit ihrer Flora und Fauna erleben. Es sind teilweise schier unglaubliche Aufnahmen die einem hier begegnen! Die Brillanz ist immer top, die Farben rein und klar und das zeigt einfach nur das hier ein Profi am Werk war. All das wird durch kleine und große Beschreibungen von Reichholf untermalt und somit ergibt sich ein wunderbares großes Ganzes welches besser nicht hätte sein können. Das Thema Wildnis wird absolut in den Fokus gerückt und darf hier der Öffentlichkeit gezeigt werden! Schöner geht es kaum!

Ein Traum von Buch über die wilden Alpen mit ihren Bewohnern! 5 Sterne für dieses besondere Buch!

Bewertung vom 12.07.2023
500 kulinarische Reisen, die Sie nie vergessen werden

500 kulinarische Reisen, die Sie nie vergessen werden


ausgezeichnet

Klappentext:

„Nur wenige Erfahrungen sind so erfüllend wie die Möglichkeit, die Welt durch kulinarische Genüsse zu erkunden. Dieses Buch stellt die ungewöhnlichsten und köstlichsten Reiseziele der Welt in den Mittelpunkt. Weinliebhaber finden Touren durch legendäre französische Weinkeller, Hobbyköche ausgezeichnete Kochschulen weltweit und Feinschmecker spektakuläre Restaurants unter Wasser oder auf 240 Meter Höhe. Entdecken Sie heimische Märkte, Gourmet-Städte, Geheimtipps in der Spitzengastronomie und vieles mehr und gestalten Sie Ihre Weltreise nach diesen 500 Zielen. Die Rezeptsammlung lädt zum Nachkochen zuhause ein und bringt Ihnen das Urlaubsgefühl nach Hause.“



Wenn man im Urlaub ist, will man auch gerne die lokale Küche kennenlernen und genießen. Wenn dann auch noch die Örtlichkeit besonders ist und die Küche noch obendrein dazu, dann kann gar nichts schief gehen. In diesem Buch werden uns 500 kulinarische Reisetipps aufgezeigt. Entweder durch besondere Restaurants, außergewöhnliche Küche oder spezielle Kochpraktiken. In diesem Buch reisen wie einmal um den Erball und erleben die Genüsse anderer Welten. Es geht um Spezialitäten, verschiedene Märkte mit ihren Highlights, saisonale Schätze in den Regionen, die Küchen an sich, Street-Food aus aller Welt, die Highlights in den großen Städten, ja, es geht auch um Luxus und um die flüssigen Begleiter wie Weine, Biere etc.. Desserts und Süßes darf natürlich auch nicht fehlen. Hier kann man sich definitiv Inspirationen für den nächsten Urlaub holen und vielleicht auch schonmal eine Route überlegen oder gar einen Tisch bestellen. Sehr hilfreich fand ich den Infoteil mit den Werksbesichtigungen! Hier kann man zum Beispiel mal bei Hersheys oder Coca Cola vorbei schauen oder auch in Yokohama mal ins Museum gehen bei dem es sich nur um köstliche Ramen dreht. Auch werden National-Gerichte genauer unter die Lupe genommen…Kurzum: mit dem Buch reisen wir ein Mal um die ganze Welt und erleben die internationale Küche mit all ihren Vorzügen. Dieses Buch eignet sich einerseits als Reiseführer und Ideengeber aber auch um Zuhause entweder anhand der Rezepte etwas nachzukochen oder sich einfach mal eine kleine Auszeit vom Alltag zu bescheren. Absolut empfehlenswert und einfach nur köstlich gut! 5 Sterne!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2023
Atlas - Die Geschichte von Pa Salt / Die sieben Schwestern Bd.8
Riley, Lucinda;Whittaker, Harry

Atlas - Die Geschichte von Pa Salt / Die sieben Schwestern Bd.8


gut

Da haben wir ihn nun: der letzte Band der 7-Schwestern-Reihe basierend auf der Idee von Lucinda Riley. Nicht komplett aus ihrer Feder stammend ist also der Abschlussroman, da die Autorin leider zwischenzeitlich einer schweren Krankheit erlegen ist, nun endlich erschienen. Ihr Sohn sollte die Geschichte beenden und ich kann den kritischen Stimmen nur beipflichten: man liest einfach einen anderen Schreibstil heraus und der ist nunmal eben nicht von der Erfinderin dieser Buchreihe. Natürlich will man als Leser der Reihe endlich wissen was es nun mit Pa Salt auf sich hat. Lebte er doch noch? Die Mädchen haben ihn ja vermeintlich doch immer wieder gesehen nach seinem Tod! Warum hat er die Mädchen adoptiert? Wer war denn überhaupt dieser Pa Salt? Fragen über Fragen und die Antworten finden wir hier auf über 800 Buchseiten.

Um es kurz zu machen: ja, es gibt eine Auflösung dazu, die die Leserschaft milde stimmt aber dennoch ist diese Geschichte einfach nicht glaubwürdig bzw. total übertrieben erzählt. Der jungen „Pa Salt“ hat in seinen kurzen Lebensjahren schon mehr erlebt als so mancher Erwachsener. Große Flucht-Reise ohne Hilfe von Sibirien nach Paris beispielsweise, dann die Aufnahme bei einer Familie die sich liebevoll um ihn kümmert, die er aber mit schweigen bezahlt. Dafür erzählt er alles seinen Tagebüchern. Oft wird bemängelt dass die Ansprache in den Tagebüchern komplett sinnfrei daher kommt und die Leserschaft ansprechen solle - er hat aber immer unheimlich Angst gehabt und wusste es auch, dass diese Bücher von den „Pflegeeltern“ gelesen werden könnten und somit, so vermute ich, eben diese neutrale Ansprache gewählt. Somit ist auch klar, die Wahrheit werden wir auch nicht aus den Tagebuch-Einträgen herauslesen, sondern eben aus der Geschichte selbst. Denn wer schreibt Geheimnisse in ein Tagebuch welches gelesen werden könnte? Das ist das Eine, das Andere ist die Sprache die komplett verquer war. Ein 10-jähriger Junge redet niemals so erwachsen, teilweise sogar so geschwollen! Das war einfach komplett unglaubwürdig und somit machte sich schnell Unlust auf der Geschichte breit. Was die Mädchen betrifft, gibt es kurze Zusammenfassungen ihrer Biografien (empfand ich als unnötigen Lückenfüller) und dann die Geschichte wie er überhaupt zu ihnen gekommen ist. Hier überspannte sich mein Verständnis komplett: Wer bitte gibt sein Kind einfach so an einen wildfremden Mann, in der Hoffnung, dass es dort ein besseres Leben haben werden? Das war mir einfach zu viel! Und dann die Geschichte mit dem Sternbild…gut, ja, das war interessant aber immer noch unglaubwürdig. Dennoch muss ich klar sagen, ist der Name „Atlas“ doch recht gut gewählt. Warum? In der griechischen Mythologie ist er der Erdenträger oder auch Träger des Himmelsgewölbe. Atlas trägt also die Welt auf seinen Schultern (für weitere Infos dazu einfach mal das Internet befragen) und nimmt hier sinnbildlich die verschiedenen Kulturen in Form seiner Adoptivkinder bei sich auf?! Will er die Welt auf seinen Schultern tragen? Keine Ahnung ob ich hier zu philosophisch werde oder zu viel in die griechische Mythologie hineininterpretiere (wobei die Auswahl der Vornamen der Schwestern ja schon sehr speziell ist eben mit gewisser Bedeutung) aber fest steht für mich: die Geschichte las sich zäh und unglaubwürdig hoch Zehn. Ja, das Rätsel um den Vater wird gelöst aber das war es dann auch schon. Der andere Schreibstil auf Grund des Autoren-Wechsels ist spürbar, da gibt es keine Zweifel. Es ist schwierig in die Fussstapfen von Riley zu treten, keine Frage, aber das verschachtelte und wirre was Whittaker hier immer wieder zeigt, bescherte mir als Leser kein rundes Lesevergnügen. Die über 800 Seiten zogen sich wie Kaugummi und ich musste mich immer wieder ermahnen am Ball zu bleiben. Die guten Spitzen und eben jene Auflösung der „never-ending-Story“ ist es zu verdanken das ich neutrale 2,5 Sterne vergebe.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.07.2023
Tangosommer
Baier, Hiltrud

Tangosommer


ausgezeichnet

Autorin Hiltrud Baier ist mir durch ihre Romane „Helle Tage, helle Nächte“ sowie „Tage mit Ida“ bereits bekannt. Ihre aktuelle Geschichte „Tangosommer“ ist dieses Mal etwas anders in der Erzählweise aber keineswegs schlechter oder gar ein anderes Bild der Autorin! Keineswegs! Baier erzählt uns hier mir ruhiger und gefühlvoller Stimme die Geschichte von Riitta und Phil. Beide verbindet das Tango-tanzen miteinander und schlussendlich greift der besondere Zauber des Tango auch auf die Beiden über - Liebe und Leidenschaft schwirrt regelrecht in der Luft! Nur bemerken das Beide überhaupt noch? Riitta hat einen seelischen Rucksack zu tragen genau wie Phil. Der Spannungsbogen ist bereits im Klappentext spürbar: Werden beide einander verpassen? Das müssen Sie schon selbst erlesen! Fest steht aber, die Beiden packen ihre beiden Rucksäcke voreinander aus und wir Leser sind stiller Zuhörer dessen was Beide in ihren Seelen so bewegt. Dabei wird es lustig, traurig, melancholisch aber ganz besonders ehrlich. Baier ist hierbei keineswegs kitschig oder schlägt Klischees an, sie schlägt definitiv realistische Themen an, die Jeden von uns bewegen könnte! Man spürt in jedem Satz Baiers Liebe für Finnland. Das Land und sie scheinen mehr als eng miteinander verbunden, denn wer kann sonst so wunderbar detailliert Landschaften beschreiben und die Einsamkeit? Riitta lebt nämlich genau diese und die Neugier ist groß nach dem Warum. Wir werden Antworten erhalten aber alles ohne Druck und Hetze. Baier hat ein feines Gespür den Leser zu entschleunigen und ihn dabei nicht zu verlieren. Man liest diese Geschichte, man hört den Tango förmlich, man tanzt mit den Beiden mit und man hört den Beiden bei ihre Problemen zu. Und man entdeckt die Liebe, wenn man genau hinsieht…Fazit: Eine warmherzige Geschichte mit vielen realistischen Themen verpackt mit einer wirklich traumhaften Kulisse. 5 Sterne!

Bewertung vom 10.07.2023
Das Restaurant der verlorenen Rezepte / Die Food Detectives von Kyoto Bd.1
Kashiwai, Hisashi

Das Restaurant der verlorenen Rezepte / Die Food Detectives von Kyoto Bd.1


sehr gut

Klappentext:

„Nagare und seine zwanzigjährige Tochter Koishi betreiben ein kleines Restaurant in Kyoto, das Kamogawa-Café. Kaum jemand kennt das Lokal, doch wer es dringend braucht, der findet es. Neben den traditionellen Köstlichkeiten der japanischen Küche bieten Nagare und Koishi ihren Gästen nämlich einen besonderen Service an: Sie kochen Gerichte nach, die man irgendwann einmal gegessen hat und deren Rezept man nicht kennt. Mit detektivischem Spürsinn finden sie heraus, wie die verstorbene Ehefrau ihre Udon-Nudelsuppe kochte, beschwören die verschüttete Erinnerung an eine große Liebe herauf oder schenken mit dem Geschmack eines Kindheitsessens Trost.“



Als mittlerweile Fan der japanischen Literaturwelt war die Freude auf das Buch „Das Restaurant der verlorenen Rezepte“ von Hisashi Kashiwai groß. Aber ich muss klar gestehen, richtig umhauen konnte mich das Buch mit seiner „köstlichen“ Geschichte nicht zu 100%. Kashiwais Idee von einem Restaurant welches Gerichte kocht die entweder in der Kindheit einfach mehr als grandios waren und längst vergessen sind oder eben von Menschen erschaffen wurden, die leider nicht mehr unter uns sind, ist außergewöhnlich gut. „Essen hält Leib und Seele zusammen“ ist hier der Tenor des Buches und der Hauptaugenmerk liegt eindeutig hier auf der Seele. Drehort des Ganzem ist natürlich das Restaurant selbst welches ganz versteckt und unauffällig in Kyoto liegt. Hier bedarf es Wissen und viel Nachfrage um es überhaupt zu finden, aber wenn man es gefunden hat, geht die Reise nicht nur für den Besucher sondern auch für den Leser los. Die Idee dazu fand ich großartig und kann Kashiwai nur beipflichten, Gerichte, die einem am Herzen liegen, egal ob aus der Kindheit oder durch Menschen gekocht, die leider nicht mehr leben, beflügeln die Sinne der Erinnerung total. Jeder Mensch wird das bestätigen können, da bin ich mir. Und die Gäste die hier im Restaurant eintreffen haben nicht nur Appetit sondern sind auch auf der Suche nach einem Seelenpflaster. Vater Nagare und seine Tochter gehen dann auf besondere Weise auf den Suchenden ein und kreieren dann das entsprechende Gericht. Alleine diese Idee ist wahrlich beflügeln und bringt einem selbst gewisse Erinnerungen wieder in den Sinn. Als dann die Speise genossen wird, erlebt jeder Gast aber andere Reaktionen und genau da wird es interessant. Nagare und seine Tochter gehen stets mit Feingefühl auf die Gäste ein und als Leser ist man stiller Zuhörer und Beobachter. Dennoch störte mich gewaltig der extrem detaillierte Sprachstil. Alles aber wirklich alles wird beschrieben, erscheint hier und da ziemlich holprig und leider nicht rund und genau deshalb entwickelte sich schnell eine gewisse Trägheit beim lesen. Ein richtiger Lesefluss entstand bei mir leider nicht wirklich. Der Plot der Geschichte ist grandios aber die Umsetzung hat in einen Augen viel zerstört. Die Geschichte braucht auch keine Spannungsbogen, denn klar ist für jeden von uns, wenn ich in ein Restaurant gehe, will ich gern etwas verzehren aber eben die Umsetzung der Gedanken und Erinnerungen eben in jene Speise mit ihrem Verzehr sind dann bei jeder Figur das Spannungshoch. Alles in allem ist die Geschichte unheimlich ruhig aufgebaut und versprüht null Aufregung aber der verschachtelte und extrem detaillierte Sprachtsil hinterlassen leider bei mir einen bitteren Nachgeschmack. Für mich steht aber dennoch fest, und genau deshalb vergebe ich auch 3,5 gute bis sehr gute Sterne, ich werde die Buchreihe dennoch verfolgen und bin gespannt was Kashiwai als nächstes anspricht. Ich kann jedenfalls klar sagen: jeder von uns Lesern hätte mit Sicherheit große Freude daran, einmal in diesem Restaurant sich das kochen zu lassen, was einem die schönsten Erinnerungen kurz zurück bringt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.07.2023
Sonntags am Strand
Oetker, Alexander

Sonntags am Strand


ausgezeichnet

Klappentext:

„Es ist der 15. August, Ferragosto, ganz Italien urlaubt, und der Strandabschnitt von Strandwärter Enzo ist so voll wie nie. Hingebungsvoll kocht er für seine Gäste Spaghetti Carbonara, und zwar erstmals nach dem Rezept seiner verstorbenen Frau. Er ist nicht der Einzige, der sich an diesem zauberhaften Sommertag für etwas Neues öffnet – unter seinen Augen vollzieht sich ein kleines Wunder: Vier ganz unterschiedliche Paare finden im Laufe der Stunden in seinem Bagno zusammen, sehen sich zum ersten Mal richtig an, oder erkennen, wie sehr sie sich selbst im Wege standen und finden die Liebe wieder.“



Autor Alexander Oetker ist mir mit „Mittwochs am Meer“ bereits fest im Gedächtnis verankert gewesen und nun erschien sein Neuling „Sonntags am Strand“. Was gleich zu Beginn auffällt: die Optik der beiden Bücher ist sehr ähnlich und somit versprach auch der neue Roman wieder angenehme Lesestunden! Ja, die gab es hier wieder tatsächlich! Oetker nimmt uns dieses Mal mit an den Strand an Italiens Küste. Es ist Sonntag, es ist Ferragosto (also der 15.August) und somit Feiertag. Die Luft flirrt, die Sonne brennt, ja, die Frisur sitzt auch aber noch besser: das Feeling ist einfach ganz besonders. Oetker erzählt uns die Geschichte von Enzo und seiner verstorbenen Frau aber auch noch so viel mehr. Schlussendlich erlesen wir hier die Geschichte von vier Paaren die an diesem Tag irgendwie „magic Moments“ haben. Als Leser kann ich klar sagen, Oetker verpackt dies alles ohne Klischee und Kitsch. Er nutzt feine, ausgewählte Wörter, einen ansprechenden und sehr passenden Ausdruck sowie Ton, kurzum: man folgt dem Autor und seiner Geschichte sehr sehr gern und träumt sich selbst an den Strand an diesem wunderbaren Sonntag. Oetkers Geschichten sind mehr als nur Erzählungen! Er wird oft nachdenklich, hier und da sogar philosophisch und somit hat der Leser genug Spielraum sich seinen Teil zu denken und vor allem die einzelnen Geschichten auf sich wirken zu lassen. Man könnte jetzt stumpf behaupten: Essen hält Leib und Seele zusammen (weil Enzo ja so köstliche Spaghetti Carbonara für sie gekocht hat) und so ganz Unrecht hat man damit nicht! Aber es steckt noch ein bisschen mehr Meer darin. Manchmal geht die Liebe zu einem Partner schlafen, was nicht heißt das sie nicht mehr da ist aber es bedarf oft und manchmal auch etwas lauter ein gewisses Aufwecken dieser um sie wieder richtig genießen zu können…wo sie doch so schön ist und so unverzichtbar um glücklich zu sein….egal ob mit einem Partner oder ganz für sich allein.

Fazit: Ein Genussbuch für einen entspannten Sonntag! Und Oetker hat den 15. August, den „Wendepunkt des Sommers in Italien“ nicht ohne Grund für seine Geschichte gewählt! Absolute Leseempfehlung mit 5 Sternen!

Bewertung vom 05.07.2023
Trügerisches Lavandou / Leon Ritter Bd.9
Eyssen, Remy

Trügerisches Lavandou / Leon Ritter Bd.9


ausgezeichnet

Nunmehr ist es der neunte Krimi mit Protagonist Leon Ritter aus der Feder von Remy Eyssen. Und der Titel passt wie die Faust auf‘s Auge: hier wird es trügerisch in Le Lavandou, denn hier ist nichts wie es scheint!

Ritter und Morell ersehnen ihrem Urlaub entgegen aber die Stimmung wird bald gekippt. Die vermissten beiden Kinder werden bald das Thema in der Gegend. Eyssen nimmt gleich wieder zu Beginn richtig Fahrt auf und selbst auf den ersten paar Seiten ist man wieder mitten im Geschehen mit alten Ermittler-Bekannten. Ritter kann ja wieder nicht anders und als Leser schmunzelt man schon wieder als sein Ermittler-Instinkt durchkommt. Er ist halt eine ganze Menge mehr als nur Gerichtsmediziner! Sein Blick, seine Gedanken, seine Gabe des Kombinieren und die Gabe Rückschlüsse zu ziehen sind immer und immer wieder faszinierend. Der Spannungsbogen rund um die beiden vermissten Kinder Louisa und Lucas verschärft sich als alles auf eine Entführung hindeutet. Alles wirkt irgendwie recht typisch: Kinder einer reichen Familie entführt und die Eltern sollen Lösegeld auftreiben, tut ihnen ja nicht weh, aber Vorsicht! Es ist alles hier mehr als trügerisch und Eyssen lockt uns Leser auf Fährten die wie ein dicht verzweigtes Labyrinth scheinen. Man kann als Leser hier Vermutungen aufstellen aber wird jedes Mal in eine Sackgasse laufen. Eyssen verpackt diesen Fall wirklich realistisch und verdammt gekonnt und mehr als spannend. Sein Sprachstil und seine kleinen, immer wiederkehrenden Spannungs-Spitzen lassen einen regelrecht am Buch kleben. Man kann einfach nicht aufhören oder gar das Buch zur Seite legen! Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und die 528 Seiten vergingen wie im Flug! Auch die dezenten Erzählungen wieder aus dem privaten Bereich Ritters und Morells sind kleine aber sehr passende Pausen, die die Geschichte bestens untermalen. Und natürlich sind die Beschreibungen der Örtlichkeit, der Landschaft einem Bestandsleser zwar schon sehr vertraut aber man wird auch nie müde sie zu lesen und zu genießen! Eyssen verpackt alles wieder mehr als gekonnt stimmig und schaffte es auch dieses Mal wieder, einem Leser wie mir, die gar nicht so wahnsinnig gern Krimis liest, wieder total an seine Geschichte zu binden.

Fazit: Absolut lesenswert und einfach nur grandios geschrieben von Remy Eyssen! Absolute Leseempfehlung mit 5 Sternen und der Vorfreude auf den zehnten Band!

Bewertung vom 04.07.2023
Yoga-Therapie in der Praxis
Boerger, Bitta

Yoga-Therapie in der Praxis


sehr gut

Klappentext:

„Das Standardwerk zur Heilwirkung von Yoga



In der Yoga-Therapie finden die Körper- und Atemübungen des klassischen Yoga bei verschiedensten Beschwerden von Körper und Psyche Anwendung. Bitta Boerger arbeitet seit vielen Jahren als Yogalehrerin auch im therapeutischen Bereich. In Zusammenarbeit mit Dr. med. Judith Schäfer als orthopädisch arbeitende Ärztin und dem Dozenten für Psychologie, Daniel Helbig, widmet sie sich in ihrem umfassenden Handbuch einer Vielzahl von körperlichen und seelischen Erkrankungen. Akuter Rückenschmerz und haltungsbedingte Beschwerden werden dabei ebenso beleuchtet wie Bluthochdruck und Atemwegserkrankungen, Ängste oder Traumata. Sie berücksichtigen dabei sowohl das alte indische Heilwissen des Ayurveda als auch die Erkenntnisse der modernen westlichen Medizin.



Die Autor*innen legen besonderen Wert auf praxisnahe Umsetzung, für jeden Themenbereich gibt es anschauliche Übungsbeispiele, die jeweils in ein fundiertes Grundlagenwissen eingebettet sind. Zahlreiche Fotos und Detailzeichnungen machen Yoga-Therapie in der Praxis zu einem unverzichtbaren Standardwerk für alle, die Yoga individuell auf Beschwerden und Probleme von Körper, Geist und Seele abstimmen möchten.“



Gleich vorweg: das Buch ist wirklich grandios aufgemacht! Alles ist mehr als verständlich erklärt und anhand von Bildern und Fotos verdeutlicht. Dennoch muss ich klar sagen: wer hier Anfänger oder gar Laie ist, für denjenigen ist das Huch einfach zu komplex. Und selbst für gute Yoga-Liebhaber ist es hier und da schon sehr speziell medizinisch. Wer sich null in der Medizin auskennt und hier hier einfach drauf los legt, kann sich eher Verletzungen zuziehen als Entspannung. Kurzum: für Yogalehrer und eben richtig gut trainierte Yoga-Menschen ist dieses Buch ein absoluter Gewinn und sehr speziell durch sein akribisches und füllendes Fachwissen. Übungen werden erklärt bis ins kleinste Detail und auch anatomisches Verläufe bestens erklärt. Hier sieht man nicht nur sondern hier versteht man auch was es genau für einen nutzen bringt! Wer hier reine Übungsanleitungen sucht, wird eben sehr viel mehr finden als es vielleicht notwendig ist, für die Profis und Fortgeschrittenen unter uns ist dieses Buch ein absoluter Knaller und extrem nützlich! 4 von 5 Sterne hierfür