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Book-addicted
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Bewertungen

Insgesamt 673 Bewertungen
Bewertung vom 17.09.2017
Mein Jahr im Einklang! 2018
Himberg, Alexa

Mein Jahr im Einklang! 2018


ausgezeichnet

Bereits der Einband des Buches ist ein wahrer Blickfang. Die Kontur einer strahlenden Sonne, sowie der eines Mondes auf einem rot-orange-rosa-gescheckten Hintergrund, mit Tierkreiszeichen und der Jahreszahl 2018. Mir persönlich gefällt dieser Einband sehr gut, denn er wirkt nicht aufdringlich, kann ich aber durchaus sehen lassen.

Klappt man das Büchlein auf, kann man als erstes "Mein Platz im Universum" ausfüllen und die passenden Sternzeichen (westlich, chinesisch, Maya), sowie den Maya-Ton und die dazu passende Seitenzahl eintragen. Danach folgt erst einmal ein Inhaltsverzeichnis.

Besonders gut gefällt mir an diesem Kalender das Vorwort, denn es enthält nicht nur einige Informationen zum Sonnensystem, sondern auch zu den verschiedenen Formen der Astrologie. Ich, die sich damit überhaupt nicht auskennt, finde das sehr spannend - und durchaus mal einen Blick wert. Das eigentliche Kalendarium enthält pro Tag (7 Tage pro Seite) ganze 8 Zeilen, jedoch muss man schon sehr klein schreiben, um diese alle nutzen zu können. Zusätzlich wird zu den einzelnen Tagen der Mondauf- und -untergang, sowie Tipps zu Haaren, Haut, Körperfokus, Element und Planet zur Verfügung gestellt. Auch wenn ich nicht unbedingt daran glaube, dass man an manchen Tagen seine Haare nicht schneiden sollte, oder an anderen dafür Haut- und Nagelpflege günstig ist, so finde ich diese Tipps doch recht spannend und sie peppen den Kalender auf alle Fälle auf.

Wechselt das Sternzeichen, wird dem "neuen" Sternzeichen ganze 4 Seiten gewidmet, auf denen man einiges an Infos darüber finden kann - sehr spannend und informativ für alle die sich ein wenig für Astrologie interessieren. Auch wenn ich die Charaktereigenschaften bei meinem Sternzeichen nun nicht zwangsweise so "unterschreiben" würde, so passen sie doch bei anderen Personen wie die Faust aufs Auge, weswegen ich Astrologie eigentlich sehr faszinierend finde.

Besonders spannend fand ich die am Ende angefügte Chinesische Astrologie, ebenso die Erklärungen zum Maya Kalender - auch wenn dieser ziemlich kompliziert ist. Den Menstruationskalender finde ich auch ganz gut, vermutlich werde ich ihn jedoch eher nicht nutzen.

Das Format des Kalenders ist durch seine Größe sehr angenehm und er lässt sich dadurch in fast jeder Handtasche verstauen. Auch wenn ich bisher selten einen Taschenkalender verwendet habe, nehme ich mir dies jedes Jahr aufs neue fest vor - und will es für nächstes Jahr nun endlich auch umsetzen. Was mir bei diesem Kalender fehlt, ist Platz für eine Geburtstagsliste, ein paar Seiten am Ende für Notizen, oder ein paar Seiten für Telefonnummern oder ähnliches.

Insgesamt gefällt mir der Kalender sehr gut und ich freue mich schon auf die Nutzung! :)
Auf der Verlagsseite findet ihr noch einige Fotos vom Innenleben des Kalenders - reinschauen!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 15.09.2017
New York zu verschenken
Pfeffer, Anna

New York zu verschenken


sehr gut


Story + Charaktere: Anton und Liv unterhalten sich nur über per WhatsApp Nachricht, denn Anton hat auf Instagram dazu aufgerufen, sich für eine Reise nach New York bei ihm zu bewerben - aber nur, wenn die entspreche Person Olivia Lindmann heißt. Dies trifft auch auf Liv zu, weswegen sich die beiden nun kennenlernen und anschließend zusammen ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten reisen möchten...

Was war ich gespannt auf diesen Roman, denn auch, wenn ich die Romane von Rose Snow/Anna Pfeffer sehr gerne lese, bin ich, was Chat-Romane angeht, ein wenig geprägt. Damals schon sehr skeptisch laß ich "Gut gegen Nordwind" von Daniel Glasauer und war ... verliebt. Nie wieder habe ich einen Chat Roman gelesen, der mich so sehr berühren und fesseln konnte, weswegen ich an "New York zu verschenken" natürlich hohe Anforderungen stellte.

Beginnt man zu lesen, findet man sich recht schnell in der Welt von Liv und Anton wieder, liest, wie sich die beiden versuchen kennenzulernen und lernt so auch jeden der beiden ein wenig besser kennen. Liv gibt anfangs (oder eigentlich die ganze Zeit) nur recht wenig von sich Preis, ganz im Gegenteil zu Anton, der alles andere als zurückhaltend ist, was Informationen zu seiner Person betrifft. Während Liv eher schüchtern und introvertiert wirkt, ist Anton der totale Macho, scheinbar eine oberflächliche Person, wie sie im Buche steht. Dennoch mochte ich Anton nach einiger Zeit ganz gerne, denn über kurz oder lang werden die Gespräche tiefsinniger und man merkt - auch Anton hat einen weichen Kern! Dennoch muss ich zugeben, dass ich die Gespräche der beiden nicht immer ganz nachvollziehen konnte, insbesondere deswegen, weil ich - als einer der beiden - über kurz oder lang den Kontakt abgebrochen hätte. Bevor sich die beiden tatsächlich richtig kennenlernen, streiten sie schon, bzw. äußern eher verletzende Dinge, worauf ich an deren Stelle ehrlich gesagt keine Lust gehabt hätte. Auch wenn sich die beiden - emotional gesehen - irgendwann näher kommen (und es dann klar ist, dass sie den Kontakt nicht mehr abbrechen) konnte ich als Leser nicht unbedingt nachvollziehen, dass die beiden das Ganze so konsequent durchgezogen haben, anstatt irgendwann einfach das Weite zu suchen. Bedingt durch diese Umstände empfand ich den Chat - Roman stellenweise als etwas langatmig und mit sich wiederholenden (Streit)-Gesprächen, weswegen ich mir diese Geschichte eher als normalen Roman gewünscht hätte.

Dennoch gefiel mir die Story an sich sehr gut, auch wenn ich mir etwas mehr "New York" in dieser Geschichte gewünscht hätte. Trotzdem schaffte es das Autoren - Duo, mir definitiv noch mehr Lust auf diese tolle Stadt zu machen und ich werde definitiv irgendwann einmal nach New York reisen und all die tollen Orte besuchen...

Das Ende des Buches war unvorhersehbar und gefiel mir richtig gut, auch wenn ich mir noch etwas mehr "danach" gewünscht hätte.

Schreibstil: Der Chat-Schreibstil war anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig, man konnte sich nach einiger Zeit aber doch recht gut einfinden. Die Tages- und Zeitangaben zwischen der Kommunikation fand ich stellenweise etwas unrealistisch, ich hätte mir eher "normale" Kapitel gewünscht.


Gesamt: Ein liebenswerter Chat-Roman mit interessanten Charakteren, der mir jedoch als normaler Roman wohl deutlich besser gefallen hätte.


Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 13.09.2017
Liebe mich nicht / Götterfunke Bd.1
Woolf, Marah

Liebe mich nicht / Götterfunke Bd.1


sehr gut

-> Story + Charaktere: Auch wenn ich mich in der griechischen Mythologie nicht wirklich auskenne, so interessiert es mich doch immer wieder aufs neue - wobei ich auch nicht sagen kann, dass ich da schon so wirklich durchsteige, es ist doch schon ziemlich komplex. Aus diesem Grund war ich sehr gespannt, wie Marah Woolf diese Geschichte umsetzen würde...

Die Geschichte an sich gefiel mir ziemlich gut, denn die Art und Weise wie die Autorin Mythologie mit eigener Story verwebt, kann sich wirklich sehen lassen. Auch wenn sie, nach eigenen Angaben, ein wenig an der griechischen Mythologie herumschraubte, flocht sie diese perfekt in die Geschichte ein und vermittelte dem Leser nicht nur ein klein wenig mehr Wissen über die Götter des Olymp, sondern vermenschlichte sie fast. Dabei schuf sie eine wahrlich spannende Geschichte, die mitreißt, fesselt und irgendwie nicht so recht loslässt. Mich zumindest konnte sie überzeugen und ich freue mich schon sehr auf den bald erscheinenden zweiten Band.

Was die Charaktere angeht, so war ich mit einigen davon sehr zufrieden - mit anderen hingegen etwas weniger, ich bin aber auf jeden Fall gespannt, wie sich das Ganze weiterhin noch entwickeln wird. Super fand ich nicht nur Zeus und Hera, sondern auch Athene und ganz besonders Apoll - der schlich sich definitiv in mein Herz hinein. Von den Menschen mochte ich Josh besonders gerne, hätte mir aber gewünscht, etwas mehr über ihn zu erfahren. Auch Leah war ein ganz besonderer Charakter, dem ich von Herzen wünsche, dass sie bekommt, was sie sich erhofft...aber alles der Reihe nach.

Die "Liebes"Geschichte um Jess und Cayden ist ein Wechselbad der Gefühle und hat mich über kurz oder lang ziemlich in den Wahnsinn getrieben. Unschuldiges, junges Mädchen trifft Draufgänger Bad-Boy, verliebt sich, er lässt sie jedoch am langen Arm verhungern - und wie. Anfangs störte mich gar nicht so sehr, dass Jess hartnäckig war, denn oft waren Caydens Signale doch etwas widersprüchlich - betrachtet man diese Angelegenheit jedoch auf lange Sicht hin, könnte man ihr allerdings einen gehörigen Mangel an Stolz nachsagen - und das fand ich wirklich schlimm. Immer und immer wieder spielt Cayden mit ihr dieses Katz und Maus Spiel und obwohl er seine Gründe dafür hat (die Jess jedoch nicht bekannt sind), macht dies die Sache nicht besser, oder gar weniger schmerzhaft. Insbesondere bedingt durch die Tatsache, dass ihre beste Freundin Robyn dabei eine nicht unerhebliche Rolle spielt, fand ich es manchmal schon recht böse, was Jess sich gefallen lassen musste. Ich für meinen Teil fand aber auch Robyn mit ihrer arroganten und selbstverliebten Art von Anfang an ganz furchtbar und mir persönlich erschließt sich nicht wirklich, wieso Jess überhaupt mit so jemandem befreundet sein will.

Gut gefallen hat mir der Schluss, auch wenn ich dort ebenfalls ein wenig mehr Stolz - und Charakterstärke - von Jess erwartet hätte.

-> Schreibstil:
Geschrieben wurde der Roman in der Vergangenheitsform, aus Jess' Sicht. Besonders gut gefallen hat mir, dass nach jedem Kapitel aus Jess' Sicht auch der Gott Hermes zu Wort kommt und dort mit einer gesunden Prise Humor das gesehene kommentiert - sehr schön!

-> Gesamt:
Insgesamt hätte ich mir ein bisschen mehr Rückgrat von unserer Protagonistin Jess gewünscht, die Story konnte mich allerdings auf voller Linie überzeugen und auch die Charaktere begeisterten, bis auf wenige Ausnahmen. Auch das ewige hin und her von Cayden und Jess hätte ich mir ein bisschen abgeschwächter gewünscht, bin aber gespannt, wie das Ganze im Folgeband nun weitergeht.

Wertung: 4 von 5 Sterne!

Bewertung vom 10.09.2017
Die unglaublichen Abenteuer der besten Piraten der Welt / Die Unsinkbaren Drei Bd.1
Nünnerich, Wilhelm

Die unglaublichen Abenteuer der besten Piraten der Welt / Die Unsinkbaren Drei Bd.1


gut

-> Story + Charaktere:
Die Geschichte um die 3 Piraten "Kapitän Flitschauge", "Gräte" und Bumskopp ist für Kinder wohl recht lustig, denn nicht nur die Namen, sondern auch die verwendeten Methoden (überwinden einer Flaut durch eine Pupssuppe) sind für die kleinen sicherlich recht amüsant. Dennoch konnte mich die Geschichte nicht so recht überzeugen, denn zum einen war sie nicht sonderlich spannend und zum anderen empfand ich viele Begriffe für Kinder nicht geeignet. Nicht nur, dass viele Begriffe der Seemänner (Backbord, Steuerbord, Takelage) verwendet werden, auch Wortneuschöpfungen wie "fettfisselig" finde ich, gerade für Erstleser, eher kompliziert.

Die Fachbegriffe kann man zwar am Ende des Buches in einem Glossar nachschlagen, dies beeinträchtigt jedoch den Vor(lese)fluss enorm.

Toll fand ich die vielen Illustrationen, die die Geschichte abrunden und auf denen es immer viel zu sehen gibt. Auch die beiliegende CD mit Piraten-Liedern gefiel mir sehr gut und bietet eine supper Abwechslung zum Lesen.

-> Schreibstil:
Die Geschichte der 3 Piraten wird in 18. Kapiteln erzählt, der Autor bedient sich dabei jedoch einer eher schwierigen Sprache, bei der der Lesefluss nicht gegeben ist. Nicht nur, dass einer der Piraten einen sehr abgehakten "Sprechstil" hat, auch Dinge wie "Bumm", "Wumm", "Fluppzack", "Zackbummzack", die meiner Ansicht nach eher in einen Comic gehören, störten die Geschichte.

-> Gesamt:
Auch wenn die Geschichte für Kinder recht lustig ist, fehlte meiner Meinung nach die Spannung, auch der Schreibstil störte mich. Die Illustrationen hingegen, wie auch die CD peppten das Buch aber deutlich auf.

Bewertung vom 08.09.2017
Schmerzflimmern
Kemper, Marc

Schmerzflimmern


ausgezeichnet


-> Story + Charaktere:
Du leidest unter einer morbiden Faszination, hast einen tiefschwarzen Humor, oder willst einfach mal was anderes Lesen? Herzlichen Glückwunsch, dann erfüllst Du genau die Voraussetzungen um Dich als nächstes an "Schmerzflimmern" heranzutrauen!

Gregor ist 26 Jahre alt und Rettungssanitäter, außerdem ist er tollpatschig, zynisch und hat wohl etwas mehr als den üblichen schwarzen Humor, als den, den man in diesem Beruf braucht - oder jedem anderen, in dem man mit Menschen zu tun hat. Doch das ist nicht das einzige, denn Gregor kann den Tod der Menschen vorhersehen, die irgendwie mit seiner nackten Haut in Berührung kommen, was ihm natürlich den Anlass gibt, dies so häufig wie möglich zu vermeiden. Nun ist es aber so, dass man sich als Mensch ja auch nicht komplett isolieren kann, also nimmt Gregor das Übel ab und an dann doch in Kauf, denn immer und überall kann man den persönlichen Kontakt nunmal nicht verweigern. Da es allerdings auch nicht besonders erotisch ist, beim Sex mit seiner Freundin ständig deren Tod im Detail vor Augen zu haben, könnt ihr euch vorstellen, dass sich die amourösen Abenteuer des 26-jährigen in Grenzen halten und so bestreitet Gregor sein Leben mit einer großen Portion Sarkasmus und einer noch viel größeren Portion schwarzem Humor.

Jedoch ist das Leben nicht immer nur mit Humor zu überwinden und so wird schnell klar, dass der Gute es mit seiner "Gabe" nicht immer leicht hat. Zu Beginn versucht er noch, die Tode zu verhindern und irgendwie einzugreifen, mit der Zeit muss er jedoch erkennen, dass man dem Tod nicht von der Schippe springen kann und so resigniert er und akzeptiert sein Schicksal - bis er Elise trifft, die sein Leben komplett auf den Kopf stellt...

Der Autor Marc Kemper schafft es, das ernste Thema "Tod" ganz herrlich auf die Schippe zu nehmen und einen gleichzeitig noch zum Nachdenken anzuregen, denn die Vergänglichkeit des Lebens wird durch diesen Roman ungemein greifbarer. Was würden wir tun, wenn wir die Möglichkeit hätten, den Tod unserer Freunde, unserer Familie oder von völlig Fremden vorauszuahnen? Würden wir diese Last auf unsere Schultern nehmen wollen, nur um beim Versuch, etwas dagegen zu unternehmen immer wieder zu scheitern? Oder würden wir die Hoffnung, dass es irgendwann funktioniert, niemals aufgeben?

Neben jeder Menge Stoff zum nachdenken bietet uns "Schmerzflimmern", nicht nur absolut grandiose Szenen, die mich Tränen lachen ließen, sondern auch spritzige Dialoge, einen fantastischen Protagonisten und eine Story, die man so noch nie gelesen hat. Besonders Gregors abschweifende Gedankengänge über Gott und die Welt (im wahrsten Sinne des Wortes), gefielen mir unwahrscheinlich gut, denn auch - oder gerade weil? - man spätestens nach dem dritten Satz vergessen hatte, wie er nun eigentlich auf diese Gedanken kam, weil man sich viel zu sehr darin verlor, steckten darin einige wahre Worte. Die Todesszenarien, die man sich gemeinsam mit Gregor anschauen "durfte", entlockten mir mehr als einmal ein Grinsen, denn die Ideen, die dahintersteckten gefielen mir unwahrscheinlich gut - ich sags ja, morbide Faszination.

Dennoch ist "Schmerzflimmern" andere als ein Roman voller aneinandergereihter Semi-Lustigkeiten, vielmehr steckt darin eine geradezu vortreffliche Geschichte mit einem zynischen Charakter mit einer bitterbösen - oder soll ich sagen realistischen? - Weltanschauung.

-> Schreibstil:
Der Schreibstil ist angenehm, gut verständlich und lässt einen das Buch sehr flüssig lesen. Verfasst wurde es in Ich-Form aus Sicht des Protagonisten Gregor.

-> Gesamt:
Ein unglaublich genialer Roman, mit einem tollen Protagonist, genialen Dialogen, skurrilen Todesszenen aber auch einem ernsten Thema, das hinter all dem Geplänkel gut hervorgehoben und würdevoll behandelt wird. Sehr lesenswert!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 03.09.2017
Coldworth City
Kasten, Mona

Coldworth City


ausgezeichnet

-> 
Story + Charaktere:
Ich muss gestehen, dass ich - weder in Büchern, noch bei Serien - sonderlich begeistert von Superheldenähnlichen Charakteren bin, dennoch war ich neugierig, was Mona Kasten auf diesem Gebiet so zu bieten hat - und ich muss sagen, dass ich sehr positiv überrascht war!

Die Geschichte, in der Mutantin Raven und ihr Bruder die Hauptrolle spielen, ist nicht nur spannend, sondern spiegelt wider, was wir in unserer heutigen Zeit ganz genauso erleben müssen: Menschen, die anders sind, werden auch anders behandelt. Bei Raven und den Mutanten ist das nicht anders, denn die Menschen, die keinerlei Fähigkeiten besitzen, fühlen sich benachteiligt, fürchten sich oder gönnen den Mutanten ihre Fähigkeiten nicht. Die AID, eine skrupellose Forschungsorganisation, versucht nicht nur, die Mutanten zu ihren Zwecken einzusetzen, sondern foltert und misshandelt diese regelrecht, nur um an spezielle Ergebnisse zu gelangen... ich habe mitgelitten, gehasst, gebangt und gehofft und konnte das Buch nur ganz schwer auf die Seite legen. Die Story ist nicht nur flüssig und in sich schlüssig, auch die einzelnen Charaktere überzeugen auf ganzer Linie.

Auch wenn ich Raven zu Beginn sehr anstrengend fand (da sie übermäßig von sich und ihren Fähigkeiten überzeugt war), entwickelte sie sich recht bald zu einem angenehmen und sympathischen Charakter. Ihr Bruder Knox liegt ihr extrem am Herzen und ihre Fürsorge für ihn berührt auch den Leser. Knox selbst mochte ich ebenfalls sehr gerne und so manches Mal hätte man ihn ebenfalls sehr gerne vor allem bösen beschützt. Die übrigen Charaktere (Wade, Katsu, Thalia, Zadie und auch Moira) sind ebenfalls sehr detailreich gestaltet und überzeugen mit jeder Menge Charme.

Obwohl ich kein Fan von Superhelden-Romanen bin (und im Grunde sind die Mutanten ja nichts anderes als kleine Superhelden), so konnte mich "Coldworth City" doch auf ganzer Linie überzeugen. Neben einer fortlaufenden Spannungskurve und genialen Charakteren überzeugten mich auch deren spezielle Fähigkeiten und die Probleme mit Einrichtungen wie der AID.

-> Schreibstil:
Geschrieben wurde der Roman in der Vergangenheitsform und in einer lockeren, gut verständlichen Sprache.

-> Gesamt:
"Coldworth City" bietet nicht nur interessante Charaktere, sondern auch eine vielschichtige Story mit sehr spannenden Elementen, die mich dazu brachten, das Buch kaum noch aus der Hand legen zu wollen! Super durchdachter Roman, der Lust auf mehr macht...


Wertung: 5 von 5 Sterne!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.09.2017
Tränenbringer / Clara Vidalis Bd.5
Etzold, Veit

Tränenbringer / Clara Vidalis Bd.5


ausgezeichnet


-> Story + Charaktere:
Eines muss man Veit Etzold lassen: er weiß, wie man einen packenden Thriller schreibt! Nachdem ich in der letzten Zeit so den ein oder anderen Thriller gelesen habe - und nicht von jedem völlig überzeugt war - fesselte mich "Tränenbringer" mal wieder auf ganzer Linie! Neben einer faszinierenden Geschichte mit einer kaum abflauenden Spannungskurve und sehr detailgetreuen Beschreibungen, die manch zartem Gemüt zuviel werden könnte, begeisterte mich dieser Roman vor allem mit seinen Charakteren.

Clara Vidalis zeigte sich als faszinierende Persönlichkeit, stark, aber in mancher Hinsicht belasteter, als sie sich eingestehen möchte - doch gerade deswegen umso menschlicher. Besonders ihre erfrischende Aversion gegen jede Form von Romantik brachte mich so manches Mal herzlich zum lachen, doch auch ihre sonstigen Charakterzüge waren mir stets sympathisch. Dr. Martin Friedrich, der von allen nur "MacDeath" genannt wird, gefiel mir mindestens genauso gut, denn mit seinen lyrischen Einwürfen und seinem stets medizinischen Denken - das er scheinbar genauso wenig abstellen kann, wie die Lyrik - zitierte er sich quasi direkt ins Herz des Lesers. Am besten gefiel mir jedoch der Kollege Winterfeld, der mit seinen stets ironischen Kommentaren voller schwarzer Humor einfach immer für Unterhaltung sorgte.

"Tränenbringer" war für mich der erste der bis dato fünf veröffentlichten Romane, doch das tat dem Lesevergnügen keinerlei Abbruch. Auch von allzu großen Spoilern nahm der Autor Abstand, wofür ich ehrlich gesagt sehr dankbar bin, da ich die vier Vorgängerbände auf jeden Fall noch lesen möchte.

-> Schreibstil:
Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und flüssig lesbar, verfasst wurde das Buch in der Vergangenheitsform, aus Sicht eines Dritterzählers. Sehr gelungen fand ich die verschiedenen Personen, die man im Laufe des Buches begleitet: so erfährt man nicht nur etwas über Clara und ihr Ermittler-Team, sondern auch etwas über die Handlungen des Killers, sowie den ein oder anderen Rückblick in die Vergangenheit.


-> Gesamt:
"Tränenbringer" ist ein spannender und fesselnder Thriller, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Mit seiner oft malerischen und bildgewaltigen Sprache überzeugt der Autor auf ganzer Linie und wer mehr als nur ein bisschen Fantasie sein eigen nennt, findet sich so manches Mal direkt in der Geschichte wieder. Auch Freunde von H.P. Lovecraft werden auf ihre Kosten kommen, denn der Horror-Großmeister wird sogar zweimal zitiert/erwähnt - und brachte mich damit nicht nur zum schmunzeln, sondern machte mich neugierig.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 27.08.2017
Nicht verzagen trotz Muskelhypotonie
Seiler, Christiane

Nicht verzagen trotz Muskelhypotonie


ausgezeichnet

Christiane Seiler bietet uns mit dieser Lektüre nicht nur viele therapeutische Informationen, die wir selbst zur Behandlung nutzen können, sondern auch die perfekte Lektüre für Eltern betroffener Kinder. Mit ihrem angenehmen und gut verständlichen Schreibstil, wird die Lektüre zu einem gut lesbaren und flüssigen Fachbuch. Die verwendeten Fachbegriffe werden kurz erklärt und der Text nicht wissenschaftlich, sondern Eltern-gerecht formuliert - ein wesentlicher Pluspunkt!

In "Nicht verzagen trotz Muskelhypotonie: Perspektiven bei Entwicklungsverzögerung" befasst sich die Autorin schrittweise mit der Problematik und baut darauf auf. Von der Definition der Muskelhypotonie, über die Verdachtsdiagnose bis hin zu Beschreibungen/Erklärungen dazu, welche Funktionen die Haltemuskulatur eigentlich erfüllt, bzw. inwieweit die Muskelhypotonie diese beeinträchtigt, greift Frau Seiler alles auf und bringt es uns näher.

Sie bezieht sich nicht nur auf das Bobath-Therapiekonzept, sondern gibt auch Alltagstipps, die für Eltern betroffener Kinder leicht in den Alltag einzubeziehen sind und dem Kind nicht den Eindruck einer Behandlung vermitteln. Einige dieser Tipps konnte ich auch schon an die Eltern meiner Therapiekinder weitergeben und diese waren ganz begeistert von diesen Ideen!

Neben vielen Patientenbeispielen, die uns die langjährige Erfahrung der Autorin mit dieser Problematik aufzeigen, gibt die Autorin auch Ratschläge zur Entscheidungsfindung was Kindertagesstätten, Heilpädagogische Einrichtungen und den Schulbesuch angeht. Außerdem versucht sie den Dschungel unterschiedlicher Therapiemöglichkeiten ein wenig zu Lichten.

Besonders gut gefielen mir das Kapitel "Erprobte Tipps von Eltern", denn auch hier erhalten wir nicht nur ein paar gute Anregungen für die Therapie, sondern auch Eltern können lernen - von Eltern. Dabei achtet die Autorin auch auf physiologische Körperhaltungen und gibt Tipps, für die nicht immer zwangsweise die Anschaffung von etwas neuem notwendig ist - sondern beispielsweise eine alte, ausgestopfte Jeans schon von Nutzen sein kann! Auch gibt die Hilfsmitteltipps, sodass sich die Eltern in diesem Urwald an Möglichkeiten nicht ganz alleine fühlen müssen.

Kapitel 9 bietet ein kleines Wörterbuch zur Entwicklungsverzögerung und erklärt verschiedene Fachbegriffe - ein toller Zusatz!

-> Gesamt:
Insgesamt bin ich von diesem Fachbuch mehr als begeistert, insbesondere deswegen, weil es sich nicht um ein reines Fachbuch handelt, sondern genauso gut von Eltern gelesen und verstanden werden kann. Die Autorin verwendet viele Beispiele, die das ganze nicht nur greifbarer, sondern auch besser vorstellbarer machen und manchmal erlebt man - gerade als Therapeut - eine Art AHA-Effekt, da man an so manches Therapiekind denkt, bei dem der ein oder andere Tipp von Nutzen sein kann.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 26.08.2017
Am Abgrund des Himmels
Pashley, Sue-Ellen

Am Abgrund des Himmels


gut

-> Story + Charaktere:
"Am Abgrund des Himmels" lässt durch seinen Klappentext einen Gestaltwandler - Roman erwarten, mit einer Lovestory als Sahnehäubchen... leider entpuppte sich die Geschichte jedoch als das genaue Gegenteil: eine Lovestory, garniert mit etwas Gestaltwandler-Fantasy. Diese Tatsache enttäuschte mich zutiefst, denn die Geschichte um Nick und Grace ist zwar ganz niedlich - aber auch etwas unglaubwürdig und ich hätte mir definitiv mehr zur Geschichte der Gestaltwandler gewünscht!

Als sich Nick und Grace das erste Mal begegnen, ist Nick sofort hin und weg von dem Mädchen - sie hingegen hält ihn auf Grund schlechter Erfahrungen ziemlich auf Abstand und ist einfach noch nicht bereit für eine Beziehung. Mir war sowohl die sofortige Anziehung von Nicks Seite aus, als auch die komplette Ablehnung überhaupt einen Kontakt zu Nick aufzubauen ein wenig suspekt, denn auch wenn man keine Beziehung möchte, ist eine Bekanntschaft doch noch kein Beinbruch? Grace erschien mir alles in allem sehr empfindlich, auch wenn die Gründe hierfür später genauer dargelegt werden. Nick hingegen schmachtet Grace regelrecht an, spricht sogar von DER Frau und ist wie verzaubert - als Leser fragt man sich: WARUM? Das ständig hü und hott von Grace in Bezug auf Nick nervt, insbesondere, da sie sich doch eigentlich darüber bewusst ist, dass sie durchaus an ihm interessiert ist. Lange Zeit kann sie sich dies jedoch nicht eingestehen und strapaziert so die Geduld des Lesers.

Die Geschichte der Gestaltwandler fand ich, ehrlich gesagt, sehr viel spannender, als die sich anbahnende Lovestory, denn die Idee einer ganzen Adler-Gemeinschaft unter den Menschen und deren Leben und Ideale hätte ich mir sehr viel ausführlicher gewünscht. Leider erhalten wir nur einen Abklatsch dessen und der eigentlich spannenden Geschichte wird viel zu wenig Bedeutung beigemessen.

Gegen Ende zeigt sich dann aber noch einmal ein wenig Spannung, was mir dann doch ganz gut gefiel und das Buch noch ein wenig aufpushte.

-> Schreibstil:
Der Schreibstil ist locker und angenehm, die vielen kurzen Kapitel fördern den Lesefluss. Die Kapitel wurden aus Sicht von Nick und Grace verfasst, ab und an meldet sich jedoch auch Nicks Vater Henry zu Wort. Dieser Perspektivenwechsel ermöglichte einen besseren Zugang zu den einzelnen Charakteren und deren Denkweise und brachte ein wenig Abwechslung.

-> Gesamt:
Ich hätte mir etwas mehr Fantasy und etwas weniger Lovestory gewünscht, außerdem realistischere Charaktere. Schade!

Wertung: 3 von 5 Sterne!