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Lisa

Bewertungen

Insgesamt 746 Bewertungen
Bewertung vom 06.06.2022
Lavendel-Grab / Lavendel-Morde Bd.4
Bernard, Carine

Lavendel-Grab / Lavendel-Morde Bd.4


ausgezeichnet

Durchdachter und packender französischer Regionalkrimi

Obwohl „Lavendel-Grab“ von Carine Bernard bereits der vierte Band einer Reihe ist, kann man diesen auch gut ohne Vorwissen lesen. Natürlich ist es schöner die ganze Reihe zu kennen, denn das Privatleben der Protagonist:innen spielt durchaus eine Rolle. Dennoch fand ich mich als Neueinsteigerin gut zurecht und habe Lust bekommen die Reihe weiter zu verfolgen. Der Krimi hält eine ausgewogene Mischung von provenzalischen Lokalkolorit und einem äußerst spannenden Fall bereit. So kommt zwar durchaus etwas Urlaubsgefühl auf, der Fokus bleibt aber immer auf dem Kriminalfall. Die Kapitel haben außerdem genau die richtige Länge und auch der angenehme Schreibstil sorgt für ein zügiges Lesetempo. Obwohl mir nicht immer alle Figuren sympathisch waren, wirkte ihr Handeln dennoch authentisch. Und zum Glück gleicht Ermittlerin Lilou Braque durch ihre offene, wenn auch etwas chaotische Art, so Manches aus. Methodisch und geschickt gelingt es dem Team gemeinschaftlich, so nach und nach, hinter alle Zusammenhänge zu kommen. Besonders gut gefiel mir dabei die enge Zusammenarbeit mit der Kriminaltechnik, welche die Handlung noch glaubwürdiger erscheinen lies. Bis zum Schluss bleibt es außerdem wunderbar spannend, wofür so manche falsche Fährte sorgte. Dennoch macht das mit rätseln durchgängig Spaß und die Handlung ist durch unerwartete Wendungen auch nicht zu vorhersehbar. Auch das Ende gefiel mir gut, da es rund und stimmig war. Wer also nach einer leichten und dennoch spannungsgeladenen Lektüre sucht ist hier goldrichtig. Gerne vergebe ich deswegen volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für alle Krimifans!

Bewertung vom 05.06.2022
Unlock! Das offizielle Escape Adventures Rätselbuch
Ward, Jason;Demaegd, Cyril;Goyat, Vincent

Unlock! Das offizielle Escape Adventures Rätselbuch


gut

Escape Game in Buchform – Anspruchsvolle Rätsel, unübersichtliche Handhabung

Im Buch „Unlock! Das offizielle Escape Adventures Rätselbuch“ versammeln sich gleich drei Abenteuer, welche alle unabhängig voneinander gespielt werden. Pro Erlebnis benötigt man dabei gut eine Stunde Zeit. Gespielt werden kann der Rätselspaß alleine oder auch in der Gruppe. Positiv überrascht hat mich zunächst einmal die bunte und ansprechende Aufmachung des Buchs. Die Texte sind witzig und laden ansprechend zu den Herausforderungen ein. Auch die Hintergrundgeschichten ergeben alle Sinn und passen gut zu den Rätseln. Die Aufgaben sind zwar durchaus anspruchsvoll, lassen sich aber mit etwas grübeln, dennoch gut lösen. Allerdings hat das Buch einen großen Hacken. Der Aufbau ist doch ziemlich unübersichtlich. Immer wieder muss man in bestimmte „Räume“ zurückkehren, welche bunt verteilt sind. Ständiges hin und her blättern bremst so den Spielspaß doch ziemlich aus. Ein weiteres Problem ist die dadurch entstehende Spoilergefahr, denn dadurch das man immer wieder alle Seiten auf der Suche nach der nächsten Seitenzahl durchblättern muss, sieht man Details zu früh. Außerdem muss man sehr viele Infos im Kopf behalten, ein gutes Gedächtnis zahlt sich hier auf jeden Fall aus. Wie in einem echten Escape Room läuft einiges parallel ab, eine Bearbeitungsreihenfolge der Hinweise ist nicht erkennbar, was immer wieder zu Fehlschlägen führte. Wer schon mit den Regeln des Unlock!-Kartenspiels vertraut ist, findet sich hier vielleicht besser zurecht, mir persönlich war aber vieles zu unübersichtlich und chaotisch. Und auch wenn die Rätsel an sich klasse sind, ist der Aufbau leider nicht mein Fall.

Bewertung vom 05.06.2022
Filona am Ende der Zeit
Kay, Jay

Filona am Ende der Zeit


ausgezeichnet

Science Fiction mit philosophischem Einschlag – Runde Handlung, trotz weniger Seiten

„Filona – Am Ende der Zeit“ war mein erstes Buch des Autoren Jay Kay. Die kurze aber genau auf den Punkt gebrachte Geschichte gefiel mir dabei wirklich gut. Obwohl die Handlung bzw. darin getroffene Aussagen sicher keine leichte Kost darstellen, las sich das Buch dennoch flüssig und überraschend schnell. Trotz zahlreicher technischer Fachwörter ist der Schreibstil ansprechend und gut verständlich. Das Konzept der Geschichte ist außerdem schon etwas Besonderes. Zum einen grenzt sich der Roman allein durch seine Kürze, von so manchen Sci-Fi-Epos ab. Zum anderen macht die Geschichte außerdem nachdenklich, da das darin geschilderte Ende der Zeit, auch durch die wissenschaftlichen Erklärungen, erschreckend real klingt. Und auch wenn die Geschichte in einer weit entfernten Zukunft spielt, macht sie dennoch heute bereits betroffen. Dies lag auch an der wirklich sympathischen und erfindungsreichen Protagonistin Filona, welche mir richtig gut gefiel.
Auch der Spannungsaufbau ist dem Autor ausgezeichnet geglückt. Nachdem die anfänglichen Seiten eine erste Orientierung im Setting bieten, ziehen das Tempo und die Dringlichkeit der Geschichte dann rasend schnell an, was zu einer kaum aus haltbaren Spannung führt. Das gelungene Nachwort hilft dann im Anschluss, für die Einordnung des Gelesenen, weiter. Zusätzlich erhält das Taschenbuch außerdem noch einen Bonus, in Form einer Kurzgeschichte, welche losgelöst von der Handlung des Hauptteils steht. Da mir das Gesamtpaket des Romans gut gefiel, kann ich das Buch nur weiterempfehlen. Ein wenig muss man sich schon auf diese außergewöhnliche Geschichte einlassen. Die Auseinandersetzung damit lohnt sich aber allemal!

Bewertung vom 04.06.2022
Die kleine Buchhandlung im alten Postamt
Lucas, Rachael

Die kleine Buchhandlung im alten Postamt


sehr gut

Wohlfühlroman mit beschaulicher Atmosphäre und einer bezaubernden Geschichte

Auch in ihrem neuen Roman „Die kleine Buchhandlung im alten Postamt“ entführt uns Autorin Rachael Lucas wieder ins idyllische englische Dorf Little Maudley mitten in den Cotswolds. Besonders gefreut habe ich mich dabei über das Wiedersehen mit zahlreichen bekannten Protagonist:innen aus ihrem vorherigen Roman „Die kleine Bücherei in der Church Lane“. Die Hauptrollen spielen diesmal allerdings andere Charaktere, weswegen die beiden Bücher auch unabhängig voneinander gelesen werden können. Im Vergleich gefiel mir das vorhergehende Buch zwar einen Ticken besser, aber auch dieser neue Roman liest sich total schön und macht einfach nur Spaß. Der Schreibstil liest sich sehr angenehm ist nicht zu einfach gehalten, schmückt aber auch nichts mehr als nötig aus. Dennoch konnte ich mir alles gut vorstellen, entdeckte manchen bekannten Ort wieder, wobei die Akzente der Handlung durchaus anders gesetzt wurden. Hauptprotagonistin Hannah bringt nämlich schon etwas Lebenserfahrung und auch einen Sohn im Teenageralter mit. Auch dadurch erscheint die Handlung richtig realistisch, wobei es dennoch nie langweilig wurde. Aufgewertet wird die Geschichte auch dadurch, dass sie einen längeren Zeitabschnitt abdeckt und sich so manche Beziehung nachvollziehbar entwickeln kann. Somit ist der Roman für alle perfekt geeignet, die eine entspannte Lektüre suchen und sich für gehaltvolle (Liebes-)Geschichten interessieren.

Bewertung vom 04.06.2022
In den Wäldern der Biber
Fischer, Franziska

In den Wäldern der Biber


ausgezeichnet

Ein Roman der durch seine Ruhe und Klarheit besticht

Der Roman „In den Wäldern der Biber“ von Franziska Fischer, gefiel mir wirklich ausgesprochen gut. Sehr atmosphärisch erzählt, schaffte es die ruhige Geschichte mich zu fesseln und zu begeistern. Die Lektüre machte mir auch deshalb großen Spaß, da die sprachliche Umsetzung äußerst gelungen ist. Im Mittelpunkt steht zwar auch das ländliche Setting, welches bildhaft beschrieben wird, besonders eindrücklich erscheinen aber die Charakterentwicklungen der Hauptprotagonist:innen. Diese wirken durchgehend authentisch, individuell und außerdem noch ausgesprochen sympathisch. Poetisch und umsichtig lädt der Roman durch die Handlung außerdem dazu ein, sich auch mit eigenen Lebenswünschen zu beschäftigen. Ich konnte auf jeden Fall sehr gut mit Alina mitfühlen, da ihre Gedanken aktuell, wie auch nachvollziehbar waren. Was mit einem Ausbruch aus dem bestehenden Alltagstrott des Stadtlebens beginnt, wird schnell zu einem neuen Lebensentwurf. Aber auch das Landleben wird hier keineswegs verklärt, sondern realistisch dargestellt, wobei sich so manche Herausforderung zeigte. Äußerst gelungen weben sich zudem auch durch den Klimawandel bedingte Umweltveränderungen in die Geschichte ein und auch die Titel gebenden Biber finden immer wieder Erwähnung. Auch wenn an sich gar nicht so viel passiert, gefiel mir diese beschauliche aber tiefgründige Geschichte richtig gut. Die Lektüre war selbst schon eine kleine Meditation und machte den Roman für mich zu einem richtigen Wohlfühlbuch. Deswegen vergebe ich gerne volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 29.05.2022
heute graben
Schlembach, Mario

heute graben


sehr gut

Eine Geschichte zwischen Fiktion und Autobiografie

Obwohl ich „heute graben“ des Autoren Mario Schlembach wirklich nur schwer in ein Genre einordnen kann, ist die Geschichte doch etwas Besonderes und genau dadurch lesenswert. Wenn man die Biografie des Autors allerdings näher betrachtet, zeigt sich auf jeden Fall so manche Parallele zum Erzähler seines Romans. Dieser junge Mann, der im Mittelpunkt der Erzählung steht ist ein durchaus interessanter Charakter und gibt tiefgründige Einblicke in sein Leben auf dem Land. Im tagebuchartigen Stil geschrieben, ergibt sich ein aufschlussreiches Bild über das Leben als Totengräber, zahlreiche Liebeswirren, aber auch in Bezug auf die Krankheitsgeschichte des Erzählers Mario. Stilistisch gefiel mir der Roman wirklich gut. In kurzen prägnanten Sätzen bringt der Autor nicht nur die Gegebenheiten, sondern auch so manche universelle Wahrheit auf den Punkt. Die sehr unterschiedlichen Ausschnitte aus dem Leben des Protagonisten lesen sich abwechslungsreich, wobei ich die Anekdoten rund um den Friedhof und die Beschäftigung als Totengräber besonders gerne mochte. Hier schwang immer ein wunderbar schräger, aber auch trockener Humor mit, welcher mich häufiger zum schmunzeln brachte. Etwas wuchtiger kam hingegen die Lungenkrankheit daher, welche im Verlauf des Romans zunehmend Raum einnimmt und den Fokus hin zum Düsteren verschiebt. Und auch der „Liebesgeschichte“ rund um A. und den anderen Frauen haftet stets etwas melancholisches an. So war die Lektüre ein Wechselbad der Gefühle, welches mich mal faszinierte und mal irritierte.
Mein Fazit: Hebt sich im Stil und Inhalt, deutlich von anderen Romanen ab. Eigen, aber dennoch lesenswert!

Bewertung vom 29.05.2022
Kochen für Faultiere
Cleusters, Jan-Philipp

Kochen für Faultiere


ausgezeichnet

Noch schneller kochen geht wirklich nicht: Leckere und gelingsichere Gerichte

Wer auf der Suche nach einfachen, leckeren und dennoch gesunden Gerichten ist sollte sich unbedingt das Kochbuch „Kochen für Faultiere - In 8 Minuten gesund und frisch gekocht“ von Jan-Philipp Cleusters zulegen! Egal ob Neuling oder lange im Kochen geübt, hier findet wirklich jede:r neue Ideen. Obwohl ich bereits eine recht große Kochbuchsammlung vorzuweisen habe, ergänzt dieses Buch dennoch wunderbar die Auswahl, weswegen ich es nur weiterempfehlen kann und in meinem Regal nicht mehr missen möchte. Auch wenn das Versprechen, jedes Gericht in 8 Minuten auf dem Tisch zu haben, meiner Meinung nach etwas hoch gegriffen ist, sind die Rezepte dennoch praktisch und lassen sich entspannt in 15-20 Minuten zubereiten. Wer ambitioniert ist schafft das ganze sicher auch noch schneller. Die Auswahl gefällt mir richtig gut, da sie bunt und vielfältig ist und einfach viele Geschmäcker abdeckt. Eingeteilt ist das Buch in klassische Kategorien, wie zum Beispiel „Frühstück“, „Vegetarisch“ und „Süßes“. Die Gestaltung ist nicht nur hochwertig, sondern überzeugte mich auch durch die Übersichtlichkeit der Rezepte und appetitliche Fotos. Alles wird gut erklärt und die Rezepte kommen meist ohne ausgefallene Zutaten aus, so dass auch das einkaufen stressfrei verläuft. Jedes der Gerichte ist für 2 Personen ausgelegt, wobei sich die Zutaten aber auch ohne Probleme verdoppeln lassen, so dass auch eine schnelle Familienküche möglich ist. So ist das Buch nicht nur für Paare ein schönes Geschenk.
Mein Fazit: Bodenständig, schmackhaft und alltagspraktisch. Perfekt für die schnelle Küche unter der Woche!

Bewertung vom 29.05.2022
The Moment I Lost You / Lost Moments Bd.1
Weiler, Rebekka

The Moment I Lost You / Lost Moments Bd.1


ausgezeichnet

Berührende und sehr feinfühlige Geschichte über Trauer und die Macht der Vergebung

Mit ihrem Roman „The Moment I Lost You“ konnte Rebekka Weiler nach und nach mein Herz gewinnen, was an ihrer authentischen Geschichte aber auch an ihrem bezaubernden Schreibstil lag. Die New-Adult-Romance eignet sich deshalb meiner Meinung nach nicht nur für Jüngere sondern kann auch erwachsene Leser:innen fesseln. Besonders Hauptprotagonistin Mia und ihre Hündin Luna, deren Leben im Fokus der Handlung stand, konnten mich für sich einnehmen. Äußerst authentisch und bewegend gab das Buch tiefe Einblicke in Mias Gefühls- und Gedankenwelt. Besonders gut gefiel es mir außerdem, dass die Handlung erst 4 Jahre nach dem Tod von Mias bestem Freund Brant einsetzte und damit zeigte, dass Trauer äußerst individuell ist und eben auch auf keinen zeitlichen Rahmen eingegrenzt werden kann. Ergreifend und wirklich anrührend beschreibt die Autorin eine sehr authentische Trauer, ihre Auswirkungen auf unterschiedliche Charaktere, aber auch was Vergebung für eine Kraft entwickeln kann. Letztendlich überzeugte mich das Gesamtwerk, welches am Ende ein stimmiges Bild ergab und mich durchgehend begeistern konnte. Dabei ist die Handlung nicht nur voller Leichtigkeit, sondern bringt auch schwere und düstere Momente mit sich. Alles in allem ergibt sich aber ein gelungenes Gleichgewicht, wobei die Liebesgeschichte nicht zu viel Raum einnimmt, die anderen Themen aber ausgezeichnet ergänzt. Auch der Schreibstil machte es mir wirklich leicht das Buch zu mögen. Detailliert und doch angenehm zu lesen, sorgt er für eine große emotionale Nähe zu allen Protagonist:innen. So konnte mich „The Moment I Lost You“ wirklich in allen Bereichen überzeugen, weswegen ich gerne volle 5 Sterne und eine Leseempfehlung vergebe. Außerdem dürfen wir und schon jetzt auf einen zweiten Teil der Reihe freuen, welcher im nächsten Jahr erscheinen soll.

Bewertung vom 27.05.2022
Sturm über den Highlands
Baecker, Sybille

Sturm über den Highlands


ausgezeichnet

Facettenreicher schottischer Krimi, überzeugt mit authentischen Charakteren und einer äußerst spannenden Handlung

Mit ihrem neuen Kriminalroman „Sturm über den Highlands“ hat mich Autorin Sybille Baecker absolut überzeugen können. Zunächst einmal gefiel mir das Setting im nördlichen Schottland ausgesprochen gut, ganz Nebenbei fließen in die Handlung immer wieder tolle Ausflugsziele und Besonderheiten der Region ein, welche definitiv Lust auf eine Reise dorthin machen! Bildhaft und sehr praxisnah beschreibt die Autorin außerdem das Leben auf dem Land, welches insbesondere durch die Schafzucht geprägt ist. Immer wieder gibt es neben dem eigentlichen Fall gelungene Einblicke in das mal harte, mal beschauliche Leben im kleinen Thybster. Gerade am Anfang des Buchs bleibt viel Zeit um alle kennen zu lernen und ein Gefühl für die Umgebung zu bekommen. Von diesem langsamen Einstieg sollte man sich aber nicht täuschen lassen, denn sehr schnell baut die Autorin dann auch Spannung auf. Interessanterweise gibt es in diesem Krimi nicht den einen großen Mordfall, sondern eine Vielzahl von Vorfällen, welche zunächst ein mysteriöses Bild ergeben. Auch deshalb macht es richtig Spaß selbst mit zu rätseln, wobei die Handlung mich bis zum Schluss überraschen konnte. Neben der spannenden Geschichte konnte mich der Krimi aber auch durchgehend mit seinen vielschichtigen und authentischen Charakteren überzeugen. Auch durch regelmäßige Perspektivwechsel, erscheinen die Figuren äußerst lebensnah und gewähren einen gelungenen Einblick in ihre jeweilige Lebensrealität. Die buntgemischte und vielfältige Truppe eroberte dabei schnell mein Herz. Selten bin ich in einem Krimi auf so viele sympathische Protagonist:innen getroffen! Da auch der Schreibstil einfach nur klasse ist, habe ich hier absolut nichts zu kritisieren. Deswegen vergebe ich natürlich volle 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!
Mein Fazit: Abwechslungsreicher und charmanter Regionalkrimi. Neben der spannenden Handlung lernt man zudem einiges über das nördliche Schottland.

Bewertung vom 25.05.2022
Kaltherz
Faber, Henri

Kaltherz


ausgezeichnet

Temporeich und voller unerwarteter Wendungen

„Kaltherz“ des Autoren Henri Faber ist genau richtig für alle die psychologisch durchdachte und vielschichtige Thriller mögen. Obwohl es meist nicht übermäßig grausam zugeht, lebt der Plot doch von eindrücklich geschilderter Gewalt und ist somit nichts für schwache Nerven. Von Beginn an legte der Autor ein hohes Erzähltempo vor und versteht es mit schnellen Perspektivwechseln und einer absolut packenden Handlung, zu faszinieren wie auch zu fesseln. München als Setting bietet dafür einen tollen Hintergrund, wobei örtliche Spezifika durchaus in die Handlung eingingen. Besonders gut gefielen mir darüber hinaus die facettenreichen Protagonist:innen, insbesondere Polizistin Kim. Eine klare Unterteilung in gut oder böse gibt es hier eher nicht, es entsteht vielmehr ein lebensechtes Bild voller Grauschattierungen. Der Fall bzw. die Handlung ist zudem richtig spannend, so dass ich einfach immer weiterlesen musste und das Buch kaum aus der Hand legen konnte. „Kaltherz“ ist wirklich ein richtiger Pageturner und kann auf jeden Fall mit dem ersten Werk des Autors mithalten. In gewohnter Manier streut Henri Faber bis zum Schluss geschickt (falsche) Fährten und versteht es trefflich seine Leser:innen damit zu verwirren. Auch dadurch ist das Ende überhaupt nicht vorhersehbar und konnte mich wunderbar überraschen. Allerdings wirkt die Handlung je weiter sie fortschreitet zunehmend unrealistischer. Ein paar Wendungen weniger, hätten das Buch vermutlich noch glaubhafter bzw. realistischer gemacht. So allerdings kam mir die Handlung stellenweise etwas übertrieben vor, was dem Lesevergnügen dennoch keinen Abbruch tat. Alles in allem sicher meckern auf hohem Niveau. Deswegen vergebe ich 4 ½ Sterne, welche ich auf 5 aufrunde und eine Leseempfehlung für alle Thriller-Junkies.