Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 688 Bewertungen
Bewertung vom 18.05.2015
Solange am Himmel Sterne stehen
Harmel, Kristin

Solange am Himmel Sterne stehen


ausgezeichnet

Hope ist geschieden und hat eine pubertierende Tochter. Das Verhältnis zum Ex-Mann, bzw dessen Verhalten gegenüber der Tochter begeistert sie nicht gerade sehr. Zudem versucht Hope die Bäckerei in dem kleinen Ort am Cape Cod irgendwie über Wasser zu halten. Die Großmutter von Hope, Rose, lebt in einem Altersheim, sie leidet unter fortschreitender Demenz und es wird Zeit, dass das, was sie fast ihr ganzes Leben in sich verschlossen hat, bekannt wird. Sie bittet Hope nach Paris zu reisen.
Was Hope dort nach und nach entdeckt, was sich 1942 in Paris zugetragen hat und welche Folgen das hatte, ist regelrecht unglaublich. Und natürlich der richtige Moment und gerade noch rechtzeitig, um die Dinge wieder "ins Lot" zu bringen.
Auf der Buchrückseite steht, dass von Hoffnung, Schmerz und einer grenzenlosen Liebe geschrieben wird. Dem ist fast nichts mehr hinzu zu fügen. Die Autorin hat die Geschichte von Rose, und deren Folgen bis ins Jetzt sehr gut aufgebaut. Als Leser kommt man wirklich Schritt für Schritt an Hopes Seite einer fast unglaublichen Geschichte auf Spur. Ganz große und tiefe Gefühle, die die Zeit überdauert haben und allen Schrecken des Krieges getrotzt haben. Das hat Kristin Harmel so gut geschrieben und so einfühlsam geschildert, dass bei mir nicht nur an einer Stelle des Romans die Tränen aufgrund der tiefgehenden, ergreifenden Gefühle geflossen sind. So gut konnte ich das alles nachempfinden. Einfach sehr gut geschrieben und sehr empfehelnswert.

Bewertung vom 12.05.2015
Schicksalsstürme
Metzenthin, Melanie

Schicksalsstürme


gut

3,5 Sterne
Im Frühjahr 1428 strandet ein verletzter Schiffsbrüchiger am Ostseeufer bei Heiligenhafen. Wer ist dieser Mann, der sein Gedächtnis verloren hat? Er hat Glück und wird von der Tochter des Kaptäns Dührsen gesund gepflegt. Es ist die Zeit des Krieges zwischen Hanse und Dänemark und er könnte auch ein dänischer Spion sein. Was passiert, wenn der Schiffsbrüchige seine Erinnerungen wieder findet?
Das ist hier ein interessanter historischer Roman, der in einer Gegend spielt, von der ich bisher als in diesem Genre eher nichts gelesen habe. Für mich ist es eine sehr gute Wahl für den Schauplatz und Zeit. Die Figuren sind gut gewählt, mit einigen Facetten. Die Autorin hat versucht, den Charakteren mehrere Seiten zu geben. Der Schmuggler, der so ein netter Typ ist, der Schiffbrüchige, der kämpfen kann wie sonst keiner, und andersrum sein Leben einsetzt.
Vielschichtig und interessant, vom Thema und den Figuren. Die Autorin versteht ihr Handwerk. Doch mir hat ein wenig mehr Tiefgang gefehlt, die Personen blieben etwas flach, obwohl alles stimmte.

Bewertung vom 04.05.2015
Ein einziger Moment / Eversea Bd.1
Boyd, Natasha

Ein einziger Moment / Eversea Bd.1


gut

3,5 Sterne
In einem kleinen Ort im Süden der USA lebt die junge Keri Ann. Eines Abends taucht in dem Restaurant, in dem sie kellnert, der sehr bekannte Jack Eversea auf. Dieser hat seine Gründe, warum er aus der Publicity-Stadt L.A. verschwunden ist. Zwischen Keri Ann und Jack funkt es recht schnell. Doch gibt es eine Zukunft, denn Jack muss irgendwann zurück in sein Schauspielerleben.
Die Vergangenheit von Beiden wird in der Geschichte nach und nach erzählt. Das Verhältnis zueinander und die verschiedenen Gründe, warum sie nicht zusammen sein sollten, es aber nicht sein lassen können, werden gut beschrieben. Die Gegend, der Ort, Butler Cove hat mir aufgrund der Beschreibung im Buch gefallen und ich konnte mir die Örtlichkeiten gut vorstellen.
In der Liebesgeschichte zwischen Keri Ann und Jack werden doch so einige Klischees bedient. Von der Beschreibung der so schönen und perfekten Körper und dem leichten hin und her zwischen den Beiden. Ein wenig nervend fand ich dann schon, wenn Jack sich zum x-ten Mal mit mindestens einer Hand durchs Haar fährt. Die Hintergrundgeschichte ist an sich interessant. Was sich so einige Leute aus PR-Gründen so alles einfallen lassen, kann aber auch ein wenig zu gewollt wirken.
Persönlich hat es mich nicht ganz so gefesselt, da ich nicht ein besonders großer Fan von Geschichten bin, wo die zwei Hauptcharaktere nicht genau merken was sie wollen, fühlen und nicht einfach zu ihren Gefühlen stehen. Und dafür kämpfen. Das mag dann ja noch im zweiten Band passieren.
Wobei es für mich ein Minuspunkt ist, dass die Geschichte zwischen Keri Ann und Jack nicht zwischen zwei Buchdeckel passte, sondern ein weiteres Buch mit der Fortsetzung erscheinen wird.
Das Cover finde ich sehr gelungen. Die leicht erhabene Schrift von eversea ist ein Handschmeichler, und die eher zarten Farben mit den Blasen ist mal was anderes und optisch ansprechend.

Bewertung vom 24.04.2015
Wisch und Weg
Antas, Maria

Wisch und Weg


sehr gut

Eine Reise durch die Geschichte des Putzens, oder der Geschichte der Hausfrau. So sehr unterschiedlich ist es ja nicht, egal in welchem Land geputzt wird. Nur, haben wir hier scheinbar die Abtropfvorrichtung der Finnen für die Küche verpasst.
Und Dreck entsteht in jedem Haushalt, da sind wir wieder alle gleich. Seltsamerweise sind die, die diesen gegen Bezahlung beseitigen immer noch nicht so gut angesehen wie andere Arbeitnehmer.
Die Auseinandersetzung der Autorin mit ihrer eigenen Einstellung zum Putzen fand ich richtig gut. So manchmal erkennt man ja was eigenes wieder. Schön, dass woanders auch ein wenig gehortet wird, Trennungen von Dingen schwer fallen, es Tage gibt, wo man lieber einen Kaffee trinkt und nicht sauber macht.
Sehr angesprochen hat mich ein die Aussage, dass in Folge des Sinnes für schöner wohnen, die Hemmschwelle sich gegenseitig einzuladen, größer geworden ist. Das empfinde ich auch so. In letzter Zeit besuchte ich zwei Wohnungen, Häuser, da war es so aufgeräumt und auch sauber, da kam bei mir das Gefühl auf, ob hier auch jemand wohnt. Bei mir sieht es nicht so aus, und ich habe Hemmungen solche Leute dann einzuladen. In diesem Buch also auch ein Plädoyer für die Unterschiedlichkeit in der Einrichtung von Wohnungen. Erstaunlich, wohin es durch ein Buch über das Putzen so führen kann.
Etwas anders der sog. Einband, wie superdicke, stabile Pappe, irgendwie passend. Das Coverbild sowieso, erinnert an frühere Werbung und das Bild wiederholt sich in sich. Auch die Illustrationen sind in diesem Stil gehalten.

Bewertung vom 20.04.2015
Die letzten Tage von Rabbit Hayes
McPartlin, Anna

Die letzten Tage von Rabbit Hayes


ausgezeichnet

Die letzten neun Tage im Leben von Rabbit Hayes zusammen mit ihrer Familie und Freunden.
Den Kampf gegen den Brustkrebs hatte sie erst erfolgreich aufgenommen, nun ist er zurück und trotz aller Anstrengungen ist der Krebs nicht zu besiegen, hat gestreut und Rabbit und ihre Familie müssen innerhalb dieser neun Tage voneinander Abschied nehmen.
An diesen neun Tagen wird von Rabbit erzählt, von ihren Familienmitgliedern und besten Freun-den, auch was in der Vergangenheit passierte, und was während der Zeit des Abschiedes in ihnen vorgeht. Dazu kommt Johnny, wer er ist und wie Rabbit zu ihm stand. Beide haben sich schon in Rabbits frühester Jugend kennen gelernt. Entdeckt Rabbits Bruder wieder Sinn für die Familie, und wie es der Tochter beibringen, dass die Mutter nicht wieder gesund wird?
So viel wird in diesen neun Tagen beschrieben, erzählt, dass man als Leser mittendrin ist im Leben der Familie Hayes. Und diese Familie ist so herzerwärmend, auch mit all ihren Macken, dass trotz des traurigen Themas auch oft ein Grinsen beim Lesen aufkommt.
Dieses Buch kann man kaum aus der Hand legen. Hier wird so vieles zum Thema gemacht und so, fast schon, genial beschrieben, dass es mir schwer fällt die passenden Worte dazu zu finden. Lebensnah, ergreifend, menschlich, herzlich, liebenswert und traurig. Das passt alles.
"Muss den Wagen kriegen, Ma, - Gute Reise, Rabbit"
Meine totale Leseempfehlung, mein bisheriges Lesehighlight.
Das Cover finde ich anders als die sonst üblichen, mit dem dunklen Hintergrund und den vielen Blumen sehr passend.

Bewertung vom 12.04.2015
Bittersweet  (Restauflage)
Beverly-Whittemore, Miranda

Bittersweet (Restauflage)


sehr gut

Die Studentin Mabel bekommt als Zimmergenossin im Studentenwohnheim die aus reichem Haus stemmende Ev. Nach anfänglichen Schwierigkeiten miteinander scheinen sie Freundinnen zu werden. Mabel wird von Ev und ihrer Familie auf deren Sommersitz in Vermont eingeladen. Dort haben sie ihr eigenes Ferienhäuschen mit Namen Bittersweet. Sommerfeste und das elitäre Leben reicher Leute in der Sommerfrische, was für ein schöner Zustand! Denkt man. Doch unter der schönen Oberfläche verbergen sich einige Geheimnisse. Kann Mabel sie bewahren und eine der Winslows werden?
Und was für Geschehnisse, aus der Vergangenheit und der Gegenwart werden Mabel da zum Ende des Romans offenbart. Eine sehr umfassende Geschichte, die ganz besonders erzählt wird. Alles ist wichtig und trotz der Ausführlichkeit mit der über diesen Sommer berichtet wird, ist es packend-
Dazu trägt auf jeden Fall die sehr schöne Schreibweise der Autorin bei. Es ist ganz erstaunlich wie dieser Schreibstil die Geschichte trägt. Ohne Effekthascherei wird hier geschrieben und hält den Leser in seinem Bann, bis zu einem Ende, was so nicht unbedingt zu sehen war. Das Coverbild ist einfach nur sehr passend zu nennen.

Bewertung vom 05.04.2015
Auf den Hengst gekommen
Volk, Andrea

Auf den Hengst gekommen


sehr gut

Frisch getrennt, mit einer neuem, eher langweiligen Job, in einer fremden Stadt. Sandra ist Mitte dreißig und sucht fast schon krampfhaft nach einem neuen Mann in ihrem Leben. Da kommt der Tipp einer Freundin und die Anzeige für eine Reitbeteiligung gerade recht. So landet sie auf dem Hof Weideland und trifft auf einige recht spezielle Personen. Allen voran Bauer Helmut, der eine ziemlich besondere Art hat.
Ihre Reit- und Pferdekenntnisse lassen durchaus zu wünschen übrig, aber mutig ist sie. Dann wir ein wertvoller Friesenhengst erstochen in seiner Box gefunden. Da die örtliche Polizei nicht sehr engagiert wirkt, beginnt Sandra sich selber um die Aufklärung zu kümmern. Dies führt zu einigen skurrilen Erlebnissen. Dazu werden brutale Methoden der Pferdeabrichtung angeprangert.
Wenn auch Sandra ein wenig unreif wirkt, manchmal sogar nervend, gerade in Bezug auf Männer, hat dieser Roman eine ganz eigene Art, die mir gut gefallen hat. Die überspitzt dar-gestellten Personen und diese einfach herrlichen Dialoge ließen mich "Auf den Hengst ge-kommen" sehr schnell lesen. Einige Male musste ich laut auflachen. Und die Auflösung der Verbrechen ist richtig gut konstruiert und nicht gleich ersichtlich. Ein gelungener Krimi, angesiedelt im ländlichen Umland von Köln, mit Pferden und ihren Besitzern, wunderbar humorvoll geschrieben. Mal eine andere Art von Krimi, die mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 03.04.2015
Sündenbock / Schöffin Ruth Holländer Bd.2
Arendt, Judith

Sündenbock / Schöffin Ruth Holländer Bd.2


sehr gut

Ruth Holländer besitzt ein Bistro und ist Schöffin. In Sündenbock erlebt sie ihren zweiten Fall. Margit Drombroschke, an Parkinson erkrankt, wurde vergiftet. Ihr Ehemann beließ sie zwei Wochen in der gemeinsamen Wohnung und wird des Mordes an ihr angeklagt. So richtig kann Ruth das nicht glauben, und beginnt, so nebenbei, selber nachzuforschen.
Sündenbock hat mir richtig gut gefallen. Ein Hauptcharakter, der auf eigenen Beinen mitten im Leben steht und dabei nicht mehr ganz jung, aber durchaus dynamisch ist. Denn ihr Leben regelt Ruth alleine. Dazu kommt die Schilderung eines ganz normalen Alltages. Dieser kommt neben der sich fast schon nebenbei entwickelnden Geschichte um den Tod von Margit Drombroschke nicht zu kurz. Das hat mir gefallen, denn sonst scheinen Ermittler oft gar kein Privatleben zu haben.
Das Ganze, die Ermittlungen, die Entwicklung wird eher unaufgeregt geschildert, und das, mit dem Schreibstil, ist gut gelungen.
Hier gibt es keine Helden, kein klares glückliches Ende, sondern allzu menschliches, aus dem noch was werden kann.
Ich wünsche dem Buch noch viele Leser!