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Sonnenwind
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Schwabenland

Bewertungen

Insgesamt 518 Bewertungen
Bewertung vom 03.09.2015
Das verbrannte Gewissen
Christiansen, Mathias

Das verbrannte Gewissen


ausgezeichnet

Ein neues Krimi-Abenteuer von Mathias Christiansen
Kommissar Brodersen ist gerade nicht im Dienst, jedenfalls taucht er nicht auf. Ihn vertritt Kommissar Burgner. Häuser werden abgebrannt, und es trifft jetzt sein beschauliches Heimatdorf. Die Fälle scheinen mit den Anfragen eines Immobilien-Giganten zusammenzuhängen, der doch ein wenig zu intensiv dazu drängt, ihm Grundstücke zu verkaufen, damit er hier auf dem Dorf einen Freizeit-Tempel mit allen Schikanen für betuchte Kundschaft bauen kann. Und wer nicht verkaufen will, dem wird das Haus abgefackelt. Anscheinend. Aber wer war's und warum? Wir folgen den Ermittlungen um verschiedene Ecken, bis ins Privatleben der Ermittler. Ein interessanter Ermittlungsfall mit einer starken Botschaft, plausibel und deutlich. Das Buch hat mir gut gefallen!

Bewertung vom 22.08.2015
Das Maya-Ritual
Dunne, Patrick

Das Maya-Ritual


sehr gut

Neben einem spannenden Roman eine Menge zusätzlicher Infos
Das Maya-Ritual hatte ich mir irgendwann mal aufgrund einer Empfehlung gekauft, und dann ist es umständehalber lange im SuB gelandet. Diese Woche ist es mir ins Auge gefallen, als ich gerade etwas Leerlauf hatte - und was soll ich sagen? Ein tolles Buch!

Die Story ist spannend von Anfang bis Ende, und zwischendrin gibt es Infos zu x Themen, die ich sämtlich wie ein Schwamm aufgesogen habe. Ich habe zwar nicht vor, in mexikanischen Zenoten zu tauchen, aber ich fand es trotzdem hochinteressant. Diese Infos haben auch nicht alle mit demselben Thema zu tun, sind aber hervorragend in die Handlung eingeflochten und bieten einen zusätzlichen Kick.

Was auch eher ungewöhnlich ist und in Büchern selten so gehandhabt wird: Viele Charaktere, die zuerst positiv erscheinen, stellen sich dann als richtige Ekel heraus - und das genau wie im täglichen Leben. Klasse gemacht! Ein sehr realistisches Buch, sprachlich flüssig und unterhaltsam, zusätzlich mit einer Menge Zusatzinfos, die das Lesen noch interessanter machen.

Wer Interesse an Mexico hat, den politischen Problemen, Mayas, ein bißchen Terrorismus und ein Schuß Biologie - hier ist tolles Material!

Bewertung vom 17.08.2015
Tod an der Grenze (eBook, ePUB)
Christiansen, Mathias

Tod an der Grenze (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mord oder Unfall - wie wird man damit fertig?
An der ehemaligen innerdeutschen Grenze in Berlin wird ein Skelett im Gleisbett gefunden. Gleich zwei Männer haben damit zu tun - aber sie haben Angst. Und sie schweigen.

So ein alter Fall aus der Zeit vor dem Mauerfall hat nicht mehr höchste Priorität, aber weil Kommissar Brodersen sowieso krankgeschrieben ist und ihm die Decke auf den Kopf fällt, während seine Kollegen überlastet sind, kümmert er sich mehr privat um einige angestaute Fälle.

Dieser Krimi läßt sich sehr angenehm lesen, er ist nicht reißerisch, aber bringt eine Tiefe mit sich, die man bei so einem kurzen Text nicht erwartet hätte. Es wird nicht nur das schlechte Gewissen eines Polizisten thematisiert, der im Dienst in Notwehr einen Menschen erschossen hat, sondern auch Schuldgefühle nach einem tödlichen Unfall kommen zur Sprache. Und es gibt eine Lösung für das Problem, die Menschen verwandelt.

Das Ganze bleibt glaubhaft und begründet, es gibt keine Sprünge in der Handlung und keine künstlich erzeugten und unrealistischen Lösungen. Sehr schönes Buch, das ich mit Genuß gelesen habe!

Bewertung vom 14.08.2015
Der Zug der Waisen (eBook, ePUB)
Baker Kline, Christina

Der Zug der Waisen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wie noch vor 100 Jahren mit Waisenkindern umgegangen wurde
Was für ein unglaubliches Buch! Die Geschichte hat mich so gefesselt, daß ich das Buch fast nicht aus der Hand legen konnte - und gleichzeitig bin ich einerseits geschockt über die beschriebenen Geschehnisse, andererseits hat mich die Handlung völlig vereinnahmt. Was kann man sich mehr wünschen?

Molly ist eine Halbwaise, die wegen eines Diebstahls zu gemeinnütziger Arbeit herangezogen wird: Sie soll einer über 90jährigen Dame, Vivian, helfen, ihren Dachboden zu entrümpeln. Dabei lernen die beiden sich kennen, und es stellt sich heraus, daß sie ein ganz ähnliches Kindheitstrauma mit sich herumtragen: Beide sind als Waisen von einer Pflegefamilie in die andere weitergereicht worden.

Das Buch beschreibt Vivians Leben, wie sie mit ihrer Familie aus Irland in die USA immigriert und dann dort Fuß faßt. Schon wenig später kommt ihre Familie bei einem Wohnungsbrand ums Leben. In Zeiten, in denen es noch kaum staatliche Unterstützung gibt, werden die Waisenkinder zugweise in den Mittleren Westen transportiert und dort wie Tiere - vergleichbar mit einem Sklavenmarkt - auf die Interessenten verteilt.

Was nun folgt, kann man sich fast nicht vorstellen, aber es ist offensichtlich historisch. Man zittert mit Vivian bei jedem Wechsel der Handlung und hat sie am Ende so ins Herz geschlossen, daß sie einem nicht aus dem Kopf geht, wenn man das Buch zuschlägt.

Molly fühlt sich von Vivian verstanden und öffnet sich ihr mehr als sie je gedacht hätte: Vivian ist mehr als nur Medizin für das junge Mädchen. Auch die Gegenüberstellung der beiden Protagonistinnen bietet Stoff für heiße Diskussionen: Sicher ein für den Deutschunterricht lohnendes Thema.

Beide Protagonistinnen erzählen in der ersten Person, und man kann sich als Leser gut in ihre Umstände einfühlen. Die beiden Frauen sind sehr unterschiedlich und gehen auch unterschiedlich mit dieser Situation um. Der Hintergrund ist historisch: Die Autorin hat ausgezeichnet recherchiert und die Ergebnisse lebendig in ihrem Roman verarbeitet. Ein Buch, das jeder gelesen haben sollte!

Bewertung vom 12.08.2015
Star Trek: Die Erste Direktive (eBook, ePUB)
Reeves-Stevens, Judith; Reeves-Stevens, Garfield

Star Trek: Die Erste Direktive (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein Wiedersehen mit Kirk und Spock
Nach einem Vorfall, der erst gegen Ende des Buches richtig klar wird, wird die gesamte Brückenbesatzung der Enterprise aus dem Weg geräumt. Auf unterschiedliche Weise müssen alle außer Scottie den Dienst quittieren - und der möchte gern und darf nicht. Sie werden beschuldigt, die Oberste Direktive (warum hier im Buch solche Begriffe nicht mit denen in der Serie abgeglichen werden, ist mir nicht klar; hat vielleicht der Übersetzer nie die Filme gesehen?) verletzt zu haben.

Was wirklich geschehen ist, wird erst mit der Zeit klar. Auf jeden Fall ist eine Welt, die so gut wie bereit war, in die Föderation aufgenommen zu werden, beinahe zerstört worden, mit Millionen von Toten. Das ist natürlich ein furchtbares Geschehen, und natürlich müssen die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Das trifft nun die Brückenbesatzung der Enterprise.

Allerdings wird die Untersuchung nicht ergebnisoffen geführt und die von den Beschuldigten gelieferten Beweise werden nicht zur Kenntnis genommen. Das ganze Buch hindurch wartet man darauf, einen Bösewicht zu finden, der die Untersuchung manipuliert hat. Den gibt es aber irgendwie nicht, und diesen Entwicklungen konnte ich nicht folgen.

Trotzdem ist das Buch sehr angenehm zu lesen und das Wiedersehen mit den Stars meiner Kindheit hat mir außerordentlich gut gefallen.

Bewertung vom 07.08.2015
Sie waren Sand im Getriebe
Stiefel, Elisabeth

Sie waren Sand im Getriebe


ausgezeichnet

Sand im Getriebe des braunen Übels
Von den hier beschriebenen vier Frauen kannte ich eigentlich nur eine: Corrie ten Boom, und von der Pfarrhausbewegung hatte ich auch noch nichts Konkretes gehört. Vielleicht deshalb hat mich das Buch ungeheuer beeindruckt. In einer Zeit, in der Frauen noch das Einverständnis ihres “Eheherrn” brauchten, um irgendetwas zu tun, haben diese vier Frauen (bezeichnenderweise alle unverheiratet) Gewaltiges geleistet, um dem braunen Auswuchs des Bösen entgegenzutreten!

Menschlich gesehen hätten sie wie die Karnickel vor der Schlange paralysiert sein müssen, aber sie sind ihrem gesunden Menschenverstand gefolgt und haben getan, was ihnen vor Händen kam. Während des Lesens mußte ich immer wieder an den Bibelvers 1 Kön. 19,18 denken: “Aber ich habe 7 000 in Israel übrig gelassen, alle die Knie, die sich nicht vor dem Baal gebeugt haben, und jeden Mund, der ihn nicht geküsst hat.” Äußerlich betrachtet war das Volk gleichgeschaltet, aber da waren doch die, die “Sand im Getriebe” waren und aktiv gegen das Böse vorgingen.

Von einigen dieser Heldinnen habe ich hier gelesen, und ich habe tiefe Achtung vor dem Mut, der hier deutlich wird. Auch die Pfarrhauskette mit vielen wenig bekannten Pfarrfrauen und wenigen daheimgebliebenen Pfarrern hat ihren Sand beigesteuert, um dem Bösen zu widerstehen.

Ein beeindruckendes Buch, das eine dunkle Zeit wieder ins Licht rückt!

Bewertung vom 06.08.2015
Gespenst! Vampir! Rauschgift! / Drei Fälle für TKKG 2
Wolf, Stefan

Gespenst! Vampir! Rauschgift! / Drei Fälle für TKKG 2


sehr gut

Stefan Wolf hatte es raus: Er bringt heiße Themen für Jugendliche verständlich und erfaßbar rüber. Hier geht es um eine Erpressung mit ungewöhnlichen Vorzeichen, ein größeres Kidnapping-Problem und um Rauschgift. Alles ist so verpackt, daß auch Zehn- bis Zwölfjährige ermessen, wo jeweils die Gefahr liegt - und sich entsprechend davon fernhalten. Dabei sind die Bücher spannend und in kürzester Zeit gelesen. Diese Art von Büchern sind immer ein gutes Mitbringsel mit Mehrwert, ohne jemals mit erhobenem Zeigefinger daherzukommen. Klasse!

Bewertung vom 06.08.2015
Blueprint Blaupause
Kerner, Charlotte

Blueprint Blaupause


gut

Blueprint hat gleich zwei Themen: Multiple Sklerose und das Klonen.


Die berühmte Konzertpianistin Iris erfährt die Diagnose, als sie 30 Jahre alt ist. Um ihr Talent zu retten, bittet sie einen dafür bekannten Mediziner, sie zu klonen. Das Vorhaben gelingt, und Iris bringt ihre Tochter zur Welt und nennt sie Siri – ihr Name einfach von hinten nach vorn gelesen. Das Kind wächst auf, und wie nicht anders zu erwarten, gibt es gute und schlechte Zeiten in ihrer Beziehung. Andererseits sind sie sich auch charakterlich sehr ähnlich.


Als Siri älter wird, kämpft Iris zunehmend mit den Folgen ihrer Krankheit. Hier lernt man das Leben mit Multipler Sklerose kennen, allerdings, wie schon bei der Thematik Klonen, geht es auch hier nicht sonderlich in die Tiefe.


Den größten Teil des Buches liest man sich durch Gefühle – muß das bei einem Mädchenbuch so sein? Diese Gefühle haben eine gewisse Begründung, aber wirklich belegen kann man das nicht. Deshalb habe ich mich über weite Strecken durch das Buch gequält. Zum Thema Klonen habe ich schon einige Bücher gelesen, die mehr auf Spannung geschrieben waren, und das habe ich mehr genossen. Über Multiple Sklerose habe ich aus dem Bekanntenkreis gehört, aber in dem Punkt weiß ich nach diesem Buch auch nicht mehr.


Insgesamt bleibt nicht viel zurück, aber sicherlich ist das Buch gut geeignet, im Deutschunterricht durchgearbeitet zu werden. Spannung ist da ja nicht so wichtig, und die Gefühle lassen sich gut besprechen. Die eigentliche Problematik des Klonens kommt kaum zur Sprache – der Vorgang ist in der vorgegebenen Gesellschaft bereits akzeptiert, ein richtiges Mit-Leiden bei Iris' Krankheit kommt auch nicht zustande, weil dieser Punkt durch die Mutter-Tochter-Beziehung überlagert wird.


Nach all den lobenden Kommentaren war ich etwas enttäuscht, ich hatte mir mehr vom Buch versprochen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.07.2015
Das Cassandra-Projekt
McDevitt, Jack;Resnick, Mike

Das Cassandra-Projekt


sehr gut

Geheimnis auf dem Mond

Wir schreiben das Jahr 2017. Die NASA steht vor dem Aus. Das Geld ist alle - bzw. will niemand aus der amerikanischen Regierung weitere Raumflüge unterstützen -, als plötzlich das Gerücht auftaucht, die Menschen seien vor Apollo 11 schon auf dem Mond gelandet. Aber noch schlimmer: Weitere Raumflüge hätten deshalb nie stattgefunden, weil es dort ein Geheimnis gebe.

Als die Gerüchte nicht verstummen, kümmert sich ein Milliardär in Eigenregie um das Thema. Er findet Dinge, die man nie für möglich gehalten hätte...

Ein spannender Gedanke, und ein gut lesbarer Roman. Zwischendurch war mir der Text ein wenig zu ausführlich, aber dafür wird die Atmosphäre gut ausgeleuchtet. Die Protagonisten haben Kontur und die Verwicklungen sind realistisch. Ein netter Roman für zwischendurch. Vier Sterne sind vielleicht überbewertet, aber mehr als drei ist das Buch schon wert.

Bewertung vom 30.07.2015
Was ist rettender Glaube?
Pink, Arthur W

Was ist rettender Glaube?


ausgezeichnet

Welcher Glaube bringt mich in den Himmel?

Weil so viele über das Cover schreiben (bei mir ist das eher untergeordnet): Jesus sagt, er kommt wie ein Dieb in der Nacht. Genau das scheint mir dieses Bild ausdrücken zu wollen. So wie ein Blitz, ganz plötzlich und unerwartet, wird die Gnadenzeit zu Ende sein. Dann ist das Urteil gefallen, Gott hat seine Kinder zu sich genommen. Diejenigen, die zurückbleiben, haben die Latte gerissen, sich zu wenig um ihre Zukunft gekümmert, Gott und seinen Anspruch auf die Seite gesetzt und ihre eigene Persönlichkeit ausgelebt. "Fun" bringt aber nicht in den Himmel, Fun ist der breite Weg, auf dem viele wandeln und der ins Verderben führt.

Natürlich sagt auch Pink, daß jeder jederzeit das Steuer herumreißen und auf den schmalen Weg wechseln kann - nur wird das natürlich im Lauf der Zeit immer schwieriger. Deshalb ist es sinnvoll, sich rechtzeitig Gedanken darum zu machen: Wo stehe ich? Wohin bin ich unterwegs? - und nicht zuletzt: Erfülle ich die Bedingungen, um begründet annehmen zu können, ich werde eines Tages im Himmel sein?

Viele glauben ja, ihnen ist der Himmel gewiß. Bei manchen ist es nur das Bewußtsein, daß Gott gut ist. Das stimmt auch, aber das ist nur die eine Seite seiner Persönlichkeit. Gott ist auch gerecht. Und er ist vollkommen wahrhaftig, er kann nicht lügen. Wenn er also in seinem Wort sagt, daß nur derjenige den Himmel sehen wird, der von neuem geboren ist, wird das auch so sein. Und die neue Geburt ist mehr als ein gedankenlos nachgeplappertes Übergabegebet. Gott läßt nur diejenigen in Ewigkeit in seiner Nähe wohnen, die sich schon auf der Erde für ihn entschieden und dafür gekämpft haben, dem Bild ähnlich zu werden, das Gott von ihnen hat.

Und darum geht es in diesem Buch. Welchen Glauben, welche Einstellung und welche Handlungen erwartet Gott von denjenigen, die einmal bei ihm im Himmel wohnen wollen? Arthur W. Pink geht in diesem Buch, das erstmalig in den Dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts erschienen ist, diesen Fragestellungen fundiert und unmißverständlich nach. Wer sicher sein will, einmal in den Himmel zu kommen, sollte sich diesen Fragen stellen. Ein hervorragendes Buch, das mich sehr bereichert hat!