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Book-addicted
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Bewertungen

Insgesamt 673 Bewertungen
Bewertung vom 24.08.2017
Todesreigen / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.4
Gruber, Andreas

Todesreigen / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.4


sehr gut

-> Story + Charaktere:
Normalerweise ist es kein großes Problem, einen Roman aus einer Krimi-Reihe zu lesen, da diese meist unabhängig voneinander geschrieben werden. Zwar war auch "Todesreigen" problemlos zu lesen, spoilerte aber eigentlich den kompletten Vorgängerband "Todesmärchen", was ich ehrlich gesagt dann doch ein wenig doof fand.

Nun halten wir also einen fast 600 Seiten starken Thriller in den Händen und müssen uns fragen: kann der Autor auch dieses Mal überzeugen? Auch wenn ich die Charaktere stellenweise sehr gelungen fand (Maarten S. Sneijder ist schon ein Phänomen) und die Story als solches sehr interessant gestaltet, so fand ich manche Stellen dann doch ein wenig langatmig, auch wenn eigentlich viel passiert. Gut fand ich jedoch, dass nicht nur die beiden Ermittlerinnen Tina Martinelli und Sabine Namez begleitet werden, sondern auch ein gewisser "Hardy" (dessen genauere Bedeutung ich euch hier jedoch nicht verraten möchte), denn so kam zwischendurch immer mal wieder ein wenig neuer Wind in die Geschichte. Die Spannungskurve konnte der Autor, meiner Meinung nach, jedoch aber nicht dauerhaft aufrechterhalten und die ersten 250 Seiten passierte - trotz des ein oder anderen Mordes/Selbstmordes/Unfalls - irgendwie nicht wirklich viel - oder man könnte sagen, MIR passierte einfach nicht genug. Auch vom besten Charakter des Buches - Sneijder - erfährt man deutlich weniger, als es noch im ersten Band der Fall war, mir persönlich war er einfach zu wenig präsent.

Die Charaktere Sabine/Tina mochte ich sehr gerne, denn die beiden Arbeiten nicht nur als eigenständige Ermittler, sondern auch im Team sehr gut zusammen. Dabei lassen sie sich nicht unterkriegen und finden immer wieder neue Wege, ans Ziel zu gelangen. Mein Lieblings-Charakter ist und bleibt jedoch definitiv Sneijder, der mit seiner wenig herzlichen, dafür aber umso offeneren Art so manches Mal zum schmunzeln brachte.

-> Schreibstil:
Andreas Gruber bedient sich eines angenehmen, gut verständlichen Schreibstils, mit Kapiteln in einer angenehmen länge.

-> Gesamt:
Ein passabler Thriller, der mich jedoch auf Grund einiger Längen nicht vollständig überzeugen konnte. Die Charaktere gefielen mir jedoch dafür umso besser und auch das Ende war zufriedenstellend.

Wertung: 4 von 5 Sterne!

Bewertung vom 19.08.2017
Erwachen des Lichts / Götterleuchten Bd.1
Armentrout, Jennifer L.

Erwachen des Lichts / Götterleuchten Bd.1


sehr gut

-> Story + Charaktere:
Ich muss gestehen, dass ich in diese Story lange nicht so recht reinkam - dies lag zum einen daran, dass ich mit den griechischen Göttern nicht wirklich vertraut bin, zum anderen daran, dass diesbezüglich schon viel Kenntnis aus den Büchern "Dämonentochter" vorausgesetzt wird und somit kaum erklärt wird. An sich kann man das Buch aber trotzdem lesen, ohne "Dämonentochter" zu kennen - was die griechischen Götter und deren Mythologie angeht, sollte man jedoch entweder Vorkenntnisse besitzen, oder ein wenig Geduld haben, um sich dort zurechtzufinden.

Die Geschichte selbst ist spannend, auch wenn sie etwas schleppender vorangeht, als man es sich wünschen würde. Jennifer L. Armentrout legt dieses Mal ihren Fokus mehr auf die Zwischenmenschlichen Beziehungen der Protagonisten Seth und Josie, wodurch die Entwicklung der Story selbst ein wenig auf der Strecke bleibt. Der Charakter der Josephine "Josie" empfand ich als sympathisch und sehr mutig - obwohl ihr die Welt der Götter auf rasante Art und Weise nahegelegt wird, lässt sie sich von den neuen Anforderungen nicht unterkriegen, sondern versucht, alles auf ihrem Weg bestens zu meistern. Seth ist der typische, unnahbare Bad-Boy, wie er in mittlerweile fast jedem Jugendroman zu finden ist. Er war mir nicht ganz so sympathisch, da er häufig nichts anderes im Sinn hat, als Josie zu begehren und sein Körper dies auch mehr als deutlich zeigt - was ich auf Dauer ein wenig anstrengend fand. Die Beziehung zwischen Josie und Seth entwickelt sich langsam und stetig, dafür aber umso glaubwürdiger. Die beiden lernen sich sehr gut kennen und auch uns als Leser werden beide Charaktere schnell zu Vertrauten, sodass man sich wünscht, dass sie doch endlich zueinander finden.

Auch an Erotik mangelt es in "Erwachen des Lichts" nicht, dabei geht die Autorin zaghaft vor und die Szenen wirken so keinesfalls plump und ungeschliffen.

Die Idee hinter der Geschichte macht Lust auf mehr und die Welt der griechischen Götter passt gut - wenn man erst einmal den Durchblick hat.

-> Schreibstil:
Der lockere Schreibstil mit den spritzigen Dialogen der Autorin ist bekannt und einer der Gründe, weswegen ich ihre Bücher sehr gerne lese. In diesem Fall waren mir die Sprüche und der eher jugendliche Schreibstil zu Beginn doch fast etwas zuviel und ich brauchte ein wenig, bis ich mich hineinfinden konnte. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Sicht von Josie und Seth.

-> Gesamt:
Insgesamt macht "Erwachen des Lichts" Spaß, weckt das Interesse an Griechischer Mythologie und kann mit einer spannenden Story aufwarten. Auch wenn ich von den Charakteren (besonders Seth) ein wenig mehr erwartet hätte und mir eine genauere Erklärung bzgl. der Mythologie gewünscht hätte, konnte mich der neueste Roman der Autorin dennoch überzeugen und ich bin schon gespannt, wie es im Folgeband weitergeht, auch wenn "Erwachen des Lichts" nicht mit einem fiesen Cliffhanger aufwartet.

Wertung: 4 von 5 Sterne!

Bewertung vom 14.08.2017
Aquila
Poznanski, Ursula

Aquila


ausgezeichnet

-> Story + Charaktere:
Stell Dir vor, Du wachst Dienstags morgens auf und hast keinerlei Erinnerung, was in der Zeit zwischen Samstagabend und Dienstagmorgen passiert ist! Deine Mitbewohnerin ist verschwunden, Dein Handy ist weg, Dein Schlüssel ebenso und Dein Pass ist ebenfalls nicht auffindbar, obwohl Du für ein Auslandssemester in Italien bist.

In dieser Situation befindet sich unsere Protagonistin Nika und wir können sie bestens verstehen: sie ist verzweifelt und wünscht sich nichts mehr, als herauszufinden, was passiert ist. Als sie dann auch noch einen merkwürdigen Zettel mit kryptischen Botschaften in ihrer Hosentasche findet, ist sie erst einmal völlig überfordert und beginnt, nach einer Lösung zu suchen...

Aquila ist ein unglaublich fesselnder und spannender Roman, den ich kaum eine Minute aus der Hand legen konnte. Nikas Gedächtnisverlust ist belastend und man kann sich bestens vorstellen, wie sie sich in dieser Situation fühlt. Was ist in dieser "fehlenden" Zeit geschehen, wieso kann sie sich nicht mehr erinnern? Als Leser fühlt man nicht nur wahnsinnig mit, sondern zerbricht sich auch regelrecht den Kopf, was die Lösung sein könnte, doch es wäre nicht Ursula Poznanski, wenn man dieses Rätsel so einfach knacken könnte! Die Spannung ist greifbar, die Ereignisse überschlagen sich und doch kommt man dem Rätsel kein Stück näher... die Auflösung ist nicht nur unvorhersehbar, sondern auch schlüssig und absolut fantastisch - wie man das von Frau Poznanski eben gewohnt ist.

Auch die Charaktere überzeugen auf ganzer Linie, auch wenn man nicht immer so genau weiß, wen man in die "gute oder böse" Schublade einordnen soll. Dies weiß jedoch auch Nika nicht immer so recht zu beurteilen, was zusätzliche Spannung bringt und uns des Rätsels Lösung nicht unbedingt näher bringt. Nika gefiel mir unglaublich gut, denn trotz Erinnerungslücken und diversen Einschüchterungsversuchen gibt sie niemals auf, auch wenn sie zwischenzeitlich nicht nur an ihrem Verstand, sondern auch an ihrer Zurechnungsfähigkeit zweifelt. Eine starke Protagonistin, die ich zu jederzeit ernst nehmen konnte und mit der ich die ganze Zeit über mitfiebern musste!

-> Schreibstil:
Der Schreibstil ist nicht nur locker-leicht und angenehm, sondern auch sehr fesselnd und die Seiten fliegen nur so dahin! Der Roman wurde in der Vergangenheit geschrieben und in 36 Kapitel aufgeteilt.

-> Gesamt:
Ursula Poznanski entführt uns mit dieser Geschichte ins schöne Italien, zeigt uns die schönsten Seiten der Stadt Siena und bringt uns das Urlaubsfeeling zumindest teilweise auch ins wechselhafte Deutschland. Einmal mehr habe ich mir beim lesen gewünscht, die italienische Sprache zu beherrschen und Italien ein bisschen zu erkunden... "Aquila" überzeugt mit einer spannenden Geschichte, sehr interessanten Charakteren, wunderschönen Beschreibungen und einer starken Protagonistin, die niemals aufgibt. Sehr lesenswert!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 11.08.2017
BabyDoll (eBook, ePUB)
Mckenzie, Shane

BabyDoll (eBook, ePUB)


ausgezeichnet


-> Story + Charaktere:
Natashas Mutter Celeste war einst Schauspielerin, bis sie schwanger wurde und sich so ihre Karriere in Luft auflöste - doch nicht nur das: Natasha ist kein "normales", sondern ein missgebildetes Mädchen, weswegen sie von ihren Eltern stets eingesperrt und von der Außenwelt ferngehalten wird. Durch einen dummen Zufall bekommt sie die Gelegenheit aus ihrer Gefangenschaft zu flüchten und während sie alleine durch den Wald irrt, begegnet sie dem Mann, der sie lieben soll - und dafür schreckt sie vor nichts zurück!

Was für ein geniales Buch! Wer nicht allzu zart besaitet ist, der findet in diesem Buch nicht nur einen richtig guten Horrorroman, sondern wieder erwarten auch einige Denkanstöße. Neben blutigen Grausamkeiten, jeder Menge Action und einigen Widerwärtigkeiten, können wir die Geschichte von Natasha nicht nur hautnah miterleben, sondern auch mitempfinden - und das geht unter die Haut. Natashas Mutter bringt ihrer Tochter nicht nur keinerlei Liebe entgegen, sie zeigt ihr vielmehr, dass sie ein hässliches Monster ist (O-Ton Celeste) und es nicht wert ist, geliebt zu werden. Die einzige Liebe, die Natasha entgegengebracht wird, kommt von ihrem Vater, der ebenfalls sehr unter der Mutter und ihrem Schönheitswahn zu leiden hat. Auch wenn Natasha kein unschuldiges kleines Mädchen mehr ist, kam ich einfach nicht drumherum, ein gewisses Mitleid für sie zu empfinden, denn das, was sie so erleiden muss, hat niemand verdient und im Grunde braucht man sich dann auch nicht über die ein oder andere Entwicklung zu wundern.

In einer Nebenstory lernen wir Bruno kennen, der sich sein Studium durch Drogenverkauf finanziert, selbst aber keine konsumiert. Dennoch gerät er ziemlich in die Bredouille und weiß nicht so recht, wie er sich daraus wieder befreien soll... Bruno ist ein unglaublich sympathischer Charakter, der sein Studium nicht nur ernst nimmt und alles tut, um es zu finanzieren, sondern auch ein anständiger Kerl ist - im Vergleich zu manch anderem.

Die Story ist spannend, aber auch ziemlich blutig, weswegen man nicht allzu zart besaitet sein sollte, wenn man Interesse an dieser Geschichte hat. Das Ende gefiel mir persönlich richtig gut und ich musste ein bisschen schmunzeln - auch wenn der ein oder andere das vielleicht unangebracht finden mag.


-> Schreibstil:
McKenzie schreibt angenehm und aus der Sicht eines dritten Erzählers. Die Kapitel sind angenehm lang und der Schreibstil fesselt. Seine bildhaften Beschreibungen machen es dem Leser leicht, sich das Geschehen bildlich vorzustellen - ob man das als positiv oder negativ betrachtet, bleibt wohl jedem selbst überlassen. :-)


-> Gesamt:
Interessante Charaktere, spannende Story, blutige Action und die ein oder andere Aussage, die einen zumindest ein wenig zum denken anregt. Für alle Horror-Fans sehr lesenswert!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 09.08.2017
Die wahre Königin / Königreich der Schatten Bd.1
Jordan, Sophie

Die wahre Königin / Königreich der Schatten Bd.1


ausgezeichnet

-> Story + Charaktere:
Seit siebzehn Jahren liegt Dunkelheit über dem Königreich Relhok und Finsterirdische sind nicht die einzigen Monster, die das Land bevölkern. Luna ist die wahre Thronerbin, doch vom besteigen des Thrones ist sie meilenweit entfernt. In einem Turm fristet sie ihr dasein, denn einst ermordete ein Verräter ihre Eltern und setzte sich selbst auf den Königsthron...um zu verhindern, dass Luna jemals ihren rechtmäßigen Platz einnimmt, ergreift er harte Maßnahmen und so bleibt Luna nichts, als sich zu verstecken. Durch einen Zufall lernt sie jedoch Fowler kennen, der sich ihrer annimmt und mit ihr zu einem besseren Ort fliehen will, einem Ort, von dem sie sich nicht sicher sind, ob er überhaupt existiert...

"Die wahre Königin" ist ein Fantasy-Roman, wie ich ihn mir wünsche! Sophie Jordan schafft es, den Leser nicht nur in ihre Welt zu entführen, sondern auch dort zu fesseln und jegliche Emotion selbst spüren zu lassen. Die Gefühlswelt der Protagonisten wird dabei an den Leser herangetragen und man hofft, bangt, ängstigt und liebt mit ihnen, kämpft und versucht zu überleben. Dabei gestaltet die Autorin ihre fiktive Welt so liebevoll und detailliert, dass man nicht mehr viel Fantasie braucht, um sich dort hineinzudenken. Gerade die gruseligen Finsterirdischen, die sich aus dem Boden graben, fiese Tentakel im Gesicht haben und ein tödliches Gift verspritzen fand ich sehr eindrucksvoll und ich möchte ihnen wirklich nicht im Dunkeln (oder hellen!) begegnen.

Die zarten Gefühle, die sich zwischen Fowler und Luna entwickeln sind greifbar und man wünscht sich nichts mehr, als dass sich die beiden diese eingestehen - und nachgeben! Die beiden Charaktere sind nicht nur überaus sympathisch und tiefsinnig gestaltet, sie überzeugen auch mit ihren Handlungen und wirken so überaus realistisch. Luna ist ein Charakter, den man einfach gern haben muss, denn sie ist ein starker Charakter, der niemals aufgibt und sich für nichts zu schade ist - obwohl sie sehr behütet und unter strengster "Bewachung" ihrer kleinen Zieh-Familie in einem Turm aufgewachsen ist. Auch Fowler, den man anfangs nicht so recht einzuschätzen weiß, wuchs mir wahnsinnig schnell ans Herz und an Lunas Stelle würde ich mir tatsächlich überlegen, ob ich diesen Traummann nochmal gehen lassen würde!

Richtig fies war der Cliffhanger am Ende des Romanes und ich will eigentlich gar nicht länger auf die Fortsetzung warten...diese erscheint voraussichtlich jedoch erst im Februar 2018.

-> Schreibstil:
Der Schreibstil ist sehr bildlich, gut verständlich und unglaublich fesselnd. Die Kapitel sind ausreichend lang und aus der Sicht von Luna und Fowler geschrieben. Dadurch hat man einen guten Einblick in die Gefühlswelt der beiden und kann sich wunderbar einfühlen.

-> Gesamt:
Sophie Jordan überzeugt mit diesem Roman auf ganzer Linie! Nicht nur die Charaktere überzeugen mit ihrer sympathischen Art und einer grandiosen Ausarbeitung, auch die Story fesselt, reißt mit und lässt einen nicht mehr los. Ich kann das Erscheinen des Folgebandes kaum noch erwarten, leider erscheint dieser voraussichtlich erst im Februar 2018.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 06.08.2017
Der Nebelmann
Carrisi, Donato

Der Nebelmann


gut

-> Story + Charaktere:
Nachdem ich den Klappentext des Buches gelesen hatte, der mit ebendiesem einen spannenden Thriller versprach, freute ich mich schon auf die Lektüre. Mit dem ersten Kapitel, in dem Sonderermittler Vogel blutverschmiert bei einem Psychiater auftauchte, begann das Buch auch vielversprechend, danach war es mit der Spannung jedoch erst einmal ganz lange nicht weit her...

Sonderermittler Vogel erzählt nun die Geschichte, wie es dazu kam, dass er blutverschmiert in der Praxis auftaucht, doch statt einem spannungsgeladenen Thriller erwartet uns hier eher ein langatmiger Roman mit Charakteren, zu denen man kaum Zugang findet. So beispielsweise Ermittler Vogel, der sich schnell als total unsympathischer Kerl entpuppt, der nichts anderes im Sinn hat, als seine Karriere anzukurbeln - ohne Rücksicht auf Verluste und durch viel Medienrummel. Dabei hatte ich oft den Eindruck, dass es ihm gar nicht so wichtig ist, ob die entsprechende Person überhaupt schuldig ist, solange am Ende einer hinter Gitter sitzt. Nicht umsonst bezeichnen ihn seine Kollegen nicht nur als geschickten Manipulator, der "sich der Medien bedient, um ans Ziel zu gelangen" (S. 184), denn diese Beschreibung wird ihm leider zu 100% gerecht.

Auch die übrigen Charaktere konnten mich nicht wirklich überzeugen, denn sowohl Vogels Assistent Borghi, als auch der Lehrer Martini, sowie dessen Familie wirkten unglaubwürdig und oberflächlich.

Die Story plätschert nur so vor sich hin und das einzig Interessante an der ganzen Geschichte war der aufkommende Unmut in der Bevölkerung und die immer stärkere Bedrohung des vermeintlichen Täters durch die Reporter und Angehörigen des verschwundenen Mädchens. Ganz im Gegenteil zum Klappentext wurden auch die übrigen verschwundenen Mädchen nicht direkt thematisiert, sondern fanden erst gegen Ende des Romanes Erwähnung - ich fand den Klappentext als solches ehrlich gesagt nicht so ideal gewählt. Das letzte Drittel des Romanes wird tatsächlich doch nochmal interessanter, das endgültige Ende und die Auflösung fand ich jedoch total an den Haaren herbeigezogen und absolut unrealistisch.

-> Schreibstil:
Der Schreibstil ist angenehm und die Kapitel ausreichend lang. Der Autor springt zwischen den Zeiten (Gegenwart - Vogel ist in der psychiatrischen Praxis und Vergangenheit - Vogel erzählt, was passiert ist), beide Sichten werden jedoch aus Sicht eines unbekannten Erzählers geschildert.

-> Gesamt:
Nachdem ich einen spannenden Thriller mit Bezug zu vergangenen Vermisstenfällen erwartet hatte, war ich von diesem, eher langatmigen, Roman mit unsympathischen, unspektakulären Charakteren eher enttäuscht.

Wertung: 3 von 5 Sterne!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.07.2017
Wenn du mich siehst
Sparks, Nicholas

Wenn du mich siehst


gut

-> Story + Charaktere:
Wer einen von Nicholas Sparks' Romanen in die Hand nimmt, der wünscht sich eine Geschichte voller Herzschmerz, voller tiefer Gefühle. Man will weinen und leiden, man will sich mit den Protagonisten verlieben und alles aus erster Hand erleben. Genau das hatte ich erwartet, als ich mich "Wenn Du mich siehst" widmete, doch leider konnte der Autor meine dahingehenden Erwartungen in keiner Weise erfüllen. Auch wenn die Protagonisten sympathisch und sehr interessant gestaltet sind und trotz ihrer unterschiedlichen Vergangenheit und Erziehung eigentlich überhaupt nicht zusammenpassen, schafft er es, eine schöne Geschichte drumherum zu flechten und die beiden dem Leser näherzubringen. Die mitreißenden Emotionen suchte ich in diesem Roman jedoch vergeblich und die ersten ca. 250 Seiten waren zwar ganz interessant, verliefen aber trotzdem eher schleppend.

Als dann auch noch ein Stalker auftauchte und der vermeintliche Liebesroman eher zum Thriller abrutuschte gab ich jede Hoffnung auf einen tiefgreifenden und berührenden Liebesroman endgültig auf. Auch wenn die Story als Thriller eigentlich ganz interessant gestaltet war, hat mir "das gewisse etwas" der Sparks'schen Romane gefehlt, auch wenn ich es nicht so ganz benennen kann - irgendwie schaffte er es dieses Mal nicht, mich wirklich zu berühren.

-> Schreibstil:
Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich locker und leicht lesen.

-> Gesamt:
Auch wenn meine Erwartungen nach einem schnulzigen, tränenreichen Buch leider nicht erfüllt wurden, so bot sich mir doch eine interessante Geschichte mit sympathischen Charakteren. Als durchschnittlicher Liebesroman hätte er vielleicht auch noch ein Sternchen mehr bekommen... da ich jedoch eine sehr hohe Erwartungshaltung an die Romane von Nicholas Sparks habe, muss ich ein wenig strenger werten.

Wertung: 3 von 5 Sterne!

Bewertung vom 26.07.2017
Spectrum / August Burke Bd.1
Cross, Ethan

Spectrum / August Burke Bd.1


sehr gut

-> Story + Charaktere:
Zu Beginn des Buches hatte ich ganz schöne Probleme, in die Geschichte einzutauchen, denn Ethan Cross bedient sich wahnsinnig vieler Charaktere, die auch aus ihrer Sichtweise erzählen. Das verwirrt ziemlich und verunsichert, denn ob daraus tatsächlich ein Handlungsstrang entstehen kann? Am Anfang mag man nicht so recht daran glauben, aber lasst euch gesagt sein: es klappt. Die vielen Spekulationen und Verschwörungstheorien, außerdem die Dispute zwischen FBI und CIA bereiteten mir stellenweise ein paar Schwierigkeiten, weil das ganze bisweilen dann doch ein wenig trocken rüberkam - und ehrlich gesagt war ich ein paarmal kurz davor, das Buch doch zur Seite zu legen. Die Neugier, wie sich das Ganze jedoch entwickeln würde, besiegte jedoch den Unmut über die langatmigen Stellen und so konnte ich mich doch schon bald wieder einfinden.

Die Charaktere gefielen mir ziemlich gut, insbesondere Carter und Nic wuchsen mir im Laufe des Buches ziemlich ans Herz. Noch besser gefiel mir jedoch die Figur des August Burke, diese fand ich hervorragend, überragend, ganz besonders. Aus Sicht eines Menschen mit Asperger-Syndrom zu schreiben, war sicherlich nicht ganz einfach, dennoch ist es dem Autor meiner Meinung nach perfekt gelungen, sich in dieses Krankheitsbild einzufügen. Sehr schön dargestellt wird Burke's steter Zwiespalt, mit der Umwelt nicht kommunizieren zu wollen, aber zu müssen und die Reaktionen der Menschen um sich herum nie zu verstehen oder einschätzen zu können. Doch trotz - oder gerade wegen - dieses Defizits und der Art und Weise dies zu handhaben, mochte ich Burke umso mehr. So manches Mal entlockte er mir ein schmunzeln und machte dieses Buch wirklich zu einem Vergnügen.

-> Schreibstil:
Durch die sehr kurzen Kapitel und den angenehmen Schreibstil fliegt man die meiste Zeit durch das Buch. Da durch den Kapitelwechsel oft auch ein Perspektivenwechsel oder gar ein komplett anderer Handlungsstrang stattfand/erzählt wurde, konnten auch eher langatmige Themen schneller abgehakt werden - was wohl mit ein Grund war, dass ich das Buch doch recht schnell beenden konnte.

-> Gesamt:
Auch wenn ich mir mit der ein oder anderen Thematik ein wenig schwer tat, überzeugte mich "Spectrum" dennoch mit einer spannenden Story, fantastischen Charakteren und einer Grundidee, die mich dazu verleitet, den Folgeband auf jeden Fall lesen zu wollen.

Wertung: 4 von 5 Sterne!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.07.2017
Azur
Schulter, Sabine

Azur


ausgezeichnet

-> Story + Charaktere:
Seit "Black Blade" von Jennifer Estep mag ich solche "diebischen" Romane und ein Roman über eine Diebin, die keine Gegenstände stiehlt, sondern Träume? Das spannte mich dann doch mächtig auf die Folter und die Erwartungen waren hoch... nun, was soll ich sagen?

Sabine Schulter hat meine Erwartungen mit ihrem Roman "Azur - Wenn eine Diebin liebt" nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen. Der Diebstahl von Träumen gestaltet sich sehr interessant, ebenso die Tatsache, dass es eine komplette Diebesgilde gibt, die ihre Schandtaten bestens organisiert. Doch was wäre ein ordentlicher Roman, wenn Diebe einfach stehlen könnten, ohne größere Einmischungen? Da gäbe es dann nämlich noch die Behüter, die die Menschen vor unrechtmäßigen Diebstählen ihrer Träume beschützen sollen - nicht nur, dass die Traumperlen eine Art Droge darstellen, auch träumt der Bestohlene anstelle des eigentlichen Traumes einen Alptraum. Dies wollen die Beschützer natürlich verhindern und so kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Dieben und Behütern. Als Azur/Jess durch Zufall privat auf die Behüter trifft, wird es für sie brenzlig, besonders, als sie sich zu einem von ihnen sogar hingezogen fühlt...

Eine sehr sehr spannende Geschichte, besonders der Aufbau der Diebesgilde und die Machenschaften des Dieb-Oberhauptes Saphir gefielen mir unglaublich gut und die Spannung kommt nicht zu kurz. Die Charaktere überzeugen durch die Bank weg, denn wir lernen sie fast alle ziemlich gut kennen - und lieben. Von den Behütern wuchsen mir Cedric und Julian ganz besonders ans Herz, Vincent hat nunmal so seine Eigenheiten und von Leander lernen wir verhältnismäßig wenig kennen. Von den Dieben mochte ich Azur natürlich mit Abstand am liebsten, aber auch Miranda gefiel mir außerordentlich gut - vor allem, weil sie Azur stets zur Seite stand und sie niemals im Stich lassen würde!

-> Schreibstil:
Der lockere, leichte, gut verständliche Schreibstil macht das Lesen zum Vergnügen und man fliegt nur so durch die Seiten. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Jess und Cedric erzählt, was mir persönlich gut gefiel, da man so einen besseren Einblick in deren beider Leben erhielt.

-> Gesamt:
Eine unglaublich toller Roman, der mit tiefgründigen Charakteren überzeugt und eine spannende Story mitbringt - absolut zu empfehlen!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.07.2017
Schicksalsbringer - Ich bin deine Bestimmung / Schicksalsbringer Bd.1
Hasse, Stefanie

Schicksalsbringer - Ich bin deine Bestimmung / Schicksalsbringer Bd.1


ausgezeichnet

-> Story + Charaktere:
Zufall oder Schicksal? Gibt es das eigentlich? Und entscheidet eines tatsächlich immer über unser Leben, oder führen wir doch ein selbstbestimmtes Leben? Als die beiden Zwillingsbrüder Hayden und Phoenix an Kiera's Schule kommen, wird sie schneller mit der Antwort konfrontiert, als es ihr lieb ist und von da an wird ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt... kann sie am Ende wirklich Einfluss auf das Schicksal nehmen?

Zwei geheimnisvolle Zwillingsbrüder, der eine nett - der andere eher merkwürdig und überheblich... zu Beginn weiß man als Leser noch nicht so recht, wie man Hayden und Phoenix einschätzen soll, denn auch wenn Phoenix das Bad-Boy Image perfekt verkörpert, scheint er ein Geheimnis zu haben. Auch Hayden, der auf den ersten Blick sympathisch wirkt, ist irgendwie zu aalglatt, um tatsächlich "normal" zu sein... ich für meinen Teil konnte besonders Hayden anfangs ganz schlecht einschätzen, da man verhältnismäßig wenig von ihm erfährt - dafür ist Phoenix umso präsenter. Kiera gefiel mir wahnsinnig gut, ihre Persönlichkeit ist sympathisch und durch ihre Lebenssituation muss sie sich deutlich erwachsener verhalten, als es oft in ihrem Alter der Fall ist. Schade fand ich, dass man Kieras Band-Mitglieder (mit Ausnahme von Cody und Xander) nur wenig kennenlernt, diese wären sicherlich auch interessante Persönlichkeiten gewesen!

Die Story konnte mich von der ersten Seite an überzeugen, denn Stefanie Hasse schafft nicht nur eine tolle Atmosphäre, sondern überzeugt auch mit einer interessanten Idee: Einer Münze, die den Träger berechtigt, das Schicksal zu beeinflussen? Das gab es so noch nie und es hat mich wahnsinnig begeistert, wie die Autorin diese Idee umsetzen konnte. Neben einer spannenden Geschichte mit vielen fantastischen Elementen, begleiten wir sympathische Charaktere durch die Geschichte und lachen, leiden und hoffen mit ihnen... absolutes Suchtpotential!

-> Schreibstil:
Stefanie Hasse überzeugt mit einem lockeren und gut lesbaren Schreibstil mit angenehm kurzen Kapiteln. Der Prolog wurde aus der Sicht eines Erzählers verfasst, die restlichen Kapitel aus Kiera' Sichtweise, außerdem wurde es in der Vergangenheitsform geschrieben. Zwischenzeitlich lesen wir kurze Sequenzen aus der Feder eines unbekannten Erzählers.

-> Gesamt:
Insgesamt kann ich "Schicksalsbringer - Ich bin Deine Bestimmung" nur empfehlen, denn es konnte mir ein paar sehr spannende Lesestunden bescheren.

Wertung: 5 von 5 Sterne!