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Benutzername: 
mellidiezahnfee
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Upgant - Schott

Bewertungen

Insgesamt 412 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2016
Hier ist alles Banane

Hier ist alles Banane


gut

Erich Honecker ist nicht verstorben sondern lebt geheim in Chile. Über dieses Leben führt er ein Tagebuch.Von 1994 bis 2015 kommentiert er das Weltgeschehen aus seiner Sicht.

Das Cover ist prima und verrät dem Leser auf den ersten Blick worum es geht, auch die Farbe macht aufmerksam.
Die Kapitel in Tagebuch form sind nach Tagen und Jahren sortiert, wobei nicht jeden Tag Einträge erfolgen. Manchmal nur ein Satz , manchmal mehrere Seiten, das hält den Stil lebendig und abwechlungsreich.
Dem Schreibstil kann man sehr gut folgen und das Buch lässt sich flüssig lesen. Natürlich gibt es hier keine große Spannung oder gar Cliffhanger aber das Amüsement ist die ganze Zeit über da.

Ein Vorteil für mich, beim Lesen des Buches war, dass ich aufgrund meines Alters einen Großteil der geschilderten Begebenheiten tatsächlich miterlebt habe. Als Bewohner des ehemaligen Grenzgebietes ( Harz ) habe ich sogar den Mauerfall immer noch in bewegter Erinnerung. Viele jüngere Leser könnten sich damit schwer tun dem Buch zu folgen, da es keine geschichtlichen Erklärungen oder ähnliches gibt, sondern Erich nur erzählt.

Die Idee des Buches ist klasse und höchst amüsant, leider ist die Umsetzung nicht ganz so glücklich geraten. Viele der Einträge ähneln sich sehr, wiederholen sich gar von Jahr zu Jahr, oder kommen sprachlich zu unlustig daher.
Da fehlt viel Sprachwitz, der solch kurze Episoden zu echten Lachgaranten macht.
Geschmunzelt habe ich mehrfach, da ich sämtliche Ereignisse natürlich ein klitzekleines bisschen anders erlebt habe.

Auch nett der unerschütterliche Glaube Erichs an die Produktivität der DDR. Nur waren mir hier zuweilen viel zu viele Wortwiederholungen. Zwischendurch dachte ich wenn ich auf der nächsten Seite wieder " Deutsche demokratische Republik " lesen muss , schlafe ich ein. Das hätte man sprachlich besser lösen müssen, indem man z.B viele Synonyme verwendet. Auch wurde vieles nur "hingekleckst" also die Pointe des Ganzen nicht gut sprachlich herausgearbeitet.

Fazit: Für Leser , die den Mauerfall aufgrund ihres Alters miterlebt haben gut geeignet, und für Leser die etwas zu leicht geratene Lektüre für zwischendurch mögen auch. Nicht geeignet für Leser die viel Wortwitz lieben .

Bewertung vom 08.08.2016
I Am Death. Der Totmacher / Detective Robert Hunter Bd.7
Carter, Chris

I Am Death. Der Totmacher / Detective Robert Hunter Bd.7


ausgezeichnet

Eine brutal zugerichtete Leiche wird vor dem Los Angeles International Airport gefunden. Sie wurde wie ein Hexagramm in Menschenform hindrapiert. In ihrem Hals steckt ein Zettel mit einer Botschaft: Ich bin der Tod. Detective Robert Hunter ist sich sicher, den Mörder zu kennen. Doch langsam kommt ihm der Verdacht, dass er den Falschen jagt. Und der wahre Täter ein Geheimnis verbirgt, so entsetzlich, dass kein Mord seinen Hunger nach fremdem Leid jemals stillen kann.

wie immer bei Chris Carter braucht man sehr starke Nerven um dieses Buch durchzustehen. Grausige Details in allen Einzelheiten und absolut perfide Mordmethoden, machen diese Reihe zur härtesten die ich kenne.
Allerdings hat Robert Hunter einen maximalen Wiedererkennungswert.( Genau wie der Schreibstil des Autors ) Perfekt beschrieben und von seinem Autor in Szene gesetzt mag ich es sehr wie er seinen Lesern immer einen gedanklichen Schritt voraus ist. Das sorgt beim Lesen für Schockeffekte, da Chris Carter auch hier wieder auf ein ( für mich) völlig überraschendes Ende hinarbeitet. Hach ja, ne Freundin für Robert wär mal nett..... Ich denke Herr Carter polarisiert sehr. Entweder man liebt ihn, oder man findet seine Bücher scheußlich.
Ich persönlich liebe seine Bücher seine Protagonisten und den plastischen Schreibstil. Man ist gefangen in seiner Geschichte und will doch nur im warmen Bettchen liegen * Grusel*.
Ich sage oft: " Es gibt zwei Autoren, die ich niemals kennen lernen möchte" ( obwohl sie privat bestimmt suuuper nett sind )
Und das sind Stephen King und eben Chris Carter.
Aber die Bücher kaufe ich mir immer sofort * grins*

Bewertung vom 08.08.2016
Schwestern bleiben wir immer
Kunrath, Barbara

Schwestern bleiben wir immer


ausgezeichnet

Es geht um die Familiengeschichte von Katja und Alexa. Und um Ihre Zuneigung zueinander. Die beiden sind sehr unterschiedliche Persönlichkeiten und hatten sehr unter ihrer gefühllosen Mutter zu leiden.
Als Alexa nach dem Tode der Mutter einen unvollendeten Brief findet begeben sich die beiden auf Spurensuche in die Vergangenheit und finden ihre Familiengeschichte.

Eigene Meinung zu Geschichte, Aufbau, Schreibstil & Figuren

Die Geschichte ist sehr gut durchdacht und bietet dem Leser spannende Inhalte aus mehreren Jahrzehnten, die in Rückblenden dargestellt werden. Gut, das Thema ist nicht neu aber wunderbar aufbereitet. Der Lesefluß stoppt zwischendurch ein wenig da mal kursiv mal in Rückblenden erzählt wird und daher nicht immer klar ist wer gerade der Erzähler/ der Erleber ist.
In der Gegenwart passiert mir oft zuviel. Die Familiengeschichte der Vergangenheit hätte für einen ordentlichen Spannungsbogen ausgereicht.Es waren in der Gegenwartssituation der Schwestern zuviel Probleme.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und spannend ich habe das Buch in einer Nacht durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte wie es endet. Manchmal erscheinen die Charaktere ein wenig flach, es gibt Diskrepanzen. In der Situationsbeschreibung mit Personen schreibt die Autorin sehr gefühlvoll und plastisch in der reinen Reflexion der Charaktere entstanden bei mir keinerlei Gefühle.

Außerdem wirkte der Text sehr gehetzt weil die Figuren ständig von einer Situation in die nächste geraten. Es entsteht keine Ruhephase oder Cliffhanger. Das fand ich sehr störend. Und manchmal fand ich das Geschehen ein wenig konstruiert. Konstruiert mit Hektik sozusagen. ( z.B die Adressenbeschaffung von Katja und Alexa ). Sie hetzen von A nach B und haben immer Glück ( sowohl bei ihren Recherchen als auch bei anderen Zusammenhängen).
Man könnte auch sagen zuviel geballter Zufall und auch hier zuviel Action.
Es schien mir zwischendurch als müsse die gesamte Geschichte in 304 Seiten gepresst werden. Hier wäre entweder weniger mehr gewesen, oder das Buch hätte länger sein müssen. Das Gegenteil von langatmig ist auch nicht gut zu lesen.

Fazit: Ein gutes Buch für alle die an spannenden gut durchdachten Familiengeschichten interessiert sind und die rasante Verläufe mögen.

Bewertung vom 08.08.2016
Und damit fing es an (eBook, ePUB)
Tremain, Rose

Und damit fing es an (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Gustav und Anton wachsen zufällig im gleichen Dorf auf, ansonsten verbindet sie erst einmal nichts. Antons Eltern sind wohlhabend und liebevoll, Gustavs Mama hartherzig und arm. Trotzdem werden die beiden beste Freunde. Sie erleben eine gemeinsame Kindheit und bleiben über all die Jahre sich gegenseitig und ihrem Ort verbunden.
Die Geschichte wird in drei Teilen erzählt. Der erste Teil handelt von Gustavs und Antons Kindheit, der zweite Teil von der Vergangenheit Gustav´s Eltern der dritte Teil spielt in der nahen Vergangenheit bzw Jetztzeit.

Das Buch spielt in der Schweiz und der erste und zweite Teil im ersten Weltkrieg und darum herum.

Meine Meinung:

Dieses Buch hat mich absolut überrascht. Sonst nur auf der Suche nach den härtesten Thrillern wagte ich mich ohne große Überzeugung an das Buch.
Und ich wurde eines Besseren belehrt.
Eine wunderbar gefühlvolle Geschichte, die mit wenigen Personen auskommt. Die geschichtlichen und geografischen Gegebenheiten sind sehr schön beschrieben so dass man als Leser immer sofort weiß , wo und wann man sich befindet. Die Autorin versteht es fulminant mit Sprache umzugehen sie transportiert mit wenigen Sätzen viel Gefühl ! Man ist als Leser sofort in der Geschichte und leidet mit den Hauptpersonen.
Gleichzeitig wirkt nichts an der erzählten Geschichte kitschig oder klischeehaft.
Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe bis 2:30 am durchgelesen. Und das passiert mir sehr selten. Chapeau !

Fazit: Eine klare Leseempfehlung für alle menschen die sich gerne von einem Buch berühren lassen und gerne in einer Geschichte entschwinden um sie mitzuerleben !!!

Bewertung vom 18.01.2013
Der Sarg
Strobel, Arno

Der Sarg


ausgezeichnet

Inhalt:

Mehrere Frauen werden in Köln lebendig in einem Sarg begraben, und obwohl die Ermittler Hinweise erhalten kommen sie zu spät um die Frauen zu retten. Alle sterben außer Eva Rossbach. Sie erwacht morgens wieder in ihrem eigenen Bett, nachdem sie fürchterlich vom lebendig begraben sein geträumt hat. Aber war es wirklich nur ein Traum? Sie hat Abschürfungen am Körper......

Das Cover ist sehr einfach gehalten, rote Schrift auf schwarzem Grund und eine Frau mit angstverzerrtem Gesicht. Wie bei " Der Trakt", " Das Wesen" und " Das Skript" kann das Cover sofort dem Autor zugeordnet werden.

Meine Meinung:

Die Anzahl der Charaktere ist überschaubar und man kommt dank des erzählerischen Talents des Autors sofort in die Geschichte hinein. Geschickt spielt er mit den verschiedenen Perspektiven, man weiß jedoch immer wer gerade gemeint ist. Dr. Leienberg als Psychiater versucht zu helfen. Die Kommissare Menkhoff (bekannt aus " Das Wesen"), mittlerweile von Aachen nach Köln gezogen, und Reithöfer sind sympathisch und toll charakterisiert und deren persönliche Note ist vorhanden greift aber nie negativ auf die Handlung über sondern erhöht deren Reiz durch persönliche Sympathien und Antipathien.
Familie Wiebking leitet die Firma von Eva und steht ihr mit Freundin Wiebke bei, denn Hauptfigur Eva Rossbach sehr vorsichtig, zurückhaltend schüchtern und verhuscht, oft vergesslich und jetzt auch noch von entsetzlichen Alpträumen geplagt. Manchmal empfand ich die Charakterisierung von Eva als ärgerlich, so ein verhuschtes, teilweise unvernünftig agierendes Blondinchen...grr....

Das Buch ist in 58 Kapitel gegliedert, die die erzählte Geschichte sehr gut einteilen und natürlich auch die Spannung halten. Herr Strobel hat das Talent sprachlich sehr genau und ohne Umschweife Storys, Umgebungen und Charaktere zu beschreiben, so dass das Buch durchweg spannend ist. (ich habe es in einer Nacht gelesen, weil ich kein Ende fand :)

Die Geschichte an sich ist gut durchdacht, gut aufgebaut und das Ende schlüssig.

Fazit:
Ein rundherum gelungener Psychothriller, der relativ unblutig, doch mit hohem Gänsehautfaktor zu überzeugen weiß.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.11.2012
Elsas Küche
Fitten, Marc

Elsas Küche


weniger gut

Die ›Tulpe‹, das einzige gehobene Restaurant in Delibab, ist ein voller Erfolg. Elsa, die Chefin, genießt gesellschaftliches Ansehen und finanzielle Sicherheit, am Abend liegen ihr die Gäste zu Füßen, nachts teilt sie das Bett mit einem Liebhaber. Und dennoch: Glück schmeckt anders. Elsa beschließt, sich um die ›Silberne Suppenkelle‹, die höchste gastronomische Auszeichnung Ungarns zu bemühen. Auf dem Weg zur Starköchin jedoch kommt ihr allerhand in die Quere: eine junge talentierte Konditorin, eine Bande kleiner Roma-Kinder und vor allem der hochanspruchsvolle Gaumen eines einsamen Restaurantkritikers ...

Elsa träumt davon, aus den Zutaten des Lebens ein feineres Gericht zu erschaffen. Fingerspitzengefühl ist dabei jedoch nicht immer ihre Stärke. Und so schmeckt das Leben mitunter bitter – bis sie begreift, dass das, was wir haben, manchmal schon das Glück ist.

Dieses Buch ist weder Fisch noch Fleisch. Es erzählt Elsas Geschichte, allerdings bleibt der Autor dabei erschreckend unpersönlich. Der Liebhaber wird zum Beispiel nur Küchenchef genannt.Die Story an sich birgt Potential, eine Frau in der Midlife Crisis, Unternehmerin , durchsetzungsfähig, dazu ein paar Steinchen im Weg, oder ein paar Romakinder vor der Tür, nicht schlecht. Als weitere Zutaten eine Portion Ehrgeiz und Neuorientierung und eine Prise Rivalin in Gestalt von Dora . Leider sind alle diese Zutaten nur gequirlt und nicht garniert, es ist ein großer matschiger Eintopf daraus geworden. Ich vermute es liegt zu einem Teil daran, dass der Autor, als Mann, eine Frau als Hauptprotagonistin nicht feinfühlig genug darstellen konnte. Es kamen beim Lesen des Buches ÜBERHAUPT keinerlei Gefühle auf. Weder konnte ich lachen noch mitfühlen noch irgendetwas.
Die einzige Regung war Müdigkeit, ob der Oberflächlichkeit der Charakterdarstellung und teilweise Kopfschütteln über Elsa. Sie agiert manchmal sehr unnatürlich.
Schön waren die beschriebenen Rezepte und die Darstellung Ungarns.
Zusammenfassend würde ich sagen sobald es um unpersönliche Beschreibungen geht hat der Autor die richtige Garmethode entwickelt, der Rest des Buches liest sich wie Kaffee vom Vortag.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.09.2012
Wassermanns Zorn
Winkelmann, Andreas

Wassermanns Zorn


gut

und schon wieder spielt ein Buch in einer Stadt ohne Namen und der einzige Bezug ist der Zusammenfluß von Aller und Weser, es muß also irgendwo in der Nähe von Verden angesiedelt sein.Ich finde dies einen schlechten Kontrast zu den " ganzen Regionalkrimis", eine Geschichte so zu konstruieren , als Leser möchte ich schon gerne wissen wo die Geschichte spielt und man kann dies auch so konstruieren, dass der Krimi überregional bleibt.Außerdem war der Hauptprotagonist Stiffler so überzogen unsympathisch konstruiert, dass ich oft dachte es sind Passagen aus " Stephan Ludwigs - Zorn - Tod und Regen " abgeschrieben. Ansonsten ist das Buch handwerklich gut gemacht, das Rachemotiv ist gut herausgearbeitet und erklärt dem Leser die Zusammenhänge, der Plot an sich ist toll und immer spannend, wobei die Dramaturgie manchmal sehr gewollt wirkte. Die Sprache ist sehr flüssig und gut zu lesen, man merkt genau , das dies nicht das erste Buch des Autors ist. Die Passagen der Vergangenheit sind kursiv dargestellt und erhellen die Hintergründe. Die einzelnen Erzählstränge werden in kurzen Kapiteln aus sich abwechselnden Perspektiven geschickt vorangebracht, so dass die Spannung gleichmäßig hoch bleibt und gegen Ende kontinuierlich steigt und zu einem sehr unerwarteten Showdown führt. Diesmal hat es mich nicht genervt, dass der Kommissar persönlich so stark in das Geschehen involviert war, denn dies stand von Anfang an fest und hat bestens zur erzählten Geschichte gepasst.

Der Leichen und Gruselfaktor war nicht nervenaufreibend hoch, so dass dieses Buch durchaus als Sommerlektüre empfohlen werden kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.06.2012
Tote Fische beißen nicht / Pippa Bolle Bd.3
Auerbach & Keller

Tote Fische beißen nicht / Pippa Bolle Bd.3


sehr gut

Von wegen Tote Fische , dieses Buch ist absolut lebendig


Klappentext:

In einem Anglerparadies bei Toulouse bezieht Pippa eine Ferienwohnung, die Pascal, Koch der Hôtellerie au Vent Fou, ihr unentgeltlich zur Verfügung stellt – nicht ohne Hintergedanken. Als dann auch noch der Berliner Anglerclub »Kiemenkerle e.V.« zum großen Wettangeln anreist, ist es mit der Ruhe vorbei : Denn plötzlich hängt kein Fisch am Haken, sondern eine Leiche. Und schon befindet sich Pippa, Detektivin wider Willen, in einem neuen Fall.

Inhalt:

Pippa Bolle soll das Haus ihrer Freundin in Südfrankreich hüten , während dieses renoviert wird. Doch aus den erholsamen Tagen wird nichts. Erst tauchen die „ Kiemenkerle“ auf und mit ihnen eine Leiche. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden , da die herrliche Zeichnung der Charaktere einen großen Teil des Charmes und Inhalts dieses Buches ausmacht.

Meine Meinung:
Die Damen Auerbach und Keller, die einen kurzen Gastauftritt im Buch haben, schaffen es sowohl die wunderbare Landschaft als auch die Dorfgemeinschaft von Chantilly -sur-Lac vortrefflich zu beschreiben. Man kann sich als Leser die beschriebenen Orte gut vorstellen und bei der Beschreibung der Gerichte lief mir schon mal das Wasser im Mund zusammen :).
Man findet gut in das Buch hinein auch wenn man die Vorgänger nicht kennt Auerbach und Keller schaffen es ihren Charakteren mit wenigen Sätzen jede Menge Leben einzuhauchen. Das Buch ist wie die Protagonistin selbst. Quirlig,spritzig,chaotisch, scharfzüngig, humorvoll und liebenswert.
Es ist nie langweilig und es gibt keine Hänger in der Spannung.
Ich empfand das Buch als eine postmoderne Version von „ Miss Marple“. Eine dezent beschriebene Leiche, ein begrenzter Täterkreis, Laiendetektive und jede Menge Missverständnisse, machen diesen Krimi zu einem Mitrategenuss.

Einzig die Namen der Beteiligten fand ich ein wenig zu kabarettistisch in der Wortwahl.

Fazit:
Ein toller Krimi mit Humor, schönen Landschaftsbeschreibungen und so richtig aus dem Leben gegriffen. Nur „ normale“ Protagonisten …....HERRLICH !!!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2011
Das Geheimnis der Totenmagd
Neeb, Ursula

Das Geheimnis der Totenmagd


ausgezeichnet

Wow, das war mal ein echter Volltreffer :)

Die junge Totenwäscherin Katharina Bacher findet an einer Prostituierten auffällige Würgemale, ihr Vater bemerkt ein ermordetes Mädchen auf dem Friedhof und wird für diesen Mord hingerichtet, da sein Geständnis unter Folter erpresst wurde. Katharina setzt alles daran den wahren Mörder zu finden. Gemeinsam mit der Schwester des auf dem Friedhof gefundenen Opfers recherchiert sie auf eigene Faust.

Dieses Buch war Mittwochmittag in der Post und Donnerstagabend hatte ich es fertig gelesen! Für mich , die eigentlich keine historischen Romane mag und sie eher langweilig findet war dies eine absolute Erfahrung. Ein bisschen erinnerte mich die Aufmachung des Hintergrundes und des Aufbaus an Ellis Peters Bruder Cadfael Reihe.Wer also diese Bücher mag wird " Das Geheimnis der Totenmagd " lieben.

Die Charaktere sind sehr authentisch und auf die damalige Zeit gut abgestimmt. Die Story ist sehr logisch und konsequent umgesetzt, einige gruselige Details erhöhen die Spannung. Die unterschiedlichen Sprechweisen sind ebenfalls gut auf die Zeit abgestimmt und machen es dem Leser einfach in das Buch hineinzufinden.Die Rollen der Geschlechter und die damalige Gerichtsbarkeit sind zwar für heutige Verhältnisse sehr schwer nachzuvollziehen, aber es war halt so und die Autorin schafft es dem Leser dies spannend aber unmissverständlich vor Augen zu führen. Auch Aberglauben und Standesdünkel sind fein in die Handlung eingewoben. Einige kleine Nebenhandlungsstränge runden die Geschichte ab.

Ein absolut empfehlenswertes Buch !

Bewertung vom 23.05.2011
Die Hütte
Young, William P.

Die Hütte


gut

Nachdem Macks Tochter einen grausamen Verbrechen zum Opfer fiel, geriet Macks Glaube an Gott ins Wanken, und er verfiel in tiefe Depressionen. "Gott" läd ihn für ein Wochenende ein seine Wege verstehen zu lernen.

Dies ist die Rahmenhandlung der Geschichte.

Eigentlich würde ich gerne gar kein Rating abgeben, da es sich hier nur um einen Mittelwert handeln kann. Ich habe genau zwei Ratings. Null und fünf Punkte. Klingt merkwürdig, aber ich denke dieses Buch polarisiert nicht nur die Leserschaft an sich, sondern auch meine ganz persönliche Meinung.

Ich bin nicht religiös, werde es nie sein, und weiss mit einem Großteil der Dialoge zwischen Gott und Mack in diesem Buch nichts anzufangen.Ich habe auch keinerlei Vergleich, da ich die Bibel nicht kenne, welche Thesen und Themen dort als richtig angesehen werden.Ich finde dieses Buch zu pathetisch und ehrlich gesagt ist es mir zu sehr auf amerikanisches Publikum, bzw. amerikanische Lebensweisen und Glaubensmuster ausgerichtet. Das Wort " Liebe " fiel auf einigen Seiten bis zu zehnmal, und das ist mir dann doch etwas zu eindringlich, fordernd, und einseitig. Außerdem tue ich mich mit der gewählten Anrede Papa für Gott doch sehr schwer.Auch die großen Vergebungsszenen waren mir zu viel.Logisch darf man dieses Buch gar nicht erst betrachten, muss man aber auch nicht. Zudem fehlen mir vergleichende Passagen zu anderen Weltreligionen. Die Rahmenhandlung, bzw , die Auflösung des Schlusses ist ok und gut gelöst.

Dieses Buch hat weder meine Zweifel genommen, noch meine Trauer, noch keimt Hoffnung in mir auf, und ich bin schon gar nicht bereit, den Menschen die mir wehgetan haben, zu vergeben, weil ich dieses Buch gelesen habe, deshalb : Null Punkte.

Fünf glatte Punkte gibt es für diese originelle Idee, dieses absolut ungewöhnliche Buch, dass sich in seiner Sprachgestaltung toll lesen lässt, ohne je langweilig zu werden, oder mit theologischen Weisheiten um sich zu werfen. Viele Thesen haben mich schwer beeindruckt, und klangen für mich als Atheisten durchaus logisch und erlebbar. Die Idee, die Seele als Garten darzustellen hat mich fasziniert und ich habe mich dabei ertappt in meinen " Garten "zu spähen und etwas Unkraut zu jäten.

..lerne so zu leben, dass du dich geliebt fühlst".( S.201 )

Dies ist für mich der schönste Satz des Buches und den kann man auch ohne jedes theologische Vorwissen oder Gebet beherzigen.Außerdem hat mich dieses Buch sehr stark berührt, aber halt auf einer nicht religiösen Ebene. Viele Aussagen in der Diskussion zwischen Gott und Mack sind es wert sie zu hinterfragen und darüber nachzudenken, und das bezaubert mich an diesem Buch und verleiht ihm nicht nur die Höchstwertung von fünf Punkten , sondern auch den Status, des ich -werde- es -auf- jeden- Fall- nocheinmal -lesen- Buches. Eine der höchsten Auszeichnungen .

7 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.