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Wedma

Bewertungen

Insgesamt 549 Bewertungen
Bewertung vom 29.09.2017
Luzerner Totentanz
Mansour, Monika

Luzerner Totentanz


ausgezeichnet

„Luzerner Totentanz“ von Monika Mansour ist ein spannender, atmosphärischer Krimi aus Luzern, Schweiz, den ich sehr gern gelesen habe und gut weiterempfehlen kann.
Der Klappentext beschreibt das Geschehen sehr treffend. Das Buch liefert viel mehr, als im KT angedeutet wird. Die Geschichte spielt zwischen Weihnachten und Neujahr, die Jahreszeit passt also wunderbar zur Hexenrache.
Lokalkolorit, u.a. in Form von alten Legenden rund um Hexen, z.B. die mit dem Türst oder dem Hexenhammer, die ein Teil der Vermittlung werden, gibt der Geschichte mystisches Flair und lässt die Seiten immer schneller blättern. Hier und dort blitzt feinhumorige Note durch und bereichert das Lesevergnügen ungemein.
Die Figuren sind überzeugend und klar gezeichnet. Alle haben ihre Probleme, mit denen sie fertig werden müssen, alte Wunden müssen noch geheilt werden, aber auch Neuanfang ist in Sicht.
Cem ist ein sympathischer Typ. Sein Partner in diesem Fall, der blonde Beau Marius, der ehem. Journalist aus Kriegsgebieten, stellt ihn schon fast in den Schatten. Aber das darf er. Eine spannende Figur. Die Dialoge zw. Cem und Marius habe ich sehr genossen. Im Privaten tun sich für Cem neue Horizonte auf, was auf die nächsten Folgen gespannt bleiben lässt.
Der Fall ist logisch aufgebaut, gut komponiert, hat gute Spannung, die Auflösung ist spektakulär und hat eine klare Botschaft, die ein weitverbreitetes Problem der heutigen Gesellschaft anprangert. Bis zum Schluss weiß man nicht, wer die Sträggele ist. Aber dann wird alles aufgeklärt.
Schlanker, aussagekräftiger Schreibstil rundet das Lesevergnügen ab. Diese Dichte hat mit besonders zugesagt: Nur das, was diese Geschichte braucht, um spannend erzählt zu werden. Wunderbar.

Fazit: Ein sehr guter, spannender, gekonnt geschriebener Krimi aus Luzern, der mir vergnügte Lesestunden geschenkt hat. Ich verbleibe auf weitere Werke von Monika Mansour gespannt und vergebe gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.09.2017
Winston Churchill
Kielinger, Thomas

Winston Churchill


sehr gut

Churchill Biographie aus der Feder von Thomas Kielinger ist ein gehaltsvolles Werk, das nicht nur das Leben von W. Churchill erzählt, sondern auch ein gutes Stück europäischer Geschichte aus dieser spannender Perspektive.
Es gibt viel Positives über dieses Buch zu berichten. Man sieht die fundierte Recherche, die hier zugrundeliegt. Churchill kommt deutlich sowohl als Politiker als auch als Schriftsteller und Maler rüber. Es wird auch klar, wie diverse Facetten seiner Persönlichkeit ineinander greifen und Churchill zu einer komplexen Figur gestalten. Die Leser erfahren auch mal weniger bekannte Details aus Churchills Leben. Auch die wichtigen Fragen und Entscheidungen vor dem und während des zweiten Weltkrieges, genauso diese im Fall des ersten Weltkrieges, sind detailliert und unterhaltsam dargeboten worden.
Der Autor ist sprachgewandt und setzt dies gezielt wie gekonnt ein. Für den Erzählstil konnte ich mich etwas weniger begeistern: Er ist wie ein Gespräch mit den Lesern angegangen worden, bloß erschien er mir doch etwas gekünstelt und manchmal auch belehrend und von oben herab.
Ein weiterer Punkt, der auf wenig Begeisterung meinerseits stieß: Es wurde rege zwischen den Zeiten, Ereignissen und Themen gesprungen. Etwas mehr Stringenz habe ich oft gewünscht. Zudem wurden einige, nicht wenige, Themen angesprochen und fallengelassen, sodass man etwas über den Anfang eines Sachverhalts, einer Beziehung, in etwa zw. Churchill und Stalin oder Churchill und Adenauer, etc. erfuhr, das wurde dann aber nicht zu Ende erzählt, und ich musste rätseln, was daraus geworden ist. Bei Stalin z.B. wurde zum Schluss dieses Erzählstrangs angedeutet, Stalin hätte sich an bestimmte Zusagen nicht gehalten. Es blieb aber wage, was denn genau. Zwei, drei Sätze, um solche angefangenen Subthemen abzuschließen, wären schon sehr hilfreich gewesen und hätten dem Ganzen einen besseren, stimmigeren Eindruck verliehen. Viele angefangene Erzählstränge lösten sich leider im Wohlwollen auf.
Etwas weniger Pathos und Verneigung vor Figur Churchill wäre auch schöner gewesen. Es ist, als ob das unbedingte Ziel war es, Churchill als einen Helden hinzustellen, egal was, völlig ungeachtet dessen, was er für Fehler gemacht und für grausige Pläne gehegt hat, z.B. Er plante, kurz nach der Beendigung des zweiten Weltkrieges Russland anzugreifen, um seinen politischen Einfluss zu mindern. Oder auch Bombardement der dt. Städte kurz vor dem Kriegsende, uvm. Churchill ist eigentlich ein Mann, der viele unnötige Tode, viel Leid und Zerstörung im großen Stil zu verantworten hätte. Er wurde innenpolitisch auch mehrmals abgewählt und aus der großen Politik entfernt. Solche Dinge wurden zwar erzählt, aber alles in so ein Licht voller Glanz und Gloria und Bewunderung über die historische Größe etc. pp. dieses Mannes getaucht, dass eine kritische Auseinandersetzung da keinen Platz hatte.

Gut, man kann wohlwollend sagen, es ist wohl so ein Ansatz, die Churchill Biographie auf solche Art zu erzählen. Der Autor hat sein profundes Wissen zu dem Thema und vielen angrenzenden Bereichen eingehend demonstriert. Das Ganze jedoch etwas nüchterner darzubieten, wäre ein Plus gewesen.

Nichtsdestotrotz, kann ich hier vier Sterne vergeben und eine Leseempfehlung aussprechen. Man erfährt schon viel Spannendes, unterhaltsam dargeboten, über Churchill und seine Zeit, die eine beachtliche Spanne aufweist und Kernmomente der europäischen Geschichte beinhaltet.

Das Buch habe ich auch gehört. Sprecher Gert Heidenreich hat sehr gut gelesen. Er hat eine wohl klingende, professionell geschulte Stimme, die er perfekt einzusetzen weiß. Ich gewann jedoch den Eindruck, dass dieses Belehrende und sich vor Churchill Verneigende, aber auch das Unterhaltsame dieses Werkes, durch Heidenreichs Art noch verstärkter zutage trat. Man kann dieses Werk auch gut hören, keine Frage.

Bewertung vom 24.09.2017
Und die Erde wird zittern
Smith, Douglas

Und die Erde wird zittern


ausgezeichnet

Keine einfache Aufgabe, über Rasputin eine Biografie zu schreiben, die seiner komplexen Persönlichkeit und seiner keineswegs eindeutigen Rolle in der russischen Geschichte gereicht wird. Douglas Smith hat diese Aufgabe souverän gemeistert und ein bemerkenswertes und sehr lesenswertes Werk geschrieben. Die knapp 800 Seiten bieten viel Stoff, der ein vielschichtiges Bild der Epoche und ihrer Besonderheiten erlaubt. Und was vllt noch wichtiger ist: Der Autor gibt den Lesern die Chance, zu eigener Meinung über Rasputin und seine Zeit gelangen zu können, die mMn optimalste Art und Weise, über Rasputin eine überzeugende Biografie zu gestalten.
Den Geist der Zeit, diverse Aspekte der Politik, des gesellschaftlichen Lebens, uvm. gelang es Smith bildhaft und überzeugend rüberzubringen.
Der Autor vermittelt auch, wie nicht einfach es ist, heute über Rasputin ein adäquates Urteil zu fällen, da immer noch viele Verleumdungen über ihn kursieren.
Smith hat Archive durchforstet, zig Dokumente aufgewertet, die bisher bekannten Dinge auf Prüfstand gestellt. Über diese Suche, den steinigen Weg zum möglichst wahrheitsnahen Verständnis von Figur Rasputin hat Smith unterhaltsam berichtet. Dieses Werk ist eine Entdeckungsreise. Geführt vom Autor untersucht man viele Fragen dieser Zeit. Manchmal gibt es keine Antworten und man muss spekulieren und rätseln.
Smith gibt seinen Lesern viel Stoff, damit sie ihre eigene Meinung selbst bilden können. Er bringt auch genug Spekulationen zur Sprache, die damals kursierten, sodass man sieht, wie nicht einfach es war, Beweise und so etwas wie Wahrheit im Chaos jener Jahre zu finden.
Smith schildert das Umfeld, die Atmosphäre, die Vorboten politischer Natur, ja den Geist der Zeit, in der das Wirken Rasputins bei der Zarenfamilie möglich wurde. Rasputin war ganz klar Produkt seiner Zeit.
Rasputin scheute vom Anfang an nicht, Staatliches und Politisches mit dem Zaren zu besprechen. Und der Zar hörte zu. Er und seine Gemahlin waren gern in seiner Gesellschaft. Das passte vielen beim Hofe nicht.
Dass Rasputin Nikolaus II. Russlands Beteiligung im ersten Weltkrieg auf jeden Fall ausreden wollte, den Balkankrieg zuvor hatte er ihm ausgeredet, zeichnet ihn als einen Pazifisten. Diese Rolle hat ihm bisher niemand zugestanden.
Bereichernd sind auch die Ausführungen über die alten Adelsfamilien wie Jussupow, Sumarokow- Elston, uvm, wichtig auch um zu verstehen, warum Felix Jussupow den Mord begehen wollte.
Toll, dass es Fotos gibt, von Jussupow, seiner Frau, seiner Mutter, auch von paar anderen Personen, von denen man des Öfteren auf den letzten hundert Seiten gelesen hat, und natürlich auch von Rasputin selbst, ein Foto aufgenommen kurz vor seinem Tod. Auch die Fotos von seinem gefrorenen Leichnam und die Nahaufnahme mit der Schusswunde auf der Stirn.
All die Szenarien der Ermordung, die schon lange im Vorfeld ausgetüftelt wurden, sind schon recht grausig. Smith zeigt, mithilfe von Zitaten der Akteure, die ihre Motivation erklären und schildern, wie die Entscheidung zum Mord Rasputins gewachsen war, wie sorgfältig der Mord geplant und die Komplizen ausgewählt wurden. So dargestellt, wird es klar, warum, und gerade mit diesen Beteiligten, der kaltblutige Mord möglich wurde und welche Konsequenzen dies für die Zarenfamilie hatte.
Fazit: Ein spannendes, wohl recherchiertes und auf jeden Fall lesenswertes Werk über Rasputin und seine Zeit, das tiefe Einblicke in die Materie erlaubt und unterhaltsam, wie ein Gespräch unter Freunden, aufbereitet ist.
Es ist schon recht breit erzählt, es ist aber durchaus gerechtfertigt, denn so erhält der Leser selbst die Möglichkeit, eigene Schlüsse zu ziehen. 5 wohl verdiente Sterne und eine klare Leseempfehlung, insb. für diejenigen, mehr über die letzten Jahre der Romanos aus dieser Perspektive erfahren möchten.
Gekürzt gem. Anforderung.

Bewertung vom 24.09.2017
Darknet
Mey, Stefan

Darknet


sehr gut

Darknet habe ich ganz gern gelesen. Da Buch liefert, was der Klappentext verspricht.
In 9 Kapiteln plus kurze Einleitung auf knapp 220 Seiten erzählt Stefan Mey, was Darknet ist, seine Entstehung und Funktionsweise, im letzten Kap. gibt es einen Ausblick „Vom dystopischen Internet zu einer Utopie des Darknets“, was kaum fehlen durfte.
Dass es nicht nur Darknet als Ort der illegalen Marktplätze oder nur das böse Darknet (Waffen, Terrorismus, Kinderpornographie) gibt, sondern dass es so etwas wie gutes Darknet gibt und dort auch die Whistleblower oder Oppositionelle ihre Anonymität genießen, oder auch die linkspolitische Aktivist*innen, die sich vor Überwachung und Repression schützen wollen, sich dort entspr. Dienste eingerichtet haben, wird wohl noch für viele Neulinge auf dem Gebiet neu sein. Auch Studenten tummeln sich dort: Um kostenlos an bestimmte wissenschaftliche Artikel oder Kapiteln aus schwer zugänglichen Büchern ranzukommen, gibt es dort ein Hintertürchen.
Ein Zitat wirke auf mich recht futuristisch: „In seinem Vortrag auf dem Kongress des Chaos Computer Clubs meinte der Tor- Forschungsdirektor Roger Dingledine, er träume davon, dass eines Tages alle großen Webseiten… stets auch .onion-Zugang anböten.“ S. 73.
Kap. 6 erzählt, wie die Software Tor funktioniert, mit deren Hilfe man Darknet betritt, und was man im Einzelnen tun muss, um sich dort Zugang zu verschaffen, alles recht zugänglich und für Neulinge auf dem Gebiet gut geeignet dargeboten. Als Laie wird man gut bedient, denn anfangs werden auch IP Adressen, welche Funktion sie haben und ähnliches erklärt.
Nicht minder spannend ist Kap. 8 „Was die Polizei im Darknet tut und wieso sie nicht nur ohnmächtig ist.“
Im Anhang gibt es lesenswerte Interviews mit Darknet Spezialisten und noch einige Infos zu alternativen Darknets: I2P, Freenet, ca. 10 Seiten zum Thema: „Wie sicher ist das Tor?“. Ein kleines Glossar rundet dieses informative Werk ab.

Fazit: Wer sich als Laie über Darknet näher informieren möchte, kann hier gut zugreifen. Das Wesentliche ist gekonnt und zugänglich erklärt worden. Ich habe mich sowohl gut unterhalten informiert gefühlt und bleibe prima informiert zurück, daher vergebe ich sehr gute 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 24.09.2017
Gemischte Sätze (eBook, ePUB)
Engel, Andreas V.

Gemischte Sätze (eBook, ePUB)


sehr gut

Gemischte Sätze. „Humoristische Sichtweisen auf den Alltag“ von Andreas V. Engel habe ich sehr gern gelesen, einen vergnüglichen Abend damit verbracht. Mir war, als ob ich einer lustigen Kabarett-Vorstellung beiwohnte.

Humorige und/oder auch philosophisch angehauchten Gedichte wechseln sich mit kurzen Sketchen, wie z.B. „Havlitschek & Einfalt – Auslandsaufenthalt“ ab, die man sich sogleich von zwei Kabarettisten von der Bühne vorgetragen vorstellt; oder auch mit kurzen Stories wie „Miss-Wahl“, die mit doppeldeutigen Wortspielereien glänzen und leicht politisch angehaucht sind.

Auch die Überlegungen und Neuinterpretationen zu bekannten Sprüchen wie „Da ist Hopfen und Malz verloren“, „Sauer macht lustig“, „Jemanden durch den Kakao ziehen“, etc. sind sehr gut geeignet, den Lesern ein Lächeln zu entlocken und gute Laune zu verbreiten.

Dieses „Sich-selbst-und-die-anderen-auf-die-Schippe-nehmen“ kommt hier und da deutlich rüber und macht das Ganze sympathisch und lesenswert.

„Tagesteller: Mei-nung“ ist mein Favorit! Humorig dargeboten, kaum ein Zutat von der Hand zu weisen, zeugt es von der wohl geübten Beobachtungsgabe des Autors und seinem Können, das Wesentliche unterhaltsam und zum Nachdenken anregend auf den Punkt zu bringen.

Fazit: Ein sehr gut gelungenes Erstlingswerk. Bitte mehr davon und gerne auch etwas bissiger. Besonders hell leuchtende vier Sterne und Leseempfehlung für diejenigen, die mal einen Abend schmunzelnd bei netter, kluger und unterhaltsamer Lektüre verbringen möchten.

Bewertung vom 22.09.2017
Hinter dem Horizont
Fischer, Ernst Peter

Hinter dem Horizont


sehr gut

„Hinter dem Horizont. Eine Geschichte der Weltbilder“ von Ernst Peter Fischer habe ich sehr gern gelesen. Gekonnt und unterhaltsam erzählt, wirkte es auf mich wie ein gehaltvolles Gespräch mit einem älteren Freund.

Zum Autor: „Ernst Peter Fischer, geboren 1947 in Wuppertal, studierte Mathematik, Physik und Biologie und habilitierte sich 1987 im Fach Wissenschaftsgeschichte. In den Jahren darauf lehrte er als Professor an den Universitäten Konstanz und Heidelberg. Als Wissenschaftspublizist schreibt er unter anderem für die «Welt» und «Focus». Fischer ist Autor zahlreicher Bücher, darunter des Bestsellers «Die andere Bildung» (2001). 2015 erschien «Durch die Nacht. Eine Naturgeschichte der Dunkelheit»“.

Klappentext beschreibt den Inhalt sehr treffend.
Auf rund 333 Seiten in 9 Kapitel samt kurzer Einleitung plus Anmerkungen, Literaturhinweise, Register, Dank, Bildnachweis spricht Ernst Peter Fischer mit seinen Lesern über die Bilder, die Menschen von ihrer Welt (erzeugt) haben. Er erzählt u.a. davon, wie die Menschen ihre Welt früher sahen, zu den Zeiten von Pharaonen, später im alten Griechenland, usw. Er erzählt auch von der Vielfalt der Weltanschauungen im sehr aufschlussreichen Kap. 6 mit all den Mythen, Legenden und diversen Weltenentwürfen, und wie sich diese Weltbilder im Laufe der Zeit gewandelt haben, als die Menschen z.B.: in Weltall reisen und von dort aus auf die Erde schauen oder auch als sie in die feinsten Bestandteile der Zellen blicken konnten; oder auch, was heute aus der Weltwahrnehmung kaum wegzudenken ist: von der Welt durch die Bilder der Medien.
Es sind im Wesentlichen kurze, aber griffige Zusammenfassungen der Sachverhalte, ein unterhaltsamer Mix aus Physik, Philosophie, Kulturgeschichte uvm, prima dazu geschaffen, das Interesse der Leser anzuregen, noch mehr zu den angesprochenen Themen erfahren zu wollen. Die Literaturhinweise sind praktischerweise nach Kapiteln aufgeteilt, sodass man gezielt nach weiterführenden Titeln suchen kann. Darwin, Kopernikus, Einstein &Co. sind da genauso präsent wie Neil Postman (und einige anderen), der den Begriff „Infotainment“ eingeführt hat und in seinem Buch „Wir amüsieren uns zu Tode“ schieb: „Fernsehen wurde nicht für Idioten erschaffen – es erzeugt sie.“ Es gibt noch einige tolle Sprüche, die mich auflachen ließen.

Erst gewann ich den Eindruck, das Buch ist eher etwas für Jugendliche, aber je weiter ich las, desto besser gefiel mir das Werk.

Schade, dass die Bilder im Buch schwarz-weiß sind. Gerade in einem Buch über die Bilder der Welt hätten die Fotos gern farbig sein können.

Fazit: Sehr leserfreundlich und zugänglich aufbereitet, gibt das Buch genug Stoff, zum Nachdenken und Auszudiskutieren im Freundes- und Familienkreis.
Unterhaltsam, neues Wissen bringend und lesenswert, sowohl für die Jugend als auch für Erwachsene. Besonders hell leuchtende vier Sterne und eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.09.2017
Nur wenn du allein kommst
Mekhennet, Souad

Nur wenn du allein kommst


ausgezeichnet

Auf rund 350 Seiten in 15 Kapitel, chronologisch aufgebaut, plus Prolog und Epilog aufgeteilt, erzählt Souad Mekhennet spannende Dinge von ihren Begegnungen mit führenden Persönlichkeiten des Jihad, die sie ihren außergewöhnlichen Kontakten zu verdanken hat. Man reist mit ihr nach Jordanien und Libanon in 2007 (Kap. 5 und 6), nach Algerien in 2008 (Kap. 7), Pakistan in 2009 (Kap. 8), Ägypten, Tunesien, Bahrain, Iran in 2011 (Kap. 9-11). In England 2014-2015 ist man mit ihr auf der Spur von Jihadi John, dessen Identität und Werdegang dann offengelegt werden. Anfangs ist man mit der kleinen Souad in Deutschland und Marokko in 1978-1993 und im Prolog in der Türkei 2014, wo sie mit einem ganz hohen Anführer des IS sprach. Es ist eine bemerkenswerte Reise, die nicht nur im geografischen Sinne spannend ist, bei der es hier und da beschrieben wird, was man dort für Sitten pflegt und was auf den Tisch kommt, wie z.B. im Kap. 8, vielmehr ist es eine Reise durch die Weltanschauung der radikalen Islamisten, bei der sie ihren Werdegang, ihre Überzeugungen und Motive in Gesprächen mit Souad offenlegen. Klar wird dabei, dass diese Menschen, mit ethnischen Wurzeln in arabischen, nordafrikanischen, etc. Ländern, die in Westeuropa großgeworden sind und einige ihre Studienabschlüsse dort erworben haben, nun erbittert gegen den Westen kämpfen, der ihnen seine politische Federführung und noch einiges mehr aufzudrängen versucht, so ihre Auffassung; im Gegenzug aber keine Möglichkeit eingeräumt hat, sich in den westlichen Ländern zu integrieren und auf einer Augenhöhe über die gegenwärtigen Probleme zu reden. Sprache wäre da nicht das Problem. Diese Leute sind in der Regel gut gebildet und mehrsprachig. Klar ist auch, dass diese Menschen die hegemoniale Führung der USA nicht länger akzeptieren wollen und auch gegen diese nun aktiv ankämpfen, s. z.B. S.12, 165, 194, 233, 320. Souad redet mit diesen Kämpfern, um ihren Standpunkt zu verstehen, um ihren Lesern zu zeigen, wer hinter IS steht und warum sie ihre Interessen ausschließlich auf kriegerischem Wege durchzusetzen versuchen. Aber nicht alles dreht sich um Politik. Manches liest sich wie ein gutes Stück Literatur. Hin und wieder gibt es auch humorige Momente, z.B. als sich ein Sultan in Souad verliebt und ihr die Stelle seiner zweiten Frau, die seiner ersten im Haushalt und bei der Kindererziehung aushelfen sollte, bei einem üppigen Dinner in Pakistan angeboten hat.
Parallel erzählt Souad ihre eigene Geschichte, sowie das Leben ihrer Eltern, die als Gastarbeiter nach Deutschland kamen: Mutter aus der Türkei, Vater aus Marokko; auch die Lebensgeschichten ihrer Großeltern.
Souad erzählt personennah und familienbetont, sie lässt die Leser bei ihren Familiengesprächen teilhaben, um zu zeigen, dass die meisten Probleme wie Sunniten/Schiiten Konflikt, der auch in ihrer Familie präsent ist (Mutter Schiitin, Vater Sunnit), auch ohne Blutvergießen lösbar sind, wenn man einander zuhört.
Souad versucht nicht, ihre Leser mit grauenvollen Schilderungen der Blutbäder der Terroranschläge zu beeindrucken. Die Spannung, die sie aufbaut, ist viel subtiler Natur. Souad teilt ihre Erfahrungen, die sie während ihrer Arbeit gesammelt hatte. Und da lauerte die Gefahr fast an jeder Ecke. Wie viel Mut und Fingerspitzengefühl war nötig, um auf der Messers Schneide so souverän auftreten zu können!
Man kann noch viel über diese Buch schreiben, aber es ist besser, man liest es selbst.

Fazit: Ein sehr lesenswertes Buch, das sich manchmal wie ein Thriller und manchmal wie ein Roman liest. Man muss sich nicht groß für Politik interessieren, um Gefallen an diesem Werk zu finden. Das Buch ist sehr zugänglich und verständlich für alle, in einfacher, ausdruckstarker Sprache geschrieben worden. Menschenschicksale stehen dabei oft im Vordergrund und erzählen ihre bewegenden Geschichten. Für mich ist dieses Buch das erste Highlight in diesem Lese-Herbst. 5 wohl verdiente Sterne und ein klare Leseempfehlung!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.09.2017
Aufklärung
Martus, Steffen

Aufklärung


sehr gut

„Aufklärung“ von Steffen Martus ist ein gutes Werk, das die Leser über einige Aspekte des dt. 18. Jahrhunderts in Kenntnis setzt, insb. wenn es um Geschichte, Politik, Philosophie, kirchliche Angelegenheiten und manches aus der Ecke Gesellschaft geht.
Auf rund 876 Seiten reinen Textes, in vier Teilen geordnet, erzählt der preisgekrönte Professor aus Berlin seine Version der Aufklärung. Dabei stützt er sich auf die Werke der bedeutenden Gelehrten dieser Zeit, sowie auf zeitgenössische Zeitungen. Er fängt mit Kant’schen „Entdeckung der Unmündigkeit“ in der Einleitung an und schließt auch mit Kant und seinen Problemen und Auseinandersetzungen mit Herder.
Besonders gut gelungen fand ich die Ausführungen über: die Buchmarktentwicklung und seine Monetarisierung, auch über die Ursachen der aufsteigenden Popularität der Schauerromane, die Diskussion über Urheberrechte, denn „Der Buchhandel der Aufklärung funktionierte im Prinzip ohne Urheberrecht. Der Autor verkaufte sein Werk einem Verleger, der es fortan als sein Eigentum betrachtete.“ S. 736; über die Entwicklung und Rolle der Städte wie Hamburg, Leipzig, Frankfurt im politischen und gesellschaftlichen Geschehen jener Tage. Auch die philosophischen Aspekte, z.B. Wolfianer vs. Newtonianer vs. Thomasianer, später Kant vs. Herder sind sehr gut ausgearbeitet und recht zugänglich präsentiert worden. Einige Politiker wie Friedrich I., Friedrich II. sind auch ausführlich beschrieben worden, ferner Maria Theresia im Vergleich zu Friedrich II.
Die Entwicklung der Bildung, der Medizin sowie Frauenaufklärung, nicht nur die med. Aspekte, sondern auch Frauen als begeisterte Leserinnen, sind ebenfalls recht griffig beschrieben worden.
Zum Schluss gibt es Ausführungen über die Erbauung von Sanssouci und die Rolle der Gärten.
Einiges aus den Kapiteln des 4.ten Teils „Die Individualität der Aufklärung“ und „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“ fand ich recht aufschlussreich. Hier geht es u.a. um Kriminalität, Kindesmorde, die damals nicht gerade selten vorkamen. Hier wurde u.a. der Fall von „Susanna Margaretha Brandt, das mutmaßliche Vorbild für das Gretchen aus Goethes Faust…“ S. 772, beschrieben. Oder auch der Fall mit dem Müller, der seinen Geschäften nicht nachgehen konnte, da das Wasser für königliche Karpfenteiche abgegraben wurde. Vor Gericht wurde der Müller schuldig gesprochen, da er seine Zahlungsunfähigkeit angeblich seiner Trägheit zu verdanken hatte. „Friedrich reagierte scheinbar im Namen des gesunden Menschenverstands, der bekanntlich nur selten wie der Justizapparat urteilt.“ S. 780. „… die regionale und lokal gewohnten Gesetze wurden gesammelt, kodifiziert und in die Hand des Staats gelegt, materiell aber wenig verändert. Daher wurden keine gleichen Rechte für gleiche Menschen formuliert, sondern weiterhin Gesetze, die je spezifisch für Elemente einer ständisch gegliederten Gesellschaft von Ungleichen, von Adligen, Bürgern und Bauern, Frauen und Männern, Mündigen und Unmündigen, galten.“ S. 781.
Am Ende geht es näher um Kant und seine Probleme u.a. wegen der Kritik der reinen Vernunft. Martus schließt mit einem Absatz, der folgendes enthält: „Die Aufklärung geht uns heute als zwiegesichtige Epoche an. Wir können von ihr lernen, wie tief und historische Umbrüche berühren… Uns überfordert die Aufgabe, große Ideen strikt zu realisieren… Das sanfte Licht der Aufklärung zeigt etwas anderes: wie man sich an unklare Verhältnisse und unruhige Zeiten gewöhnen kann.“ S. 887.

Fazit: Es ist ein gutes Werk über die dt. Aufklärung 1680-1784 mit Schwerpunkten Geschichte, Politik und Philosophie, das vllt etwas trocken, u.U. distanziert erzählt und nicht mit so einem hohen Unterhaltungsfaktor versehen wurde, wie so manche Sachbücher von heute. Aber insg., wenn man sich für diese Epoche interessiert, und ein Neuling auf dem Gebiet ist, wird man mit diesem Werk erstmal gut bedient.

Bewertung vom 01.09.2017
Green Bonanza
Frogner, Mia

Green Bonanza


ausgezeichnet

„Green Bonanza“ hat bei mir einen sehr guten Eindruck hinterlassen: Tolle, originelle, bodenständige und einfach nachzukochende Rezepte, großartige Bilder der Gerichte, die einen zum sofortigen Nachmachen einladen und vegetarisches/veganes Essen insg. ins rechte Licht rücken.
Mia Frogner schreibt auf S. 63: „Mit 19 wurde ich Vegetarierin, und auch wenn es mir leicht fiel, keinen Fleisch mehr zu essen, war ich ziemlich verwirrt, als es um neue Lebensmittel ging und darum, was ich essen sollte, um alle Nährstoffe, die ich brauchte, zu mir zu nehmen.“
So geht es vllt auch vielen anderen, die frisch auf vegetarische Ernährung umgestiegen sind, oder auch denjenigen, die dies, ggf. vorübergehend, ausprobieren möchten. Deshalb ist es hilfreich, dass es in diesem Buch eine kleine Warenkunde gibt, die erklärt, was z.B. Tahini oder Miso oder Soba-Nudeln, usw. sind. Diese werden später in den Rezepten verwendet.
Und als Erstes erklärt Mia, sie verwendet gern Bio-Produkte aus der Region, was man sicher auch schmecken kann.
Die Rezepte sind in 9 Teile geordnet:
Kartoffeln und Süsskartofeln (6 Rezepte), darunter z.B.: Kartoffelsalat mit grünem Spargel, Die Weltbesten Offenkartofeln;
Kohl, Blumenkohl und Rosenkohl (7), darunter z.B.: Blumenkohl-Wings, Gebratene Frühlingsrollen mit Kohlfüllung;
Linsen (6), darunter z.B.: Linseneintopf mit Kokosmilch, Ingwer und Koriander; Taco-Bällchen und Pfirsich-Salsa in Salatherzen;
Grünes (9), darunter z.B.: Pizza mit Spinat und Artischockenherzen, Falafeln mit gegrilltem Gemüse und Avocadososse;
Tomaten (5), darunter z.B.: Taco-Suppe mit allem, was lecker ist, Chili sin carne mit Quinoa und Grünkohl;
Tofu(7), darunter z.B.: Tofu-Tacos mit Mango Salsa, Marinierter und gegrillter Tofu;
Möhren und Rote Bete (5), darunter z.B.: Möhrenfalafeln mit Sesamsosse, Herbstsalat mit Wurzelgemüse und gebackenen Beten;
Auberginen, Zucchini& Kürbis (5), darunter z.B.: Gefüllte Aubergine mit Sesamsosse und Granatapfel, italienischer Eintopf mit Pasta und Zucchini;
Nüsse (7), darunter z.B.: Selbst gemacht Nussbutter, selbst gemachte Nussmilch, Drei verschiedene Nusssnacks, Buchweizenpfannkuchen mit Banane.
Bei jedem Teil wird zunächst etwas Grundsätzliches auf 1-2 Seiten zum Produkt erzählt und manche Vorurteile aus dem Weg geräumt, z.B. „Kartoffeln enthalten nicht mehr Kohlenhydrate als Nudeln oder Reis. Das ist ein Mythos.“ S. 19. Weiter erzählt Mia, in welchen Fällen die festkochenden Kartoffeln und in welchen die mehligen verwendet werden. Oder auch, dass man sie doch lieber nicht schälen sollte, usw.
Egal, welches Rezept man sich vornimmt, ist es immer von so einem tollen Bild des fertigen Gerichts begleitet, dass es unmöglich ist, dieses nicht auszuprobieren. Es gelingt prima und ist sehr lecker. Da mag manch Leser staunen, wie geschmacklich großartig vegetarische Küche sein kann.
Bei Falafeln aus Kichererbsen habe ich etwas gestaunt, dass Mia sie aus getrockneten Kichererbsen zubereitet, es ist etwas aufwendiger, als aus Kichererbsenmehl, aber gut, es gibt viele Rezepte von Falafeln. Die Avocadososse, die Mia dazu vorschlägt, ist sehr lecker.
Dass man die Falafeln auch aus Möhren zubereiten kann, war mir neu. Das zeigt u.a., dass man in diesem Buch auch dann neue Rezepte, neue Impulse, neue Denk- und Kochanstöße findet, selbst wenn man vegetarisches Kochen seit Jahren praktiziert.
Zugegeben, manche Rezepte erscheinen mir energie-intensiv, da sie im Ofen zubereitet werden. Aber man kann nicht alles kochen oder braten, das wäre langweilig und ggf. zu fettig.

Fazit: Ein sehr schönes Buch voller leckerer veganer Rezepte. Wer auf Fleisch/Meeresgetier nicht verzichten möchte, kann dies schlicht dazu auf den Teller legen. Aber all das, was aus Gemüse hier empfohlen wurde, ist es wert, es nachzukochen und unbedingt auszuprobieren.

Bewertung vom 30.08.2017
Das Universum in deiner Hand
Galfard, Christophe

Das Universum in deiner Hand


ausgezeichnet

„Das Universum in deiner Hand. Die unglaubliche Reise durch die Weiten von Raum und Zeit und zu den Dingen dahinter“ von Christophe Galfard habe ich sehr gern gelesen und empfehle es auch weiter, insb. für Schüler und interessierte Erwachsene.

Zum Autor: „Dr. Christophe Galfard, geb. 19976, ist ein französischer Astrophysiker. Als Doktorand von Stephen Hawking hat er das sogenannte Informationsparadoxon schwarzer Löcher erforscht und gemeinsam mit ihm ein Jugendbuch verfasst. Das Universum in deiner Hand wurde von dem Magazin LiRE 2015 als bestes Wissenschaftsbuch des Jahres ausgezeichnet.“

Auf rund 385 Seiten, in 7 Teile aufgeteilt, samt 24 Seiten Epilog, der das Ganze griffig zusammenfasst und einen positiven Ausblick bietet, plus ein kurzes Vorwort, erzählt der Autor auf eine sehr schöne, bildhafte, einladende und schon fast poetische Weise, was man heute zu den Schlüsselthemen über das Weltall, das Universum, unser Planetensystem, Raum und Zeit/ Einsteinsche Gleichung, die Quantenwelt, die Dunkle Materie, Dunkle Energie, Schwarze Löcher, Urknalltheorie, mögliche Existenz anderer Universen, die Zukunft unseres Universums uvm. wissen sollte.

Diese ungewöhnliche Art des Erzählens verleiht dem Werk einen besonderen Reiz. Manchmal kommt es einem vor, dass man sich als einer der Hauptfiguren mitten in einer Sci-Fi-Erzählung befindet, mit dem Unterschied, dass nichts erfunden wurde und der Stoff den neusten Erkenntnissen der Wissenschaft entspricht. Viele Zusammenhänge, die woanders klobig und schwierig erscheinen, sind hier sehr transparent und einfach erklärt. Die möglichen Zukunftsszenarien wie Big Freeze und Big Crunch sind auch sehr gut und verständlich dargelegt worden.

Man ist immer mitten im Geschehen. Man reist z.B. zur Sonne und schaut sich dort um. Das, was man dort wahrnimmt: die Beschaffenheit der Oberfläche, die dort herrschenden Temperaturen, was man von dort aus ggf. sieht, etc., alles wird klar vor Augen geführt und sehr zugänglich erklärt, z.B. welche Auswirkungen die Sonne auf die Erde hat, sowie auf das gesamte Sonnensystem, was wäre, wenn die Sonne explodierte, usw. Es gibt noch mehr von solchen Reisen zu ganz anderen und sehr spannenden Destinationen, sei es zu entfernten Planeten, den Schwarzen Löchern oder auch anderen Galaxien.

Kurze Kapitel vermitteln den Stoff so leicht, dass man sie schnell durchschmökert und noch ein Kapitel oder zwei, oder auch drei weiterlesen möchte. Man merkt kaum, wie die Seiten fliegen, denn es sind spannende Dinge, die wie im Film vorm geistigen Auge ablaufen.

Im Vorwort hat der Autor zwei Dinge versprochen: Dass niemand überfordert sein wird und dass es im Buch nur eine einzige Formel vorkommt. Das hat er problemlos gehalten. Von Überforderung kann keine Rede sein, vielmehr ist es Lesevergnügen, und die versprochene Formel kennt jedes Kind.

Das Buch ist sehr schön gestaltet. Festeinband trägt das Bild eines klaren Sternenhimmels und stimmt mit dem Cover überein. Die Buchstaben des Titels schimmern silbern. Lesebändchen in Tiefblau ist auch da und rundet den sehr guten Eindruck ab.

Fazit: Ein sehr schönes, informatives und unterhaltsames Buch, das in keiner Schülerbibliothek und privater Sammlung, insb. wenn Kinder dabei sind, fehlen darf. Insb. für Schüler, die sich für diese Themen bisher noch nicht so recht begeistern konnten, ist dieses Buch wärmstens zu empfehlen. Aber auch für Erwachsene, die sich auf eine nette und ungezwungene Art über den Stand der Dinge informieren möchten, ist „Das Universum in deiner Hand“ von Christophe Galfard eine sehr gute Wahl.

Es ist schon wahre Kunst und wohl geübtes Können, so wie der Autor den wissenschaftlichen Stoff präsentiert hat. 5 wohl verdiente Sterne und eine klare Leseempfehlung!