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Benedikt Bögle

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Insgesamt 406 Bewertungen
Bewertung vom 15.07.2019
Strafrecht - Besonderer Teil I
Eisele, Jörg

Strafrecht - Besonderer Teil I


ausgezeichnet

In fünfter Auflage ist das Lehrbuch von Jörg Eisele zum Besonderen Teil I des Strafrechts bei Kohlhammer erschienen. Alle für das erste juristische Staatsexamen relevanten Themen der Straftaten gegen die Person und der Straftaten gegen die Allgemeinheit kommen in diesem besonders gut strukturierten Lehrbuch vor. Der Autor ist Inhaber des Lehrstuhl für Deutsches und Europäisches Straf- und Strafprozessrecht an der Universität Tübingen.

Das Lehrbuch beginnt mit den Straftaten gegen die Person und folgt hier dem durchaus auch üblichen Aufbau, beginnend mit Totschlag und Mord, den weiteren Tötungsdelikten und schließlich den Körperverletzungsdelikten. Auch eher seltene Tatbestände - etwa die Zwangsheirat nach § 237 - finden hier Platz. Eisele schreibt sehr verständlich und bemüht sich um eine eher kleinteilige Gliederung; so kann man auf einen Blick die gesuchten Ausführungen gezielt finden. Am Beginn jedes Kapitels bzw. als Auftakt vieler Paragraphen führt der Autor die aus seiner Sicht wichtige Literatur zum Thema auf. Besonders positiv fällt dabei auf, dass Eisele diese Literatur nicht einfach nur alphabetisch und damit in den meisten Fällen inhaltlich vollkommen unübersichtlich ordnen. Im Gegenteil: Die Literaturempfehlungen sortiert er in diesem Lehrbuch nach einführenden Aufsätzen, Fällen und bedeutender Rechtsprechung.

So entsteht ein nicht nur gut verständliches, sondern vor allem auch sehr übersichtliches Lehrbuch. Abgerundet wird es durch eine Zusammenstellung der wichtigsten Definitionen zum Schluss, Aufbauschemata direkt bei den Delikten und einigen Tipps zur Fallbearbeitung - gesammelt am Schluss des Bandes, aber auch immer wieder "zwischendurch".

Bewertung vom 10.07.2019
Die Bibel

Die Bibel


gut

Die Bibel ist das Buch der Superlativen: Das meistgedruckte Buch, das in die meisten Sprachen der Welt übersetzte Buch - schlicht der Bestseller schlechthin. Diesem großen und großartige Werk widmen sich nun die beiden SPIEGEL-Autoren Annette Großbongardt und Johannes Saltzwedel in dem von ihnen herausgegebenen und bei Penguin erschienen Buch: "Die Bibel. Das mächtigste Buch der Welt". Vorgelegt haben sie eine Essaysammlung, die unterschiedliche Perspektiven der Heiligen Schrift beleuchtet.

Da geht es um die Frage nach der Entstehung einzelner Schriften der Bibel. Wann wurden mündliche Traditionen verschriftlicht? Es geht um die großen Gestalten der Bibel: Noah, Abraham, Mose und die Frage, ob sie wirklich - wie in der Bibel beschrieben - gelebt haben könnten. Es geht um die Entstehung des Neuen Testaments, um hermeneutische Fragen und das Zusammenspiel von biblischem Glauben und moderner Wissenschaft, schließlich auch um große Übersetzungen und Übersetzer der Bibel.

Entstanden ist tatsächlich ein ansehnlicher Mix vieler Themen, ausgewogen in der Auswahl. Die meist recht kurzen Essays, verfasst von - teilweise ehemaligen - Autoren des SPIEGEL können dabei die behandelten Fragen selbstverständlich nicht in der manchmal nötigen Tiefe behandeln. Dafür handelt es sich ja aber auch nicht um ein wissenschaftliches Buch. Dass der Klappentext dann aber damit wirbt, den Leser erwarte "Alles über das Buch der Bücher - die Bibel", darf doch zu denken geben.

Bewertung vom 10.07.2019
Die Erlöserin
Sadowsky, Nina

Die Erlöserin


sehr gut

Catherine hat einen wirklich ungewöhnlichen Job. Im Darknet vermittelt sie Entführungen - oder besser: gestellte Entführungen. An sie wenden sich Frauen, die ein neues Leben beginnen wollen, meist, weil sie einem grausamen Mann entfliehen wollen. Sie werden zum Schein entführt, der Ehemann muss ein Lösegeld bezahlen und finanziert so unbewusst das neuen Leben seiner mit einer neuen Identität ausgestatteten Frau.

Nur ein Job wollte der sonst so berechnenden und gewissenhaften Catherine nicht gelingen. Ihr Schützling starb. Zurück blieben der Ehemann und zwei Kinder. Später begegnet Catherine der Familie wieder: Der Vater wird ermordet. Die Protagonistin fühlt sich irgendwie für die beiden Kinder verantwortlich und beginnt, den Mörder zu suchen Die Spuren weisen immer mehr mitten in die Familie hinein.

Mit "Die Erlöserin" ist Nina Sadowsky ein spannender Roman gelungen. Die Perspektiven wechseln immer wieder und schaffen so einen vielfältigen, schnell erzählten und spannenden Roman.