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Sommer
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Bewertungen

Insgesamt 448 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2016
Sieben minus eins / Berger & Blom Bd.1
Dahl, Arne

Sieben minus eins / Berger & Blom Bd.1


ausgezeichnet

Tick, Tack

Arne Dahl hat mit Sieben minus eins den Beginn einer neuen Krimireihe geschaffen. In diesem Krimi schafft Dahl meiner Meinung nach einen vielversprechenden Einstieg.

Zum Inhalt:
Sam Berger arbeitet als Kriminalkommisar bei der Stockholmer Polizei. Als die 15 jährige Ellen entführt wird, bringt Berger die beiden anderen vermissten Mädchen ins Gespräch, vermutet eine Serie. Doch sein Chef Allan weigert sich an einen Serienkiller zu glauben und verbietet Sam sogar in diese Richtung zu ermitteln. Aber da kennt er Sam schlecht, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, ist er so schnell nicht davon abzubringen. Der Entführer ist sehr clever, am Tatort entdeckt Sam ein paar Ungereimtheiten und bekommt das Gefühl, als wolle der Täter sie an der Nase herumführen, mit Ihnen spielen. Aber der Täter hat das Spiel nicht ohne Sam gemacht...... Bei den weiteren Nachforschungen stößt Sam Berger auf die Säpo-Ermittlerin Molly Blom, beide versuchen verbissen ans Ziel zu kommen, und auch Sam gerät kurz in den Fokus.

Diese Reihe beginnt sehr vielversprechend. Mir haben die beiden Ermittler gut gefallen. Allen voran Sam Berger, der mit seiner Vorliebe für ausgefallene Uhren, dem Leser manchmal Rätsel aufgibt. Man erfährt ein wenig über seine Vergangenheit, würde es aber begrüßen in den Folgebänden mehr zu erfahren. Seine Nicht- Beziehung zu seiner Kollegin, die er liebevoll Deer nennt, wegen ihrer Rehauagen, rundet alles ab. Molly Blom taucht erst im weiteren Geschehen auf, und ist mir noch nicht so vertraut wie Berger, dass wird sich aber bestimmt weiter aufbauen. Insgesamt ergeben die zwei aber ein spannendes Team, wenn man von Team sprechen kann.

Der Erzählstil ist sehr flüssig, war bei Arne Dahl auch nicht anders zu erwarten. Den größten Teil der Geschichte erlebt man aus Bergers Sicht. Ab und an finden Wechsel in die Vergangenheit statt, die auch Licht ins Dunkel des Falls bringen. Dies war spannend und interessant, zumal die psychologische Tiefe immer greifbar war. Rätsel werden gelöst und neue aufgedeckt.

Das Ende ist nicht vorhersehbar, dass finde ich sehr gut. Denn was ist langweiliger als ein Krimi, der einen nicht überraschen kann. Arne Dahl hat mich überrascht.

Der Krimi spielt in Schweden, was mich persönlich überhaupt nicht stört, man gewöhnt sich schnell an die Bezeichnungen der Straßen und Orte die einem nicht so geläufig erscheinen, zumal sie ja eh nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Bewertung vom 02.11.2016
Die Feder eines Greifs / Drachenreiter Bd.2
Funke, Cornelia

Die Feder eines Greifs / Drachenreiter Bd.2


ausgezeichnet

Funke hat wieder eine bezaubernde Welt erschaffen

Der 14 jährige Ben, den die meisten sicherlich aus dem ersten Band Drachenreiter kennen, lebt bei den Wiesengrunds in Norwegen. Dort haben sie ein wundervolles und magisches Areal geschaffen für die Fabelwesen. Als Ànemos, ein Pegasus, um Hilfe bittet, macht sich ein Team um Ben auf den Weg nach Indonesien. Dort müssen sie an eine Sonnenfeder eines Greifen gelangen, um dem Pegasusnachwuchs helfen zu können. Sollte es ihnen nicht gelingen, werden diese wundervollen Geschöpfe aussterben. Da die Greifen sehr gefährlich sind und keine Drachen mögen, darf Lung, der Drache nicht mit. Doch auch die Fans des Drachen werden in diesem Buch noch auf ihre Kosten kommen, versprochen. Und auch der Jungdrache Tatoo wird euch begeistern, aber mehr werde ich an dieser Stelle nicht verraten.

Es gibt in diesem fantastischen Buch ein Wiedersehen mit den meisten Gestalten aus dem ersten. Darauf habe ich mich am meisten gefreut. Als abendliche Bettlektüre durfte ich vor nun fast 20 Jahren meine Kinder mit Lung, Ben, Schwefelfell und dem kleinen Humunkulus Fliegenbein begeistern, und auch mir sind Sie ans Herz gewachsen. Und ich habe noch viele neue Geschöpfe begrüßen dürfen. Feen, Drachen und Kraken und natürlich Kobolde. Aber auch in diesem Teil gibt es nicht nur gute Lebewesen. Es bleibt aber zu hoffen, dass Ben und seine Freunde gemeinsam den Pegasusfohlen helfen können.

Die Geschichte ist sehr unterhaltsam, hat mich als Erwachsene restlos begeistern können. Sie stellt aber auch einige Lebensweisheiten zur Seite, genau richtig für Kinder! Größere Kinder werden dieses Buch sicherlich verschlingen, kleiner werden gebannt an den Lippen des Vorlesers hängen. Die Passagen zu Beginn der Kapitel sind liebevoll ausgewählt, genauso liebevoll wie die Zeichnungen die dieses Buch zieren. Wichtig ist das: Wer ist wer am Ende des Buches. Bei den vielen Neulingen und exotischen Namen fiel es mir manchmal schwer den Überblick zu behalten, aber so kann man ganz entspannt noch einmal nachlesen.

Dieses fantastische Buch aus dem Hause Dressler bekommt von mir absolute Leseempfehlung. Und zwar empfohlen für Jung und alt! Wünsche mir ein weiteres Abenteuer der Rasselbande!

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Bewertung vom 02.11.2016
Die Stille vor dem Tod
Mcfadyen, Cody

Die Stille vor dem Tod


gut

Komm und lerne, Smoky Barrett

Smoky Barett und ihr Team werden zu einem grausamen Verbrechen gerufen. In einer Straße wurden gleich 3 Familien auf die gleiche Weise hingerichtet. Grausame und bizarre Morde, die durch die Schrift an der Wand: Komm und lerne, Smoky Barett, noch konfuser werden. Wo ist der Zusammenhang?
Als die hochschwangere Smoky anschließend von einem jungen Mädchen bedroht wird, dass zugibt die Familien getötet zu haben, sind alle außer Rand und Band. Das Mädchen offenbart Smoky, dass es einen Bunker gibt, und das alle Menschen die damit zu tun haben böse sind. Als das Mädchen von einem Unbekannten Heckenschützen getötet wird, bricht Smoky zusammen. Sie und ihr Team geraten in ein Netz aus Gewalt und bekommen es mit wirklichen Monstern zu tun, die sogar die taffe Smoky an ihre Grenzen treiben.

Die Angst nicht in die Geschichte reinzukommen war unbegründet. Es werden oft Details eingeworfen, die mir sehr halfen bald wieder auf dem laufenden zu sein. Es tat gut Smoky und ihr Team wieder zu erleben, sind einem die Charaktere doch irgendwie ans Herz gewachsen. Es gab auch ein Wiedersehen mit Bonnie, der Adoptivtochter Smokies und ihrem Mann Tommy.

Dies ist die langersehnte Fortsetzung der Smoky Barrett Reihe von Cody McFadyen. Lange Zeit war durch die Erkrankung des Autors nicht sicher, ob es jemals einen weiteren Band geben wird. Meine Erwartungen waren hoch, so war ich doch die Brillianz der Vorgänger gewohnt. Doch leider nahm mich dieser Thriller nicht gefangen, wie die vorherigen es konnten. Für mich wies er mehrere unnötige Längen auf. Auch die überraschenden Ereignisse konnten mich letztendlich nicht über die ermüdenden Passagen hinwegtrösten.
Die eigentliche Geschichte war recht interessant, doch durch die Langatmigkeit verlor ich zwischendurch manchmal die Lust weiterzulesen.
Die Stille, die bereits im Titel Erwähnung findet, thematisiert der Autor in diesem Buch sehr häufig. Das hat mir gut gefallen, es passte zur Geschichte und unterstrich die Handlung perfekt.
Die Beschreibungen wie Smoky sich in die Täter hineinversetzt, wie sie den Tatort singt, wie sie es selbst beschreibt, waren sehr interessant. Dies waren die Passagen die mir persönlich am besten gefallen haben. Auch die Hintergrundinformationen zu James aus Smokies Team waren aufschlussreich und faszinierten mich.
Das Ende kam dann doch recht überraschend und plötzlich. Da noch einige Fragen offen sind, und ich gerne hinter die Maske schauen möchte, werde ich eine mögliche Fortsetzung lesen, und hoffen, das McFadyen dort wieder zu alter Form aufläuft.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2016
Buchland
Walther, Markus

Buchland


ausgezeichnet

Buchtastisch

Beatrice Liber beginnt eine Anstellung im Antiquariat des Herrn Plana. Schnell wird klar, dass Herr Plana große Pläne mit Beatrice hat. Er weiht sie nach und nach in die Geheimnisse des Buchlandes ein, welches im Keller des Antiquariats schlummert. Dort befindet sich ein riesiges Areal mit allen existierenden Büchern. Sogar die ungeschriebenen Bücher haben hier einen Ort.
Herr Plana bezeichnet sich selbst als Auktoral, er kann auf magische Weise mit den Büchern kommunizieren, ist mit ihnen verbunden.
Doch das Buchland ist in Gefahr, es braucht ein Buch, aus der Hand von Beatrice, die sich so gar nicht als Schreiberin sieht. Herr Plana will Beatrice überzeugen dieses Buch dennoch zu schreiben, und erlebt einige beschauliche Abenteuer gemeinsam mit Bea, wie er sie nennt. So lernen sie bezaubernde Kammern und Gestalten des Buchlandes kennen, unter anderem auch den Tod. Der seine Hände nach Ingo, Beatrice Mann ausstreckt.........

Dieses Buch ist ein wahres Juwel. Es vereint ganz viele Elemente die einem Buchliebhaber das Herz höher schlagen lassen. So finden viele literarische Größen Erwähnung, bekannte Werke fließen in die Geschichte mit ein. Viele berühmte Zitate, werden aufgegriffen. Markus Walther schafft es hier und da immer wieder Anekdoten einzubauen, die dem Vielleser ein Strahlen ins Gesicht zaubern. Musste oft schmunzeln, und war genauso oft peinlich berührt.
Ein wenig fühlte ich mich wie damals als Kind, als ich in die unendliche Geschichte von Michael Ende eintauchen durfte. Ich fieberte mit Bea und Herrn Plana mit, dieses wundervolle Buchland darf nicht dem Untergang geweiht sein.

Die Charaktere sind sehr bildhaft und schafften es mich zu fesseln. Herr Plana zieht seine Macht aus den Büchern, es scheint so, dass das geschriebene Wort sein Lebenselixier ist. Hört sich fantastisch an, ist es auch, aber nach kurzer Zeit in dieser Welt erscheint es fast Real. Wie gern würde man an Beatrice Stelle treten und in diese Welt eintauchen. Beatrice hat schwere Schicksalsschläge hinnehmen müssen, sieht sich selbst als schwach an, dass ist sie aber ganz und gar nicht. Doch um das zu erkennen, muss sie erst ein Buch schreiben.

Das Abenteuer Buchland geht weiter. Eine Fortsetzung ist erst kürzlich erschienen. Da Beatrice und diese magische Welt mich so verzaubert haben, werde ich mich erneut auf die Reise machen, und bin jetzt schon gespannt, ob die Bücher wieder wispern und ihr Geheimnis preisgeben.

Ein Werk das Buch -und Fantasyliebhaber unbedingt lesen sollten. Erschienen im Acabus-Verlag

Bewertung vom 19.09.2016
Teufelsgold
Eschbach, Andreas

Teufelsgold


ausgezeichnet

Hendrik Busske hadert mit seinem Beruf. Er fühlt sich nicht geeignet, hat Bedenken auf dem Finanzmarkt zu bestehen. Als er in Zürich ein Seminar leiten soll, entdeckt er zufällig in einem Antiquariat ein altes Buch über den Stein der Weisen. Er ist so fasziniert, dass er dieses unverkäufliche Werk kurzerhand stiehlt.
Die Lehren in diesem Buch verhelfen Hendrik in seinem Seminar zu enormer Selbstsicherheit und interessanten Ideen. Es gefällt ihm im Nachhinein so gut, dass er überlegt, sich in diesem Bereich selbstständig zu machen.
Das Buch wird ihm jedoch von einer Frau gestohlen, die sich bewusst auf eine Nacht mit ihm eingelassen hat.
Der Leser erfährt im weiteren Verlauf von einer Person, die ebenfalls ein enormes Interesse an diesem Werk zeigt, und diese Person weiß, dass Hendrik es gestohlen hat und ist ihm nun auf der Spur. Ein Handlungsstrang der zwar hin und wieder kurz Erwähnung findet, der die Geschichte aber enorm anheizt. Für mich waren gerade diese Segmente immer sehr spannend, und regten zu Spekulationen an.


Um die Geschichte um den Stein der Weisen rankt sich schon lange viel unvorstellbares. Andreas Eschbach hat es mit seinem Thriller geschafft eine interessante Geschichte zu erschaffen. Die Geschichten, die sich um die Alchemie drehen, sind gut durchdacht. Und vermitteln quasi als Geschichte in der Geschichte ein Wissen, welches für das Verständnis um den Stein der Weisen und seine Wirkweise und dessen Werdegang im Buchverlauf sehr wichtig ist. Darin sind ebenfalls eine Handvoll Alchemiebegeisterte verwoben, die nach Vollkommenheit und dem ewigen Leben streben. Manchmal ein wenig bizarr, aber spannend bis zum Schluss. Die Denkweise die Andreas Eschbachs These zu Grunde liegt ist für mich durchaus nachvollziehbar, trotz der Fiktivität!

Die Charaktere in diesem Thriller sind von der Anzahl her überschaubar. Allen voran Hendrik Busske, der den Stein im wahrsten Sinne des Wortes ins Rollen bringt, so fügt er wichtige Elemente zusammen ohne die das Gelingen nicht möglich wäre. Er ist mir zu Beginn des Buches sehr sympathisch, aber seine Figur widerfährt eine Entwicklung mit der ich nicht unbedingt gerechnet habe. Im Nachhinein spiegelt dies alles den Drang wider, den die Möglichkeiten des Steins bieten.
Sein Bruder Adalbert ist ein verschrobener Spezialist, der Hendrik im weiteren Verlauf der Geschichte hilft, nicht ganz uneigennützig, da ihm als Kind der Wissenschaft viel an der Ergründung dieses Phänomens liegt. Als Person ist mir Hendriks Bruder eher suspekt, kämpft mit vielen Zwängen und ist eher ein Eigenbrödler.
Westenhoff ist ein Anhänger der Alchemie und sucht in Hendrik einen Gleichgesinnten. Dieser Charakter blieb mir fast bis zum Ende ein Rätsel, er war mir etwas zu blass, liegt aber vielleicht auch daran, dass Westenhoff nicht so oft präsent ist.

Mengedder und Scoro die Hüter des Steins in der Vergangenheit lernt man durch die alten Schriften kennen, aber einige Beweggründe ihrerseits konnte ich nur erahnen, aber dies tat der Geschichte keinen Abbruch, im Gegenteil, es wurde sogar noch interessanter dadurch. Manchmal ist die eigene Phantasie, die einige Möglichkeiten weiterspinnt, grenzenlos spannend. Wüsste ich es nicht besser, würde ich fast glauben Andreas Eschbach stützt sich auf geschichtliche Fakten, so schlüssig erschien mir die Geschichte des Altertums.

Dieser Thriller ließ mir viel Raum für eigene Spekulationen, dass hat mir sehr gut gefallen. Das Ende kann in meinen Augen auch mehrfach ausgelegt werden, ich denke jeder Leser nimmt seinen eigenen Eindruck mit, und macht was daraus. Das habe ich schon lange nicht mehr so intensiv gehabt, dass mir ein Buch die Regie überlässt. Einfach toll. Kann diesen Thriller wirklich wärmstens weiterempfehlen. Wobei ich einräumen muss, dass es nur im entfernteren für mich als Thriller durchgeht. Wenn schon Thriller, so würde ich den Zusatz Fantasy oder Mystik verwenden.

Bewertung vom 15.09.2016
Sommer der Geheimnisse / Unser Kunterboot Bd.1
Schneider, Stephanie

Sommer der Geheimnisse / Unser Kunterboot Bd.1


sehr gut

Unser Kunterboot- Sommer der Geheimnisse von Stephanie Schneider

Zunächst einmal möchte ich erwähnen, dass dieses Kinderbuch mit ganz tollen und aufwendigen Zeichnungen versehen ist. So wird es den kleinen Lesern leicht gemacht, sich auch mit den Örtlichkeiten des Buches vertraut zu machen. Dabei besticht die Liebe zum Detail. Bezaubernd!

Die Geschichte handelt von einem Mädchen namens Jonna und ihren Freunden, die in einer Hausbootsiedlung am Stadtkanal Leben. Sie führen ein lockeres Kinderleben in dieser besonderen Umgebung. Als eines Tages eines der Hausboote so kaputt ist, dass es nicht mehr repariert werden konnte, besteht plötzlich die Gefahr, dass Karl, einer von Jonnas Freunden, in einer Siedlung am Stadtrand ziehen soll. Dies versuchen die Kinder gemeinsam zu verhindern, und erleben dabei viele Abenteuer. Das Ende ist überraschend, aber auch ein Happyend. Aber davon sollte man sich selbst überzeugen.

Für die Kinder ein schönes Abenteuermärchen. Für die Eltern die Vermittlung von Werten, wie gemeinsam sind wir stark, und Kinder haben ihre eigenen Stärken. Daher absolut empfehlenswert! Auch um es gemeinsam mit den Kindern zu lesen. Ältere Kinder meistern dies aber auch allein?

Die Autorin Stephanie Schneider wohnt in Hannover . Nina Dulleck ist mittlerweile eine sehr bekannte und gefragte Illustratorin von Kinderbüchern

Bewertung vom 12.09.2016
Dein perfektes Jahr
Lucas, Charlotte

Dein perfektes Jahr


sehr gut

Donnerknispel

Der Roman : Dein perfektes Jahr von Charlotte Lucas ist im Lübbe Verlag erschienen

Die immer optimistische Hannah Marx macht sich mit ihrer Freundin Lisa selbstständig. Sie gründen die Rasselbande, ein Kinderhort, der breitgefächerte Zeiten und tolle Angebote anbieten soll. Eigentlich wäre alles perfekt, nur ihr Freund Simon macht ihr Sorgen. Er verlor seine Mutter an den Krebs, und kurz danach seinen Job, verfällt in eine sehr depressive Stimmung, aus die ihn auch die lebensbejahende Hannah nicht herausreißen kann. Als Simon wegen einer Erkältung zusammenbricht und er sich danach so gar nicht mehr erholt, kommt die Diagnose Krebs. Für Simon bricht eine Welt zusammen, doch Hannah bastelt einen Kalender, ein Filofax, der ihn animieren soll jeden Tag bewusster wahrzunehmen und Spaß zu haben. Doch leider kommt es ganz anders.

Der zweite Bereich des Romans befasst sich mit Jonathan Grief, Erbe des bekannten Hamburger Verlagshauses. Jonathan ist ein Pedant, der über die Trennung mit seiner Frau Tina noch nicht hinweg ist. Schnell wird klar, das in Jonathans Leben so gar nichts Erfüllung bringt. Als dieser bei einem Lauf an der Alster einen Kalender mit Einträgen für jeden Tag findet, nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Dieser Roman wird geprägt durch Emotionalität und Einfühlsamkeit, aber auch Humor ist in der richtigen Dosis vorhanden. Mir gefiel gut, wie sich die Kapitel immer zwischen Jonathans und Hannahs Eindrücken und Erlebnissen abwechselte. Zu erst tappt man als Leser im Dunkeln, doch so nach und nach laufen die Fäden zusammen, die ein oder andere überraschende Wendung fließt mit ein.

Die Charaktere sind sehr liebevoll und detailliert beschrieben. Mir fiel es überhaupt nicht schwer mich in die Menschen hineinzuversetzen. Man trauert und leidet und freut sich mit allen, so soll es sein.

Für mich ist : Dein perfektes Jahr ein gelungener Roman, er brachte mir einige schöne aber auch melancholische Momente. Daher absolute Leseempfehlung

Bewertung vom 06.09.2016
Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken
Milchman, Jenny

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken


sehr gut

Night Falls- Du kannst dich nicht verstecken

Sandy wohnt mit ihrem Mann Ben und ihrer Tochter Ivy in einem einsam gelegen Traumhaus. Die Idylle scheint perfekt. Doch als zwei geflohene Sträflinge gewaltsam bei Ihnen einbrechen, droht Sandys Welt zu zerbrechen. Bald schon muss Sandy erkennen, dass sie einen der Verbrecher kennt. Nun holt ihre eigene, verdrängte Vergangenheit sie wieder ein.

Jenny Milchman bringt dem Leser dieses Szenario sehr detailreich näher. Beim lesen dieses Thrillers kam es mir so vor, als würde ich alles hautnah erzählt bekommen, so wie es es sich zugetragen hat.
Zum besseren Verständnis der Vorgeschichte, die sehr wichtig für die Hauptgeschichte ist, gibt es immer wieder kurze Rückblicke in die Vergangenheit. Diese geben der Story so nach und nach die wichtigen Informationen, so dass sich das Rätsel langsam zusammenfügt.
Interessant war für mich ganz besonders die Analyse der Personen. So erfährt man viel über die Hintergründe, wie Sandy zu dem Menschen wurde, der sie ist. Auch erklärt es viele ihrer Handlungen, wenn man der Geschichte folgt. Nick und Harlan, die Entflohenen, sind sehr unterschiedlich. Nick ist der Kopf, und Harlan führt aus Naivität blind alles ihm befohlene aus. Doch auch bei diesen beiden Charakteren darf der Leser direkt am Schicksal teilhaben. Jenny Milchman bringt ein komplexes Bild der Personen zu Stande. Das ist es auch, was diesen Thriller ausmacht. Das macht die Geschichte der Geiselnahme so interessant und spannend, und rechtfertigt somit dann auch den Umfang von knapp 500 Seiten.
Herzzerreißend fand ich die Beschreibung des alten Hundes der Familie, Mac.Er war ein gequältes Tier, bevor er in Sandys Familie ein zu Hause fand, und von Ivy heiß und innig geliebt wurde. Doch auch ihm wird in diesem Thriller eine entscheidende Rolle zugedacht.

Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Ich fühlte mich manchmal direkt in dieses schöne Haus versetzt, um dort mit den Insassen um ihr Leben zu bangen.

Bewertung vom 06.09.2016
Meine geniale Freundin / Neapolitanische Saga Bd.1
Ferrante, Elena

Meine geniale Freundin / Neapolitanische Saga Bd.1


sehr gut

Elena Ferrante - Meine geniale Freundin

Lila Cerullo, die Tochter des Schusters, lebt gemeinsam mit ihrer Freundin Elena Greco, der Tochter des Pförtners, in Neapel. Die beiden sind sehr unterschiedlich und im Grunde genommen liegen sie permanent im Wettstreit.
Das Leben in dem neapolitanischen Viertel in dem die Freundinnen Leben ist sehr derb. Geld ist Mangelware, alle Familien leben am Existenzminimum. Eine Zeit in der Bildung bei Mädchen zumeist auf eine Grundschulausbildung beschränkt blieb.
Lila ist sehr schlau, sie eignet sich vieles auf anderen Wegen an, hat hohe Ziele, und ist sehr durchsetzungsfähig. Elena ist die hübschere der beiden und fühlt sich magisch zu Lila hingezogen, sieht zu ihr auf. Lila genießt nur eine kurze Schulzeit, obwohl die Lehrerin empfiehlt sie weiter zu beschulen, wegen ihrer hervorragenden Leistungen. Elena hat da mehr Glück, ihr fällt die Schule schwerer, aber ihre Eltern geben nach kurzem sträuben nach.
Die Mädchen kommen in die Pubertät und entwickeln sich weiter, jede auf ihre Art , aber ihre Freundschaft bleibt.
Auch als Erwachsene bleibt das Auf und Ab erhalten. Die beiden erleben noch so manches Ereignis mehr oder weniger gemeinsam.

Die Autorin beschreibt das Leben dieser zwei Frauen sehr nuancenreich. Sie macht immer wieder deutlich, wie unterschiedlich die beiden sind, sich aber irgendwie trotzdem ergänzen wie es besser nicht sein könnte. Man bekommt nebenher einen Einblick in die damaligen Lebensumstände in Neapel. Es ist ein einfühlsam erzähltes
Sittengemälde aus Neapel.

Dieses Buch ist der Auftakt zu einer ganzen Reihe, die in Italien schon vor einigen Jahren erschienen ist und überaus erfolgreich ist. Bin gespannt, ob dieser Erfolg sich auch hier in Deutschland einstellen wird. Werde den Nachfolger bestimmt lesen, da mir die Geschichte und der Schreibstil der Autorin sehr gefallen haben.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.08.2016
Die Mühle
Herrmann, Elisabeth

Die Mühle


sehr gut

Hass ist die dunkle Seite der Liebe

Dieser Satz taucht am Ende des Buches : Die Mühle von Elisabeth Herrmann auf, und drückt im Nachhinein die Emotionen die diesen Jugendthriller bereichern sehr gut aus.

7 junge Erwachsene die früher einmal zu Schulzeiten Freunde waren, in einer Clique waren, bekommen eine ominöse Einladung in ein nobles Hotel in Karlsbad, Tschechien. Johnny ist einer von ihnen, doch als er sich bei einem Treppensturz verletzt ist auf wundersame Weise Lana zur Stelle. Lana ging damals auf dieselbe Schule wie Johnny und seine Freunde, allerdings war sie 2 Jahre unter ihnen. Sie bewunderte die Clique, auch der Court genannt, da sie bei allen sehr beliebt waren. Als Johnny, der durch seinen Sturz die Reise nicht antreten kann, Lana vorschlägt seinen Platz einzunehmen, beginnt ein gefährliches Abenteuer. Die jungen Leute werden zu einem Ausflug eingeladen, der sich nicht als normaler Ausflug entpuppt.
Lana merkt schnell, dass sie unerwünscht ist. Doch als sie merkt, dass irgendjemand ein schreckliches und perfides Spiel mit ihnen treibt, wird ihr bewusst das der Court etwas zu verbergen hat.......jemand will Rache!

Elisabeth Herrmann hat hier einen sehr interessanten Jugendthriller verfasst. Ich kannte bisher nur Thriller um Joachim Vernau von ihr. Doch auch im Jugendbereich bekommt der Leser etwas geboten. Der Schreibstil ist zwar gänzlich anders, aber alles passt gut zu einem Buch, dass in erster Linie an Jugendliche gerichtet ist, welches aber auch Erwachsene begeistern kann.

Die Idee selbst ist faszinierend. Die Gruppe junger Menschen, total verunsichert durch die Geschehnisse, die aber alle, bis auf Lana, ein schreckliches Geheimnis teilen. Es passieren immer wieder Dinge, merkwürdige und auch grausame,die die Spannung konstant aufrechterhalten.
Das Ende kristallisierte sich zwar schon vorher heraus, der Leser kann sich schon ein Bild machen, dennoch erwartete mich eine Überraschung.

Die Charaktere sind gut beschrieben. Schnell bekommt ein Gefühl dafür, wer aus der Gruppe beispielsweise den Ton angibt, wer sich schnell beeinflussen lässt und so weiter. Und genau diese Kenntnisse der Charaktereigenschaften spiegeln sich auch im handeln der Gruppe wieder. Man erinnert sich ein wenig wieder an seine eigene Schulzeit, wo ja häufig auch diese Gruppierungen vorkamen.

Dieses Buch bekommt von mir eine Leseempfehlung, da es mich sehr gut unterhalten hat, und die Geschichte sehr ausgefeilt und interessant war.