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Bewertungen
Insgesamt 1384 BewertungenBewertung vom 20.11.2014 | ||
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Colt Express (Spiel des Jahres 2015) Wer wird der reichste Bandit im Wilden Westen? Im originellen Actionspiel „Colt Express“ schlüpfen die bis zu sechs Spieler in die Rolle von Eisenbahnräubern, die den Union Pacific Express überfallen. Es gibt kein Spielbrett, sondern vor dem ersten Einsatz werden aus dem wirklich stabilen Spielmaterial anhand einer verständlichen Bauanleitung eine Lok und Waggons gebaut. Sogar dreidimensionale Büsche, Felsen und Kakteen für das Ambiente enthält das Spiel – sehr nett! 11 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 14.11.2014 | ||
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Nachdem mich schon andere Hörbuchfassungen von Jane Austens Romanen mit der erstklassigen Sprecherin Eva Mattes begeistert hatten, habe ich nun auch die Vertonung von „Emma“ angehört. Die Protagonistin Emma Woodhouse unterscheidet sich von den anderen Heldinnen aus Austens Erzählungen: Sie ist finanziell unabhängig und kann es sich deshalb leisten, niemals heiraten zu wollen, da sie keinen Mann mit einem sicheren Einkommen braucht. Deshalb kümmert sie sich lieber um die Beziehungen anderer Leute und meint, nachdem sie ihre Gouvernante Miss Taylor verkuppeln konnte, als Ehestifterin talentiert zu sein. Das ist sie natürlich nicht, weil sie viel zu wenig Gespür für ihre Mitmenschen hat und zu sehr von sich selbst überzeugt ist. Trotz ihrer teils arroganten Art kann man als Hörer Emma nicht wirklich böse sein, immerhin macht sie im Laufe des Romans eine Entwicklung durch und ist im Grunde sehr liebenswert. Eva Mattes schafft es, nicht nur Emma stimmlich gut darzustellen, auch die anderen Figuren stattet sie in der direkten Rede mit eigenen Stimmen aus – sei es Harriet Smith‘ unsicherer, naiver Ton, Mr. Knightleys selbstbewusste und bestimmte Art oder Mr. Woodhouse‘ stets ein wenig besorgtes Jammern. Mattes versprüht gekonnt die feine Ironie in Austens Geschichte, sie liest mit großer Ruhe und schafft es, die ausgefeilten Satzkonstruktionen und geschliffenen Dialoge fehlerfrei und mit perfekter Betonung wiederzugeben. Es ist einfach ein Genuss, den Roman mit dieser Lesung neu zu erleben. |
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Bewertung vom 11.11.2014 | ||
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„Ein ganzes Leben“ beschreibt der österreichische Autor Robert Seethaler in diesem schmalen Bändchen. Und zwar das auf den ersten Blick ruhige Leben des Andreas Egger, eines einfachen Mannes in einem kleinen Alpental. Die Stationen dieses Lebens klingen nicht besonders außergewöhnlich: Waisenjunge, Hilfsknecht, Holzfäller, Seilbahnbauer, Wanderführer. Doch Seethaler schafft es, diesen schlichten, einsamen Menschen sehr vielschichtig zu beschreiben, in einer schönen, eindrücklichen Sprache, die dem Leser die Welt aus Andreas Eggers genügsamer Sicht vor Augen führt. Und an tragischen Ereignissen fehlt es in Eggers Leben nicht: Als Kind wird er zum Krüppel geschlagen, seine geliebte Frau Marie stirbt in einer Lawine, viele Jahre verbringt er in russischer Kriegsgefangenschaft. All das erträgt er zwar stoisch, aber der Autor schafft es, gerade durch Eggers Hinnehmen des Schicksals den Leser tief zu bewegen. Ein Buch, das man zwar schnell gelesen hat, aber nicht so schnell vergisst. 8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 04.11.2014 | ||
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Chris Pine hat als Captain Kirk schon das Reboot der Star Trek-Kinoreihe bereichert, nun darf er als Jack Ryan die auf Tom Clancys Romanen basierende Agententhriller-Reihe neu beleben. „Shadow Recruit“ ist flüssig erzählt und bietet handwerklich perfekt gemachtes Spannungskino mit der notwendigen Portion Action und Romantik (als Love-Interest unterfordert: Keira Knightley), und Regisseur Kenneth Branagh überzeugt selbst als russischer Bösewicht. Trotzdem hat mich der Film etwas enttäuscht: Die Geschichte ist total vorhersehbar und ohne jegliche überraschende Wendung, im Vorspann wurde mir Jack Ryans Wandlung vom Studenten zum Marine zum CIA-Agenten zu schnell abgespult, als Prequel taugt der Film daher für mich nur bedingt. Fazit: Kann man anschauen, genauso gut kann man sich aber mal wieder die Klassiker „Jagd auf Roter Oktober“ oder „Das Kartell“ geben – die früheren Tom Clancy-Verfilmungen fand ich ein bisschen aufregender. 2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 29.10.2014 | ||
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Mit viel schwarzem Humor und Situationskomik, aber auch etlichen blutigen Schockmomenten ist Edgar Wright mit „Shaun of the Dead“ eine wirklich kultige Zombie-Komödie gelungen. Das liegt natürlich hauptsächlich an den beiden Hauptdarstellern Simon Pegg und Nick Frost, die als Loser-Kumpel Shaun und Ed am liebsten Videogames spielen oder im Pup abhängen und so abgedriftet sind, dass sie die Zombie-Epidemie in ihrer Umgebung zunächst gar nicht wahrnehmen. Als sie dann doch merken, was los ist, gilt es Mutter und Freundin zu retten und sich im Lieblingspub „Winchester“ in Sicherheit zu bringen – der Showdown dort folgt prompt. Die abgedrehte Geschichte bedient munter alle Klischees und steckt voller Anspielungen auf Klassiker des Genres. Und wenn Edgar Wright die „Zombies“ der monotonen modernen Arbeitswelt den echten Untoten gegenüberstellt und man eigentlich keinen großen Unterschied im Verhalten erkennt, mag man auch ein bisschen Gesellschaftskritik in der erfrischenden Komödie entdecken… |
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Bewertung vom 24.10.2014 | ||
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Ein Doktor, der ein Tischbein verarztet, ein Schmied, der einen Mörder für eine Hausschlachtung braucht, eine Bauerndichterin, die ihr Publikum verachtet, ein schweigsamer Waldarbeiter, der zum Bürgermeisterkandidaten wird – Siegfried Lenz‘ Erzählband „Der Geist der Mirabelle“ ist mit skurrilen, aber liebenswerten Charakteren bevölkert, und (fast) alle heißen sie Feddersen, weshalb sie zur Unterscheidung Beinamen wie „Dorsch“, „Kneifzange“ oder „Schildkröte“ tragen. Die Geschichten aus dem kleinen fiktiven Dörfchen Bollerup sind durchwegs amüsant und geistreich, die kleinen Begebenheiten der Dorfgemeinschaft erzählt Lenz scheinbar im Vertrauen (er spricht die Leser zu Beginn jeder Geschichte mit „Nachbar“ an), aber mit größter sprachlicher Virtuosität. Die schöne Aufmachung des Büchleins wird mit Bildern von Klaus Fußmann abgerundet. |
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