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Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 651 Bewertungen
Bewertung vom 29.12.2022
Kuckuckskinder / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.11
Läckberg, Camilla

Kuckuckskinder / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.11


ausgezeichnet

Außergewöhnliches Familiendrama;
Dies ist schon der 11. Fall aus der Reihe um die Schriftstellerin Erica Falck und ihren Mann Kommissar Patrik Hedström. Für mich war es das erste Buch aus dieser Reihe und man kann es problemlos lesen, ohne etwas über die vorherigen Bände zu wissen. Die wiederkehrenden Personen werden nicht weiter erklärt und wohl als bekannt vorausgesetzt. Das hat mich aber nicht gestört, da sich ihre Rolle aus dem Kontext ohne weiteres ergibt. Der Fall selber ist außergewöhnlich und doch stimmig und nachvollziehbar und die Mischung aus Cold Case und aktuellen Taten ist sehr gelungen. Das Buch ist gut konstruiert und obwohl der Titel schon etwas ahnen lässt, gibt es am Ende doch eine überraschende, aber plausible Lösung. Obwohl der Verdächtigenkreis eingeschränkt ist, bleibt es spannend bis zum Schluß. Mich hat das Buch angenehm überrascht und ich habe Lust auf die vorherigen zehn Fälle bekommen.

Bewertung vom 28.12.2022
Das Schlafexperiment (eBook, ePUB)
Weiler, Paul

Das Schlafexperiment (eBook, ePUB)


sehr gut

Medizinthriller mal anders;
Bei diesem Buch handelt es sich um einen spannenden Thriller, der sich um das Thema Schlaf dreht. Viele Fakten und Abläufe im Schlaflabor wurden dazu recherchiert und für meine Begriffe gut und nachvollziehbar und in einem passenden Maß in die Handlung eingebaut. Den Einstieg fand ich etwas eigensinnig, da der Erzählkniff mit der polizeilichen Aussage von Dr. Ledke doch etwas abwegig ist und dem Spannungsbogen nicht so zuträglich ist, wie wahrscheinlich beabsichtigt. In dieser Detailteife würde niemand der Polizei seine komplette Beziehungsgeschichte erzählen. Von diesem Erzählrahmen einmal abgesehen ist es insgesamt eine gelungene, spannende Geschichte, die ihre Stärken nach dem ersten Drittel entfaltet und mich ein bisschen an „Frankenstein“ erinnert hat. Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut und flüssig lesen. Ein interessantes Motiv, dessen Umsetzung noch etwas Luft nach oben lässt.

Bewertung vom 28.12.2022
Victorian Murderesses
Blake, Debbie

Victorian Murderesses


ausgezeichnet

Faszinierend und detailreich;
Im Buch werden sieben Fälle von Mörderinnen im 19. Jahrhundert geschildert. Die Fälle reichen von der Kindstötung in ärmlichen Verhältnissen zur mordenden Krankenschwester. Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Mich hat fasziniert, dass so viele Details zu den Fällen recherchiert werden konnten. Da die Autorin nicht nur die Taten, sondern auch die Lebensgeschichte und Lebensumstände der Täterinnen beschreibt, kann man das Ganze auch soziologisch und kulturell einordnen. Es ist unglaublich, wie sich das Leben vor allem von Frauen in den letzten 150 Jahren verändert hat. Dennoch sind die Motive auf eine gewisse Art und Weise zeitlos und zeigen, dass Frauen in vielerlei Hinsicht mehr Druck erfahren als Männer. Eine kurzweilige, interessante Lektüre!

Bewertung vom 28.12.2022
The New Millennium Serial Killer
Trueman, Bethan; Clark, Chris

The New Millennium Serial Killer


sehr gut

Schwierig;
Bei diesem Buch handelt es sich um eine Beschreibung der Taten, wegen denen Christopher Halliwell verurteilt wurde und einen Versuch, weitere Opfer seinem Tatmuster zuzuordnen. Im Grunde dient es dazu, Druck auf die Polizei auszuüben in der Hoffnung, dass die gewünschten Untersuchungen gemacht werden. Die Autoren selber schreiben, dass es ihnen darum geht, für die Angehörigen einen Abschluss und Gerechtigkeit zu erlangen. Der Schreibstil ist einwandfrei und das Buch lässt sich gut lesen. Man spürt die Verzweiflung und den Frust, weil es keine befriedigenden Antworten gibt. Für den Leser ist es dasselbe Gefühl, da es eben nicht die eine Lösung gibt. Die Details wurden sehr gründlich recherchiert, aber da es eine private Untersuchung ist fehlen alle Informationen, die von der Polizei nicht veröffentlicht wurden. Daher bleibt sehr viel im Dunkeln, was einen auch als Leser frustriert. Ich kann den Autoren in ihrer Argumentation nicht immer folgen, da manche der erwähnten, ungelösten Fälle, für mich nicht offensichtlich in Halliwells Tatmuster fallen. Es bleibt zu hoffen, dass die Polizei Licht ins Dunkel bringt, wo es problemlos aufgrund heutiger Untersuchungsmethoden möglich ist.

Bewertung vom 28.12.2022
Seelendunkel
Bryndza, Robert

Seelendunkel


ausgezeichnet

Tolle Cold Case-Ermittlung;
Für mich war es das erste Buch dieses Autors und es hat mir sehr gut gefallen. „Seelendunkel“ ist der dritte Band aus seiner Kate Marshall-Reihe, aber man kann das Buch problemlos lesen, ohne die vorherigen Bände zu kennen. Besonders gut hat mir gefallen, wie ein Cold Case mit aktuellen Taten verbunden wurde und man als Leser eigentlich schon alle Informationen hat, um den Täter zu erahnen, sich dies aber nicht aufdrängt, sondern sehr subtil vermittelt wird. Dadurch bleibt es bis zum Schluß spannend. Ich mag die akribische Kleinarbeit am Cold Case, die nach und nach neue Informationen freilegt. Der Fall ist gekonnt konstruiert und der Schreibstil ist sehr angenehm. Das Buch habe ich in einem Rutsch durchgelesen und war sehr gut unterhalten. Von diesem Autor werde ich definitiv noch mehr lesen.

Bewertung vom 28.12.2022
Wehrlos
Benrath, Nora

Wehrlos


sehr gut

Zynischer Fall;
Kinderhandel und sorglose Social Media Mütter bilden den Rahmen für diesen spannenden Thriller um ein entführtes Mädchen. Anfangs mußte ich mich erst an den sehr sachlichen Schreibstil gewöhnen, fand ihn dann aber in Ordnung. Das Buch liest sich dadurch eher wie die Berichterstattung in den Nachrichten als wie ein Thriller, was sicher auch daran liegt, dass einige Informationen und Fakten mit Statistiken unterlegt wurden. Die Kapitel sind angenehm kurz. Trotz der vielen verschiedenen und sich immer wieder abwechselnden Erzählperspektiven (Entführer, Mutter, Kind, Ermittler / Polizei, Nachbarn, usw.) fand ich das Buch in der Mitte etwas langatmig. Insgesamt fand ich die Spannungskurve aber gut gemacht. Am Ende haben mich die vielen Alleingänge verschiedener Personen etwas irritiert, aber insgesamt ist der Fall glaubhaft und nachvollziehbar.

Bewertung vom 23.12.2022
Ein Meer von Liebe
Gaudesaboos, Pieter

Ein Meer von Liebe


ausgezeichnet

Zauberhafte Liebeserklärung;
Es handelt sich um ein sehr hochwertig gemachtes Buch, das etwas größer ist als DIN A4 und dadurch die Bilder voll zur Geltung bringt. Das Cover finde ich sehr charmant, denn es bringt sofort eine gelöste Stimmung rüber. Die Illustrationen sind wunderschön. Zum einen gefällt mir die Farbwahl und Farbgestaltung und zum anderen finde ich genau richtig, wie detailliert oder stilisiert alle Dinge dargestellt werden. Die Geschichte um den Pinguin, der dem Bär seine Liebe gesteht, wird ganz zauberhaft in Bildern erzählt. Man kann den beiden ihre Emotionen ansehen und hofft mit den vielen schönen Bildern auf ein Happy End. Ich war am Ende zu Tränen gerührt. Auf der Rückseite steht „für Kinder und Erwachsene“ und das kann ich nur bestätigen, es ist für alle geeignet – so unglaublich ich das am Anfang fand. Das Buch ist zauberhaft gemacht und ist eine tolle Liebeserklärung. Es kann eine ungewöhnliche Hilfe für alle sein, die ihre Liebe nicht aussprechen können oder wollen und stattdessen dieses Buch verschenken…

Bewertung vom 23.12.2022
Agatha Raisin und die tote Rivalin / Agatha Raisin Bd.20
Beaton, M. C.

Agatha Raisin und die tote Rivalin / Agatha Raisin Bd.20


sehr gut

Exzentrisch mit viel Potenzial;
Da ich die Agatha Raisin TV Serie sehr unterhaltsam fand, habe ich mich nun auch für die Buchvorlage interessant. Für mich war es das erste Buch dieser Autorin und man kann jeden Fall für sich unabhängig lesen. Agatha Raisin ist angenehm exzentrisch, ein bisschen überkandidelt, aber sehr sympathisch und kompetent. Der Fall beginnt interessant und zieht sich dann über einen längeren Zeitraum. Für meinen Geschmack wird er gegen Ende unnötig verlängert, da hätte der Spannungsbogen etwas besser sein können. Der Schreibstil ist erfrischend, er beschränkt sich aufs Wesentliche, d.h. es gibt kaum Beschreibungen. Manchmal wirkt das etwas abrupt und abgehackt, mir hat diese große Fokussierung gut gefallen. Man kann anhand dieses Buches das Potenzial erkennen, dass die Fernsehmacher wohl in den Grundmotiven gesehen haben, auch wenn es vielleicht nicht der beste Fall ist. Im Gegensatz zur TV Serie gefällt mir gut, dass man im Buch auch an Agathas Innenleben Anteil hat.

Bewertung vom 20.12.2022
Ein Alman feiert selten allein
Atmaca, Aylin

Ein Alman feiert selten allein


ausgezeichnet

Herrlich;
Es war toll, mit diesem Buch einmal einen Spiegel vorgehalten zu bekommen und Weihnachten mit einer anderen kulturellen Brille zu sehen. Jede Familie hat ihre eigenen Rituale, aber der Ablauf bei Familie Neubauer könnte so überall in Deutschland stattfinden und ist ziemlich typisch. Die Autorin hat das Fest ziemlich gut getroffen, in seine Einzelteile seziert und analysiert. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, ich empfand ihn als jung und frech. Durch den bissiger Humor erkennt man sich selbst, Verwandte, Nachbarn, Freunde in der oder anderen Situation wieder. Da ich das Buch in der Weihnachtswoche gelesen habe, hat es vom Timing perfekt gepasst und mich schmunzelnd auf das ein oder andere eigene Weihnachtsritual blicken lassen. Ich denke, dass ich jetzt den Feiertagen etwas entspannter und schmunzelnd begegnen werde…

Bewertung vom 19.12.2022
Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt
Al Shahmani, Usama

Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt


ausgezeichnet

Toller Titel – tolles Buch;
Die Geschichte wird aus der Sicht Dafer Schiehans dargestellt, der in der Schweiz Asyl gefunden hat und dort schon lange lebt. Teilweise spielt sich das Geschehen in der Gegenwart und teilweise in Rückblenden ab. Dafers Kindheit, Jugend und Studium in einer Diktatur werden sehr gut beschrieben zwischen Ahnungslosigkeit und Angst. Mir hat auch die Darstellung einer Parallelkultur durch kleine Netzwerke und die Verbreitung kopierter, verbotener Bücher sehr gut gefallen sowie viele, kleine Details und Beobachtungen (z.B. die Zugvögel, die im Irak ihr ausgetrocknetes Ziel nicht finden). Das schwierige Leben auf Abruf im Asylverfahren und die wachsende Kluft zur Heimat und der zurückgebliebenen Verwandten und ihrer Kultur wird sehr glaubhaft und nachvollziehbar geschildert. Sehr schön fand ich, dass Dafer, der ziemlich einsam ist, Trost in der Landschaft und Natur der Schweiz findet. Ein Buch, dass zwar an manchen Stellen traurig und betroffen macht, für mich aber voller Hoffnung ist.