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Benutzername: 
Maddinliest
Wohnort: 
Borken

Bewertungen

Insgesamt 870 Bewertungen
Bewertung vom 17.05.2020
Die Frau im grünen Regenmantel
Lippman, Laura

Die Frau im grünen Regenmantel


ausgezeichnet

Andere Umstände

Tess Monaghan ist als Detektivin in Baltimore aktiv und aufgrund ihrer Schwangerschaft zur Zeit ans Bett gefesselt. Es bleibt ihr nicht viel anderes Übrig, als aus ihrem Wintergarten den Park zu beobachten. Hier fällt Tess eine Frau in einem sehr auffälligen grünen Regenmantel auf, die täglich mit ihrem Hund durch den Park läuft. Eines Tages entdeckt sie nur noch den Hund und die kriminalerfahrene Tess vermutet ein Verbrechen. Mit ihren wagen Vermutungen stachelt sie sowohl ihren Freund und Vater des erwarteten Kindes Crow, sowie ihre beste Freundin Whitney an, für sie die aktive Rolle in den Ermittlungen zu übernehmen und wahrhaftig stoßen die drei alsbald auf Umstände, die Tess Vermutungen durchaus real erscheinen lassen...
Ich kannte bisher noch kein Buch der erfolgreichen und mit vielen Preisen ausgezeichneten Autorin Laura Lippman. "Die Frau im grünen Regenmantel" ist bereits der siebte Band um die engagierte und clevere Detektivin Tess Monaghan. Obwohl ich erst mit diesem Band in die Reihe startete, hatte ich zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Begeistert hat mich von der ersten Seite an der scharfsinnige und akzentuierte Schreibstil, bei dem jedes Wort bestens platziert wirkt. Ich musste mich ein wenig einlesen, um auch die Vielschichtigkeit des Geschriebenen zu erfassen und konnte dann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Trotz des eher schmalen Umfangs des Kriminalromans haben die Protagonisten viel Tiefgang und zu keinem Zeit-punkt hatte ich den Eindruck, die Geschichte wäre nicht auserzählt. Den Spannungsbogen baut die Autorin mit dem Verschwinden der ominösen Frau sehr geschickt auf und hält ihn mit den unterhaltsamen und sehr clever konstruierten Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau. Das für mich überraschende Finale rundet dieses Buch aus meiner Sicht gelungen ab.
Insgesamt ist "Die Frau im grünen Regenmantel" für mich eine echte Entdeckung und eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr. Das Buch konnte mich in erster Linie mit den toll charakterisierten Protagonisten und dem ausgesprochenen Erzähltalent der Autorin überzeugen. ich empfehle diesen besonderen Kriminalroman unbedingt weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 17.05.2020
Dankbarkeiten
Vigan, Delphine

Dankbarkeiten


ausgezeichnet

Emotionaler und ergreifender Roman

Michka ist eine selbstbewusste Frau, die auf eigenen Beinen steht. Sie hat sehr unter den Folgen des Älterwerdens zu leiden, da sie immer häufiger Sachen vergisst. In erster Linie fehlen ihr immer häufiger die Worte um sich auszudrücken, so dass sie auf ähnlich klingende ausweicht. Marie, die Michka vieles zu verdanken hat, erkennt die Situation und bemüht sich um einen Platz im Seniorenheim. Dort kommt Michka aber nur sehr schwer mit dem Verlust ihrer Selbstständigkeit klar...
Die erfolgreiche Autorin Delphine de Vigan konnte mich schon öfter mit ihren Büchern berühren und so war ich sehr gespannt, wie sie in ihrem neuen Roman das Thema "Dankbarkeiten" verarbeitet. Nach den ersten Seiten war ich wieder gefangen von ihrem präzisen und auf den Punkt gebrachten Schreibstil. Die Hauptprotagonistin Michka wird interessant charakterisiert und drückt gerade mit ihrem sympathischen Auftritt und ihrem Umgang mit der immer weiter ausufernden Krankheit dem Roman seinen Stempel auf. Hier gelingt der Autorin aus meiner Sicht auch ein genialer Zug, indem sie Michka im Verlauf immer häufiger falsche Wörter in den Mund legt und so den Fortgang ihrer Demenz beschreibt. Das Ganze bleibt stets auf einer sehr emotionalen Ebene, da Delphine de Vigan viel Wert auf die Gefühle und Gedanken der Protagonisten legt.
"Dankbarkeiten" ist aus meiner Sicht ein äußerst gut gelungener Roman über das Älterwerden und dem Wunsch eines Menschen, für die entgegen-gebrachten Aufmerksamkeiten danke sagen zu können. Der Autorin ist es mit ihrem Erzähltalent gelungen, mich als Leser zu packen und so den Roman auch länger nachwirken zu lassen. Ich halte das Buch für sehr lesenswert, empfehle es daher gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 17.05.2020
Leben
Laub, Uwe

Leben


ausgezeichnet

Packender Thriller mit erschreckendem Szenario

Erschreckende Bilder vom Aussterben ganzer Tier-Populationen verbreiten sich innerhalb kürzester Zeit um die Welt. Wie von Geisterhand sterben ganze Herden und Kolonien und es scheint jede Spezies in Gefahr. Selbst bei den Menschen verbreitet sich eine ungeklärte Krankheit, die relativ schnell zum Tode führt. Was steckt hinter diesem Phänomen? Der junge Pharmareferent Fabian Nowack stößt auf Hinweise, die ein schnelles Handeln erfordern, um dem Überleben des Homo Sapiens eine Chance zu geben...
Der Autor Uwe Laub konnte mich schon mit seinem Thriller "Sturm" begeistern und so bin ich mit hohen Erwartungen und viel Vorfreude in sein neues Buch gestartet. Nacheinigen Seiten hatte mich der Autor auch schon wieder mit seiner neuen packenden Story an das Buch gefesselt. Er erzählt die Geschichte in einem temporeichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der die Seiten nur so vorbeifliegen und den Thriller zu einem Page-Turner werden lässt. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches mit den mysteriösen Todesfällen aufgebaut und im Verlauf mit dem spannenden Szenario auf einem hohen Niveau gehalten. Gerade in Anlehnung an die aktuellen Geschehnisse um den Corona-Virus in unserer realen Welt, wirkt die clever konzipierte Geschichte erschreckend authentisch. Zudem erscheint der naturwissenschaftliche Hintergrund sehr gut recherchiert und ermöglicht so einen deutlichen Seitenhieb an unsere heutige Gesellschaft, was den Umgang mit unserer Umwelt anbetrifft.
Aus meiner Sicht ist "Leben" ein hervorragend gelungener Öko-Thriller, der mich zumindest auch ein wenig nachdenklich zurückgelassen hat, da die Geschehnisse durchaus auf vielen Fakten beruhen. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 17.05.2020
Maskenmacht
Wildfire, Lily

Maskenmacht


ausgezeichnet

Gelungener Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe

Vaara erlebt in ihrer Kindheit einen schweren Schicksalsschlag, nachdem sie sich ein magisches Schwert angeeignet hat, fällt der vermeintliche Besitzer über das Dorf her und tötet Vaaras gesamte Familie. Sie wächst daraufhin in einem Kloster auf und erhält eine Ausbildung zur Kämpferin. Vaara besitzt aber auch einen eigenen und zugleich starken Willen und passt sich nur sehr ungern an. Dies führt zu vielen Konflikten und nachdem das Kloster Opfer eines Angriffs der gefährlichen Zrashs wird, beschließt sie mit zwei Freunden die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Ein gefährliches Abenteuer in einer düsteren Welt beginnt...
Mit "Maskenmacht - Die Verschwörung" hat die junge Autorin Lily Wildfire den Auftakt zu ihrer Maskenmacht-Saga und zugleich ihr Romandebüt geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und aus meiner Sicht sehr lebendigen Schreibstil, der die Geschehnisse gut vor Augen führt und sich flüssig lesen lässt. Die Charaktere werden gut aufgebaut und interessant charakterisiert, gerade Vaara, die nicht immer einfache Haupt-Protagonistin und ihre Begleiterin Yalani drücken dem Fantasy-Roman ihren Stempel auf. Die Autorin versteht es einen Spannungsbogen aufzubauen und diesen über die ereignisreichen Geschehnisse und kreativen Elemente in der neuen Welt auch auf einem hohen Niveau zu halten. Der erste Band kann im Finale noch mit einem überraschenden Element punkten und endet dann, wie es in Trilogien fast üblich ist, mit einem fiesen Cliffhänger, der einem den nächsten Band herbeisehnen lässt.
Der Fantasy-Roman "Maskenmacht - Die Verschwörung" ist aus meiner Sicht der sehr gut gelungene Start einer neuen als Trilogie angesetzten Saga, die mit viel Kreativität und einem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ich empfehle daher das Buch, welches mit seinem fantastischen Cover auch einen Ehrenplatz im Bücherregal sicher haben sollte, gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 17.05.2020
Makrelenblues / Hanna Hemlokk Bd.9
Haese, Ute

Makrelenblues / Hanna Hemlokk Bd.9


ausgezeichnet

Ein neuer Fall für Hanna, dem sympathischen Private Eye

Eigentlich ist es ja gar nicht so verwunderlich, wenn in einem Seniorenheim ein Bewohner stirbt, aber die alarmierende Todeszahl beim luxuriösen Senioren-Wohnpark ruft Hanna Hemlokk auf den Plan. Stets auf der Suche nach ungelösten Fälle beginnt sie im Auftrag ihrer Freundin mit den Recherchen. Schnell stößt sie dabei auf einige verdächtige Personen, die durchaus ein Motiv haben könnten, den Senioren beim Sterben nachgeholfen zu haben. Gibt es einen Todesengel an der Ostsee-Küste? Hanna geht der Sache auf den Grund und gerät dabei mal wieder selber in Gefahr...
"Makrelenblues" ist mittlerweile der neunte Band um die engagierte und äußerst liebenswerte Privatdetektivin Hanna Hemlokk. Die vorherigen Fälle konnten mich schon überzeugen, so dass ich mit viel Vorfreude und hohen Erwartungen in den neuen Band gestartet bin. Wie gewohnt gelingt der Autorin Ute Haese auch in "Makrelenblues" ein gut abgestimmter Mix aus Spannung, Humor und gesundem Lokalkolorit. Sie erzählt die Geschichte in einem erfrischend spritzigen Schreibstil, den sie gerne mit einer guten Dosis lokalem Dialekt ausschmückt, was den Unterhaltungswert aus meiner Sicht deutlich steigert. Es herrscht so, trotz einiger Todesfälle stets eine lockere Atmosphäre, in der es aber auch an Spannung nicht fehlt. Gekonnt baut Ute Haese mit den rätselhaften Todesfällen in Senioren-Wohnpark den Spannungsbogen auf und gibt dem Leser im Verlauf der Ermittlungen immer wieder die Möglichkeit, eigene Überlegungen bezüglich des Täters und der Tathintergründe anzustellen. Ein nachvollziehbares und spannendes Finale rundet den Regionalkrimi für mich gelungen ab.
Insgesamt ist "Makrelenblues" eine für mich gelungene Fortsetzung einer tollen Krimireihe, die auch nach dem neunten Band noch lange nicht zu Ende erzählt scheint und mit einem hohen Unterhaltungswert daher-kommt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 10.05.2020
Auf nach Neuland
Rech-Heider, Monika

Auf nach Neuland


sehr gut

Auf geht's!!!

Schon lange setzen sich Monika Rech-Heider und ihr Mann mit einer Idee auseinander, die sie einfach nicht los lässt. Sie würden gerne mit der fünf-köpfigen Familie einen Trip in die Freiheit wagen, ein Jahr lang den täglichen Zwängen entfliehen und die Welt genießen, so wie sie ist. Gesagt, getan, so einfach ist es leider nicht. Es bedarf einer enormen Vorbereitung, um einen solchen Schritt wirklich erfolgreich in die Tat umzusetzen.
Da ist zunächst ein Vehikel, welches für das Jahr benötigt wird. Nach mehreren Recherchen fiel die Wahl auf ein etwas älteres Wohnmobil, was allen Familienmitgliedern ausreichend Platz bieten würde, nur leider sollte sich der auserwählte Niesmann zu einer Diva entwickeln, die mehrfach das Gelingen dieses Unterfangens in Frage stellen sollte. Zum anderen musste man sich noch der Bürokratie dieses Landes stellen, denn die Schulpflicht der Kinder konnte nicht so leicht übergangen werden. Nachdem aber alle Hürden aus dem Weg geräumt schienen, ging es dann wirklich los.
Die Autorin Monika Rech-Heider gewährt dem Leser einen Einblick in diesen gelebten Traum, und erzählt die Erlebnisse in einer authentischen und sehr lebendigen Art und Weise, die die Bilder der Reise vor Augen führt und das gute Gefühl vermittelt, einmal mutig gewesen zu sein. Ich habe die Familie schon beneidet um ihre Eindrücke und Erlebnisse, die ihrer aller Leben nach-haltig prägen werden. So lernten sie, bei unvorhergesehen Erlebnissen zu improvisieren und die gemeinsame Zeit zu genießen. Die Reise gewährte einen anderen Blickwinkel auf das Leben und bescherte der Familie eine Reihe interessanter und erfüllender Bekanntschaften, die auch noch nach der Reise gepflegt wurden.
"Auf nach Neuland" ist aus meiner Sicht ein Buch, das Mut macht, einmal einen Schritt zu wagen, dem Mainstream zu trotzen und auf seinen eigenen Instinkt zu hören. Ich empfehle das unterhaltsame Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 10.05.2020
Die verlorene Tochter der Sternbergs
Correa, Armando Lucas

Die verlorene Tochter der Sternbergs


weniger gut

Ein wenig enttäuschend

Für die jüdische Bevölkerung in Deutschland wird das Leben im Jahre 1939 immer bedrohlicher. Anfeindungen nehmen zu und es kristallisiert sich über die Nazifizierung ein immer stärker werdender Judenhass heraus. Nachdem Amanda Sternberg den Schicksalsschlag ihres verlorenen Ehemanns noch verkraften muss steht sie vor einer schweren Entscheidung. Um das Leben ihrer beiden noch sehr jungen Töchter zu retten, will sie sie mit der MS St. Louis zu einem Onkel nach Amerika schicken, allerdings gibt es nur zwei Plätze auf dem Schiff, so dass sie ihre Kinder alleine losschicken muss. In letzter Minute entscheidet sie sich um und entsendet lediglich ihre sechs-jährige Tochter Viera und macht sich mit der kleinen Lina über Land auf den Weg ins Ausland.
Nach seinem sehr erfolgreichen und hochgelobten Roman "Das Erbe der Rosenthals" bin ich mit sehr hohen Erwartungen in das neue Buch vom Autor Armando Lucas Correa gestartet. Zunächst konnte er mich mit der schicksalshaften Geschichte der jüdischen Familie in den Bann ziehen, aber im Verlauf des Romans verlor ich immer mehr die Beziehung zu den Charakteren, was unter anderem daran lag, dass einige schlicht und ergreifend von der Bildfläche verschwanden oder aber die Geschehnisse stakkatoartig abgearbeitet wurden und für mich so keine Tiefe erzeugen konnten. Dies ist daher sehr schade, da der Beginn sehr verheißungsvoll war und das Erzähltalent des Autors durchaus hat durchscheinen lassen, aber gerade das letzte Drittel des Buches war mir dann deutlich zu oberflächlich. Einiges blieb dabei auf der Strecke und mir kam es so vor, als wollte der Autor einige Inhalte in den zweiten Teil retten, was aber dazu führte, dass das Buch auf mich leider unausgegoren wirkte.
Insgesamt konnte mich der Roman von Armando Lucas Correa leider nicht überzeugen, so dass ich das Buch auch lediglich mit zwei von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 10.05.2020
Flüsternde Wälder / Kommissarin Irmi Mangold Bd.11
Förg, Nicola

Flüsternde Wälder / Kommissarin Irmi Mangold Bd.11


ausgezeichnet

Gefahr beim Waldbaden

Die Leiche einer Frau gibt den beiden Kommissarinnen Irmi Mangold und Kathi Reindl einige Rätsel auf. Die zunächst befürchtete Todesursache eines gefällten Baumes stellt sich als falsch heraus, da die Frau zu diesem Zeitpunkt bereits tot war. Aber wie konnte sie mitten im Wald zu Tode gekommen sein? Gleichzeitig bekommen es die beiden Ermittlerinnen mit einem Todesfall zu tun, der im Zusammenhang mit einer Einbruch-Serie zu stehen scheint. Was ist plötzlich los in der so schönen und besinnlichen Welt der Alpen? Nicht nur, dass immer mehr Touristen und Esotheriker den Wald und die Natur unsicher machen, nun wird die Region anscheinend auch für Leib und Leben immer gefährlicher...
"Flüsternde Wälder" ist mittlerweile der elfte Band aus der Alpenkrimi-Reihe von der erfolgreichen Autorin Nicola Förg. Sie konnte mich schon mit vorherigen Bänden begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen in das neue Abenteuer ihrer beiden sympathischen Heldinnen gestartet bin. Wie gewohnt erzählt Nicola Förg die Geschichte einem bildreichen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der den Leser schnell in die Alpenwelt entführt. Sie verleiht den Büchern mit einem nicht überlagerten Dialekt einen gesunden Lokalkolorit und einer wohldosierten Portion Humor einen hohen Unter-haltungswert. Den Spannungsbogen eröffnet sie, wie es sich für einen guten Kriminalroman gehört, direkt zu Beginn des Buches mit dem ersten Todesfall und es gelingt ihr, das hohe Niveau über die turbulenten Ermittlungsarbeiten, sowie vielen plötzlichen Wendungen auf diesem hohen Niveau zu halten. Der Leser bekommt so die Möglichkeit, immer wieder eigene Überlegungen zu Lösung der Fälle anzustoßen, um dann im Finale doch noch wieder überrascht zu werden.
Mich konnte insgesamt auch der elfte Band um Irmi Mangold und Kathi Reindl voll und ganz überzeugen, da die Charaktere gut weiterentwickelt werden und auch im aktuellen Teil ein Seitenhieb Richtung Kommerzialisierung der Natur nicht ausbleibt. Ein engagiertes Buch mit hohem Unterhaltungswert, welches ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 10.05.2020
Die Unwerten
Dützer, Volker

Die Unwerten


ausgezeichnet

Eines der dunkelsten Kapitel Deutschlands

Die vierzehnjährige Hannah leidet an einer milden Form der Epilepsie. Ein öffentlicher Ausbruch in ihrer Schulklasse bringt sie aber in höchste Gefahr, da der Vorfall gemeldet wird und sie so in den Fokus der Nazis gerät, die das Volk arisieren wollen, in dem "unwertes Leben" eliminiert werden soll. Eine medizinische Untersuchung soll über Hannahs Zukunft und Leben entscheiden und sie gerät an den gewissenlosen Arzt Lubeck, dem ausschließlich seine eigene Karriere am Herzen liegt und für die er sich profilieren möchte, indem er möglichst viel unwertes Leben auslöscht. So beginnt für Hannah und ihrer Mutter Malisha eine Odyssee in den Wirren des Zweiten Weltkriegs...
Der Autor Volker Dützer greift in seinem Roman "Die Unwerten" mit der Euthanasie in der Nazizeit ein brisantes Thema auf. In einem Nachwort macht er deutlich, dass er sich lange mit der Frage schwer getan hat, ob man ein solch schweres und belastendes Thema in der Belletristik verwenden darf, aber sein eigenes Leben hat ihm gezeigt, dass es wichtig ist, gegen das Vergessen der Gräueltaten dieser Zeit anzukämpfen und die schrecklichen Bilder der damaligen Zeit in den Köpfen der Menschen zu halten. Ich bin sehr froh, dass sich Volker Dützer so entschieden hat, denn mit "Die Unwerten" hat er mir eine spannende und nicht immer leicht Reise in eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte ermöglicht. Er erzählt die Geschichte um seine Hauptprotagonistin Hannah in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, welcher mir die Bilder gut vor Augen führte. Der Spannungsbogen um das Schicksal der jungen Halbjüdin wird mit immer neuen Schicksalsschlägen und Wendungen auf einem hohen Niveau gehalten und bis zum Finale aufrecht gehalten. Aus meiner Sicht hat es der Autor Volker Dützer dabei sehr gut verstanden den Schrecken dieses Themas zu verdeutlichen ohne aber Effekthascherei mit genaueren Details u betreiben.
"Die Unwerten" ist für mich ein äußerst spannender und lesenswerter Roman, der als Beginn einer Trilogie angelegt ist. Das Buch hat sehr viel Lust auch auf den Nachfolger gemacht, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.