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Frimada
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Rhein-Sieg-Kreis
Über mich: 
Mutter von 3 Kindern (Mädchen, 15 Jahre und Junge, 11 Jahre. Mädchen, 7 Jahre), Vielleserin!

Bewertungen

Insgesamt 729 Bewertungen
Bewertung vom 27.11.2021
Pass bloß auf deinen Daumen auf
Prochnow, Elena

Pass bloß auf deinen Daumen auf


ausgezeichnet

Heute möchte ich euch das Bilderbuch "Pass bloß auf deinen Daumen auf" von @elena_prochnow vorstellen.

Dieses Buch liegt mir aufgrund seines Themas sehr am Herzen. Es geht um Mobbing, und dieses sensible Thema hat die Autorin in diesem Buch wirklich toll bearbeitet!

In ihrer Geschichte geht es um Mimi, die in die zweite Klasse geht und von einigen älteren Kindern gemobbt wird. Sie leidet sehr darunter und versteckt sich darum in der Schule meistens im Klo. Von den Lehrern bekommt sie keine Unterstützung, nur den Rat, den Mobbern aus dem Weg zu gehen. Doch ihr Opa hilft ihr und trainiert mit ihr boxen. Er erklärt ihr, wie sie ihre Daumen schützen muss und dass es darum geht, seine Angst zu besiegen. Er ist sogar bereit, eine Strafe fürs Wehren mit ihr zusammen abzusitzen. Dadurch wird Mimi selbstbewusster und mutiger, und durch ihr starkes Auftreten lassen die Mobber sie schließlich in Ruhe.

Ich mag dieses Buch sehr, weil die Autorin Situationen nicht beschönigt. Leider ist es tatsächlich so, dass gemobbte Kinder in der Schule oft nur den Rat bekommen, die Täter zu ignorieren. Und gerne auch, sich ein dickeres Fell zuzulegen oder anderen Mist. Da finde ich es klasse, dass Mimis Opa sie wirklich ernst nimmt und unterstützt.

Großartige Illustrationen begleiten die Geschichte. Ausdrucksstarke Farben, aber einfache und schlichte Bilder, die nicht vom Wesentlichen ablenken, sondern es unterstreichen. Das hat mich beeindruckt! Noch mehr, weil alles aus der Feder von Elena Prochnow stammt.

Für mich ein sehr wichtiges Buch, das ich unbedingt empfehlen möchte!

Bewertung vom 26.11.2021
Im Garten von Monet
Vermeire, Kaatje

Im Garten von Monet


ausgezeichnet

Ich freue mich immer wieder sehr, wenn ich ganz besondere Bilderbücher entdecke. Und „Im Garten von Monet“ ist definitiv etwas ganz Besonderes!

Es ist keine besonders ausführliche Geschichte. Es erzählt „nur“ von dem Künstler Monet und wie er gemalt hat, was ihn inspiriert hat.

Das Besondere an diesem Buch sind die großformatigen Bilder im Stil Monets. Er hat seine Inspiration sein Leben lang in seinem Garten gefunden, und das wird durch die wunderschönen Bilder dieses Buches ganz deutlich.

Es tut richtig gut, dieses Buch zu lesen, sich in die Bilder hineinziehen zu lassen. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass sehr viele Kinder einen ganz intuitiven Zugang zu Kunst haben.

Meine Tochter wird immer ganz ruhig, wenn sie sich dieses Buch anschaut. Und obwohl wir es schon mehrfach zusammen (und sie auch alleine) gelesen haben, nimmt sie es oft zur Hand, besonders abends, wenn langsam Ruhe einkehrt. Für mich als Mutter ist das spannend zu beobachten.

Bewertung vom 23.11.2021
Morgen, Klufti, wird's was geben
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Morgen, Klufti, wird's was geben


ausgezeichnet

Zuerst muss ich gestehen, dass ich noch keinen Kluftiger Krimi gelesen habe!

Ich kenne von dem Autoren-Duo bisher nur das Buch "In der ersten Reihe sieht man Meer", das ich wirklich unglaublich liebe. Der Humor der beiden ist einfach klasse!

Mit dem ersten Kluftinger Band hatte ich mal angefangen, tue mich aber mit dem Bayrischen sehr schwer.
Darum habe ich es irgendwann abgebrochen. Dieses Buch hier hat mich aber durch Cover und Titel sehr neugierig gemacht, und ich habe zuerst das Hörbuch gehört, bevor ich es gelesen habe. Das war eine sehr gute Idee, weil ich bei dem Hörbuch keinerlei Verständnisprobleme hatte. Und es war unglaublich lustig!

Ich hatte wirklich viel Spaß an den 24 Weihnachtskatastrophen und bin jetzt ehrlich motiviert, mich doch nochmal an die Kluftinger Krimis zu wagen, alleine weil ich Kluftinger als Personen total klasse fand. Das Hörbuch gewinnt nochmal extra durch die Interaktion der beiden Autoren, die es gemeinsam lesen. Herrlich!

Ich bin wirklich ganz begeistert von diesem Weihnachtsbuch und habe es genossen. Sowohl das hören als auch danach das Lesen des Buches.

Bewertung vom 20.11.2021
Der fleißige Mistkäfer und die Träume der Anderen
Nüsch, Julia

Der fleißige Mistkäfer und die Träume der Anderen


ausgezeichnet

Soll ich euch sagen, warum ich so gerne Kinderbücher, vor allem Bilderbücher, lese? Weil sie ganz oft wahre Schätze sind. Manchmal überzeugt mich die Geschichte, aber ganz oft sind es die Bilder, die sich in mein Herz schleichen.
Es geht um den kleinen Mistkäfer Johann Wolfgang (alle Tiere im Buch tragen die Namen berühmter Schriftsteller), der leider keine Freunde hat, weil die anderen Tiere seinen Job ziemlich eklig finden.
Eines Nachts will der Mistkäfer träumen, verläuft sich aber immer wieder und gerät in die Träume der anderen Tiere. Beim Versuch, die wieder zu verlassen, rollt er die Träume versehentlich in seine Dungkugel ein, so dass eine wunderschöne Traumkugel entsteht.
Die Tiere wollen ihre Träume natürlich zurück haben. Also schlafen und träumen sie alle gemeinsam und merken, wie wunderbar dieser gemeinsame Traum war. Sie verabreden sich sofort zum nächsten Mal…
Die Bilder in diesem Buch sind alle etwas surreal, aber wunderschön. Ich liebe die zur Nacht passenden Farben und die gesamte Gestaltung.
Die Bilder sind voller Details, es gibt also eine Menge zu entdecken.
Die Geschichte an sich ist ja irgendwie unspektakulär, überzeugt aber gerade durch diese Schlichtheit und kommt ohne irgendwelche Belehrungen daher.
Meiner 8 jährigen Tochter gefällt das Buch auch sehr, wir lesen es momentan jeden Abend als Einschlafgeschichte.

Bewertung vom 19.11.2021
Die Lametta-Girls jagen das Gespenst
Lamping, Laura

Die Lametta-Girls jagen das Gespenst


ausgezeichnet

Der erste Türchentag rückt näher, und wir haben seit 16 Jahren den Brauch, dass ich meinen Kindern ein Adventskalender Buch vorlese. Meist schon morgens vor der Schule. Langsam sind meine großen Kinder zu groß dafür, aber für meine 8 jährige Tochter habe ich dieses Jahr ein tolles Buch gefunden: „Die Lametta Girls jagen das Gespenst“.
Es handelt sich dabei um einen zweiten Band, was aber völlig egal ist, da man den ersten Band vorher nicht gelesen haben muss.
Es geht um die drei Freundinnen Miri, Lara und Leo, die auf dem Internat Wiesengrund wohnen. Dort verschwinden plötzlich immer wieder Sachen, und die Schüler glauben schon, dass im Internat ein Weihnachtsgespenst spukt. Also tun sich die drei jungen Detektivinnen zusammen, um das Rätsel zu lösen.
Mir gefällt an dem Buch besonders der kindgerechte Erzählstil und der gelungene Spannungsaufbau. Die Kapitel haben die perfekte Länge und werden nicht mittendrin einfach abgebrochen. So lässt es sich sehr schön lesen.
Jedes Kapitel endet mit einem Worträtsel. Auch das finde ich toll, weil es den jungen Lesern die Möglichkeit gibt, auch mitzurätseln.
Die Illustrationen sind auch passend zur Geschichte und zur Weihnachtszeit und gefallen mir wirklich sehr gut.
Ich freue mich darauf, es mit meiner Tochter zu lesen und empfehle es euch gerne!

Bewertung vom 18.11.2021
Mädchenmeuterei
Fuchs, Kirsten

Mädchenmeuterei


gut

Ich habe vor einigen Jahren das Buch "Mädchenmeute" gelesen. "Mädchenmeuterei" ist nun quasi der Nachfolger, und es gibt für uns Leser ein Wiedersehen mit den Protagonistinnen. Es ist aber nicht unbedingt nötig, "Mädchenmeute" zuerst gelesen zu haben, denn die Infos, die man daraus braucht, bekommt man auch so. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass man dann das erste Buch auch noch lesen wird.

Darum geht es: Bea, eine der Freundinnen aus der Mädchenmeute, ist verschwunden. Charlotte, die Ich-Erzählerin, bekommt Videos von ihr geschickt und findet so raus, dass sie in Marokko ist und Hilfe braucht. Sie bucht eine Schifffahrt nach Marokko auf einem Containerschiff für sich und ihre Eltern. Als die aber nicht mitfahren wollen, macht sich Charlotte heimlich mit den anderen Mädchen der Meute auf die Reise. Und auf dieser Reise erleben sie dann so manches Abenteuer und kommen auch in brenzlige Situationen.

Mir hat der Schreibstil der Autorin wie schon im ersten Buch sehr gut gefallen. Es ließ sich flüssig lesen. Die Videos von Bea zwischendurch fand ich ausgesprochen gut beschrieben.
Es gab für mich aber einige Schwächen: zum einen fand ich die einzige Erwachsene der Runde, die Journalistin Francesca, total überflüssig und auch unglaubwürdig, weil sie sich eigentlich genauso verhalten hat wie die Mädchen selbst. Da hätte man sich eine erwachsene Person auch sparen können.

Zum anderen fand ich die Vorgänge auf dem Schiff irgendwie sehr undurchsichtig und schwer nachvollziehbar. Und es kam mir zu wenig "Suche" von den Eltern der wieder verschwundenen Mädchen. Die Eltern von Charlotte wussten doch, dass sie diese Schiffreise gebucht hatte - warum kommen sie bitte nicht auf die Idee, dass sie sie ohne sie angetreten haben könnte?

Das Verhalten, die Gefühle und Gedanken der Menschen konnte ich dagegen sehr gut nachvollziehen - typische Teenager halt.

Im Großen und Ganzen hatte das Buch für mich einige störende Schwächen, dennoch würde ich sagen, dass es ein gutes Jugendbuch ist. Mir hat "Mädchenmeute" aber deutlich besser gefallen, weil es mir weniger konstruiert vorkam.

Bewertung vom 13.11.2021
Traumopa
Verroen, Dolf

Traumopa


ausgezeichnet

Leider können wir das Thema Sterben und Tod ja nicht von unseren Kindern fernhalten, auch wenn das viele von uns Eltern gerne tun würden.

Die Trauer von Kindern auszuhalten, sie darin zu begleiten und ihre Fraen zu beantworten ist nicht leicht. Zumal nicht jedem von uns der Glaube an Gott und an den Himmel innewohnt, mit dem wir kindliche Fragen erstmal gut beantworten könnten.

In dem Buch „Traumopa“ geht es um einen Jungen, der bei seinen Großeltern in Ferien ist, als plötzlich und unerwartet sein Opa stirbt. Und während die Erwachsenen ganz viel zu erledigenund zu organisieren haben, von dem sie ihn fernhalten wollen, erfahren wir Leser, wie der Junge sich fühlt. Er spricht mit seinem besten Freund, einem Muslim, über den Tod und über Gott, erinnert sich an besondere Momente und Gescichten seines Opas und nimmt auf seine Weise Abschied.

Das Buch kommt nicht mit Antworten und Erklärungen daer. Es versucht auch nicht, von der Trauer abzulenken oder sie zu überspielen. Es nimmt Trauer ernst. Das hat mir sehr gut gefallen, denn gleichzeitig schenkt es Hoffnung und es wird ganz deutlich, dass der Opa nie ganz weg sein wird, weil der Junge sich an ihn erinnert.

Die Illustrationen in diesem Buch, die immer eine Seite füllen, tragen diese Botschaft unglaublich gut mit. Es gibt dunkle, düstere und traurige Bilder. Diese wechseln sich aber immer ab mit farbenfrohen Bildern von Opa, seinen Träumen und Geschichten. Das ist toll gemacht, und so gehen die Geschichte und die Bilder eine ganz besondere Symbiose ein und begleiten und unterstützen sich gegenseitig.

Ich finde dieses Buch unheimlich gut gelungen und empfehle es definitiv weiter!

Bewertung vom 10.11.2021
Rosalie, die Feuerwanze
Krauser, Uwe

Rosalie, die Feuerwanze


sehr gut

Meine Tochter wollte dieses Buch gar nicht lesen, weil ihr das Cover überhaupt nicht gefallen hat. Und ich muss mich da leider anschließen, denn mich spricht es auch nicht an. Ich hätte es aufgrund von Cover und Buchtitel in der Buchhandlung nicht in die Hand genommen.

Nun habe ich es über NetgalleyDE gelesen und festgestellt, dass es sehr schade ist, dass das Cover nicht überzeugt, denn die Geschichte tut es. Es ist eigentlich eine ganz einfache und unspektakuläre Geschichte (darum finde ich auch die Angabe bis 12 Jahre sehr hoch gegriffen und würde das auch maximal 10 Jahre runtersetzen), aber sie ist kindgerecht geschrieben und schön zu lesen. Es geht darum, dass die Feuerwanze Rosalie eines Tages von einem Jungen gefangen und in einem Glas gehalten wurde. Ihr gelingt der Ausbruch, und mit der Hilfe von allen möglichen Tieren findet sie am Ende wieder zurück zu ihrer Familie.

Dem Autor gelingt es wirklich gut, alle möglichen Informationen über die Tiere, die Rosalie trifft, in seiner Geschichte einzubauen, ohne dass es belehrend wirkt. Das gefällt mir gut - ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass Kinder Bücher abbrechen, wenn sie merken, dass es nur darum geht, dass sie irgendwas daraus lernen sollen. Hier wird das Wissen ganz nebenbei vermittelt, bleibt aber dennoch hängen. Das ist sehr gut gemacht!

Es wäre ansprechender gewesen, wenn es noch passende Illustrationen gegeben hätte, aber dennoch ist das wirklich ein lesenswertes Buch!

Bewertung vom 10.11.2021
Game Changer - Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
Shusterman, Neal

Game Changer - Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen


gut

Ich mag die Bücher von Neal Shusterman sehr gerne und habe mich deswegen auf dieses hier sehr gefreut. Mein 13 jähriger Sohn hat es mit mir zusammen gelesen, ich gebe hier also unser beider Meinung wieder.

Die Idee des Buches finden wir interessant: Ein weißer, heterosexueller Junge aus der Mittelschicht in Amerika, der zuerst ungewollt, später aber gezielt, in parallele Welten springen kann und erfahren muss, dass es nicht leicht ist, eine perfekte Welt zu schaffen und es jedem Recht zu machen.

Leider konnte uns das Buch aber nicht wirklich überzeugen. Der Schreibstil ist super, wie wir es vom Autor gewohnt sind. Aber irgendwie schneidet er in diesem Buch unheimlich viele Themen an. Themen, die alle wichtig sind - gar keine Frage! Aber dadurch, dass er so viele in seine Geschichte hineingepackt hat, kratzt die Story immer nur an der Oberfläche und es kommt keine richtige Tiefe auf. Da wäre weniger mehr gewesen.

Das ist ein Phänomen, das ich in letzter Zeit gerade bei Jugendbüchern oft beobachte. Man will anscheinend niemanden übersehen oder vergessen und versucht deshalb krampfhaft, alles in eine Geschichte zu packen. So ganz kann ich das nicht nachvollziehen. Und ich habe bisher auch noch kein Buch gelesen, bei dem das wirklich gut geklappt hat!

Aber zurück zu "Game Changer": Für meinem Sohn und mich blieb der Hintergrund, was eigentlich genau mit Ash passiert und warum gerade eher in diese Parallelwelten springt, völlig unklar. Warum wird ausgerechnet er der Mittelpunkt der Welt und erschafft sie neu? Ja, der Autor versucht, die ganzen Hintergründe zu erklären, aber so richtig zufrieden waren wir damit nicht, es bleiben zu viele Fragen offen.

Durch die häufigen Veränderungen der Welt ändern sich auch immer die Charaktere, so dass alle außer Ash selbst zu oberflächlich bleiben. Bei Ash bekommt man einfach mehr seiner Gedanken und Gefühle mit, die aber auch nicht immer so ganz stimmig waren. Er macht sich zwar viele Gedanken, aber für uns waren seine Gefühle nicht so recht nachzuempfinden.

Ich habe das Buch auch als Hörbuch gehört und muss sagen, dass es mir beim Lesen deutlich leichter gefallen ist, der Story zu folgen. beim Hören habe ich leider immer wieder den Faden verloren. Aber den Sprecher finde ich wirklich klasse!

Meinem Sohn hat das Buch nicht gefallen, er fand es sehr anstrengend zu lesen und hatte das Gefühl, er würde eine Schullektüre lesen. (O-Ton: "Ich mag es nicht, wenn ich ein Buch lese, das mir unbedingt etwas beibringen will!")

Vielleicht hatte ich von der Story zu viel erwartet, aber für mich ist es leider nur Durchschnitt.