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Das_Leseding
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Bewertungen

Insgesamt 599 Bewertungen
Bewertung vom 25.08.2014
Lady Celias gewagter Plan / Hellions of Halstead Hall Bd.5 (eBook, ePUB)
Jeffries, Sabrina

Lady Celias gewagter Plan / Hellions of Halstead Hall Bd.5 (eBook, ePUB)


sehr gut

Rezension bezieht sich aufs Hörbuch!


Inhalt:
Im fünften und letzten Teil von “The Hellions of Halstead Hall” geht es um Lady Celia, die jüngste der Sharpe-Geschwister. Sie lässt Jackson Pinter ihre Bewerber überprüfen und ahnt nicht, dass der smarte Ermittler selbst ein Auge auf die Lady geworfen hat. Nebenbei wird der Mord an den Sharpe-Eltern aufgeklärt …

Stil:
Wie in den anderen Teilen ist der Schreibstil gefühlvoll, seicht und einfach gehalten. Gawlich weckt das ganze durch ihre einmalige Stimme auf und beschert so einen ganz besonderen Hörgenuss.

Charaktere:
Wie immer sind alle Charaktere liebevoll und ehrlich beschrieben. Ihre Handlungen passen immer zu ihnen, ohne das etwas plump oder einstudiert wirkt.

Celias Zerrissenheit wird hier besonders deutlich. Sie ist hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen und findet am Ende das, was sie braucht.

Auch Pinter bekommt nach langer Zeit bei den Sharpes einen wundervollen Lohn – nicht nur Celia sondern auch Anerkennung – nun kann er endlich ohne Komplexe leben, was mich für ihn sehr freut.

Cover:
Das Cover ist wieder sehr schön und geheimnisvoll.

Fazit:
Ein wundervoller Abschluss der Pentalogie. Ich empfehle diesen Teil nur an Leser, welche die anderen Teile kennen – sonst gibt es zu viele Wissenslücken um den Mord der Sharp-Eltern – wer nur an der Liebesgeschichte zwischen Lady Celia und Pinter interessiert ist, kann natürlich sofort in die Geschichte eintauchen. Besonders gefallen hat mir der Spagat der Protagonisten und die Aufklärung des Mordes.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.08.2014
Wettlauf in der Nacht
Taylor, Thomas

Wettlauf in der Nacht


weniger gut

Inhalt:
David träumt oft von Eddie. Jeder Traum ist irgendwie so, als wäre er echt. Selbst eine Freundschaft wächst zwischen den beiden Jungen, bis sich ein anderer Teen in Davids Träume mischt und die Bindung zwischen Eddie und David zerstört. Wer ist dieser Junge und warum fühlen sich die Träume so echt an ?!

Schreibstil:
Thomas Taylor konnte mich nicht überzeugen. Der Ausdruck ist für ein Jugendbuch passend, aber dennoch zu oberflächlich. Die Thematik der Zeitreise ist komplex und jeder hat andere Ansichten. Meine Ansichten werden im Buch teilweise bearbeitet und dann durch Lücken wieder über den Haufen geworfen. Dies verwirrte mich bei jeder “Reise” mehr. Mal ging etwas und dann wieder nicht, ich habe den Roten Faden vermisst. Durch die teilweisen unlogischen Stellen konnte mein Kopfkino nicht anspringen und Spannung kam leider auch nicht auf.

Charaktere:
David, der einfache Junge von nebenan war mir zu Beginn sehr sympathisch, leider entwickelte er sich nicht zu seinem Vorteil. Erst verweichlichte er, dann wurde er ein Superheld – nicht mein Fall.

Die anderen Charaktere passten auch nicht so in ihre Rollen, so dass ich mit keinem wirklich warm wurde.

Cover:
Das Cover ist genial. Die Uhr mit dem geisterhaften Blau passt perfekt zur Geschichte.

Fazit:
Eine Geschichte über Zeitreisen, die teilweise sehr unlogisch und einfach gehalten ist. Ich empfehle dieses Buch daher an jugendliche Leser, die erst beginnen Sci-Fi zu lesen.

Bewertung vom 26.07.2014
Waldstein Wilkes, Helen

"Am schlimmsten aber war der Judenstern"


ausgezeichnet

Eine Rezension zu einer wahren Geschichte zu schreiben ist immer schwer. Noch schwerer ist es, wenn das Buch so gut war, dass einem die Worte fehlen. Und genauso geht es mir. Ich habe den Titel gelesen, habe mir das Cover angeschaut und wurde neugierig, auch der Klappentext versprach eine aufrührende Geschichte, dennoch hatte ich irgendwie Angst dieses Buch zu lesen. Ich bin immer sehr emotional und war mir nicht mehr sicher ob das Buch nicht “zu nah” ist. Als ich es dann doch in den Händen hielt, war ich ziemlich nervös, was erwartet mich beim Lesen? Wie emotional schreibt die Autorin? was haben die Übersetzer aus der Geschichte gemacht? Und dann tauchte ich ein ….

In die Welt von Helen Waldstein Wilkes, wie sie im Alter von 60 Jahren einen Karton mit Briefen ihrer Familie öffnet und wie sie versucht ihre Familiengeschichte zu rekonstruieren. Sie nahm mich, mit ihren Schilderungen und den Briefauszügen, mit in ihr Leben, sie teilte sehr viel mit mir und ich sah ihre Familie vor meinem geistigen Auge auftauchen. Litt, weinte und fühlte mit ihnen. Durch die originalen Abschriften der Briefe war die Bindung so stark zu spüren, dass ich mich teilweise immer wieder distanzieren wollte, aber ich war so versessen auf Aufklärung, dass ich am Ball blieb. Wie muss es erst Helen Waldstein Wilkes ergangen sein?

Der Schreibstil ist sehr gut und passend. Es werden immer wieder Erfahrungen, Begegnungen und Briefe in chronologischer Reihenfolge niedergeschrieben. So wie die Autorin ihre Aufklärungsarbeit begonnen hat, so wird auch der Leser ins Geschehen integriert. Trotz der vielen Übersetzer, im Buch selbst sind 5 angegeben, bleibt die Geschichte authentisch und emotional – sogar sehr emotional – des Öfteren weinte ich und hatte Angst, aber auch Zuversicht mischte sich in meine Gedanken. Ich kann für mich sagen, dass dies eins der bewegendsten Bücher ist, welches ich je gelesen habe.

Hintergrundinfo:

Es gibt eine Lesereise zum Buch.
Helen Waldstein Wilkes spricht Deutsch und wird bei allen Veranstaltungen vom Verleger Wolf-Rüdiger Osburg begleitet.

Termine der Lesereise:

28.08.2014: 18:00 Uhr: Deutsches Historisches Museum Berlin (öffentlich)
01.09.2014: Lauenburgische Gelehrtenschule Ratzeburg
02.09.2014, 09:30 Uhr: Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe Büchen
02.09.2014, 20 Uhr: Pfarrei St. Answer Ratzeburg (öffentlich)
03.09.2014: Anne-Frank-Schule Barkteheide
03.09.2014: Synagoge Bad Segeberg (öffentlich)
04.09.2014, 19 Uhr: Gesellschaft für Christich-Jüdische Zusammenarbeit Lübeck (öffentlich)
05.09.2014: Waldorfschule in Ostholstein

Bewertung vom 15.07.2014
Stigmata
Gurian, Beatrix

Stigmata


ausgezeichnet

Inhalt:
Emma verliert durch einen Autounfall ihre Mutter. Sie leidet unter diesem Verlust und gibt sich auch noch die Schuld an dem Tod. Emma gibt sich auf, bis sie ein Päckchen erreicht, in dem ihr mitgeteilt wird, dass sie die Mörder ihrer Mutter finden soll ...

Schreibstil:
Spannend, beklemmend, nervenaufreibend. Anders kann ich dieses Werk nicht beschreiben! Mir wurde so oft warm, ich bekam Atemnot und zitterte - so sehr fieberte ich mit den Charakteren mit. Mein Kopfkino schaltete sich sofort ein und später fühlte ich auch noch - Wahnsinn! So muss es sein :D Der Ausdruck ist passend und für jugendliche und Erwachsene Leser zu empfehlen.

Charaktere:
Die junge Emma gefiel mir sehr gut, ich fühlte mit ihr und bewunderte ihren Mut. Leider entwickelte sie auf den letzten Seiten eine Art, die ich nicht mochte, sie wirkte übermächtig und allwissend.

Die anderen Charaktere blieben geheimnisvoll, nie wusste ich was ich von wem halten sollte. Ich wurde beim Lesen immer wieder in die irre geführt und stand, genau wie Emma, immer im Regen.

Cover:
Der Schutzumschlag ist ein echter Hingucker mit toller Haptik. Der Einband ist dunkelgrün und am Buchrücken findet sich auch eine silberne Einpressung.

Fazit:
Ein tolles Buch mit gruseligen Fotos untermalt. Ich habe sehr lange keinen so spannenden und fesselnden Schocker mehr gelesen und empfehle dieses Buch wirklich allen!

Bewertung vom 30.06.2014
Verdammt gute Nächte
Schrocke, Kathrin

Verdammt gute Nächte


ausgezeichnet

Es gibt Bücher, die muss jeder gelesen haben und dieses gehört definitiv dazu!

Aber ich fange mal von vorne an:
Kathrin Schrocke war mir bereits von Freak City bekannt. Auch in diesem Buch befasste sich die Autorin mit einem ungewöhnlichen Buchthema – eine Liebe zwischen einem tauben Mädchen und einem hörenden Jungen. Die Thematik bei “Verdammt gute Nächte” ist wieder nicht alltäglich und hervorragend umgesetzt.

Der 15-jährige Jojo weiß nicht wirklich wo er steht. Sein von Pornos faszinierter Kumpel Michael ist so anders als er, muss er sich das Zeug nun auch ansehen um eine Freundin zu finden? Seine kurzzeitige Liebe Lilli ist ja schließlich mit Michael zusammen … Auch mit seinen Eltern kann Jojo kaum reden. Sein leiblicher Vater hat kaum Zeit für ihn und seine Mutter inkl. dem neuen Lebensgefährten behandeln ihn nicht seinem Alter entsprechend. Jojo ist allein und verzweifelt, bis die 30-jährige Puma auftaucht und ihn so akzeptiert wie er ist …

Der Schreibstil ist göttlich! So einfühlsam und doch direkt, beschreibt Kathrin Schrocke ein Tabuthema, welches zum Nachdenken anregt. Die Geschichte ist ausgefüllt mit Metaphern, Gedanken und Provokation. Beim Lesen hatte ich immer wieder das Gefühl, dass nichts dem Zufall überlassen wurde, die Charaktere mit ihren besonderen Namen (Jojo = auf und an; Puma = wild, gefährlich, sinnlich; usw.), die Schauplätze und deren Gestaltung (Garten = verwildert, gesittet). Dennoch wirkte der Schreibstil flüssig, es gab keine Konstruktion, sondern eher ein harmonisches miteinander der Figuren, der Schauplätze und dem Geschehen. Ein Buch mit sehr viel Tiefgang. Natürlich ist die Geschichte auch zum wachrütteln gedacht und es gibt Szenen, die für Jugendliche unter 14 Jahren nicht geeignet sind, dennoch sind diese Szenen mit einer Ästhetik geschrieben die ich bewundernswert finde. Der Ausdruck ist passend und wirkt authentisch, egal in welcher Situation.

Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und harmonieren perfekt. Besonders interessant finde ich die Namenswahl. Beim Lesen kann darauf geachtet werden, es muss aber nicht. Ich fand das Hinterfragen der Namen in Bezug auf den Charakter spannend und habe das Buch vielleicht gerade dadurch noch intensiver gelesen.

Jojo und das ständige auf und ab seiner Gefühle zu sich und zu anderen. Die Charakterzeichnung hat mir sehr gut gefallen und spiegelt einen typischen Jugendlichen wieder.

Puma hat mir besonders gut gefallen. Sie wird im Buch kaum beleuchtet und bleibt ziemlich farblos. Dennoch ist gerade diese Sichtweise etwas ganz tolles. Sie ist einfach da, sie benimmt sie zu jedem Menschen gleich, achtet nicht auf Konfession, Aussehen oder Alter.

ACHTUNG SPOILER:
In einer Szene wird Jojo mit ihr intim, sie weiß, dass dies verboten ist und bleibt am Rand des legalen. Die Szene geht nicht von ihr aus, sondern vom Jojo. Es zeigt deutlich, dass Jojo sich aufgrund von Pumas verhalten und nicht wegen ihres Alters in Puma verliebt hat. Er will sie erkunden und sie lässt es zu. Dennoch animiert sie Jojo nicht und hält ihn auf Abstand.
SPOILER ENDE

Michael, der sich viele Pornos im Netz ansieht und sehr informiert scheint, ist mir sehr unsympathisch erschienen. Er will alles kennen, weiß, dass alles nur gestellt ist und flüchtet vor der langweiligen Realität. Dass aber ein gestörtes Sexualleben oder die Sicht darauf entstehen kann, scheint ihm egal zu sein.

Das Cover finde ich sehr sinnlich, es könnte aber auch abschrecken. Ich möchte nochmals betonen, dass “Verdammt gute Nächte” ein Buch über ein Tabuthema (junger Mann – reife Frau) ist und sich nicht um das Treiben der beiden dreht!

Fazit:
Ein bemerkenswertes Buch, welches sehr zum Nachdenken anregt und tiefgründig ist. Mir haben die Charaktere sowie deren Handlungen gefallen und glaubhaft vermittelt. Daher vergebe ich volle 5 Sterne für einen Roman, der sich mit einem schwierigen Thema befasst. Eine Leseempfehlung, wie oben bereits geschrieben, geht ab alle über 14 Jahre !