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kvel

Bewertungen

Insgesamt 649 Bewertungen
Bewertung vom 24.05.2015
Leseproben nach Kompetenzstufen
Kempf, Gerhard

Leseproben nach Kompetenzstufen


ausgezeichnet

Lesetests.

Dies ist ein Arbeitsheft mit Leseproben für Schüler der 3. / 4. Jahrgangsstufe.

Es enthält Lesetests mit Kompetenzfragen zum Textverständnis.

Die Texte sind jeweils eine bis eineinhalb Seiten lang und es gehören jeweils zwei Seiten mit den Aufgaben dazu.
Die Lesetexte und die Aufgaben haben eine angenehme Schriftgröße.

Das Heft enthält u.a. Sachtexte, Erlebniserzählungen und Märchen.
Die Themen der Texte finde ich gut und ansprechend; z.B. "Die schnellsten Tiere der Welt", "Kanada: Die Bären sind los!", "Wie der König zu seinen Schuhen kam".

Ganz wichtig fand ich, dass die Sammlung einen Lösungsteil enthält.
Die Lösungen sind gut strukturiert, so dass man leicht und einfach nachschauen und die Übungen kontrollieren kann.

Die Investition lohnt sich!

Bewertung vom 24.05.2015
Wir werden Leseprofi - Fit durch Lesetraining! / Arbeitsheft 3. Schuljahr
Stolz, Ulrike;Kohl, Lynn-Sven

Wir werden Leseprofi - Fit durch Lesetraining! / Arbeitsheft 3. Schuljahr


ausgezeichnet

"Lesekompetenz leicht gemacht!"

Dies ist ein Lesekompetenz-Arbeitsheft mit Texten für Schüler der 3. Klasse.

Es enthält Texte zum Lesen-Üben mit weiterführenden Übungen zum Textverständnis, Rechtschreibung und Grammatik.

Es sind 24 Texte mit Übungseinheiten enthalten.
Der Text mit den Übungseinheiten ist immer eine Doppelseite und somit sehr übersichtlich gegliedert (und somit ohne auch nur ansatzweise ein Gefühl der Überforderung aufkommen zu lassen).
Die Länge der Texte steigert sich von 98 bis 270 Wörtern.
Die Lesetexte und die Übungsaufgaben haben eine gute Schriftgröße.

Die Themen der Texte finde ich gut gewählt; z.B. "Wale", "Im Gebirge", "Fischfang in den Tropen".

Ganz wichtig fand ich, dass das Arbeitsheft auch einen Lösungsteil enthält.
Die Lösungen sind gut strukturiert, so dass man leicht und einfach nachschauen und die Übungen kontrollieren kann.

Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis!

Bewertung vom 24.05.2015
Ex
FitzGerald, Helen

Ex


ausgezeichnet

Krimi + Thriller + ??? = Roman.

Inhalt:
Es sollte eine lustige Junggesellinnen-Abschiedstour werden; so jedenfalls war der Plan von Catriona; sie wollte mit ihren Ex-Partnern noch einmal intim werden, sozusagen im Gedenken an die "guten, alten Zeiten".
Was sie allerdings nicht geplant hatte, war, dass alle ihre One-Night-Stands anschließend zu Tode kamen und deren abgetrennte Geschlechtsteile jeweils aufgefunden wurden.
Aus diesem Grund saß Catriona plötzlich im Gefängnis, anstatt wie eigentlich geplant ihre große Liebe, den italienischen Arzt Joe, zu heiraten und dann mit ihm in die Toskana zu ziehen.
Catriona versucht die Wahrheit herauszufinden: Sie geht in sich; geht gedanklich all ihre bisherigen Beziehungen durch, durchdenkt ihre Beziehungen zu ihrer Mutter, ihrem Vater, ihrer besten Freundin Anna und Joe.

Meine Meinung:
Die Erzählung ist wirklich kurzweilig.
Aber ich muss gestehen, dass ich während des Lesens so einige Male dachte:
Äh - Puh - Ehm (und auch phasenweise kurz davor war, das Lesen aufzugeben).

Die lebendige Wortwahl der Autorin hat mir sehr gut gefallen:
"Der Regen prasselte so stark, dass hinter den lautstark wedelnden Scheibenwischern kaum etwas zu sehen war. ... kam plötzlich die Sonne heraus und rief: "Überraschung!"" (S. 238)

Und die Autorin kann sich hervorragend in die Psyche ihrer Protagonistin eindenken und dies dem Leser auch vermitteln:
Sie zeigt die vielen Schichten der Psyche auf.
Ganz tief unten in der Seele brodelt es.
Nichts ist so, wie es (auf den ersten Blick) scheint.
Beim Lesen hatte ich das Gefühl, als ob ich von vorne auf eine Münze blicken würde und diese aber hinten ganz anderes aussieht.

Fazit:
Lesenswert.
Begründung:
Was auch immer man als Leser erwarten würde -
dieser Roman liefert es jedenfalls nicht.
Und dies macht den Roman so unerwartet und spannend.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.05.2015
Das Labyrinth ist ohne Gnade / Labyrinth Bd.3
Wekwerth, Rainer

Das Labyrinth ist ohne Gnade / Labyrinth Bd.3


ausgezeichnet

"Was erwartet den letzten Überlebenden hinter dem sechsten Tor?"
(Auszug vom Buchrücken).

Hier kommt nun endlich des Rätsels Lösung.

Inhalt:
Nach wie vor gilt seit der ersten Welt, dass die Protagonisten eine konkrete Aufgaben zu erfüllen haben: Nämlich zu überleben.
Es gilt weiterhin, dass es insgesamt sechs Welten gibt, die sie durchlaufen müssen, um zu einem Tor und damit in die nächste Welt zu gelangen.
Aber: Jede Welt hat jeweils ein Tor weniger als sie Anzahl an Personen sind. D.h. ganz am Ende ihrer Reise wird es nur ein Einziger schaffen und den "Preis des Lebens" gewinnen.
Hier in diesem letzten Band der Trilogie müssen die "Überlebenden" der ursprünglich 7 Jugendlichen nun die letzten beiden Welten "durchlaufen".
Und nach dem letzten Tor wird die Ursache bzgl. dem Labyrinth gelüftet.

Meine Meinung:
Ich muss gestehen, dass ich die letzten beiden Welten beim Lesen als sehr zäh empfand.
Denn ich fieberte dem Ende entgegen, um endlich die Hintergründe zu erfahren.

Dann schließlich des Rätsels Lösung fand ich sehr interessant und ich empfand dies als eine wirklich gelungene Auflösung mit einer grandiosen Idee dahinter.

Während des Lesens der Bände, fragte ich mich des Öfteren, ob es wirklich eine Trilogie sein muss, oder ob man die Geschichte nicht auch in einem Band hätte zusammen fassen können. Im Nachhinein würde ich sagen, dass die Aufteilung ok ist, denn ich finde der Leser wird langsam auf das Ende hingeführt und es ist und bleibt insgesamt sehr spannend.

Während des Lesens der Bände, fragte ich mich des Öfteren, ob der Titel "Labyrinth" wirklich passend ist, da doch Welten durchlaufen werden müssen. Im Nachhinein würde ich sagen, dass die Bezeichnung ok geht.

Während des Lesens der Bände, fragte ich mich des Öfteren, ob die in den Titeln angedeutete "Aktivität" des Labyrinths gerechtfertigt ist ("... erwacht" oder "... jagt dich") und ob das Labyrinth wirklich so viel Einfluss auf das Geschehen nimmt. Im Nachhinein würde ich sagen, dass diese Andeutungen nicht unpassend sind.

Leider kann ich natürlich hier die Auflösung nicht verraten.
Aber so viel: Es geht um wissenschaftliche und technische Ansätze.
Und das hängt mir persönlich echt nach und lässt mich gar nicht mehr los.
Vielleicht gerade, weil ich als Leser durch so viele Welten und Seiten durchhalten musste, um endlich ans Ende zu gelangen; aber auf jeden Fall gab mir das Ende einiges zum Denken und Knabbern.

Mein Fazit: Durchhalten - es lohnt sich wirklich alle drei Bände zu lesen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.05.2015
Das Labyrinth jagt dich / Labyrinth Bd.2
Wekwerth, Rainer

Das Labyrinth jagt dich / Labyrinth Bd.2


gut

Band 2 der Trilogie.

Inhalt:
Nach wie vor gilt seit der ersten Welt, dass die Protagonisten eine konkrete Aufgaben zu erfüllen haben: Nämlich zu überleben.
Es gilt weiterhin, dass es insgesamt sechs Welten gibt, die sie durchlaufen müssen, um zu einem Tor und damit in die nächste Welt zu gelangen.
Aber: Jede Welt hat jeweils ein Tor weniger als sie Anzahl an Personen sind. D.h. ganz am Ende ihrer Reise wird es nur ein Einziger schaffen und den "Preis des Lebens" gewinnen.
Nach dem ersten Band der Trilogie müssen die "Überlebenden" der ursprünglich 7 Jugendlichen nun die Welten 3 und 4 "durchlaufen".

Meine Meinung:
Der Mittelteil-Roman dieser Trilogie ist ebenfalls wieder super spannend in einem leichten und flotten Schreibstil geschrieben.

Gut fand ich wieder, dass die "Probleme" der Protagonisten behandelt werden: Denn inzwischen haben sich zwei Pärchen gefunden, die sich ihre gegenseitige Zuneigung eingestanden haben, und damit ist die Konstellation auf jeden Fall klar, dass sich nämlich die Pärchen gegenseitig wohl bis zum Ende unterstützen werden. Dies ist auch den anderen klar und sie müssen sich überlegen, wie sie damit umgehen wollen.

Die Aussage aus Band 1 "Fürchtet euch vor euren Ängsten" gilt natürlich auch für diesen Band.

Den letzten Band werde ich auf jeden Fall lesen, weil ich unbedingt wissen möchte, wie sich die Situation vor dem letzten Tor entwickeln wird.

Bewertung vom 06.05.2015
Das Labyrinth erwacht / Labyrinth Bd.1
Wekwerth, Rainer

Das Labyrinth erwacht / Labyrinth Bd.1


sehr gut

"Fürchtet euch vor euren Ängsten" (S 58)

Inhalt:
7 Jugendliche, Jungs und Mädchen, das Alter würde ich bei allen auf ca. 20 Jahre schätzen, erwachen in einer völlig fremden Welt. Niemand weiß, wie er dahin gekommen ist, und hat keinerlei Erinnerung an sein Vorleben. Zu dem Warum können sie sich ebenfalls keinen Reim machen. Fest steht jedenfalls, dass sie eine konkrete Aufgaben haben: Nämlich zu überleben.
Es gibt insgesamt sechs Welten, die sie jeweils in 72 Stunden durchlaufen müssen, um zu einem Tor in die nächste Welt zu gelangen. Aber: Jede Welt hat jeweils ein Tor weniger als sie Anzahl an Personen sind. D.h. ganz am Ende ihrer Reise wird es nur ein Einziger schaffen und gewinnt den "Preis des Lebens".
In diesem ersten Band der Trilogie werden die ersten beiden Welten durchschritten: Welt Nummer eins ist eine heiße Steppe mit etwas Wald; und Welt Nummer zwei ist kalt mit Schnee.

Meine Meinung:
Der Roman ist super spannend in einem leichten und flotten Schreibstil geschrieben.

Gut fand ich, dass die "Probleme" beschrieben werden:

Zum einen, dass ein simpler Fehltritt zu einem verstauchten Fuß führt und man somit plötzlich absolut wehrlos ist, weil man einer Gefahr nicht mehr davon laufen kann, und überhaupt nicht mehr sicher sein kann, ob man den weiten Fußmarsch durch die Welt überhaupt schafft - ganz zu schweigen davon, dass man dann als Letzte ankommen würde und kein Tor mehr übrig geblieben wäre.

Und: Jeder muss sich mit der Frage aus einander setzten, wie er mit dieser Situation umgeht: Bilden sie eine Gruppe und versuchen sich gegenseitig zu helfen oder soll man sich als Einzelkämpfer durchschlagen. Und wie würde man sich vor den Toren verhalten: Wie "weit" würde man selber gehen, was wäre man bereit zu tun, um durch ein Tor zu gelangen und nicht zurück bleiben und dem sicheren Tod geweiht sein zu müssen?!

Eigentlich würde ich gerne 5 Sterne vergeben; aber, was mich des Öfteren gestört hat, war, dass zu wenig Hintergrundinformationen preis gegeben wurden; ja, mir ist schon klar, dass diese Gefahr bei Trilogien besteht, um die Spannung zu erhalten; 4 Sterne deshalb und weil ich die Hoffnung hege, dass die folgenden Bände ebenso spannend bleiben und das Thema Labyrinth irgendwann in eine logische Erklärung mündet, denn sonst wäre das ganze Lesen umsonst gewesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2015
H2O - Das Sterben beginnt
Pala, Ivo

H2O - Das Sterben beginnt


sehr gut

Das Wasser bringt den Tod.

Inhalt:
Ein Akt des Terrors: Radioaktives Material wird in eine Trinkwassertalsperre im Bayerischen Wald gekippt. Diese Wasserreservoir versorgt eine große Fläche mit vielen Menschen. Schon sehr bald sterben die Menschen an den radioaktiven Verstrahlungen des verseuchten Wasser aus den Wasserleitungen.
Major Julian Berg von der Terrorabwehr und Dr. Alexander Kehlhausen vom Bundesamt für Strahlenschutz versuchen die Herkunft des Giftmülls zu ermitteln und noch weitere Anschläge zu verhindern.
Es werden hauptsächlich die Vorgänge und Nachforschungen in den Behörden und Abteilungen rund um den Katastrophenschutz beschrieben.
Dabei geht es natürlich auch um Macht und Intrigen in der politischen Landschaft.

Meine Meinung:
Gut:
Der Roman ist sehr spannend geschrieben und lässt sich angenehm lesen.

Nicht so gut:
Beim Lesen hat man des Öfteren den Eindruck, dass man einen amerikanischen Actionfilm ansehen würde; bei dieser szenischen Darstellung merkt man, dass der Autor auch Drehbücher schreibt.

Nicht so gut:
Es wird eine sehr gewaltsame Vorgehensweise beschrieben, inkl. Folterungen; dies erinnert wieder an Actionfilme amerikanischer Machart.

Gut:
Die Erzählung regt zum Nachdenken an, ob es vertretbar ist, einen Menschen Gewalt an zu tun (um Informationen heran zu kommen) um die Bevölkerung eines ganzen Landes zu schützen.

Nicht so gut:
Die Erzählung birgt leider einige logische Schwächen; kann man aber, meiner Meinung nach, großzügig darüber hinwegsehen.

Gut:
Darstellung über die (moralischen) Abwägungen, ob das Militär zum Schutz für die zivile Bevölkerung eingesetzt werden soll, jedoch die Gefahr der Bildung einer Diktatur und Behördenwillkür gegen das Volk birgt.

Fazit: Echt gut.

Bewertung vom 01.05.2015
Die Diktatur der Moral
Ogger, Günter

Die Diktatur der Moral


sehr gut

"Wo die Moral ihre Macht zeigt, ist die Heuchelei nicht weit."
(Zitat vom Buchrücken)

Inhalt:
Das Sachbuch zeigt anhand vieler Beispiele, wo die "neue Moral" überall an zu treffen ist; in der Politik, im Wertesystem der Gesellschaft, usw.
Dabei hat diese Moral natürlich auch Auswirkungen und Folgen.
Denn diese Moral kann auch als ein Korsett für unser Verhalten und unsere Wertvorstellungen und somit gegen unsere persönliche Freiheit verwendet werden.
"Unter dem Vorwand, Moral und Sicherheit zu garantieren, setzen die Staaten modernste Überwachungstechnik ein. Dient die Moral am Ende nur der Kontrolle der Bürger?" (gemäß Umschlaginnenseite).

Meine Meinung:
Der Autor hat, meiner Meinung nach, sehr gute Ansätze:
Moral ist auf jeden Fall ein Machtinstrument!

Mit seinen Ausführungen öffnet er einem als Leser die Augen.
Allerdings sind mir des Öfteren die Argumentationpunkte des Autors nicht stringent genug.

Fazit:
Haben wir oftmals keine anderen Probleme als das ewige Moralisieren und uns über andere und alles mögliche zu echauffieren?!

Und ob man durch das ewige "Klein-Klein" des moralischen Tunnelblicks nicht Gefahr läuft das "Große Ganze" aus den Augen zu verlieren.

Wichtige Erkenntnis:
Nichts und niemand kommt dagegen an, wenn es gesellschaftlich als "unmoralisch" eingestuft ist - egal, ob richtig oder nicht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.05.2015
Schlossplatz, Berlin
Breuel, Nikolaus

Schlossplatz, Berlin


ausgezeichnet

"Wann, wenn nicht jetzt? Wo, wenn nicht hier? Wer, wenn nicht wir?" (Bucheingangszitat)

Inhalt:
Ein Roman über den Politikbetrieb ab der Entstehung einer grandiosen Idee eines Mega-Projektes.

Auszug aus dem Kapitel "Wie die Badelandschaft in Rödels Kopf entstanden ist":
"Selbstverständlich hält das Leben und erst recht eine ganztägige oder sogar mehrtägige Kreisbereisung dem Wahnsinn unzählige Chancen bereit. Rödel könnte auch am gleichen Tag, aber erst später verrückt geworden sein; Rödel wurde am Abend seiner Kreisbereisung verrückt, Rödel wurde am Stammtisch verrückt, Rödel wurde verrückt als er sich reden hörte, als er sich das immer gleiche Zeug reden hörte, als er den Obstbrand lobte, den er nicht mochte, mit dem Obstbrand anstieß und den Obstbrand trank. Glas für Glas spürte Rödel das Anwachsen des Schmerzes im Kopf. Er saß da, und fühlte sich wie ein Schwamm, vollgesogen mit Straßenkilometern, örtlichen Bieren und Schnäpsen, dazu das immer gleich Ja und Aber, dazu die immer gleichen Einwände, die immer gleiche Lustlosigkeit, warum das alles nicht geht, warum sich nichts ändern soll, nicht bei uns, nicht hier, bei den anderen schon, bei uns nicht. Wir fahren in die Zukunft mit angezogener Handbremse. Während Rödel an dem Stammtisch saß, ist es ihm plötzlich egal gewesen, das ganze Parteiprogramm, die Politik, die Ordnung der Argumente, auf die er sonst achtet, die großen Ziele, die ihm sonst so wichtig sind, und alles andere auch. Ein Gedanke, ein Wort, Zugerufenes, da war sie, da ist die Badelandschaft aufgetaucht, da stand sie vor ihm in seinem Kopf. Rödel erfand sich eine Welt. In Rödel entstand ein prächtiges Bild. Ein Bild voller Freude, so heiter wie rein, so bunt wie unbeschwert. Rödel redete wie ehedem, er benahm sie wie zuvor. Rödel klopfte auf Schultern, er nickte den Leuten zu und erhob sein Glas. Sein Körper ergab sich und versank mit den anderen im Dunst der Alkoholseeligkeit des Abends. Rödels Gefühl jedoch begann zu schweben. Eine Badelandschaft musste her. Eine Badelandschaft seitwärts des Schlossplatzes, im Herzen Berlins, eine Badelandschaft von internationalem Rang. Eine Badelandschaft wie es noch keine gab, nicht in Deutschland und nirgendwo sonst. Vor Rödels Augen entstand ein Bild, das in der Tat vergeblich seinesgleichen suchte. Rödel sah eine prächtige Schwimmhalle, ein von achtundvierzig Säulen getragenes Gebäude, bekrönt mit einem Dach aus gelbem Glas, das sich per Knopfdruck öffnen ließ, darin ein Becken mit blau-weiß gemustertem Boden, in dem das Wasser still und erwartungsvoll funkelte. ... Während Rödel am Abend seiner Kreisbereisung am Stammtisch saß und freundlich Leuten zunickte, die er nicht kannte und nie kennen würde, stand er im Geiste zwischen den Säulen des von ihm zu schaffenden Schwimmbades. Rödel trank und träumte sich seiner Zeit voraus." (S. 26 und 27)

Meine Meinung:
Sprachlich grandios - anspruchsvoll; jedoch zuweilen etwas holprig zu lesen.

Fazit:
Dieser Roman kleidet den "Politikerwahnsinn", mit dem ihm eigenen Denken im "großen Maßstab", in Worte.