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narnia
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Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 14.02.2011
Der Märchenerzähler Bd.1
Michaelis, Antonia

Der Märchenerzähler Bd.1


ausgezeichnet

Dies ist eine Liebesgeschichte die zeigt, wie die Liebe das Leben von Menschen beeinflussen kann, auch wenn sie aus völlig unterschiedlichen Welten kommen.

Die zielstrebige Anna macht Abitur. Abel drückt in einigen Kursen mit ihr gemeinsam die Schulbank. Immer mehr spürt Anna welch eine Faszination von diesem Schulschwänzer und Drogendealer ausgeht. Ist das Liebe?

Eines Tages findet Anna im Unterrichtsraum eine Puppe, die laut Abel seiner kleinen Schwester gehört. Anna erlebt Abel mit seiner kleinen Schwester. Sie erlebt eine Verwandlung an ihm. Er der Dealer, von dem der Anschein eines harten Kerls ausgeht, wird im Umgang mit seiner kleinen Schwester Micha liebevoll und beginnt ein Märchen zu erzählen.

Dieses auch für Anna tief berührende Märchen spricht von den Sehnsüchten Abels, der es bisher in seinem Leben nie leicht gehabt hat. Bei allem Unschönen was zwischen Anna und Abel vorfällt, bleibt sie doch hoffnungslos in ihn verliebt und kann sich aus seinem Bann nicht lösen.

Szenenweise wird das Buch zum Thriller. Kann es sein, dass Abel Anna verfolgt und zur Gefahr für sie wird? Einordnen kann ich dieses Buch nicht in ein bestimmtes Genre. Es bewegt jedoch den Leser wie Menschen unterschiedlicher sozialer Schichten sich begegnen, wie sie miteinander um gehen, all dass in der wunderschön zu lesenden Sprache der Antonia Michaelis ist ein ganz besonderer Lesegenuss.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

3 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.02.2011
Wie Federn im Wind
Woodsmall, Cindy

Wie Federn im Wind


ausgezeichnet

Cara hatte bisher nichts zu lachen in ihrem Leben. Mit ihrer kleinen Tochter flüchtet sie gerade wieder einmal vor ihrem Stalker. Diesmal verlässt sie New York und fährt mit dem letzten Geld das sie noch besitzt mitten hinein ins Amischland nach Pennsylvania.

Völlig entkräftet legt sie die letzten Kilometer zu Fuß zurück. Ihre Erinnerungen führen sie einem bestimmten Ziel entgegen. Sie erinnert sich an einen bestimmten Baum und sie erinnert sich auch an einen Jungen mit dem sie hier gespielt hatte, kurz bevor sie das Amischland vor vielen Jahren als kleines Mädchen verlassen musste.

Wenn die amerikanische Autorin aus Georgia auch mein heiles Bild von einer friedlichen und gottesfürchtigen Amischgemeinde zerstört, liest sich ihr Roman doch sehr spannend. Bei dieser Entzauberung meines Amischbildes macht Cindy Woodsmall die Amischleute zu ganz realistischen Personen, mit Schwächen und Fehlern wie wir sie alle haben. Für einen Amischroman ist dies nicht das Übliche, vielleicht fällt er gerade deshalb so positiv aus der Reihe.

Die Romanheldin will wissen wer ihre Mutter war. Als sie endlich beginnen kann Fragen zu stellen, trifft sie auf eine Mauer des Schweigens. Sie erfährt, dass sie einen Teil ihrer Familie in diesem Amischort hat. Warum wollen diese Leute sie wieder wegschicken? Warum suchen diese Leute außerhalb des Ortes eine Wohnung für sie und bezahlen die ersten Monatsmieten nur damit Cara und ihre Tochter Lori nur schnell wieder verschwinden?

Den Jungen von einst trifft Cara wieder. Er ist ein Amischmann, sie eine Englische, was für eine Chance hat die Freundschaft von einst? Ephraim nimmt die obdachlose Cara und ihre Tochter in seinem Haus auf. Für sie schläft er in seiner Werkstatt. Zur Strafe für dieses Verhalten, dass gegen die Amischgesetze verstösst, wir er mit dem Bann belegt und darf nicht mehr mit einem anderen Amisch reden.

Dieses Buch fesselt. Die große Spannung besteht zum einen in der Vielzahl von Regeln und Vorschriften einer Amischgemeinde und wie diese, Hilfe und Nächstenliebe beinah unmöglich machen.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 10.02.2011
Inside WikiLeaks, Deutsche Ausgabe
Domscheit-Berg, Daniel;Klopp, Tina

Inside WikiLeaks, Deutsche Ausgabe


ausgezeichnet

Für mich hat dieses Buch nichts mit Bild - Zeitungs - Niveau zu tun. Viel mehr liest es sich wie die Analyse eines Lebensabschnitts des ehemaligen Sprecher von WikiLeaks Daniel Domscheit - Berg, damals Daniel Schmitt. Besonders authentisch liest sich sein Buch, weil der Autor eben über einen wichtigen Zeitraum seines eigenen Lebens berichtet.

Durchaus auch kritisch erzählt Domscheit - Berg zurückblickend. Sachlich referiert er über das Ziel der Organisation von 2007: "Die Macht zu kontrollieren." Ernüchternd schreibt der Autor heute über seine Zeit bei WikiLeaks: "dass Macht und Geheimhaltung schleichend korrumpieren."

Chronologisch arbeitet der Autor seine Erlebnisse mit der Organisation ab und nimmt dabei den Leser mit hinter die Kulissen von WikiLeaks.

Viel erzählt der Autor von seinem Ex - Chef Julian und davon, dass der gerade von denen die er bekämpft, so viel über Themen wie Geheimhaltung und juristische Tricksereien schnell gelernt hat. Dazu bringt Domscheit - Berg genügend Beispiele um seine Kritikpunkte an Assange und der Organisation zu untermauern.

Etwas eigenartig stimmt es mich schon als ich dann lese, dass der Autor betont: "Heute, im Januar 2011, bin ich an dem gleichen Punkt wie ein Jahr zuvor, als wir WikiLeaks neu auf die Füße stellen wollten."

Im Anhang des Buches findet sich eine Chronologie von WikiLeaks die am 4. Oktober 2006 beginnt und am 30. Dezember 2010 endet.

Gelesen habe ich dieses Buch wie einen spannenden Thriller. Ein wenig ratlos macht mich beim Lesen und auch danach, dass ich nicht zu erkennen vermag wo die Wahrheit liegt. Eins scheint sicher zu sein: Macht macht korrupt!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.02.2011
Nie werde ich dich vergessen
Meissner, Susan

Nie werde ich dich vergessen


ausgezeichnet

Von Susan Meissner habe ich bereits mehrere Bücher gelesen. "Nie werde ich dich vergessen" ist das Beste was sie bislang geschrieben hat.

Der Leser lernt drei Frauen kennen. Die Studentin Lauren, die 83 jährige Abigail und Mercy, die vor 300 Jahren die Hexenprozesse in Salem nicht überlebt hat.

Lauren kommt aus sehr gutem und vor allem reichen Elternhaus. Sie hat es nicht nötig zu jobben, um ihr Studium zu finanzieren und dennoch geht sie zu Abigail um das Jahrhunderte alte Tagebuch der Mercy abzuschreiben.

Die drei Frauen verbindet etwas miteinander, was schwer zu beschreiben ist. Mercy ist angeklagt eine Hexe zu sein. Abigail schlug in ihrer Jugend eine Liebe aus, nur weil der Mann Japaner war. Lauren ist so vom Leben im Wohlstand und materiellen Überfluss geprägt, dass es ihr schwer fällt, das Leben auch von einem anderen Standpunkt aus zu sehen und zu verstehen.

Der amerikanischen Autorin ist mit dieser Symphonie aus Spannung, Liebe und Dramatik ein Buch gelungen, dass den Leser nicht wieder loslässt. Auch nach dem Lesen blieben mir alle drei Frauen noch tagelang in meinen Gedanken. Obwohl dieses Buch in einem frommen Verlag erschienen ist, missioniert es mit keinem Wort, aber die Liebe Gottes und seine Barmherzigkeit wird oft spürbar.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 08.02.2011
Die Erlösung der Sarah Cain
Lewis, Beverly

Die Erlösung der Sarah Cain


ausgezeichnet

Wieder einmal hat mich Beverly Lewis in das Land der Amischleute entführt. Einmal mehr bin ich von ihrem Talent Geschichten zu erzählen begeistert.

Sarah, die erfolgreiche Immobilienmaklerin, rennt dem Geld und dem Erfolg hinterher. Ihre Eltern sind tot und ihre Schwester lebt mit ihren fünf Kindern im Amischland. Aber eines Tages gerät der Terminkalender der Sarah Cain ins Wanken. Lydia, ihre älteste Nichte ruft sie an und teilt ihr mit, dass Ivy, Sarahs Schwester gestorben ist.

Noch nie hat Sarah ihre Nichten und Neffen gesehen, auch nicht das Amischland. Als sie dann erfährt, dass ihre ungeliebte Schwester gerade sie als Vormund für die Kinder bestimmt hat, ist Sarah zunächst wütend und dann sprachlos.

Mit all dem religiösen Kram kann Sarah nichts anfangen. Nicht einmal zur Beerdigung ihrer Schwester kommt sie. Als sie sich schließlich doch ins Amischland aufmacht, sucht sie eine Amischfrau die als Stiefmutter geeignet ist. Sarah selber kann sich nicht vorstellen ins Amischland zu ziehen.

Die amerikanische Autorin weiß mit Spannung zu erzählen, auch eine Meisterin in der Beschreibung von Details ist sie. Bis zur letzten Seite zögert Beverly Lewis Sarahs Entscheidung hinaus. Leser die es vor Spannung nicht abwarten können und sich deshalb zu früh auf die letzte Seite des Buches verirren sei gesagt: Der Weg ist das Ziel!

Schwer bleibt es zu beantworten für wen es in diesem Buch alles "eine kleine Chance . . . " geben könnte. Für Bryn den langjährigen Freund von Sarah, für Sarah und ihr Geheimnis oder für ihre Nichten und Neffen . . .

Auf alle Fälle ein sehr zu empfehlendes Buch.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 06.02.2011
Ellika Tomson und ihre Entdeckungen im blauen Haus
Lind, Asa

Ellika Tomson und ihre Entdeckungen im blauen Haus


ausgezeichnet

Eigentlich soll Ellika einen Aufsatz über Kolumbus schreiben. Einen Abgabetermin hat sie bereits verstreichen lassen. Nun hat sie noch eine letzte Gnadenfrist von ihrem Lehrer bekommen, aber sie hat immer noch keinen Bock auf diesen blöden Aufsatz.

Aber da bringt Herr Karlsson, der ganz unten im blauen Haus wohnt, Ellika auf eine Idee. Sie soll über Entdecker schreiben, Kolumbus war nur ein Vorschlag. Und so begibt sich Entdeckerin Ellika auf Entdeckungsreise durch ihr Wohnhaus.

So besucht sie Janus, der sich in seine Fantasiewelt flüchtet, weil seine Eltern sich so oft streiten. Ellika schreibt in ihr Entdeckerbuch das: "Janus stinklangweilig ist!!!"

Nach ihrem Besuch bei den beiden Tanten im fünften Stock erfährt Ellika ebenfalls, dass sie fast immer streiten, oft über völlig sinnlose Dinge. Aber Ellika trifft auch auf eine neue Mieterin. Sie hat in ihrer Wohnung Bücher von der Vormieterin gefunden. Die alte Frau war nach langer Krankheit im Krankenhaus gestorben. Mit der neuen Mieterin sitzt Ellika zusammen und schaut sich die Bücher an, beide haben sich den letzten Apfel geteilt.

Plötzlich freut sich Ellika darauf einen Aufsatz zu schreiben. Es werden sogar mehr als die geforderten zwei Seiten.

Asa Lind schreibt in ihrem sehr poetisch angelegten Buch wie es einem kleinen Mädchen gelingt, die Stimmung in einem großen Wohnhaus zum positiven zu verändern. Die schwedische Autorin zeigt sehr deutlich wie bereits ein kleines Mädchen die kleine sie umgebende Welt verändern kann, wenn sie nur die Augen aufmacht.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 06.02.2011
Freya von Moltke
Geyken, Frauke

Freya von Moltke


ausgezeichnet

Viel ist schon veröffentlicht worden zum Widerstand im dritten Reich. Auch die von Moltkes und der Kreisauer Kreis sind bekannt. Gehört hatte ich davon auch schon, wenn auch nicht im Geschichtsunterricht. Helmuth James Graf von Moltke und seine Frau Freya waren mir ein Begriff, mehr aber auch nicht.

Die gerade erschienene Biographie Freyas von Moltke erzählt vom Leben einer beeindruckenden Frau. Freya von Moltke wird 1911 in eine wohlhabende westlich orientierte Bankerfamilie hineingeboren. Mit 20 Jahren heiratet sie Helmuth James Graf von Moltke. Sie zieht mit ihm nach Kreisau in Schlesien auf das Gut der Eltern ihres Mannes. Kreisau wird ihre neue Heimat, sie organisiert das Leben auf dem Gut, bewirtet die zahlreichen Gäste, ...

Ab 1940 organisiert sich zunehmend der Widerstand gegen Hitler. Auch die von Moltkes sind daran beteiligt und bauen mit anderen den Kreisauer Kreis auf, einen Zusammenschluss von Intellektuellen aus ganz Deutschland. Drei als Landpartie getarnte Treffen finden in Kreisau statt. Diskutiert wird über die Zeit nach dem Nationalsozalismus, über politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Vorstellungen.

Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 werden die Kreisauer Aktivitäten aufgedeckt. Freyas Mann war schon vorher festgenommen worden, weil er einen befreundeten Diplomaten vor dessen Verhaftung gewarnt hatte. Im Januar 1945 wird er zum Tod verurteilt und in Plötzensee hingerichtet. Freya, die bis zur Hinrichtung in Berlin war und im heimlichen Briefwechsel mit ihrem Mann stand, kehrt zurück nach Kreisau. Mit Hilfe ihrer Kontakte nach England gelingt es ihr mit ihren Söhnen in das von den Westmächten besetzte Deutschland zu kommen.

In den nächsten Jahrzehnten lebt sie auf drei verschiedenen Kontinenten, in Südafrika, Europa und den USA. Sie lebt bis zu dessen Tod mit Eugen Rosenstock-Hussey zusammen, dem Lehrer ihres Mannes. Bis zu ihrem Tod 2010 setzt sie sich aber vor allem für die Aufarbeitung der Vergangenheit und das Kreisauer Erbe ein. Sie macht Vortragsreisen, spricht als Zeitzeugin vor Jugendlichen und beteiligt sich an der Entstehung der Jugendbegegnungsstätte in Kreisau.

Vor allem die vielen Textdokumente, Briefe und Interviews lassen ein lebendiges Bild von Freya von Moltke entstehen, auch viele Bilder bereichern dies Biographie. Frauke Geyken hatte für die Arbeit an diesem Buch auch Zugang zu bisher unveröffentlichten privaten Dokumenten. Ihr ist eine gute Biograhie dieser engagierten Weltbürgerin gelungen.



Christian Döring

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.02.2011
Unter dem Mantel des Schweigens
Lewis, Beverly

Unter dem Mantel des Schweigens


ausgezeichnet

Lettie Byler lebt mit ihrer Familie im Amisch - Land. Mit ihrem Mann und den vier Kindern betreibt sie Schafzucht. Ihre Ehe war ganz sicher nie eine gute Vorzeigeehe, aber sie funktionierte.

Wer sich auf einen friedlich - idyllischen Amis - Roman freut, der hat sich mit diesem Buch das Falsche gesucht. Die in Colorado lebende Autorin erzählt in zwei großen Erzählsträngen, die zunächst nichts miteinander zu tun haben.

Im wesentlichen spielt der Roman innerhalb der Familie Byler. Lettie benimmt sich zunehmend sonderbar. Sie wandelt nachts auf dem Hof und den Feldern herum, versucht ein Gespräch mit ihrem sehr schweigsamen Mann und ihrer fast erwachsenen Tochter zu führen, jedoch es bleibt bei Versuchen.

Im anderen Erzählstrang geht es um Heather Nelson. Sie ist an Krebs erkrankt und hat scheinbar mit der Familie Byler nichts zu tun.

Beverly Lewis gelingt es sehr gut mit Hilfe von Jahre lang gehüteten Familiengeheimnissen, die immer mehr Verwirrung stiften, Spannung aufzubauen. Lettie verlässt eines Nachts ihre Familie und hinterlässt alle, auch die Leser, in Ratlosigkeit.

Grace, die ältere Tochter der Familie Byler geht schließlich auf die Suche nach ihrer Mutter. Ich als Leser habe mit ihr mitgefiebert. Grace dringt Seite um Seite in die Vergangenheit ihrer Mutter ein.

Als die letzte Seite des Buches gelesen ist, sind längst nicht alle Geheimnisse gelöst, aber es ist ja auch erst Band 1 einer neuen Reihe von Beverly Lewis. Vorsicht! Wer diesen ersten Band gelesen hat wird die folgenden aus dem Francke Verlag mit Spannung erwarten.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu