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Benutzername: 
Marianne
Wohnort: 
Attenhofen

Bewertungen

Insgesamt 478 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2018
Was macht dich stark?
Kadel, David

Was macht dich stark?


ausgezeichnet

Der Autor, David Kadel, ist bekennender Christ und im Bereich der Medien tätig. Da er Fußball liebt, ist dies nicht sein erstes Projekt, das Glauben und Fußball verbindet. Er kennt viele Spieler durch seine Arbeit als Motivationscoach persönlich, und das merkt man auch bei den Interviews, die ungewöhnlich offen sind und nicht an der Oberfläche bleiben.

In diesem Buch kommen dreizehn Profis der Fußballwelt zu Wort. Sie erzählen aus ihrer Kindheit und von ihrem Familienleben, über den Beginn ihrer Fußballkarriere, über Schicksalsschläge, und über Erfolge und Niederlagen. Immer wieder kommen dabei die vier „D“s vor, wichtige Werte einiger dieser Fußballer; Werte, wie Dienen und Demut, die man nicht unbedingt bei den „Großen“ erwarten würde.

Außerdem berichten diese Fußballspieler und Trainer über ihren Glauben, der ihnen in allen Situationen Halt gibt. So gibt es mehrere Fußballspieler, die sich in Bibelkreisen treffen, andere haben sich für ihren Glauben tätowiert. Gerade in dieser Welt des Profi-Fußballs, in der sowohl Erfolg als auch Niederlage von so vielen Augen beobachtet wird, wird der Halt, den der Glaube gibt, von ihnen besonders geschätzt.

Die vielen Bilder, die auch einen persönlichen Einblick in das Leben der Spieler geben, machen diesen Band zu einem ganz besonderen Buch. Es eignet sich gut als Geschenk, gerade jetzt zur WM. Durch die vielen persönlichen Berichte ist dieses Buch nicht nur für Fußballkenner interessant.

Ein wunderschönes Buch mit außergewöhnlichen Einblicken in die Welt des Sports.

Mehr über dieses Buch: strickleserl.com/de/2018/06/03/284/

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.06.2018
Juden finden den Messias
Kröker, Jakob

Juden finden den Messias


sehr gut

Der Autor, Jakob Kröter, kam 1987 mit seiner Familie von Kasachstan nach Deutschland. Er möchte Gott in der neuen Heimat dienen. Zuerst absolviert er ein theologisches Studium und überlegt in seiner früheren Heimat missionarisch tätig zu sein. Zu dieser Zeit lernt er als Reiseleiter einer Touristengruppe in Israel messianische Juden kennen. Durch verschiedene Umstände sieht er sich bald von Gott berufen in Israel unter den Juden zu wirken.

Durch die Veränderungen in der Sowjetunion in den 80er und 90er Jahren, siedelten viele russische Juden nach Israel um. Da Jakob Kröter ihre Sprache spricht, kommt er leicht ins Gespräch mit diesen entwurzelten Menschen. Durch seinen Dienst kommen einige von ihnen zum Glauben an Christus, andere messianische Juden lernt er auf seinen Reisen in den dortigen Gemeinden kennen.

Die sechzehn Zeugnisse, von Juden die zum Glauben an Christus gekommen sind, machen etwa dreiviertel des Buchs aus. Die Menschen, die zu Wort kommen, stammen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen. Manche waren arbeitslos, obdachlos oder drogensüchtig, andere hatten hohe Stellungen in Forschung und Wissenschaft. Sie berichten von der Leere in ihrem Leben und der Sehnsucht nach einem Lebenssinn. Sie wundern sich bei ihren ersten Begegnungen mit Christen darüber, dass die Christen ihre Schriften (das Alte Testament) lesen und lieben. Sie staunen über die Liebe, die sie in den messianischen Gemeinden sehen. Sie erzählen aber auch von Schwierigkeiten mit ihren Familienmitgliedern, wegen ihrer Entscheidung für Christus.

Im letzten Teil dieses Buchs untersucht der Autor die Beziehungen zwischen Christen und Juden in der ehemaligen Sowjetunion. Ausgehend von Befragungen unter Juden, arbeitet er anschließend Faktoren heraus, die es kommunistisch geprägten Juden erleichtern Jesus als Messias anzunehmen. Einige Fotos von Menschen, über die berichtet wurde, und von Reisen im Heiligen Land, ergänzen diesen Band.

Es ist sehr interessant zu lesen, wie Juden durch Jesus ein heiles und erfülltes Leben finden. Der Schwerpunkt bei diesem Buch liegt bei Juden, die in der Sowjetunion aufgewachsen sind. Es ist beeindruckend, wie Jakob Kröter eine zu ihm passende Aufgabe gefunden hat, und wie er in das Leben dieser Menschen hineingewirkt hat.

Bewertung vom 31.05.2018
Susannah Spurgeon
Ray, Charles

Susannah Spurgeon


sehr gut

Charles Spurgeon ist vielen Christen bekannt. Er lebte im 19. Jahrhundert, und war ein sehr beliebter Prediger und Autor. Wer war aber die Frau an seiner Seite, Susannah Spurgeon? Davon erzählt dieses Buch, das schon zwei Jahre nach ihrem Tod geschrieben wurde, im Jahr 1905.

Susanne Spurgeon lebte von 1832-1903. Sie besuchte in ihrer Jugend mit ihrer Familie eine Kirche, und in einem Gottesdienst erlebte sie eine persönliche Hinwendung zum Glauben. Aber dieses Erlebnis ging bald im Alltag unter. Eines Tages predigte der 19jährige Charles Spurgeon zum ersten Mal in ihrer Kirche. Susannah war an diesem Abend nicht besonders beeindruckt von ihm, aber je öfters sie ihm zuhörte, desto mehr erwachte in ihr der Wunsch von ganzem Herzen für ihren Glauben zu leben.

Charles und Susanne lernten sich besser kennen, und schließlich wurde sie seine Frau. Die Ehejahre waren von einer tiefen Liebe der Partner zueinander geprägt. Sie litten beide unter schmerzhafte Krankheiten, die ihre Möglichkeiten stark einschränkten. Trotzdem setzten sie sich mit ganzer Kraft für ihren Glauben ein. Susannahs großes Anliegen war die Beschaffung von Büchern für Prediger. Da Pfarrer damals kaum genug verdienten, um ihre Familien zu versorgen, gab es für sie keine Möglichkeit sich mit guter, geistlicher Literatur weiterzubilden. Trotz großer Schmerzen, arbeitete Susannah bis an ihr Lebensende für dieses Werk. Sie nahm Spenden an, las Anfragen der Prediger, und besorgte und verschickte dann die gewünschte Literatur. Über die Bücherarbeit wird ausführlich berichtet, das ist vielleicht heute nicht so interessant wie damals, als das Buch geschrieben wurde.

In diesem kurzen Buch werden die wichtigsten Ereignisse aus einem reichen Leben beschrieben. Fußnoten ergänzen an manchen Stellen den Text mit Informationen, die heute nicht so geläufig sind. Dazu enthält das Buch einige Zitate und Briefauszüge von Charles und Susannah Spurgeon. Was beim Lesen besonders auffällt, ist die große Liebe der Beiden zueinander. Sie mussten aus Krankheitsgründen oft getrennt sein, und darum schrieben sie sich sehnsuchtsvolle Briefe. Susannah unterstützte ihren Mann von Herzen gerne. Schon früh lernte sie ihre eigenen Wünsche zurückzustecken, um den Dienst ihres Mannes zu unterstützen.

Besonders schön ist es von ihrem hoffnungsvollen Tod zu lesen. Nach langer Krankheit nahm ihre Kraft ab. Schließlich starb sie mit einem strahlenden Gesicht, weil sie Jesus in seiner Herrlichkeit sah.

Dieses ermutigende Buch, das mehr als hundert Jahre überdauert hat, zeigt worauf es im Leben wirklich ankommt. Man sieht am Beispiel dieses Paars, dass ein erfülltes Leben nicht abhängig ist von Besitz oder Gesundheit. Obwohl beide unter Krankheit litten, und sie nicht vermögend waren, da sie gerne teilten, war ihr Leben reich, erfüllt und gesegnet.

Bewertung vom 29.05.2018
Was Macht mit Menschen macht
Liebelt, Markus

Was Macht mit Menschen macht


ausgezeichnet

Was ist Macht? Und was hat Macht mit christlicher Gemeinschaft zu tun? Wo lauern besondere Gefahren, und wie geht man am besten damit um? Um diese Fragen geht es in diesem Buch. Der Autor, Markus Liebelt, ist Theologe und war jahrelang als Pastor tätig. Er kennt die Machtfallen christlicher Gemeinden aus eigener Erfahrung. In diesem umfassenden Buch untersucht er zuerst welche Faktoren einem bestimmten Menschen Macht verleihen. Im Hauptteil des Buchs geht er auf Gefahren ein, die besonders in christlichen Gemeinschaften vorkommen können. Ein kurzer letzter Teil zeigt abschließend, wie Machfallen vermieden werden können.

Das Buch geht sehr ausführlich auf alle erdenkliche Fragen ein, die das Thema Macht in Gemeinden betreffen. Die Gemeinde kann nämlich leicht missbraucht werden, wenn trotz aller guter Intention ein Mitarbeiter „sein eigenes Königreich“ aufbauen will.

Gerade die Bereiche, in denen Gefahren lauern werden ausgiebig erörtert, z.B. die Frage nach Gottes Führung. Die theologische Argumentation ist überzeugend, und die Beispiele aus der Praxis sind anschaulich und hilfreich. Streitfragen werden gut und einleuchtend erklärt. Dabei geht es oft um ganz praktische Fragen, die immer wieder im Gemeindealltag auftauchen können, z.B. welches Gewicht hat eine sogenannte prophetische Aussage? Sollen Entscheidungen per Los getroffen werden? Dürfen wir Gott um ein Zeichen bitten, wie Gideon mit dem Vlies?

Sehr hilfreich und praxistauglich sind die Gedanken über Gerüchte und wie in einer Gemeinde damit umgegangen werden soll. Die Seelsorge ist ein weiterer wichtiger Bereich, in dem Gefahren lauern.

Der Schluss des Buchs fällt leider etwas kurz aus. Schon beim Aufzeigen der Problembereiche werden Lösungen aufgezeigt, aber trotzdem scheint der Schwerpunkt des Buchs bei den Gefahren und Problemen zu liegen, nicht bei den Lösungen. Hilfreich wären vielleicht weitergehende Gedanken über eine dienende Einstellung in der Gemeinde, die am Ende des Buchs eingeführt werden.

Das Thema Macht in der christlichen Gemeinde ist mit Sicherheit ein sehr wichtiges Thema. Jeder, der Verantwortung trägt, sollte sich darüber Gedanken machen. Dieses Buch ist ein sehr umfassender und hilfreicher Ratgeber zu diesem Themenbereich.

Bewertung vom 27.05.2018
Farbenblind
Noah, Trevor

Farbenblind


sehr gut

Mit seinem Humor wurde Trevor Noah zuerst in seiner Heimat Südafrika bekannt. Jetzt ist er ein Schauspieler und weltweit bekannter Moderator. In diesem lesenswerten Buch berichtet er über seine außergewöhnliche Kindheit und Jugend.

Seine selbstbewusste Mutter will ein Kind von einem weißen Mann haben, auch wenn das damals gegen das Gesetz verstieß. Sexuelle Beziehungen zwischen schwarzen und weißen Menschen waren verboten. Wenn solche Paar erwischt wurden, wurde zumindest der schwarze Partner bestraft, und das Kind konnte in ein Heim kommen.

Trevor Noah ist also selbst ein Verbrechen, als er im Jahren 1984 in Südafrika geboren wird. Er hat nur wenig Kontakt mit seinem Schweizer Vater. In den ersten Jahren seiner Kindheit wird er meistens im Haus versteckt, bis sich die Gesetze lockeren. Trotz einigen Auseinandersetzungen, ist seine Mutter, mit ihrem starken Glauben, die wichtigste Stütze in seinem Leben. Diese selbstbewusste Frau behandelt ihn zumeist wie einen erwachsenen Gegenüber. Sie vermittelt ihm viele wichtige Werte, nicht zuletzt auch wie ein Mann eine Frau behandeln sollte.

Als Mischlingskind leidet Trevor Noah darunter, dass er sich keins der anderen Gruppen zugehörig fühlt. Er ist weder schwarz noch weiß, aber er ist auch nicht ein „Farbiger“, wie die Einwanderer aus Indien und anderen Ländern genannt werden. Er muss mühsam seine Identität suchen, und fühlt sich schließlich bei den schwarzen Mitschülern am wohlsten. Er hat eine Sprachbegabung, und erkennt wie wichtig es im zwischenmenschlichen Umgang ist, die Sprache des anderen zu kennen.

In diesem Buch erzählt er viele lustige und auch ernste Anekdoten aus seiner Kindheit. Es geht um Armut, Gewalt, Liebe, den Glauben, und immer wieder über Apartheid. Zwischen den erzählerischen Kapiteln findet sich jeweils eine kurze Erklärung, passend zum Thema. So erfährt der Leser nicht nur warum Apartheid keinen Sinn macht, sondern erfährt auch insgesamt viel Interessantes über das Land Südafrika.

Gutgeschrieben, interessant und immer wieder lustig, macht es Spaß dieses herzerwärmende Buch zu lesen. Besonders zu empfehlen für Südafrika-Liebhaber, um das Völkergemisch in diesem Land besser zu verstehen.

Bewertung vom 27.05.2018
Wofür mein Herz schlägt
Royer, Hans Peter

Wofür mein Herz schlägt


ausgezeichnet

Es ist schon außergewöhnlich, dass ein Buch fünf Jahre nach dem Tod des Autors erscheint. Hans Peter Royer, ein beliebter Prediger, begeisterter Sportler, und Direktor eines christlichen Zentrums in Österreich, verunglückte 2013 bei einem Gleitschirm-Unfall.

Sein nächstes Buchprojekt sollte ein Buch über die Liebe Gottes sein. Selbst ist er nicht mehr dazu gekommen, aber in diesem Buch veröffentlicht seine Frau Texte zu diesem Thema, aus seinem Nachlass.

Obwohl die verschiedenen Abschnitte des Buchs teilweise wie eine Predigtsammlung nebeneinanderstehen, passen sie inhaltlich gut zusammen. Es geht um die grundlegenden Fragen des christlichen Lebens. Gottes Wesen, Beziehungen (zu Gott und zu anderen Menschen), der Weg zu einem Leben mit Gott, das Leben als Christ, Zweifel und Glauben, Dankbarkeit und die teilweise nachlassende Liebe zu Gott im Laufe eines Lebens als Christ. Dazu kommen einige Informationen über und Fotos von Hans Peter Royer.

Die Texte sind gut geschrieben; inhaltsreich und doch leicht zu lesen. Vor allem die vielen Beispiele zur Veranschaulichung helfen dem Leser die vorgestellten Gedanken und Konzepte zu begreifen. Ganz gleich wo man auf seinem Weg des Glaubens steht, gibt es in diesem Buch sicher Neues zu entdecken, denn es enthält nicht nur Gedanken über den Weg zu Gott, sondern auch über das Leben als Christ. Sehr offen erzählt der Autor über seine eigenen Zweifel. Und das Kapitel über die erste und zweite Liebe ist könnte dem Leser helfen, der seiner ersten Liebe zu Gott nachtrauert.

Dieses Buch muss nicht unbedingt von vorne nach hinten gelesen werden, denn wie gesagt, es wirkt stellenweise wie eine Predigtsammlung. So kann der Leser bei dem Thema einsteigen, das ihn gerade interessiert.

Hans Peter Royer war davon überzeugt, dass Sterben ein Gewinn ist für den, der sich Jesus hingegeben hat. Dieses Buch zeigt deutlich, was im Leben wirklich wichtig ist, und macht Mut ganz für Jesus zu leben. Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 17.05.2018
Und wenn Gott schwarz wäre ...
Ndjimbi-Tshiende, Olivier

Und wenn Gott schwarz wäre ...


ausgezeichnet

März 2016 verlässt Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende seine katholische Gemeinde im bayrischen Zorneding. Als schwarzer Pfarrer, der sich zudem nicht scheut seine Meinung zu sagen wenn es um Ungerechtigkeit und Fremdenhass geht, hat er sich Feinde gemacht. Obwohl der Großteil seiner Gemeinde hinter ihm steht, führen hasserfüllte Briefe und Morddrohungen dazu, dass er zurücktritt.

Enttäuscht fragt er sich inwieweit die Institution Kirche einer solchen Unbarmherzigkeit Raum gibt. In diesem Buch setzt er sich mit der Frage auseinander, wie Kirche heute aussehen sollte.

Was genau in Zorneding vorgefallen ist, wird im ersten Kapitel des Buchs ausführlich berichtet. Danach ergreift Pfarrer Olivier das Wort. „Was wäre wenn…“, so beginnen die nächsten sechs Kapitel, die seinen Traum von einer demütigen, barmherzigen und offenen Kirche beschreiben. Pfarrer Olivier erzählt jeweils am Anfang eines Kapitels, passend zum Thema, Erlebnisse aus seiner Kindheit in Kongo. Dann beschreibt er die Kirche seiner Träume, und begründet diesen Traum mit dem Vorbild Jesu. Er schreibt von einer Kirche, in der alle Menschen gleich sind, die arm ist, liebevoll und barmherzig; eine Kirche, in der Priester heiraten dürfen und auch Frauen als Priester ordiniert werden. Im letzten Kapitel fasst er seinen Traum zusammen. Es entsteht das Bild einer fröhlichen, liebevollen und warmherzigen Kirche.

Pfarrer Olivier greift wichtige Themen auf, und in vielen Bereichen wäre eine Veränderung, wie er sie beschreibt, sicher dringend notwendig. Manchmal schießt er jedoch vielleicht über das Ziel hinaus. Er überlegt, dass Gott mehr weibliche Eigenschaften hat und fragt daher, „Was wäre wenn Gott eine Frau wäre?“ Und da der Mensch zum Bilde Gottes geschaffen wurde, und Evolutionisten sagen die Menschen waren am Anfang alle schwarz, kommt er zu dem Schluss, „Gott ist eine Frau, Gott ist schwarz.“ (Seite 166) Danach schreibt er jedoch, dass Gott bunt ist, wie ein Chamäleon, und unvorstellbar. Gerade, weil Gott unvorstellbar ist, ist wohl jeder Versuch ihn nach unseren menschlichen Kategorien zu definieren zum Scheitern verurteilt.

Ein Pfarrer, der auch nach traurigen Erfahrungen an seinem Traum von Kirche festhält.

Bewertung vom 17.05.2018
Freihändig
Vujicic, Nick

Freihändig


ausgezeichnet

Nick Vujicic wurde 1982 ohne Arme und Beine geboren. Trotz seiner Behinderung versuchte er schon als Kind alle Hürden und Hindernisse zu überwinden. Mit Hilfe seiner Stirn und einem kleinen Fuß am Rumpf, lernte er sich fortzubewegen, aufzusetzen und vieles mehr. Trotzdem zweifelte er oft an Gott, und fragte sich wieso er nicht mit einem vollständigen Körper geboren werden konnte. Als Kind wollte er sich selbst umbringen, aber der Gedanke an seine Eltern hielt ihn davon ab.

Durch den Glauben an Gott konnte er schließlich das Positive an seinem außergewöhnlichen Lebensweg sehen. Inzwischen ist er glücklich verheiratet, Vater von vier Kindern, und auf der ganzen Welt als Motivationstrainer unterwegs.

In diesem Buch geht Nick Vujicic auf wichtige Lebensthemen ein. Es sind Themen und Fragen, die immer wieder im Gespräch mit seinen Zuhörern auftauchen. In jedem der zehn Kapitel geht es um ein anderes Thema. Der Autorbeschreibt gegenwärtige Trends, greift Statistiken auf, berichtet von den Erfahrungen vieler Menschen, denen er begegnet ist, und gibt bei jedem Thema eine positive, motivierende Antwort. Die einzelnen Kapitel erinnern an Vorträge zu den jeweiligen Themen.

Diese Themen sind:
1. Lebenssinn
2. Krisen
3. Liebe und Partnerschaft
4. Beruf und Lebensbestimmung
5. Beeinträchtigungen, Krankheit und Leid
6. Selbstzerstörerisches Verhalten und Selbstmord
7. Mobbing und Einsatz für Benachteiligte
8. Loslassen und Hingabe
9. Gutes tun und einen Beitrag leisten
10. Lebensbilanz

Mit Humor und vielen Beispielen ist der Schreibstil dieses Buchs sehr ansprechend und gut lesbar. Vor allem jüngere Leser werden von den beschriebenen Erfahrungen profitieren. Seine Krankheit und Beeinträchtigungen erwähnt er eher am Rande. Er berichtet von Menschen, die nach einer Begegnung mit ihm oder nach seinen Vorträgen neuen Lebensmut schöpfen, und an manchen Stellen scheint es vielleicht ein bisschen zu sehr um ihn und um seine Organisation zu gehen. Auf der anderen Seite erzählt er auch sehr offen und ehrlich über die dunklen Zeiten in seinem Leben, über Krisen, Zweifel und Scheitern. Besonders schön zu lesen ist seine Liebesgeschichte - wie er die Liebe seines Lebens gefunden hat.

Ein motivierendes Buch, gefüllt mit einer ganzen Menge Lebenserfahrung und vielen guten und motivierenden Ratschlägen!

Bewertung vom 03.05.2018
Ich bin so frei
Ochs, Ille

Ich bin so frei


sehr gut

Nach ihrem ersten Buch, „Im Käfig der Angst“, in dem Ille Ochs von dem sexuellen Missbrauch in ihrer Kindheit erzählt, wagt sie in diesem Buch, zusammen mit ihrem Leser, den Weg heraus aus dem Käfig, oder aus dem Stall. Das Buch beginnt nämlich mit der Beschreibung eines Pferdes, das nur zögernd aus seinem Stall tritt, schließlich aber ausgelassen über die Wiese tobt. Das ist ein Bild für unser Leben. Wie ungern verlassen wir unseren vertrauten Stall oder Käfig, auch wenn wir uns nach der Freiheit sehnen, die draußen auf uns wartet.

Ille Ochs zeigt anhand von vielen Beispielen, was uns alles gefangen halten kann. Das kann die Angst sein andere zu enttäuschen, das Gefühl sich selbst verleugnen zu müssen, es können aber auch prägende Sätze unserer Kindheit oder unsere falsch verstandenen Glaubensüberzeugungen sein.

Der Weg zur Freiheit, so schreibt so, beginnt mit dem Kennenlernen und Annehmen des Inneren Kindes. Mit überzeugenden Beispielen zeigt sie, dass zur Freiheit auch gehört sich den anderen zuzumuten. Wir müssen nicht nur unsere perfekte Seite zeigen. Gerade unsere Schwächen können eine Ermutigung für andere sein. Das Buch schließt mit Gedanken über Spiritualität. Wer sich selbst gefunden hat, kann sich nach Gott ausstrecken und von ihm inspiriert werden.

„In diesem Buch geht es um Lebendig-Sein, Ganz-Werden, um ein gestärktes, echtes, authentisches Ich.“ So fasst Ille Ochs das Anliegen ihres Buchs zusammen. Neben vielen Beispielen aus ihrer Beratungspraxis und der Tanztherapie, finden sich immer wieder Fragen, damit der Leser das Gelesene vertiefen und auf sein eigenes Leben übertragen kann. Der Glaube der Autorin steht im Mittelpunkt ihres Lebens, das ist deutlich zu spüren. Aber weil sie selbst schlechte Erfahrungen mit einem übergestülpten Glauben gemacht hat, ist es ihr sehr wichtig jedem den Freiraum zu geben Spiritualität auf seine eigene Weise zu (er)leben.

„Abgeschminkt, vernarbt und wunderschön“ – der Untertitel ist eine gute Zusammenfassung dieses Buchs. Narben bleiben nach traumatischen Erlebnissen zurück, aber sie werden zu einem Teil der Identität und Schönheit einer jeden Frau. Dieser Ratgeber ersetzt sicher keine Therapie, kann aber ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Heilung sein.

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