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Ameland
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Kierspe

Bewertungen

Insgesamt 413 Bewertungen
Bewertung vom 07.03.2020
Die Frauen vom Alexanderplatz
Schneefuß, Elke

Die Frauen vom Alexanderplatz


gut

Zu wenig für einen historischen Roman

Elke Schneefuss siedelt ihren Roman in Berlin Ende 1918/Anfang 1919 an. Dort treffen wir auf drei sehr unterschiedliche junge Frauen. Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen und so verschieden wie sie sind, sind auch ihre Träume, die sie versuchen zu realisieren.

Eigentlich ist sowohl das Setting als auch die Charaktere und die damalige Zeit sehr interessant. Leider hat die Autorin es nicht geschafft, dieses Potential vollständig zu nutzen. Mit den Protagonisten und ihrem Schicksal wurde ich nicht warm und durch die vielen Perspektivwechsel bleiben sie blass.

Für einen historischen Roman fehlt es an tiefergehenden Beschreibungen sowohl der gesellschaftlichen als auch der politischen Verhältnisse damaliger Zeit. Deutschland ist in vielerlei Hinsicht im Umbruch, aber das wird immer nur angerissen.

Der Schreibstil ist einfach und angenehm zu lesen, so dass ich zügig durch die Geschichte gekommen bin.

Ein Rätsel ist mir bis zum Schluss der Titel geblieben, denn keine der Frauen wohnt am Alexanderplatz noch hat der Platz eine wichtige Bedeutung in dem Roman.

Schade, ich hatte mir mehr von dem Buch erhofft. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch – ich weiß es nicht. So bleibt es für mich eine nette Geschichte, die von mir drei Sterne bekommt.

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Bewertung vom 05.03.2020
Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung / Sophia Bd.1
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung / Sophia Bd.1


ausgezeichnet

Eine starke Frau und ihr großer Traum

Ich liebe die Bücher von Corina Bomann und nach der Trilogie „Der Frauen vom Löwenhof“ war ich schon sehr gespannt auf den Band 1 dieser neuen Reihe. Und was soll ich sagen …. das Warten hat sich so was von gelohnt.

Die Autorin nimmt uns mit nach Berlin Mitte der zwanziger Jahre im letzten Jahrhundert und wir lernen die junge Chemiestudentin Sophia kennen. Ihr Weg scheint vorgezeichnet, aber dann ändert sich aufgrund eines ihrer Naivität geschuldeten Moments alles schlagartig für sie.

Mit Sophia hat Corina Bomann einen bemerkenswerten Charakter für ihre neue Serie geschaffen. Die behütete Tochter aus gutbürgerlichem Haus macht bereits in diesem Band eine tolle Entwicklung durch. Sie ist eine starke Person, die mir von Beginn an sympathisch war und ich konnte ihre Emotionen gut nachfühlen.

Gekonnt wurden Historie und fiktive Geschichte miteinander verwoben und die gesellschaftlichen Ansichten damaliger Zeit sehr anschaulich dargestellt. Als Protagonisten wirken die unterschiedlichsten Personen aus diversen Schichten der Gesellschaft mit, außer Sophia sind das z. B. eine Nackttänzerin oder so bekannte Größen wie Helena Rubinstein oder Elizabeth Arden.

In ihrem bekannt leichten und flüssigen Schreibstil hat uns die Autorin einen facettenreichen und trotz seines Umfangs stets interessanten Roman präsentiert, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Am liebsten hätte ich mir sofort den nächsten Band geschnappt und weitergelesen. Von mir gibt es neben einer unbedingten Leseempfehlung fünf fette Sterne.

Bewertung vom 25.02.2020
Feuerland
Engman, Pascal

Feuerland


sehr gut

Nervenaufreibend

Fast hätte ich das Buch schon relativ früh abgebrochen. Ich will nicht zu viel verraten, aber das erste in Chile spielende Kapitel ist mir echt an die Nieren gegangen. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich weitergelesen habe, denn das Buch ist echt spannend.

Es dauert eine Weile bis man die Verbindung zwischen den beiden Erzählsträngen und den völlig unterschiedlichen Verbrechen erkennt. Die Kriminalkommissarin Vanessa Frank ist keine Ermittlerin der gängigen Sorte und ihr Leben ist gerade etwas aus den Fugen geraten. Sie ist eher der Typ einsamer Wolf. Bei ihren „Ermittlungen“ bewegt sie sich größtenteils außerhalb aller Regeln und Vorschriften, so dass die Geschichte rein gar nichts mit normaler Polizeiarbeit zu tun hat.

Der flüssige Schreibstil und die spannende Erzählweise lassen die Seiten nur so dahinfliegen und ab einem bestimmten Zeitpunkt mochte ich das Buch auch nicht mehr zur Seite legen.

Gefallen haben mir die geschichtlichen Hintergrundinformationen über Chile.

Nach anfänglichen Bedenken konnte mich das Buch doch noch fesseln und ich vergebe vier Sterne.

Bewertung vom 23.02.2020
Eddie Fox und der Spuk von Stormy Castle / Eddie Fox Bd.1
Szillat, Antje

Eddie Fox und der Spuk von Stormy Castle / Eddie Fox Bd.1


ausgezeichnet

Niedliches Kinderbuch

Direkt am Anfang des Buches werden die Protagonisten mit ihren besonderen Merkmalen auf eine witzige Art und Weise kurz dargestellt. Das lässt schon ahnen, dass man als Leser Spaß haben wird.

Eddie Fox ist ein waschechter Graf, aber leider schon vor sehr langer Zeit verstorben. Mit seiner kurzsichtigen Fledermaus-Freundin Tilla lebt er jedoch weiterhin in seinem Burgzimmer. Allerdings wird seine Ruhe bald empfindlich gestört und er muss zu ungewöhnlichen Mitteln greifen.

Antje Szillat hat mit dem ängstlichen Eddie, der unerschrockenen Pia, der Fledermaus Tilla und dem niedlichen Drachen Golfo absolut liebenswerte Figuren geschaffen. Im Laufe der Geschichte lernt Eddie wie wichtig Freundschaft sein kann und man Menschen erst näher kennen lernen muss bevor man über sie urteilt.

Susanne Göhlich hat den Protagonisten nicht nur auf dem Cover ein Gesicht gegeben, denn auch im Inneren finden wir überall sehr niedliche und teilweise witzige Illustrationen von ihr.

Sowohl das Schriftbild als auch der Schreibstil und die kurzen Kapitel sind wie geschaffen zum Selberlesen für die jungen Leser. Aber natürlich kann man sich die Geschichte auch gut vorlesen lassen – macht ja auch Spaß.

Die Geschichte ist spannend und ein ganz kleinwenig gruselig, aber auch witzig und bestens geeignet für Jungen und Mädchen ab ca. acht Jahren. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und bekommt von mir fünf Sterne.

Bewertung vom 17.02.2020
Der Klassenkassen-Klau / Mina und die Karma-Jäger Bd.1
Clark, Janet

Der Klassenkassen-Klau / Mina und die Karma-Jäger Bd.1


sehr gut

Witziges Kinderbuch mit einer Botschaft

Auch wenn die Zielgruppe wahrscheinlich mit dem Wort Karma bisher noch nichts anfangen konnte, so wird die Bedeutung im Verlauf der Geschichte ziemlich schnell deutlich. Jede Handlung hat Auswirkungen in die eine oder andere Richtung.

Das Thema ist wirklich gut und witzig von Janet Clark ausgearbeitet. Mit der pragmatischen Mina und dem nervigen Julius handelt es sich um zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Aber genau das macht den Reiz der Geschichte aus und veranschaulicht das Grundthema sehr gut. Auch die anderen Kinder sind wie aus dem wahren Leben gezeichnet.

Die kleinen schwarz-weißen Zeichnungen sind eine schöne Zugabe und bereichern die Geschichte zusätzlich.

Der Schreibstil ist einfach, witzig und gut verständlich. Schriftgröße und die Kapitellänge sind altersgerecht. Das Buch ist sowohl für Mädchen als auch Jungen ab etwa 9 Jahren geeignet.

Ich denke der Auftakt zu dieser Reihe ist gelungen und ich vergebe gerne vier Sterne.

Bewertung vom 13.02.2020
Die Frauen von Richmond Castle
Rees, Tracy

Die Frauen von Richmond Castle


gut

Unterhaltsame Familiengeschichte

Tracy Rees nimmt uns mit in das England der 1920er Jahre und gewährt uns Einblicke in das Leben der reichen Familie Camberwell. Wir begleiten die Stiefmutter Midge, die beiden Töchter ein gutes Jahr. Hinzu gesellt sich Delphine, die dem Martyrium ihrer Ehe entflohen ist.

Von den Charakteren konnten mich lediglich Midge und Delphine überzeugen. Alle anderen Personen blieben in meinen Augen schwach.

Erzählt wir die Geschichte aus den unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten, das und die Einschübe von Briefen sorgen für Abwechslung. Obwohl Tracy Rees es versteht zu schreiben, hat sie meiner Meinung nach bei diesem Buch das Potential, das die Themen boten nicht ausgenutzt. Inhalte wie Gewalt in der Ehe, eine ungeheuerliche Tat, Schuld und Vergebung sowie eine junge Frau mit einem Traum, die sich in der Männerwelt behaupten muss, hätten spannend sein können. Auch die damaligen Lebensverhältnisse der unterschiedlichen Schichten wurden leider nur angerissen.

Für mich handelt es sich bei diesem Buch nicht um einen historischen Roman und es kommt bei weitem nicht an „Die Reise der Amy Snow“ heran. Schade, aber dafür kann ich nur drei Sterne vergeben.

Bewertung vom 07.02.2020
Rikka
Nylund, Maiken

Rikka


sehr gut

Wenn das Leben gefühlt nur noch aus Problemen besteht

Die Geschichte greift einige Themen auf, die junge Mädchen sehr belasten können. Rikka ist zehn Jahre alt und ein Scheidungskind. Ihre Eltern haben jeweils einen neuen Partner und mit diesem auch Nachwuchs. Ihre Halbgeschwister leben also jeweils mit beiden Elternteilen zusammen im Gegensatz zu ihr. Sie pendelt und fühlt sich nirgendwo richtig zugehörig. Dann hat sie noch Streit mit ihrer allerbesten Freundin und das erste Verliebtsein ist auch noch ein Thema. All diese Themen sind sehr gefühlvoll in dem Buch dargestellt.

Rikka ist ein starker Charakter, der sehr gut beschrieben ist. Die Schreibweise ist einfach und gut verständlich. Die Schrift ist etwas größer und die Kapitel haben eine übersichtliche Länge.

Das Cover ist schön gestaltet mit Rikka als Eyecatcher und um sie herum lauter Gegenstände, die im Text vorkommen. Auch im Buch befinden sich kleine schwarz-weiße Zeichnungen vor jedem Kapitel.

Meines Erachtens ist dies ein Buch hauptsächlich für Mädchen, die bestenfalls im gleichen Alter wie Rikka sind. Von mir bekommt das Buch vier Sterne.

Bewertung vom 03.02.2020
Das Wolkenschiff - Aufbruch nach Südpolaris (Das Wolkenschiff 1)
Hardy, Vashti

Das Wolkenschiff - Aufbruch nach Südpolaris (Das Wolkenschiff 1)


sehr gut

Abenteuerliche Reise junger Entdecker

Was für eine tolle – teils märchenhafte – Abenteuergeschichte. Mit großem Vergnügen habe ich die Zwillinge Arthur und Marie auf ihrer Reise nach Südpolaris begleitet. Die Geschichte enthält alles was ein junges (und auch älteres) Leserherz höher schlagen lässt. Sie ist spannend und mit Königen und Fabelwesen teilweise auch märchenhaft.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und vertreten beide Seiten von Gut und Böse. Insbesondere die weiblichen Personen sind als sehr starke Persönlichkeit dargestellt.

Da mit den Zwillingen beide Geschlechter abgebildet werden, dürfte dieses Buch sowohl für Jungen als auch Mädchen interessant sein.

Trotz aller Begeisterung gefällt mir in einem Jugendbuch nicht, dass eine Mehrfachmörderin straffrei davon kommt. Dieser Teil ist meiner Meinung nach auch zu heftig für die Zielgruppe.

Trotz dieser Kritik freue ich mich auf eine oder mehrere Fortsetzungen und vergebe für diesen ersten Teil vier Sterne.

Bewertung vom 03.02.2020
Eisige Dornen / Nathalie Svensson Bd.4
Moström, Jonas

Eisige Dornen / Nathalie Svensson Bd.4


ausgezeichnet

Spannender Krimi mit brisantem Thema

„Eisige Dornen“ war nach „Mitternachtsmädchen“ mein zweiter Krimi mit der Psychiaterin Nathalie Svensson. Ich fand diesen Krimi fast noch besser.

Der Leser bekommt einen guten Einblick in die Ermittlungsarbeiten und der Druck unter dem die Ermittler stehen, ist spürbar. Hinzu kommen bei einigen Protagonisten private Schwierigkeiten. Da Ermittler auch nur Menschen sind, mag ich es wenn sich ein Krimi nicht nur auf das Verbrechen beschränkt.

Wir haben es hier mit verschiedenen Schauplätzen und einem Wechsel der Perspektive zwischen Ermittler und Täter zu tun. Einige wenige Kapitel enthalten Rückblicke. Der Schreibstil ist fesselnd und die Seiten fliegen nur so dahin. Lange ist mir nicht klar gewesen welches Motiv und welcher Täter hinter den Morden steckt.

Die zugrunde liegende Thematik und deren Handhabung haben mir gut gefallen. Dieses Thema wird nicht so oft angegangen.

Jonas Moström versteht sein Handwerk und ich freue mich auf weitere Krimis des Autors. Gerne vergebe ich fünf Sterne für „Eisige Dornen“.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.07.2018
Eine unbeugsame Braut
Ahrnstedt, Simona

Eine unbeugsame Braut


sehr gut

Ein spannender historischer Liebesroman

Illiana lebt in einer lieblosen Familie; die Mutter ist eiskalt und hängt nur an einem ihrer Söhne und ihr Vater und die Brüder sind roh und gewalttätig. Trotzdem ist Illiana ein mitfühlender Mensch geworden. Sie ist hilfsbereit und ihr Wissen um die Heilkraft von Kräutern und anderen Pflanzen ist dabei sehr hilfreich. In Kürze steht ihre Hochzeit mit einem netten jungen Mann an.

Aufgrund eines Missverständnisses gerät sie in die Hände des Königskriegers Markus Järv. Dieser ist berühmt berüchtigt und überall gefürchtet. Die beiden Protagonisten scheinen gegensätzlicher nicht sein zu können. Obwohl sich beide sträuben, entscheidet der König, dass Markus und Illiana heiraten müssen.

Auf ihrem gemeinsamen Weg haben die beiden vielen Gefahren zu trotzen und eigene Streitigkeiten auszutragen. Es gibt Missverständnisse, aber auch ein kennenlernen des jeweils anderen. So kann aus Hass Liebe und aus Verachtung Achtung und Verständnis erwachsen.

Mir gefällt, dass sich sowohl Illiana als auch Markus während der Story sichtbar entwickeln.

Der Schreibstil ist flüssig, angenehm zu lesen. Auch wenn im Großen und Ganzen das Ende vorhersehbar ist, so weiß Frau Ahrnsted durch unerwartete Ereignisse oder Nebenstränge den Leser jederzeit zu fesseln.

Der im 14. Jahrhundert spielende Liebesroman gewährt uns einen kleinen Einblick in die damaligen Lebensumstände und hat mir einige unterhaltsame Lesestunden beschert. Da ich einige Szenen für die damalige Zeit unrealistisch und für die Protagonistin unangemessen halte, vergebe ich trotzdem immer noch gute 4 Sterne.