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Kleeblatt
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2014
Alles kein Problem / Penny Pepper Bd.1
Rylance, Ulrike

Alles kein Problem / Penny Pepper Bd.1


ausgezeichnet

Wenn man ein 10-jähriges Mädchen ist, was möchte man dann werden? Detektivin, ist doch wohl klar.
Penny Pepper jedenfalls hat diesen Wunsch, ein Hund wäre auch nicht schlecht. Nun steht aber erst einmal eine Geburtstagsparty an, zu der sie gehen muss. Und die ist auch noch bei Flora, einer Zicke aus ihrer Klasse, die sie so gar nicht mag.
Die Geschenke, die Flora bekommt, sind alle doof, vor allem aber Dschastin, ein kleiner flauschiger Welpe, den Flora geschenkt bekommen hat. Na ja, so richtig doof ist er ja nicht, aber da spricht eben der Neid aus Penny.
Als dann noch während der Party Dschastin entführt wird und ein Brief mit einer Lösegeldforderung auftaucht, ist die erste Verdächtige ausgerechnet Penny.
Aber das kann sie nicht so auf sich sitzen lassen und sofort fängt sie an mit ihren beiden Freundinnen Ida und Marie, den Schuldigen zu finden ...

Mein erster Gedanke beim Durchblättern war einfach nur: Wow.

Die Autorin erzählt die Geschichte von Penny Pepper, die beschuldigt wurde, einen Hund gekidnappt zu haben. Das kann sie nicht auf sich beruhen lassen und ermittelt gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen, wo Dschastin geblieben sein könnte. Wer sollte es sonst tun, zumal sie ja sowieso Detektivin werden will.
Im Fernsehen hat sie genug Filme gesehen, um im Ansatz zu wissen, was sie wie zu tun hat. Ganz oben steht natürlich die Ermittlung von Fingerabdrücken.

Mit der richtigen Ausrüstung und ihren Freundinnen kommen sie ihrem Ziel immer näher.

Penny ist eine taffe Protagonistin, die auf witzige Ideen kommt, um ihrem Zielobjekt näherzukommen. Selbst das Gebiss ihrer Oma kommt zum Einsatz - ohne deren Wissen natürlich. Viele tolle und verrückte Ideen unterhalten den Leser und lassen ihn mehr als einmal schmunzeln.
Dieses Buch muss man einfach lieben.

Bis jetzt kannte ich von der Autorin nur die Bücher, die sie unter Ulrike Herwig veröffentlicht hatte. Von den unter Ulrike Rylance erschienenen Kinder-/Jugendbüchern ist es das erste, was ich von ihr gelesen habe. Und ich bin schlichtweg begeistert.
Nicht nur, dass sich die Autorin hervorragend in die Altersklasse hineindenken konnte, sie bringt ihre Geschichte auch noch, mit Hilfe der Illustratorin Lisa Hänsch, dem Alter entsprechend an die Leser heran.

Die Story spielt unter Mitschülern, so dass die Idee, diese optisch in eine pinkfarbene Kladde zu verarbeiten, einfach nur genial ist. Angedeutet als karierte Kladde ist sie schon durch die äußere Farbgebung ausgesprochen auffällig.

Das Buch ist eher zum selbst lesen als zum vorlesen. Unterschiedliche Schriften, Randnotizen, Zeichnungen beleben die Story und bringen Bewegung in sie hinein. Als Leser ist man bestrebt, jede Randnotiz zu lesen, jedes Kästchen und jeden Hinweis (man könnte ja was verpassen).

Ein Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.09.2014
Himmel über den Klippen
Kern, Judith

Himmel über den Klippen


ausgezeichnet

Endlich kann Ferdinand von Salen sich den Wunsch erfüllen und Gut Blietzow auf der Insel Rügen wieder in Familienbesitz nehmen. Es gehörte seinerzeit seinem Großvater, der es aber später aufgeben musste.
Nun zieht die Familie von Salen von Berlin nach Rügen, wenn auch seine Frau Auguste alles andere als begeistert war, aus der Stadt wegzuziehen.
Ihre Kinder Victor, Anton und Luise wachsen dort gemeinsam mit den Kindern des Gutsverwalters Jacob und Anna auf.
Der Gutsverwalter Paul Mehrich ist Ferdinands rechte Hand mit Beziehungen, an die Ferdinand nicht herankommt, da er ein Zugereister ist.
Luise und Jacob fühlen sich zueinander hingezogen, aber sie kommen nicht gegen all die Widerstände an, die man ihnen entgegenbringt.
Aber nicht nur deren Liebe wird boykottiert, auch das Leben auf dem Hof wird immer beschwerlicher und dann kommt der 1. Weltkrieg ...

Die Autorin Judith Kern führt den Leser zurück in die Zeit zu Beginn des 20. Jhs. und auf die Insel Rügen.
Voller Optimismus erwirbt Ferdinand von Salen das alte Gut Blietzow, das früher seinem Großvater gehörte. Gegen den Widerstand der Einheimischen versucht er, das Gut wieder neu zu bewirtschaften.
Als er in den Krieg eingezogen wird, übergibt er die Verantwortung seiner Frau, die sich trotz aller Widrigkeiten gut hält. Luise, die inzwischen erwachsen ist und sich für die Landwirtschaft interessiert, unterstützt sie, so gut sie kann.
Der Krieg fordert nicht nur Menschenopfer, auch das Gut muss viele Opfer bringen. Von amtlicher Stelle wird ihnen diktiert, was sie für das Land bereitstellen müssen, ihnen bleibt selbst oft nur das Nötige. Mehr schlecht als recht kommen sie über die Runden.

Luise versucht, aus ihrer gescheiterten Liebe zu Jacob Positives zu ziehen, aber Jacob hat sich wütend als Freiwilliger in den Krieg gemeldet und hinterließ Luise keine Nachricht. Sie ist verzweifelt, verliert aber nie die Hoffnung.

Ein wundervoller Roman, der in einer grausamen Zeit spielt.
Der Plott wurde hervorragend ausgearbeitet und sehr gut umgesetzt.
Es ist ein warmherziger Roman mit den verschiedensten Charakteren. Neid, Missgunst, Eifersucht, Rache, Liebe, all das findet sich in diesem Roman und macht ihn lesenswert.

Sehr gekonnt erzählt die Autorin die Geschichte der Familie von Salen. Beginnend bei den Anfängen, aus dem Gut wieder ein florierendes Gut zu machen bis hin zur Geschichte und dem Geheimnis um den Großvater von Ferdinand. Der 1. Weltkrieg mit all seinen Folgen für Mensch und Umwelt wurde sehr gut recherchiert, so dass man diese sehr gut nachvollziehen kann.

Spannend gehalten wurde die Tatsache, dass jemand gegen das Gut arbeitet. Als Leser weiß man sehr bald, wer das ist, nur das Warum bleibt lange im Dunkeln.

Die Protagonisten Jacob und Luise habe ich in mein Herz geschlossen, selbst der anfänglich widerstrebenden Auguste konnte ich meine Achtung nicht verwehren. "Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben", dieses Zitat ist hier absolut zutreffend.

Der Autorin ist es auch hervorragend gelungen, die Insel Rügen dem Leser nahe zubringen. Rügen mit seinem Königsstuhl, der auch auf dem Buchcover wiederzufinden ist, wird als die bezaubernde Insel geschildert, die sie ist und man möchte sich fast auf den Weg machen, um sie selbst zu erkunden.

Ein empfehlenswertes Buch, das spannend geschrieben wurde, eine Liebesgeschichte ist und sich auch den geschichtlichen Ereignissen des 1. Weltkrieges nicht verschließt.

Bewertung vom 23.09.2014
Damion
Mertz, Andrea

Damion


ausgezeichnet

Damion Reece will Schluss machen bei der CIA. Er musste an einem Einsatz teilnehmen, bei dem unschuldige Menschen starben. Das wurde ihm jedoch erst im Nachhinein klar. Aber ein Aussteigen gibt es nicht, also muss er einen anderen Weg finden und er plant eine Racheaktion an seinem Chef.

Die britische Eliteeinheit Shadow Force sucht immer Leute, die so ticken wie sie selbst. Frank und Scarlett, Buzz genannt, wollen Damion rekrutieren, doch der widersetzt sich dieser Rekrutierung.
Nunmehr wird Damion von den beiden und von der CIA verfolgt, die ihn jedoch ausschalten will.
Als Frank und Buzz jedoch bei einem Angriff Damion zu Hilfe eilen und ihm das Leben retten, lässt er sich auf die beiden ein. Was sicher auch zum großen Teil der Anziehungskraft geschuldet ist, die Buzz auf ihn ausübt...

"Damion" ist nun der 2. Teil aus der Reihe "The Shadow Force".
Die Mitglieder dieser Eliteeinheit sind fantastisch ausgebildet und werden in Krisensituationen eingesetzt. Viele von ihnen besitzen außergewöhnliche Fähigkeiten, so auch Damion. Aus diesem Grund und weil er ein sehr guter Kämpfer ist, wollen die Shadow Force ihn für sich gewinnen.

Damion hat gerade das verloren, was sich für ihn noch zu leben lohnte, seinen Job. Seine Eltern, Geschwister und auch seine Verlobte verlor er bereits am 11.09.2001 beim Terrorangriff in die Twintowers. Seit dem gab es für ihn nur noch den Job.
Als er sich auf Buzz und Frank einlässt, ist er sicher, dass er sich emotional nicht auf Buzz einlassen wird, denn sein Herz hat er vor vielen Jahren verloren und er denkt nicht daran, das zu wiederholen.

Buzz und Damion schleichen beide umeinander herum, die Anziehungskraft ist einfach zu groß, um sich ignorieren zu können.

Neben dem Protagonisten Damion trifft der Leser auch auf Frank, Buzz und Raven, die der Leser schon in Teil 1 kennenlernen konnte.

Mit der gelungenen Kombination aus Action, Spannung, Intrigen und Liebe hat die Autorin Andrea Mertz wieder einen Roman vorgestellt, den man nicht aus der Hand legen mag, bis man ihn durchgelesen hat.
Die Protagonisten sind taffe und gut geschulte Spezialisten, die es mit dem Rest der Welt aufnehmen können. Unterstützt werden sie von ihren jeweiligen besonderen Fähigkeiten.
Dass sich Damion und Buzz auch noch auf privater Ebene näher kommen, bringt dem Buch die nötigen sexuellen prickelnden Momente.

Ihr Handeln und Tun ist jeweils gut überlegt und lässt sich auch vom Leser sehr gut nachvollziehen.

Der flüssige und angenehme Schreibstil der Autorin macht das Lesen zum Vergnügen. Man kann sich in ihren Protagonisten verlieren, man lebt, leidet und liebt mit ihnen. Ein wunderbarer Plott, den die Autorin sehr gut umgesetzt hat.

Andrea Mertz, für mich immer wieder eine Empfehlung wert.

Bewertung vom 20.09.2014
Narbenkind / Victoria Bergman Trilogie Bd.2
Sund, Erik Axl

Narbenkind / Victoria Bergman Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Den beiden Ermittlern Jeanette Kihlberg und Jens Hurtig wurde ein Weiterermitteln in Sachen der ermordeten unbekannten Jungen untersagt. Wer interessiert sich schon für namenlose Jungen, die niemand vermisst, wenn es heißt, den Mörder eines bekannten Geschäftsmannes zu finden?
Auf diesen Fall werden die beiden angesetzt.
Trotzdem ermitteln sie heimlich weiter und wollen sich von der Psychologin Sofia Zetterlund ein Täterprofil erstellen lassen.
Derweil gibt es weitere Morde und immer mehr Zusammenhänge mit Victoria Bergman tun sich auf. Wer und wo ist sie? ...

Nahtlos schließt sich dieser 2. Band an den 1. Band "Krähenmädchen" an. Die beiden Ermittler Jeanette Kihlberg und Jens Hurtig sind frustriert, dass sie am Fall der ermordeten Jungen nicht weiter ermitteln dürfen. Niemand kennt sie und niemand vermisst sie, also warum den Mörder suchen? Trotzdem machen sie heimlich weiter.
Stattdessen werden sie auf den Fall eines ermordeten bekannten Geschäftsmannes angesetzt. Es bleibt nicht bei dem einen Toten. Jeanette und Jens haben alle Hände voll zu tun, ist doch bald ersichtlich, dass alle Fälle im Zusammenhang stehen. Es macht den Anschein von Rachemorden und nach intensiven Ermittlungen sind sich die beiden Ermittler einig, dass es auch um Rache an Pädophilen geht. Und immer wieder treffen sie auf den Namen Victoria Bergman.

Aber Victoria Bergman ist nicht zu finden.

Dieser Band ist geprägt von Blicken in die Vergangenheit, in die Vergangenheit von Victoria Bergman. Eine Reihe von Missbrauchen und Vergewaltigungen an ihr zieht sich durch ihr Leben. Fassungslos liest man die Leiden dieses jungen Mädchens, das schon von Kindheit an mit sexuellen Übergriffen auf sie geprägt wurde. Die Autorin geht tief in die Psyche dieses Mädchens und späteren jungen Frau ein. Unglaublich auch die Eifersucht, die sie empfindet, wenn das Opfer sexueller oder körperlicher Misshandlung nicht ihr gilt, sondern jemand anderem. Man kann und mag sich gar nicht in Victoria hineinversetzen, weil man soviel Bösartigkeit gar nicht nachvollziehen, der sie ausgesetzt war.

Aber auch das Privatleben von Jeanette und Sofia, der Psychologin, sind hier zum Thema gemacht worden.

Die Kapitel sind gewohnt kurz gehalten. Es findet stetig ein Wechsel von Ermittlungen, Privatem und dem Blick in die Vergangenheit statt. Langeweile kommt jedoch nicht auf, die Autoren halten gekonnt die Spannung und warten mit der ein oder anderen Überraschung auf.
Der Spannungsbogen wird konstant gehalten, jedoch zum Ende noch einmal angehoben. Das Ende verblüfft wieder und endet mit einem fiesen Cliffhanger.
Nur gut, dass die Wartezeit zum Teil 3 nicht so lange dauert.

Viele Fragen, die sich angesammelt haben, bleiben nach wie vor offen, neue sind hinzugekommen. Die Protagonisten lernt man besser kennen. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar und glaubwürdig.
Die Handlungen ließen bei mir jedoch immer mehr die Frage zu, wo soll das hinführen. Das hat natürlich den Effekt, dass man neugierig auf den letzten Band der Trilogie ist und nicht erwarten kann, dass man ihn endlich lesen kann, um die Auflösung von allem zu erfahren.

Wem Band 1 gefallen hat, der kommt auch um diesen Teil nicht drum herum. Ich empfehle ihn gern weiter.

10 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.09.2014
Zum Wünschen ist es nie zu spät
Schlieper, Birgit

Zum Wünschen ist es nie zu spät


ausgezeichnet

Die 4 Freundinnen Ingrid, Hedda, Gudrun und Marie-Ann sind seit ihrer Schulzeit miteinander befreundet. Sie haben alles miteinander erlebt, erste Freunde, Hochzeiten, Kinder, Beerdigungen. Nun sind sie an die 60 Jahre alt und immer noch befreundet.
Als Gudrun eines Tage Hedda mit einem Mann Händchen haltend auf der Straße antrifft, glaubt sie, dass sie der Schlag trifft. Niemand der anderen Freundinnen wusste von einem Mann im Leben vom Hedda, so dass sie ein außerplanmäßiges Treffen vereinbaren.
Bei diesem offenbart Hedda, wo sie ihren Luigi kennengelernt hat.

Obwohl sie schon so alt sind, stellen sie fest, dass sie doch noch den ein oder anderen Wunsch haben. Sie beschließen, sich ihre Wünsche zu erfüllen. Jeder der 4 Freundinnen schreibt jeweils 2 Wünsche auf, die sie in einen Hut werfen. Einer nach dem anderen wollen sie sich gemeinsam die Wünsche erfüllen.
Aber welche Wünsche hat man in dem Alter um die 60 Jahre herum? ...

Ein herrlicher, humorvoller Roman, bei dem es mal nicht um jugendliche Protagonisten geht, sondern um Frauen, die ihr Leben zum größten Teil schon hinter sich haben. Die Kinder sind aus dem Haus, sie sind zum Teil schon Großmütter, Männer sind gestorben, aber die 4 Freundinnen sind noch nicht so weit, sich aufs Altenteil zu legen.

Ingrid ist seit vielen Jahren die Geliebte ihres Chefs und lebt ganz gut damit. Gudruns Mann lebt in Afrika, sie selbst hofft darauf, dass sie bald Großmutter wird, da sie Kinder über alles liebt. Hedda arbeitet in einer kleinen Boutique stundenweise und ärgert sich maßlos über das graue und kackbraune Sortiment ihrer Chefin. Marie-Ann ist ganz versessen, immer neue Internetkurse an der VHS zu besuchen.

Jede der Frauen hat noch Wünsche und Träume und die wollen sie sich nun gemeinsam erfüllen.
Wen wundert es da, dass darunter auch der Wunsch besteht, gemeinsam zu einem Auftritt der Chippendales gehen? Ingrids unfreiwillige Mitwirkung auf der Bühne ließ nicht nur das Publikum sich darüber freuen, sondern entlockte auch mir ein Grinsen im Gesicht.
Egal, welche Wünsche sie noch haben, sie machen es gemeinsam, sei es eine Bergwanderung oder der Besuch bei einer Fernsehaufzeichnung.

Nicht alles geht ohne Pannen ab, aber auch mit den kleinen Pannen im Leben erfreuen sie den Leser.

Die 4 Freundinnen sind sehr sympathische Protagonistinnen. Wo es ein Problem gibt, finden sie eine Lösung, egal, ob es da um Wohnungsprobleme geht oder um einen Betrüger. Sie sind füreinander da und helfen sich.
Für jede von ihnen beginnt jetzt auch ein neuer Lebensabschnitt mit neuen Zielen und Träumen. Entscheidungen werden getroffen, die schon lange fällig sind.
Ich mochte die 4 Frauen und habe sie gern begleitet.

Dieses Buch wird sicher nicht alle Leser ansprechen, da es um Protagonisten geht, die weit jenseits des üblichen Alters liegen. 60 Jahre alt und kurz vor der Rente interessiert nicht jeden Leser, aber mir hat es gezeigt, dass mit 60 noch lange nicht Schluss sein muss.
Auch dann hat man noch Freude am Leben und Wünsche, die man sich erfüllen möchte. Hat man dann noch so wunderbare Freunde an seiner Seite wie die Protagonisten im Buch, hat man das große Los gezogen.

Wann, wenn nicht jetzt, sagen sich die Frauen und genauso ist es. Worauf warten, weiß ich, ob ich später noch dazu komme?

Mir hat das Buch sehr gut gefallen.
Ich war dabei, als sie ihre Wünsche vorlasen und durfte erleben, wie sie versuchten, diese umzusetzen. Dabei durfte ich mehr als einmal lachen.

Ein wunderbares Buch über Freundschaft auch im Alter, das ich sehr gern weiterempfehle.

Bewertung vom 14.09.2014
Wie sag ich's meinem Mann
Luxat, Stefanie

Wie sag ich's meinem Mann


ausgezeichnet

Wenn man verheiratet ist oder so mit einem Partner / einer Partnerin zusammenlebt, verläuft das Zusammenleben nicht immer harmonisch. Es gibt mal das ein oder andere Problem, was einem am anderen stört.
Sind es die Häufchen, die hinterlassen werden, weil dem Mann das "Ich-mach-es-direkt-weg-Gen" fehlt, sei es das "Müll-Auto" des Mannes oder Männer und ihre "Krankheiten".

Die Autorin Stefanie Luxat schreibt auf ihrem Blog Kolumnen über das Zusammenleben mit dem anderen Geschlecht, die sie hier in einem Buch zu Papier bringt.

Ich habe mich mit der Lektüre bestens unterhalten.

Dabei werden die Probleme nicht nur benannt, es werden auch Lösungen angeboten, wie man das ein oder andere störende Problem ohne Streit aus der Welt schaffen kann. Das funktioniert natürlich nur, wenn beide an einer harmonischen Partnerschaft interessiert sind.

Sehr amüsant fand ich das Kapitel mit dem Thema "Wir sind schwanger". Wie weit die Vorstellungen doch auseinandergehen von dem, was man sich so erträumt, wie man seinem Mann das mitteilen möchte und wie es dann letztendlich abläuft, das war bühnenreif.

Oder was mache ich, wenn ich beispielsweise Geschenke von der Schwiegermutter bekomme, die mir so gar nicht gefallen? Lasse ich sie einfach verschwinden oder sage ich klipp und klar, was Sache ist? Das kennt sicher jeder, eine unangenehme Situation. Was ist, wenn Schwiegermutter gern Babysachen kaufen möchte, die ich meinem Kind nie anziehen würde?

Auch über das leidige Thema "Männer und ihre Krankheiten" wird gesprochen. Männer, die ja soviel mehr leiden als ihre Frauen, die doch ein und denselben Virus abbekommen haben. Ja, da möchte man wirklich mit einer Tüte Mitleid helfen.

Viele Themen werden angesprochen, Männer und ihre Frisuren, Männer und ihre Verschieberitis oder Männer, die außer Haus müssen, wenn Frau Besuch bekommt.

Leicht und locker, vor allem sehr humorvoll erzählt die Autorin vom Zusammenleben mit ihrem Mann oder von gehörten Erlebnissen von Freunden oder Bloggern, sehr zur Freude des Lesers.
Vieles kam mir bekannt vor und ließ mich grinsen oder weise mit dem Kopf nicken.

Zu einigen Themen, die sie auf ihrem Blog veröffentlicht hatte, hat sie auch ein paar der dort gegebenen Kommentare der Leser mit hinzugefügt. Nicht wirklich erstaunlich ist dabei die Erkenntnis, dass die Leser die gleichen Männer zu Hause zu sitzen haben, es also demnach keine Einzelfälle oder -marotten sind.

Zwischendurch kommen immer mal noch Experten zu Wort, die mit Hilfestellungen zur Bewältigung der Probleme kommentieren. Nicht alle sind ernst gemeint, wie z.B. der Test, ob man der Mann oder die Frau in der Beziehung ist.

Nachdem Stefanie Luxat sich in einem ganzen Buch über ihren Mann oder andere ausgelassen hat, durfte ihr Mann auch seinen Senf zu den Macken seiner Frau dazugeben. Er benötigte dafür nur 6 Seiten. Was sagt uns das?

Die beste Erkenntnis des Buches ist jedoch, dass man keinen Paartherapeuten braucht, wenn man noch gemeinsam über die Macken lachen kann.

Ein Buch, das ich sehr gern weiterempfehle.

Bewertung vom 12.09.2014
Und morgen du / Fabian Risk Bd.1
Ahnhem, Stefan

Und morgen du / Fabian Risk Bd.1


ausgezeichnet

Kommissar Fabian Risk ist gemeinsam mit seiner Familie zurück in seinen Heimatort Helsingborg in Südschweden gezogen. Nach einigen Ereignissen in Stockholm haben sie dort alle Brücken hinter sich abgebrochen und wollen dort noch einmal als Familie neu anfangen.
Sie sind gerade erst angekommen und haben noch 6 Wochen Urlaub vor sich, in denen sie sich in aller Ruhe einrichten wollen und bevor die Schule anfängt, da steht seine künftige Chefin vom Kriminaldezernat Helsingborg, Astrid Tuvesson, vor seiner Tür und bittet ihn um Hilfe.
Es wurde eine Leiche gefunden, ein ehemaliger Mitschüler von Fabian. Auf seiner Leiche lag ein Klassenfoto, auf dem sein Kopf ausgekreuzt wurde.
Es dauert nicht lange und ein zweiter ehemaliger Mitschüler wird grausam ermordet und wieder findet sich dieses Klassenfoto bei seiner Leiche. Sehr schnell ist das Motiv klar und die Suche nach dem Mörder läuft auf Hochtouren, denn so wie es aussieht, ist der Mörder mit seiner ehemaligen Klasse noch lange nicht fertig ...

Ein Krimi, dem es gelungen ist, mich von der ersten Seite an in seinen Bann zu ziehen.
Ein Serienmörder der speziellen Art. Er versucht, seine ehemaligen Mitschüler einer nach dem anderen auszulöschen, weil sie sich schuldig gemacht haben, schuldig an ihm. Worin die Schuld besteht, wird erst sehr spät klar, aber bis dahin gibt es schon zahlreiche Tote.
Die Suche nach dem Mörder läuft auf vollen Touren, selbst die dänische Polizei ist mir einbezogen. Und plötzlich eine Erkenntnis und die Polizei steht auf der Stelle. Nichts ist mehr, wie es wahr, die Suche nach dem Mörder steht vor einer fast unlösbaren Aufgabe. Die Angst geht um, denn schon längst gibt es nicht nur Tote innerhalb des ehemaligen Klassenverbandes.

Nebenbei bekommt der Leser Auszüge aus einem Tagebuch zu lesen, die beklemmend sind. Es ist nicht klar, wessen Tagebuch es ist, aber als Leser macht man sich Gedanken und stellt Vermutungen auf.

Jeder aus der Klasse ist in Gefahr und jeder könnte der Mörder sein, denn es ist offensichtlich, dass es ein Mitschüler ist. Selbst Fabian Risk wird verdächtigt und gerät in das Fadenkreuz des Mörders.

Dieser Krimi ist der erste Teil der geplanten Reihe um den Kommissar Fabian Risk. Es ist das Debütwerk des Autors Stefan Ahnhem, der bislang als Drehbuchautor tätig war.
Dem Autor gelingt es mühelos, von Beginn an Spannung aufzubauen, sie stetig zu halten und zu steigern. Als Leser fiebert man dem Ende entgegen. Ich habe bis in die Nacht hinein gelesen, obwohl ich am nächsten Tag früh aufstehen musste, weil ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.
Immer wieder hat der Autor Wendungen eingebaut, die nicht vorhersehbar waren, so dass man sich mit seiner Meinung über den Mörder neu orientieren musste.

Der Protagonist Fabian Risk ist ein Mensch mit diversen Ecken und Kanten, der weiß, dass er nicht unfehlbar ist, weder privat noch im dienstlichen.
Er wagt mit seiner Familie einen Neuanfang, hoffend, dass alte Fehler ausgemerzt werden können und doch macht er neue, die fast ins Verderben führen. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich ihn wirklich gemocht habe, aber nun kann ich es gar nicht erwarten, mehr von ihm zu erfahren.

Mich hat der Autor Stefan Ahnhem völlig überzeugt und ich kann hoffen, dass es nicht allzu lange dauert, bis der 2. Teil fertig ist.
Diesen Roman empfehle ich sehr gern weiter, denn Spannung ist garantiert.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.