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Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 712 Bewertungen
Bewertung vom 20.03.2023
Die Möglichkeit von Glück
Rabe, Anne

Die Möglichkeit von Glück


sehr gut

Offen und ehrlich;
Inhaltlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Erzählerin macht sich auf die Suche nach den Geheimnisse der Eltern und Großeltern und versucht, die Geschichten, die man ihr immer erzählt hat auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Die Prägung durch Eltern und Umfeld in der DDR wird offen und schonungslos aufgedeckt und der Kampf um Freiheit von den Vorstellungen anderer ist nachvollziehbar. Die Charaktere sind gut geschildert und ich fand sie alle glaubwürdig und realistisch. Es wird versucht, möglichst viele Details auch über die Großeltern zu bekommen und man stellt sich unwillkürlich die Frage, was man seine eigenen Großeltern alles hätte fragen können und nicht getan hat. Die Erzählung ist nicht chronologisch, es gibt immer mal schwer einzuordnende Rückblenden, weshalb ich einen kleinen Abzug mache. Die Struktur im Buch ist mir etwas zu chaotisch und hätte übersichtlicher sein können, um dem Leser das Verständnis zu erleichtern. Nichtsdestotrotz ist es ein sehr lesenswertes, hochinteressantes Buch.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.03.2023
Nichts davon ist wahr
Raimo, Veronica

Nichts davon ist wahr


sehr gut

Unterhaltsam;
Der Schreibstil ist recht flapsig und nahbar. Man fühlt sich der Erzählerin, die alles aus ihrer Perspektive schildert, irgendwie verbunden. Die Geschichte deckt die Lebensgeschichte der Erzählerin ab, nicht immer chronologisch, manchmal willkürlich oder themenbezogen. Die beschriebenen, recht exzentrischen Charaktere fand ich gut getroffen und sie haben mir sehr gut gefallen: die Erzählerin als tagträumendes Kind und Jugendliche sowie die Mutter, die an vermeintlichen kindlichen Eigenschaften ihrer Tochter festhält, die diese schon längst hinter sich gelassen hat, usw. Das Buch hat mich gut unterhalten und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Dennoch fehlt mir ein bisschen die Einordnung, das große Ganze, was will die Autorin damit sagen? Ist es biografisch oder - wie der Titel sagt - alles erfunden? Es endet mit ein paar Kommentaren über Erinnerungen, die mir gut gefallen haben und gerne etwas ausführlicher hätten sein können.

Bewertung vom 17.03.2023
Wasserzeiten
Bilkau, Kristine

Wasserzeiten


sehr gut

Gelungenes Essay;
Dieses kleine Büchlein über das Schwimmen mit vielen Facetten hat mir gut gefallen und oft meine Erfahrungen und (teilweise unbewussten) Ansichten getroffen, ohne dass ich vorher in der Lage gewesen wäre, das so in Worte zu fassen. Mit ihren eigenen und familiären Erfahrungen als Anker beschreibt Kristine Bilkau das Schwimmen als magisch und meditativ und vieles mehr. Es werden soziologische, medizinische, literarische, modische Facetten des Schwimmens beleuchtet und gut in Themenbereiche strukturiert. Mir würden noch weitere Aspekte einfallen, die das Thema noch weiter abgerundet hätten. Es gibt außerdem einige schöne Tipps zu tollen Schwimmorten. Auch der Anhang mit Literatur- und Quellennachweisen hat mir gut gefallen und neugierig auf mehr gemacht. Ich hätte nie gedacht, dass man so viel Unterhaltsames über das Schwimmen schreiben kann. Eine schöne Idee und tolles Geschenk für alle Wasserratten.

Bewertung vom 17.03.2023
Die spürst du nicht
Glattauer, Daniel

Die spürst du nicht


ausgezeichnet

Pointierte Gesellschaftsanalyse;
Als erstes hat mich der Schreibstil fasziniert, da die Sprache vor zynischem Humor nur so tropft. Außerdem wird nicht nur die Geschichte aus übergeordneter Perspektive erzählt, sondern auch durch Interviews, Online-Kommentare, usw. ergänzt, wodurch viele verschiedene Meinungen wiedergegeben werden, was das Ganze gekonnt abrundet. Der Unfall und seine Folgen wird anfangs nur von Seiten der Urlauber geschildert und damit der Gesellschaft ein Spiegel vorgehalten. Mit scharfer Analyse werden Widersprüche enttarnt - das ist erfrischend und beschämend zugleich. Die Familie von Aayana kommt nach dem Unglück lange nicht vor, die Urlauber sind egozentrisch und alles ist aufs Vermeiden und Verdrängen ausgerichtet. Die Entwicklung der Geschichte und das Ende fand ich sehr gelungen. Auch die Charaktere sind sehr glaubhaft und nachvollziehbar dargestellt. Für mich war es das erste Buch von Daniel Glattauer und hat mich direkt neugierig auf mehr gemacht, da es so menschlich, vielschichtig und zeitgemäß ist.

Bewertung vom 17.03.2023
Böses Licht / Mordgruppe Bd.2
Poznanski, Ursula

Böses Licht / Mordgruppe Bd.2


ausgezeichnet

Besser geht es nicht;
Es handelt sich hier um den zweiten Band mit der Ermittlerin Fina Plank nach „Stille blutet“. Den ersten habe ich noch nicht gelesen, das war aber überhaupt kein Problem. Der Fall ist in sich abgeschlossen und es gibt keine Hinweise auf den vorherigen Fall. Das Setting im Schauspielmilieu rund um das Burgtheater wird gekonnt aufgebaut. Die Charaktere der Schauspieler in den unterschiedlichen Phasen ihrer Karriere fand ich sehr gut getroffen; genauso wie ich mir die Personen vorstellen würde, ohne dass offensichtlich Stereotype bedient werden. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, die sich toll ergänzen: Durch Fina wird der jeweilige Ermittlungsstand vermittelt und mit David, dem Regieassistenten, findet sich eine Person inmitten der Schauspieler wieder, so dass auch diese Perspektive abgedeckt ist. Der Plot ist intelligent und niveauvoll, kein blutrünstiger Thriller, sondern der Fokus liegt auf der Psychologie und logischen Lösung des Falles. Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen, er ist richtig gut gemacht.

Bewertung vom 17.03.2023
Der Geheimnishüter von Jaipur / Jaipur Bd.2
Joshi, Alka

Der Geheimnishüter von Jaipur / Jaipur Bd.2


ausgezeichnet

Würdige Fortsetzung;
Dies ist das zweite Buch aus der als Trilogie angesetzten Reihe von Alka Joshi. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, so dass man den zweiten Band lesen kann, ohne den ersten zu kennen. Wenn man vorhat, das erste Buch noch zu lesen, dann sollte man es besser auch in der richtigen Reihenfolge tun. Viele Personen aus dem ersten Band tauchen wieder auf, es gibt zum Verständnis kurze Anspielungen auf die Vorgeschichten. Am Buchanfang gibt es ein Personenregister, das hilft, sich wieder an die Personen zu erinnern bzw. um sie einzuordnen. Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven von Lakshmi und Malik erzählt und deckt so einen großen zeitlichen und räumlichen Bereich ab. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Geschehnisse passen toll zur Erzählzeit und ergeben ein rundes Gesamtbild. Das Ende empfand ich als sehr befriedigend und lässt viel Raum für den dritten Band. Besonders gut hat mir auch gefallen, dass es am Ende ca. 15 Seiten Glossar und Anmerkungen gibt, was sehr praktisch zum Nachschlagen und Vertiefen ist. Der Schreibstil ist einfach nur gut, ich wollte immer weiter lesen und konnte das Buch nicht zur Seite legen.

Bewertung vom 14.03.2023
Superpflanzen
Schwarzer, Elke

Superpflanzen


ausgezeichnet

Tolle Empfehlungen für Extremwetter;
Dieser Ratgeber hat mir sehr gut gefallen, da er einen modernen und zeitgemäßen Blick auf geeignete Pflanzen hat und viele interessante Tipps beinhaltet. Das Buch ist gut strukturiert und jede Pflanzenempfehlung wird auf einer Seite umfassend mit Foto vorgestellt. Besonders gefallen haben mir die speziellen Hinweise zum Klimawandel oder nachhaltigen und besonders robusten Pflanzen. Mir waren sehr viele vom Namen her unbekannt und deshalb hat mich das Buch sehr bereichert. Am Schluss gibt es im Serviceteil noch Informationen zu Bezugsquellen und weiteren Pflanzen und Quellen zum Nachlesen. Die Fotos sind sehr schön, nur die Gestaltung hat mir nicht immer zugesagt, weil sie mir zu unaufgeräumt war. Das ist aber Geschmackssache und der Inhalt ist für mich ausschlaggebend und so gibt es volle fünf Sterne.

Bewertung vom 14.03.2023
Nur ein paar Nächte
Neidhardt, Fabian

Nur ein paar Nächte


ausgezeichnet

Moderne Beziehungs-/Familiengeschichte;
Das Buch beginnt rasant mit den zwei im Klappentext angedeuteten negativen Überraschungen in Bens Leben. Man ist sofort mittendrin und durch Rückblenden und Perspektivwechsel kann man sich in alle Personen gut reinfinden. Ich finde die Charaktere sehr gut getroffen und glaubhaft. Die Situationen und Gedanken werden nachvollziehbar mit psychologischem Gespür geschildert. Die Geschichte ist modern und intelligent konstruiert. Es treffen Personen aufeinander, die sich in einem unterschiedlichen Verhältnis zu ihren Lebensträumen befinden und damit hadern, bereuen oder zufrieden sind. Ich konnte die Lebensentscheidungen gut nachvollziehen und war von diesem Buch angenehm überrascht. Der Schreibstil ist sehr gut und das Buch hat sich schnell und flüssig in einem Rutsch lesen lassen. Es hat mich so gefesselt, dass ich einfach wissen musste, wie es weitergeht. Am Ende gibt es eine zufriedenstellende Lösung, auch wenn nicht alles eitel Sonnenschein ist, aber das macht es für mich so realistisch und gelungen.

Bewertung vom 08.03.2023
Roth - Schattenmann (eBook, ePUB)
Friewald, Gerlinde

Roth - Schattenmann (eBook, ePUB)


sehr gut

Solider Auftaktkrimi;
Der erste Fall für Privatdetektiv Konstantin Roth ist gut geschrieben und sehr spannend, da bis zum Ende alles offen bleibt. Ich hatte zwischendurch Ideen, wo die Reise hingehen könnte, aber es kam dann doch ganz anders und nahm einige unerwartete Wendungen. Der Ermittler war mir von Anfang an sympathisch, seine Eigenarten werden nach und nach aufgedeckt, hätten aber für meinen Geschmack etwas anders gewichtet werden können. Die Erzählperspektiven wechseln häufig und so fühlt man sich den Charakteren sehr nah. Die Kapitellänge hat mir auch gut gefallen. Die Sprache ist gehoben, was sich auch durch die Unterhaltungen der Charaktere zieht, die damit für meinen Geschmack eine etwas unrealistische Sprache bekommen. Die Ermittlungen hätten noch etwas filigraner, mit mehr Akribie und Recherchearbeit geführt werden können. Insgesamt ist es aber ein in sich logischer, spannender Plot und deshalb für mich ein guter Thriller.

Bewertung vom 08.03.2023
Besser allein als in schlechter Gesellschaft
Altaras, Adriana

Besser allein als in schlechter Gesellschaft


ausgezeichnet

Großartig!
Das Buch erzählt aus zwei verschiedenen Erzählperspektiven das bewegte Leben der mondänen, verfolgten, bodenständigen Tante Jelka: ihre Nichte Adriana, die Autorin des Buches und die Tante, die im Pflegeheim viel Zeit zum Nachdenken hat, ergänzen sich sehr schön mit ihren Erinnerungen und Gesprächen. Teilweise relativieren sie die Aussagen der jeweils anderen und machen sie dadurch für den Leser realistischer und einschätzbarer. Die Charaktere beider Frauen werden deutlich und die Tante beeindruckt durch ihren ungetrübten Lebensmut und Optimismus. Manches in den Erinnerungen wird angedeutet, manches deutlich ausgesprochen. Jelka ist eine starke Frau, die viel erlebt und überlebt hat, trotz Schicksal und Fehlentscheidungen sich ihre Lebensfreude bewahrt bzw. wiedergefunden hat. Trotzdem gibt es Lebensentscheidungen, die sie anzweifelt oder über die sie nachdenkt. Das Alles wird sehr erfrischend erzählt und lässt einen am Ende sehr aufgeräumt und befriedigt zurück. Angenehmer Schreibstil, ein optimistisches Buch, einfach lesenswert!