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Benutzername: 
harakiri
Wohnort: 
Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1054 Bewertungen
Bewertung vom 01.09.2021
Glaube mir
Feeney, Alice

Glaube mir


ausgezeichnet

Der Mord an einer jungen Frau wirft viele Fragen auf. DCI Jack Harper ist mit der Ermittlung betraut. Seine Ex-Frau Anna ist Journalistin und ebenfalls begierig darauf, den Mörder zu finden. Bald geschehen weitere Morde und Anna und Jack werden mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Gelingt es ihnen, den Täter zu stoppen, bevor weitere Morde geschehen?
Das Buch ist auf zwei Ebenen erzählt: einmal Anna und einmal Jack. Die Kapitel wechseln schnell ab, so dass der Spannungsbogen sehr hoch gehalten wird. Am Ende mancher Kapitel kommt noch eine weitere Person, in kursiver Schrift dazu. Schnell weiß man, dass hier der Täter spricht.
„Glaube mir“ ist ein raffiniert konstruierter Thriller, bei dem ich manches Mal dachte, ich wüsste, wer denn nun die Morde begeht. Aber erst sehr spät im Buch wird die wahre Identität des Mörders enthüllt. Rückblicke in Annas und Jacks Vergangenheit machen das Buch lebendig und werfen einen Blick auf die Hintergründe der Taten.
Feenys Schreibweise hat mir sehr gut gefallen. Ich war von der ersten bis zur letzten Seite in der Handlung gefangen und habe mitgerätselt. Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich war sehr überrascht, wie vielschichtig die Handlung aufgebaut ist und wie tiefgründig die Story dann letztendlich war.
Fazit: gerne schaue ich mich jetzt nach weiteren Büchern der Autorin um.

Bewertung vom 19.08.2021
Freiheit im Angebot / Wunderfrauen-Trilogie Bd.3
Schuster, Stephanie

Freiheit im Angebot / Wunderfrauen-Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Bereits das dritte Mal darf ich die Wunderfrauen auf ihrem bewegten Weg begleiten.
Helga, Annabel, Luise und Marie. 4 Frauen, 4 Schicksale – aber gemeinsam meistern sie alle Widrigkeiten.
Dieses Buch begleitet die 4 Frauen in den siebziger Jahren. Luises Lädchen läuft schlecht, weil die ersten Supermärkte auftauchen. Auch mit ihrer Ehe geht es bergab. Marie hat sich mit einem Pferdehof einen großen Traum erfüllt und Helga träumt von einer eigenen Praxis. Und Annabel bekommt ihren nächsten Detektivfall: sie soll die Künstlerin Barbara finden.
Geschichten, wie aus dem Leben gegriffen. So kann man die Trilogie von Stephanie Schuster gut beschreiben. In wechselnden Perspektiven erzählt das Buch vom Alltag der Frauen, vom Freud und Leid der Familien. Aber immer auch mit einem positiven Ton, weil die Freundinnen bedingungslos zueinander halten.
Aufgelockert wird das Buch durch Rezepte und kleine Anekdoten aus Luises Tagebuch, über die ich zuweilen köstlich schmunzeln musste. Auch die vielen englischen Hits, heute Oldies genannt, führten dazu, dass das Buch eine gute Stimmung hat und man so manchen Ohrwurm mitnimmt.
Besonders eindrucksvoll fand ich das Ende: als die Frauen nach Berlin reisen und auch einen Besuch im Ostteil der Stadt einplanen. Zudem gibt es am Ende des Buches noch eine kleine Überraschung und ein winziges Open-End. Alles in allem wieder ein Buch, das begeistert und das man kaum aus der Hand legen mag.
Fazit: Leider schon das Ende der Trilogie um die 4 Frauen, die einem vom ersten Band an ans Herz gewachsen sind.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2021
Die stumme Tänzerin / Hamburgs erste Kommissarinnen Bd.1
Glaesener, Helga

Die stumme Tänzerin / Hamburgs erste Kommissarinnen Bd.1


sehr gut

Als Paula versehentlich in einer Razzia gerät wird sie auf die Polizeiwache gebracht. Dort ergreift sie die Chance und bewirbt sich um eine Stelle als Tippkraft. Durch ihre pfiffige Art rückt sie schnell in die Ermittlungsgruppe auf, die mehrere Morde auf St. Pauli aufklären soll. Doch den männlichen Kollegen ist das anfangs gar nicht geheuer.
Spielt der Roman doch im Jahre 1928 und da beginnen die Frauen erst, sich in den ersten Berufen zu etablieren. Und nach Meinung vieler ganz gewiss nicht im Polizeimilieu. Doch Paula, die mir von Anfang an sehr gut gefallen hat, ist tough genug, sich nicht unterkriegen zu lassen. Die Story spielt innerhalb weniger Tage und das Besondere ist, dass es noch keine modernen Aufklärungsmethoden gibt. Allenfalls Fingerabdrücke.
Gerade das macht die Lektüre spannend und abwechslungsreich und erfrischend anders als so viele Kriminalromane, die in der heutigen Zeit spielen. Auch Paulas Kollegen haben mir sehr gut gefallen.
Helga Gläsener ist mir bisher nur bekannt als Autorin historischer Romane, dies ist ihr erster Kriminalroman und auch dieses Genre meistert sie vorzüglich.
„Die stumme Tänzerin“ (wieso eigentlich dieser Titel?) ist der Auftakt einer neuen Reihe, die ich sehr gerne weiterverfolgen werde.

Bewertung vom 14.08.2021
Totenschrein / Sayer Altair Bd.3
Cooper, Ellison

Totenschrein / Sayer Altair Bd.3


ausgezeichnet

In ihrem 3. Fall bekommt es Agent Sayer Altair mit einem besonders schlimmen Vorfall zu tun: ein Bus mit 24 Jugendlichen wird entführt und bald werden die ersten Toten gefunden. Für Altair und ihr Team beginnt ein Wettrennen mit der Zeit. Denn der Täter scheint einem alten Brauch zu folgen und täglich eins der Kinder zu töten.
Bereits die ersten beiden Bücher der Autorin haben mir gut gefallen. In Totenschrein setzt sie aber noch eins drauf. Wahnsinn, wie intensiv die Lage mit dem Bus beschrieben wird, wie eindringlich sie die Befreiungsversuche im Bus schildert und wie geheimnisvoll und aufregend die Jagd nach dem Täter ist.
Dabei hat die Cooper einige Überraschungen für uns Leser an Bord. Vor allem Leser, die der Reihe schon von Anfang an folgen, dürfen sich auf einen Knaller gefasst machen. Man kann das Buch allerdings auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden lesen.
Allerdings dauerte es ein paar Seiten bis das Buch so richtig in Fahrt kam. Als jedoch der Bus erwähnt wurde, war ich voll dabei. Der Umgang mit den Eltern kam zwar nicht so richtig ins Spiel, hier wäre sicher noch mehr Spannung drin gewesen, aber die Suche nach dem Mörder beginnt da erst so richtig und auch richtig rasant. Und hier besticht vor allem auch wieder das Team von Sayer. Vor allem mag ich Max und Kona, aber auch Toni und sein Hund Vesper, sowie Ezra sind tolle Charaktere.
Fazit: Spannende Unterhaltung garantiert!

Bewertung vom 10.08.2021
Ausweglos
Faber, Henri

Ausweglos


ausgezeichnet

Der Ringfingermörder ist wieder da. Nach mehreren Jahre Abstinenz wird wieder eine Frau bestialisch ermordet. Kommissar Blom, der nach dem Nichtaufklären des Falles strafversetzt wurde, wird nun reaktiviert und soll den Täter endlich dingfest machen. Doch der macht es ihm alles andere als einfach.
Ein perfider Aufbau zeichnet dieses Buch aus. Das Buch ist in 5 Teile gegliedert, innerhalb der Abschnitte wechseln die Erzähler (jeweils in Ich-Form, darum anfangs etwas verwirrend) in rasantem Tempo und kurzen Kapitel ab. Die Cliffhanger am Ende der Kapitel verleiteten mich dazu, immer weiterlesen zu wollen.
Elias Blom als Protagonist fand ich sehr gut gelungen. Er gibt nicht auf, verbindet lose Enden scheinbar mühelos, kommt durch seine Art aber bei den Kollegen (teilweise ganz schöne Fieslinge) nicht gut an.
Das Tempo ist sehr hoch und der Schreibstil sehr anschaulich und eingängig. Auch der Plot nicht vorhersehbar und sehr überraschend. Gerade der letzte Abschnitt im Buch hatte es mir angetan. Vorher wusste ich echt nicht, was ich von den ganzen Charakteren halten sollte. Ist der Verdächtige wirklich unschuldig? Der Autor streut hier auch sehr oft Dinge ein, die auf die falsche Fährte führen, was das Miträtseln nicht gerade einfach macht.
Fazit: ein gelungenes Debut von einem Autor, von dem ich gerne noch mehr lesen würde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.08.2021
Bluteiche
Motte, Anders de la

Bluteiche


sehr gut

Der vierte Band des Jahreszeiten-Quartetts von Anders De la Motte besticht wieder durch einen perfiden Fall.
Vergangenheit: Jahrelang sitzt Joe für eine Tat im Gefängnis, die er immer geleugnet hat.
Gegenwart: Der Tod von Elita in der Walpurgisnacht 1986 wirft dunkle Schatten auf den Umzug von Thea und ihrem Mann. Thea lässt der Fall keine Ruhe und stellt Nachforschungen an. Doch dadurch gerät sie selbst in Gefahr.
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen und zusätzlich, jeweils am Anfang jedes Kapitels, aus kurzen Tagebuchaufzeichnungen. Alle Handlungen für sich sind spannend, weil der Autor erst nach und nach preisgibt, was damals wirklich geschah.
Ein wenig schwierig war es für mich, zu Anfang in das Buch zu finden. Sehr viele Namen erschlugen mich quasi erst einmal, bis ich dann den Überblick bekam. Jedoch sorgten kurze Kapitel und die Szenewechsel zwischen 1986 und 2020 dafür, dass die Spannung sehr hoch war und ich immer noch ein Kapitel dranhängen wollte, um zu wissen, wie der Cliffhanger denn nun weitergeht.
Thea als Person mochte ich auf Anhieb, die anderen Charaktere bekamen wenig Raum und so konnte ich zu ihnen wenig Verbindung herstellen. Viele wurden sehr geheimnisvoll und nur am Rande geschildert, was aber der Konstruktion des Buches geschuldet ist, sonst hätte man zu früh zu viel verraten.
Fazit: ein spannender Pagetuner, der allerdings anfangs der vielen Charaktere wegen etwas kompliziert erscheint.

Bewertung vom 31.07.2021
Die Zeit der Kirschen
Barreau, Nicolas

Die Zeit der Kirschen


sehr gut

Seit einem Jahr sind André und Aurélie nun ein Paar. Aurélie wartet auf einen Heiratsantrag von André, doch der lässt sämtliche guten Gelegenheiten verstreichen, was zu leichten Spannungen in der Beziehung führt. Als Aurélie dann den Koch Jean-Marie kennenlernt gerät ihre Gefühlswelt ins Trudeln. Und Andrés gleich mit.
Schon „Das Lächeln der Frauen“, der Vorgängerband von „Die Zeit der Kirschen“ hat mich bezaubert und auch der vorliegende Band hat mich in seinen Bann gezogen. Die Franzosen und die Liebe – die können es einfach.
Gleich zu Beginn wird der erste Teil noch einmal grob zusammengefasst, so dass man auch nach mehreren Jahren wieder weiß, worum es in „Das Lächeln der Frauen“ ging. Barreaus Schreibweise ist wieder flüssig und leicht, teils romantisch, teils aber auch dramatisch. Aber immer im Vordergrund: französische Lebensweise und Flair.
Allerdings ist dieser Band doch eher von den Streitigkeiten zwischen André und Aurélie geprägt, was der Leichtigkeit teilweise etwas schadet. Doch Barreau wäre nicht Barreau, wenn er das nicht durch schöne Absätze wieder kompensieren würde. Vor allem Andrés Brief gilt es hier zu erwähnen.
Fazit: ein zauberhafter Lesegenuss, der die Liebesgeschichte aus „Das Lächeln der Frauen“ fortsetzt.

Bewertung vom 31.07.2021
Angstrichter / Grall und Wyler Bd.4
Schütz, Lars

Angstrichter / Grall und Wyler Bd.4


ausgezeichnet

Ein neuer Fall für Grall und Wyler.
Dachte ich im letzten Band noch, Wyler würde nun ausscheiden, habe ich mich hier sehr über ein Wiedersehen gefreut.
Grausame Morde erschüttern Nürnberg. Es scheint, dass jemand mittelalterliche Methoden anwendet, um Menschen zu bestrafen. Grall und Wyler reisen nach Nürnberg und werden mit Dingen konfrontiert, mit denen sie nicht gerechnet hätten.
Die Grausamkeit im Buch verlangt teilweise einen starken Magen, aber ich mag das. Bereits auf den ersten Seiten hatte Schütz mich gepackt und ich konnte das Buch dann auch nicht mehr aus den Händen legen. Zu spannend fand ich die Taten und wie Grall und Wyler im Dunklen tappen.
Kurze Kapitel sowie schnelle Szenewechsel machen das Buch rasant und man ist verleitet, immer noch kurz weiterzulesen, bis man - eigentlich zu schnell – am Ende angekommen ist. Der Plot ist überraschend und damit hätte ich nicht gerechnet.
Fazit: Angstrichter ist bereits der 4. Band der Reihe, aber einer der besten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.07.2021
Narbenherz / Heloise Kaldan Bd.2
Hancock, Anne Mette

Narbenherz / Heloise Kaldan Bd.2


ausgezeichnet

Als Lukas Bjerre verschwindet beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Wo ist der Zehnjährige? Sein Vater hat ihn morgens noch zur Schule gebracht, doch dort kam er scheinbar nie an. Journalistin Heloise Kaldan und Kriminalkommissar Erik Schäfer beginnen zu ermitteln. Doch es gibt keine Spur zu dem vermissten Jungen.
Schon der Prolog beginnt spannend mit dem Kind, das ins Wasser fällt. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf bekommt das Verschwinden des Jungen gleich noch mehr Brisanz.
Ich bin wieder nur so durch die Seiten des Buches gerast. Kaldan und Schäfer bekommen einfach keinen greifbaren Hinweis und erst als die Psychologin Michala wieder eingreift, kommt langsam Licht in die Ermittlungen. Auch privat macht Heloise wieder einiges mit und das Verhältnis von Fall und Privatleben ist sehr ausgewogen.
Faszinierend fand ich auch Lukas‘ Hobby, die Pareidolie, von der ich noch nie etwas gehört habe.
Die Autorin schreibt sehr mitreißend und spannend. Kleine Nebenschauplätze bringen zusätzlich Abwechslung in die Handlung und den Leser zum Miträtseln. Die Auflösung fand ich durchaus gelungen und das kleine offene Ende hat mir auch gut gefallen.
Fazit: auch der zweite Band über Kaldan und Schäfer konnte mich wieder überzeugen.
Mit „Grabesstern“ wird die Reihe bereits im Januar 2022 fortgesetzt, was mich sehr freut.

Bewertung vom 29.07.2021
Dein ist die Lüge / Kate Burkholder Bd.12
Castillo, Linda

Dein ist die Lüge / Kate Burkholder Bd.12


sehr gut

Kate Burkholders frühere Freundin wird von ihren Kollegen gejagt, weil sie deren Korruption aufdecken will. In ihrer Verzweiflung sucht sie Hilfe bei Kate und der amischen Gemeinschaft. Doch durch ihre Anwesenheit bringt sie nicht nur sich in Gefahr.
Das Buch beginnt schon sehr spannend mit Ginas Flucht. Castillo spielt mit dem Leser, lässt ihn lange im Ungewissen und bis zum Schluss weiß man bei manchen Charakteren nicht ob Freund oder Feind. Dieser Schachzug hat mir aber sehr gut gefallen, ich habe bis zum Schluss mitgebangt und mitgerätselt.
Ich begleite Kate Burkholder schon seit ihrem ersten Fall und bin jedes Mal wieder begeistert. Die Welt der Amischen finde ich immer sehr interessant und authentisch geschildert und das eingestreute Pennsylveniadeitsch macht irgendwie auch Spaß zu lesen. Dieser Fall ist etwas anders gelagert, denn es gibt keine Ermittlungen. Dennoch ist das ganze Buch sehr spannend und hat durch die Polizistenbeteiligung auch ein gutes Thema, das manche Situationen schier ausweglos erscheinen lässt.
Fazit: auch der neue Fall mit Kate Burkholder konnte mich wieder überzeugen
4,5*