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Sago

Bewertungen

Insgesamt 525 Bewertungen
Bewertung vom 03.11.2019
Die Zeit des Lichts
Scharer, Whitney

Die Zeit des Lichts


sehr gut

Man Ray war mir bereits als Fotograf durchaus ein Begriff. Wie traurig, dass es Lee Miller, die neben dem Fotografieren auch schrieb, bisher nicht war. Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA geboren, zieht es sie bald ins Paris der Goldenen Zwanziger. Obwohl sie bereits erfolgreich als Fotomodel für die Vogue gearbeitet hat, möchte sie lieber selbst Kunst erschaffen. Sie sucht daher die Nähe zur Kunstszene. Schließlich gelingt es ihr, als Assistentin des bereits bekannten Fotografen Man Ray angenommen zu werden. Doch schon bald beginnt sich beider Berufs- und Liebesleben zu vermischen.

Die beiden verbindet eine lange amour fou mit allen Höhen und Tiefen. Dies ist der Aufhänger der Geschichte: Lee wird, längst verheiratet mit einem anderen, gebeten, über ihre frühere Zeit mit Man Ray zu schreiben.

Trotz ihres offensichtlichen Talents stand Lee für Man immer in seinem Schatten. Leider tappt auch das Buch ein wenig in dieselbe Falle, indem es sich so stark auf die wirklich fesselnde Liebesgeschichte zwischern Man und Lee fokussiert. Ihre spätere Zeit als Kriegsreporterin, ihre Flucht in den Alkohol, werden bloß angerissen, was ich schade fand.

Trotzdem gelingt es der Autorin, interessante Protagonisten zu schildern, allen voran Lee selbst, die sich stets durch die Augen anderer wahrzunehmen scheint. Historische Fakten hat sie dabei so aufgefüllt, wie es durchaus gewesen sein könnte und eine Biografie geschrieben, die den Spannungsbogen bis zum Schluss hält.

Bewertung vom 27.10.2019
Das Imperium aus Asche / Draconis Memoria Bd.3
Ryan, Anthony

Das Imperium aus Asche / Draconis Memoria Bd.3


gut

Nachdem ich der Trilogie von Beginn an gefolgt bin, wollte ich nun auch wissen, wie dieser Drachenkrieg ausgeht. Leider hat er mich nicht so begeistert wie andere Rezensenten. Der Autor punktet zwar mit einigen originellen deen, wie dem Drachenblut, das einigen Menschen, den sogenannten Blutgesegneten, je nach seiner Farbe besondere Kräfte verleiht, der künstlichen Erschaffung des besonderen weißen Drachen oder den sogenannten Verderbten, Menschen, die vom kriegerischen weißen Drachen versklavt und verändert werden.

Aus diesen Ideen hätte man nach meinem Geschmack viel mehr machen können. Für mich zog sich der gesamte Band zäh dahin. Nach beinahe vierhundert Seiten habe ich mich nicht zum ersten Mal gefragt, was ist jetzt eigentlich passiert, außer dass der Krieg zwischen den Menschen und den von diesen ausgebeuteten Drachen hin und her wogt? Der Autor schreibt akribisch und detaillreich, was ich normalerweise sehr mag. In der Regel können mir Fantasybücher auch gar nicht dick genug sein. Das war hier leider nicht der Fall. Nur wenige Einzelheiten konnten mich fesseln. Auch habe ich erneut mit den Drachen mehr gelitten als mit den Hauptprotagonisten Clay, Lizanne und Hilemore. Vor allem Lizanne wurde mir in ihrer Brutalität (sie wird nicht umsonst Miss Blut genannt) zunehmend unsympathischer. Ich bin wirklich kein Fan vom Klischee schwaches Frauchen, aber ich musste wieder feststellen, dass der Autor einfach beim Erschaffen von glaubwürdigen, facettenreichen Protagonistinnen Schwierigkeiten hat.

Überhaupt erfährt man als Leser sehr wenig über das Innenleben der handelnden Personen, weswegen sie mir wirklich fern blieben. Auf dem Buchrücken wird sogar der Vergleich mit GOT gewagt. Von der feinen Figurenzeichnung und den unglaublich faszinierenden Charakteren der berühmten Serie ist Draconis Memoriae aber leider wirklich weit entfernt.

Bewertung vom 13.10.2019
Dachschaden kann man nicht versichern
Fisser, Kristina;Heer, Carina

Dachschaden kann man nicht versichern


sehr gut

Es ist normal, nicht normal zu sein, so beginnt die kompetente Autorin ihren fundierten und dennoch gleichzeitig unterhaltsamen Ratgeber. Kristina Fisser ist Psychologen und Psychotherapeutin, weiß also, wovon sie spricht. Aber ab wann wird es doch bedenklich, so dass professionelle Hilfe anzuraten wäre? Anhand lebendiger Beispiele aus der Praxis wird aufgezeigt, wo die Grenzen liegen könnten zwischen dem Feierabendbier und Alkoholismus, ab wann Ernährungsgewohnheiten Essstörungen sein könnten und Erschöpfunggefühle wirklich gefährlich werden.

Der Text wird sehr gut strukturiert durch viele Zwischenüberschriften, ergänzende Informationen in Kästen und außerdem durch schwarz-weiß-Zeichnungen aufgelockert. Über manche Themen wie zum Beispiel das Burnout hätte ich gern viel mehr von der Autorin erfahren, aber so war der Ratgeber natürlich nicht gedacht. Er bietet auf jeden Fall äußerst interessante Einblicke in die komplexe menschliche Psyche und kann helfen, sich selbst und andere besser zu verstehen.

Bewertung vom 11.10.2019
Das flüssige Land
Edelbauer, Raphaela

Das flüssige Land


sehr gut

Der Klett Cotta Verlag ist mir schon seit meiner Kindheit vor allem für außergewöhnliche fantastische Literatur bekannt. Wenn man sich im Vorfeld nicht mit dem vorliegenden Buch befasst, könnte man daher annehmen, auf eine High Fantasy zu stoßen. Erfährt man aber, für welche Preise es nominiert ist und liest nur ein paar Sätze der Leseprobe wird zweifellos klar, dass es sich hier um Literatur mit hohem Anspruch handelt. Fantastische Momente werden hier lediglich parabelartig eingesetzt. Im Grunde ist das ganze Buch eine große Metapher.

Die theoretische Physikerin Ruth arbeitet an ihrer Habilitationsschrift, als ihre Eltern bei einem Unfalltod ums Leben kommen. Ausgerechnet in ihrem Heimatort, dem österreichischen Groß-Einland, wollten sie bestattet werden. Ruth kennt diesen Ort nur aus Erzählungen. Offizielle Stellen scheinen dagegen noch nie davon gehört zu haben. Dennoch findet die traumatisierte, unter Medikamenteneinfluss stehende Ruth unter Mühen ihren Weg dorthin.  Groß-Einland scheint nicht ganz von dieser Welt zu sein. Der Bürgermeister ist eher eine Strohpuppe. Alle Zügel fest in der Hand hält dagegen die Gräfin, der beinahe alles zu gehören scheint. Zeitebenen, eigentlich Ruths Forschungsgebiet, verschwimmen für Ruth immer mehr. Sie verliert ihr eigentliches Ziel komplett aus den Augen und nimmt die Arbeit, die die Gräfin ihr anbietet an. Denn groß-Einland hat ein ganz offensichtliches Problem: Ein riesiger Hohlraum Im Erdinnern bringt nach und nach die Stadt zum Einsturz….

Nicht nur das Land, auch die ganze Erzählstruktur ist hier flüssig. Monate mäandern zu Jahren, totgeglaubte Angehörige tauchen auf und gehen unvermutet wieder unter. Klaffende Krater mutieren verbal zu Aussparungen. Was verbirgt sich in der Tiefe? Zweifellos sind Verdrängungen eines dunklen Kapitels deutsch-österreichischer Geschichte das Leitmotiv des Romans. Atmosphärisch entwickelt sich eine traumartige Anmutung, die den Leser in die Geschichte förmlich hineinstrudelt. Das geschieht auf überwiegend sehr hohem sprachlichen Niveau. Gleichzeitig bleibt aber Ruth als Protagonistin vage, als würde sie auch für die Leser in einem Medikamentennebel verschwimmen. Das Ende versickert überraschend sang- und klanglos. Der aufgebaute Erzählstrang verlor für mich final leider an Spannung und ich bin nicht sicher, welche Intention die Autorin damit verfolgt hat.

Ein Roman, der Literaturkritiker begeistert und weiter begeistern wird. Lesende, die mit den richtigen Erwartungen herangehen, werden den Roman zwar schätzen, aber mit Leerstellen wie in Groß-Einland leben müssen.

 

Bewertung vom 07.10.2019
Das letzte Dornröschen / Märchenfluch Bd.1
Siegmann, Claudia

Das letzte Dornröschen / Märchenfluch Bd.1


ausgezeichnet

Wer wie ich die Märchenserie Once Upon a Time liebt wird auch von diesem Jugendroman, in dem Märchen auf Moderne trifft, begeistert sein.
Als Flora eine seltsame Einladung in eine alte Mühle erhält, gerät sie mitten hinein in ein fantastisches Abenteuer. Lange Zeit kann sie nicht glauben, dass sie tatsächlich die letzte Nachfahrin Dornröschens ist. Gemeinsam mit anderen Märchen-Abkömmlingen soll sie nun lernen, die Menschen vor Vergiftung durch magische Gegenstände zu schützen. Dabei trifft sie auf eine Schneewittchen-Verwandte, eine Rapunzel- Nachfahrin und gleich zwei junge Männer, die ihr wie veritable Märchenprinzen vorkommen. Aber nicht alles was glänzt ist Gold und schon bald bekommt Flora zu spüren, wie gefährlich Märchen in Wirklichkeit sein können...

Der Roman glänzt nur so vor fantasievollen Details wie einem heimtückischen Taschenspiegeln, dem Märchen-Gen und einercverzauberten Kröte. Mit der Ich-Erzählerin Flora punktet er zudem mit einer durchweg sympathischen, patenten Protagonistin. Die Autorin erzählt so fesselnd, dass ich das Buch an nur einem Wochenende gelesen habe. Nicht nur wegen des packenden Endes bin ich froh, dass es eine Trilogie wird. Ich habe wirklich Lust, in diese zauberhafte Welt zurückzukehren.
Ein absolutes Highlight ist auch der wunderschöne, passende Buchumschlag. Das ganze Buch ist liebevoll gestaltet. Es ist auch ohne Umschlag ein Schmuckstück und innen mit Rosen-Zeichnungen illustriert. Ein echtes Märchenbuch!

Bewertung vom 03.10.2019
Melmoth
Perry, Sarah

Melmoth


sehr gut

Ich war sehr gespannt auf „Melmoth“, hatte mir doch „Die Schlange von Essex“ von Sarah Perry als sehr ungewöhnliches Buch herausragend gefallen.

Tatsächlich findet sich in beiden Büchern die gleiche sprachliche, nahezu poetische Brillanz. Dennoch hat mich „Melmoth“ etwas weniger begeistert als sein Vorgänger.

Zu fesseln wusste mich der atmösphärische, düstere Auftakt, in dem der in Prag lebende, deutschstämmige J.A. Hoffmann dem Gelehrten Dr.Karel Prazan von einer absonderlichen Gestalt berichtet, die ihn zu verfolgen scheint, doch stets in den Schatten bleibt. Hier wurden wunderbare Anklänge zur schwarzen Romantik und an die englische gothic novel sichtbar. Auch Hoffmann heißt sicherlich nicht zufällig so wie der berühmte Autor des „Sandmann“.

Als Hoffmann auf mysteriöse Weise verstirbt, scheint sich die titelgebende Schattengestalt Melmoth zunächst an Karels, dann an die Fersen seiner Bekannten, der Historikerin Helen zu heften. Helen ist die Hauptprotagonistin des Romans und selbst von einem Geheimnis ihrer Vergangenheit umschattet. Ist es das, was Melmoth zu ihr zieht?

Die Erzählung entfaltet sich unter anderem auch in schriftlichen Berichten der Vergangenheit unterschiedlichster Herkunft, was mir normalerweise gut gefällt. Hier scheinen sie jedoch zum Teil unvermutet quasi aus aller Herren Länder aufzutauchen, was mir ein etwas zerfaserndes Bild lieferte und den Lesefluss in Stocken geraten ließ. Achtung Spoiler: Zudem machte die Autorin völlig unvermittelt das Grauen der NS-Zeit, anderweitigen Völkermord und die Situation heutiger Geflüchteter zum Thema. Bewegende Themen, auf die mich im Klappentext jedoch nichts vorbereitet hatte. Zufällig lese ich gerade ein anderes Buch über die Aufarbeitung des düsteren Kapitels der deutschen Geschichte. Bei letztgenanntem Buch wusste ich aber von Beginn an, worauf ich mich einlasse. Bei „Melmoth“ habe ich mich daher leider etwas hinters Licht geführt gefühlt, denn ich hatte mich auf ein in ganz anderer Hinsicht schauriges Lesevergnügen gefreut. In dem „Melmoth“ einen Bogen von früheren Greueltaten zur aktuellen Geflüchteten-Debatte schlägt, will die Autorin sehr viel erreichen. Für mich persönlich ist sie dabei etwas über das Ziel hinausgeschossen.

Wer den Hintergrund der „Melmoth the wanderer“-Legende oder des Ahasverus-Mythos nicht wie ich beinahe sein Leben lang kennt, mag ohne Erwartungen an den Roman herangehen, die dann auch nicht enttäuscht werden können. Den unvergleichlichen Charme der „Schlange von Essex“ konnte Sarah Perry mit „Melmoth“ für mich nicht wiederholen. Mit Helen und ihren Bekannten hat sie zwar ähnlich ungewöhnliche, sperrige Protagonisten erschaffen, die für mich jedoch teilweise blasser blieben. Das gilt insbesondere für Helen. Trotzdem war der Roman sprachlich erneut schön wie ein Gemälde, so dass ich nicht bereue, ihn gelesen zu haben. Auch Prag wurde märchenhaft dargestellt. Und der Buchumschlag ist absolut zauberhaft.

Bewertung vom 02.10.2019
Unsere grüne Kraft - das Heilwissen der Familie Storl
Storl, Christine

Unsere grüne Kraft - das Heilwissen der Familie Storl


ausgezeichnet

Mit GU-Ratgebern habe ich noch nie falschgelegen. Auch dieser ist sehr übersichtlich gestaltet und mit aussagekräftigen, schönen Farbfotos bebildert. Die Familie Storl habe ich vor einiger Zeit auf Facebook entdeckt, da ich seit langem viel von der Phytotherapie, also dem Heilen mit Pflanzen, halte. Natürlich gibt es Krankheitssituationen, in denen man damit an seine Grenzen kommt. Es gibt aber auch vieles, wogegen im wahrsten Sinne des Wortes ein Kraut gewachsen ist. Der Ethnobotaniker Wolf-Dieter Storl führt zunächst in die Thematik ein, bevor seine Frau in zwei Teilen dann das Heilen mit Kräutern und nachfolgend Heilmittel aus der Küche vorstellt.  Jede Heilpflanze wird sehr persönlich eingeführt, mit Schilderungen, in denen die Storls es schon persönlich erfolgreich zur Heilung benutzt haben. Zur Illustration dienen auch persönliche Fotos der Familie Storl, vorwiegend auf ihrem Einödhof aufgenommen.

Rezepte zur Zubereitung des Heilmittels fehlen auch nicht, wobei sie nie den Rahmen sprengen. Das habe ich als sehr angenehm empfunden, da das Buch so nicht zu einer bloßen Auflistung wird, sondern sich ein gewisser Lesefluss entwickelt. Ein Erfolgserlebnis war für mich, dass mir die meisten Pflanzen bekannt waren und ich auch einige durchaus ohne weiteres in der freien Natur erkenne.

Schließlich wird auch nicht ausgespart, dass sich viele Kräuter auch durchaus zum Räuchern eignen.

Schon das Durchblättern des Buches hat durch die beruhigenden Grüntöne einen entspannenden Effekt. Auch nach dem Lesen werde ich es bestimmt immer mal wieder zur Hand nehmen, um etwas nachzulesen. Ziel erreicht!

 

Bewertung vom 29.09.2019
Der Untergang der Könige / Drachengesänge Bd.1
Lyons, Jenn

Der Untergang der Könige / Drachengesänge Bd.1


ausgezeichnet

Als lebenslanger Fantasy-Fan bin ich immer auf der Suche nach Büchern, die es noch schaffen, sich vom üblichen Strickmuster abzuheben und noch elektrisieren können. Mit dem ersten Teil der Drachengesänge ist das der Autorin tatsächlich gelungen. Dabei muss sie sich nicht einmal von einem der üblichen Ausgangspunkte, einem jungen Mann ungewisser Herkunft, verabschieden. Was sie dann zaubert, ist in der Tat ungewöhnlich und faszinierend.

Khirin sitzt im Gefängnis. Vor seinem Kerker kauert Klaue, ein gestaltwandelndes Ungeheuer, das ihn nötigt, seine Geschichte zu erzählen. Doch Klaue ist damit noch nicht zufrieden, denn Khirin beginnt nicht früh genug, so dass sie selbst zu erzählen beginnt. So entfalten sich Khirins Erlebnisse auf zwei Zeitebenen. Und wir müssen uns fragen, ist Khirin, der bei Pflegeeltern aufwuchs, in Wirklichkeit ein Prinz oder selbst ein Ungeheuer?

Da beide Handlungsstränge nicht all zu weit auseinanderliegen, erfordert das Lesen, vor allem, wenn man nur sporadisch dazu kommt, wirkliche Konzentration. Mit der komplexen Welt, komplizierten Familienverhältnissen und mehrfachem Körpertausch, untermalt von Fußnoten eines Chronisten, ist es nicht immer leicht, die Übersicht zu behalten. Die farbenprächtige Erzählweise und Dialoge mit witzigem Schlagabtausch machen das aber mehr als wett und lassen ungeduldig auf den nächsten Teil warten.

Bewertung vom 20.09.2019
Green Witch
Russo, Andrea

Green Witch


ausgezeichnet

Schon das märchenhafte Cover mit der blauhaarigen Hexe, die ausgesprochen gut zum Inhalt passt, hat mich verzaubert. Auch die Geschichte hat mir einfach nur Spaß gemacht. Elisabeth stammt aus einer Hexenfamilie, was ihre beste Freundin Stine nicht wissen darf. Zu Elisabeths 12. Geburtstag soll sich nun entscheiden, zu wem sie in die Ausbildung gegeben wird. Vielleicht zu einer Lichthexe, wie ihre Mutter eine ist, oder gar zu einer Schattenhexe? Als plötzlich 14 Hexen zur Feier erscheinen, ahnen wie schon auf Grund unserer Erfahrung aus der Lektüre von Märchen, dass das nichts Gutes bedeutet. Elisabeth aber ist fasziniert von der zu spät aufkreuzenden Wasserhexe Ava und würde am liebsten von ihr ausgebildet werden. Doch der Hexenrat teilt Elisabeth der Kräuterhexe Camilla zu. Mit Kräutern kann Elisabeth gar nichts anfangen, Freundin Stine dafür umso mehr.

Glücklicherweise darf Stine Elisabeth zu Camilla begleiten, was jedoch die Geheimhaltung von Elisabeths Status als Hexe in Ausbildung nicht gerade vereinfacht. Auf den Anwesen von Camillas Gärtnerei erleben die Freundinnen gemeinsam mit dem Gestaltwandler Tim schon bald ein fantastisches Abenteuer. Ganz nebenbei und ohne erhobenen Zeigefinger wird vermittelt, wie wichtig Freundschaft, Zusammenarbeit, Kreativität und das regelmäßige Überprüfen alt hergebrachter Verfahrensweisen sind. Zudem ist die ganze Geschichte mit äußerst fantasievollen Details ausgestattet, so zum Beispiel Elisabeths intelligente Hexen-Spinne und ihre Kuscheldecke.

Eigentlich mag ich ja Einzelbände. Ich fand das Buch aber so zauberhaft, dass ich trotzdem hoffe, Elisabeths Erlebnisse werden zu einer Serie.