Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sikal
Wohnort: 
Österreich

Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2020
Das Geheimnis von Dower House
Blake, Nicholas

Das Geheimnis von Dower House


sehr gut

Knifflige Mordgeschichte

Als der Privatdetektiv Nigel Strangeways vom legendären Flieger Fergus O’Brian zu Rate gezogen wird als dieser Drohbriefe erhält, ahnt Nigel noch nicht worauf er sich einlässt. Nigel stimmt zu, beim Weihnachtsessen mit Freunden O’Brians auf Dower House dabei zu sein, um ihn zu beschützen. Denn O’Brian wird – so man den Drohbriefen glauben darf – an einem Weihnachtsfeiertag das Zeitliche segnen. Als O’Brian tatsächlich ermordet aufgefunden wird, beginnt Nigel gemeinsam mit der Polizei zu ermitteln. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn O’Brian bleibt nicht der einzige Tote.

Im Klett-Cotta Verlag erscheinen nun laufend neu aufgelegte Krimiklassiker. Sie sind wunderschön gestaltet und vermitteln ein Bild längst vergangener Zeit.

Besonders auffällig sind in englischen Krimis dieser Zeit die Gesellschaftsstrukturen hervorgehoben. Standesdünkel lässt grüßen. Dem Autor gelingt es, diese gekonnt einzuflechten.

Die Charaktere sind klischeebehaftet. Nicht nur der intellektuelle Nigel, der seinem Geschichtsmentor Philip Starling die kniffligsten Gedankenkonstrukte erläutert. Sondern man begegnet auch einer geheimnisvollen Köchin, einer exzentrischen Geliebten sowie deren Bruder. Die Gäste und das Personal sind somit überschaubar – und nachdem sich der Mörder unter ihnen befinden muss, hat Nigel einen eingeschränkten Handlungsspielraum.

Der Autor Nicholas Blake versetzt uns mit seinem Sprachstil in eine längst vergangene Zeit. Nicht nur Nostalgie und Charme vermittelt dieser Krimi, sondern auch ein Rätsel, dem man gerne folgt und das bis zum Ende mit einer weitschweifenden Auflösung aufwartet.

Wer gerne einen gemütlichen Krimiabend auf der Couch verbringt, wird hier gut bedient. 4 Sterne

Bewertung vom 08.11.2020
Margherita
Revedin, Jana

Margherita


sehr gut

Wie ein Märchen

Treviso, 1920: Als der adelige Antonio Revedin um die Hand der Zeitungsausträgerin Margherita anhält, scheint sich ein Märchen zu erfüllen. Margherita ist interessiert, neugierig und träumt von Musik während sie ihrer Arbeit nachgeht. Sie kommt aus ärmlichen Verhältnissen, ihre Mutter ist alleinerziehend und sie hat zwei Schwestern.

Trotz ihrer Heirat mit Antonio Revedin wird sie von den venezianischen Adelsfamilien nicht als ihresgleichen angesehen und sie wird von den meisten gemieden. So nach und nach beginnt sich Margherita einen Freundeskreis aufzubauen, allen voran darf hier die Kunstsammlerin Peggy Guggenheim genannt werden. Durch ihre unvoreingenommene Art rückt sie in den Fokus der Künstlerszene.

Doch Margherita muss erkennen, dass das Leben nicht nur Positives zu bieten hat und es zeigt sich das Schicksal oft von der übelsten Sorte. Der kleine Sohn erkrankt an den Pocken und muss für Monate getrennt von der Familie auf einer Insel leben. Bei einem Vater-Sohn-Ausflug wurde der Kleine angesteckt, doch Antonio zeigt wenig Empathie während dieser Zeit und Margherita muss sich alleine durchkämpfen.

Die Autorin Jana Revedin gibt mit der Biografie rund um Margherita auch einen Einblick in die Familie ihres Mannes. Tagebücher, Briefe und sonstige private Dokumente haben bei ihren Recherchetätigkeiten gute Dienste geleistet und kamen als Grundstock für diese Biografie zum Einsatz. Die Lücken wurden durch Begegnungen und Gespräche ergänzt, die der schriftstellerischen Freiheit geschuldet sind.

Ein aufregendes Leben einer interessanten Persönlichkeit über das ich sehr gerne gelesen habe. 4 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.11.2020
Die Sehnsucht der Kormorane
Hinzmann, Silvija

Die Sehnsucht der Kormorane


weniger gut

Joe Prohaska ermittelt wieder in Istrien

Gleich vorweg – der Titel ist einfach genial und versetzt in Reiselaune.

Der ehemalige Kommissar Joe Prohaska lebt nun in einem kleinen Dorf in Istrien wo er sich nun als Fotograf einen Namen gemacht hat. Ivo – Joes Freund und Inhaber eines Fotogeschäftes – vermittelt ihm Porträt- und Hochzeitsfotografien und ist dabei ziemlich engagiert. Doch Joes Herz schläft eben auch noch für die Kriminalistik und so geht er der hiesigen Polizei immer wieder mal zur Hand. Dieses Mal wird er sogar um Unterstützung offiziell gebeten.

Der Betreiber des Lokals „Plavi kormoran“ kommt bei einem Feuer in seinem eigenen Haus um. Die Polizei vermutet anfangs einen Racheakt aus Kreisen der Mafia oder der Drogenszene. Doch nach und nach tun sich mehr Verdächtige auf – illegale Geschäfte waren dem Opfer vertraut. Auch erzwungene Prostitution war ihm nicht fremd. Davon kann Marina ein Lied singen, die der Willkür und Gewalt des Opfers ausgesetzt war. Hat sie etwa das Feuer gelegt?

Joe Prohaska und Inspektor Rossi treffen auf ein Geflecht von Lügen und Intrigen, das es erst mal zu entwirren gilt.

Dieser Fall ist mittlerweile der vierte Band rund um Joe Prohaska. Ich habe die Vorgängerbände nicht gelesen und bin trotzdem ganz gut durch die Geschichte gekommen. Leider konnte mich die Autorin nicht so recht überzeugen – weder mit Spannung noch mit authentischen Dialogen. Ich habe grundsätzlich nichts gegen ruhige Krimihandlungen, aber hier hätte etwas Schwung der Handlung gut getan. Manche Szenen waren auch nicht ganz schlüssig.

Leider kann ich hier nur 2 Sterne vergeben, wenn ich auch gerne der Autorin nochmal eine Chance geben werde.

Bewertung vom 30.10.2020
Triceratops
Roiss, Stephan

Triceratops


ausgezeichnet

Ein Panzer schützt vor so manchem

Eine kaputte Familie rückt hier ins Zentrum der Geschichte, ein kleiner Junge spricht von sich selbst als Wir – das ist die Ausgangslage. Die Mutter psychisch krank und oftmals in einer geschlossenen Anstalt. Wenn die Mutter in der Psychiatrie ist, dann wird der Junge zur Oma gebracht. Dort wird er angenommen und erfährt Geborgenheit, die er zu Hause vermisst. Der Vater ist mit der Situation überfordert und so wird nur die Großmutter zu einer Bezugsperson für den kleinen Jungen.

Kleine Fragmente werden uns hier immer wieder präsentiert und aneinandergereiht. Wie Gedankenfetzen, die dem Erzähler durch den Kopf gehen. Nach dem Tod der Großmutter verschärft sich die Situation.

Der Schreibstil ist klar, knapp und distanziert. Dieses Wir hebt die Distanz noch weiter hervor. Die kurzen Kapitel sind sehr ungewöhnlich. Man muss sich an den Schreibstil gewöhnen und sich auf das Buch einlassen, um das Buch wirklich genießen zu können. Vieles wird angedeutet und gibt einen breiten Interpretationsspielraum für den Leser. Den Schreibstil finde ich sehr gut gewählt für diese Geschichte. Die einzelnen Kapitel scheinen wie einzelne Scherben, die nur zusammengesetzt ein großes Ganzes ergeben. Ohne diese Distanz wäre das Thema nicht auszuhalten.

Ein ungewöhnliches aufrüttelndes Buch, das noch lange nachhallt und dem ich gerne 5 Sterne vergebe.

Bewertung vom 28.10.2020
Wie ich lernte, Plan B zu lieben. Life is a story - story.one
Demblin, Gregor

Wie ich lernte, Plan B zu lieben. Life is a story - story.one


sehr gut

Beeindruckende Motivationsgeschichte

„Da draußen gibt es noch ein Leben, und das geht einfach weiter!“

Als Gregor Demblin nach einem Unfall erst realisieren muss, dass sein Leben von vorher nicht mehr da ist, gibt es ein Schlüsselerlebnis, das ihn wieder nach vorne blicken lässt. Ein 15-Minuten-Ausflug auf die Terrasse des Krankenhauses lässt ihn plötzlich wieder klar denken und nach vorne blicken – in ein neues, anderes Leben. Aber es wird SEIN Leben!

Und wie er es hier so begeistert schildert, wird daraus ein wunderbares Leben. Reisen, Liebe, Kinder, Job – alles gehört dazu. Auch ein Burn-out. Doch auch dieses wird bewältigt und auf geht’s zum nächsten Meilenstein.

Gregor ist ein „Stehaufmännchen“, von Krisen lässt er sich nicht unterkriegen, sondern er wahrt den Blick nach vorne. Da könnte sich so mancher ein Scheibchen abschneiden. Dass er nicht immer einfach ist und dass es immer wieder Rückschläge gibt, versteht sich von selbst. Die Kunst ist, sich nicht unterkriegen zu lassen und ein Ziel vor Augen zu haben.

Ich hätte gerne noch mehr von Gregor Demblin gelesen und vergebe 4 Sterne für diese wunderbare Geschichte.

Bewertung vom 28.10.2020
Sie packen aus
Schwabeneder, Mathilde

Sie packen aus


ausgezeichnet

Mutige Frauenporträts

„Die Camorra ist wie das Wasser. Sie dringt in die kleinsten Poren ein, ohne entdeckt zu werden.“

Die Journalistin Mathilde Schwabeneder-Hain arbeitet seit 2007 als Auslandskorrespondenten in Rom und gibt uns mit ihrem neuesten Buch „Sie packen aus – Frauen im Kampf gegen die Mafia“ einen aufschlussreichen Einblick in das organisierte Verbrechen.

Man trifft u.a. auf eine Kronzeugin, eine Fotografin, eine Staatsanwältin, eine Bürgermeisterin, eine Journalistin, die alle eines zum Ziel haben: der Mafia Schaden zuzufügen und auf der Seite des Gesetzes zu stehen. Interessant wie hier geschildert wird, dass die Clans auch die Staaten außerhalb Italiens unterwandern und dort Einfluss nehmen.

Vor diesen Frauen muss man den Hut ziehen. „Nicola hat einen Unfall gehabt.“ – Mit diesem Satz verständigt beispielsweise Piera Aiello ihre Schwiegermutter, um zu erzählen, dass sich vor ihren Augen gerade ein Drama ereignet hat. Doch Piera widersetzt sich dem Clan-Denken und vertraut sich der Justiz an. Ebenfalls lesen wir von der Camorra-Jägerin Nunzia Brancati, die als Juristin nicht nur die „Baby-Gangs“ verfolgt – Jugendliche, die bereits mit 10 oder 12 Jahren in die Fußstapfen ihrer großen Vorbilder treten und einen getöteten Anführer wie einen Heiligen verehren. Ihr ist auch bereits ein großer Coup gelungen und ihre Arbeit wird immer weitergehen und sie vor immer neue Herausforderungen stellen. Grausam liest sich die Geschichte von Rosalyn und Elsa, die den Mut hatten, anonym ihre Geschichten zu erzählen und vielleicht dadurch andere schützen, die mit den Methoden der Clans konfrontiert werden.

Die Autorin schreibt sachlich, klar und nicht zu ausschweifend. Die kurzen Porträts geben einen guten Überblick über die einzelnen Gesellschaftsschichten, die Berufsgruppen und auch Generationen. Und sie alle haben eines gemeinsam: Der Gedanke an die Clans ist ihnen zutiefst zuwider und sie sehnen sich nach einer Heimat, in der ein ganz normales Leben möglich ist.

„Wir haben die Aufgabe, bis zum Schluss zu kämpfen, um so das Beste für die Gesellschaft zu erreichen.“

Ein aufschlussreiches Buch über den Kampf gegen das organisierte Verbrechen, der hier von Frauen geführt wird. Gerne vergebe ich 5 wohlverdiente Sterne.

Bewertung vom 26.10.2020
Layla im Reich des Schneekönigs
Messner, Reinhold

Layla im Reich des Schneekönigs


gut

Schöne Geschichte

Reinhold Messner ist als Bergsteiger und Autor den meisten ein Begriff. Dieses Mal hat er sich als Kinderbuchautor versucht.

„Papa war häufig auf Reisen und lebte oft monatelang im Reich des Schneekönigs. Wenn er zurückkam, erzählte er nur wenig. Das Wasser, die Luft und das Licht dort oben hatten ihn schweigen gelehrt oder alles vergessen lassen. Das machte mich neugierig und eines Tages fragte ich ihn, ob ich mitdürfe.“

Das kleine Mädchen Layla darf mit ihrem Vater ins Reich des Schneekönigs reisen und trifft auf besondere Menschen und unbekannte Lebensbereiche. Layla genießt die unberührte Natur, versteht langsam die Begeisterung ihres Vaters für die Berge und lernt eine Zufriedenheit der Menschen kennen, die vom Konsumdenken noch sehr weit entfernt sind.

Die Illustrationen sind sehr ansprechend und kindgerecht, was man von der Sprache leider nicht sagen kann. Die Philosophie hinter der Geschichte werden wohl jüngere Kinder kaum verstehen. Auch zum Teil lange Schachtelsätze bringen Erklärungsbedarf mit sich.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und auch die Atmosphäre genossen. Für jüngere Kinder ist die Botschaft nicht auf Anhieb verständlich und ältere Kinder finden wohl die Illustrationen zu „kindlich“. Also, wer genau hier die Zielgrupxpe sein soll, ist mir nicht ganz klar. Von mir gibt es 3 Sterne.

Bewertung vom 26.10.2020
Das Natur Notizbuch
Wheelwright, Nathaniel T.;Heinrich, Bernd

Das Natur Notizbuch


ausgezeichnet

Zur Förderung der Aufmerksamkeit

Dieses Natur-Notizbuch ist ein Schatz, der gepflegt und gehütet werden will. Das Buch widmet sich gleich am Anfang der Aufmerksamkeit – und genau das ist wohl auch das Wichtigste, wenn man ein Naturalist sein möchte und beispielsweise Vögel oder Schmetterlinge entdecken will.

Die Kapitel führen langsam in die Beobachtungsthematik ein, erklären wie man sich mit Ökologie vertraut macht, welchen Wert Aufzeichnungen haben können. Wie man Erfahrungen festhält, um diese in Zukunft nutzen zu können, dem Jahresverlauf folgt und welche Geduld so manches Mal erforderlich ist, wenn man mal den Beobachterstatus erreicht hat.

Viele Tipps und Tricks führen auf diverse Feldbeobachtungen hin. Es wird auch darauf hingewiesen, wie man Aufzeichnungen führen kann und welche Erkenntnisse man daraus zieht. Organisation ist wohl oberstes Gebot, wenn man dem Autor Glauben schenken darf.

Skizzen, Tabellen, Zeichnungen ergänzen die lehrreichen Texte und machen Lust, gleich mit dem Naturstudium zu beginnen. Ebenso finden sich simple Experimente, die für den Einstieg eine Erleichterung sein können. Und man muss hier keinesfalls in die Ferne schweifen, um die Natur zu erkunden. Auch in der näheren Umgebung wird man die eine oder andere Entdeckung machen, bei der es durchaus lohnenswert ist, diese zu dokumentieren. Und dafür findet sich im Buch eine gute Möglichkeit – ungefähr ab der Hälfte des Buches findet man Monatstabellen, die man über fünf Jahre befüllen kann, um hier die Dokumentationen auch evaluieren zu können. Diese Tabellen sind nach Jahreszeiten gegliedert und wieder sehr schön gestaltet. Erleichternd finde ich hier auch das Lesebändchen.

Ein sehr informatives, lehrreiches und wunderschön gestaltetes Notizbuch, das viel Interessantes zu bieten hat. Ein tolles Geschenk über das sich so mancher Naturliebhaber (oder solche, die es noch werden wollen) bestimmt freut. 5 Sterne und eine Empfehlung sind hier selbstverständlich.

Bewertung vom 26.10.2020
Theo liebt es bunt
Langley-Swain, Samuel

Theo liebt es bunt


sehr gut

Eine Geschichte mit Tiefgang

Theo-Wiesel ist anders als die anderen im Wald. Er kleidet sich gerne bunt und auffällig, während die anderen Wiesel einheitlich die graue Wiesel-Farbe bevorzugen. Sie stellen sich Theo in den Weg und fordern ihn auf, nicht mehr aufzufallen sondern sich der Gruppe anzupassen. Als Theo daraufhin die Entscheidung trifft, den Wald endgültig zu verlassen, beginnen die übrigen Wiesel über ihren Standpunkt nachzudenken.

Das Bilderbuch ist als wunderbares Vorlesebuch für Kinder ab drei geeignet, wobei sicherlich einiges erklärt werden muss. Nur dann können die Kinder wohl begreifen, was der Autor ihnen sagen will. Die Sätze sind zum Teil etwas lang, da muss man ein wenig kürzen, aber das finde ich nicht weiter schlimm.

Die Illustrationen haben eine ziemliche Einheitsfarbe – hier merkt man gut, dass Theo das Leben bunter macht und ansonsten alle im Einheitstrott versinken. Das finde ich sehr gut getroffen. Auch die Emotionen können Kleinkinder leicht anhand der Illustrationen erfassen – man erkennt sehr gut wann es Theo gut geht und wann er traurig ist.

Ich finde, dass hier eine richtig schöne Geschichte präsentiert wird. Wichtig ist, dass man hier nicht nur vorliest, sondern mit den Kindern im Anschluss darüber spricht. Nur so können sie den Tiefgang erfassen.

„Es ist weder falsch noch furchterregend, wenn jemand anders ist. Im Gegenteil: Es macht das Leben schöner, lustiger und spannender!“

Gerne vergebe ich für dieses Buch 4 Sterne.

Bewertung vom 26.10.2020
Englein, Mord und Christbaumkugel
Baumann, Manfred

Englein, Mord und Christbaumkugel


sehr gut

Weihnachtliche Mörderjagd

Vom bekannten Krimiautor Manfred Baumann lesen wir hier drei unterschiedliche Kriminalgeschichten, die – wie könnte es anders sein – in Salzburg und Umgebung spielen. Wieder begegnen wir Kommissar Merana und seinem Ermittlerteam. Dieses Mal nicht gemeinsam als Team sondern abwechselnd in jeder einzelnen Geschichte sind die drei bekannten Kommissare im Einsatz.

Süßer die Glocken nie bimmeln
Als in der Orangerie des Schlosses Hellbrunn ein Toter aufgefunden wird, ist es mit Meranas Weihnachtsstimmung ganz schnell vorbei. Dabei wollte er nur mit der Großmutter einen netten vorweihnachtlichen Abend mit Chorgesang und Glühwein verbringen.

Englein, Mord und Christbaumkugel
Als Notburga Englein die Detektivin im mega-spleshigen Konsumtempel wird, scheinen sich all ihre Probleme zunächst in Wohlgefallen aufzulösen. Doch bereits kurz nach dem Start ihrer neuen Tätigkeit, passiert ein Mord im Einkaufszentrum und Notburga wird zur Hauptverdächtigen. Dieses Mal leitet Carola Salman die Ermittlungen, dabei wollte sie sich doch mit ihrer Tochter auf Weihnachten vorbereiten.

Wer klopfet an?
Hier treffen wir auf den Brauch des „Anglöckelns“ und auch das Aperschnalzen findet Erwähnung. Als sich die Anglöckler von Hof zu Hof begeben, um ihre Lieder zur Herbergsuche weiter zu tragen, steigt auch die Vorfreude Rosannas bei ihrem Freund David mit diesem Brauch einzukehren. Doch dort wird die Anklöckler-Gruppe nicht so empfangen wie sie es sich vorgestellt hatte. Denn auch hier wird ein Toter aufgefunden und dieses Mal ist Otmar Braunberger der ermittelnde Kommissar.

Trotz der Morde darf man bei allen drei Geschichten in eine wunderbare Weihnachtsatmosphäre eintauchen. Wer schon mal in Salzburg oder auch in St. Wolfgang einen Weihnachtsmarkt besucht hat, weiß von diesem Zauber. Besonders in den Orten rund um den Wolfgangsee kann man die Vorweihnachtszeit genießen (wenn man sich nicht von den Menschenmengen abschrecken lässt).

Der Schreibstil Manfred Baumanns ist dieses Mal eher ruhig und trotzdem folgt man den spannenden Ermittlungen mit Interesse.
Eine unterhaltsame Zusammenfassung von drei Kriminalgeschichten, die mit dem Regionalbezug zu Salzburg aufwarten können. Für jeden Krimiliebhaber ein schönes Weihnachtsgeschenk. Gerne vergebe ich 4 Sterne.