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KittysKiste
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Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 504 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2019
Tears of Tess - Buch 1
Winters, Pepper

Tears of Tess - Buch 1


ausgezeichnet

Eigentlich sollte es nur ein romantischer Urlaub mit ihrem Freund werden, von welchem sich die junge Studentin Tess viele neue sexuelle Erfahrungen erhofft. Doch dann wird sie mitten in Mexiko von skrupellosen Frauenhändlern entführt und als Sexsklavin an den reichen Franzosen Q verkauft. Auf einmal steckt sie in einem Albtraum, der ihre Fantasien auf grausame Weise wahr werden lässt.

Gekauft und gleich gelesen, das trifft für dieses Buch mehr als zu. Obwohl ich es anfangs noch nicht einmal wirklich haben wollte, weil ich dachte, dass es mir vielleicht doch zu krass ist, habe ich es nun sofort verschlungen und muss sagen, dass ich es nicht nur weniger erschreckend fand als vermutet, sondern auch noch richtig gut.

Pepper Winters kann einfach schreiben, was sie mir schon mit ihrer Pure Corruption-Dilogie bewiesen hat. Ihr Schreibstil ist richtig klasse und auf dem Punkt. Weder ist er zu beschreibend, noch zu schlicht und lässt sich super schnell lesen. Die Sprache passt auch zur Geschichte und ist dennoch nicht zu übertrieben.

Was die Handlung angeht, so muss man natürlich schon etwas hart im Nehmen sein, weil es nun mal keine leichte Kost ist, trotzdem finde ich, dass einfach alles zusammen gepasst hat, ohne irgendwie konstruiert zu wirken. Dabei gibt es einige harte Szenen, die für mich aber dennoch zu ertragen waren und auch eine wirklich schlimme Szene, die dennoch nicht zu aufdringlich beschrieben wurde. Die zahlreichen Sexszenen zwischen Tess und Q hatten jedoch irgendwie etwas kunstvolles und waren teilweise eher prickelnd als abstoßend beschrieben, ob man selbst so etwas nun mag oder nicht mal hinten angestellt. Außerdem fand ich es interessant, wie sich die Beziehung zwischen den beiden entwickelt hat. Man merkt nämlich schon ziemlich früh, dass da noch viel mehr hinter der ganzen Sklavengeschichte steckt, was sich auch auf das Verhältnis zwischen den beiden auswirkt. Ebenfalls mochte ich die kleinen Wendungen und Überraschungen, die dieser Roman zu bieten hat. So bleibt es immer spannend, weil man nie weiß, was als nächstes geschieht. Das Ende hat die ganze Geschichte dann auch gut abgerundet, so dass man die Reihe zwar weiter lesen kann, aber nicht muss.

Auch die Charaktere finde ich super gut, vielschichtig und nachvollziehbar geschrieben. Tess ist eine starke Protagonistin, die zwar viel weint, sich aber dennoch nicht brechen lässt und im Laufe der Geschichte richtig erwachsen wird. Q hingegen ist anfangs noch sehr undurchsichtig. Man weiß einfach nicht, ob er nun ein Guter oder ein Böser ist und es ist so aufregend, das herauszufinden. Und dann gibt es da noch den lieben aber ignoranten Brax, zu dem mir so ein bisschen die Worte fehlen.

Bleibt nur noch zu sagen, dass ich dieses Buch richtig genossen habe. Es ist zwar hart an der Grenze, aber dennoch wahnsinnig unterhaltsam und spannend. Allerdings sollte man schon in der Lage sein, sich von der Handlung zu distanzieren. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf die weiteren Bände.

Bewertung vom 18.05.2019
Und nachts die Angst / Reeve LeClaire Bd.1
Norton, Carla

Und nachts die Angst / Reeve LeClaire Bd.1


sehr gut

Sechs Jahre ist es her, dass die junge Reeve ihrem Entführer entkommen konnte, als erneut eins von drei entführten Mädchen aus den Fängen ihres Peinigers gerettet wird. Da sie selbst am besten weiß, wie es einem Entführungsopfer geht, wird sie von ihrem Therapeuten mit herangezogen, um Tilly zu helfen. Diese ist jedoch noch immer zutiefst verängstigt. Was weiß sie, was sonst keiner weiß? Als Reeve das herausfindet, macht sie sich selbst auf, um noch mehr zu erfahren.

Und wieder einmal hat mir ein Buch bewiesen, dass ich öfter einmal eine SuB-Leiche aus meinem Regal lesen sollte, denn dieser Thriller hat mich absolut positiv überrascht. Das Thema ist zwar nichts Leichtes und ich weiß auch gar nicht, warum ich das Buch damals haben wollte, denn eigentlich lese ich so etwas nicht, dennoch konnte mich die Geschichte tatsächlich fesseln.

Gut, der Schreibstil hat mich mit seinen ausschweifenden Beschreibungen, die absolut nichts für die eigentliche Story getan hat, manchmal schon etwas genervt, andererseits ließ er sich aber trotzdem gut und einfach lesen. Außerdem mochte ich die distanzierte Erzählperspektive, weil es so erträglicher wurde, der doch krassen Handlung zu folgen.

Diese beginnt noch relativ ruhig. Man lernt erst einmal Reeve und ihren Therapeuten Dr. Lerner kennen und merkt sehr schnell, dass die beiden ein sehr gutes, vertrauensvolles Verhältnis zueinander haben, was natürlich für die weitere Geschichte wichtig ist. Auf der anderen Seite erfährt der Leser aber auch schon sehr früh, wer eigentlich hinter den ganzen jüngeren Entführungen steckt, was die ganze Geschichte, anders als man denken könnte, erst richtig aufregend und spannend macht, weil man sich die ganze Zeit wünscht, dass auch die anderen endlich herausfinden, dass es ihn überhaupt gibt und ihn schnappen. Währenddessen sterben jedoch noch einige Menschen und die beiden anderen Mädchen sind noch immer eingesperrt. Dabei fand ich aber auch gut, dass gerade sexuelle Handlungen und Folterungen nicht detailliert dargestellt wurden, sondern sich die Geschichte mehr um Reeves Arbeit mit Tilly, die Ermittlungen und die perverse Genialität des Entführers dreht. Das Ende, welches noch einmal mit einer Wendung kommt, die aber nicht so wirklich funktioniert, hätte meiner Meinung nach aber ruhig kürzer ausfallen können und ich werde den Folgeband zu diesem Buch, auch wenn mir dieses hier wirklich gut gefallen hat, nicht mehr lesen.

Richtig gut und teilweise auch erschreckend, fand ich die Charaktere geschrieben. Reeve ist eine tolle Protagonistin, die trotz allem, was sie durchgemacht hat, richtig stark und auf ihre Art selbstbewusst ist. Aber sie ist teilweise auch ein bisschen leichtsinnig. Dr. Lerne mochte ich ebenfalls richtig gern, ebenso Tilly und ihre Eltern. Aber dann gibt es da noch Personen, die wirklich nerven oder aber und das ist der Schlimmste, der Drahtzieher der Entführungen selbst. Dieser ist dermaßen abartig und psycho, aber auch genial, dass man ihn einfach verabscheuen muss.

Alles in Allem ist dieser Thriller wirklich gut und spannend, auch wenn er nicht ganz das ist, was ich normalerweise lese. Wer aber mit dem Thema keine Probleme hat und einen spannenden Thriller sucht, der kann durchaus hierzu greifen.

Bewertung vom 13.05.2019
Please don't hate me
King, A. S.

Please don't hate me


sehr gut

Einst waren Vera und Charlie die besten Freunde. Vera hat Charlie vertraut und ihn geliebt, wie niemanden sonst auf der Welt. Jetzt aber ist alles anders. Vera verachtet Charlie, hasst ihn aus vollstem Herzen, denn er hat sie verraten und ihr weh getan, wie niemand je zuvor. Doch das Schlimmste ist, dass Charlie tot ist und Vera die Einzige, die weiß, was in dessen letzter Nacht wirklich geschehen ist.

Ganz unvoreingenommen bin ich an diesen Roman heran gegangen, weil ich absolut nicht wusste, um was es darin geht. Das Einzige, was mir klar war ist, dass es sich um ein Jugendbuch handelt und der Tod wohl eine größere Rolle darin spielt. Umso überraschter war ich, wie tiefgründig und erschütternd dieser Roman tatsächlich ist.

Aufgeteilt ist dieses Buch in fünf Teile und mehrere recht kurze angenehm zu lesende Kapitel, die allesamt recht außergewöhnliche aber dennoch schlicht gehaltene Überschriften haben. Die Kapitel werden außerdem aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, wobei auch Tote und Gegenständen zu Wort kommen. Das alles fand ich durchaus kreativ und hat den Verlauf der Handlung sogar noch unterstützt.

Was diese angeht, so beginnt sie mit der Beerdigung von Charlie und man erfährt erst nach und nach in Rückblenden, was zu seinem Tod geführt hat. Dabei geht es nicht nur um die Freundschaft zwischen Vera und Charlie, die sich langsam und schleichend in Liebe wandelt, nur um dann durch äußere und innere Einflüsse zu zerbrechen. Auch das kaputte Verhältnis von Vera zu ihrem Vater, Mobbing und die Probleme des Erwachsenwerdens bekommen ausreichend Spielraum. So kommt hier doch so einiges zusammen, was zu Charlies tragischem Ende führt, andererseits aber auch etwas aus Vera macht, was am Anfang noch nicht absehbar ist. Für mich war dieses Buch jedenfalls weniger ein Buch über Freundschaft, als über die Entwicklung eines Mädchens zu einer jungen Frau, die dabei so einiges Drama durchleben muss. So hat es diese Geschichte, obwohl sie eher ruhig erzählt wurde, geschafft, mich irgendwie zu packen und ich wollte wissen, was mit Charlie geschehen ist. Schade war dann nur, dass am Ende der richtige Knall irgendwie ausgeblieben ist und auch nicht alles aufgeklärt wurde.

Die Charaktere in diesem Buch sind alle sehr gut geschrieben, aber vor allem auch recht kontrovers, was mir echt super gefallen hat. Veras Gefühle gegenüber den Menschen, mit denen sie zu tun hat, sind so nachvollziehbar und dennoch ist sie sich jederzeit irgendwie treu geblieben. Andererseits sind da aber auch die anderen, als erstes Charlie, den ich gar nicht verstehen konnte, den man aber, so wie es auf mich gewirkt hat, auch gar nicht verstehen soll. Außerdem gibt es noch Veras Vater, der sein eigenes Päckchen zu tragen hat und dabei einige Male dabei scheitert, ein guter Vater zu sein, dennoch aber auch irgendwie ein guter Vater sein will. Ihn konnte ich anfangs so gar nicht leiden, später aber tat er mir einfach nur noch leid. Und dann sind da noch die, die von Vera „Dumpfbacken“ genannt werden und diesen Namen auch durchaus verdient haben, die man aber auch nicht unterschätzen sollte.

Alles in allem ist dieses Jugendbuch eines, was meiner Meinung nach bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat. Dementsprechend finde ich es schade, dass es scheinbar auch gar nicht mehr verlegt wird. Dennoch kann ich es nur weiterempfehlen, so ihr es noch irgendwie in die Hände bekommt.

Bewertung vom 10.05.2019
Das Spiel des Engels / Barcelona Bd.2
Ruiz Zafón, Carlos

Das Spiel des Engels / Barcelona Bd.2


sehr gut

Es ist Jahre her, dass ich „Der Schatten des Windes“ gelesen habe, ein Roman, der mich wahnsinnig gepackt hat. Nun war es an der Zeit, den zweiten Band der Reihe rund um den Friedhof der vergessenen Bücher zur Hand zu nehmen und ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn dieser Roman nicht mehr so ganz an seinen Vorgänger heran reicht.

Ich bin mir sicher, dass der Schreibstil von Carlos Ruiz Zafón sicher nicht jedem zusagt, mir gefällt er allerdings wirklich gut, auch wenn ich wieder ein bisschen gebraucht habe, mich an ihn zu gewöhnen. Dieser ist nämlich sehr ausführlich und beschreibend, was die Geschichte andererseits auch sehr bildlich und lebendig macht. Dazu kommen sehr viele Fremdworte und spanische Orts- und Straßennamen, die im Deutschen einfach nicht gebräuchlich sind. Allerdings haben mir die oftmals wahnsinnig witzigen und sarkastischen Dialoge super gut gefallen und ich musste sehr oft lachen.

Mit der Handlung in diesem Buch hatte ich allerdings schon ein paar Probleme. Nicht nur, dass ich ziemlich lange gebraucht habe, um in die Geschichte hinein zu finden, war sie mir manchmal leider auch ein bisschen zu chaotisch und ich habe bis zum Ende nicht so ganz verstanden, auf was sie eigentlich hinaus wollte. Gut, auf den fantastischen Touch in diesem Roman muss man sich erst einmal einlassen können, aber das ist mir recht gut gelungen. Trotzdem bin ich mit dem ganzen religiösen oder eben nicht religiösen Kontext nicht so richtig zurecht gekommen. Und auch die Dialoge zwischen David und Corelli sind ziemlich verwirrend. Allerdings muss ich auch sagen, dass sich die Spannung ab circa Seite zweihundert extrem steigert und ich mich plötzlich in einem wahnsinnig rasanten Kriminalroman wiedergefunden habe, der mich mit einer leicht schaurigen Note komplett in seinen Bann gezogen hat. Ab da ist es mir kaum noch gelungen, diesen Roman zur Seite zu legen und ich musste einfach immer weiter lesen. Dazu haben mir die reichlichen kleinen Geschichten nebenbei sehr gut gefallen, ob es die süße aber tragische Liebesgeschichte ist, die mit eingebaut wurde, die Freundschaft von David zu seinem Mentor Vidal und zum Buchhändler Sempere, der übrigens der Großvater von Daniel aus dem ersten Band ist, oder aber auch die Lebensgeschichten der vielen verschiedenen Charaktere.

Wo wir auch schon bei eben diesen wären. Hier schafft es der Autor, einzigartige Persönlichkeiten zu schaffen, angefangen beim etwas kauzigen Protagonisten David Martin, der einerseits ein richtiger Miesepeter ist, andererseits aber auch ein gutes Herz hat. Das Gegenstück zu ihm ist die lebensfrohe, aufgeweckte Isabella, ein junges Mädchen, welches sich von seiner Art so gar nicht einschüchtern lässt. Außerdem gibt es noch besagten Vidal, Sempere und seinen Sohn und ganz viele verschiedene Nebencharaktere, die mir allesamt richtig gut gefallen haben. Nur Christina und Corelli haben mir nicht ganz so gut gefallen, was daran liegt, dass Christina nur eher oberflächlich geschrieben ist und Corelli zu undurchsichtig. Ich wusste zwar, dass er mit Vorsicht zu genießen ist, aber so richtig konnte ich ihn bis zum Ende des Buches nicht einschätzen.

Ich muss zugeben, dass ich diesem Roman anfangs nicht mehr als drei Sterne geben wollte, doch ich musste meine Meinung im Laufe der Geschichte ändern, weil sie mich einfach gepackt hat. Für mich ist sie nicht nur eine Hommage an die Bücher, sondern auch ein spannender Krimi mit einer schaurig schönen Atmosphäre in der durch die wunderbaren Dialoge auch der Humor nicht zu kurz kommt. Dennoch kann er, wie gesagt, nicht an den ersten Band heran reichen.

Bewertung vom 08.05.2019
Still Broken
Dawson, April

Still Broken


sehr gut

Gerade erst frisch am College begegnet Norah dem gutaussehenden und unnahbaren Max. Sofort fühlt sie sich zu ihm hingezogen, doch alle warnen sie, die Finger von ihm zu lassen, denn Max sei gefährlich. Dennoch entwickelt sich zwischen den beiden eine zarte und leidenschaftliche Liebesgeschichte und immer mehr wird deutlich, dass Max ein Geheimnis hat, welches nicht nur ihn zerstören könnte.

In ihrem Buch verbindet April Dawson eine süße Liebesgeschichte mit ein bisschen Thril, was tatsächlich einen richtig guten Roman hätte ergeben können. Leider gab es da aber das eine oder andere Problem bei der Umsetzung, was ich sehr schade finde.

An den Schreibstil der Autorin muss man sich zwar etwas gewöhnen, weil er schon sehr schlicht und unauffällig gehalten ist, dennoch fand ich das für ein Buch dieses Genres gar nicht schlimm. Vielmehr passt irgendwie alles zusammen und ich hatte das Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen.

Die Geschichte an sich fand ich von der Idee her wirklich sehr toll, auch wenn ich die ersten paar Seiten ein bisschen brauchte, um hineinzufinden. Nach circa fünfzig Seiten war ich aber mittendrin und konnte das Buch auch gar nicht mehr zur Seite legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie das Ganze zwischen Norah und Max ausgeht. Doch leider gab es da, wie schon erwähnt, auch einige Probleme. So mag ich es zwar, wenn Geschichten nicht unnötig in die Länge gezogen werden, aber hier ging mir dann doch alles ein bisschen zu schnell, die Liebe zwischen den beiden Protagonisten, die ganzen Probleme und auch die ganze Dramatik. Alles wurde im Eiltempo abgearbeitet und man konnte dadurch gar keine richtigen Emotionen zu den einzelnen Charakteren, und was ihnen geschieht, aufbauen. Dabei hat der Roman einiges an emotionalen Szenen und Drama zu bieten. Außerdem gab es ein paar kleine Logiklücken, die an sich nicht so schlimm gewesen wären, hätte es da nicht eine Stelle im Buch gegeben, die mich wirklich sauer gemacht hat, nämlich als es darum geht ein Leben zu retten, aber stattdessen Zeit mit Sachen vertrödelt wird, die im Nachhinein null und nichtig sind. Außerdem fand ich, dass es einfach zu viele komische Zufälle gab und die ganze Handlung dadurch zu konstruiert wirkte. Das Ende hat mir dann aber doch noch wirklich gut gefallen und ich konnte das Buch im Großen und Ganzen recht zufrieden zur Seite legen.

Leider fand ich auch die Charaktere nicht zu einhundert Prozent gelungen. Norah ist zwar keine wahnsinnig originelle Person, aber das fand ich ganz und gar in Ordnung und ich mochte sie echt gern. Genauso mochte ich Max. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die Autorin hier überhaupt wusste, was für einen Charakter sie erschaffen will. So soll Max anfangs noch den absolut unausstehlichen BadBoy darstellen, ist dann aber plötzlich lammfromm und der beste Freund, den es geben kann. Was ich allerdings richtig gut fand ist die Tatsache, dass es hier mal nicht die eine beste Freundin gibt, sondern gleich zwei beste Freundinnen und dass zwischen ihnen nicht immer alles rund läuft.

Letztendlich kann ich nur sagen, dass dieser Roman eine solide und unterhaltsame Grundstory bietet, bei der es meiner Meinung nach noch ein wenig an Raffinesse und Logik fehlt. Dennoch denke ich, dass die Autorin durchaus Talent hat und ich werde sicher noch andere Bücher von ihr lesen.

Bewertung vom 06.05.2019
Elite
Kiely, Brendan

Elite


gut

Als James an die elitäre Fullbrook Academy kommt, muss er schnell feststellen, dass dort besondere Regeln gelten. Während die Jungs in ihren Sportteams gefördert werden und in ihrer Freizeit über ihr liebstes Thema reden, nämlich Mädchen, werden nicht nur diese jeden Tag aufs Neue mit Sexismus und Diskriminierung konfrontiert. Dagegen hat aber Außenseiterin Jules so einiges einzuwenden, womit die mutige Rebellin allerdings auf einsamen Posten steht, gilt es doch für alle anderen, das Ansehen der Schule zu wahren. Langsam entwickelt sich eine Freundschaft zwischen Jules und James und als es auf einer Party zu Übergriffen kommt, halten die beiden zusammen und stellen sich gegen das System.

Als ich die Leseprobe zu diesem Roman gesehen habe, war mir klar, dass ich ihn unbedingt lesen muss, denn das Thema klang außerordentlich spannend und interessant und so habe ich mich für die Leserunde bei der Lesejury beworben. In diesem Sinne ein ganz großes Dankeschön an den Bastei Lübbe Verlag, dass ich mit ein paar anderen lieben Menschen dieses Buch vorab lesen durfte. Schade nur, dass mich die Umsetzung des Stoffes dann doch eher ernüchtert zurück gelassen hat.

Angefangen beim Schreibstil. Dieser ist auf keinen Fall schlecht, hat aber meiner Meinung nach nichts für diesen Roman getan, weil er einfach nicht zum Thema passt. Viel zu ruhig und blumig schweift Brendan Kiely zu oft ab und verliert dabei so einige Male das eigentlich Wichtige zu betonen und Spannung aufzubauen. Dadurch wurde das Lesen leider sehr anstrengend und schleppend.

Die Handlung in diesem Buch leidet dementsprechend auch ein bisschen. Obwohl das, um was es hier hauptsächlich geht, sehr interessant, aktuell und wichtig ist, kam es nicht so zum Ausdruck, wie es gekonnt hätte. Im Gegenteil hatte die ganze Geschichte nur sehr wenige Spannungsmomente und wurde dafür oftmals zu sehr in die Länge gezogen, was vor allem den sehr philosophischen und irgendwie nicht passen wollenden Gesprächen zu schulden war. Allerdings muss ich ihr aber zu Gute halten, dass mir die ganze Freundschaftssache zwischen James, Jules und ein paar wenigen mehr, sehr gut gefallen hat und ich die Chemie zwischen ihnen durchaus gelungen fand. Außerdem gibt es ein paar Szenen, die ich wirklich mochte und die teilweise sogar durchaus etwas ungewollt Komisches hatten. Bis zum Ende hin hat sich die Spannung außerdem auch ein kleines Wenig gesteigert und es gab dann doch noch ein Ende, welches es in sich hatte, wenn es sicherlich auch nicht jeden zufrieden stellen wird. Allerdings fand ich gerade das wieder passend zur restlichen Geschichte und irgendwie realistisch.

Was die Charaktere angeht, so sind diese sicherlich nicht typisch für einen Roman in diesem Setting, wenn man von den ganzen Nebencharakteren absieht, die genau so sind, wie man sie sich vorstellt. Dabei mochte ich James allerdings ein ganzes Stück mehr als Jules. Er ist nämlich mal kein Bad Boy, sondern eher ein Außenseiter und dabei noch wirklich liebenswert, weil er sich Gedanken über das Leben macht und kein Mitläufer ist. Jules hingegen ist zwar auch eine Außenseiterin, hat sich diesen Posten aber reichlich verdient und das nicht, weil sie für ihre Sache eintritt, sondern vielmehr, weil sie wirklich ein bisschen anstrengend ist und sich oft selbst in Situationen bringt, die nicht sein müssten. Dennoch mochte ich ihre Stärke und dass sie für ihre Meinung einsteht.

Am Ende ist Elite für mich leider nur ein zu langsam erzählter Roman, der versucht, sich gegen Sexismus auszusprechen, dabei aber zu oft in übertriebene philosophische Gespräche und zu sehr in die Länge gezogene Handlungen ohne jede Spannung abrutscht. Dennoch war er auch auf seine Weise irgendwie lesenswert, aber eben nur mit viel Geduld.

Bewertung vom 05.05.2019
Broken Love / Sinners of Saint Bd.4
Shen, L. J.

Broken Love / Sinners of Saint Bd.4


sehr gut

Seit Jesse einem tragischen Überfall zum Opfer gefallen ist, vergräbt sie sich zu hause und hat kaum noch Kontakt zu anderen Menschen. Alles was sie will, ist vergessen und in Ruhe gelassen zu werden. Als jedoch der Kleinganove Bane in ihr Leben tritt, ihr nicht nur einen Job, sondern auch seine Freundschaft anbietet, blüht sie zum ersten Mal wieder richtig auf. Doch Banes Annäherungsversuche haben einen bestimmten Grund, von dem Jesse nichts weiß und welcher ihr frisch wiedererlangtes Selbstbewusstsein tief erschüttern könnte.

Und auch der letzte Band der Reihe konnte mich wieder absolut in seinen Bann ziehen. Mit diesem beweist die Autorin nämlich ebenfalls, dass sie ein Händchen für packende und bewegende Liebesgeschichten hat. Schade eigentlich, dass die Reihe damit beendet ist.

Ich kann nur immer wieder betonen, dass ich den Schreibstil von L.J. Shen wirklich mag. Er ist einfach sehr humorvoll, aber gleichzeitig auch oftmals echt tiefgründig und lässt sich super gut und schnell lesen. So bin ich auch durch diesen Roman wieder einfach nur geflogen.

Was die Geschichte betrifft, so hat sie dieses Mal nicht unmittelbar mit den vier Freunden rund um die HotHoles zu tun. Vielmehr treten nur Vicious und Edie in kleinen Nebenrollen auf. Dafür geht es hier um Edies besten Freund Bane, den man schon im dritten Band kennengelernt hat und der versucht, sich selbst ein erfolgreiches Leben aufzubauen. Und obwohl ich die vier Jungs, die sich inzwischen zu Männern mittleren Alters entwickelt haben, schon irgendwie vermisst habe, muss ich auch sagen, dass die Geschichte rund um Jesse und Bane noch einmal frischen Wind in die Reihe gebracht hat. Dabei fand ich Jesses Schicksal sehr interessant und ich mochte die locker leichte Liebesgeschichte zwischen den beiden, auch weil der Sex hier ein bisschen in den Hintergrund gerutscht ist. Dennoch muss man sagen, dass es auch hier wieder einige kleine Längen gab und die ganze Handlung nicht zu einhundert Prozent realistisch ist. Aber daran sollte man sich wohl gewöhnt haben, wenn man einmal bei diesem Band angekommen ist und mich hat es auch nicht gestört. Viel mehr wollte ich immer wissen, wie es mit den Protagonisten weiter geht.

Diese fand ich beide sehr sympathisch, wenn ich auch lange das Bild eines ein bisschen verwilderten jungen Mannes nicht aus dem Kopf bekam, wenn es um Bane ging. Dabei ist er, trotz seiner zahlreichen Macken, ein sehr liebenswerter Kerl, der das Herz am rechten Fleck hat. Und auch Jesse mochte ich sehr und konnte ihre Gefühle und ihr Handeln auch sehr gut nachvollziehen. Dass sie Bane allerdings so lange hat zappeln lassen, tat mir schon ein bisschen für ihn leid. Dennoch fand ich beide, genauso wie alle Nebencharaktere, sehr gut und interessant geschrieben.

Auch der letzte Band der Reihe war für mich wieder ein absoluter Lesegenuss und ich bin sicher, dass ich auch weitere Bücher der Autorin lesen werde. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für alle, die sich einfach nur unterhalten lassen wollen und keinen Wert auf literarisch hochwertige Geschichten legen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.05.2019
Scandal Love / Sinners of Saint Bd.3
Shen, L. J.

Scandal Love / Sinners of Saint Bd.3


sehr gut

Schon als Trent Rexroth sie das erste Mal sieht, ist er von Edie verzaubert. Doch Edie ist ausgerechnet die Tochter seines neuen, verhassten Mitteilhabers Jordan Van Der Zee und dazu noch blutjung, viel jünger als er selbst. Außerdem scheint sie ein Geheimnis zu haben. Jedoch ist Edie auch einer der wenigen Menschen, die zu Trents kleiner Tochter Luna durchdringt, die seit ihre Mutter sie verlassen hat, nicht mehr spricht.

Wenn man einmal mit dieser Reihe anfängt, dann kann man sich ihrer einfach nicht mehr erwehren. So habe ich mir auch gleich den dritten Band vorgenommen, welcher mich genauso super packen und unterhalten konnte, wie seine Vorgänger.

Ich bin ehrlich, wenn ich sage, dass ich den Schreibstil der Autorin bewundere. Sie schreibt einfach immer wieder recht humorvoll, locker und leicht, aber dennoch manchmal auch sehr tiefgründig. Dabei passt ihre Sprache super gut zu den jeweiligen Romanen. Jedenfalls bin ich auch durch diesen Roman wieder nur so geflogen.

Und auch die Geschichte zwischen Edie und Trent hat mich wieder voll in ihren Bann gezogen. Wenn man im zweiten Band schon ziemlich viel Drama und Emotionen geboten bekam, so bekommt man hier nochmal ein bisschen mehr davon. Außerdem spielen Geheimnisse, Macht und Intrigen eine große Rolle. Im Mittelpunkt steht aber natürlich wieder die etwas andere Liebesgeschichte, die nicht nur gemischte Gefühle in mir ausgelöst hat, sondern ebenfalls wieder mit einigen prickelnden und ausgefallenen Sexszenen aufwarten konnte, ohne zu aufdringlich zu sein. Dazu kam noch die Komponente von Trents Vaterschaft und das Drama um seine kleine Tochter, die man schlicht ins Herz schließt, obwohl oder gerade weil sie nicht spricht. Natürlich und ich glaube nicht, dass ich damit spoilere, kam dann auch wieder das große Happy End, was mir richtig gut gefallen und mich zufrieden zurück gelassen hat.

Getragen wird die Geschichte außerdem durch die toll geschriebenen Charaktere, vor allem den Protagonisten Edie und Trent. Dabei wird immer klarer, wie unterschiedlich die vier Freunde rund um die HotHoles sind. Trent ist nämlich im Gegensatz zu den anderen ein eher ruhiger Charakter, der sich dazu noch allein um seine Tochter Luna kümmern muss. Er wirkt dabei strenger als Vivious und Dean und auch ein bisschen erwachsener. Das perfekte Gegenstück zu ihm ist die gerade mal achtzehnjährige, rebellische Edie, die aus bestimmten Gründen so gar nichts von Reichtum und Luxus hält und trotz ihres Alters schon viel durchmachen muss. Mir haben beide sehr gut gefallen und ich habe sie im Laufe der Geschichte immer mehr in mein Herz geschlossen.

Zwar hatte dieser Roman auch wieder seine kleineren Längen und man kann die leicht überspitze Geschichte nicht ganz ernst nehmen, dennoch habe ich ihn genauso geliebt und genossen wie Band eins und zwei und ich habe mir natürlich gleich schon den letzten Band geschnappt, um ihn zu lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.