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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 684 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2015
Wisch und Weg
Antas, Maria

Wisch und Weg


sehr gut

Eine Reise durch die Geschichte des Putzens, oder der Geschichte der Hausfrau. So sehr unterschiedlich ist es ja nicht, egal in welchem Land geputzt wird. Nur, haben wir hier scheinbar die Abtropfvorrichtung der Finnen für die Küche verpasst.
Und Dreck entsteht in jedem Haushalt, da sind wir wieder alle gleich. Seltsamerweise sind die, die diesen gegen Bezahlung beseitigen immer noch nicht so gut angesehen wie andere Arbeitnehmer.
Die Auseinandersetzung der Autorin mit ihrer eigenen Einstellung zum Putzen fand ich richtig gut. So manchmal erkennt man ja was eigenes wieder. Schön, dass woanders auch ein wenig gehortet wird, Trennungen von Dingen schwer fallen, es Tage gibt, wo man lieber einen Kaffee trinkt und nicht sauber macht.
Sehr angesprochen hat mich ein die Aussage, dass in Folge des Sinnes für schöner wohnen, die Hemmschwelle sich gegenseitig einzuladen, größer geworden ist. Das empfinde ich auch so. In letzter Zeit besuchte ich zwei Wohnungen, Häuser, da war es so aufgeräumt und auch sauber, da kam bei mir das Gefühl auf, ob hier auch jemand wohnt. Bei mir sieht es nicht so aus, und ich habe Hemmungen solche Leute dann einzuladen. In diesem Buch also auch ein Plädoyer für die Unterschiedlichkeit in der Einrichtung von Wohnungen. Erstaunlich, wohin es durch ein Buch über das Putzen so führen kann.
Etwas anders der sog. Einband, wie superdicke, stabile Pappe, irgendwie passend. Das Coverbild sowieso, erinnert an frühere Werbung und das Bild wiederholt sich in sich. Auch die Illustrationen sind in diesem Stil gehalten.

Bewertung vom 20.04.2015
Die letzten Tage von Rabbit Hayes
McPartlin, Anna

Die letzten Tage von Rabbit Hayes


ausgezeichnet

Die letzten neun Tage im Leben von Rabbit Hayes zusammen mit ihrer Familie und Freunden.
Den Kampf gegen den Brustkrebs hatte sie erst erfolgreich aufgenommen, nun ist er zurück und trotz aller Anstrengungen ist der Krebs nicht zu besiegen, hat gestreut und Rabbit und ihre Familie müssen innerhalb dieser neun Tage voneinander Abschied nehmen.
An diesen neun Tagen wird von Rabbit erzählt, von ihren Familienmitgliedern und besten Freun-den, auch was in der Vergangenheit passierte, und was während der Zeit des Abschiedes in ihnen vorgeht. Dazu kommt Johnny, wer er ist und wie Rabbit zu ihm stand. Beide haben sich schon in Rabbits frühester Jugend kennen gelernt. Entdeckt Rabbits Bruder wieder Sinn für die Familie, und wie es der Tochter beibringen, dass die Mutter nicht wieder gesund wird?
So viel wird in diesen neun Tagen beschrieben, erzählt, dass man als Leser mittendrin ist im Leben der Familie Hayes. Und diese Familie ist so herzerwärmend, auch mit all ihren Macken, dass trotz des traurigen Themas auch oft ein Grinsen beim Lesen aufkommt.
Dieses Buch kann man kaum aus der Hand legen. Hier wird so vieles zum Thema gemacht und so, fast schon, genial beschrieben, dass es mir schwer fällt die passenden Worte dazu zu finden. Lebensnah, ergreifend, menschlich, herzlich, liebenswert und traurig. Das passt alles.
"Muss den Wagen kriegen, Ma, - Gute Reise, Rabbit"
Meine totale Leseempfehlung, mein bisheriges Lesehighlight.
Das Cover finde ich anders als die sonst üblichen, mit dem dunklen Hintergrund und den vielen Blumen sehr passend.

Bewertung vom 12.04.2015
Bittersweet  (Restauflage)
Beverly-Whittemore, Miranda

Bittersweet (Restauflage)


sehr gut

Die Studentin Mabel bekommt als Zimmergenossin im Studentenwohnheim die aus reichem Haus stemmende Ev. Nach anfänglichen Schwierigkeiten miteinander scheinen sie Freundinnen zu werden. Mabel wird von Ev und ihrer Familie auf deren Sommersitz in Vermont eingeladen. Dort haben sie ihr eigenes Ferienhäuschen mit Namen Bittersweet. Sommerfeste und das elitäre Leben reicher Leute in der Sommerfrische, was für ein schöner Zustand! Denkt man. Doch unter der schönen Oberfläche verbergen sich einige Geheimnisse. Kann Mabel sie bewahren und eine der Winslows werden?
Und was für Geschehnisse, aus der Vergangenheit und der Gegenwart werden Mabel da zum Ende des Romans offenbart. Eine sehr umfassende Geschichte, die ganz besonders erzählt wird. Alles ist wichtig und trotz der Ausführlichkeit mit der über diesen Sommer berichtet wird, ist es packend-
Dazu trägt auf jeden Fall die sehr schöne Schreibweise der Autorin bei. Es ist ganz erstaunlich wie dieser Schreibstil die Geschichte trägt. Ohne Effekthascherei wird hier geschrieben und hält den Leser in seinem Bann, bis zu einem Ende, was so nicht unbedingt zu sehen war. Das Coverbild ist einfach nur sehr passend zu nennen.

Bewertung vom 05.04.2015
Auf den Hengst gekommen
Volk, Andrea

Auf den Hengst gekommen


sehr gut

Frisch getrennt, mit einer neuem, eher langweiligen Job, in einer fremden Stadt. Sandra ist Mitte dreißig und sucht fast schon krampfhaft nach einem neuen Mann in ihrem Leben. Da kommt der Tipp einer Freundin und die Anzeige für eine Reitbeteiligung gerade recht. So landet sie auf dem Hof Weideland und trifft auf einige recht spezielle Personen. Allen voran Bauer Helmut, der eine ziemlich besondere Art hat.
Ihre Reit- und Pferdekenntnisse lassen durchaus zu wünschen übrig, aber mutig ist sie. Dann wir ein wertvoller Friesenhengst erstochen in seiner Box gefunden. Da die örtliche Polizei nicht sehr engagiert wirkt, beginnt Sandra sich selber um die Aufklärung zu kümmern. Dies führt zu einigen skurrilen Erlebnissen. Dazu werden brutale Methoden der Pferdeabrichtung angeprangert.
Wenn auch Sandra ein wenig unreif wirkt, manchmal sogar nervend, gerade in Bezug auf Männer, hat dieser Roman eine ganz eigene Art, die mir gut gefallen hat. Die überspitzt dar-gestellten Personen und diese einfach herrlichen Dialoge ließen mich "Auf den Hengst ge-kommen" sehr schnell lesen. Einige Male musste ich laut auflachen. Und die Auflösung der Verbrechen ist richtig gut konstruiert und nicht gleich ersichtlich. Ein gelungener Krimi, angesiedelt im ländlichen Umland von Köln, mit Pferden und ihren Besitzern, wunderbar humorvoll geschrieben. Mal eine andere Art von Krimi, die mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 03.04.2015
Sündenbock / Schöffin Ruth Holländer Bd.2
Arendt, Judith

Sündenbock / Schöffin Ruth Holländer Bd.2


sehr gut

Ruth Holländer besitzt ein Bistro und ist Schöffin. In Sündenbock erlebt sie ihren zweiten Fall. Margit Drombroschke, an Parkinson erkrankt, wurde vergiftet. Ihr Ehemann beließ sie zwei Wochen in der gemeinsamen Wohnung und wird des Mordes an ihr angeklagt. So richtig kann Ruth das nicht glauben, und beginnt, so nebenbei, selber nachzuforschen.
Sündenbock hat mir richtig gut gefallen. Ein Hauptcharakter, der auf eigenen Beinen mitten im Leben steht und dabei nicht mehr ganz jung, aber durchaus dynamisch ist. Denn ihr Leben regelt Ruth alleine. Dazu kommt die Schilderung eines ganz normalen Alltages. Dieser kommt neben der sich fast schon nebenbei entwickelnden Geschichte um den Tod von Margit Drombroschke nicht zu kurz. Das hat mir gefallen, denn sonst scheinen Ermittler oft gar kein Privatleben zu haben.
Das Ganze, die Ermittlungen, die Entwicklung wird eher unaufgeregt geschildert, und das, mit dem Schreibstil, ist gut gelungen.
Hier gibt es keine Helden, kein klares glückliches Ende, sondern allzu menschliches, aus dem noch was werden kann.
Ich wünsche dem Buch noch viele Leser!

Bewertung vom 18.03.2015
Ich spür noch immer ihre Hand
Eder, Ruth

Ich spür noch immer ihre Hand


ausgezeichnet

In Gedenken an ihre Mutter und das Erleben ihres Todes hat die Autorin dieses Buch geschrieben, was jetzt in einer überarbeiteten Auflage erschienen ist. Es zeigt, wie wichtig dieses Thema ist, der Tod, das Sterben und der Verlust der Mutter.
Dazu wurden die Geschichten von fünfzehn Frauen aufgeschrieben, die den Tod ihrer Mütter auf verschiedene Weise erlebt haben. Wie auch das Verhältnis zueinander unterschiedlich war. Hier könnten sicherlich noch sehr viele Erfahrungsberichte dazu kommen, und immer wieder neue Perspektiven eröffnen.
Das Vorwort und die Einleitung sind gleich sehr einfühlsam geschrieben und führen gut in das Thema ein. Hier kommen gleich die Gedanken an die eigene Mutter, deren Tod und das eigene Erleben auf.
Dann die Gedanken um das wo und wie, die Tabuisierung des Themas Sterben und Alter.
Ebenfalls haben mir die von der Autorin ans Ende gesetzte Gedanken zum Schluss sehr gut gefallen. Wie können wir besser mit dem Tod umgehen? Was hinterlassen uns unsere Mütter und der Epilog. Ganz wichtig fand ich, dass man als Tochter dann auch frei vom schlechten Gewissen sein soll. Denn nicht immer geht es, dass die Mutter friedlich, zu Hause, im Kreis der Familie, sterben kann. Es ist so richtig, wie es passiert ist. Manche sterben dann halt auch lieber allein, manche Krankheitserscheinung lässt Pflege zu Hause nicht zu, Arbeit und eigene Familie sind mit einer rund um die Uhr Pflege ebenfalls schlecht vereinbar. Und oft kommt jemand bei aller Liebe auch an seine Grenzen.
Da ist es wichtig, dass es Hospize gibt, den ambulanten Hospizdienst und die Palliativstationen. Diese Einrichtungen sind ein Glück weiter auf dem Vormarsch, finanzieren sich ganz oft aus privaten Spenden und sind so wichtig. Allein deshalb ist dieses Buch schon ganz wichtig, um diverse Hospizdienste und Palliativstationen weiter in den Fokus zu rücken, damit diese weiter und mehr unterstützt werden, es in Zukunft mehr davon gibt, so sie doch eine so wichtige Arbeit leisten. Für die Angehörigen und für die Sterbenden.

Bewertung vom 21.02.2015
Der Zug der Waisen
Kline, Christina Baker

Der Zug der Waisen


ausgezeichnet

Anfang des 20. Jahrhunderts werden Waisenkinder in Zügen von der Ostküste in den mittleren Westen der USA gebracht und an neue Familien vermittelt. Die Kinder reisen ins Ungewisse und kommen oft nicht in ein neues, liebevolles Haus, sondern werden als billige Arbeitskräfte missbraucht.
So ergeht es auch der erst neunjährigen Niamh, die mit ihren Eltern aus Irland einwandert und diese dann bei einem Wohnungsbrand verliert. Im Laufe ihrer Geschichte wird auch ihr Namen geändert und man lernt sie als Vivian kennen. Sie trifft als alte Frau auf die junge Molly und erzählt ihre Geschichte. Denn Molly wird in der heutigen Zeit von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht.
Vivian und Molly erzählen ihre Geschichte in der Ich-Form, ohne gefühlsduselig zu sein. Gerade diese unsentimentale Art lässt einen als Leser voll in die Geschichte eintauchen, lässt einen mitfühlen und man kann sich die Situationen sehr gut vorstellen. Nachfühlen ist da schlechter, wie kann man sich auch nur annähernd so etwas vorstellen.
Hier wird ein eher wenig bekannter, nicht sehr rühmlicher, Teil der jüngeren Geschichte der USA erzählt. Mir hat dieser Roman einfach nur sehr gut gefallen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Schreibweise ist sehr ansprechend, schnörkellos und gut. Eine totale Leseempfeh-lung von mir.

Bewertung vom 17.02.2015
Die Achse meiner Welt
Atkins, Dani

Die Achse meiner Welt


gut

Ein schrecklicher Unfall verändert das Leben von den Freundin zum Beginn des Studiums für immer. Besonders Rachels. Erst nach dem Unfall und Jahre später scheint sie zu realisieren, wie sehr ihr ihr bester Freund fehlt. Dann passiert etwas und Rachel findet sich in einer, für sie, Parallelwelt wieder, in der der Unfall zwar passierte, aber ohne die verheerenden Folgen. Ist das echt, ein Traum, wieso hat sich die Realität verändert?
Eine richtig gute Geschichte, mit einem sogenannten packenden Ende, wenn auch logisch, es sei denn, man glaubt an eine Art von Zeitreisen.
Die Geschichte einer großen Liebe, die sich gut lesen lässt und ich doch immer dabei bleiben musste. Erstaunlich, denn die Hauptpersonen waren in gewisse Schema gepresst und mir fehlte ein wenig Tiefe der Charaktere. Zudem habe ich Rachel in Bezug auf das Erkennen ihrer Gefühle, ihrer Liebe absolut nicht verstanden. Muss dazu erst jemand, oder beide, sterben? Der Vater von Rachel tat mir am Ende unendlich leid, wobei das Ende recht viel erklärt, auch wieder offen lässt, aber Rachel wohl endlich ihr Glück gefunden hat.
Mir hat die Geschichte gut gefallen, doch so richtig konnte ich mit den Personen nicht mit fühlen, das fehlte hier. Auf jeden Fall lässt Rachels Geschichte einen nachdenklich zurück.

Bewertung vom 01.02.2015
Blutrot - Die Farbe der Lust
Page, Sharon

Blutrot - Die Farbe der Lust


weniger gut

Althea Yates ist Vampirjägerin und ist mit ihrem Vater unterwegs, einen Vampir zu erwecken und zu bannen. Das scheint aber auch gewissen Gründen nicht zu funktionieren. Denn Althea hat seit einiger Zeit sehr erotische, intensive Träume, die nun wahr werden, mit einem Vampir.
Die ersten Seiten haben mir gut gefallen, das war ein anständiger Einstieg und las sich gut und relativ prickelnd. Leider wurde es mit fortschreiten der Geschichte immer schwieriger diese zu lesen. Da war so gar nichts mehr, was mich weiter fesseln konnte. Dabei lese ich sehr gerne erotische Romane, bei einer guten Handlung und angenehm und ansprechend beschriebenen erotischen Szenen. Das habe ich hier sehr vermisst. Und einfach nur dauerndes "ins Bett Gespringe" mit diesem, oder dem anderen Vampir, oder dann beiden reicht nicht um die Leserin gerade mit diesem Thema bei der Stange zu halten. Ich habe mir hier eindeutig mehr erwartet und habe das Buch vorzeitig abgebrochen.