Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 684 Bewertungen
Bewertung vom 01.02.2015
Unser letzter Tanz
Swayze, Lisa Niemi

Unser letzter Tanz


ausgezeichnet

Lisa Niemi, die einstige Ehefrau vom Schauspieler Patrick Swayze erzählt sehr offen von der Zeit der Bauchspeicheldrüsenkrebserkrankung von ihrem Mann. Vom erfahren der Diagnose, dem Kampf gegen den Krebs mit verschiedenen Chemotherapien, relativ guten Zeiten, und dem Ende.
Lisa und Patrick kämpfen mit aller Kraft gegen den Krebs, wollen jede Minute auskosten. Lisa erzählt das alles von ihrer Sicht aus, erwähnt auch kurz das einstige kennen lernen der Zwei. Über dreißig Jahre waren sie ein Paar, dass es da nicht immer nur gute Zeiten gab, ist auch klar. Patrick Swayze war ein sehr sympathisch wirkender Mensch, aber halt auch ein Mensch, der gute und schlechtere Seiten hat. Und ich finde es nicht schlimm, wenn auch das im Buch erwähnt wird, damit wird meiner Meinung nach sein Ansehen nicht geschädigt. Auch weiß ich nicht, aus welchem Zweck Lisa Niemi dieses Buch geschrieben hat. Aus Selbsttherapie vielleicht, natürlich auch um Geld zu verdienen, und vielleicht auch um darzustellen was der Krebs aus einem Menschen und den nächsten Angehörigen macht. Denn jeder, der diese Krankheit bei einem nahe stehenden Menschen erlebt hat, kann ansatzweise nachempfinden wie es Lisa in der Zeit mit der Krankheit ergangen ist, was auch emotional in einem vor geht ist absolut nicht einfach. Immerhin möchte man den Menschen nicht verlieren, macht alles möglich und kommt selber an die eigenen Grenzen, und immer wieder passiert etwas aufgrund der Krankheit, was Schritt für Schritt dem Ende entgegen geht.
Die Probleme, die durch den Krebs und der Behandlung entstehen auch zu erwähnen, seien es auch Blähungen, Mundgeruch, Verstopfung und die Wirkung von starken Schmerzmitteln gehören einfach dazu. Patrick erträgt das alles mit einer unglaublicher Kraft und Würde, und Lisa steht unerschütterlich an seiner Seite.
Sie hat das alles in einer guten Art und Weise geschrieben, in der auch ihre Gefühle geschildert werden, die man als Leser gut nach empfinden kann. Die Hoffnung, die Liebe, der Kampfgeist und dann das damit Abfinden, dass der geliebte Mensch gehen wird. Das ist ein furchtbar schwerer Weg und kaum zu ertragen. Und dann gibt es diesen Spruch, dass das Leben weiter geht.
Mich hat das Buch sehr berührt, und auch, dass sich Lisa mit den diversen Medikamenten so gut auskennt, mit jeder Behandlung, kann ich nachvollziehen.
Ein lesenswertes Buch, was den Alltag und Kampf mit aggressivem Krebs vor Augen führt.

Bewertung vom 25.01.2015
Das Zeitliche segnen
Käßmann, Margot

Das Zeitliche segnen


sehr gut

In Frieden mit sich sterben, wenn es soweit ist, und vorher bewusst leben, weil wir von der Endlich-keit des Lebens wissen.
Das Buch spricht das Thema sterben bei uns an, was in Deutschland im Alltag eher tot geschwiegen wird. Das Sterben und die Trauer wird beim normalen Leben irgendwie ausgegrenzt, findet meist hinter verschlossenen Türen statt. Trauernde haben meist schnell wieder zu funktionieren. Das kann so nicht richtig sein, denn das Sterben gehört zum Leben wie die Geburt. Und das Bewusstsein um diese Endlichkeit sollten wir mit ins Leben nehmen, damit wir dieses intensiver leben können.
Das Buch ist in zehn Kaptitel unterteilt, die das Sterben in Deutschland, den Abschiedsschmerz, Trauer, Rituale, Kinder und Trauer, die theologische Betrachtungen, und von der Lebenslust.
Frau Käßmann erwähnt auch ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Sterben von lieben Menschen, erzählt vom Tod ihrer Mutter. Auch, was sie aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit erlebt hat findet den Weg in dieses Buch. Dazu die Betrachtungsweise aus Sicht der Theologin, der Bibel. Auch Palliativmedizin und Hospize finden ihre wichtige Erwähnung, um in Würde (soweit man das sagen kann) zu sterben.
Persönliche Erlebnisse wurde sehr intensiv beschrieben, das Sterben der Mutter, die Möglichkeit von ihr in aller Ruhe Abschied nehmen zu können, wirkte auf mich als wenn dies der erstrebenswerte Weg ist. Da man sich das leider nicht aussuchen kann, bleibt da ein schlechter Beigeschmack zurück. Die Abhandlung von Tod und Auferstehung, der Gnade Gottes war nicht unbedingt das, was mich sehr gefesselt. Vieles ist Auslegungssache, aufgeschrieben von Menschen. Das, was die Menschen erhoffen, eine andere Existenz nach dem weltlichen Tod, wird auch hier nicht bewiesen. Es bleibt die Hoffnung und der Glaube.
Das Buch erwähnt vieles in Bezug auf das Sterben, bringt einen zum Nachdenken und hoffentlich dazu, sein Leben bewusster zu gestalten. Vielleicht kann man auch das Sterben mit etwas weniger Angst angehen? Ganz wichtig fand ich, dass die Palliativmedizin und die Hospize erwähnt wurde, es nötig ist, dieses weiter auszubauen. Es ist eine Sache, wie man stirbt, wie die Angehörigen den Tod verkraften. Egoistisch sollte da gar nichts genannt werden.
Mein Fazit: Ein sehr lesenswertes Buch, das viele Aspekte des Sterbens und Lebens anspricht. Vieles kann man als Leser sehr gut nachempfinden, es rührt die eigene Angst vorm sterben und dem Verlust von lieben Angehörigen an. Das Leben leben, doch nicht nur an das Sterben denken.

Bewertung vom 08.01.2015
Vom Aufstieg und anderen Niederlagen
Di Lorenzo, Giovanni

Vom Aufstieg und anderen Niederlagen


sehr gut

Giovanni di Lorenzo hat in den vergangenen 33 Jahren viele Gespräche mit ganz verschiedenen Persönlichkeiten ihrer Zeit geführt. In diesem Buch kann man sich durch einen Querschnitt verschiedenster Interviews von 2014 bis 1981 lesen. Wobei für mich die ältesten Gespräche weniger interessant waren, weil mir die Personen nicht viel sagten. Sehr viele Gespräche fand ich total interessant, auch wie auf die Fragen reagiert, geantwortet wurde. Überraschend, intensiv, beeindruckend. Es zeigt sich einiges von den Menschen. Helmut Dietl hat mit seiner Einstellung imponiert, mir mit seiner Krankheit aber schlichtweg auch leid getan. Das erste Interview im Buch, mit Renate Lasker-Harpprecht, war einfach nur beeindrucken und sehr intensiv. Herr Wischnewski wurde mir sympathisch, bei Herrn Guttenberg staunte ich, und Silvio Berlusconi wirkte völlig überheblich und daneben. Und, obwohl mir unbekannt, fand ich aufgrund des Gesprächs Toni Negri etwas daneben. Alles in allem ein sehr interessantes Buch, was mich absolut positiv überrascht hat und ich gerne noch mehr Gespräche von Herrn di Lorenzo mit Zeitgenossen gelesen hätte.
Gelungene Zusammenstellung der Gespräche über eine großen Zeitraum. Sehr lesenswert.

Bewertung vom 07.01.2015
Augustas Garten
Heuser, Andrea

Augustas Garten


gut

Die kleine Augusta verlässt mit der Mutter das bisherige Zuhause, den Vater. Allerdings erklärt die Mutter nichts weiteres, vertröstet Augusta auf ihre Nachfrage, wann es zurück geht immer mit der Aussage bald. Augusta fühlt sich nicht wohl, findet auch den Freund der Mutter nicht gut, und beschließt fort zu gehen. Die Mutter, Barbara, denkt in der Situation zurück an ihre eigenen Erlebnisse, und es wird klar, dass sie die Fehler, die sie erlebt hat, wiederholt.
Man sollte seinen Kindern nicht zu viel verschweigen, besonders, wenn es sie ganz direkt betrifft. Sicherlich versteht auch ein kleines Kind viele Dinge, auch wenn die Erwachsenen es nicht glauben, und man muss es vielleicht anders erklären. Aber etwas zu verschweigen hilft niemanden, wie man hier lesen kann.
Geschildert wird es aus Augustas Sicht, wie die den Umzug erlebt und in ihrer Welt, ihrem Garten, unterwegs ist. Auch aus Barbaras Sicht wird erzählt, was sie erlebt hat.
Es wirkt teilweise ziemlich bedrückend, gerade Barbaras Erinnerungen, und wie sie eher nicht gelernt hat, damit umzugehen. Kommt mir jedenfalls so vor.
Sicherlich eine gute Geschichte, wie das Erleben, die Fehler, von einer Generation zur nächsten wiederholen.
Leider konnte ich mich in die Geschichte, die Personen, nicht so gut rein lesen, oder rein fühlen. Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, und war gespannt. Meine Erwartungen wurden nicht voll erfüllt, oder mein Lesegeschmack ist doch anders.

Bewertung vom 19.12.2014
Der letzte Drache / Weltenmagie Bd.1
Roberts, Aileen P.

Der letzte Drache / Weltenmagie Bd.1


gut

Der letzte Drache, Auftaktroman der Trilogie Weltenmagie, und das als Nachfolger der Trilogie Weltennebel. Da die wichtigsten Dinge, die in der Reihe Weltennebel Jahre zuvor passierten, in diesem Roman mit erwähnt werden, kann man hier auch als Neuling der Geschichte um Albany einsteigen. Der Klappentext beschreibt eigentlich schon das Wichtigste, was im Buch geschieht. Und das wird in dieser Geschichte recht umfassend beschrieben.
Die Hauptcharaktere, Leana, Kayne und Toran kennen sich seit ihrer Kindheit, reisen dann zusammen durch die Fantasywelt Albany und dann gemeinsam durch das Portal in unsere Welt, nach Schottland.
Dort wird auch das Geheimnis um den Buchtitel gelüftet, recht spät, und wirft neue Fragen auf, die dann im nächsten Band der Reihe wohl weiter beantwortet werden.
Albany mit seinen verschiedenen Wesen, Elfen, Magier, Zwerge usw., wird gut beschrieben. Auch die Probleme, oder Dinge unserer Welt, die den Dreien unbekannt sind, sind nachvollziehbar beschrieben.
Leider konnte ich mich nicht voll in die Geschichte rein finden, mir fehlte ein Spannungsbogen und mit den Charakteren wurde ich nicht richtig warm. Am ehesten noch mit Kayne, doch einfühlen, oder mit ihnen fühlen konnte ich nicht. Die Personen blieben für mich etwas flach.

Eine wirklich gut durchdachte Geschichte, die am Ende reichlich Fragen aufwirft, und deren Hauptcharaktere etwas besser dargestellt werden können.

Bewertung vom 28.11.2014
Atemlos / Addicted to you Bd.1
Leighton, M.

Atemlos / Addicted to you Bd.1


gut

Olivia trifft auf einem Junggesellinenabschied auf den attraktiven Barbesitzer Cash. Einige Zeit später, bei ihrer Cousine dann auf seinen Zwilling Nash. Es entwickelt sich zwischen Olivia und Cash und Nash ein prickelndes Verhältnis. Gerade mit Nash will sie nicht, weil er ja mit jemanden zusammen ist, bei Cash ist es sein Image, was sie von einer Beziehung abhält. Kann sie der enormen Anziehungskraft wiederstehen? Dann macht Cash ihr ein unglaubliches Geständnis.
Es zwangläufig sehr offensichtlich was zwischen den Protagonisten passiert, der Weg dahin ist gut lesbar beschrieben und die prickelnden Szenen sind ebenfalls nett beschrieben. Für mich war es angenehme Unterhaltung, ich hatte aber doch etwas mehr erwartet, dass es beim Lesen mehr prickelt, mich die Geschichte mehr fesselt. Auf jeden Fall nette Unterhaltung in diesem Genre.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.11.2014
Die Löffel-Liste

Die Löffel-Liste


sehr gut

Dreizehn Geschichten von verschiedenen Autoren zum Thema, was möchte ich gemacht haben, bevor ich den Löffel abgebe, zusammen getragen von Manu Wirtz. Eine gute Idee für diese Anthologie, denn bei dreizehn Autoren kommen so viele unterschiedliche Lebensträume zusammen. Ob diese immer "gelebt" wurden, oder auch mal nur der Fantasie entsprungen sind bleibt offen.
Das Zitat am Beginn des Buches von Robert James Waller hat mir schon gleich sehr gut gefallen "Die alten Träume waren gute Träume, sie haben sich nicht erfüllt, aber ich bin froh, sie gehabt zu haben".
Und was ist der eigenen Lebenstraum, was möchte man unbedingt erlebt, erledigt haben, bevor man selber den Löffel abgibt? Schon deshalb ist diese Buch gut, es regt zum nachdenken über die eigenen Wünsche, das eigene Leben an.
Dass es in einer Geschichte der Mann geschafft hat sein ganzes bisheriges Leben hinter sich zu lassen, weil es gar nicht mehr passte, fand ich faszinierend, und dazu die Frau, die es geahnt hat und wortlos mit gekommen ist. Oder wo die junge Frau verschachert wurde, in die neue Welt und anschaffen musste. Auch eine späte Rache an einen vermeintlichen Freund gefiel mir gut.
Dreizehn ganz unterschiedliche Geschichten, unterschiedliche Schreibstile, das macht dieses Buch interessant und lesenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2014
Was bleibt, wenn du gehst
Silver, Amy

Was bleibt, wenn du gehst


sehr gut

Sechs Freunde aus Studienzeiten, die einst in einem Haus in Südfrankreich einen wunderbaren Sommer verbrachten. Bis ein schrecklicher Unfall die Freunde auseinander bringt. Viele Jahre später lädt Jen ihre damaligen Freunde Lilah, Dan, Nat, und Andrew in das Haus ein. Ein Schneesturm zwingt sie zusammen einige Tage auszuhalten, und alte Wunden brechen auf, Schuld, Trauer und Wut kommen zu Tage.
Dann wird von dem damaligen Sommer erzählt, bis sich alle wieder in dem Haus versammeln um mit der Vergangenheit abzuschließen und wieder eine Art Neuanfang zu beginnen.
Die Geschichte der Freunde lässt sich gut lesen und die Erzählung ist in drei Teile gegliedert. Das Wiedersehen im Winter im Haus in Frankreich. Dann ein Schritt in die Vergangenheit, was damals passierte, vor dem Unglück, und dann heute, wo sich alle aufgrund von Lilah wieder in dem Haus in Südfrankreich treffen.
Es geht um die großen Themen Liebe und Freundschaft, um die vielen Facetten, die einen Menschen ausmachen und den Umgang damit selber und untereinander. Manchmal sind die Dinge vielleicht ein wenig übertrieben geschildert, doch im Endeffekt passt alles stimmig zusammen. Und trotz Tragödien findet sich ein gutes, sehr gefühlvolles Ende.
Der Roman lässt den Leser auch etwas nachdenklich zurück, wie schnell sich im Leben alles ändern kann, wie wichtig es ist, beständige Beziehungen zu haben und andere einfach so zu akzeptieren wie sie sind, erstmal ihr Handeln zu hinterfragen, bevor verurteilt wird.
Eine schöne Geschichte, mit viel Gefühl und zu empfehlen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.11.2014
Mein Vater, der Deserteur
Freund, René

Mein Vater, der Deserteur


ausgezeichnet

Ein altes Kriegstagebuch von einem jungen Mann, der 1944 von der Wehrmacht noch nach Paris geschickt wird. Doch Gerhard Freund entschließt sich dazu, nicht zu kämpfen, zu desertieren. Er kommt dann noch in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Durch das Tagebuch begibt sich der Autor auf eine Reise, an die Orte, wo sein Vater einst in Frankreich war, und versucht, die Situation zu verstehen, nachzuempfinden. Den Vater kann Rene Freund leider nicht mehr fragen.
Durch die Beschäftigung mit dem Tagebuch beschäftigt man sich zwangsläufig mit der Nazizeit, dem zweiten Weltkrieg und der Zeit danach. Was machte der Krieg mit den Menschen? Was war das für eine Zeit und wie wirkt es sich auf unsere heutige Zeit aus?
Es ist weiter wichtig, sich mit der Geschichte auseinander zu setzen, damit wir Lehren daraus ziehen und es nicht wieder zu solchen Geschehnissen kommt.
Dieses Buch ist so vielschichtig, aus dem persönlichen Bereich zieht es viel weitere Kreise, bringt zum nachdenken, macht betroffen. Ja, es war richtig, dieses Buch zu schreiben!